Sozial-
und Wirtschaftsreformen
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Heiner Flassbeck: 50 einfache
Dinge, die Sie über unsere Wirtschaft wissen sollten.
Westend-Verlag 2006. ISBN: 3-938060-08-5. |
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Zum Buch
Ein Plädoyer für eine sozialere Wirtschaft: Gerade im vergangenen
Wahlkampf haben uns die Politiker wieder viele Halbwahrheiten über
die wirtschaftliche Lage der Nation aufgetischt. Und gerade durch
die Abwahl von Rot-Grün befürchten viele Bürger noch mehr
tiefgehende Einschnitte in den Sozialstaat und eine weitere
Hinwendung zum Neoliberalismus.
Heiner Flassbeck, ehemaliger Staatssekretär im Finanzministerium
unter Oskar Lafontaine, zeigt, dass es auch anders geht und dass
es Alternativen zum Neoliberalismus gibt. Er plädiert für eine
sozialere Wirtschaft, anstatt bloß gegen Heuschrecken-Schwärme und
böse Kapitalisten zu wettern. Egal ob Rente, Gesundheit,
Binnenmarkt, Arbeitsmarkt, Finanz- oder Steuerpolitik - wer wissen
möchte, wie dem Patienten Deutschland auch ohne die neoliberale,
angloamerikanische Kur geholfen werden kann, wer populistische
Parolen der Politiker nicht mehr auf den Leim gehen möchte, oder
wer einfach bei wirtschaftlichen Dingen mitreden können möchte,
der ist bei Heiner Flassbeck gut aufgehoben.
Rezensionen
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Wider die Reformitis (junge Welt, 30.03.2006)
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Wirtschaftswissen für Jedermann (Nachdenkseiten, März 2006)
Zum Autor
Dr. Heiner Flassbeck ist Wirtschaftswissenschaftler, war unter
Oskar Lafontaine 1998/99 Staatssekretär im Bundesfinanzministerium
und arbeitet heute als Direktor bei der UN-Organisation für Handel
und Entwicklung (UNCTAD) in Genf.
Verlagsinformation
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Frank Bsirske/Frank
Deppe/Stephan Lindner u. a.: Die EU-Dienstleistungsrichtlinie.
Ein Anschlag auf das europäische Sozialmodell. VSA-Verlag 2006.
ISBN: 3-89965-172-3. |
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Zum
Buch
Die AutorInnen informieren über die beabsichtigten Maßnahmen der
EU-Dienstleistungsrichtlinie, skizzieren die voraussichtlichen
Folgen und ordnen sie in das Konzept der Lissabon-Strategie ein.
Fritz Bolkestein, der damalige EU-Binnenmarktkommissar, legte im
Jahr 2004 einen Vorschlag zur Schaffung eines liberalisierten
europäischen Dienstleistungsbinnenmarktes vor. Der Widerstand, der
sich gegen die "Bolkestein-Richtlinie" formierte, war massiv und
vereinte europäische Gewerkschaften, NGOs, Wohlfahrtsverbände und
soziale Bewegungen, allen voran Attac.
Insbesondere weil die Richtlinie eine Zustimmung zur EU-Verfassung
in Frankreich zu gefährden drohte, ruderten die Regierungen
Frankreichs und Deutschlands im ersten Halbjahr 2005 zurück. Die
Franzosen stimmten ebenso wie die Niederländer trotzdem mit
"Nein". Wer gehofft hatte, dass der "Bolkestein-Hammer" damit vom
Tisch wäre, wird jetzt eines Besseren belehrt. Die
EU-Dienstleistungsrichtlinie hat in ihrer modifizierten Fassung
inzwischen den EU-Binnenmarktausschuss passiert und wird zu Beginn
des Jahres 2006 im Europäischen Parlament beraten.
Was ist die Grundregel der Richtlinie? Wer in einem anderen Land
Dienste anbietet, muss sich nur an die Regeln seines eigenen
halten (Herkunftslandprinzip). Diese Grundregel wird zwar durch
zahlreiche Bestimmungen, die in der modifizierten Fassung
erweitert wurden, eingeschränkt. Es bleibt allerdings die
Befürchtung, dass mit der Liberalisierung des
Dienstleistungssektors und der Festschreibung des
Herkunftslandsprinzips immer mehr Arbeitsplätze in EU-Länder mit
niedrigen Umwelt- und Sozialstandards verlegt werden.
