Joachim Zelter liest aus seinem neuen Roman „Die Verabschiebung“.
Joachim Zelters Roman erzählt von der Endlosigkeit und Aussichtslosigkeit eines Asylverfahrens in Deutschland, wo auch eine Ehe kein hinreichender Grund mehr für irgendetwas ist – schon gar nicht für ein Hier- oder Zusammensein. Der Roman beschreibt einen kafkaesk-kalten Kosmos akribischen Rechts, in dem die beteiligten Menschen – in einem endlosen Kraftakt – immer mehr an Autonomie und Substanz verlieren, bis kaum mehr etwas von ihnen übrig ist. Menschenwürde? Sie erweist sich in diesem Roman zunehmend als Konjunktiv. Der Roman ist ein Stück Literatur. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Der Impuls zum Schreiben ist ein Tübinger Schicksal, das Joachim Zelter selbst miterlebt hat und viele Tübinger*innen in den Medien mitverfolgen konnten, bis zur glücklichen Rückkehr des Abgeschobenen vor wenigen Wochen.