Venezuela |
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Ernst F. Fürntratt-Kloep:
Venezuela – Der Weg einer Revolution.
PapyRossa-Verlagsgesellschaft 2006. ISBN: 3-89438-344-5. |

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Zum Buch
Was derzeit in Venezuela vor sich geht, wird in Europa noch immer
viel zu wenig beachtet: Eine gesellschaftliche Umwälzung mit
weltweiten Auswirkungen. Das Land ist bedeutendstes Gegengewicht
zum Neoliberalismus der USA und der EU in Amerika geworden. Das
Buch geht aus von dem, was Hugo Chávez vorfand, als er 1999 die
Präsidentschaft übernahm. Eingehend beschreibt es die folgenden
Entwicklungen: Den Putschversuch von 2002, den gescheiterten
Ölputsch von 2002/03 und die Vertiefung und Beschleunigung des
politischen Prozesses seit Chávez triumphaler Bestätigung durch
das Referendum vom August 2004. Eingegangen wird auf die
eindrucksvollen Sozialprogramme ebenso wie auf die vielfältigen
Aspekte der betont antikapitalistischen Wirtschafts- und
Arbeitsmarktpolitik sowie die überaus dynamische Außenpolitik.
Dargestellt werden nicht zuletzt aber auch die zahlreichen
ungelösten Probleme, die kritische Mediensituation und die
zugespitzte Beziehung zum "Koloss im Norden" mit seiner
Einmischung.
Zum Autor
Ernst F. Fürntratt-Kloep, Dr. phil., geboren 1938 und aufgewachsen
in Österreich. Er war tätig als Professor für Psychologie an der
RWTH Aachen, lebt in Schweden und hält sich häufig in
Lateinamerika auf. Zuletzt erschien bei ihm im PapyRossa-Verlag
"Soziale Gleichheit und Frauenrechte im weltweiten Vergleich"
sowie Bücher über Kuba und Fidel Castro.
Verlagsinformation
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Eva Golinger: Kreuzzug gegen
Venezuela – Der Chávez-Code.
Entlarvung der US-Intervention gegen Hugo Chávez und die
bolivarische Revolution. Analyse und Dokument. Zambon-Verlag 2006.
ISBN: 3-88975-132-6. |

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Zum Buch
Dieses Buch ist Danilo Anderson gewidmet, der am 18. November 2004
in Caracas ermordet wurde. In den Morgenstunden des 18. Novembers
2004 wurde in Caracas der Staatsanwalt Danilo Anderson durch eine
Autobombe ermordet. Anderson ermittelte die Hintergründe des
Putsches gegen den Präsidenten Hugo Chávez im April 2002. Chávez
erklärte, der Anschlag sei "terroristisch und faschistisch". Er
richte sich gegen seine Regierung und die von ihr in Gang gesetzte
Politik des Wechsels.
Den USA warf der Präsident vor, dass einige der mutmaßlichen Täter
in "völliger Freiheit" das US-Territorium betreten und
insbesondere in Miami diskutieren dürften. Anderson hatte die
Ermittlungen gegen etwa 400 Oppositionelle geleitet, die sich
öffentlich hinter die Putschregierung des Unternehmerchefs Pedro
Carmona gestellt hatten. Carmona war nur knapp 48 Stunden im Amt
und wurde dann durch den Widerstand von Chávez-Anhängern und
Widersprüche im Militärapparat wieder vom Präsidentensessel
gejagt.
Eva Golinger enthüllt die Machenschaften der USA, um Präsident
Chávez zu stürzen. Sie belegt ihre Thesen mit Dokumenten der CIA,
des State Departments etc. Sie sind als Faksimile abgedruckt. Die
Autorin weist nach, dass die USA täglich Anstrengungen machen,
Chávez auf irgend nur erdenkliche Weise anzugreifen und zu
schwächen. Ein wahrer Kreuzzug gegen die "bolivarische" Revolution
Zur Autorin
Eva Golinger ist eine venezolanisch-amerikanische Rechtsanwältin,
spezialisiert auf internationale Menschenrechte und das
Einwanderungsrecht. Sie wuchs in den Vereinigten Staaten auf, zog
aber Mitte der 90er Jahre nach Venezuela, um ihre venezolanischen
Wurzeln zu entdecken. Sie lebte fast fünf Jahre in der Andenstadt
Mérida. Frau Golingers Arbeit wurde in The New York Times, The
Washington Post, Newsday, Chicago Tribune, International Herald
Tribune, The Wall Street Journal, Los Angeles Times und anderen
wichtigen Medien auf der ganzen Welt diskutiert. Momentan pendelt
sie zwischen New York und Caracas, Venezuela. "Der Chávez-Code"
ist ihr erstes Buch.
Verlagsinformation
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Ingo Niebel: Venezuela – not for
Sale. Visionäre gegen neoliberale Putschisten.
Edition Zeitgeschichte Bd.24. Kai-Homilius-Verlag 2006. ISBN:
3-89706-870-2. |

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Zum Buch
"Deutsche Soldaten in Venezuela". Eine Meldung schreckt auf. Ist
sie wahr? Venezuela werde "ein potentieller Raum für Instabilität"
im Jahr 2005 sein, prophezeit CIA-Chef Porter J. Goss. 2004
befasste sich der Verteidigungsausschuss des Bundestages mit dem
Karibik-Staat. 10.000 Deutsche leben dort. Was macht das Land so
wichtig für USA und EU, dass die NATO 2001 eine Invasion in
Venezuela plante? Ist es, weil Hugo Chávez sich dem
Neoliberalismus widersetzte, als er sagte: "Venezuela is not for
sale"? Oder hat es mit den immensen Ölreserven im Orinoko-Delta zu
tun?
