06.07.2023

Hommage an Maria Lazar – Eine Veranstaltung der Österreichischen Exilbibliothek, Literaturhaus Wien

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Die in Wien geborene und im schwedischen Exil verstorbene Autorin, Übersetzerin, Dramatikerin und Journalistin Maria Lazar wurde erst in den letzten Jahren im Verlag Das vergessene Buch wiederentdeckt.
Ihr Roman "Die Eingeborenen von Maria Blut" (1937; 1958 unter dem Pseudonym Esther Grenen veröffentlicht) erschien 2015 unter ihrem Namen im Verlag Das vergessene Buch und wurde im Literaturhaus Wien erstpräsentiert. 2022 kam ihr literarischer Nachlass als Schenkung ihrer Enkel an die Österreichische Exilbibliothek.

Am 30. März 2023, ihrem 75. Todestag, veranstaltete die Österreichische Exilbibliothek eine Hommage an Maria Lazar, bei der Fundstücke aus ihrem Nachlass präsentiert wurden.
Der Germanist Johann Sonnleitner gab Einblick in Leben und Werk der Autorin. Kathleen Dunmore (Enkelin von Maria Lazar) sprach über die Familie. Albert C. Eibl, Verleger und Herausgeber, präsentierte Maria Lazars bislang unveröffentlichten Roman "Viermal ICH" (DVB) – nach einem Typoskript aus dem Nachlass. Dunmores Cousin Markus Oezelt und die Schauspielerin Michou Friesz lasen ausgewählte Passagen aus dem Werk. Es moderierte Veronika Zwerger (Leiterin Österreichische Exilbibliothek)

Veranstaltet wurde der Abend von der Österreichischen Exilbibliothek in Kooperation mit der Gesellschaft der Freunde der Österreichischen Exilbibliothek. 

Sprache (Ton)
Deutsch
Themen
Thematisierte Personen

Erstellt: 26.05.2025 - 07:03  |  Geändert: 26.05.2025 - 07:03

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Maria Lazar (1895–1948) entstammte einer jüdisch-großbürgerlichen Wiener Familie. Sie absolvierte das berühmte Mädchengymnasium der Eugenia Schwarzwald, in deren Salon Oskar Kokoschka sie 1916 porträtierte und in dem sie mit zahlreichen prominenten Figuren der damaligen Wiener Kulturszene zusammentraf, darunter Adolf Loos, Hermann Broch und Egon Friedell. Seit den frühen 20er Jahren war sie als Übersetzerin tätig und schrieb für renommierte österreichische, skandinavische und Schweizer Zeitungen. Erst als sie 1930 zum nordischen Pseudonym Esther Grenen greift, stellt sich quasi über Nacht ihr verdienter literarischer Ruhm ein; ein Erfolg, der allerdings durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten ein jähes Ende findet. Aufgrund des repressiven Klimas verlässt sie schon 1933 mit ihrer Tochter Österreich und geht zuerst, gemeinsam mit Bertolt Brecht und Helene Weigel, ins Exil nach Dänemark. 1939 flüchtet sie nach Schweden und scheidet 1948 nach einer langwierigen, unheilbaren Krankheit freiwillig aus dem Leben. Ihr breitgefächertes und wagemutiges literarisches Oeuvre geriet schon vor 1945 völlig in Vergessenheit.

Wikipedia (DE): Maria Lazar