Janko
Der Junge aus Mexiko

In eine Schulklasse platzt Janko. Der ist in Mexiko von zuhause ausgerissen und abenteuerlich über New York in eine deutsche Kleinstadt gelangt. Er ist fremd und wird gleich als der »Indianer« verspottet. Allmählich entdecken seine Mitschüler aber, dass er viel zu bieten hat. So wird er zu ihrem Freund.

ISBN 978-3-938375-19-8 1. Auflage 01.09.2007 14,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Aber Unheil braut sich zusammen. In Mexiko und den USA zankt man sich aus politischen Gründen um den Staatenlosen. Und in Deutschland? Da soll er auf einmal nicht mehr bleiben dürfen. Janko erträgt seine Lage nicht - und verschwindet, um sich ein echtes Zuhause zu suchen.

1932 war die Berlin jüdische Schriftstellerin Ruth Rewald noch begeistert mit Erich Kästner verglichen worden. Aber 1933 war das überholt. Die Nazis waren an der Macht, und die Autorin flüchtete nach Paris. In Frankreich erschien 1934 ihr Roman Janko, der Junge aus Mexiko. Ruth Rewald und ihre siebenjährige Tochter wurden in Auschwitz ermordet.

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Eine Frau verschwindet: Vor 90 Jahren erschien das Kinderbuch »Janko, der Junge aus Mexiko« der in Auschwitz ermordeten Autorin Ruth Rewald: Wie gerät ein Mensch des öffentlichen Lebens in Vergessenheit? Wie gerät ein Schriftsteller in Vergessenheit? Verläuft derselbe Vorgang anders, wenn eine Frau betroffen ist? Ruth Rewald, um die es hier geht, wurde 1906 als einzige Tochter einer bürgerlichen jüdischen Familie in der Gemeinde Wilmersdorf geboren, die damals noch nicht zu Berlin gehörte. Ihr Vater war Außenhandelskaufmann, ihre Mutter Lehrerin. Ruth scheint ein ernstes, stilles, verträumtes Mädchen mit einer großen Begeisterung für Literatur gewesen zu sein. Ihre Kindheit war vom Ersten Weltkrieg mit seinen chauvinistischen Parolen und den Entbehrungen an der »Heimatfront« überschattet. Es folgten die Revolution, die Nachkriegswirren, die Inflationszeit. Dann starb bereits 1925 ihre Mutter. Von Cristina Fischer junge Welt 14.12.2024

Die Autorin

Ruth Rewald wurde am 5. Juni 1905 in Berlin geboren. Nach ersten Erfolgen als Autorin flüchtete sie 1933 ins Exil. Mit ihrem Mann Hans Schaul erlebte sie den Spanischen Bürgerkrieg, wurde zum Roman Vier spanische Jungen angeregt. Der Krieg zerstörte das gemeinsame Leben in Paris, Hans wurde interniert, Ruth konnte aus der Stadt fliehen. Am 17. Juli 1942 wurde sie an ihrem Zufluchtsort als Jüdin verhaftet und deportiert; ihre zunächst gerettete siebenjährige Tochter Anja Schaul wurde Anfang 1944 von der Gestapo aus ihrer Schulklasse abgeholt. Beide wurden in Auschwitz ermordet. Seit 2019 trägt deren Schule in Les Rosiers-sur-Loire den Namen ›École primaire Anja Schaul‹. Neben Lisa Tetzner, Anna Maria Jokl, Erika Mann und Axel Wedding gehört Ruth Rewald zu den herausragenden Kinder- und Jugendbuchautorinnen des deutschsprachigen Exils. Im Arco Verlag erschien 2007 ihr Roman Janko, der Junge aus Mexiko, in dem die musterhafte Integration eines Staatenlosen in Deutschland plötzlich von der Abschiebung bedroht ist.

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Erstellt: 20.01.2025 - 09:00  |  Geändert: 20.01.2025 - 09:12