Chávez ist seit 1998 Präsident. Er hat neun Wahlen gewonnen.
Beobachter schätzen, dass er auch die Präsidentschaftswahl 2006
gewinnen wird – wenn er bis dahin noch lebt. Einen offenen und
zwei getarnte Umsturzversuche sowie mehrere Attentate überlebte
Chávez. Das Buch zeigt, wie er ins höchste Amt kam, und wie die
USA versuchen, ihn wieder loszuwerden. Die erlebten Manipulationen
der Opposition sowie die internationale Medienkampagne gegen
Chávez veranlassten Ingo Niebel, die Theorie und Praxis des
Putsches am Beispiel des bolivarischen Venezuelas zu beschreiben.
Rezension
"Es ist Niebel ... gelungen, zum ersten Mal in deutscher Sprache
einen seriösen und umfassenden Überblick über den venezolanischen
Prozess, seine historischen Grundlagen und den Stand der
politischen und sozialen Reformen zu geben. 'Venezuela – not for
sale' ist sehr gut geschrieben. Ergänzt durch eine umfassende
Chronologie der bisherigen Ereignisse, ein Personenverzeichnis und
weiteres Hintergrundmaterial im Anhang wird das Buch nicht weniger
als ein Standardwerk für Venezuela-Interessierte sein." (Harald
Neuber, in: junge Welt,
14.01.2006)
Zum Autor
Ingo Niebel, 1965 in Köln geboren und dort wohnhaft, studierte
Mittlere und Neuere Geschichte, Romanistik (Spanisch) und
Politikwissenschaft auf Magister an der Universität Köln. Seit
1990 ist er journalistisch tätig für verschiedene deutsche,
baskische und spanische Printmedien.
1997 war er verantwortlich für Publikationen zum 60. Jahrestag der
Bombardierung von Guernica/Gernika durch die deutsche Legion
Condor für die Heinrich-Böll-Stiftung und die Bundestagsgruppe der
PDS. 1998-2001 arbeitete er als Deutschland-Korrespondent von
"Radio Euskadi", dem öffentlich-rechtlichen Hörfunksender des
autonomen Baskenlandes. 2002 produzierte er mit Ulli Schauen den
WDR-Film "Ware Bildung – Lernen in der Globalisierung"; 2003 war
er Internationaler Wahlbeobachter in Venezuela.
Verlagsinformation |
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André Scheer/Claudia Schröppel: 7
Tage im August.
16. Weltfestspiele Venezuela 2005. Neue Impulse Verlag 2006. ISBN: 3-910080-61-8. |

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Zum Buch
Ein halbes Jahr nach den
Weltfestspielen der Jugend und StudentInnen
vom 7. bis 16. August 2005 in Venezuela ist dieser umfangreiche Sammelband
erschienen. Zu Wort kommen TeilnehmerInnen aus der Bundesrepublik,
AktivistInnen des WBDJ, "Prominenz" wie der Außenminister der
Republik Cuba und natürlich Hugo Chávez. Der Band wird eingeleitet
durch einen Beitrag von Karl-Heinz Schröder (DKP), der die
Geschichte der Weltfestspiele darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Berlin im November / Mario Berríos Miranda (Netzwerk Venezuela)
- Von London bis Sofia / Karl-Heinz Schröder (Deutsche
Kommunistische Partei)
- Das Land der 16. Weltfestspiele / André Scheer (Netzwerk
Venezuela)
- 1. Mai in Caracas / Moritz Lange („Voluntario“)
- Ein Ministerium macht Platz / Moritz Lange
- Die Jugend ist präsent im Kampf / Miguel Madeira (WBDJ,
Portugiesische Kommunistische Jugend)
- Eine Revolution für die wirkliche Demokratie / Hugo Chávez
- Liebe auf den zweiten Blick / Claudia Schröppel (ver.di-Jugend
Bayern)
- Von Prag nach Caracas / Milan Krajca (Kommunistische Jugend
Tschechiens – KSM)
- Leidenschaft, Inspiration und Freundschaft / Jan Tacke
(Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend SDAJ)
- Erst jetzt kann ich studieren / Isaías Valera (Almer Mater –
Caracas)
- Ein Festival des Sozialismus / Vera Moschke (SDAJ)
- Wir finden uns alle in Simón Bolívar / Alí Costas
(Kommunistische Jugend
Venezuelas – JCV)
- Ein Beispiel gelebter Alternative / Kai Lamparter (Mitglied des
ver.di-Bundesjugendvorstandes)
- Die Jugend der Welt
ist hier / André Scheer
- Verteidigung des Landes ist kein Terrorismus / Felipe Pérez
Roque (Außenminister der Republik Cuba)
- Lieder der Revolution / Moritz Lange
- Das Neue Historische Projekt der Mehrheiten / Heinz Dieterich
(Soziologie-Professor, Mexico Stadt)
- Sozialismus oder Barbarei! / Hugo Chávez
- Der Moment einer großen Offensive / Hugo Chávez
- Das Urteil von Caracas / Abschlusserklärung
- Ein Monat danach / Moritz Lange
- Anhang
· Chronik der 16. Weltfestspiele
· Aufruf an die Jugend und Studenten der Welt
· Eine andere Welt ist möglich!
