Kinderhaben. Von Heide Lutosch

Müttertreffen und Spielplatz, WG und ICE sind die Orte, an denen sich genaue Beobachtungen wie Puzzlestücke zu einer Analyse verdichten, deren Erkenntnisgegenstand das Kinderhaben ist. In kurzen, in sich geschlossenen Abschnitten betreibt Heide Lutosch so radikal wie lustvoll und so neugierig wie treffsicher Theoriebildung, die marxistisch, feministisch und psychoanalytisch geschult ist und dabei schonungslos nah an der eigenen Erfahrung bleibt. Sie spricht aus, was nicht ansprechbar scheint: die Mühen, den Frust und das ganz individuelle Gefühl des Scheiterns an dem Vorsatz, alles anders zu machen - vor allem anders als die eigene Mutter.

ISBN 978-3-7518-0569-8     12,00 €  Portofrei     Bestellen

Wütend fragt sie, warum Feministinnen heute noch immer mit denselben Problemen kämpfen wie vor fünfzig Jahren, warum die gerechte Verteilung von Sorgearbeit nach wie vor so wenigen Paaren gelingt, und was sich gewinnen lässt, wenn wir diese vermeintlich privaten Fragen gesellschaftlich zu lösen versuchen. Denn in der scheinbaren Selbstverständlichkeit des Kinderhabens verbirgt sich ein Pulverfass, das auf eine progressive Veränderung der gesamten Gesellschaft drängt.

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Inhaltsverzeichnis

Leseprobe des Verlags

Kinder(un)glück. Rezension von Thore Freitag kritiisch lesen 11.07.2023

Im Refugium der Nichtanerkennung. Mütter, Väter, Kinder: Heide Lutosch sieht heutigen Kleinfamilien im fatalen Sog einer immer noch wirksamen Vergangenheit. Von Katharina Teutsch FAZ 05.05.2023

Rezension [Podcast 06:44] von Catherine NewmarkDeutschlandfunk Kultur 22.03.2023

Die Autorin:

Heide Lutosch studierte Politikwissenschaft und Germanistik in Freiburg und Hannover. 2006 promovierte sie in Germanistik mit einer Arbeit über Geschichtsphilosophie im Familienroman und arbeitete zunächst als Redakteurin im Klett Verlag Leipzig. Von 2000 bis 2007 unterrichtete sie Philosophie, wissenschaftliches Schreiben und Deutsch als Fremdsprache an der Universität Hannover und im Bildungsverein Hannover. Seit 2016 arbeitet sie als Übersetzerin aus dem Englische.

 

Erstellt: 29.08.2023 - 10:56  |  Geändert: 29.08.2023 - 11:13