Neue Weltordnung: Venezuela/Kolumbien

Der Nord-Süd-Konflikt im und nach dem "Kalten Krieg"

Neue Weltordnung Lateinamerika/Mexiko Cuba Nicaragua/Chile Venezuela/Kolumbien Afrika China/Korea/Vietnam Iran/Türkei
Globalisierung US-Außenpolitik Kampf der Kulturen?

Venezuela

Ernst F. Fürntratt-Kloep: Venezuela – Der Weg einer Revolution. PapyRossa-Verlagsgesellschaft 2006. ISBN: 3-89438-344-5.



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Was derzeit in Venezuela vor sich geht, wird in Europa noch immer viel zu wenig beachtet: Eine gesellschaftliche Umwälzung mit weltweiten Auswirkungen. Das Land ist bedeutendstes Gegengewicht zum Neoliberalismus der USA und der EU in Amerika geworden. Das Buch geht aus von dem, was Hugo Chávez vorfand, als er 1999 die Präsidentschaft übernahm. Eingehend beschreibt es die folgenden Entwicklungen: Den Putschversuch von 2002, den gescheiterten Ölputsch von 2002/03 und die Vertiefung und Beschleunigung des politischen Prozesses seit Chávez triumphaler Bestätigung durch das Referendum vom August 2004. Eingegangen wird auf die eindrucksvollen Sozialprogramme ebenso wie auf die vielfältigen Aspekte der betont antikapitalistischen Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik sowie die überaus dynamische Außenpolitik. Dargestellt werden nicht zuletzt aber auch die zahlreichen ungelösten Probleme, die kritische Mediensituation und die zugespitzte Beziehung zum "Koloss im Norden" mit seiner Einmischung.

Zum Autor
Ernst F. Fürntratt-Kloep, Dr. phil., geboren 1938 und aufgewachsen in Österreich. Er war tätig als Professor für Psychologie an der RWTH Aachen, lebt in Schweden und hält sich häufig in Lateinamerika auf. Zuletzt erschien bei ihm im PapyRossa-Verlag "Soziale Gleichheit und Frauenrechte im weltweiten Vergleich" sowie Bücher über Kuba und Fidel Castro.
Verlagsinformation

Eva Golinger: Kreuzzug gegen Venezuela – Der Chávez-Code. Entlarvung der US-Intervention gegen Hugo Chávez und die bolivarische Revolution. Analyse und Dokument. Zambon-Verlag 2006. ISBN: 3-88975-132-6.



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Dieses Buch ist Danilo Anderson gewidmet, der am 18. November 2004 in Caracas ermordet wurde. In den Morgenstunden des 18. Novembers 2004 wurde in Caracas der Staatsanwalt Danilo Anderson durch eine Autobombe ermordet. Anderson ermittelte die Hintergründe des Putsches gegen den Präsidenten Hugo Chávez im April 2002. Chávez erklärte, der Anschlag sei "terroristisch und faschistisch". Er richte sich gegen seine Regierung und die von ihr in Gang gesetzte Politik des Wechsels.
Den USA warf der Präsident vor, dass einige der mutmaßlichen Täter in "völliger Freiheit" das US-Territorium betreten und insbesondere in Miami diskutieren dürften. Anderson hatte die Ermittlungen gegen etwa 400 Oppositionelle geleitet, die sich öffentlich hinter die Putschregierung des Unternehmerchefs Pedro Carmona gestellt hatten. Carmona war nur knapp 48 Stunden im Amt und wurde dann durch den Widerstand von Chávez-Anhängern und Widersprüche im Militärapparat wieder vom Präsidentensessel gejagt.

Eva Golinger enthüllt die Machenschaften der USA, um Präsident Chávez zu stürzen. Sie belegt ihre Thesen mit Dokumenten der CIA, des State Departments etc. Sie sind als Faksimile abgedruckt. Die Autorin weist nach, dass die USA täglich Anstrengungen machen, Chávez auf irgend nur erdenkliche Weise anzugreifen und zu schwächen. Ein wahrer Kreuzzug gegen die "bolivarische" Revolution


Zur Auto
rin
Eva Golinger ist eine venezolanisch-amerikanische Rechtsanwältin, spezialisiert auf internationale Menschenrechte und das Einwanderungsrecht. Sie wuchs in den Vereinigten Staaten auf, zog aber Mitte der 90er Jahre nach Venezuela, um ihre venezolanischen Wurzeln zu entdecken. Sie lebte fast fünf Jahre in der Andenstadt Mérida. Frau Golingers Arbeit wurde in The New York Times, The Washington Post, Newsday, Chicago Tribune, International Herald Tribune, The Wall Street Journal, Los Angeles Times und anderen wichtigen Medien auf der ganzen Welt diskutiert. Momentan pendelt sie zwischen New York und Caracas, Venezuela. "Der Chávez-Code" ist ihr erstes Buch.

Verlagsinformation

Ingo Niebel: Venezuela – not for Sale. Visionäre gegen neoliberale Putschisten. Edition Zeitgeschichte Bd.24. Kai-Homilius-Verlag 2006. ISBN: 3-89706-870-2.