· Abkürzungsverzeichnis
· Personenverzeichnis
Verlagsinformation |
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Verfassung der Bolivarischen
Republik Venezuela vom 24.03.2000.
Herausgegeben von der Botschaft der Bolivarischen Republik
Venezuela. Neue Impulse Verlag, November 2005 (1. Auflage). ISBN:
3-910080-59-6. |

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Zum Buch
Das Netzwerk Venezuela und die
Botschaft der Bolivarischen Republik Venezuela veröffentlichen in
Zusammenarbeit mit dem Neue Impulse Verlag einmalig in deutscher
Sprache die Verfassung der Bolivarischen Republik Venezuela vom
24. März 2000. Die
venezolanische Botschaft in Berlin koordinierte dabei die
Übersetzung, juristische Überprüfung, die Gestaltung und den Druck
des Verfassungstextes. Bedeutende Unterstützung erhielt die
diplomatische Vertretung durch das Außenministerium Venezuelas,
das Unternehmen Ruhr Oel GmbH mit Sitz in Gelsenkirchen – ein
Joint-Venture der venezolanischen PDVSA und BP – sowie die in
Berlin wirkenden Venezuela-Solidaritätsgruppen.
Verlagsinformation
Weitere Informationen
"Die Regierungsform Venezuelas ist die Präsidialdemokratie mit
starken direktdemokratischen Elementen und zahlreichen Wahlen auf
verschiedenen Ebenen. Die neue Verfassung Venezuelas verbietet die
Privatisierung der Erdölindustrie und der sozialen
Sicherungssysteme, verfügt die kostenlose Volksbildung und die
Beseitigung des Großgrundbesitzes, respektiert darüber hinaus aber
das Privateigentum, auch das Privateigentum an Produktionsmitteln.
Der gesamte Umbau von Staat und Gesellschaft erfolgte durch
plebiszitäre Akte: Bei den Präsidentschaftswahlen im Dezember 1998
entfielen 56 Prozent der Stimmen auf Chávez, im April 1999
stimmten 88 Prozent der Wähler für die Einberufung einer
Konstituante, im Dezember desselben Jahres 71 Prozent für die neue
Verfassung des nun als 'Bolivarische Republik Venezuela'
bezeichneten Staates.
In dieser Verfassung ist die bürgerliche Gewaltenteilung nicht
aufgehoben, aber durch direktdemokratische Möglichkeiten
erweitert: Sowohl die Abgeordneten als auch der Präsident
(6-jährige Amtszeit) können ab der Mitte ihrer Amtszeit per
Referendum abgewählt werden. Er ist das Staatsoberhaupt und der
Regierungschef. Derzeitiger Amtsinhaber ist seit dem 2. Februar
1999 Hugo Chávez, der Vizepräsident ist José Vicente Rangel, der
somit stellvertretender Staats- und Regierungschef ist." (Wikipedia)
-
Bolívar und Powerpoint. Übersetzung der Verfassung vorgestellt
(junge Welt, 18.11.2005)
-
Öffentliches Interesse vor Profit. Venezuela rüttelt an
Produktionsverhältnissen (junge Welt, 16.10.2005)
-
Zeitenwende. Hugo Chávez hat tiefgreifende Veränderungen
eingeleitet (junge Welt, 29.03.2000) |
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Oliver Diehl/Wolfgang Muno
(Hrsg.): Venezuela unter Chávez. Aufbruch oder Niedergang?
Schriftenreihe des Instituts für Iberoamerika-Kunde, 61.
Vervuert-Verlag, Frankfurt 2005. ISBN: 3-86527-180-4. |

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Zum Buch
"Unter der Führung des demokratisch gewählten Hugo Chávez hat sich
Venezuela die "Bolivarische Revolution" auf die Fahnen
geschrieben. Das in den 1970er Jahren noch als Saudi Arabien der
Karibik bekannte Land soll im Zuge dessen aus dem Elend der
krisengeschüttelten 1980er und 1990er geführt werden, als
Feindbild dient nun mehr die USA, die besonderes Interesse für das
mit Ölreichtum gesegnete Venezuela hat. Die seit 1998 verfolgte
Politik des Parteilosen hat viele europäische Intellektuelle zu
großen Anhängern Venezuelas gemacht, die dort eine beispiellose
Veränderung registrieren, einen demokratischen Wandel zwischen
Grasswurzelbewegung und Großbühnen-Partizipation.
Allerdings gibt es ebenso viele, die die Entwicklungen in
Venezuela ins Licht der Lächerlichkeit ziehen. Um mehr
Sachlichkeit und Sachkenntnis in diese Debatte einzuführen, wurde
eine Tagung des Interdisziplinären Arbeitskreises Lateinamerika
der Johannes Gutenberg-Universität Mainz am 18. und 19. Juli 2003
veranstaltet, die Oliver Diehl und Wolfgang Muno nun in einer
Anthologie aufgearbeitet haben. Das Spektrum der insgesamt sieben
Essays reicht von historischen Darstellungen der venezolanischen
Entwicklung seit dem 19. Jahrhundert und Analysen der Außenpolitik
bis hin zu Betrachtungen filmischer Erzeugnisse aus Caracas.
Gemeinsam haben die Beiträge, dass sie eine differenzierte Sicht
auf das Phänomen Venezuela zu elaborieren suchen. Enthusiasmus
steht genauso wenig an der Tagesordnung wie Schwarzmalerei."