Zu den AutorInnen
Frank Bsirske, Vorsitzender der Vereinigten
Dienstleistungsgewerkschaft ver.di;
Joachim Bischoff, Ökonom und Publizist in Hamburg, Mitherausgeber
der Zeitschrift Sozialismus;
Klaus Dräger, Mitarbeiter der Parlamentsfraktion der Vereinten
Europäischen Linken/Nordische Grüne Linke (GUE/NGL) im
Europäischen Parlament;
Frank Deppe, Professor für Politikwissenschaft an der
Philipps-Universität Marburg;
Stephan Lindner, Mitglied des Koordinierungskreises von Attac;
Joachim Rock, Referent der Vorsitzenden des Deutschen
Paritätischen Wohlfahrtsverbands Gesamtverband;
Sigrid Skarpelis-Sperk war bis zum Oktober 2005 Mitglied der
SPD-Fraktion des Deutschen Bundestages.
Verlagsinformation
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BEIGEWUM (Hrsg.): Mythen der
Ökonomie.
Anleitung zur geistigen Selbstverteidigung in Wirtschaftsfragen.
Herausgegeben vom Beirat für gesellschafts-, wirtschafts- und
umweltpolitische Alternativen (BEIGEWUM). VSA-Verlag 2005. ISBN:
3-89965-119-7. |
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Die öffentliche
Debatte über Wirtschaft und Wirtschaftspolitik ist dominiert von
der Sachzwang-Logik. In der Diskussion um wirtschaftliche Reformen
spielen Wünsche, Interessen und Ziele gesellschaftlicher Gruppen
keine Rolle. Alles dreht sich um die Frage, welchem
Anpassungsdruck durch neueste Entwicklungen (Globalisierung,
Arbeitslosigkeit, Konjunkturflaute, ausufernde Steuerbelastung)
wieder Folge zu leisten ist.
Der ökonomischen Expertise kommt bei der Plausibilisierung
entsprechender Reformmaßnahmen eine wichtige Rolle zu:
Wirtschaftswissenschafter, Unternehmensverbände und
Wirtschaftspolitiker haben die Aura des besseren Wissens und
begründen mit Expertenwissen zu treffende Maßnahmen. Dieser
Zustand ist aus zwei Gründen problematisch:
1. Viele Zusammenhänge und Empfehlungen sind in den
Wirtschaftswissenschaften selbst umstritten. Es gibt nicht genau
eine richtige Expertise, sondern auch unter Experten Streit darum,
was "wirtschaftlich vernünftig" ist.
2. Die Dominanz von Expertenmeinungen, die nicht das ganze Für und
Wider zu jeder Frage darlegen, sondern einseitige Stellungnahmen
als Expertise ausgeben, verhindern, was einer Demokratie
angemessen ist: eine breite wirtschaftliche Bildung der
Bevölkerung und ihre Einbindung in wirtschaftspolitische Debatten
und Entscheidungen.
Die AutorInnen liefern ein kompaktes Nachschlagewerk von 30 der
wichtigsten ökonomischen Irrlehren. Diese Mythen werden in den
einzelnen Beiträgen kurz vorgestellt und widerlegt. Es kann
verwendet werden als Argumentationshilfe für Debatten in beinahe
jeder Lage: Kneipe, Talkshow, Bundestag etc. Die Themen reichen
von "Die Überalterung macht den Wohlfahrtsstaat unfinanzierbar"
über "Börse dominiert die Wirtschaft" sowie "Private
Pensionsvorsorge ist besser" bis zu "Regulierungen schaden der
Wirtschaft" und "Nur Fleiß und Leistung machen ein Land reich".