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"Deutsche Soldaten in Venezuela". Eine Meldung schreckt auf. Ist sie wahr? Venezuela werde "ein potentieller Raum für Instabilität" im Jahr 2005 sein, prophezeit CIA-Chef Porter J. Goss. 2004 befasste sich der Verteidigungsausschuss des Bundestages mit dem Karibik-Staat. 10.000 Deutsche leben dort. Was macht das Land so wichtig für USA und EU, dass die NATO 2001 eine Invasion in Venezuela plante? Ist es, weil Hugo Chávez sich dem Neoliberalismus widersetzte, als er sagte: "Venezuela is not for sale"? Oder hat es mit den immensen Ölreserven im Orinoko-Delta zu tun?
Chávez ist seit 1998 Präsident. Er hat neun Wahlen gewonnen. Beobachter schätzen, dass er auch die Präsidentschaftswahl 2006 gewinnen wird – wenn er bis dahin noch lebt. Einen offenen und zwei getarnte Umsturzversuche sowie mehrere Attentate überlebte Chávez. Das Buch zeigt, wie er ins höchste Amt kam, und wie die USA versuchen, ihn wieder loszuwerden. Die erlebten Manipulationen der Opposition sowie die internationale Medienkampagne gegen Chávez veranlassten Ingo Niebel, die Theorie und Praxis des Putsches am Beispiel des bolivarischen Venezuelas zu beschreiben.

Rezension
"Es ist Niebel ... gelungen, zum ersten Mal in deutscher Sprache einen seriösen und umfassenden Überblick über den venezolanischen Prozess, seine historischen Grundlagen und den Stand der politischen und sozialen Reformen zu geben. 'Venezuela – not for sale' ist sehr gut geschrieben. Ergänzt durch eine umfassende Chronologie der bisherigen Ereignisse, ein Personenverzeichnis und weiteres Hintergrundmaterial im Anhang wird das Buch nicht weniger als ein Standardwerk für Venezuela-Interessierte sein." (Harald Neuber, in: junge Welt, 14.01.2006)

Zum Autor
Ingo Niebel, 1965 in Köln geboren und dort wohnhaft, studierte Mittlere und Neuere Geschichte, Romanistik (Spanisch) und Politikwissenschaft auf Magister an der Universität Köln. Seit 1990 ist er journalistisch tätig für verschiedene deutsche, baskische und spanische Printmedien.
1997 war er verantwortlich für Publikationen zum 60. Jahrestag der Bombardierung von Guernica/Gernika durch die deutsche Legion Condor für die Heinrich-Böll-Stiftung und die Bundestagsgruppe der PDS. 1998-2001 arbeitete er als Deutschland-Korrespondent von "Radio Euskadi", dem öffentlich-rechtlichen Hörfunksender des autonomen Baskenlandes. 2002 produzierte er mit Ulli Schauen den WDR-Film "Ware Bildung – Lernen in der Globalisierung"; 2003 war er Internationaler Wahlbeobachter in Venezuela.
Verlagsinformation

André Scheer/Claudia Schröppel: 7 Tage im August. 16. Weltfestspiele Venezuela 2005. Neue Impulse Verlag 2006. ISBN: 3-910080-61-8.



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Ein halbes Jahr nach den Weltfestspielen der Jugend und StudentInnen vom 7. bis 16. August 2005 in Venezuela ist dieser umfangreiche Sammelband erschienen. Zu Wort kommen TeilnehmerInnen aus der Bundesrepublik, AktivistInnen des WBDJ, "Prominenz" wie der Außenminister der Republik Cuba und natürlich Hugo Chávez. Der Band wird eingeleitet durch einen Beitrag von Karl-Heinz Schröder (DKP), der die Geschichte der Weltfestspiele darstellt.

Inhaltsverzeichnis
- Berlin im November / Mario Berríos Miranda (Netzwerk Venezuela)
- Von London bis Sofia / Karl-Heinz Schröder (Deutsche Kommunistische Partei)
- Das Land der 16. Weltfestspiele / André Scheer (Netzwerk Venezuela)
- 1. Mai in Caracas / Moritz Lange („Voluntario“)
- Ein Ministerium macht Platz / Moritz Lange
- Die Jugend ist präsent im Kampf / Miguel Madeira (WBDJ, Portugiesische Kommunistische Jugend)
- Eine Revolution für die wirkliche Demokratie / Hugo Chávez
- Liebe auf den zweiten Blick / Claudia Schröppel (ver.di-Jugend Bayern)
- Von Prag nach Caracas / Milan Krajca (Kommunistische Jugend Tschechiens – KSM)
- Leidenschaft, Inspiration und Freundschaft / Jan Tacke (Sozialistische Deutsche Arbeiterjugend SDAJ)
- Erst jetzt kann ich studieren / Isaías Valera (Almer Mater – Caracas)
- Ein Festival des Sozialismus / Vera Moschke (SDAJ)
- Wir finden uns alle in Simón Bolívar / Alí Costas (Kommunistische Jugend
Venezuelas – JCV)
- Ein Beispiel gelebter Alternative / Kai Lamparter (Mitglied des ver.di-Bundesjugendvorstandes)
- Die Jugend der Welt ist hier / André Scheer
- Verteidigung des Landes ist kein Terrorismus / Felipe Pérez Roque (Außenminister der Republik Cuba)
- Lieder der Revolution / Moritz Lange
- Das Neue Historische Projekt der Mehrheiten / Heinz Dieterich (Soziologie-Professor, Mexico Stadt)
- Sozialismus oder Barbarei! / Hugo Chávez
- Der Moment einer großen Offensive / Hugo Chávez
- Das Urteil von Caracas / Abschlusserklärung
- Ein Monat danach / Moritz Lange
- Anhang
    · Chronik der 16. Weltfestspiele
    · Aufruf an die Jugend und Studenten der Welt
    · Eine andere Welt ist möglich!
    · Abkürzungsverzeichnis
    · Personenverzeichnis
Verlagsinformation

Verfassung der Bolivarischen Republik Venezuela vom 24.03.2000. Herausgegeben von der Botschaft der Bolivarischen Republik Venezuela. Neue Impulse Verlag, November 2005 (1. Auflage). ISBN: 3-910080-59-6.