Krystian Woznicki (Telepolis, 10.08.2005)
Inhaltsverzeichnis
- Wolfgang Muno/Oliver Diehl: Einleitung: Venezuela unter Chávez –
Aufbruch oder Niedergang? (S. 7)
- Wolfgang Muno: Öl und Demokratie – Venezuela im 20. Jahrhundert
(S. 11)
- Ruth Zimmerling: Venezolanische Demokratie in den Zeiten von
Chávez: "Die Schöne und das Biest"? (S. 35)
- Oliver Diehl: Hugo Chávez – Charisma als soziokulturelles
Phänomen (S. 57)
- Andreas Boeckh: Die Außenpolitik Venezuelas: Von einer
"Chaosmacht" zur regionalen Mittelmacht und zurück (S. 85)
- Hans-Jürgen Burchardt: Das soziale Elend des Hugo Chávez: Die
Wirtschafts- und Sozialpolitik der Fünften Republik (S. 99)
- Beate Jungemann: Caracas zwischen Polarisierung und
Globalisierung (S. 127)
- Gunther Blessing: Caracas, amor a muerte – "Ästhetik der Gewalt"
und 'das grausame Wirkliche' im venezolanischen Film (S. 155)
- Oliver Diehl/Wolfgang Muno: Nach dem Referendum: Sieg für die
"Revolution" – Aufbruch für Venezuela? (S. 167)
- Autorenverzeichnis (S. 175)
Verlagsinformation
Weitere Informationen
-
Aufbruch oder Niedergang? Rezension von Krystian Woznicki (Telepolis,
10.08.2005)
-
Ernsthafte Alternative für Lateinamerika (jW, 07.01.2006) |
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Rafael Sevilla/Andreas Boekh
(Hrsg.): Venezuela. Die bolivarische Republik.
Edition Länderseminare. Horlemann-Verlag 2005. ISBN:
3-89502-197-0. |

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Die Umbenennung des
venezolanischen Staates in República Bolivariana de Venezuela
markiert den endgültigen Kollaps des Elitenpaktes von 1958 und der
daraus resultierenden Form einer Konsensdemokratie. Die neue
Verfassung, die Umgestaltung der politischen Institutionen, die
neue Rolle der Streitkräfte im Entwicklungsprozess des Landes und
die ausgreifende Revolutionsrhetorik der neuen Führung stellen ein
neues politisches Projekt dar, das an die Stelle des bankrotten
Systems der sog. IV. Republik getreten ist und das zunehmend den
Anspruch erhebt, angesichts der Krise neoliberaler
Anpassungsversuche in Lateinamerika ein antiliberales Gegenmodell
zu präsentieren. Mit diesem Projekt verbinden sich in Venezuela
Hoffnungen auf eine bessere Zukunft, die sich durch eine
partizipative Demokratie und ein hohes Maß an sozialer
Gerechtigkeit auszeichnet, aber auch die Furcht vor einer
autoritären Regression und einem zunehmenden Staatszerfall.
In dem vorliegenden Band werden aus unterschiedlichen Perspektiven
und Disziplinen die Ursachen, die verschiedenen Aspekte und die
Konsequenzen dieser Entwicklung analysiert. Die Beiträge
venezolanischer Autoren und Akteure spiegeln die Kontroversen um
dieses Projekt wider, die das Land auch in Zukunft prägen werden.
Verlagsinformation |
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Sahra Wagenknecht (Hrsg.): Aló Presidente: Hugo Chávez und Venezuelas Zukunft. Verlag Edition Ost 2004. ISBN:
3-360-01055-8. |

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Zum Buch
Hugo Chávez, venezolanischer Präsident, ist eine umstrittene
Figur, halb Fidel Castro, halb Salvador Allende. Die Autorin war
in Venezuela, hat mit Chávez gesprochen und sich ein Bild vom
erstaunlichen sozialen Umbruch gemacht. Das erste Buch über das
neue Venezuela und seine Perspektiven.
Die einen kreiden ihm seine Nähe zu Fidel Castro an, die andern
sehen in ihm einen Hoffnungsträger à la Allende und wieder andere
einen politischen Hasardeur, der seine Reformpolitik, die den
Armen mehr Chancen einräumt, lediglich als Schachzug für den
eignen Machterhalt betreibt. Die Streiks gegen die
Chávez-Regierung, unter erheblichem amerikanischen Einfluss, und
die Bemühungen, ihn durch ein Referendum zu stürzen, sind aus den
Medien bekannt. Wagenknecht war mehrmals in Venezuela und hat mit
Regierungspolitikern gesprochen. Sie sieht in Chávez' Politik
einen konstruktiven Weg zur Lösung der sozialen Probleme
Lateinamerikas, schätzt ihn als Reformer ein, der die nationale
und wirtschaftliche Autonomie seines Landes stärken will.
Zur Herausgeberin
Sahra Wagenknecht, 1969 in Jena geboren, Schule in Berlin. Studium
der Philosophie und Neueren Deutschen Literatur in Jena, Berlin,
Groningen, z. Zt. Vorbereitung der Dissertation. Seit 1991 hatte
sie leitende Funktionen in der Partei des Demokratischen
Sozialismus (PDS) inne. Am 29.06.2003 wurde sie
erneut in den PDS-Bundesvorstand gewählt. Mehrere
Buchveröffentlichungen, u.a. "Die
Mythen der Modernisierer" (2001) und "Kapitalismus
im Koma" (2003).
Verlagsinformation |
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Raul Zelik/Sabine Bitter/Helmut Weber: Made in Venezuela.
