Nationalsozialismus

Oskar Stillich (1872-1945). Agrarökonom, Volkswirt, Soziologe. Von Toni Pierenkemper

Bei nur wenigen Nationalökonomen stehen bis heute Bekanntheitsgrad und wissenschaftliches Oeuvre in einem derartigen Missverhältnis wie bei Oskar Stillich. Dieser, zunächst als Agrarökonom ausgebildet, widmete sich im Laufe seines Forscherlebens zunehmend Fragen der Wirtschaft und Gesellschaft in Deutschland, vom späten Kaiserreich bis zum Ende des Nationalsozialismus. Dabei hinterließ er ein umfangreiches wissenschaftliches Werk von nahezu fünfzig separaten Schriften sowie zahlreiche Artikel, in denen er in kompetenter Weise zu brennenden Fragen seiner Zeit Stellung nahm. Dabei geriet er wegen seiner kritischen Analysen in vielfältiger Weise in Konflikt zu den herrschenden Meinungen und Mächten.

ISBN 978-3-7316-1024-3     34,80 €  Portofrei     Bestellen

Veit Harlan. Goebbels' Starregisseur. Von Ingrid Buchloh

Ingrid Buchloh zeichnet ein neues und facettenreiches Bild eines Menschen und bedeutenden Künstlers, der immer noch vielen als »williger Diener der Nazis« gilt: Ein besessener Künstler zwischen Anpassung und Widerstand. Goebbels hielt Harlan für den Fähigsten aller deutschen Regisseure und hatte erkannt, dass sich Harlan-Filme aufgrund ihrer Emotionalität für eine subtile Vermittlung von NS-Botschaften nutzen ließen. Präzise Filmanalysen sowie die kritische Auswertung wichtiger Quellen und unbekannter Dokumente belegen, wie Goebbels die Entstehung der Filme bis hin zu kleinsten filmischen Details kontrollierte und solange korrigierend eingriff, bis sie seinen propagandistischen Absichten dienlich waren.

ISBN 978-3-506-76911-4     43,90 €  Portofrei     Bestellen

Schatten des Kaiserreichs. Die Reichsgründung von 1871 und ihr schwieriges Erbe. Von Eckart Conze

Am 18. Januar 1871 wurde im Spiegelsaal von Versailles das Deutsche Kaiserreich proklamiert. Es konstituierte sich ein Nationalstaat, dessen Deutung und Erbe heute wieder stärker umstritten sind. Hat sich Deutschland damals auf einen „Sonderweg“ in die Moderne begeben? Wie demokratisch war der nationale Staat? War in der Reichsgründung der Weg zum Ersten Weltkrieg bereits angelegt? Was verbindet 1871 und 1933, Versailles und Auschwitz? Kann sich die Außenpolitik der Bundesrepublik an der Machtpolitik des Reiches orientieren? In welchem Verhältnis steht die Berliner Republik zum Nationalstaat von 1871?

ISBN 978-3-423-28256-7     22,00 €  Portofrei     Bestellen

Mächtige Gefühle. Von A wie Angst bis Z wie Zuneigung – Deutsche Geschichte seit 1900. Von Ute Frevert

Gefühle machen Geschichte. Sie prägen und steuern nicht nur einzelne Menschen, sondern ganze Gesellschaften. Politiker nutzen sie, können aber auch darüber stolpern. Ute Frevert erzählt von machtvollen Gefühlen und was sie bewirkten: im Kaiserreich, der Weimarer Republik, dem NS-Staat, der DDR und der alten und neuen Bundesrepublik. Sie stellt Liebe und Hass, Scham und Stolz, Empörung und Trauer in ihren wechselnden Ausprägungen und Bedeutungen vor.
So war Hass ein Motor des Nationalsozialismus, doch in einer Demokratie ist er fehl am Platz.

ISBN 978-3-10-397052-4     28,00 €  Portofrei     Bestellen

Gegen das Vergessen. Fünf Wuppertaler Arbeiterschriftsteller und Widerstandskämpfer gegen die Nazi-Diktatur stellen sich vor. Von Dirk Krüger

»Doch ist zerronnen mancher Traum | Trotz alledem, der Freiheitsbaum | Wird dennoch Früchte tragen!« Das schrieb Werner Möller 1919. Möller ist einer der fünf Arbeiter-Schriftsteller, die in diesem Buch von Dirk Krüger vorgestellt und nahe gebracht werden. Allen fünf ist gemeinsam, dass sie sich früh politisch engagiert haben - als Sozialisten und als Kommunisten. Gemeinsam ist ihnen auch, dass alle aus Arbeiterfamilien stammten, ihre Handwerksberufe erlernten und eine große Liebe zum Wort entwickelten: Trotz der Wirren, die der erste Weltkrieg, die Weimarer Republik, die Nazi-Zeit und der Zweite Weltkrieg mit sich brachten, behielten sie, die ihre Berufe oft gar nicht ausüben konnten und massiven Repressalien ausgesetzt waren, ihre Liebe zum Schriftstellern und Dichten bei. Und sie behielten, wenn man Möllers Gedichtzeile liest, ihren Optimismus und ihren Glauben an eine bessere Zukunft, an eine bessere Welt.

