Das Vaterland
Roman
Eines der wichtigsten Bücher der deutschsprachigen Exil-Literatur
Hamburg 1933: Nach acht Wochen auf See kehrt der Dampfer Kulm in seinen Heimathafen zurück. Die sozial wie weltanschaulich ungleiche Besatzung des Schiffes findet sich in einem radikal veränderten Land wieder: Die Nationalsozialisten sind an der Macht und herrschen mit Gewalt und Willkür. Die Mannschaft muss sich dem brutalen neuen Gesicht Deutschlands stellen. Zwischen politischen Spannungen, persönlichen Konflikten und der Suche nach einem Platz in einer unbarmherzigen Gesellschaft entfaltet sich eine mitreißende Erzählung über Identität und den Kampf um das Überleben.
Der Hamburger Journalist und Schriftsteller Heinz Liepman (1905-1966) schilderte in packenden Episoden die Konfron- tation mit den neuen Machtverhältnissen. »Das Vaterland« erschien als einer der ersten deutschsprachigen Exilromane bereits im Jahr 1933.
»"Das Vaterland“ kommt jetzt noch einmal heraus, versehen mit einem umfangreichen Nachwort des Herausgebers Wilfried Weinke. Es ist ein früher Höhepunkt der Exilliteratur und liest sich wie eine atemberaubende Großreportage.« Christian Schröder, Tagesspiegel
Die Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 ist ein düsteres Kapitel unserer Geschichte, das auch heute noch Angst und Schrecken auslösen kann. Die schonungslose Beschreibung der damaligen Ereignisse zeigt, wie das Schicksal vieler Menschen durch Manipulation und Gewalt beeinflusst wurde. Diese Geschichten wecken Emotionen und machen die Vergangenheit für uns greifbar. Durch eine moderat angepasste Sprache wird die Geschichte lebendig und spannend, auch für heutige Generationen. detlef-knut.de 17.03.2025
Pamphlet gegen die Nationalsozialisten. Plötzlich ist alles anders. Während eine Schiffscrew auf See war, ist Adolf Hitler Reichskanzler geworden. Bei der Rückkehr empfängt ein neues Deutschland die Besatzung. Das aufrüttelnde Buch von Heinz Liepman dokumentiert Terror und Wahnsinn der Naziherrschaft. Geschrieben 1933 wurde es nun wiederaufgelegt. Von Carsten Hueck Deutschlandfunk 12.03.2025
Heinz Liepmans Roman ist in einem dokumentarischen, berichtenden Stil verfasst. Bereits im Vorwort der ersten Auflage unterstreicht der Schriftsteller den realistischen Charakter und macht darauf aufmerksam, dass es sich bei diesem Roman um ein Pamphlet handele und dass alle Geschehnisse dieses Buches Tatsachen seien. Künste im Exil ohne Datum
Geschickt verwebt Liepmann die verschiedenen Handlungsstränge, lässt die Wege der Figuren sich kreuzen, mal nimmt eine Gruppe der Mannschaft den Leser praktisch mit zu einer Hausdurchsuchung, bevor der Fokus wieder auf andere Mitglieder der Mannschaft gelegt wird. So stellt der Autor eine große Bandbreite an Schicksalen und Einzelfällen vor. Es wird zum Beispiel auch die Motivation der Menschen beschrieben, sich dem Nationalsozialismus anzuschließen: „Milchhändler und Barbiere, Strichmädchen und Studenten. Sie alle erhofften bessere Zeiten und wollten schrecklich gerne an jemanden glauben, der ihnen alles versprach“. Von Christiane Weber Arbeitsstelle Holocaustliteratur ohne Datum
Erstellt: 02.04.2025 - 09:58 | Geändert: 07.07.2025 - 15:53