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Die Heldenreise des Bürgers. Vom Untertan zum Souverän. Von Raymond Unger

Die großen Krisen der Neuzeit, Viruspandemien, Klimaerwärmung, Kriege und Energiemangel, lösen in Deutschland transgenerational bedingte Urängste aus. Angesichts immer neuer Bedrohungsszenarien und übermächtig erscheinender Probleme fühlen sich viele Menschen ohnmächtig und wie gelähmt. Im Schatten der bürgerlichen Überforderung ist die ehemalige Debattenkultur westdeutscher Nachkriegspolitik einer technokratischen Experten- und Lobbypolitik gewichen, die politische Handlungsoptionen als "alterativlos" ausgibt. Die Rechtfertigung dieser neuen Top-down-Politik fußt auf der Behauptung, die globalen Probleme seien zu komplex, als dass sich Lösungen im Konsens nationaler, demokratischer Meinungsbildung finden lassen. Spätestens im Rahmen der Coronakrise mutierten große Teile der Gesellschaft zu unmündigen Kindern, denen gesagt werden muss, was zu tun ist. Den Wandel vom infantilen Untertan zum mündigen Bürger beschreibt der Mythos der Heldenreise.

ISBN 978-3-95890-544-3     25,00 €  Portofrei     Bestellen

"Die Gefangenen leiden sehr unter ihrer Lage." Die Betreuung deutscher NS-Täter durch Hans Stempel und Theodor Friedrich. Von Nicholas John Williams

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs setzten sich, neben vielen anderen, auch evangelische Theologen für NS-Täter ein. Was mit Seelsorge in den Internierungslagern in Deutschland und Kriegsgefangenenlagern im Ausland begann, wurde nach und nach zu einer umfangreichen Struktur nicht nur zur seelsorgerlichen Begleitung, sondern auch zur materiellen, rechtlichen, diplomatischen und politischen Unterstützung. Von dieser profitierten sowohl unter Anklage stehende wie auch bereits verurteilte NS-Täter. Die Evangelische Kirche der Pfalz, und vor allem deren Präsident von 1946 (1948) bis 1964, Hans Stempel, sowie dessen enger Vertrauter, Theodor Friedrich, spielten hierbei eine tragende Rolle.

ISBN 978-3-17-042470-8     55,00 €  Portofrei     Bestellen

Gemeinsam die Welt verändern – aber wie? Ein Praxishandbuch. Von Eva Stützel

»Gemeinsam die Welt verändern«: Dafür engagieren sich viele Menschen in Transition Towns, bei Fridays for Future, in der Commons-Bewegung und in anderen Initiativen. Doch häufig verlieren sich diese Gruppen im Geflecht zwischenmenschlicher Probleme, ineffektiver Abstimmungen und zeitlicher Überforderung. Was kann gemeinschaftliche Initiativen zum Blühen bringen? Ökologische Lebensgemeinschaften sind ein Beispiel für einen besonders intensiven Ansatz, gemeinschaftlich an einer nachhaltigen Zukunft zu arbeiten. Eva Stützel hat eines von Deutschlands bekanntesten Projekten, das »Ökodorf Sieben Linden«, mit aufgebaut.

ISBN 978-3-98726-032-2     32,00 €  Portofrei     Bestellen

Bittere Brunnen. Hertha Gordon-Walcher und der Traum von der Revolution. Von Regina Scheer

Preis der Leipziger Buchmesse 2023: die Lebensgeschichte einer außergewöhnlichen Frau-

Eine Alternative zum Kapitalismus ist möglich, eine Welt ohne Krieg, Armut und Ausbeutung: davon ist die junge Jüdin Hertha Gordon, später Walcher, überzeugt, als sie sich in den 1910er-Jahren den Sozialisten anschließt und in den Kampf stürzt. Hautnah erlebt sie den großen Traum von der Revolution, aber auch das Scheitern und schmerzhafte Ende der Illusionen mit. Die Geschichte ihres Jahrhundertlebens ist das Panorama einer Epoche.

Mitreißend erzählt Regina Scheer von einer außergewöhnlichen Frau in unruhigen Zeitläuften, geprägt von existenziellen Auseinandersetzungen unter Gleichgesinnten in der Weimarer Demokratie, während die Nazis bedrohlich erstarken, von Widerstand, Flucht und Exil sowie der Hoffnung auf den Aufbau eines anderen Deutschland nach dem Krieg.

ISBN 978-3-328-60208-8     30,00 €  Portofrei     Bestellen

Die Energieschranke des Kapitals. Technikkritik als Kapitalismuskritik. Von Sandrine Aumercier

Sandrine Aumercier entlarvt die moderne Fortschrittsmetaphysik, die nicht zuletzt unter dem Motto der »Entwicklung der Produktivkräfte« vom gesamten traditionellen Marxismus vertreten wurde. Das Ziel der »Wiederaneignung der Produktionsmittel« wurde propagiert, ohne dass deren Bedingungen und die staatlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Infrastrukturen radikal genug kritisiert worden wären. Die sich zunehmend durchsetzende Moral der energetischen Effizienz, der Rationierung und der Optimierung ist integraler Bestandteil dieses Geschehens. Sie wird dem Modell des grenzenlosen Wachstums nachgeformt und bildet die Kehrseite der Medaille. Die Marx'sche Analyse der organischen Zusammensetzung des Kapitals zeigt jedoch, wie lebendige Arbeit durch tote Arbeit ersetzt wird, um einem immer mehr verschwindenden Mehrwert nachzujagen.