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Das Netzwerk Venezuela und die Botschaft der Bolivarischen Republik Venezuela veröffentlichen in Zusammenarbeit mit dem Neue Impulse Verlag einmalig in deutscher Sprache die Verfassung der Bolivarischen Republik Venezuela vom 24. März 2000. Die venezolanische Botschaft in Berlin koordinierte dabei die Übersetzung, juristische Überprüfung, die Gestaltung und den Druck des Verfassungstextes. Bedeutende Unterstützung erhielt die diplomatische Vertretung durch das Außenministerium Venezuelas, das Unternehmen Ruhr Oel GmbH mit Sitz in Gelsenkirchen – ein Joint-Venture der venezolanischen PDVSA und BP – sowie die in Berlin wirkenden Venezuela-Solidaritätsgruppen.
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Weitere Informationen
"Die Regierungsform Venezuelas ist die Präsidialdemokratie mit starken direktdemokratischen Elementen und zahlreichen Wahlen auf verschiedenen Ebenen. Die neue Verfassung Venezuelas verbietet die Privatisierung der Erdölindustrie und der sozialen Sicherungssysteme, verfügt die kostenlose Volksbildung und die Beseitigung des Großgrundbesitzes, respektiert darüber hinaus aber das Privateigentum, auch das Privateigentum an Produktionsmitteln.
Der gesamte Umbau von Staat und Gesellschaft erfolgte durch plebiszitäre Akte: Bei den Präsidentschaftswahlen im Dezember 1998 entfielen 56 Prozent der Stimmen auf Chávez, im April 1999 stimmten 88 Prozent der Wähler für die Einberufung einer Konstituante, im Dezember desselben Jahres 71 Prozent für die neue Verfassung des nun als 'Bolivarische Republik Venezuela' bezeichneten Staates.
In dieser Verfassung ist die bürgerliche Gewaltenteilung nicht aufgehoben, aber durch direktdemokratische Möglichkeiten erweitert: Sowohl die Abgeordneten als auch der Präsident (6-jährige Amtszeit) können ab der Mitte ihrer Amtszeit per Referendum abgewählt werden. Er ist das Staatsoberhaupt und der Regierungschef. Derzeitiger Amtsinhaber ist seit dem 2. Februar 1999 Hugo Chávez, der Vizepräsident ist José Vicente Rangel, der somit stellvertretender Staats- und Regierungschef ist." (Wikipedia)
- Bolívar und Powerpoint. Übersetzung der Verfassung vorgestellt (junge Welt, 18.11.2005)
- Öffentliches Interesse vor Profit. Venezuela rüttelt an Produktionsverhältnissen (junge Welt, 16.10.2005)
- Zeitenwende. Hugo Chávez hat tiefgreifende Veränderungen eingeleitet (junge Welt, 29.03.2000)

Oliver Diehl/Wolfgang Muno (Hrsg.): Venezuela unter Chávez. Aufbruch oder Niedergang? Schriftenreihe des Instituts für Iberoamerika-Kunde, 61. Vervuert-Verlag, Frankfurt 2005. ISBN: 3-86527-180-4.



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"Unter der Führung des demokratisch gewählten Hugo Chávez hat sich Venezuela die "Bolivarische Revolution" auf die Fahnen geschrieben. Das in den 1970er Jahren noch als Saudi Arabien der Karibik bekannte Land soll im Zuge dessen aus dem Elend der krisengeschüttelten 1980er und 1990er geführt werden, als Feindbild dient nun mehr die USA, die besonderes Interesse für das mit Ölreichtum gesegnete Venezuela hat. Die seit 1998 verfolgte Politik des Parteilosen hat viele europäische Intellektuelle zu großen Anhängern Venezuelas gemacht, die dort eine beispiellose Veränderung registrieren, einen demokratischen Wandel zwischen Grasswurzelbewegung und Großbühnen-Partizipation.
Allerdings gibt es ebenso viele, die die Entwicklungen in Venezuela ins Licht der Lächerlichkeit ziehen. Um mehr Sachlichkeit und Sachkenntnis in diese Debatte einzuführen, wurde eine Tagung des Interdisziplinären Arbeitskreises Lateinamerika der Johannes Gutenberg-Universität Mainz am 18. und 19. Juli 2003 veranstaltet, die Oliver Diehl und Wolfgang Muno nun in einer Anthologie aufgearbeitet haben. Das Spektrum der insgesamt sieben Essays reicht von historischen Darstellungen der venezolanischen Entwicklung seit dem 19. Jahrhundert und Analysen der Außenpolitik bis hin zu Betrachtungen filmischer Erzeugnisse aus Caracas. Gemeinsam haben die Beiträge, dass sie eine differenzierte Sicht auf das Phänomen Venezuela zu elaborieren suchen. Enthusiasmus steht genauso wenig an der Tagesordnung wie Schwarzmalerei."
Krystian Woznicki (Telepolis, 10.08.2005)

