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Sprachengerechtigkeit für Europa und die Welt. Von Philippe Van Parijs
ISBN 978-3-518-58595-5 34,95 € Portofrei Bestellen
Oder vielmehr ein Menetekel der "Amerikanisierung" der Welt, respektlos und "unfair" der Anfang vom Ende der kulturellen Vielfalt, die gerade Europa so besonders macht? Philippe Van Parijs vertritt in seinem Buch die provokante These, dass wir diese Entwicklung nicht nur begrüßen, sondern auch aktiv beschleunigen sollten. Eine gemeinsame Sprache, so seine Überzeugung, ermögliche mehr Bürgern die Teilhabe an politischen und wirtschaftlichen Prozessen und sei eine effektive Waffe im Kampf um mehr Gerechtigkeit. Seine Devise lautet daher: "Go English!" Aber ist das wirklich gerecht? Schließlich wären englische Muttersprachler im Vorteil, und es spricht viel dafür, die Sprachenvielfalt gerade aus Gründen der Gerechtigkeit zu schützen.
Van Parijs stellt sich diesen und weiteren Einwänden in gehaltvoller Auseinandersetzung mit den maßgeblichen Paradigmen der Gerechtigkeitstheorie und diskutiert dann praktische Maßnahmen zur Durchsetzung der Sprachengerechtigkeit etwa eine Sprachsteuer für anglophone Länder oder ein Verbot der Synchronisierung englischsprachiger Filme. "Sprachengerechtigkeit für Europa und die Welt" ist kein Buch gegen die Vielfalt der Sprachen und Kulturen. Aber es behauptet, dass Sprachenvielfalt kein Wert an sich ist, anders als Gerechtigkeit. Ein außergewöhnlicher Beitrag zur Debatte um die Zukunft Europas.
Synchronisiert wird hier nicht mehr. Das ist einmal eine ganz andere Theorie der Gerechtigkeit: Philippe Van Parijs sieht im Siegeszug der englischen Sprache schon die egalitäre Weltgesellschaft heraufziehen. Von Wolfgang Krischke -> FAZ vom 01.11.2013
Erstellt: 08.11.2013 - 16:12 | Geändert: 29.01.2022 - 06:15