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Kartographie und Weltanschauung. Visuelle Wissensproduktion im Verlag Justus Perthes 1890-1945. Von Philipp Julius Meyer
ISBN 978-3-8353-5025-0 56,00 € Portofrei Bestellen
Beide prägten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts den zeitgenössisch renommiertesten deutschen Verlag kartographischer Erzeugnisse: Justus Perthes in Gotha. Anhand von Haack und Langhans untersucht Meyer, wie im Zeitalter von Kolonialbewegung und nationalistischen Diskursen völkische und rassistische Deutungsmuster in den Karten visuell übersetzt wurden.Dabei wird die Beziehung von Politik und Kartographie im Hinblick auf den Zusammenhang von wirtschaftlichen Verlagsinteressen und der visuellen Gestaltung von Karten beleuchtet. Auf diese Weise erweitert Meyer die bisherige Forschung zu den politischen Kontexten von Kartographie um zentrale Aspekte.
Ausgezeichnet mit dem Landesgeschichtlichen Forschungspreis für Industriekultur 2021 der Historischen Kommission für Thüringen → zum Hintergrund der Preis-Auslobung
Buchdiskussion [1 Std. 25 Min.] → Uni Erfurt Live Youtube 01.12.21
Pressestimmen:
„Meyers Studie zeigt „zwei unterschiedliche Typen in der Beziehung zwischen Kartographie und Politik […]: eine weltanschaulich motivierte, letztlich aber ökonomisch erfolglose und eine kalkülgesteuerte, anpassungsfähige und wirtschaftlich erfolgreiche, die visuelle Evidenz als Ressource für politische Ideologie“ (S. 430) zu mobilisieren verstand. Es hätte der Studie gutgetan, wenn diese Argumentation stärker am Kartenmaterial selbst und anhand der dort visuell erzeugten Raumbilder entwickelt worden wäre. Nichtsdestotrotz hat Meyer eine hervorragende und überaus lesenswerte Untersuchung vorgelegt, der hoffentlich qualitativ vergleichbare Forschungsprojekte zur Sammlung Perthes in Gotha folgen werden." Von Ulrike Jureit → H-Soz-Kult 16.02.22
Der Autor:
Philipp Julius Meyer, geb. 1983, ist Historiker. Sein Arbeitsschwerpunkt ist die Geschichte der Kartographie in ihren wissensgeschichtlichen, zeithistorischen und kulturellen Bezügen. Seit 2020 ist er Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Institut für Länderkunde in Leipzig und arbeitet in einem Projekt zu den deutsch-russischen Beziehungen bei der Entwicklung von Schulatlanten im 20. Jahrhundert.
Erstellt: 19.10.2023 - 17:31 | Geändert: 19.10.2023 - 17:46