Inhaltsverzeichnis
- Wolfgang Muno/Oliver Diehl: Einleitung: Venezuela unter Chávez – Aufbruch oder Niedergang? (S. 7)
- Wolfgang Muno: Öl und Demokratie – Venezuela im 20. Jahrhundert (S. 11)
- Ruth Zimmerling: Venezolanische Demokratie in den Zeiten von Chávez: "Die Schöne und das Biest"? (S. 35)
- Oliver Diehl: Hugo Chávez – Charisma als soziokulturelles Phänomen (S. 57)
- Andreas Boeckh: Die Außenpolitik Venezuelas: Von einer "Chaosmacht" zur regionalen Mittelmacht und zurück (S. 85)
- Hans-Jürgen Burchardt: Das soziale Elend des Hugo Chávez: Die Wirtschafts- und Sozialpolitik der Fünften Republik (S. 99)
- Beate Jungemann: Caracas zwischen Polarisierung und Globalisierung (S. 127)
- Gunther Blessing: Caracas, amor a muerte – "Ästhetik der Gewalt" und 'das grausame Wirkliche' im venezolanischen Film (S. 155)
- Oliver Diehl/Wolfgang Muno: Nach dem Referendum: Sieg für die "Revolution" – Aufbruch für Venezuela? (S. 167)
- Autorenverzeichnis (S. 175)
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Weitere Informationen
- Aufbruch oder Niedergang? Rezension von Krystian Woznicki (Telepolis, 10.08.2005)
- Ernsthafte Alternative für Lateinamerika (jW, 07.01.2006)

Rafael Sevilla/Andreas Boekh (Hrsg.): Venezuela. Die bolivarische Republik. Edition Länderseminare. Horlemann-Verlag 2005. ISBN: 3-89502-197-0.



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Die Umbenennung des venezolanischen Staates in República Bolivariana de Venezuela markiert den endgültigen Kollaps des Elitenpaktes von 1958 und der daraus resultierenden Form einer Konsensdemokratie. Die neue Verfassung, die Umgestaltung der politischen Institutionen, die neue Rolle der Streitkräfte im Entwicklungsprozess des Landes und die ausgreifende Revolutionsrhetorik der neuen Führung stellen ein neues politisches Projekt dar, das an die Stelle des bankrotten Systems der sog. IV. Republik getreten ist und das zunehmend den Anspruch erhebt, angesichts der Krise neoliberaler Anpassungsversuche in Lateinamerika ein antiliberales Gegenmodell zu präsentieren. Mit diesem Projekt verbinden sich in Venezuela Hoffnungen auf eine bessere Zukunft, die sich durch eine partizipative Demokratie und ein hohes Maß an sozialer Gerechtigkeit auszeichnet, aber auch die Furcht vor einer autoritären Regression und einem zunehmenden Staatszerfall.
In dem vorliegenden Band werden aus unterschiedlichen Perspektiven und Disziplinen die Ursachen, die verschiedenen Aspekte und die Konsequenzen dieser Entwicklung analysiert. Die Beiträge venezolanischer Autoren und Akteure spiegeln die Kontroversen um dieses Projekt wider, die das Land auch in Zukunft prägen werden.
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Sahra Wagenknecht (Hrsg.): Aló Presidente: Hugo Chávez und Venezuelas Zukunft. Verlag Edition Ost 2004. ISBN: 3-360-01055-8.

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Hugo Chávez, venezolanischer Präsident, ist eine umstrittene Figur, halb Fidel Castro, halb Salvador Allende. Die Autorin war in Venezuela, hat mit Chávez gesprochen und sich ein Bild vom erstaunlichen sozialen Umbruch gemacht. Das erste Buch über das neue Venezuela und seine Perspektiven.
Die einen kreiden ihm seine Nähe zu Fidel Castro an, die andern sehen in ihm einen Hoffnungsträger à la Allende und wieder andere einen politischen Hasardeur, der seine Reformpolitik, die den Armen mehr Chancen einräumt, lediglich als Schachzug für den eignen Machterhalt betreibt. Die Streiks gegen die Chávez-Regierung, unter erheblichem amerikanischen Einfluss, und die Bemühungen, ihn durch ein Referendum zu stürzen, sind aus den Medien bekannt. Wagenknecht war mehrmals in Venezuela und hat mit Regierungspolitikern gesprochen. Sie sieht in Chávez' Politik einen konstruktiven Weg zur Lösung der sozialen Probleme Lateinamerikas, schätzt ihn als Reformer ein, der die nationale und wirtschaftliche Autonomie seines Landes stärken will.


Zur Herausgeberin
Sahra Wagenknecht, 1969 in Jena geboren, Schule in Berlin. Studium der Philosophie und Neueren Deutschen Literatur in Jena, Berlin, Groningen, z. Zt. Vorbereitung der Dissertation. Seit 1991 hatte sie leitende Funktionen in der Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) inne. Am 29.06.2003 wurde sie erneut in den PDS-Bundesvorstand gewählt. Mehrere Buchveröffentlichungen, u.a. "Die Mythen der Modernisierer" (2001) und "Kapitalismus im Koma" (2003).
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Raul Zelik/Sabine Bitter/Helmut Weber: Made in Venezuela. Notizen zur 'bolivarianischen Revolution'. Verlag Assoziation A 2004. ISBN: 3-935936-28-1.



