Das ungeschminkte Leben. Autobiographie. Von Maryse Condé

Ein Leben fernab der üblichen Pfade »Ich blickte hinauf zum sternenübersäten Himmel und wünschte mir leidenschaftlich ein neues Leben.« Maryse Condé wird als jüngstes von acht Kindern auf der französischen Karibikinsel Guadeloupe geboren und gilt heute als »Weltbürgerin und Grande Dame der frankophonen Literatur« (BR 2). In ihrer Autobiographie lässt sie ihre frühen Lebensjahre wiederaufleben. Die Zeit als junge Studentin im Paris der 1950er-Jahre, als alleinerziehende, mittellose Mutter, die wagemutig nach Westafrika geht und als Lehrerin miterlebt, wie der Kontinent von politischen Auseinandersetzungen erschüttert wird.

ISBN 978-3-630-87633-7     22,00 €  Portofrei     Bestellen

Mit entwaffnender Offenheit schildert Maryse Condé ein Leben fernab der üblichen Pfade und zeichnet das Bild einer unerschrockenen Frau, die die gesellschaftlichen und politischen Widersprüche ihrer Zeit erkannte und sich »nie scheute, gegen den Strom zu schwimmen« (Neue Zürcher Zeitung).

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Pressestimmen:

Wie sie wurde, wer sie ist: Maryse Condé gehört zu den bekanntesten Stimmen des literarischen Bermudadreiecks zwischen Afrika, Europa und Amerika, das den schönen Namen Karibik trägt. Die heute Dreiundachtzigjährige stand in letzter Zeit auch immer wieder ganz oben auf der Liste möglicher Literatur-Nobelpreisträgerinnen. Aus ihren zwei Dutzend Romanen und Erzählungen schimmerten schon manche Einzelheiten eines bewegten Schriftstellerinnenlebens durch. Von Joseph HanimannSüddeutsche Zeitung 13.10.20

Schone niemanden – am wenigsten dich selbst: Maryse Condés Autobiografie - Muss man sein Leben erst einmal gründlich verpfuschen, um daran zu wachsen? Wenn die Schriftstellerin Maryse Condé auf ihre Jahre in Afrika zurückblickt, sieht es fast so aus. Ihre Autobiografie ist das mutige Protokoll einer persönlichen und politischen Ernüchterung. Von Angela SchaderNeue Züricher Zeitung 26.08.20

Gezähmtes Afrika. Maryse Condé erzählt in ihrer Autobiografie von ihrem Weg durch Afrika zur Schriftstellerin. Von Martina Kopf → literaturkritik.de 31.07.2020

Unter dem Titel "Das ungeschminkte Leben" schreibt sie vor allem über ihre Jahre in Westafrika, aus denen sie in erster Linie für ihr literarisches Werk geschöpft hat. [Podcast 4:34, auch zum Herunterladen] Von Gaby Mayr → SWR 13.7.20

Von der Lehrerin zur Literaturnobelpreisträgerin. Hier spricht eine kluge und selbstbewusste Autorin, die sich an den „Bekenntnissen“ von Jean-Jacques Rousseau orientiert: „Ich will der Welt eine Frau in ihrer ganzen Naturwahrheit zeigen, und diese Frau werde ich sein.“ Doch am Anfang stehen Zweifel: „Warum endet der Versuch, von sich zu erzählen, jedes Mal in einem Gewirr von Unwahrheiten?“, lautet der zornige erste Satz ihres Erinnerungsbuches. Maryse Condé muss sich eingestehen, wie schönfärberisch sie ihre gescheiterte Ehe schon dargestellt hat. Jetzt will sie nur noch Ungeschöntes erzählen. Der Titel „Das ungeschminkte Leben“ trifft es genau. Von Nicole HennebergTagesspiegel 24.06.20

