Der Krieg in der Ukraine. Weltordnungskrieg und »Zeitenwende«. Von Helmut Kellershohn und Wolfgang Kastrup (Hrsg.)

Der Krieg in der Ukraine evoziert binäre Deutungsstrategien, die in Schwarz/Weiß- bzw. Gut/Schlecht-Zuweisungen münden. Vor allem die 'westlich' orientierten Länder betrachten ihr Wertesystem als angegriffen. Auch wenn sie offiziell nicht Kriegspartei sein wollen, de facto sind sie es: Sie haben den Krieg zu ihrer Sache gemacht. Die Ziele der ehemals betriebenen Entspannungs- und Friedenspolitik lösen sich in einer weitreichenden 'Zeitenwende' auf. Doch kritische Analysen zu diesem Krieg und dem diesbezüglich herrschenden Diskurs sind bisher wenig präsent und vielfach unerwünscht. Mit dieser Problematik setzt sich der jüngste Band des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung (DISS) kritisch auseinander:

ISBN 978-3-89771-780-0     19,80 €  Portofrei     Bestellen

Die Beiträge unterschiedlicher Provenienz analysieren den Einmarsch Russlands in die Ukraine vor dem Hintergrund hegemonialer Weltordnungspositionen und untersuchen, inwieweit er tatsächlich als weltpolitische Zäsur gesehen werden muss. Neben der Rolle und Verantwortlichkeit der drei Kriegsparteien wird nicht zuletzt vor dem Hintergrund des eskalierenden Konkurrenzkampfes zwischen den USA und China darüber hinaus untersucht, welche Rolle China im Ukraine-Krieg einnimmt und wie sie von westlicher Politik und westlichen Medien gedeutet wird.
Der Ukrainekrieg ist ein Weltordnungskrieg, der von Politik und Medien überwiegend offensiv legitimiert wird.
Band 52 der Reihe Edition DISS

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Inhaltsverzeichnis des Verlags

Leseprobe des Verlags

Meinungsbilder in Zeiten des Kriegs - Hermeneutik des Verdachts: Wer hierzulande konträre Positionen zur herrschenden Außenpolitik vertritt, sieht sich schnell mit ausgrenzenden Vorwürfen konfrontiert. Die Sicherheitsbehörden in der BRD hören und lesen mit – wie eh und je, wenn Kritik laut oder Protest angemeldet wird. Abweichende Meinungen werden im Jahr 2023 – auch das nichts Neues – unter Extremismusverdacht gestellt. Erstaunlich nur, wie wenig heute an Abweichung von der gängigen Kriegsbereitschaft und -moral genügt, um bei Behörden oder, im Fall des Medien- und Wissenschaftsbetriebs, bei eilfertigen Kollegen aufzufallen. Noch erstaunlicher, dass öffentlich geäußerte Bedenken gegen den von Deutschland eingeschlagenen Weg zur »Führungsmacht« (Olaf Scholz) gleich die Sorge hervorrufen, die »bösen Geister der Vergangenheit« (Frank-Walter Steinmeier), Faschismus und Antisemitismus, seien wieder unterwegs. Von Johannes Schillojunge Welt 20.12.23

Der Ukrainekrieg und das Problem mit der Wahrheit: In allen Medien wird ständig über den Krieg in der Ukraine berichtet. Neben geschriebenen Abhandlungen gibt es eine Fülle von Bildern und Videos. Neben den Problemen der nicht definierten Aktualität der Beiträge, der räumlichen Zuordnung und technischen Qualität von Fotos und/oder Videos, der nicht einzuordnenden Kompetenz der Berichterstatter und dem fehlenden sicherheitspolitischen Know-how vieler Politiker ist das Hauptproblem der Wahrheitsgehalt aller Meldungen. Der nachfolgende Beitrag befasst sich mit den Hauptursachen dieses Dilemmas. Von Jürgen HübschenNachdenkseiten 13.07.23

2014: Die Vorhersage des heutigen Ukrainekriegs -„Hinterher ist man immer klüger“ – diese Ausrede gilt im Fall des Ukrainekriegs nicht: Man hätte vorher wissen können, dass der Maidan-Putsch von 2014 und die darauf folgende Aufrüstung der Ukraine Europa in den Krieg führen würden. Es gab bereits 2014 eindringliche Warnungen vor genau der Situation, die wir heute erleben. Hier erinnern wir beispielhaft an eine dieser wichtigen, aber ignorierten Zwischenrufe von 2014. [auch als Podacst 8:23] Ein Kommentar von Tobias Riegel  → Nachdenkseiten 02.03.23

Was WikiLeaks über die Vorgeschichte des Ukraine-Krieges verrät [Video 25:27; Quellenangaben und Abschrift als pdf herunterzuladen] → acTVismn 02.03.23

Die Herausgeber:

Helmut Kellershohn studierte Geschichte und Katholische Religion in Bonn und unterrichtete bis zur Pensionierung an einem Gymnasium in Moers. Er ist Gründungs- und Beiratsmitglied des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung (DISS) und Mitarbeiter im AK Rechts. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Neuen Rechten, insbesondere zur Jungen Freiheit und zum Institut für Staatspolitik, zum Neokonservativismus und völkischen Nationalismus.

→ Helmut Kellershohn auf Wikipedia

Wolfgang Kastrup (Sozialwissenschaftler) ist Mitarbeiter des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung (DISS).

 

Erstellt: 21.12.2023 - 16:28  |  Geändert: 21.12.2023 - 17:11