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Venezuela befindet sich in einem tief greifenden Umbruch, der von Basisorganisationen und der Chávez-Regierung als "Bolivarianische Revolution" bezeichnet wird. Die Bewohner von Armenvierteln gründen Stadtteilräte und verwalten sich selbst. Landlose kämpfen für die Umsetzung der Agrarreform. Die Bevölkerung diskutiert in Nachbarschaftsversammlungen über die Politik des staatlichen Erdölunternehmens PDVSA. An Alphabetisierungs- und Gesundheitskampagnen beteiligen sich Millionen.
In den Medien wird über diese Veränderungen nur verzerrt berichtet. Die US-amerikanische, aber auch europäische Regierungen (insbesondere Spanien, dessen Konzerne in Lateinamerika stark finanziell engagiert sind) üben massiven Druck auf den venezolanischen Staat aus. Seit 2002 gab es eine Reihe von z.T. bewaffneten Umsturzversuchen, die an die Ereignisse in Chile 1970-73 erinnern.
Raul Zelik, Sabine Bitter und Helmut Weber waren auf Einladung der "kulturstiftung des bundes" zuletzt sieben Monate in dem südamerikanischen Land und haben die Ereignisse aus der Sicht der Basisbewegungen protokolliert. Die Texte des Buches (S. 5-142) sind von Raul Zelik, der Fotoessay (S. I-XXXII) von Sabine Bitter und Helmut Weber.

Zu den AutorInnen
Raul Zelik, geboren in München, schreibt u.a. für die Musikzeitschrift SPEX, für die Wochenzeitung FREITAG, die Schweizer WoZ und ArchPlus. Bekannt wurde er durch den Kolumbien-Roman "La Negra" (Edition Nautilus, 2000) und "Grenzgängerbeatz" (Verlag Assoziation A, 2001). Im Dezember 2003 erschien sein Roman "Bastard – die Geschichte der Journalistin Lee". Zelik erhielt 1998 den vom SFB ausgelobten Walter-Serner-Preis.
Seit 1993 arbeiten die in Wien und Vancouver ansässigen KünstlerInnen Sabine Bitter und Helmut Weber gemeinsam an Projekten zu urbaner Geografie, Architekturdarstellungen und Visueller Politik. In ihren künstlerischen Arbeiten setzen sie sich vor allem mit den Überschneidungen von Architektur, Stadtentwicklung und Kommunikationssystemen sowie deren künstlerisch-kultureller Vermittlung durch Fotografie, Video und Neue Medien auseinander (http://www.lot.at).
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Veranstaltung: "Solidarische Alternativen zur Globalisierung: Das Beispiel Venezuela" am 07.05.2004

André Scheer: Kampf um Venezuela. Hugo Chávez und die bolivarianische Revolution. Neue Impulse-Verlag 2004. ISBN: 3-910080-49-9.



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Die erste Revolution des 21. Jahrhunderts? In Venezuela begann vor fünf Jahren ein tiefgreifender Reformprozess, der im Lande selbst ehrgeizig als "Bolivarianische Revolution" bezeichnet wird. Die seither vergangenen 60 Monate waren dramatisch, das Land erlebt eine alle Bereiche der Gesellschaft erfassende politische Auseinandersetzung, in der sowohl die Anhänger der Regierung als auch die Opposition alle Kräfte anspannen, um die Entwicklung in ihrem Sinne zu beeinflussen.
In Europa, auch in Deutschland, wurde dieser Entwicklung jahrelang kaum Beachtung geschenkt. Erst als am 11. April 2002 Militärs Hugo Chávez Frías stürzten – "den Präsidenten zum Rücktritt zwangen", wie es in der Tagesschau hieß – und nur zwei Tage später der eben gestürzte Präsident wieder in Amt und Würden war, stutzten viele. Und als an der Jahreswende 2002/2003 Venezuela durch den von der Opposition ausgerufenen "Generalstreik" über Wochen nicht aus den Schlagzeilen kam, wuchs damit auch das Interesse an den Vorgängen in der Bolivarianischen Republik Venezuela.
Mit dieser Arbeit versucht André Scheer, einen Überblick über die Ereignisse und die Entwicklungen der vergangenen Jahre zu geben. Dabei musste er immer wieder weit in die Verfangenheit zurückgreifen und an Ereignisse erinnern, die Jahrzehnte, teilweise Jahrhunderte zurückliegen. Und trotzdem kommt manches zu kurz, wird nur angerissen. Gerade zu den geschichtlichen Hintergründen der Bolivarianischen Revolution, zu ihren Vorläufern und Ursachen, bliebe noch viel zu sagen und zu schreiben. Dennoch ist dieser Band gut geeignet als Einstiegs- und Hintergrundlektüre.