Verlagsinformation
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Albrecht Müller: Die
Reformlüge. 40 Denkfehler, Mythen und Legenden, mit denen
Politik und Wirtschaft Deutschland ruinieren. Droemer/Knaur-Verlag
2005 (Aktualisierte Ausgabe). ISBN: 3-426-77840-8. |
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Zum
Buch
"Und wenn alle anderen die von der Partei verbreitete Lüge
glaubten – wenn alle Aufzeichnungen gleich lauteten –, dann ging
die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit." (George
Orwell, Roman "1984")
Das Land taumelt von einer Reform zur nächsten, doch die erhoffte
Wirkung bleibt aus. Die Zahl der Arbeitslosen steigt und steigt.
Albrecht Müller deckt auf: Es sind die falschen Maßnahmen, mit
denen das Land traktiert wird. Fundiert und faktenreich entlarvt
er die gängigen Klischees über den Zustand unseres Landes als
eiskalte Lügen. Den Nutzen haben einige wenige, die Zeche zahlen
wir alle. Mit einer anderen Politik wäre die Krise rasch beendet:
Anstatt den Staat kaputt zu sparen und unsere sozialen
Errungenschaften preiszugeben, müssen wir auf Investitionen setzen
und das Vertrauen in die eigene Wirtschaftskraft stärken.
Zum Autor
Albrecht Müller absolvierte eine Ausbildung zum Industriekaufmann,
und arbeitete nach seinem Abschluss als Diplom-Volkswirt als
Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität München. 1968
wurde Müller Ghostwriter bei Bundeswirtschaftsminister Prof. Dr.
Karl Schiller, 1970 Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit bei
der SPD. Als solcher war er verantwortlich für den erfolgreichen
Bundestagswahlkampf der SPD 1972. Ab 1973 fungierte er als Leiter
der Planungsabteilung im Bundeskanzleramt bei Willy Brandt und
Helmut Schmidt, 1987 bis 1994 arbeitete er als Abgeordneter des
Deutschen Bundestages. Heute ist Albrecht Müller Autor, Politik-
und Unternehmensberater sowie Herausgeber von NachDenkSeiten.de.
Verlagsinformation
Weitere Informationen
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Die
Reformlüge. Rezension von Ernst Rommeney (DeutschlandRadio
Berlin, 29.08.2004)
-
Gegen den Mainstream deutscher Reformitis (Handelsblatt,
03.09.2004)
-
Eine Lanze brechen für die 70er Jahre (Financial Times
Deutschland, 01.09.2004)
- Der mit
den Linken tanzt (DIE WELT, 31.08.2004)
-
"Sozialstaatsreformer verhalten sich wie Drogensüchtige".
Interview mit Albrecht Müller
(taz, 28.08.2004)
-
Das Elend der Reformdebatte. Von Albrecht Müller
("APuZ" Nr. B 51 vom 15.12.2003)
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Das Versagen der Intellektuellen in der wirtschafts- und
gesellschaftspolitischen Debatte (FREITAG, 31.01.2003)
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Klaus Steinitz: Chancen für eine
alternative Entwicklung.
Linke Wirtschaftspolitik heute. VSA-Verlag 2005. ISBN:
3-89965-132-4. |
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Zum Buch
In diesem Buch steht eine kritische Bestandsaufnahme alternativer
Wirtschaftspolitik, ihrer Vorschläge und Konzepte sowie ihrer
Ergebnisse im Vordergrund. Sie wird verbunden mit Anregungen zu
tieferen und umfassenderen Antworten auf diese Fragen sowie mit
Vorschlägen für wirtschaftspolitische Alternativen.
Linke Politik steht vor mehreren Herausforderungen. Sie muss die
im 21. Jahrhundert veränderten Bedingungen in ihren Konzepten
konsequenter als bisher berücksichtigen. Zugleich will sie durch
Kritik an der vorherrschenden Wirtschaftspolitik und durch
ökonomische Aufklärung die Menschen davon überzeugen, dass der
Neoliberalismus mit seinen "wissenschaftlichen" Begründungen nicht
alternativlos ist.