ISBN 978-3-85990-487-3     23,00 €  Portofrei     Bestellen

Die große Trockenheit. Hitze, Dürre, Wassernot – Was kann die Welt noch vor dem Verdursten retten? Von Tim Smedley

Wir leben in einer beginnenden Dürrezeit. Die Welt stöhnt unter einer Hitzewelle nach der anderen und mittlerweile wissen wir: Selbst Zentraleuropa trocknet aus. Unsere Wasserreserven schwinden in erschreckendem Tempo. Ein globales Problem: Wassermangel und die Verunreinigung von Wasser sind bereits Ursache für Flüchtlingswellen, der globale Süden verdurstet, vierzehn der größten Städte weltweit sind von Wasserknappheit betroffen. Die Hälfte der größten Wasserreservoire der Welt - ob in Indien, China, den USA oder Frankreich, schrumpft.

ISBN 978-3-453-28158-5     22,00 €  Portofrei     Bestellen

Je mehr Gewalt, desto weniger Revolution. Texte zum gewaltfreien Anarchismus & anarchistischen Pazifismus, Band 2. Hrsg. Arbeitsgruppe Anarchismus und Gewaltfreiheit

"Gewalt" ist radikaler, "Gewaltlosigkeit" eher gemäßigt, so urteilt schnell die öffentliche Meinung, und so sehen das auch Intellektuelle, Aktivist_innen, Politiker_innen. Sie könnten sich sehr täuschen. Wenn es darum geht, zerstörerische Prozesse "an der Wurzel" zu bekämpfen, kann sich herausstellen, dass "Gegengewalt" eher ein Problem als die Lösung ist. Die These "Je mehr Gewalt, desto weniger Revolution" wird - wie schon im ersten Band dieser Textsammlung - durch aktuelle wie historische Beispiele der Kritik an direkter und struktureller Gewalt, auch in sozialen Bewegungen, die sich revolutionär begreifen, verdeutlicht.

ISBN 978-3-939045-41-0     16,90 €  Portofrei     Bestellen

Je mehr Gewalt, desto weniger Revolution Texte zum gewaltfreien Anarchismus & anarchistischen Pazifismus, Band 1. Hrsg. Arbeitsgruppe Anarchismus und Gewaltfreiheit

"Je mehr Gewalt, desto weniger Revolution" - mit diesem Satz brachte Bart de Ligt eine zentrale Maxime des gewaltfreien Anarchismus und anarchistischen Pazifismus auf den Punkt. Die Aussage war nicht nur als theoretisch-praktische Erkenntnis zu verstehen, sondern auch als eine, die sich auf konkrete historische Erfahrungen bezieht. De Ligts Feststellung ist von weitreichender Bedeutung - für anarchistische, gewaltfreie und sozialrevolutionäre Theorie und Praxis; für Geschichte und Gegenwart; für AnarchistInnen unterschiedlicher Couleur; für gewaltfreie AktivistInnen und PazifistInnen sowie für alle Menschen, die nach einem emanzipatorischen Wandel streben.

ISBN 978-3-939045-31-1     16,90 €  Portofrei     Bestellen

Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen. Von Isaac Blum

Hoodie Rosens Alltag ist ziemlich unspektakulär: Seinen Lehrern Paroli bieten, das Chipssortiment des koscheren Supermarkts durchtesten, Wurfgeschossen seiner Schwestern ausweichen. Bis er Anna-Marie kennenlernt und sie gemeinsam Hakenkreuze von einem jüdischen Grab entfernen. Für Hoodie eine gute Tat - für seine Familie Verrat. Denn Anna-Marie ist nicht nur ein nichtjüdisches Mädchen, sondern noch dazu die Tochter der Bürgermeisterin, die der jüdisch-orthodoxen Gemeinschaft den Kampf angesagt hat. Plötzlich wird Hoodies heimelige Welt sehr ungemütlich. Wo will er stehen? Als die antisemitische Stimmungsmache eskaliert, erscheint alles in einem neuen Licht. Eine schlagfertige Geschichte über Geborgenheit und Eingeengtsein, Doppelmoral und unverhoffte Freundschaft.

Rezension von Britta Kiersch

ISBN 978-3-407-75721-0     15,00 €  Portofrei     Bestellen

Antimilitarismus und Gewaltfreiheit. Die niederländische Diskussion in der internationalen anarchistischen und sozialistischen Bewegung 1890–1940. Von Gernot Jochheim

Wurden sozialrevolutionäre Kampfmittel wie Massenstreiks, direkte gewaltfreie Aktion und ziviler Ungehorsam in Europa nur im Rahmen der Gandhi-Rezeption diskutiert? Es ist das Verdienst von Gernot Jochheims historischem Standardwerk, die europäische Geschichte des gewaltfreien Antimilitarismus dem Vergessen zu entreißen. Welche Rolle spielten dabei die anarchosyndikalistische, rätekommunistische und linkssozialistische Arbeiterbewegung von 1890 bis 1940 in den Niederlanden sowie tolstojanisch geprägte Formen individueller Verweigerung? Wie haben Clara Wichmann, Bart de Ligt, Henriette Roland Holst und ihre Zusammenhänge diese Aktionskonzepte im Kontext des Ersten Weltkriegs sowie der Bürgerkriege in Russland und Spanien weiterentwickelt?

ISBN 978-3-939045-44-1     26,80 €  Portofrei     Bestellen

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