Notizen zur 'bolivarianischen Revolution'. Verlag Assoziation A
2004. ISBN: 3-935936-28-1. |

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Zum Buch
Venezuela befindet sich in einem tief greifenden Umbruch, der von
Basisorganisationen und der Chávez-Regierung als "Bolivarianische
Revolution" bezeichnet wird. Die Bewohner von Armenvierteln
gründen Stadtteilräte und verwalten sich selbst. Landlose kämpfen
für die Umsetzung der Agrarreform. Die Bevölkerung diskutiert in
Nachbarschaftsversammlungen über die Politik des staatlichen
Erdölunternehmens PDVSA. An Alphabetisierungs- und
Gesundheitskampagnen beteiligen sich Millionen.
In den Medien wird über diese Veränderungen nur verzerrt
berichtet. Die US-amerikanische, aber auch europäische Regierungen
(insbesondere Spanien, dessen Konzerne in Lateinamerika stark
finanziell engagiert sind) üben massiven Druck auf den
venezolanischen Staat aus. Seit 2002 gab es eine Reihe von z.T.
bewaffneten Umsturzversuchen, die an die Ereignisse in Chile
1970-73 erinnern.
Raul Zelik, Sabine Bitter und Helmut Weber waren auf Einladung der
"kulturstiftung des bundes" zuletzt sieben Monate in dem
südamerikanischen Land und haben die Ereignisse aus der Sicht der
Basisbewegungen protokolliert. Die Texte des Buches (S. 5-142)
sind von Raul Zelik, der Fotoessay (S. I-XXXII) von Sabine Bitter
und Helmut Weber.
Zu den AutorInnen
Raul Zelik, geboren in München, schreibt u.a. für die
Musikzeitschrift SPEX, für die Wochenzeitung FREITAG, die
Schweizer WoZ und ArchPlus. Bekannt wurde er durch den
Kolumbien-Roman "La Negra" (Edition Nautilus, 2000) und "Grenzgängerbeatz"
(Verlag Assoziation A, 2001). Im Dezember 2003 erschien sein Roman
"Bastard – die Geschichte der Journalistin Lee". Zelik erhielt
1998 den vom SFB ausgelobten Walter-Serner-Preis.
Seit 1993 arbeiten die in Wien und Vancouver ansässigen
KünstlerInnen Sabine Bitter und Helmut Weber gemeinsam an
Projekten zu urbaner Geografie, Architekturdarstellungen und
Visueller Politik. In ihren künstlerischen Arbeiten setzen sie
sich vor allem mit den Überschneidungen von Architektur,
Stadtentwicklung und Kommunikationssystemen sowie deren
künstlerisch-kultureller Vermittlung durch Fotografie, Video und
Neue Medien auseinander (http://www.lot.at).
Verlagsinformation
Veranstaltung: "Solidarische
Alternativen zur Globalisierung: Das Beispiel Venezuela" am
07.05.2004 |
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André
Scheer: Kampf um Venezuela. Hugo Chávez und die
bolivarianische Revolution. Neue Impulse-Verlag 2004. ISBN:
3-910080-49-9. |

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Die erste Revolution
des 21. Jahrhunderts? In Venezuela begann vor fünf Jahren ein
tiefgreifender Reformprozess, der im Lande selbst ehrgeizig als "Bolivarianische
Revolution" bezeichnet wird. Die seither vergangenen 60 Monate
waren dramatisch, das Land erlebt eine alle Bereiche der
Gesellschaft erfassende politische Auseinandersetzung, in der
sowohl die Anhänger der Regierung als auch die Opposition alle
Kräfte anspannen, um die Entwicklung in ihrem Sinne zu
beeinflussen.
In Europa, auch in Deutschland, wurde dieser Entwicklung jahrelang
kaum Beachtung geschenkt. Erst als am 11. April 2002 Militärs Hugo
Chávez Frías stürzten – "den Präsidenten zum Rücktritt zwangen",
wie es in der Tagesschau hieß – und nur zwei Tage später der eben
gestürzte Präsident wieder in Amt und Würden war, stutzten viele.
Und als an der Jahreswende 2002/2003 Venezuela durch den von der
Opposition ausgerufenen "Generalstreik" über Wochen nicht aus den
Schlagzeilen kam, wuchs damit auch das Interesse an den Vorgängen
in der Bolivarianischen Republik Venezuela.
Mit dieser Arbeit versucht André Scheer, einen Überblick über die
Ereignisse und die Entwicklungen der vergangenen Jahre zu geben.
Dabei musste er immer wieder weit in die Verfangenheit
zurückgreifen und an Ereignisse erinnern, die Jahrzehnte,
teilweise Jahrhunderte zurückliegen. Und trotzdem kommt manches zu
kurz, wird nur angerissen. Gerade zu den geschichtlichen
Hintergründen der Bolivarianischen Revolution, zu ihren Vorläufern
und Ursachen, bliebe noch viel zu sagen und zu schreiben. Dennoch
ist dieser Band gut geeignet als Einstiegs- und
Hintergrundlektüre.