Klaus Steinitz weist nach, dass es sozial gerechtere,
zukunftsorientierte sowie ökonomisch, vor allem
gesamtwirtschaftlich, rationellere und zugleich realistische
Alternativen zur Lösung der Probleme gibt. Er benennt
wissenschaftliche und politische Gegenangebote, in denen sowohl
konkrete Projekte als auch die Konturen einer neuen, alternativen
Entwicklungslogik und -dynamik von Wirtschaft und Gesellschaft
aufgezeigt werden, die gegen die gegenwärtig dominierenden
Tendenzen gerichtet sind.
Zum Autor
Klaus Steinitz, geb. 1932, Wirtschaftswissenschaftler, Prof. Dr.
rer. oec., habil., Mitglied der Leibniz-Sozietät, der
Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik, der AG
Wirtschaftspolitik der Linkspartei und Vorsitzender der "Hellen
Panke" zur Förderung von Politik, Bildung und Kultur e.V., Berlin.
Verlagsinformation
Rezension
Wirtschaftswechsel. Politische Ökonomie des gegenwärtigen
Kapitalismus (junge Welt, 08.08.2005)
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Arno Klönne/Daniel Kreutz/Otto Meyer: Es geht anders! Alternativen
für eine bessere Politik. PapyRossa-Verlagsgesellschaft 2005. ISBN: 3-89438-305-4. |
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Zum Buch
Eine große Koalition von Kapitalvertretern und Parteipolitikern
ist dabei, die Sozialordnung der Bundesrepublik umzustürzen, mit
verteilten Rollen. Die rotgrüne Bundesregierung gibt den Türöffner
CDU/CSU und FDP brauchen das Begonnene nur noch zu vollenden. Die
Autoren nehmen die Legenden auseinander, die die Sozialdemontage
legitimieren sollen. Sie informieren über Hintergründe, Methoden
und Folgen dieses demokratisch nicht legitimierten Systemwechsels
bei der Alterssicherung, bei den Krankenkassen, in der Arbeits(losen)verwaltung, in der Lohnpolitik, bei den öffentlichen
Gütern und Dienstleistungen.
Die drei Autoren zeigen auf, dass bei alldem nicht Naturgesetze
walten – es geht demnach auch anders! Sie legen sozial- und
arbeitsmarktpolitische Alternativen und deren Voraussetzungen in
einer anderen Wirtschafts- und Steuerpolitik dar. Ein
Politikwechsel ist von oben her aber nicht zu erwarten; erreichen
kann ihn nur eine in ihren Perspektiven überzeugende soziale
Bewegung.
Zum Autor
Arno Klönne, geboren 1931, ist Sozialwissenschaftler (Dr. phil.)
und Professor für Soziologie an der Universität Paderborn. Er veröffentlichte Bücher u.a. zur Gewerkschaftsbewegung und zur Sozialstruktur der
Bundesrepublik.
Daniel Kreutz war sozialpolitischer Sprecher der Grünen im
nordrhein-westfälischen Landtag und ist jetzt Mitarbeiter beim
Sozialverband Deutschland.
Otto Meyer ist Studentenpfarrer i.R. sowie wirtschafts- und
sozialpolitischer Mitarbeiter der Zeitschrift "Ossietzky".
Verlagsinformation
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Peter Bofinger: Wir sind besser als wir glauben. Wohlstand
für alle. Pearson Studium 2004. ISBN: 3-8273-7138-4. |
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Zum Buch
Eine spannende und präzise Darstellung der wirtschaftspolitischen
Entwicklungen in Deutschland
Auf unterhaltsame, aber präzise Art und Weise unternimmt Prof.
Bofinger eine Reise durch das aktuelle wirtschaftspolitische
Tagesgeschehen. Sein in 23 kurzen Kapiteln eingeteilter Bericht
zeigt dem Leser, woran das einstige Wunderkind Deutschland krankt
und welche Lösungen es gibt, verkrustete Strukturen aufzubrechen
und nachhaltiges Wachstum zu schaffen.