... Auseinandersetzungen um Kolonialismus. Sie nimmt dabei die 1960er Jahre in den Mittelpunkt, in denen sie überwiegend in West-Afrika lebte und arbeitete. Sie sei keine "frühreife Schreiberin" gewesen, erklärt Maryse Condé, deren erster Roman "Heremakhonon" 1976 erschien. Ins Englische übersetzt wurde diese Auseinandersetzung mit der westafrikanischen Politik von Richard Philcrox, ihrem zweiten Ehemann. Sie lernte ihn bei ihrer letzten Anstellung als Lehrerin in Afrika, im Senegal, kennen und beendet mit dieser Begegnung auch ihre hier vorgestellte Autobiographie, die sie mit dem Hinweis, "Mein derzeitiges Leben will ich aussparen, es ist undramatisch..." beginnt. Von Helga EgetenmeierAviva 09.06.20

»Eine Liebeserklärung an den afrikanischen Kontinent in all seiner Vitalität und Vielfalt.« Marlen Hobrack / Die Welt

»Die Autorin wird dem Leser gerade dadurch sympathisch, dass sie sich so gnadenlos ehrlich als Antiheldin schildert. Ihr nüchterner Schreibstil erlaubt auch kein formales Schönfärben.« Tobias Wenzel / NDR Kultur

»›Das ungeschminkte Leben‹ gehört zu den großen Autobiografien der frankophonen Literatur, die man unbedingt lesen sollte.« Margit Klinger-Clavijo / Bayern 2

»Condé zeigt in ihrer anregenden Autobiografie ›Das ungeschminkte Leben‹ vor allem eins: Die einzige Vision mit Zukunft ist gegenseitige Bereicherung durch ein Leben in Vielfalt.« Michaela Schmitz / Deutschlandfunk

Die Autorin:

Maryse Condé, 1937 in Pointe-à-Pitre auf Guadeloupe geboren, gilt als eine der großen Erzählstimmen unserer Zeit. Mit 16 Jahren ging sie zum Studium nach Paris und lebte später mehrere Jahre in Westafrika. Maryse Condé unterrichtete u.a. an der Sorbonne und war Professorin für französische Sprache und Literatur an der Columbia University in New York. Bekannt wurde Maryse Condé durch die Familiensaga »Segu«, in der sie die Geschichte der westafrikanischen Familie Traoré erzählt. Sie wurde u.a. mit dem Prix de l'Académie Française, dem Prix Marguerite Yourcenar sowie dem Alternativen Literaturnobelpreis ausgezeichnet. 2020 wurde ihr in Frankreich der nationale Verdienstorden verliehen.

Maryse Condé auf Wikipedia

Maryse Condé auf FemBio. Frauen. Biographieforschung

Schriftstellerin Maryse Condé: „Ich begann, das Wort ,integrieren‘ zu hassen“ - Erzogen im Sinne einer Welt, die sie nicht willkommen hieß: Zu den endlich ins Deutsche übersetzten autobiografischen Schriften der in Guadeloupe geborenen französischen Schriftstellerin Maryse Condé. „Wie gut Sie Französisch sprechen!“ Das Kompliment eines Kellners im Nachkriegs-Paris wirkte auf Maryse Condés Eltern wie eine Verhöhnung. Die wohlhabende Familie aus Guadeloupe, einem der Übersee-Departements Frankreichs, sah sich selbstverständlich als französisch an. Umso ärgerlicher war es, dass man ihnen, die sich in Pointe-à-Pitre als respektierte „grands-nègres“ aus der französischen Karibik erlebten, trotz ihres Wohlstands, ihrer Umgangsformen und ihrer Bildung wie selbstverständlich eine französische Identität absprach. Von Andrea PollmeierFrankfurter Rundschau 08.12.20

Die Übersetzerin:

Beate Thill übersetzt französischsprachige Literatur aus der Karibik und Afrika, u.a. J.M.G. Le Clézio und Patrick Chamoiseau. Für ihre Übersetzertätigkeit wurde sie mehrmals ausgezeichnet, zuletzt mit dem „Internationalen Literaturpreis – Haus der Kulturen der Welt“.

Radiogeschichten: Konstanze Breitebner liest zwei Texte von Maryse Condé

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[incl. Kurzbiographie]Kalenderblatt Youtube 05.01.19

Erstellt: 16.12.2023 - 09:44  |  Geändert: 16.12.2023 - 11:26

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