"Maria del Carmen Rivero Ángel hat einen schönen Namen, aber sie
konnte ihn nie schreiben. Mit ihren 73 Jahren entdeckt sie die
Vokale ihrer Freiheit. In einem Wortschwall erzählt sie, dass sie
kurz davor steht, zwei alte Träume zu verwirklichen: Einen Brief
an ihre Familie zu schreiben und ganz allein die Verfassung ihres
Landes zu lesen." (Granma, cubanische Tageszeitung, über die
venezolanische Alphabetisierungskampagne)
"Bereitet Euch darauf vor, zu regieren! Denn genau das ist die
Idee der Demokratie: Es ist das Volk, das regiert!" (Hugo Chávez
Frías am Tag seiner Amtseinführung)
"Dieses Verständnis von Demokratie macht uns Sorgen." (Colin
Powell, US-Außenminister)
Verlagsinformation |
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Peter Peetz:
Neopopulismus in Lateinamerika.
Die Politik von Alberto Fujimori (Peru) und Hugo Chávez
(Venezuela) im Vergleich. Institut für
Iberoamerika-Kunde 2001. ISBN: 3-926446-85-4. |
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Zum Buch
Mit Hugo Chávez hat sich in Venezuela ein Präsident an der Macht
etabliert, dessen Politik häufig mit dem Schlagwort Neopopulismus
charakterisiert wird. Außer dem venezolanischen Staatschef werden
noch andere lateinamerikanische Politiker als Neopopulisten
bezeichnet, allen voran Perus Ex-Präsident Alberto Fujimori. Der
Begriff Neopopulismus stellt Chávez und Fujimori in die Tradition
des lateinamerikanischen Populismus und weckt dadurch
Assoziationen an Politiker wie Getúlio Vargas (Brasilien 1930-45;
1951-54) und Juan Domingo Perón (Argentinien 1946-55; 1973-74).
Die dem Neopopulismus und dem klassischen Populismus gemeinsamen
Merkmale sind ein charismatischer Führungsstil, der Aufbau
massenklientelistischer Bindungen durch eine
verteilungsorientierte Sozialpolitik und ein besonderer Pathos in
der Anrufung des Volkes. Das Ende der Ära Fujimori und der Ausgang
der Wahlen in Venezuela vom Juli 2000, nach denen Chávez nun
voraussichtlich bis ins Jahr 2006 im Amt bleiben wird, geben
Anlass zu einer näheren Betrachtung des Konzepts Neopopulismus.
Denn trotz der angesprochenen Parallelen zwischen Fujimori und
Chávez unterscheidet sich ihre Politik so sehr, dass ihre
gemeinsame Subsumierung unter diesen Terminus dessen
Sinnhaftigkeit sowie dessen Nutzen für die
politikwissenschaftliche Diskussion in Frage stellt.
Diese Arbeit klärt, was mit den Bezeichnungen Populismus und
Neopopulismus gemeint ist. Sie diskutiert, ob das Konzept
Neopopulismus praktikabel ist und ob es für die Politikanalyse
aussagekräftig und notwendig ist. Es wird analysiert,
– warum neopopulistische Politiker an die
Macht kommen,
– wie sich ihre Anhängerschaft
zusammensetzt,
– welchen politischen Diskurs sie
verwenden,
– wie sich politische Kommunikation im
Neopopulismus gestaltet,
– ob und wie Neopopulisten ihren Diskurs
auf einzelnen Politikfeldern in die Tat umsetzen,
– welche Bedeutung Neopopulismus für die
Demokratie eines Landes hat und
– was die Ablösung neopopulistischer
Machthaber herbeiführt.
Zum Autor
Peter Peetz, geboren 1973 in Paderborn, studierte von 1995-2001
Politikwissenschaft, Mittlere und Neuere Geschichte und Romanische
Philologie/Spanisch in Göttingen, Mexiko-City und Hamburg. Seit
Mai 2003 arbeitet er freiberuflich für das Institut für
Iberoamerika-Kunde und für das Deutsche Übersee-Institut in
Hamburg, seit Juli 2003 ist er zudem tätig als Ländertutor für
Honduras und Peru für die InWEnt GmbH (Vorbereitungsstätte für die
Entwicklungszusammenarbeit, Bad Honnef).
Verlagsinformation |
A |
Kolumbien |
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Soziale Bewegungen/Zivilgesellschaft
-
Wir brauchen eine starke Zivilgesellschaft (oneworldweb.de)
-
Die
zwei Welten einer Lobbyistin: Der EU-Apparat für
Menschenrechte in Kolumbien (taz)
- Das ist
das wahre Leben – Mörder bei Coca Cola
(Z-Mag)
-
"Es gibt
keine militärische Lösung": Ein Interview mit dem
Kriegsdienstverweigerer Luis Gabriel (GWR)
-
Militarisierung Kolumbiens: Druck auf soziale Bewegungen? (junge
Welt,
20.08.2003)
-
Kolumbien:
Krieg gegen die soziale Bewegung (ila)
-
Interview mit
Ana von der Gemeinde für Selbstbestimmung, Leben und Würde vom
Cacarica-Fluss (ila)
-
Schwere
staatsterroristische Übergriffe auf Urbevölkerung Kolumbiens (junge
Welt,
20.08.2003)
Guerilla
-
Kolumbien: Ende der Verhandlungen zwischen Regierung und FARC
(DIE WELT, 03.07.2002 / junge Welt, 04.07.2002)
- Zwei
Parteien: die Guerilla und das parastaatliche Bündnis
(Z-Mag)
-
Abbruch
der Friedensverhandlungen in Kolumbien (GWR)
-
Bojaya:
Ein weiteres Massaker in Kolumbien (Z-Mag)
-
Bilanz
des gescheiterten Verhandlungsprozesses zwischen kolumbianischer
Regierung und FARC (ila)
-
Realität
und Worte –
Kritische Lektüre der kolumbianischen Tragödie
(ila)
-
Geheime Guerilla-Radios in Kolumbien (www.clandestineradio.com)
-
Kolumbien – am Abgrund eines offenen Krieges.Ein
Grundlagendokument (Kolumbien Aktuell)
Paramilitärs
-
Abkommen der Regierung mit Paramilitärs (Labournet.de)
- Zwei
Parteien: die Guerilla und das parastaatliche Bündnis
(Z-Mag)
-
Zuckerbrot
für Paramilitärs. Präsident Uribe macht AUC umfangreiche Angebote
(junge Welt, 26.06.2003)
Plan Colombia/Einflussnahme der USA
-
Kreuzzüge: Bush und sein Terror, jetzt in Kolumbien (ila)
-
"Der
Plan Colombia – Anti-Drogendiskurse und US-Hegemonialpolitik
in der Andenregion" (FREITAG)
-
Kolumbien gleich Afghanistan? Greift "Anti-Terror-Krieg" auch auf
Lateinamerika über? (Telepolis)
-
Präsident
Venezuelas kritisiert Rio-Gruppe. Droht Intervention in Kolumbien?
