Philosophie der Migration. Von Donatella Di Cesare

Im neuen Zeitalter der Mauern und Grenzen, in einer mit Internierungslagern für Flüchtlinge übersäten Welt, spricht sich Di Cesare für eine Politik der Gastfreundschaft aus, die sich auf eine Loslösung vom eigenen Wohnort gründet, und umreißt auf diese Weise einen neuen Sinn des Zusammenwohnens in unserer globalisierten Welt. In der immer noch vom Nationalstaat beherrschten politischen Landschaft sind Migranten die Unwillkommenen und werden beschuldigt, fehl am Platz zu sein, anderen ihren Ort streitig zu machen. Es gibt jedoch kein territoriales Recht, das eine Politik der verallgemeinerten Zurückweisung rechtfertigen könnte.

ISBN 978-3-7518-0317-5     26,00 €  Portofrei     Bestellen

Im Rahmen einer Ethik, die auf globale Gerechtigkeit ausgerichtet ist, reflektiert die italienische Philosophin Donatella Di Cesare luzide die grundlegende Bedeutung des Migrierens und stellt erneut ihre Fähigkeit unter Beweis, in Auseinandersetzung mit analytischen und phänomenologischen Ansätzen direkt in das Herz der Frage zu treffen: Wohnen und Migrieren bilden keine Gegensätze, wie der in den Fängen der alten Gespenster von Blut- und Bodenrecht begriffene Gemeinsinn meint. In einem jeden Migranten ist die Figur des »Ansässigen Fremden« zu erkennen, dem wahren Protagonisten dieses Buches. Di Cesare nimmt die Herausforderung an, die von der Migration für jegliches Verständnis von Gemeinschaft ausgeht, und entdeckt dabei Möglichkeiten, das Zusammenwohnen neu zu denken.

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»Philosophie muss die Welt aus den Angeln heben. Davon ist die italienische Philosophin Donatella Di Cesare überzeugt.« - GERD BRENDEL, Deutschlandfunk Kultur

Inhaltsverzeichnis

Der „vereinsmeierische“ Nationalstaat gehört abgeschafft, findet die Philosophin Donatella Di Cesare. Ulrich van Loyen→ der Freitag 10.11.2021

Menschenrecht auf Migration. Philosophin Donatella Di Cesare: Alle sind zu Gast auf der Welt Es gibt keinen Flecken fester Erde, auf den nicht irgendein Staat Anspruch erhebt. Doch das Phänomen der Migration erschüttert diese Weltordnung fundamental. Donatella Di Cesare entwickelt aus dieser Erkenntnis eine Philosophie, in deren Mitte eine uralte menschenfreundliche Tugend steht: Gastfreundschaft. Von Thomas Palzer → Deutschlandfunk 26.09.2021

Presse:

»Mit ihrer gerade auf deutsch erschienen ›Philosophie der Migration‹ ist es Donatella di Cesare gelungen, Migration von Grund auf neu zu denken, Migration, jeden Migranten, jede einzelne Migrantin als Herausforderung und Chance zu verstehen, sich für eine ethisch-politische Praxis der Gastfreundschaft, des neuen Zusammenwohnens einzusetzen.«
– Anselm Weidner, SWR2 Lesenswert

»Migration denkt [Di Cesare] nicht länger im Paradigma von Grenze und Immunität, sondern als Phänomen, das der politischen Ordnung vorausgeht und sie bedingt.« Alexander Schnickmann, Tagesspiegel

»[Di Cesares Bücher] sind kühn: Sie betrachten nicht einfach den ›Schiffbruch mit Zuschauer‹, sondern rudern an die Stelle des Unglücks.« Ulrich van Loyen, Der Freitag

»Die (politische) Philosophie hat sich lange Zeit nicht mit Migration befasst, außer Hannah Arendt, die als Erste über Migration als globales Phänomen nachgedacht hat. So gesehen ist das Nachdenken über das Fremde vielleicht der Beginn einer Lösung.« Silke Weber, ZEIT Wissen

»Mit ihrer gerade auf Deutsch erschienen ›Philosophie der Migration‹ ist es Donatella di Cesare gelungen, Migration von Grund auf neu zu denken, Migration, jeden Migranten, jede einzelne Migrantin als Herausforderung und Chance zu verstehen, sich für eine ethisch-politische Praxis der Gastfreundschaft, des neuen Zusammenwohnens einzusetzen.« Anja Höfer, SWR2

Die Autorin: 

Donatella Di Cesare, 1956 in Rom geboren, lehrt und forscht als Professorin für Theoretische Philosophie an der Universität La Sapienza in Rom. Sie war die letzte Schülerin von Hans-Georg Gadamer und gehört zu den präsentesten und engagiertesten Intellektuellen in Italien und Europa. Ihre Bücher und Essays wurden in mehr als zehn Sprachen übersetzt. Zuletzt erschien bei Matthes & Seitz Berlin Von der politischen Berufung der Philosophie.

Die Übersetzerin:

Daniel Creutz, 1978 in Frankfurt am Main geboren, studierte Philosophie und Geschichte in Freiburg, Krakau und Neapel. Er war Mitarbeiter am Husserl-Archiv in Freiburg und lebt seit 2010 u. a. als Übersetzer, Herausgeber, Kulturvermittler und gelegentlicher Autor zwischen Rom und Neapel.

 

Donatella Di Cesare: Gastfreundschaft statt Abschottung | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur

Donatella Di Cesare: Gastfreundschaft statt Abschottung
Sternstunde Philosophie → SRF Kultur Youtube 08.11.2021

 

Erstellt: 14.11.2021 - 06:49  |  Geändert: 01.11.2022 - 11:44