Mit "Wir sind besser, als wir glauben" liegt uns ein Buch vor, in
dem nicht immer nur auf eine Seite geschaut wird (Löhne runter);
es bietet vielmehr einen Blick hinter die Kulissen und zwar nach
links und rechts, ohne sich einer Politik oder Doktrin zu
verpflichten. Dabei wird auch mit den populärsten Fehldiagnosen
aufgeräumt:
1. Wir leben über unsere Verhältnisse.
2. Arbeit lohnt sich nicht mehr.
3. Der Staat ist zu fett geworden.
4. Die Steuern sind viel zu hoch.
5. Die Bürokratie erstickt das Wachstum.
6. Die Löhne sind zu hoch, Arbeitszeit zu kurz.
7. Der Arbeitsmarkt ist zu unflexibel.
8. Wir haben unsere Wettbewerbsfähigkeit verloren.
9. Immer mehr Firmen investieren im Ausland.
Sowohl für den wirtschaftswissenschaftlichen Laien als auch für
Professor, Manager, Politiker oder Gewerkschafter wird ein
spannender Bogen aufgebaut, der einem nicht mehr los lässt. Und am
Ende des Buches, nein, am Ende jeden Kapitels kommt der berühmte
Aha-Effekt. Bofinger reiht sich nicht in die Abgesangsklagen über
Deutschland ein, sondern zeigt aktiv, dass Deutschland im Stande
ist, sein Lebensniveau zu halten UND dabei auch Wachstum zu
schaffen.
Zum Autor
Dr. Peter Bofinger ist Universitätsprofessor für Geldpolitik und
internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Würzburg.
Im März 2004 wurde er in den Sachverständigenrat berufen, ein
Gremium (auch bekannt unter dem Namen "Die fünf
Wirtschaftsweisen"), das durch seinen jährlichen Bericht zur
gesamtwirtschaftlichen Situation der Bundesrepublik viel Einfluss
auf die Politik hat.
Verlagsinformation
Weitere Informationen
- Irrationalismusdämpfung.
Rezension von Hubert Zaremba (junge Welt, 20.12.2004)
-
Ich bin besser, als ihr glaubt. Rezension von Ulrich Machold (WELT am Sonntag, 28.11.2004)
-
Neues vom Anti-Sinn. Rezension von Uwe Jean Heuser (ZEIT,
25.11.2004)
-
"Lohn ist keine Herz-Jesu-Frage". Interview mit Peter Bofinger
(taz, 24.11.2004)
-
Herausforderung Inland. Neue Töne der
"Wirtschaftsweisen" (taz,
18.11.2004)
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Friedhelm Hengsbach: Das Reformspektakel. Warum der
menschliche Faktor mehr Respekt verdient. Herder-Verlag 2004.
ISBN: 3-451-05544-9. |
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Zum Buch
Ausschließlich am Markt orientierte Reformversuche sind bedrohlich
für den sozialen Zusammenhalt. Analytisch, klar und provozierend
ist die These Hengsbachs: Kern jeder Wirtschaft und jeder
Gesellschaft bleibt – der Mensch.
Rezension
Hengsbach zeigt, dass Kanzler Schröders Agenda 2010 nicht nur
minimalen Gerechtigkeitsstandards nicht genügt, sondern ökonomisch
sogar kontraproduktiv ist. Die massiven Sparschritte im Sozialen
reduzieren die ohnehin schwache Binnennachfrage weiter und treffen
damit die "Achillesferse der deutschen Konjunktur", wie auch das
Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin (DIW)
analysiert hat. Statt gesamtgesellschaftlichem Weit- dominiere in
der Agenda 2010 der "Mikroblick". Der aber ist blind für
systemische Rückkoppelungen, die zum Gegenteil dessen führen
können, was beabsichtigt ist.
Dies kritisiert Hengsbach aber gewissermaßen nur nebenbei. Sein
Hauptpunkt ist, dass die Agenda 2010 zu Unrecht als "Reform"
bezeichnet wird. Dieses Etikett würde sie nur dann verdienen, wenn
sie auf eine Verbesserung der Lebensverhältnisse benachteiligter
Bevölkerungsteile gerichtet wäre. Das Gegenteil ist jedoch der
Fall: "Was unter Bundeskanzler Kohl als sozialer Kahlschlag
gebrandmarkt wurde, gilt inzwischen als Reform." Das "mit heißer
Nadel" gestrickte Konzept deformiert die vorhandene Solidarität
und polarisiert die Gesellschaft weiter. Sie entreißt den
"Arbeitslosen, Armen, Kranken und Rentnern spürbar einen Teil des
gesellschaftlichen Reichtums."
