Meine Zelle war ein großer Garten. Der Fall der türkischen Ärztin und Kommunistin Banu Büyükavci. Von Marian Wild

Drei Jahre saß die aus der Türkei stammende Ärztin Dr. Dilay Banu Büyükavci – ohne je eine einzige Straftat begangen zu haben – wegen ihrer Mitgliedschaft in einer in Deutschland nicht verbotenen kommunistischen Partei in der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim in Haft. Mehrere Monate sogar in Isolationshaft, was nicht nur Renate Schmidt, ehemalige Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, für »unverfroren, unmenschlich und ungerecht« hält. Dass Banu Büyükavci schließlich von einem deutschen Gericht zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, ist aus vielerlei Gründen fragwürdig und ein Fall, der dokumentiert und aufgearbeitet werden muss.

ISBN 978-3-922895-56-5     25,00 €  Portofrei     Bestellen

Dieses Buch erzählt, wie Banu Büyükavci aufgewachsen ist, warum sie Ärztin und Kommunistin geworden ist, wie sie die Haftzeit in Stadelheim und den Prozess gegen sich erlebt hat, was Poesie bewirken kann – und warum eine mutige, kämpferische und engagierte Frau wie sie in der Türkei von Verfolgung, Gefängnis und Folter bedroht ist. Dieses Buch informiert aber auch darüber, wie die Türkei zu dem Land wurde, das es heute ist, wie Nationalismus und die Unterdrückung von ethnischen Minderheiten und kultureller Vielfalt zu Gewalt und Ausgrenzung führen, was die Vorzüge einer demokratischen Gesellschaft sind und warum es sich lohnt, für sie zu kämpfen.  Ein Buch über politisch-kulturelle Repression in der Türkei und mysteriöse deutsche »Amtshilfe«, aber auch über die Kraft von Literatur in dunklen Stunden und menschliche Solidarität, die am Leben hält.

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Inhaltsverzeichnis

Nach Kommunismus-Vorwürfen: Ärztin soll ausgewiesen werden. Banu Büyükavci lebt seit fast 20 Jahren in Deutschland und arbeitet am Klinikum in Nürnberg. Schon vor Jahren drohte ihr die Ausweisung, jetzt soll sie endgültig das Land verlassen – das würde die 52-Jährige inzwischen wohl auch freiwillig machen. → BR24 22.09.2023

Die Autorin:

Marian Wild, 1982 in Nürnberg geboren. Kunstwissenschaftler mit Schwerpunkt auf moderner und zeitgenössischer Kunst sowie Architekturtheorie. Erster Träger des vom Institut für moderne Kunst in Nürnberg gestifteten Heinz-Neidel-Forschungsstipendiums. Schreibt regelmäßig für Magazine und lehrt an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. Mit Beiträgen vertreten u. a. in »Augen für die Kunst – 50 Ansichten und Deutungen« (2020), Mitverfasser von »Einhorn, Leder, Sternenstaub – Blicke in das Universum der Queerkultur« (2023).

Gewerkschaft gegen Rassismus und Repression? Diskussion mit Dr. Banu Büyükavci und Selma Schacht

Gewerkschaft gegen Rassismus und Repression? Diskussion mit
Dr. Banu Büyükavci und Selma Schacht → KOMintern Youtube 20.03.2021

 

Erstellt: 29.09.2023 - 07:02  |  Geändert: 29.09.2023 - 07:03

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