Ute Frevert | Machen Gefühle Geschichte? (NZZ Standpunkte 2014)

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Erstellt: 23.06.2024 - 17:49  |  Geändert: 12.11.2024 - 21:04

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Akademische Lebensläufe erzählen uns ebenso viel über die Person wie über ihr Fach und dessen Geschichte. Ute Frevert gab der Sozial- und Geschlechtergeschichte durch richtungsweisende Publikationen wichtige Impulse. Schon früh hat sie dabei auch die geschichtsbildende Kraft einzelner Gefühle herausgearbeitet und in ihrer historischen Gebundenheit verortet. Heute gilt die Historikerin hierzulande, aber auch weit über die deutschen Sprachgrenzen hinaus, als die einflussreichste Vertreterin einer neuen Forschungsrichtung: der Geschichte der Gefühle in der Moderne.

Gefühle machen Geschichte. Sie prägen und steuern nicht nur einzelne Menschen, sondern ganze Gesellschaften. Politiker nutzen sie, können aber auch darüber stolpern. Ute Frevert erzählt von machtvollen Gefühlen und was sie bewirkten: im Kaiserreich, der Weimarer Republik, dem NS-Staat, der DDR und der alten und neuen Bundesrepublik. Sie stellt Liebe und Hass, Scham und Stolz, Empörung und Trauer in ihren wechselnden Ausprägungen und Bedeutungen vor.
So war Hass ein Motor des Nationalsozialismus, doch in einer Demokratie ist er fehl am Platz.