(junge Welt, 11.06.2003)
Reportagen
-
Reportage aus Kolumbien
– Von Koka und Krieg (FREITAG)
-
"Das Schlimmste ist das Schweigen": Reportage aus Barrancabermeja
(Labournet.de)
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Dario Azzellini/Boris
Kanzleiter (Hrsg.): Das Unternehmen Krieg: Die
Washington-Pristina-Kabul-Bogota-Luanda-Berlin-Connection. Verlag
Assoziation A 2003. ISBN: 3-935936-17-6. |

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Im Neoliberalismus werden nicht
nur Staatsbetriebe privatisiert, sondern auch die Kriegführung. So
übernehmen private Militärunternehmen im Auftrag des Pentagon
verstärkt Kampfaufträge. In Afrika verwandeln sich reguläre Armeen
in private Bergbauunternehmen. Zur Aufstandsbekämpfung rüsten in
Kolumbien und der Türkei Politiker private Paramilitärs aus, die
gleichzeitig vom Drogenhandel profitieren. In Afghanistan werden
Warlords unter Protektoratsherrschaft mit Regierungsgewalt
ausgestattet.
"Das Unternehmen Krieg" geht neuen Formen der Kriegsführung nach.
Statt "Staatszerfall" und "Chaos", wie in den Medien oft
beschworen, zeichnen sich dabei die Konturen einer "Neuen
Kriegsordnung" ab. In ihr werden private militärische Akteure von
Eliten eingesetzt, um Herrschaft zu sichern. Dabei ist oft nicht
mehr ein militärischer Sieg, sondern die Kriegführung selbst das
Ziel, um Profite erzielen zu können. Hinterlassen werden
Hunderttausende von Opfern und Gesellschaften, in denen Wege zur
Emanzipation neu eröffnet werden müssen.
Der Sammelband füllt diese Thesen mit Länderkapiteln zu Kolumbien,
der Türkei, Mexico, Guatemala, Jugoslawien, Afghanistan,
Indonesien, Kongo, Angola und den USA. Die AutorInnen versuchen
einen Beitrag zur Information und Diskussion der Neuen Kriege zu
leisten und zielen damit nicht zuletzt auf die Anti-Kriegs- und
die Friedensbewegung ab. Wichtig erscheint dabei insbesondere die
Erkenntnis, dass sich die Grenzen zwischen Krieg und Frieden immer
weiter verwischen.
Wie die im Buch dargestellten Entwicklungen zeigen, ist das
Bombardement Bagdads oder Belgrads eben keineswegs die kurzzeitige
Unterbrechung eines imaginierten "Friedens" durch den
Ausnahmezustand "Krieg". Vielmehr breitet sich in größer werdenden
Teilen des Globus ein permanenter Kriegszustand unterschiedlicher
Intensität aus, der komplexere Antworten erfordert, als die
Forderung nach dem Ende der Bombardierungen.
Quelle:
Bewegung-in-Bochum |
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Raul Zelik: Kolumbien.
Große Geschäfte, staatlicher Terror und Aufstandsbewegung.
Unter Mitwirkung und mit einem Beitrag
von Dario Azzellini. Neuer ISP-Verlag 2000
(2., durchgesehene Auflage).
ISBN: 3-929008-48-3. |

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Zum Buch
Das verbreitete Bild von Kolumbien ist: Gewalt, Bürgerkrieg,
Drogenmafia und Agentenkulisse.
Stichworte fallen wie: marodierende
Drogenbarone, ein mörderischer Konflikt zwischen "rechten
Todesschwadronen" und "linker Guerilla", dazwischen eine
leidgeprüfte Zivilbevölkerung und eine hilflose Regierung samt
Polizei- und Militärapparat.
Dass diese Sicht der Dinge nicht stimmt (oder doch zumindest
extrem selektiv ist), belegen Raul Zelik und Dario Azzellini auf
eindrucksvolle Weise in ihrem Ende 1999 erschienenen Buch
"Kolumbien – Große Geschäfte, staatlicher
Terror und Aufstandsbewegung".
Mit großer Sachkenntnis nähern sich die Autoren den historischen
Wurzeln des kolumbianischen Dramas, der "Violencia", jener
alltäglichen Gewalt, die den Mord
zur häufigsten Todesursache unter jungen Kolumbianern werden ließ.
