Der letzte weisse Mann. Von Mohsin Hamid

Als Anders eines Morgens erwacht, stellt er fest, dass er sich verwandelt hat: Er ist nicht mehr weiß. Vollkommen erschüttert schließt er sich in seiner Wohnung ein, meldet sich krank. Nur Oona erzählt er von seiner Verwandlung, einer guten Freundin und gelegentlichen Geliebten. Irgendwann wagt er sich wieder hinaus in die Welt und zur Arbeit. »Wenn mir das passiert wäre, ich hätte mich umgebracht«, sagt sein Chef. Immer mehr Berichte über ähnliche Verwandlungen tauchen auf: Die weiße Mehrheit im Land scheint zur Minderheit zu werden.

ISBN 978-3-8321-6695-3     13,00 €  Portofrei     Bestellen

Und sie fühlt sich bedroht. Steht ein Umsturz der bestehenden Ordnung bevor? Bald herrschen bürgerkriegsähnliche Zustände in der Stadt. Oona, mittlerweile selbst verwandelt, steht Anders zur Seite, in den Wirren dieser Zeit werden sie zu einem Liebespaar. Schließlich gibt es kaum mehr weiße Menschen in der Stadt, Anders' Vater stirbt schwerkrank als der letzte weiße Mann. Die Unruhen klingen ab - aber gelingt es den Menschen nun, einander wirklich zu sehen?

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Leseprobe

Pressestimmen:

»›Der letzte weiße Mann‹ schafft das Kunststück, eine Fiktion zu entwerfen, in der aktuelle Themen wie Diversität, Alltagsrassismus und Gruppenzugehörigkeit auf anschauliche, authentische Weise behandelt werden.« Von Volker Kaminski → QANTARA.DE 20.03.23

»(...) Der erste Satz in Mohsin Hamids „Der letzte weiße Mann“ erinnert an eine bekannte Erzählung Franz Kafkas: „Eines Morgens wachte Anders, ein weißer Mann, auf und stellte fest, dass seine Haut sich unleugbar tiefbraun gefärbt hatte.“ Anders meldet sich krank und bleibt wie Gregor Samsa zu Hause. Als er seine Wohnung verlassen muss, um nicht mehr nur Proteinmehl zu sich zu nehmen, verbirgt er seine dunkle Haut hinter Hoodie und Sonnenbrille... (...) Hamid konzentriert sich auf vier Menschen in einer namenlosen Stadt der westlichen Hemisphäre, was an Albert Camus‘ „Pest“ erinnert, dem dritten literarischen Ahnherrn nach Kafka und Ellison. Wie bei Camus zerfällt die Gesellschaft, Anarchie und Chaos brechen aus. [Podcast 7:10] Von Jörg PlathDeutschlandfunk Kultur 18.08.22

»In ›Der letzte weiße Mann‹ stellt der Kosmopolit Mohsin Hamid in seiner unvergleichlich eindringlichen Prosa die großen Fragen zum Thema Rassismus – und zum Thema Menschlichkeit.« LITPROM

»Mohsin Hamid erweist sich in seinem neuen Buch einmal mehr als großer, zeitdiagnostischer Erzähler, der die wunden Punkte unserer Zeit in den Blick nimmt und sie so lange ausleuchtet, bis neue Erkenntnisse möglich sind.« Jürgen Boos FRANKFURTER BUCHMESSE

»In kurzen Szenen beschreibt Mohsin Hamid meisterlich, wie eine Welt aus den Fugen gerät.« Lerke von Saalfeld FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

»Ein Plädoyer für die Verständigung.« Nora Zukker BERNER ZEITUNG

»Ein Roman, der bewusst ein Wagnis eingeht, der Themen wie Hautfarbe und Gruppenzugehörigkeit aufgreift, […] untersucht und glättet – ohne kitschig oder sentimental zu werden.« Von Irene Binal → NZZ 30.12.22

»Hamid gelingt der literarische Kniff, die vollkommene Absurdität von Rassismus vorzuführen, ohne zu moralisieren.« Alexander Möhte HANDELSBLATT

»Hamid spielt hier mit dem zentralen Motiv der Identitätspolitik, indem er in die Identität eine Differenz einführt, die zuerst einmal zum Aus-der-Haut-Fahren ist, mit der man aber auch lernen kann, zurechtzukommen. (...] Am Ende von Der letzte weiße Mann steht dann eben kein letzter weißer Mann, sondern ein neuer Mensch, ein Kind der Liebe. Und Andeutungen einer Gesellschaft ohne Rassismus.« Von Bert Rebhandl → Der Standard 20.8.22