Insgesamt bereichert Hengsbach die Diskussion über die Agenda 2010
– nicht nur um die wichtige Frage der Gerechtigkeit. Dies war
überfällig. (Norbert Reuter, Quelle: Herder-Verlag)
Zum Autor
Friedhelm Hengsbach, geboren 1937, ist einer der bekanntesten
Katholiken Deutschlands und Mitglied des Jesuitenordens. Studium
der Philosophie, Theologie und Wirtschaftswissenschaften sowie
Pädagogisches Praktikum in Büren (Westfalen), 1976 Promotion über
die "Assoziierung afrikanischer Staaten an die EG", 1982
Habilitation über Arbeitsethik: "Die Arbeit hat Vorrang – eine
Option katholischer Soziallehre", seit 1985 Professor für
Christliche Sozialwissenschaft/Wirtschafts- und
Gesellschaftslehre, seit 1992 Leiter des Oswald von
Nell-Breuning-Instituts für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik.
Verlagsinformation
Weitere Informationen
-
Das Reformspektakel und seine demokratischen Subjekte. Interview
mit F. Hengsbach (DLF, 19.12.2004)
-
Im Gespräch mit Friedhelm Hengsbach, Professor für christliche
Gesellschaftsethik
(DLR, 18.12.2004)
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Gerechtigkeit – mehr als ein Geschenk. Rezension von Thomas Ludwig
(Handelsblatt, 17.12.2004)
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Veranstaltung "Das Reformspektakel" im St.-Burkardus-Haus Würzburg
am 16.12.2004
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Arbeitsmarktreform ist ein "unseriöses Programm". Interview mit
Friedhelm Hengsbach (DLR, 17.09.2004)
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Hans-Werner Sinn: Ist
Deutschland noch zu retten? Ausgezeichnet mit dem Corine –
Internationaler Buchpreis, Kategorie
HypoVereinsbank-Wirtschaftsbuch 2004. Econ-Verlag 2004 (6.,
aktualisierte Auflage). ISBN: 3-430-18533-5. |
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Zum Buch
Deutschland ist zum kranken Mann Europas geworden. Das Bildungssystem
ist miserabel, die Wettbewerbsfähigkeit katastrophal. Die
demografische Entwicklung lässt uns einknicken, die sozialen
Sicherungssysteme sind marode und produzieren noch mehr
Arbeitslosigkeit. Politiker, Wirtschaft und Gewerkschaften
schieben sich gegenseitig den schwarzen Peter zu. Wie konnte es so
weit kommen? Hans-Werner Sinn gibt aufrüttelnde Antworten und
zeigt in einem wegweisenden "Zehn-Punkte-Programm für die
Erneuerung der Wirtschaft", was sofort getan werden muss, um
Deutschland zu retten.
Verlagsinformation
Hans-Werner Sinns Buch präsentiert die Sicht der
neoliberalen Eliten in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und
Medien zur "Reformdebatte" und ist von daher
empfehlenswert. Aus wissenschaftlicher Betrachtung erscheint das
Werk hingegen sehr dürftig.