Die Wurzeln der Gewalt liegen laut Zelik/Azzellini eindeutig
in der engen Verflechtung der staatlichen Eliten mit dem
Militär- und Polizeiapparat
sowie den einheimischen
Wirtschaftslenkern begründet. Auch die internationalen Konzerne
(allen voran die aus den USA, Großbritannien und Deutschland) sind
interessiert an der protestfreien und billigen Ausbeutung
von Erdöl, Gold und der natürlichen Artenvielfalt kolumbianischer
Regenwälder.
Aus der erwähnten
politisch-wirtschaftlich-militärischen Allianz entstand 1982 nachweislich die
erste paramilitärische Einheit, die umgehend mit dem Mord und der Verfolgung von GewerkschafterInnen und linken AktivistInnen begann. Eine klare
Trennung zwischen Militär, Polizei und Todesschwadronen lässt sich
offensichtlich nicht ziehen: Tagsüber im regulären Staatsdienst,
tauschen etliche Soldaten und Offiziere ihre Uniformen des Nachts
einfach gegen schwarze Masken aus und machen, zusammen mit
angeheuerten Killern der Großgrundbesitzer, Jagd auf
Oppositionelle. Oder sie sperren, ganz "offiziell", die
Zufahrtsstraßen zu Dörfern ab, in denen die Mörder im Dienst der
Besitzenden ihr blutiges Handwerk verrichten.
Die rund 20.000 aktive
Mitglieder zählenden Guerillabewegungen sind,
so meinen die Autoren, als direkte Antwort
auf die ausufernde Unterdrückung der staatlichen und privaten
Killerkommandos entstanden. "In Kolumbien
ist es
gefährlicher, eine Gewerkschaft aufzubauen als eine
Guerillaorganisation." Allein zwischen 1985 und
1998 wurden knapp 4.000 Mitglieder des sozialistischen
Wahlbündnisses "Union Patriotica" (UP) ermordet oder sind
"verschwunden".
Das Buch ist eine faktenreiche und fundierte politisch-historische Analyse über das
viertgrößte Land des Subkontinents, mit zahlreichen interessanten
Informationen über die Machenschaften der Geheimdienste (z.B. den deutschen
Agenten Mauss), des Drogenhandels und die schleichende
US-Militärintervention. Ein umfassendes
Standardwerk, das die politischen Konzepte der beiden großen
Guerilla-Organisationen FARC und ELN
behandelt und abgerundet wird durch
Interviews mit Gewerkschaftern,
MenschenrechtsaktivistInnen und Guerillakämpfern.
Zum Autor
Raul Zelik, geboren 1968 in München,
lebt als Publizist in
Berlin. Er beschäftigt sich seit seinem ersten
Kolumbien-Aufenthalt 1985 intensiv mit der
Entwicklung in dem südamerikanischen Land.
1988-90 Arbeit in kolumbianischen Flüchtlingslagern, seitdem immer
wieder Recherche-Reisen durch Kolumbien.
Seit 1997 auch Roman-Autor mit "Friß und
stirb trotzdem" und "La
Negra",
beide erscheinen in der Edition Nautilus.
1998 erhielt er den Walter-Serner-Preis für die
Kurzgeschichte "Iserlohn Beats".
Dario N. Azzellini, Jahrgang 1967, ist Diplompolitologe.
Arbeit als Autor, Filmemacher und
Übersetzer, längere Forschungsaufenthalte in Kolumbien.
Verlagsinformation
Rezension:
Bücher über Kolumbien. Von Kurz Ludolf Hübener (DLF,
12.02.2001) |
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Raul Zelik: La Negra.
Roman. Verlag Edition Nautilus 2000.
ISBN: 3-89401-347-8. |

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Zum Buch
Die üppige Bilderwelt Lateinamerikas ist die Kulisse dieses
packenden Politthrillers. Vor dem Hintergrund der
Auseinandersetzungen zwischen Guerilla und Regierung in Kolumbien
legen sich einige sympathische Individuen mit den Helfershelfern
von Großgrundbesitzern, Ölmultis und Geheimdiensten an. Mehr als
ein paar Etappensiege im täglichen Überlebenskampf sind für
Flacoloco, Ricardo und La Negra zunächst kaum zu erringen, doch
sie wollen mehr.
Facettenreich erzählt und teils auf wahren Begebenheiten beruhend,
vermittelt dieser spannende Roman einen Blick in die Wirklichkeit
des lateinamerikanischen Subkontinents.
"Die Vorliebe für lateinamerikanische
Schriftsteller ist Zeliks ruhiger Erzählweise anzumerken. Spannend
wie ein Thriller ist seine Geschichte trotzdem." (René
Martens, SZ-jetzt)
"Zelik hat Authentisches verwendet und
Neues dazu erfunden. Genau das spürt man bei der Lektüre. Diese
Mischung aus Fact und Fiction beunruhigt und fasziniert zugleich."
(Caroline Stoll, Zitty)
Zum Autor
Raul Zelik, geboren 1968 in München,
beschäftigt sich seit 1988 mit Kolumbien.
Zelik lebt nach mehreren Lateinamerika-Aufenthalten seit
1989 als freier Autor in Berlin. 1998 erhielt er
den Walter-Serner-Preis für die Kurzgeschichte
"Iserlohn Beats".
1999 erschien von ihm das Sachbuch "Kolumbien
– Große Geschäfte, schmutziger Krieg und Aufstandsbewegung".
Verlagsinformation
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