08.07.2019

Zurück zu einer beseelten Natur? | Sternstunde Religion | SRF Kultur

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Alles, was lebt, kann fühlen und leiden: Was indigene Völker seit je leben, findet zunehmend Eingang in die Wissenschaft. Wir müssen uns – auch zur Rettung des Klimas – wieder darauf besinnen, sagen der Philosoph Andreas Weber, der Forstingenieur Ernst Zürcher und die Schamanin Saskia Middendorp.

00:45 - Ernst Zürcher, Professor für Holzwissenschaften
19:03 - Saskia Middendorp, Schamanin
28:05 - Andreas Weber, Philosoph und Biologe

Die Plastikberge wachsen, die Gletscher schmelzen, Bäume und Wälder sind bedroht. Was es braucht, um dieser fatalen Entwicklung entgegenzusteuern, ist ein radikal neues Verhältnis zur Natur – und ihrer Seele. Eine Gegenseitigkeit zwischen allen Wesen tue not, so Andreas Weber. Die Anerkennung des Waldes als Gesamtorganismus, bestehend aus unzähligen Lebewesen, die allesamt fühlen können und in konstanter Kommunikation miteinander stehen, sei ein Schlüssel für ein neues Weltbild, ist sich auch Ernst Zürcher sicher. Und die Schamanin Saskia Middendorp ist überzeugt, dass jeder Mensch die Trennung zwischen der sichtbaren und energetischen Welt überwinden kann.

Doch wie können wir uns wieder in die Natur eingliedern? Wie kommunizieren Bäume untereinander und mit uns Menschen? Worin gleichen sich Mensch und Pflanzen? Haben Pflanzen ein Bewusstsein? Und wenn ja, wie äussert sich das? Was können wir von den Pflanzen lernen?

Olivia Röllin sucht mit dem Forstingenieur Ernst Zürcher und der Schamanin Saskia Middendorp in der Verenaschlucht bei Solothurn und im anschliessenden Studiogespräch mit dem Philosophen und Biologen Andreas Weber nach Antworten.
 

Sprache (Ton)
Deutsch
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Erstellt: 05.06.2025 - 12:06  |  Geändert: 05.06.2025 - 12:06

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Die Menschheit bedrückt eine Verkettung kaum lösbarer Probleme: der Verlust von klimatischer Stabilität und natürlicher Vielfalt; die Globalisierung und der Abgrund zwischen Arm und Reich - aber auch die Rastlosigkeit, Hektik und Sinnleere, unter denen gerade Bewohner wohlhabender Regionen leiden. Für Andreas Weber sind all diese Probleme auf eine einzige Ursache zurückzuführen: auf eine Wirtschaftsreligion, die alles dem Wachstum unterordnet und deren Grundgedanken in einem falschen Bild vom Leben und einer falschen Idee vom Menschen wurzeln. Boomender Wohlstand allein macht nicht glücklicher - Menschen begehren nicht nur Güter, sondern Zufriedenheit und Glück in der Gemeinschaft. Und weder in der Natur noch in der menschlichen Biologie ist ein ungebremster Wettkampf aller gegen alle die treibende Kraft. Weber beschreibt und fordert deshalb eine neue,"ökologische Ökonomie", die mit der Natur wirtschaftet - nicht gegen sie.