ISBN 978-3-943940-43-5     18,00 €  Portofrei     Bestellen

Ich überlebte Rumbula. Von Frida Michelson

"Der vergessene Holo"Der vergessene Holocaust" - die Verbrechen der Deutschen im Osten Europas, die schon in den ersten Tagen ihres Eroberungsfeldzugs mit Massakern begannen und bald in systematische Massenerschießungen übergingen - wurden erst nach und nach in Nachkriegsdeutschland bekannt und dokumentiert. Der authentische Bericht von Frida Michelson über den Einmarsch der deutschen Truppen in Lettland, den Beginn der Ausgrenzung, Verfolgung, Zwangsarbeit, Ghettoisierung und anschließender Vernichtung im Wald von Rumbula, der sie durch einen Zufall entkam, ist ein einzigartiges Dokument. caust" - die Verbrechen der Deutschen im Osten Europas, die schon in den ersten Tagen ihres Eroberungsfeldzugs mit Massakern begannen und bald in systematische Massenerschießungen übergingen - wurden erst nach und nach in Nachkriegsdeutschland bekannt und dokumentiert.

ISBN 978-3-86393-093-6     22,00 €  Portofrei     Bestellen

Katharina Jacob. Widerstand war mir nicht in die Wiege gelegt. Von Katharina Jacob

In »Katharina Jacob. Widerstand war mir nicht in die Wiege gelegt« werden die Lebenserinnerungen der Widerstandskämpferin, KZ-Überlebenden und Hamburger Pädagogin Katharina Jacob - dreißig Jahre nach ihrem Tod - zur Druckreife gebracht. Mit ihren Aufzeichnungen hat Katharina Jacob, die am 6. März 1907 in einer Kölner Arbeiterfamilie zur Welt kam, ihre aufwühlende Lebensgeschichte an uns, an die »Nachgeborenen« weitergeben wollen. Sie schrieb daran über Jahre bis wenige Tage vor ihrem Tod am 23. August 1989. Ergänzt um wichtige historische und persönliche Dokumente und Zeugnisse, wird die bislang nicht publizierte Autobiografie nunmehr veröffentlicht. Der ruhige, sachliche und unprätentiöse Stil lässt nicht so leicht den Gedanken aufkommen, dass hier eine Aktivistin der Gruppe um Bernhard Bästlein, Franz Jacob und Robert Abshagen berichtet, die in den Kriegsjahren mit mehreren hundert (illegal arbeitenden) Mitgliedern die größte Widerstandsorganisation in Norddeutschland war.

ISBN 978-3-948478-06-3     21,90 €  Portofrei     Bestellen

Die Welt nach Wagner. Ein deutscher Künstler und sein Einfluss auf die Moderne. Von Alex Ross

Ein Standardwerk über den großen Komponisten - von einem der angesehensten Musikkritiker der USA. Beginnend mit dem Tod Wagners erzählt Alex Ross, was für uns zur Gegenwart geworden ist: Wir leben und sehen die Welt seit Wagner mit seinen Augen, seine Themen und Szenen prägen auch heute noch unser gesellschaftliches Bühnenbild. Wagner ist für Ross ein deutsches Drama, das sich aus der Wirklichkeit, aber auch aus dem Wahn speist. Sein Buch ist eine eindrucksvolle Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts, durchzogen von dem Erbe Richard Wagners - der widersprüchlich war, ungreifbar, vielleicht sogar unvollendet. Nur so ist auch seine Musik und sein Nachleben in Deutschland zu verstehen: Wir sind noch immer Wagner.

ISBN 978-3-498-00185-8     40,00 €  Portofrei     Bestellen

Als Hitler das rosa Kaninchen stahl. Band 1-3. Eine jüdische Familie auf der Flucht. Von Judith Kerr

Die neunjährige Anna wächst in einer wohlhabenden, wenig religiösen jüdischen Familie in Berlin auf. Ihr Vater ist ein bekannter Schriftsteller und Journalist, der auch Artikel gegen Hitler und seine Partei veröffentlicht. Als sich Anfang 1933 mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten die politische Lage zuspitzt, ändert sich Annas Leben für immer. Auf der Flucht vor den Nazis beginnt für die Familie eine lange Reise, die sie aus Berlin in die Schweiz und von dort über Frankreich bis nach London führt, wo sie sich schließlich niederlässt. Während deutsche Bomben in der englischen Hauptstadt einschlagen, findet Anna Arbeit als Sekretärin und verliebt sich zum ersten Mal. Als nach dem Krieg ihre mittlerweile wieder in Deutschland lebende Mutter krank wird, kehrt Anna zum ersten Mal seit der Flucht in ihre frühere Heimat zurück.

ISBN 978-3-473-58429-1     12,99 €  Portofrei     Bestellen

Jeder schreibt für sich allein. Schriftsteller im Nationalsozialismus. Von Anatol Regnier

Wer als Autor im Dritten Reich publizieren wollte, musste sich offiziell registrieren lassen als Mitglied der Reichsschrifttumskammer. Aber was bedeutete das? Wieviel Anpassung wurde verlangt? Wie war das Verhältnis zum Staat und wie das Selbstverständnis als Repräsentant des deutschen Geisteslebens? Hielt man Kontakt zu emigrierten Kollegen? Und wie stellte man sich zur Verfolgung und Deportation der Juden? Anatol Regnier hat für dieses Buch Schriftstellernachlässe und Verlagskorrespondenz gesichtet und lässt die Protagonisten ausführlich selbst zu Wort kommen. Überzeugte Nazis sind darunter, andere glaubten, das Richtige zu tun und taten das Falsche. War man als Dagebliebener, wie man sich auch drehte und wendete, Teil des Systems? Oder war es möglich, als Schriftsteller im nationalsozialistischen Deutschland integer zu bleiben? Die Befunde sind oft überraschend ambivalent und sehr viel differenzierter, als die Schwarz-Weiß-Logik Nazi/Antinazi vermuten lässt.

ISBN 978-3-406-75592-7     26,00 €  Portofrei     Bestellen

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