18.11.2020

Anna Seghers im mexikanischen Exil

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'Flucht ist keine Urlaubsreise'. Diesen und ähnliche Sätze prägten Flüchtlingsorganisationen, um in der aktuellen Flüchtlingskrise zu verdeutlichen, dass Migration keine leichte Entscheidung ist und kein leichtes Leben bedeutet. Zum 120. Geburtstag von Anna Seghers sprechen Autorin Monika Melchert und Moderator Mario Pschera über das mexikansiche Asyl Seghers. Auch für sie war die Flucht aus dem nationalsozialistischen Deutschland voller Widrigkeiten und von finanzieller Not bestimmt. In ihrem aktuellen Buch »Im Schutz von Adler und Schlange. Anne Seghers im mexikanischen Asyl« setzt sich Monika Melchert mit diesem Abschnitt von Seghers Leben auseinander.

Dr. Monika Melchert ist Literaturwissenschaftlerin und Autorin. Sie promovierte über Christa Wolf und Max Frisch. Für mehrere Jahre arbeitete sie als Lektorin für deutsche Literatur in Madagaskar und in Warschau tätig. Monika Melchert hat viele Jahre das Anna-Seghers-Museum in Berlin-Adlershof betreut.

Buchveröffentlichungen waren unter anderem über Anna Seghers, Christa Wolf, Max Frisch, Thea und Carl Sternheim. Zuletzt veröffentlichte sie Wilde und zarte Träume. Anna Seghers – Jahre im Pariser Exil 1933–1940 erschienen im Bübül-Verlag. Sie ist Mitherausgeberin des Argonautenschiff. Jahrbuch der Anna-Seghers-Gesellschaft Berlin und Mainz e. V. aus dem Quintus Verlag.

Sprache (Ton)
Deutsch
Laufzeit
54min 50s
Themen
Thematisierte Personen
Videoautoren

Erstellt: 05.07.2025 - 02:11  |  Geändert: 05.07.2025 - 02:11

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Netty Reiling wurde 1900 in Mainz geboren. (Den Namen Anna Seghers führte sie als Schriftstellerin ab 1928.) 1920-1924 Studium in Heidelberg und Köln: Kunst- und Kulturgeschichte, Geschichte und Sinologie. Erste Veröffentlichung 1924: „Die Toten auf der Insel Djal“. 1925 Heirat mit dem Ungarn Laszlo Radvanyi. Umzug nach Berlin. Kleist-Preis. Eintritt in die KPD. 1929 Beitritt zum Bund proletarisch- revolutionärer Schriftsteller. 1933 Flucht über die Schweiz nach Paris, 1940 in den unbesetzten Teil Frankreichs. 1941 Flucht der Familie auf einem Dampfer von Marseille nach Mexiko. Dort Präsidentin des Heinrich-Heine-Klubs. Mitarbeit an der Zeitschrift „Freies Deutschland“. 1943 schwerer Verkehrsunfall. 1947 Rückkehr nach Berlin. Georg-Büchner-Preis. 1950 Mitglied des Weltfriedensrates. Von 1952 bis 1978 Vorsitzende des Schriftstellerverbandes der DDR. Ehrenbürgerin von Berlin und Mainz. 1978 Ehrenpräsidentin des Schriftstellerverbandes der DDR. 1983 in Berlin gestorben.Romane: Die Gefährten (1932); Der Kopflohn (1933); Der Weg durch den Februar (1935); Die Rettung (1937); Das siebte Kreuz (1942); Transit (1944); Die Toten bleiben jung (1949); Die Entscheidung (1959); Das Vertrauen (1968). Zahlreiche Erzählungen und Essayistik.

Wikipedia (DE): Anna Seghers

Die Flucht aus dem von Hitlers Truppen besetzten Frankreich gelang in letzter Minute. Ende Juni 1941 erreichte Anna Seghers mit ihrer Familie nach langer, hindernisreicher Schiffsreise Mexiko. Hier, in ihrem zweiten Exilland, hat sie ihren größten literarischen Erfolg errungen, die Veröffentlichung des Romans "Das siebte Kreuz", hier erlitt sie aber auch den tiefsten Schmerz, als sie erfuhr, dass ihre Mutter deportiert und ermordet worden war. Dazu kam ein beinah tödlicher Unfall, der ihr viel Kraft raubte und sie für Monate aufs Krankenlager warf. Die Ankunft in der Neuen Welt sicherte Anna Seghers und vielen ihrer engen Freunde das Überleben und brachte ihnen die Begegnung mit einer für sie gänzlich neuen Kultur, einer farbenfrohen und temperamentvollen tropischen Welt.