Ausbeutung

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»Möge sie zerbrochen werden, diese alte Welt, wo die Unschuld zugrunde ging, wo die Selbstsucht gedieh, wo der Mensch vom Menschen ausgebeutet wurde!«, so einst Heinrich Heine. Schon bald meinte der aufgeladene Begriff mehr als die Ausbeutung von Erzminen und Kohleschächten. Ausbeutung der Natur, von Frauen, von Kindern; koloniale, sexuelle Ausbeutung - und: Ausbeutung von Arbeitskraft. Der Band skizziert Formen von Ausbeutung, umreißt deren Bedeutung in Sklavenhaltergesellschaft und Feudalismus und fragt mit Blick auf heute: Liegt Ausbeutung nur bei Drangsal, bei Hungerlöhnen vor? Oder ist sie dem Kapitalismus an sich eigen?

ISBN 978-3-89438-839-3 12,00 € Portofrei Bestellen

Klaus Müller rührt an den Kern von Ausbeutung, den er in der Aneignung von Mehrwert sieht: Ausgebeutet wird, wer länger arbeitet als für den eigenen Bedarf nötig. Formen und Grad ändern sich, von Land zu Land, von Epoche zu Epoche; doch wer von Ausbeutung spricht, hebt zugleich deren Abschaffung auf den Schild. Bestehen Perspektiven in einer Matrix aus Vergesellschaftung, Gemeineigentum sowie kollektiven und solidarischen Wirtschaftsformen? Perspektiven also jenseits »dieser alten Welt«?

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Literaturverzeichnis

Ausbeutung und Einkommensverteilung: Der Begriff „Ausbeutung“ assoziiert knechtende Arbeitsbedingungen, lange Arbeitszeiten, Hungerlöhne, ein Leben am Rande des Existenzminimums. Die tägliche Arbeitsdauer der Lohnarbeiter ist heute kürzer als zu Marx’ Zeiten, Nominal- und Reallöhne sind höher. Fernseher, Waschmaschine, Kühlschrank und Zweitwagen gehören zur Normalausstattung vieler Arbeiterhaushalte, auch wenn Millionen Menschen von Armut betroffen sind und immer mehr trotz Arbeit unter prekären Bedingungen leben (Butterwegge 2016). Kann man aber angesichts der materiellen Verbesserungen noch von „Ausbeutung“ sprechen? Trifft die Diagnose des Alten aus Trier über das Verhältnis zwischen Kapital und Arbeit zu dessen 200. Geburtstag noch zu? Von Klaus Müller Zeitschrift Marxistische Erneuerung März 2018

Der Autor:

Klaus Müller, Prof. Dr. sc. oec., *1944, bis 1991 beschäftigt an der TU Karl-Marx-Stadt und der TU Chemnitz. Danach freiberuflicher Dozent für Betriebs- und Volkswirtschaftslehre. Etwa 400 Publikationen, darunter zahlreiche Bücher.

Erstellt: 20.08.2024 - 09:06  |  Geändert: 20.08.2024 - 09:11

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