»Anregend ist die Lektüre dieses Romans auch deshalb, weil er die Handlung nicht mit Details erläutert, sondern dem Leser viel Platz für eine Deutung lässt.« Helmut Müller SALZBURGER NACHRICHTEN

»Mohsin Hamid konterkariert sein zynisches Schreckensszenario mit Einfühlungsvermögen und Optimismus.« Matthias Jordan KULTURNEWS

»Hamid jongliert mit Klischees, enttarnt Rassismen und schafft eine politisch aufgeladene Fiktion.« Nora Binder ARD TTZ

»Mohsin Hamid hat eine nachdenkliche Parabel geschrieben, über das was uns trennt und das was uns verbindet. Über Vorurteile, das Anderssein und das füreinander Dasein. Hamid schenkt keine Antworten, aber Denkanstöße und ein Happy-End.« Peter Twiehaus ZDF MOMA

»Ein großherziges Buch. Ein Plädoyer für Verständigung, ein Bekenntnis zur Humanität« Stefan Berkholz WDR LESESTOFF

»Sein kurzer Roman führt mit langen, die Konzentration fesselnden Sätzen die Absurdität der vorurteilsgeprägten, rassistischen Sichtweisen vor Augen.« Cornelia Geißler BERLINER ZEITUNG

»So kunstvoll lapidar der Autor in seinem Roman formuliert, so dramatisch sind die Konsequenzen des Beschriebenen.« Hartmut Horstmann WESTFALEN BLATT

»Hamid erzählt oft ganze Geschichten und komplexe Gedankengänge in einem Satz. Doch seine Sprache ist sehr präzise und von einer schlichten Eleganz.« Claudio Campagna NDR

»In klaren, mäandernden Sätzen führt Hamid durch diese Allegorie und besinnt sich auf die fundamentalen Werte der Menschlichkeit.« BUCHJOURNAL

»In seiner poetischen und bewegenden Geschichte stellt Hamid Normen und scheinbare Selbstverständlichkeiten infrage, bleibt dabei aber immer hoffnungsfroh.« DPA

»Ein sehr ernstes und unbequemes Märchen ist es geworden; mit der für Mohsin Hamid typischen Leichtigkeit.« Peter Pisa KURIER

»Auf nur wenigen Seiten gelingt Mohsin Hamid ein packendes Gedankenexperiment. Mit einer schnörkellosen, klaren Sprache legt er rassistische Vorurteile offen und stellt Fragen nach (Un)-Sichtbarkeit und Identitätskonstruktionen.« Sofie Fiebiger EVANGELISCHER BUCHBERATER

»Was klingt wie eine wichtige Sozialstudie, ist ein emotionaler Roman, der einen nicht mehr loslässt. Wer nachmittags anfängt zu lesen, gerät in Gefahr, die Nacht zum Tag zu machen.« Mareile Morawietz QIEZ

»Hamid Mohsin [nimmt] mit seinen eigenen Erfahrungen und seiner einnehmenden Erzählweise feinfühlig ein heikles Thema auf […]« Benjamin Gross DAS MAGAZIN VON SOLIDAR SUISSE

Der Autor:

MOHSIN HAMID, geboren in Lahore, Pakistan, studierte Jura in Harvard und Literatur in Princeton. Heute lebt er mit seiner Familie in Lahore und London. Seine Romane wurden in über 30 Sprachen übersetzt. ›Der Fundamentalist, der keiner sein wollte‹ wurde von Mira Nair verfilmt. Bei DuMont erschienen zuletzt die Romane ›Exit West‹ (2017) und ›So wirst du stinkreich im boomenden Asien‹ (2013) sowie der Essayband ›Es war einmal in einem anderen Leben‹ (2016). Mit ›Der Fundamentalist, der keiner sein

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Der Übersetzer:

NICOLAI VON SCHWEDER-SCHREINER übersetzt aus dem Portugiesischen und Englischen, u. a. Jennifer Clement, Chigozie Obioma und José Saramago. 2020 wurde er mit dem Internationaler Literaturpreis HKW ausgezeichnet. Für seine Übersetzung von ›Der letzte weiße Mann‹ erhielt er zudem 2022 den Hamburger Literaturpreis.

→ Der Übersetzer auf Wikipedia

 

Erstellt: 10.11.2023 - 10:19  |  Geändert: 10.11.2023 - 17:47