Michael Kraus
Rezensionen
"Deutschland braucht Aufbruchstimmung. In einer Zeit, in der über
das Ob und Wie von Reformen heftig gestritten wird, liegt
Professor Sinn mit seinem Buch goldrichtig. Mit seiner
messerscharfen Analyse des Krisenbefunds und einer klaren
Handlungsanleitung gibt er den Weg vor. Pflichtlektüre." (Heinrich
von Pierer, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG)
"Hier redet ein Fachmann Klartext. Deutschland hat keine Wahl. Die
Wahrheit ist unangenehm und ohne Alternativen. Deutschland kann
reformiert werden. Hans-Werner Sinn zeigt den Weg auf. Ob ihn die
politische Klasse geht?" (Lothar Späth, Ministerpräsident a.D.,
Vorstandsvorsitzender von Carl Zeiss Jena)
"Was Deutschland braucht: unkonventionelle Ideen, Kreativität,
Offenheit und den Mut, unbequeme Themen schnell und offensiv
anzugehen. Hans-Werner Sinn liefert all das. Lesenswert." (Dieter
Rampl, Vorstandsvorsitzender der HypoVereinsbank-Gruppe)
"Endlich einmal ein Wirtschaftswissenschaftler, der Tacheles
redet. Dieses Buch gehört auf den Schreibtisch aller Mitglieder
des Bundeskabinetts und aller Mitglieder des Deutschen
Bundestags." (Hans-Olaf Henkel, ehemaliger BDI-Präsident)
Zum Autor
Hans-Werner Sinn, geboren 1948, ist seit 1984 Professor für
Nationalökonomie und Finanzwissenschaft an der
Ludwig-Maximilians-Universität München. Er war von 1997 bis 2000
Vorsitzender des Fachverbandes deutscher
Volkswirte (Verein für Socialpolitik), gründete das Center for Economic Studies und wurde 1999 Präsident
des unternehmensnahen ifo-Instituts für
Wirtschaftsforschung. Sinn ist Autor einer größeren Zahl
von Fachbüchern und von mehr als 200 Fachartikeln. Seine Arbeiten
wurden im In- und Ausland preisgekrönt.
Zusammen mit seiner Familie lebt er in München.
Verlagsinformation
Weitere Informationen
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Bini Adamczak: Kommunismus.
Kleine Geschichte, wie endlich alles anders wird. Unrast-Verlag
2004. ISBN: 3-89771-430-2. |
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Zum
Buch
Wie lässt es sich – jetzt! – fünfzehn Jahre nach dem Ende der
Geschichte über das Ende der Vorgeschichte, über Kommunismus
schreiben, ohne der Lächerlichkeit eines ohnmächtigen Pathos zu
verfallen? Kritische Kritik + Negation der Negation? Aber: sollte
sich der Kommunismus auf übelgelaunte Negation beschränken, ohne
Traum und Sexappeal? Es bedarf einer kinderleichten Sprache, um
ein kommunistisches Begehren zu erfinden. "Den Kommunismus machen:
das kann ja wohl nicht so schwer sein."
KOMMUNISMUS ist für alle da. Einsteigerinnen und solche, die schon
immer an diesem verflixten Fetischkapitel verzweifelt sind.
Artisten der Negation, praktische Kritikerinnen und jene, denen
das falsche Ganze einfach als zu farblos erscheint. Die kleine
Geschichte erweist den Kommunismus gänzlich unzeitgemäß als das
wunderlich Einfache und Schöne. Sie folgt einem kommunistischen
Begehren: dass endlich alles anders wird. In einem Nachwort
skizziert die Autorin die historischen und theoretischen
Koordinaten der Konstruktion eines kommunistischen Begehrens.
"Kommunismus" ist für alle da. Einsteigerinnen und solche, die
schon immer an diesem verflixten Fetischkapitel verzweifelt sind.
Rezensionen
"Die Überlegung besticht durch ihre Einfachheit: Weit mehr schon
als eine Dekade nach dem "Ende der Geschichte" über Kommunismus
nachdenken zu wollen, erfordert völlig neue Ausdrucksweisen. Weg
vom Pathos der roten Fahnen und Barrikaden, weg vom
Geschäftsordnungston der Parteien und Grüppchen und weg von der
reinen Lehre der Marxexegese kann nur eine kinderleichte Sprache,
so Bini Adamczak, dafür sorgen, dass die freie Assoziation der
Individuen wieder denkbar, vorstellbar und wünschbar wird, um
machbar zu werden. Und so ist denn die Kleine Geschichte, wie
endlich alles anders wird eine theoretisch angeleitete Erzählung,
die sich der Sprache eines Kinderbuchs bedient. Sie fällt damit
durch jedes Raster: weder tatsächlich ein Kinderbuch, noch
theoretisches Essay, weder literarische Erzählung noch
historischer Abriss. In Missachtung der gängigen Genres ist
Adamczak eine differenzierte Vergegenwärtigung der Fallstricke
kommunistischer Gesellschaftskritik gelungen – mit
Unterhaltungswert." (Gottfried Oy, Frankfurter Rundschau)
"Sie begeht nicht den Fehler von Negri/Hardt, dass sie einen
Liebeskommunismus à la Franz von Assisi entwirft, der den
bürgerlich-linken Intellektuellen eine Träne im Knopfloch
abfordert, sie macht etwas viel Radikaleres: Sie beschreibt
lediglich den Weg zum Kommunismus, nicht das Ziel, und das in
einer einfachen, einer kinderleichten Sprache. […] Das kluge
Nachwort, das man gern liest, beruhigt zudem alle, die sich vor
ganz einfachen Texten ganz doll fürchten." – (Jörg Sundermeier,
intro)
Verlagsinformation
Weitere Informationen
- Kurze
Zusammenfassung und Inhaltsverzeichnis (Unrast-Verlag 2004)
-
Verschlossene Türen. Die "Chancengleichheit" und ihre Tücken (taz,
12.10.2004)
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Holger Schatz: Arbeit als
Herrschaft.
