Dagegen die Elefanten!

Herr Harald ist der Mann in der Garderobe. Er gehört zum Theater wie der Vorhang, aber niemand kommt seinetwegen, das Rampenlicht ist für andere. Er nimmt den Menschen die Mäntel ab, die Taschen, was immer sie ihm anvertrauen, um für kurze Zeit unbeschwert zu sein, und wartet bis zum Schlussapplaus, das ist sein Einsatz. Doch eines Abends bleibt ein Mantel zurück, und in dem Mantel findet sich eine Pistole.

ISBN 978-3-99027-262-6 1. Auflage 25.02.2022 23,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Herr Harald trägt sie nach Hause, nur: Was will er damit tun? Er kann sich schlecht gegen alles zur Wehr setzen, was ihm an der Welt und den Mitmenschen als Zumutung erscheint. Aber vielleicht kann er ihre Aufmerksamkeit auf jemanden lenken, der wie er ein Schattendasein führt: die Frau, die für einen anderen die Noten umblättert und die er aus der Ferne verehrt.

Der tragische wie komische Protagonist dieser hinreißend erzählten Geschichte ist ein Held des Alltags, ein Mann in Dienstkleidung, einer, dem es niemand dankt. Und gäbe es die Literatur nicht - und Autorinnen wie Dagmar Leupold -, wie sollten wir wissen, was für ein Reichtum an Gedanken und Gefühlen, wie viel waches Leben und wehe Sehnsucht sich dahinter verbirgt.

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Ein außerordentlicher Roman, der völlig ohne Kalkül oder Berechnung entstanden zu sein scheint. Eher so, als hätte man ihn eben so und nur so schreiben können. Andrea Heinz, Der Standard 

Unter der stillen Oberfläche verbirgt sich ein enorm spannender Roman: Dagmar Leupold wartet mit feinsinnigen Beobachtungen der Opern- und Kunstwelt auf und lenkt unseren Blick auf die unauffälligen Zeitgenossen. Menschen, die den Laden am Laufen halten. Einfach, weil sie ihre Arbeit als sinnvoll empfinden. Damit hat das Buch auch eine durchaus solidarische Wirkung: Es öffnet den Blick für Menschen und Dinge, die man sonst oft übersieht. Lina Brünig, WDR5 

In einer höchst präzisen, dann wieder wunderbar kreativen Sprache erzählt Dagmar Leupold ein Jahr aus dem Leben des schrullenhaften Protagonisten. Mit welch zarter Ironie, mit welchem Feinsinn sie die Panzerung ihres tragikomischen Helden aufbricht, fällt in die Kategorie Meisterstück. Ingeborg Waldinger, Die Furche 

Dagmar Leupold hat ein wunderbares Buch voller Melancholie, Schmerz und Liebe geschrieben. Elke Heidenreich, Kölner Stadtanzeiger 

Dagmar Leupold, die es in ihren Romanen immer wieder meisterhaft versteht, die Spielarten des Komischen – vom Grotesken über das Surreale bis zu realistischen Variationen – zu inszenieren, interessiert sich in ihrem neuen Roman für einen kauzigen Außenseiter, dessen Wahrnehmungen, Empfindungen und Befindlichkeiten minutiös erzählt werden. Werner Jung, Junge Welt 

Dagmar Leupolds neuer Roman ist weiteres Zeugnis einer subtilen Sprachkunst, die aus einem scheinbar blinden Stein Funken zu schlagen vermag. Dafür braucht es keine Aufgeregtheiten und Sensationen, keinen thrilling Effekt, dafür braucht es einen feinfühligen, unkonventionellen und aufmerksamen Umgang mit der Sprache. Lerke von Saalfeld, Frankfurter Allgemeine Zeitung Die Autorin nähert sich diesem schrulligen Außenseiter voller Respekt und lässt ihre Leser ebenso behutsam wie elegant am Kopftheater ihres Protagonisten teilhaben, das durch einen enormen Reichtum an Beobachtungen, Gedanken und Gefühlen frappiert. Saarbrücker Zeitung 

Dagmar Leupold erzählt 13 Monate aus dem Alltag des kauzigen Eigenbrötlers. Poetisch, sensibel und sprachlich mitreißend. Anina Valle Thiele, Livres 

