25.06.2025

Haben oder Sein? Die Zerstörung von Erich Fromm – Ep. 307

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Erich Fromm war einer der populärsten Philosophen und Psychoanalytiker in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein Buch "Haben oder Sein" wurde zum Bestseller, der sich bis heute gut verkauft. 
Fromm inspirierte viele Autoren, die sich kritisch mit Konsum und Wirtschaftswachstum auseinandersetzen wollten - ja, in Fromms Werk ist bereits zu finden, was bis heute in vermeintlich kapitalismuskritischen Diskursen virulent ist: Nicht mehr das Verhältnis von Kapital und Arbeit interessiert, sondern es ist vor allem das Verhältnis des Konsumenten zu seiner Um- und Mitwelt, das Sorgen bereitet. 
Seit Jahren ist davon die Rede, man müsse das Bewusstsein und die Narrative ändern, aber die eigentlichen Machtzentren werden nicht mehr angegriffen. Diese Haltung geht direkt auf Fromms "Haben oder Sein" zurück. 
Das Werk raunt viel, analysiert wenig und versteht fast nichts vom Kapitalismus. In der neuen Folge von "Wohlstand für Alle" setzten sich Ole Nymoen und Wolfgang M. Schmitt kritisch mit dem Kultbuch auseinander.
 

Sprache (Ton)
Deutsch
Laufzeit
58min 37s
Thematisierte Personen

Erstellt: 26.06.2025 - 01:11  |  Geändert: 26.06.2025 - 01:20

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1976, vier Jahre vor seinem Tod, erschien mit 'Haben oder Sein' das neben der 'Kunst des Liebens' berühmteste und bedeutendste Buch Erich Fromms, in dem er Gedankengänge früherer Werke bewusst anschaulich und prägnant resümiert. In seiner Darstellung steht die Existenzweise des Habens für die Übel der gegenwärtigen Zivilisation, die des Seins aber für die Möglichkeit eines erfüllten, nicht entfremdeten Lebens. Der Mensch, der nicht mehr vom Haben, sondern vom Sein bestimmt wird, kommt zu sich selbst, entfaltet eine innere Aktivität, die nicht mit purer Geschäftigkeit zu verwechseln ist, und kann seine menschlichen Fähigkeiten produktiv einsetzen.