Öffentlicher Raum im urbanen China
Soziale Raumproduktion im Kontext städtischer Marginalisierungsprozesse

Öffentlicher Raum gilt als Kernstück des Städtischen, als Hort der Demokratie und des sozialen Austauschs. Die vorliegende Studie stellt diese Grundannahme infrage und untersucht, wie öffentlicher Raum im sich rasant urbanisierenden, autokratischen China als Ordnungsmedium funktioniert, wie er Personen, Aktivitäten und Bedeutungen ein- und aussortiert.

ISBN 978-3-515-13299-2 1. Auflage 04.11.2024 82,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Dafür analysiert Ryanne Flock in Guangzhou die Auseinandersetzungen zwischen Lokalstaat vs. Straßenhändler, -wahrsager und Bettler. Ersterer produziert öffentlichen Stadtraum im Dienste von Modernisierung und nationaler Stärkung, möchte störende Elemente, z.B. Armut, ausschließen. Raumkultur und Kontrollmuster öffentlicher Ordnung entstehen jedoch im Zusammenspiel der Akteure. Selbst die Marginalisierten prägen das soziale Funktionieren öffentlichen Raums.

Neben neuen Daten bietet die vorliegende Arbeit an, unser Bild von China und seinen Städten zu differenzieren sowie "öffentlichen Raum" zu überdenken, dessen Idealisierung den Blick auch auf unsere urbane Realität versperrt.

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Die Autorin

Ryanne Flock studierte im Magister Sinologie, Soziologie und VWL an der Freien Universität sowie der Humboldt Universität zu Berlin. Seit 2021 forscht sie im BMBF-geförderten Projekt "Soziale Welten: Chinas Städte als Orte der Welterzeugung". Ihr Forschungsinteresse umfasst Chinas Prozesse der Modernisierung und Urbanisierung sowie die Reziprozität von Raum und Gesellschaft.

Autoren

Erstellt: 03.02.2025 - 07:54  |  Geändert: 03.02.2025 - 08:08