Genozid in Gaza
Israels langer Krieg gegen Palästina
Der brutale Krieg, den Israel als Reaktion auf den Hamas- Angriff vom 7. Oktober 2023 gegen den Gazastreifen begann - oder die Operation "Eiserne Schwerter", wie sie offiziell heißt -, war ein wichtiger Meilenstein in der blutigen Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts. In diesem Buch nimmt Avi Shlaim Israels Politik gegenüber dem Gazastreifen kompromisslos unter die Lupe.
Er argumentiert, dass die wiederkehrenden Angriffe - die israelische Generäle zynisch und scherzhaft als "Rasenmähen" bezeichnen - die unvermeidliche Folge des zionistischen Siedlerkolonialismus sind, dessen grundlegendes Ziel die Eliminierung der einheimischen Bevölkerung ist. In diesem Krieg ist Israel jedoch über Landraub und ethnische Säuberungen hinausgegangen und hat das Verbrechen aller Verbrechen begangen: Völkermord.
Mit einem Vorwort von Francesca Albanese (seit 2022 UN-Sonderberichterstatterin für die besetzten Gebiete Palästinas (englisch: United Nations Special Rapporteur on the occupied Palestinian territories); Stand 11.2025).
Auszug
Israels langer Krieg gegen Palästina: "Dieser kurze Rückblick auf Israels Verhalten im Jahr nach dem Hamas-Anschlag vom 7. Oktober offenbart ein konsistentes Muster der Zurückhaltung bei der Diplomatie und des Rückgriffs auf rohe militärische Gewalt im Umgang mit seinen palästinensischen, arabischen und iranischen Gegnern. Es zeichnet sich das Bild eines Landes ab, das vom Schwert lebt, eines Landes, das süchtig nach militärischer Gewalt ist, eines streitlustigen, schießwütigen, ethnonationalistischen, rassistisch-suprematistischen Staates, der das Völkerrecht völlig ignoriert. Was sind die Ursachen für diese Vorliebe für militärische Gewalt und Zwang, selbst wenn alternative diplomatische Wege zur Verfügung stehen? Eine Antwort lautet, dass Israel, wie ein Mann mit einem Hammer in der Hand, jedes Problem als Nagel betrachtet." OVERTON Magazin 24.08.2025
Rezension
„Israels Politik wird von einer völkermörderischen Logik getrieben“: Der israelische Historiker Avi Shlaim analysiert in seinem neuen Buch die Gewaltpolitik des Zionismus, die zum Genozid im Gazastreifen führte: Avi Shlaim ist einer der renommiertesten israelischen Historiker. Bei dieser Feststellung muss man aber eine Differenzierung vornehmen. Denn die israelische Geschichtsschreibung steht in der Regel unter dem Diktat der zionistischen Staatsideologie. Die Historiker dieser Richtung erfüllen die Vorgaben dieser Ideologie, sind also in ihrem Forschen weltanschaulich gebunden. Gegen diese staatlich institutionalisierte Geschichtsschreibung bildete sich in den 1990er Jahren – etwa zur Zeit, als sich durch die Oslo-Verträge so etwas wie eine kurzzeitige Entspannung zwischen Israel und den Palästinensern abzeichnete – eine Richtung in der israelischen historischen Forschung heraus, deren Vertreter die Vorgaben des Zionismus ablehnten und in die damals für kurze Zeit geöffneten Archive gingen, um zu erfahren, „wie es wirklich war“. arnstrohmeyer.de 06.10.2025
Autoreninfos
Erstellt: 12.11.2025 - 07:53 | Geändert: 12.11.2025 - 08:13
