22.03.2020

LIVE-Stream: Konstantin Wecker - Poesie in stürmischen Zeiten (22.03.2020)

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Nach langen und intensiven Gesprächen mit meinem Freund, dem Journalisten und HDS-Autor Michael Backmund, für die ich ihm sehr dankbar bin, entstand mein Einleitungstext zu unserem Livestream-Konzert am 22.3.2020.
Ich habe ihn mit Klängen aus meinen Balladen für Willy unterlegt.
Wie wär‘s, wenn wir uns durch diese schmerzvolle Krise zu einem kollektiven Umdenken bewegen lassen?
Meinem Traum, meiner Utopie von einer herrschaftsfreien, liebevollen und solidarischen Welt bin ich vielleicht näher als jemals zuvor.
Meinem Traum von einer Gesellschaft ohne Ausbeuter und neoliberale Profiteure, ohne Waffenhändler, autoritäre Populisten und ohne all die Faschisten, Rassisten, Sexisten, Nationalisten und Kriegstreiber.
Es reicht – endgültig!
Vielleicht erkennen erst jetzt viele Menschen diese neoliberale Diktatur, der sie jahrzehntelang aufgesessen sind?
Unsere ach so fürsorglichen Politiker haben über Jahrzehnte die Gesundheitssysteme zum Zwecke maximaler Profite kaputt privatisiert und vor allem haben sie keinen Plan zum Schutz aller Menschen für eine solche Krise vorbereitet; vielleicht einfach, weil sie daran nichts verdient hätten.
Statt nach einem starken Führer zu schreien sollten wir uns selbst an die Hand nehmen und aufpassen, dass wir nicht denen, die sich jetzt als Herren über jedes Gesetz aufspielen, in Zukunft vertrauen.
Für viele Herrschenden ist das, was zurzeit passiert, eben auch eine perfekte Übung für den dauerhaften Ausnahmezustand oder den Weg in eine Diktatur.
Und als alter Anarcho muss ich sagen:
Meine persönliche Freiheit möchte ich mir selbst beschneiden und nicht von einem Herrn Söder oder Kurz oder Macron beschneiden lassen, den ich nie in meinem Leben gewählt hätte. Pfeifen wir auf das Patriarchat!
Ja, um uns gegenseitig zu schützen, haben wir Konzerte, Partys und Versammlungen abgesagt (nicht wegen Söder). Und, wenn wir wieder können, werden wir uns umso kraftvoller wieder auf den Straßen versammeln, das Leben feiern und eine andere Gesellschaft durchsetzen.
Und was passiert eigentlich jetzt mit den Ärmsten, den Schutzsuchenden an den EU-Außengrenzen, den Geflüchteten und den Obdachlosen?.
Bekommen die von den Regierenden jetzt eine totale Eingangssperre?
Für sie sollten wir alle sofort unsere Stimmen erheben
Nein, jetzt müssen alle menschenunwürdigen Lager abgeschafft werden und die Menschen unsere Unterstützung und Solidarität spüren.
Die Washington Post hat jüngst gewarnt, "die Gesellschaft nicht zu erwürgen, während man versucht, sie zu retten“.
Retten wir die Gesellschaft mit Solidarität, Zärtlichkeit, Liebe und Poesie!

Sprache (Ton)
Deutsch
Laufzeit
1h 21min 37s
Videoautoren

Erstellt: 17.11.2025 - 08:35  |  Geändert: 17.11.2025 - 08:35

verwendet von

„Den damaligen Sieg über den deutschen Faschismus wollen wir mit vielen meiner antifaschistischen Lieder 
der letzten 40 Jahre und Überraschungsgästen aus verschiedenen Ländern feiern. 
Passt auf euch auf, bleibt gesund, ungehorsam und widerständig.

Mit Jo Barnikel, Fany Kammerlander, musikalischen Gästen sowie ehemaligen KZ-Häftlingen und Widerstandskämpfer*innen 
aus verschiedenen Ländern wie Esther Bejarano (95), Überlebende des KZ Auschwitz-Birkenau, Musikerin und aktiv 
in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN/BdA)

Bereits das erste Konzert von Konstantin Wecker, Fany Kammerlander und Johannes Barnikel „Poesie in stürmischen Zeiten!“ am 22. März 2020 war ein voller Erfolg: Bisher haben das Konzert über 39.000 Menschen besucht. Jetzt laden die drei Musiker*innen wieder zu einem großen Konzert ein, das am Ostersamstag, 11. April 2020, um 20.30 Uhr live & kostenlos weltweit digital gestreamt wird auf br.de/kultur und auf wecker.de

Als alter Anarcho muss ich sagen: Meine persönliche Freiheit möchte ich mir selbst beschneiden und nicht von einem Herrn Söder oder Kurz oder Macron beschneiden lassen, den ich nie in meinem Leben gewählt hätte. Pfeifen wir auf das Patriarchat! Ja, um uns gegenseitig zu schützen, haben wir Konzerte, Partys und Versammlungen abgesagt (nicht wegen Söder). Und, wenn wir wieder können, werden wir uns umso kraftvoller wieder auf den Straßen versammeln, das Leben feiern und eine andere Gesellschaft durchsetzen.Und was passiert eigentlich jetzt mit den Ärmsten, den Schutzsuchenden an den EU-Außengrenzen, den Geflüchteten und den Obdachlosen?
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Konstantin Wecker auf Wikipedia