Das Buch vom Verschwinden. Von Ibtisam Azem

Was wäre, wenn um Mitternacht plötzlich die gesamte palästinensische Bevölkerung Israels auf unerklärliche Weise verschwände, als ob sie von Außerirdischen entführt worden wäre? Ariel, der Journalist, und Alaa, der Freelance-Kameramann, leben im selben Wohnhaus in Tel Aviv. Beide sind sie Israelis, Ariel jüdischer und Alaa palästinensischer Herkunft, beide lieben ihre Heimatstadt, in der sie aufwuchsen und Freunde geworden sind. Eines Morgens sind im ganzen Land die Palästinenserinnen und Palästinenser verschwunden. Der gesellschaftliche Verlust ist sofort spürbar, die Verwirrung riesengroß.

ISBN 978-3-85787-839-8     18,00 €  Portofrei     Bestellen

Es fahren keine Busse mehr, im Spital fehlen Ärzte, der beste Hummusladen bleibt geschlossen. Handelt es sich um einen Generalstreik, einen geplanten Angriff? Oder gar um ein Wunder Gottes zur Rettung Israels? Auf der Suche nach Alaa findet Ariel in dessen Wohnung ein rotes Notizbuch, die Lebensgeschichte von Alaas Großmutter. Er nimmt sich vor, die Aufzeichnungen ins Hebräische zu übertragen und eine Chronik der Zeit vor dem Verschwinden zu verfassen. Ibtisam Azem gelingt ein eindrückliches, originelles Plädoyer wider das Vergessen und für ein friedliches Zusammenleben.

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Inhaltsverzeichnis und Leseprobe

Was ist der Mensch ohne Vergangenheit? In „Das Buch vom Verschwinden“ fasst die palästinensische Autorin Ibtisam Azem das Drama ihres Volkes in eine prägnante Parabel, ohne dabei das Drama des jüdischen Volkes aus den Augen zu verlieren. Von Martin Schönemann literaturkritik.de 03.08.23

(...) Ibtisan Azem gelingt ein eindruckvolles, originelles Plädoyer wider das Vergessen und für ein friedliches Zusammenleben. In ihrem Roman trifft die Autorin unseren Nerv mit einer Fiktion, die ebenso fasziniert wie bewegt ist. Man weiß von Anfang an, dass die Geschichte nicht möglich ist und wartet doch neugierig auf eine Lösung, die es aber im wirklichen Leben nicht gibt. Von Abi MelzerDer Semit 04.06.23

Weitere Pressestimmen:

"Alle Palästinenser, plötzlich verschwunden? Ibtisam Azem wagt ein verrücktes Gedankenexperiment. Und liefert damit einen erstaunlichen Kommentar zur Lage in Israel." (Moritz Baumstieger, Süddeutsche Zeitung)

"Azem zeichnet in kleinen Episoden eine Gesellschaft, in der jüdischstämmige und arabischstämmige Israelis wenig voneinander wissen. ... Ihr Roman ist ein Mosaik aus Reflexionen, eine Einladung zum Dialog." (Rolf Brockschmidt, Der Tagesspiegel)

"Ibtisam Azem beherrscht nicht nur die bitter-surreale Satire der Auflösung des eigenen Volks, auch sanftere Töne gelingen. ... Es gelingt ihr auch literarisch überzeugend, die Geschichte und Gegenwart des oft ausweglos erscheinenden aktuellen Konflikts in beeindruckend vielen Facetten darzustellen." (Hans-Peter Kunisch, Westdeutscher Rundfunk)

Die Autorin:

Ibtisam Azem, geboren 1974 in Tayyibe (Israel), ist eine palästinensische Autorin und Journalistin. Sie studierte in Freiburg i.Br. Islamwissenschaften, Germanistik und Anglistik sowie in New York Sozialarbeit. In Berlin arbeitete sie für die Deutsche Welle. Seit 2012 lebt Ibtisam Azem in New York, wo sie als UNO-Korrespondentin für das Nachrichtenportal al-Araby al-Jadeed tätig ist. Sie ist Mitherausgeberin des Onlinemagazins Jadaliyya und hat zwei Romane veröffentlicht.

Der Übersetzer:

Joël László, geboren 1982 in Zürich. Studium der Nahostwissenschaften und der Geschichte. Er lebt als freier Autor und Übersetzer in Basel. Längere Aufenthalte in Kairo sowie wissenschaftliche Publikationen zu neuerer türkischer und ägyptischer Geschichte. Seine Theaterstücke und Hörspiele wurden mehrfach ausgezeichnet.

 

Erstellt: 05.02.2024 - 07:40  |  Geändert: 05.02.2024 - 07:56

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