08.10.2017

NSC #126: Ulrich Teusch: Lückenpresse. Das Ende des Journalismus, wie wir ihn kannten.

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In einem Vortrag beim Evangelischen Erwachsenenbildungswerk in Aachen stellte Prof. Dr. Ulrich Teusch sein Buch "Lückenpresse" vor.
Es sei ein schmaler Grat gewesen, bekannte er ganz zu Beginn seines Vortrags. Denn wer im Glashaus sitze (er sei Rundfunkjournalist), der sollte nicht mit Steinen werfen. Bisher sei aber alles gut gegangen. Jedenfalls hat er nicht wie manch anderer Kollege seinen Job bei den Öffentlich-Rechtlichen verloren. Der Ausdruck "Lückenpresse" stamme nicht von ihm, sondern sei eine Idee seines Verlegers gewesen.

Lügenpresse sei ein Kampfbegriff, der seinen Ursprung in der Zeit Nationalsozialismus habe. Lügen in der Politik seien zwar auch allgegenwärtig, dennoch wolle er ihn durch den weniger belasteten Begriff Lückenpresse ersetzen. 
Anzunehmen ist, dass die Journaille mit dem Begriff Lückenpresse auch besser leben kann, denn Lücken in der Berichterstattung wird es immer geben.

Sprache (Ton)
Deutsch
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Erstellt: 17.05.2025 - 08:34  |  Geändert: 17.05.2025 - 08:34

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Ist die Kritik an die etablierten Medien berechtigt oder Paranoia á la "Lügenpresse"?Die etablierten Medien stecken in einer massiven Glaubwürdigkeitskrise. Teile des Publikums proben den Aufstand, öffentliche und veröffentlichte Meinung driften auseinander. Nicht nur hierzulande, auch in vielen Ländern geraten die angeblichen Leitmedien unter Beschuss. Stein des Anstoßes sind die Inhalte - Stichwort "Lügenpresse". Doch sind Lügen wirklich das Problem? Ulrich Teusch stellt zwei andere, weit gravierendere Faktoren ins Zentrum seiner Analyse: die Unterdrückung wesentlicher Informationen und das Messen mit zweierlei Maß. Beide Defizite sind in unserem Mediensystem strukturell verankert. Wenn sich daran nichts ändert, wird sich das Siechtum der Mainstreammedien fortsetzen. Und der Journalismus, wie wir ihn kannten, wird bald der Vergangenheit angehören.