"Maria del Carmen Rivero Ángel hat einen schönen Namen, aber sie konnte ihn nie schreiben. Mit ihren 73 Jahren entdeckt sie die Vokale ihrer Freiheit. In einem Wortschwall erzählt sie, dass sie kurz davor steht, zwei alte Träume zu verwirklichen: Einen Brief an ihre Familie zu schreiben und ganz allein die Verfassung ihres Landes zu lesen." (Granma, cubanische Tageszeitung, über die venezolanische Alphabetisierungskampagne)
"Bereitet Euch darauf vor, zu regieren! Denn genau das ist die Idee der Demokratie: Es ist das Volk, das regiert!" (Hugo Chávez Frías am Tag seiner Amtseinführung)
"Dieses Verständnis von Demokratie macht uns Sorgen." (Colin Powell, US-Außenminister)
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Peter Peetz: Neopopulismus in Lateinamerika. Die Politik von Alberto Fujimori (Peru) und Hugo Chávez (Venezuela) im Vergleich. Institut für Iberoamerika-Kunde 2001. ISBN: 3-926446-85-4.



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Mit Hugo Chávez hat sich in Venezuela ein Präsident an der Macht etabliert, dessen Politik häufig mit dem Schlagwort Neopopulismus charakterisiert wird. Außer dem venezolanischen Staatschef werden noch andere lateinamerikanische Politiker als Neopopulisten bezeichnet, allen voran Perus Ex-Präsident Alberto Fujimori. Der Begriff Neopopulismus stellt Chávez und Fujimori in die Tradition des lateinamerikanischen Populismus und weckt dadurch Assoziationen an Politiker wie Getúlio Vargas (Brasilien 1930-45; 1951-54) und Juan Domingo Perón (Argentinien 1946-55; 1973-74).
Die dem Neopopulismus und dem klassischen Populismus gemeinsamen Merkmale sind ein charismatischer Führungsstil, der Aufbau massenklientelistischer Bindungen durch eine verteilungsorientierte Sozialpolitik und ein besonderer Pathos in der Anrufung des Volkes. Das Ende der Ära Fujimori und der Ausgang der Wahlen in Venezuela vom Juli 2000, nach denen Chávez nun voraussichtlich bis ins Jahr 2006 im Amt bleiben wird, geben Anlass zu einer näheren Betrachtung des Konzepts Neopopulismus. Denn trotz der angesprochenen Parallelen zwischen Fujimori und Chávez unterscheidet sich ihre Politik so sehr, dass ihre gemeinsame Subsumierung unter diesen Terminus dessen Sinnhaftigkeit sowie dessen Nutzen für die politikwissenschaftliche Diskussion in Frage stellt.
Diese Arbeit klärt, was mit den Bezeichnungen Populismus und Neopopulismus gemeint ist. Sie diskutiert, ob das Konzept Neopopulismus praktikabel ist und ob es für die Politikanalyse aussagekräftig und notwendig ist. Es wird analysiert,
warum neopopulistische Politiker an die Macht kommen,
wie sich ihre Anhängerschaft zusammensetzt,
welchen politischen Diskurs sie verwenden,
wie sich politische Kommunikation im Neopopulismus gestaltet,
ob und wie Neopopulisten ihren Diskurs auf einzelnen Politikfeldern in die Tat umsetzen,
welche Bedeutung Neopopulismus für die Demokratie eines Landes hat und
was die Ablösung neopopulistischer Machthaber herbeiführt.

Zum Autor
Peter Peetz, geboren 1973 in Paderborn, studierte von 1995-2001 Politikwissenschaft, Mittlere und Neuere Geschichte und Romanische Philologie/Spanisch in Göttingen, Mexiko-City und Hamburg. Seit Mai 2003 arbeitet er freiberuflich für das Institut für Iberoamerika-Kunde und für das Deutsche Übersee-Institut in Hamburg, seit Juli 2003 ist er zudem tätig als Ländertutor für Honduras und Peru für die InWEnt GmbH (Vorbereitungsstätte für die Entwicklungszusammenarbeit, Bad Honnef).

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A

Kolumbien

 


Soziale Bewegungen/Zivilgesellschaft
- Wir brauchen eine starke Zivilgesellschaft (oneworldweb.de)
- Die zwei Welten einer Lobbyistin: Der EU-Apparat für Menschenrechte in Kolumbien (taz)
- Das ist das wahre Leben – Mörder bei Coca Cola (Z-Mag)
- "Es gibt keine militärische Lösung": Ein Interview mit dem Kriegsdienstverweigerer Luis Gabriel (GWR)
- Militarisierung Kolumbiens: Druck auf soziale Bewegungen? (junge Welt, 20.08.2003)
- Kolumbien: Krieg gegen die soziale Bewegung (ila)
- Interview mit Ana von der Gemeinde für Selbstbestimmung, Leben und Würde vom Cacarica-Fluss (ila)
- Schwere staatsterroristische Übergriffe auf Urbevölkerung Kolumbiens (junge Welt, 20.08.2003)

Guerilla
- Kolumbien: Ende der Verhandlungen zwischen Regierung und FARC (DIE WELT, 03.07.2002 / junge Welt, 04.07.2002)
- Zwei Parteien: die Guerilla und das parastaatliche Bündnis (Z-Mag)
- Abbruch der Friedensverhandlungen in Kolumbien (GWR)
- Bojaya: Ein weiteres Massaker in Kolumbien (Z-Mag)
- Bilanz des gescheiterten Verhandlungsprozesses zwischen kolumbianischer Regierung und FARC (ila)
- Realität und Worte – Kritische Lektüre der kolumbianischen Tragödie (ila)
- Geheime Guerilla-Radios in Kolumbien (www.clandestineradio.com)
- Kolumbien – am Abgrund eines offenen Krieges.Ein Grundlagendokument (Kolumbien Aktuell)

