Wir sind nicht alle
Der globale Süden und die Ignoranz des Westens

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WARUM MAN IM WESTEN NICHT VERSTEHT, WIE DER GLOBALE SÜDEN DIE WELT SIEHT
Der Westen ist nicht mehr der Nabel der Welt. Stattdessen treten die Staaten des Globalen Südens mit neuem Selbstbewusstsein auf. Was sind ihre Interessen, Motive und Sichtweisen? Warum teilen sie die Sichtweise des Westens nicht, zum Beispiel gegenüber Russland? Dieses Buch zeigt die Unterschiede der Wahrnehmung internationaler Politik im Westen und im Globalen Süden auf. Ein besseres Verständnis dieser Unterschiede wird immer drängender, je mehr die USA und Europa an ihrer einstigen Dominanz verlieren. Das Buch diskutiert, warum die Staaten des Globalen Südens so handeln, wie sie es tun, warum deren Skepsis gegenüber dem Westen so tief sitzt - und warum in der neuen Vielfalt auch Chancen liegen.

ISBN 978-3-406-80725-1 18,00 € Portofrei Bestellen

Keine der drängenden globalen Herausforderungen kann mehr durch den Westen allein gelöst werden. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat auch unseren Blick auf den Globalen Süden verändert. Es herrscht Verwunderung darüber, dass die westliche Positionierung gegen Russland in Staaten wie Indien oder Südafrika nicht geteilt wird. Dabei ist dem Globalen Süden längst eine neue strategische Bedeutung zugefallen. Neue politische Allianzen mit den Staaten des Globalen Südens sind notwendig. Doch wer dort Unterstützung sucht, muss deren Motive und Interessen verstehen. Im Globalen Süden ist Multipolarität, also eine Ordnung, in der keineswegs nur die USA und Europa, sondern auch China, Indien, Südafrika oder Brasilien und mancherorts sogar Russland eine wichtige Rolle spielen, ein positives Zukunftsszenario. Weil sie vielen Ländern Autonomie verspricht, indem sie Entscheidungsspielräume eröffnet, wo vorher keine waren. Im Globalen Süden wird die internationale Politik daher ganz anders gesehen als im Westen, wo man den Abschied von der alten Machtordnung als «unübersichtlich» und damit potenziell bedrohlich wahrnimmt. Dabei eröffnen sich Chancen, dort wo viele bislang vor allem Risiken sehen. Denn die fundamentalen Interessen Europas in Wirtschaft, Politik und Ökologie überschneiden sich mit denen vieler Staaten des Globalen Südens.

Der Blick des globalen Südens auf die internationale Politik Warum man dort die westliche Sanktionspolitik nicht mitträgt Warum man sich einer neuen Blockkonfrontation entziehen will Wie der Westen den globalen Süden vor den Kopf stößt und China den Weg bereitet Die Autoren sind Experten für Asien und Afrika und medial präsent.

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Inhaltsverzeichnis

Leseprobe des Verlags

Die Autoren Johannes Plagemann und Henrik Maihack erzählen in ihrem Buch "Wir sind nicht alle" davon, wie der globale Süden gegen den Westen aufbegehrt. Beispiel: Ukraine-Krieg. Für viele Gesellschaften im globalen Süden handelt es sich dabei um einen Krieg in Europa, mit dem sie nichts zu tun haben. Daher reagieren sie auch mit Unverständnis darauf, dass der Westen von ihnen fordert, sich mit ihm gegen Russland zu stellen. Beispiel: Klimawandel. Diese Krise ist in erster Linie vom Westen verursacht, oft auf Kosten des globalen Südens. Westliche Doppelmoral. [Video 5:38] → NDR Kultur - Das Journal 16.10.23

Alternative zum Westen? - Wie der Globale Süden eine neue Weltordnung vorantreibt. - Die Bedeutung des Globalen Südens wächst und damit auch der Anspruch der Staaten, mitzugestalten. Das muss für den Westen kein Anlass zur Sorge sein, argumentieren die Experten Henrik Maihack und Johannes Plagemann in ihrem Gastbeitrag. Auf einmal, so scheint es, hat der Westen es mit einem geeinten Globalen Süden zu tun. Indien erklärte sich im Rahmen der G20-Präsidentschaft zur „Stimme des Globalen Südens“ und begrüßte mit großer Geste die Afrikanische Union im Kreise der G20. → Tagesspiegel 19.09.23

Der Ukraine-Krieg ist ein Epochenbruch für die westliche Sicherheitsordnung und wird als globale Herausforderung dargestellt. Der globale Süden teilt diesen Blick nicht. Von Johannes Plagemann  → Zeit Online 28.03.22

Pressestimmen:

Das Buch erscheint gerade zur rechten Zeit, denn die Bedeutung des Globalen Südens hat in den vergangenen Jahren sukzessive zugenommen. Längst beanspruchen die aufstrebenden Länder in Afrika, Asien und Lateinamerika die Zukunft der internationalen Ordnung mitzuprägen. „Der eigentliche Epochenbruch“, so die Autoren des Buches, „ist ein seit Jahren fortschreitender Prozess von einer unipolaren hin zu einer komplexeren multipolaren Welt“. Von Rolf Mützenich Blog der Republik 13.11.23

„Viel lesen hilft uns dabei, besser streiten zu können. [...] behandelt Themen, die mich aktuell beschäftigen – und über die ich gerne streiten möchte" Lars Klingbeil

„Kluge Argumentation.“ Moritz Behrendts Deutschlandfunk Kultur

Die Autoren:

Johannes Plagemann ist Politikwissenschaftler am German Institute for Global and Area Studies (GIGA) in Hamburg. 2015 und 2016 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Auswärtigen Amt tätig. Er ist in den Medien häufig als Experte für den globalen Süden zu hören, zu sehen und zu lesen.

Henrik Maihack ist Politikwissenschaftler und leitet seit 2021 das Referat Afrika der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) in Berlin. Ab 2011 vertrat er die FES zehn Jahre lang im Globalen Süden, erst in Indien und danach als Leiter der FES-Büros in Bangladesch, im Südsudan, in Ruanda und in Kenia. In Gastbeiträgen und Interviews analysiert er regelmäßig die deutsche Afrikapolitik und politische Transformationsprozesse in Ländern des globalen Südens.

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ttt - titel, thesen, temperamente vom 8.10.2023 -
Der globale Süden und die Ignoranz des Westens → Heiko Andreas Schmidt

Erstellt: 10.12.2023 - 17:31  |  Geändert: 19.01.2024 - 08:00