Ein sehr schöner Roman über einen Übersehenen, ein Terrarium in Prosa, inmitten der Alltagsroutine blüht da eine Welt aus Einfühlung und Phantasie. Jörg Plath, Deutschlandfunk Kultur 

... jetzt bin ich ein paar Tage am Meer und habe mir Herrn Harald mitgenommen und Sie haben recht: man verliebt sich in ihn!! Es ist ein wunderbares, zartes und kluges und sehr melancholisches Buch. Elke Heidenreich an den Verlag 

Dagmar Leupold hat dem Schlachtenlärm unserer Tage einen leisen Roman gegenübergestellt. Als Weltflucht sollte man ihn nicht verstehen, sondern vielmehr als Schule der Wahrnehmung: Wer dichter rangeht an die Dinge, an die Menschen, der sieht einfach mehr. Antje Weber, Süddeutsche Zeitung 

Ihre Schilderungen von Belanglosigkeiten und Absurditäten reißen erhellende Löcher in unsere Wahrnehmungsroutinen. Hannes Krauss, Literaturkritik.de 

Dagmar Leupold ist eine thematisch wandlungsfähige, sprachlich feinsinnige Schriftstellerin, die schon immer ein Faible für Außenseiter hatte. So konsequent, möglicherweise gar radikal wie in ihrem neuen Roman hat sie sich allerdings noch nicht einem Jedermann gewidmet; einem vermeintlichen Durchschnittstypen, der mit der ihm eigenen Empathie von der Peripherie aus auf den Alltag schaut und dabei so nahe herangeht, dass es ihm selbst hin und wieder vor den Augen verschwimmt. Christoph Schröder, Süddeutsche Zeitung 

Nach außen hin ist der Mann still, einsam, unauffällig; hinter der Fassade blüht ein fantasievoller Geist und einer, der Widerstand leistet gegen die übliche Lebensweise mit Hektik, Leistung, Konsumwahn und Selbstoptimierung. Das alles schildert Leupold mit liebevoller Detailfreude, mit das Skurrile genießerisch auskostendem Humor und der Lust, Worte aufzudröseln oder abzuschmecken. Simone Dattenberger, Münchner Merkur 

Es ist dem Buch hoch anzurechnen, dass es sich trotz der konsequenten Fixierung auf die alltäglichen Verrichtungen eines Menschen nicht in dessen Idiosynkrasien vergräbt, um ein möglichst vollständiges und detailliertes Portrait anzufertigen. Leupold versteht, egal wie nah man herangeht, wie gut man ihn zu kennen glaubt, es bleibt immer ein unergründlicher, wenn nicht gar verstörender Rest (den sie äußerst subtil anklingen lässt). Carl Ohlms, litlog.de 

Ein poetisches Meisterstück für Leser*innen mit Lust an der Sprache und phantasievollem Fabulieren. Fritz Popp, bn.bibliotheksnachrichten 

Ein leiser Roman, der einen aber nicht in Ruhe lässt. Rainer Glas, lesenswert.net Dagmar Leopold hat einen Roman voller Detailbeobachtungen geschaffen. Der Blick wird auf das Nebensächliche gelenkt und lässt das Besondere am routinierten Alltag erkennen. Christin Weidenfeller, Literatur und Feuilleton 

Dagmar Leupold schreibt hier mit Liebe über einen Menschen, der anderen sicher als Sonderling vorkommt. Wenn Ihnen die Welt da draußen mal wieder zu laut und zu hektisch ist, dann lesen Sie dieses Buch, das unsere Sinne schärft, unsere Wahrnehmung und uns hilft, im Alltag wieder ein bisschen genauer hinzusehen. Claudia Feuerstein, Radio F, Nürnberg

Die Autorin

Dagmar Leupold, geboren 1955 in Niederlahnstein, Rheinland-Pfalz, studierte Germanistik, Philosophie und Klassische Philologie in Marburg, Tübingen und New York, lebt als Autorin und Übersetzerin in München. Ihr Werk umfasst Romane, Erzählungen, Gedichte und Essays. Zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt Literaturpreis der Stadt München (2023).

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Erstellt: 25.03.2025 - 07:30  |  Geändert: 25.03.2025 - 07:46