Paramilitärs

- Abkommen der Regierung mit Paramilitärs (Labournet.de)
- Zwei Parteien: die Guerilla und das parastaatliche Bündnis (Z-Mag)
- Zuckerbrot für Paramilitärs. Präsident Uribe macht AUC umfangreiche Angebote (junge Welt, 26.06.2003)

Plan Colombia/Einflussnahme der USA

- Kreuzzüge: Bush und sein Terror, jetzt in Kolumbien (ila)
- "Der Plan Colombia – Anti-Drogendiskurse und US-Hegemonialpolitik in der Andenregion" (FREITAG)
- Kolumbien gleich Afghanistan? Greift "Anti-Terror-Krieg" auch auf Lateinamerika über? (Telepolis)
- Präsident Venezuelas kritisiert Rio-Gruppe. Droht Intervention in Kolumbien? (junge Welt, 11.06.2003)

Reportagen
- Reportage aus Kolumbien – Von Koka und Krieg (FREITAG)
- "Das Schlimmste ist das Schweigen": Reportage aus Barrancabermeja (Labournet.de)

 

Dario Azzellini/Boris Kanzleiter (Hrsg.): Das Unternehmen Krieg: Die Washington-Pristina-Kabul-Bogota-Luanda-Berlin-Connection. Verlag Assoziation A 2003. ISBN: 3-935936-17-6.



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Im Neoliberalismus werden nicht nur Staatsbetriebe privatisiert, sondern auch die Kriegführung. So übernehmen private Militärunternehmen im Auftrag des Pentagon verstärkt Kampfaufträge. In Afrika verwandeln sich reguläre Armeen in private Bergbauunternehmen. Zur Aufstandsbekämpfung rüsten in Kolumbien und der Türkei Politiker private Paramilitärs aus, die gleichzeitig vom Drogenhandel profitieren. In Afghanistan werden Warlords unter Protektoratsherrschaft mit Regierungsgewalt ausgestattet.
"Das Unternehmen Krieg" geht neuen Formen der Kriegsführung nach. Statt "Staatszerfall" und "Chaos", wie in den Medien oft beschworen, zeichnen sich dabei die Konturen einer "Neuen Kriegsordnung" ab. In ihr werden private militärische Akteure von Eliten eingesetzt, um Herrschaft zu sichern. Dabei ist oft nicht mehr ein militärischer Sieg, sondern die Kriegführung selbst das Ziel, um Profite erzielen zu können. Hinterlassen werden Hunderttausende von Opfern und Gesellschaften, in denen Wege zur Emanzipation neu eröffnet werden müssen.
Der Sammelband füllt diese Thesen mit Länderkapiteln zu Kolumbien, der Türkei, Mexico, Guatemala, Jugoslawien, Afghanistan, Indonesien, Kongo, Angola und den USA. Die AutorInnen versuchen einen Beitrag zur Information und Diskussion der Neuen Kriege zu leisten und zielen damit nicht zuletzt auf die Anti-Kriegs- und die Friedensbewegung ab. Wichtig erscheint dabei insbesondere die Erkenntnis, dass sich die Grenzen zwischen Krieg und Frieden immer weiter verwischen.
Wie die im Buch dargestellten Entwicklungen zeigen, ist das Bombardement Bagdads oder Belgrads eben keineswegs die kurzzeitige Unterbrechung eines imaginierten "Friedens" durch den Ausnahmezustand "Krieg". Vielmehr breitet sich in größer werdenden Teilen des Globus ein permanenter Kriegszustand unterschiedlicher Intensität aus, der komplexere Antworten erfordert, als die Forderung nach dem Ende der Bombardierungen.
Quelle: Bewegung-in-Bochum

Raul Zelik: Kolumbien. Große Geschäfte, staatlicher Terror und Aufstandsbewegung. Unter Mitwirkung und mit einem Beitrag von Dario Azzellini. Neuer ISP-Verlag 2000 (2., durchgesehene Auflage). ISBN: 3-929008-48-3.

