Palästina in israelischen Schulbüchern. Ideologie und Propaganda in der Erziehung. Von Nurit Peled-Elhanan

Der Untertitel der englischen Original- und Erstausgabe, den der Verlag Stiftung Hirschler in der deutschen Erstausgabe nicht verwendet, ist eine recht treffende Hauptbeschreibung: Ideology and Propaganda in Education.

ISBN 978-3-9818916-7-6     29,90 €  Portofrei     Bestellen

„Prof. em. Dr. Nurit Peled-Elhanan untersucht die semiotischen Mittel, mit denen israelische Schulbücher die israelische Besetzung Palästinas legitimieren und die jüdischen Schüler:innen darauf vorbereiten, dieses Regime als Soldat:innen und Zivilist:innen fort- zuführen." [Quelle: friedensbildung.de, PDF zu einer Veranstaltung in 2022]

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Inhaltsverzeichnis

Auszug aus einem Interview mit der Autorin:

MM: Sehr geehrte Frau Prof. Nurit Peled-Elhanan, wir haben vollen Respekt dafür, dass sie nicht über den Verlust ihrer Tochter sprechen möchten. Bitte erlauben sie uns trotzdem die folgende Frage: Warum werfen sie dem Attentäter den Vorfall nicht vor.

Prof. Peled-Elhanan: Alle Kinder, die hier sterben, sind Opfer der Besatzung. Es ist die Besatzung, die junge Palästinenser zu Mord und Selbstmord treibt, wie sie junge Israelis zu Mord und Grausamkeiten treibt. Und die Rechtfertigung dafür wurde ihnen bereits in der Schule vermittelt.

MM: Sie haben nachgewiesen, das israelische Textbücher sehr oft die Welt in Juden und Nichtjuden aufgeteilt darstellen. Wie ist solch eine Ansicht möglich in einer gebildeten Gesellschaft des 21. Jahrhunderts?

Prof. Peled-Elhanan: Bedauerlicherweise ist es so, wie es ist. Israelische Textbücher sind rassistisch, wenn es in ihnen um Palästinas Land und Leute geht."

Pressestimmen:

„Primitiv, unterwürfig, abartig, kriminell, blutrünstig und böse“ – „ein Problem, dessen man sich entledigen muss“: Wie israelische Schulbücher Palästinenser beschreiben / Die Analyse von Nurit Peled-Elhanan liegt jetzt auch in deutscher Übersetzung vor. Von Arn Strohmeyer → arnstrohmeyer.de 22. Mai 2021

„(...) Es handelt sich um Schulbuchforschung, und diese weiß, dass Schulbücher wirksame Instru­mente sind, die dem Staat dazu dienen, nationale und persönliche Identitäten zu formen. Am Schluss des Buches macht die Autorin dies drastisch klar, indem sie Max Weber paraphrasiert, an der Basis des modernen Staates befinde sich nicht der Scharfrichter, sondern der Lehrer, denn das Monopol über die rechtmäßige Bildung sei wichtiger als das Monopol über die rechtmäßige Gewalt." Von Willy ParlmeyerDer Semit 31.01.21

Endlich auch in Deutsch publiziert! Darauf haben wir alle gewartet. In Zeiten wo es inzwischen zur Normalität werden soll, Schulbücher auf „Israel-Liebe“ zu durchforsten, doppelt wichtig. (...) Dieses Buch ist eine Pflichtlektüre für uns alle, die wir uns der Freiheit für Palästina verschrieben haben." Von Evelyn Hecht-GalinskiSicht vom Hochblauen 6. Januar 2021

Buchbesprechungen zur Originalausgabe 2013:

Jahr für Jahr werden israelische Jungen und Mädchen nach Beendigung der High School (Gymnasien) zum Militärdienst eingezogen und befinden sich plötzlich mitten im israelisch-palästinensischen Konflikt. Dieser nahtlose Übergang bedarf intensiver ideologischer Vorbereitung. Die Sozialisation ins Militär werde durch das Bildungssystem erreicht, und zwar anhand von Schulbüchern, so eine zentrale These dieses Buches. Auf einfühlsame Weise hat dies Nurit Peled-Elhanan von der Hebräischen Universität in Jerusalem getan, an der sie Sprach- und Erziehungswissenschaften lehrt." Von Ludwig WatzalBetween The Lines 17.01.13

„Nichts als Klischees und Stereotype: Die Darstellung von Palästina und den Palästinensern in israelischen Schulbüchern ist voller Zerrbilder. Das zeigt das neue Buch von Nurit Peled. Die Professorin von der Hebräischen Universität hat für ihre Studie untersucht, welches Bild das Unterrichtsmaterial in Israel vom ungeliebten Nachbarn zeichnet." Von Peter KapernDeutschlandfunk 07.01.2013

Die Autorin:

Nurit Peled-Elhanan ist Professorin für Sprach- und Erziehungs-Wisenschaft an der Hebräischen Universität Jerusalem, Friedensaktivistin und gehört zu den Gründern von Bereaved Parents for Peace (Trauernde Eltern für den Frieden). Nach dem Tod ihrer 13-jährigen Tochter im Jahr 1997 wurde sie eine offene Kritikerin der israelischen Besetzung des Westjordanlandes und des Gazastreifens.

Nurit Peled-Elhanan ist die Tochter des verstorbenen Generals, Gelehrten und Politikers Mattityahu Peled. Sie ist Mutter von drei Söhnen und einer Tochter. Ihre Tochter Smadar wurde als 13-Jährige am 4. September 1997 Opfer eines Selbstmordanschlages. Für Peled-Elhanan wurde das die Verpflichtung, dieses Buch über die Indoktrination der israelischen Kinder in der Schule zu schreiben. 2001 erhielt Peled-Elhanan, zusammen mit dem palästinensischen Schriftsteller Izzat Ghazzawi, den Sacharow-Preis des Europäischen Parlaments.

Nurit Peled-Elhanan ist die Schwester des Friedensaktivisten Miko Peled, dem Autor von Der Sohn des Generals, Reise eines Israelis in Palästina.

Die Autorin auf Wikipedia

Rassistische israelische Schulbücher
SaneVox Deutsch Youtube 14.04.24

Buchempfehlung der Autorin aus obigem Youtube-Beitrag über einen israelischen Soldaten und Zionisten, der zum Aktivisten gegen den Zionismus und für Frieden wurde. → The Girl Who Stole My Holocaust. A Memoir. By Noam Chayut 

 

Erstellt: 17.04.2024 - 04:45  |  Geändert: 23.04.2024 - 09:01