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Das verbreitete Bild von Kolumbien ist: Gewalt, Bürgerkrieg, Drogenmafia und Agentenkulisse. Stichworte fallen wie: marodierende Drogenbarone, ein mörderischer Konflikt zwischen "rechten Todesschwadronen" und "linker Guerilla", dazwischen eine leidgeprüfte Zivilbevölkerung und eine hilflose Regierung samt Polizei- und Militärapparat. Dass diese Sicht der Dinge nicht stimmt (oder doch zumindest extrem selektiv ist), belegen Raul Zelik und Dario Azzellini auf eindrucksvolle Weise in ihrem Ende 1999 erschienenen Buch "Kolumbien – Große Geschäfte, staatlicher Terror und Aufstandsbewegung".
Mit großer Sachkenntnis nähern sich die Autoren den historischen Wurzeln des kolumbianischen Dramas, der "Violencia", jener alltäglichen Gewalt, die den Mord zur häufigsten Todesursache unter jungen Kolumbianern werden ließ. Die Wurzeln der Gewalt liegen laut Zelik/Azzellini eindeutig in der engen Verflechtung der staatlichen Eliten mit dem Militär- und Polizeiapparat sowie den einheimischen Wirtschaftslenkern begründet. Auch die internationalen Konzerne (allen voran die aus den USA, Großbritannien und Deutschland) sind interessiert an der protestfreien und billigen Ausbeutung von Erdöl, Gold und der natürlichen Artenvielfalt kolumbianischer Regenwälder.
Aus der erwähnten politisch-wirtschaftlich-militärischen Allianz entstand 1982 nachweislich die erste paramilitärische Einheit, die umgehend mit dem Mord und der Verfolgung von GewerkschafterInnen und linken AktivistInnen begann. Eine klare Trennung zwischen Militär, Polizei und Todesschwadronen lässt sich offensichtlich nicht ziehen: Tagsüber im regulären Staatsdienst, tauschen etliche Soldaten und Offiziere ihre Uniformen des Nachts einfach gegen schwarze Masken aus und machen, zusammen mit angeheuerten Killern der Großgrundbesitzer, Jagd auf Oppositionelle. Oder sie sperren, ganz "offiziell", die Zufahrtsstraßen zu Dörfern ab, in denen die Mörder im Dienst der Besitzenden ihr blutiges Handwerk verrichten.
Die rund 20.000 aktive Mitglieder zählenden Guerillabewegungen sind, so meinen die Autoren, als direkte Antwort auf die ausufernde Unterdrückung der staatlichen und privaten Killerkommandos entstanden. "In Kolumbien ist es gefährlicher, eine Gewerkschaft aufzubauen als eine Guerillaorganisation." Allein zwischen 1985 und 1998 wurden knapp 4.000 Mitglieder des sozialistischen Wahlbündnisses "Union Patriotica" (UP) ermordet oder sind "verschwunden".
Das Buch ist eine faktenreiche und fundierte politisch-historische Analyse über das viertgrößte Land des Subkontinents, mit zahlreichen interessanten Informationen über die Machenschaften der Geheimdienste (z.B. den deutschen Agenten Mauss), des Drogenhandels und die schleichende US-Militärintervention. Ein umfassendes Standardwerk, das die politischen Konzepte der beiden großen Guerilla-Organisationen FARC und ELN behandelt und abgerundet wird durch Interviews mit Gewerkschaftern, MenschenrechtsaktivistInnen und Guerillakämpfern
.

Zum Autor
Raul Zelik, geboren 1968 in München, lebt als Publizist in Berlin. Er beschäftigt sich seit seinem ersten Kolumbien-Aufenthalt 1985 intensiv mit der Entwicklung in dem südamerikanischen Land. 1988-90 Arbeit in kolumbianischen Flüchtlingslagern, seitdem immer wieder Recherche-Reisen durch Kolumbien. Seit 1997 auch Roman-Autor mit "Friß und stirb trotzdem" und "La Negra", beide erscheinen in der Edition Nautilus. 1998 erhielt er den Walter-Serner-Preis für die Kurzgeschichte "Iserlohn Beats".
Dario N. Azzellini, Jahrgang 1967, ist Diplompolitologe. Arbeit als Autor, Filmemacher und Übersetzer, längere Forschungsaufenthalte in Kolumbien.
Verlagsinformation

Rezension: Bücher über Kolumbien. Von Kurz Ludolf Hübener (DLF, 12.02.2001)

Raul Zelik: La Negra. Roman. Verlag Edition Nautilus 2000. ISBN: 3-89401-347-8.

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Zum Buch
Die üppige Bilderwelt Lateinamerikas ist die Kulisse dieses packenden Politthrillers. Vor dem Hintergrund der Auseinandersetzungen zwischen Guerilla und Regierung in Kolumbien legen sich einige sympathische Individuen mit den Helfershelfern von Großgrundbesitzern, Ölmultis und Geheimdiensten an. Mehr als ein paar Etappensiege im täglichen Überlebenskampf sind für Flacoloco, Ricardo und La Negra zunächst kaum zu erringen, doch sie wollen mehr.
Facettenreich erzählt und teils auf wahren Begebenheiten beruhend, vermittelt dieser spannende Roman einen Blick in die Wirklichkeit des lateinamerikanischen Subkontinents.
"Die Vorliebe für lateinamerikanische Schriftsteller ist Zeliks ruhiger Erzählweise anzumerken. Spannend wie ein Thriller ist seine Geschichte trotzdem." (René Martens, SZ-jetzt)
"Zelik hat Authentisches verwendet und Neues dazu erfunden. Genau das spürt man bei der Lektüre. Diese Mischung aus Fact und Fiction beunruhigt und fasziniert zugleich." (Caroline Stoll, Zitty)

Zum Autor
Raul Zelik, geboren 1968 in München, beschäftigt sich seit 1988 mit Kolumbien. Zelik lebt nach mehreren Lateinamerika-Aufenthalten seit 1989 als freier Autor in Berlin. 1998 erhielt er den Walter-Serner-Preis für die Kurzgeschichte "Iserlohn Beats". 1999 erschien von ihm das Sachbuch "Kolumbien – Große Geschäfte, schmutziger Krieg und Aufstandsbewegung".
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Stand: 04. Februar 2007
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