Die Krise des Leistungsprinzips und seine neoliberale
Rekonstruktion. Dissertation. Unrast-Verlag 2004. ISBN:
3-89771-429-9. |
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Zum
Buch
Warum hat in Krisenzeiten die Frage "Was hält die Gesellschaft
zusammen?" Hochkonjunktur und wieso ertönt am Ende stets der Ruf
nach "Arbeit", "Anerkennung" und "Eigenverantwortung"? Holger
Schatz beantwortet in seiner Doktorarbeit die Frage, warum die
"Sozialreformen" nicht die Kassen füllen, sondern das Gespenst der
Freiheit bannen sollen. Er leistet damit zugleich eine analytische
Demaskierung des Herrschaftsbegriffs "Arbeitslosigkeit".
Ausgehend von einer Analyse politik-ökonomischer, soziologischer
und philosophischer Diskurse über Arbeitslosigkeit wird gezeigt,
dass die neuere "Reform"politik nicht primär dem "Sachzwang"
folgt. Es geht um die Rekonstruktion jenes Leistungsprinzips,
wonach Status und Einkommen Ausdruck individueller Leistung und
nicht der Herkunft oder anderen Zufällen geschuldet sein sollen.
Notwendig geworden ist die Reartikulation des Prinzips "Jeder
kriegt, was er verdient" als Behauptung, Forderung und durch
"Reform" hergestelltes (Arte-)Fakt, weil die Paradoxien der
kapitalistischen Produktionsweise es als Ideologie zu entlarven
drohen.
Zum einen, weil der Zusammenhang von individueller (Arbeits-)Leistung
und Ergebnis vollends zufällig wird. Zum anderen, weil die
tendenzielle Entkoppelung von Reichtum und Arbeit, die sich gerade
auch in der Arbeitslosigkeit ausdrückt, auf die mögliche Aufhebung
des Zusammenhangs von Arbeit, Mangel, Angst und Herrschaft
verweist.
Verlagsinformation
Weitere Informationen
- Kurze
Zusammenfassung und Inhaltsverzeichnis (Unrast-Verlag 2004)
-
Verschlossene Türen. Die "Chancengleichheit" und ihre Tücken (taz,
12.10.2004)
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Norbert Trenkle/Ernst Lohoff
u.a. (Hrsg.): Dead Men Working. Gebrauchsanweisungen zur
Arbeits- und Sozialkritik in Zeiten kapitalistischen Amoklaufs.
Unrast-Verlag 2004. ISBN: 3-89771-427-2. |
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|
Zum Buch
Nach dem "Manifest gegen die Arbeit" und nach "Feierabend.
Zwölf Attacken gegen die Arbeit" will das Buch "Dead Men
Working" einen Beitrag zu einer arbeitskritisch unterlegten
Reformulierung von Gesellschaftskritik leisten. Es verbindet die
Erfahrungen in den verschiedenen Abteilungen der großen
Arbeits(losen)mühle mit einer grundsätzlichen Analyse des neuen
entsicherten Kapitalismus.
Die derzeitige Generalmobilmachung gegen den Sozialstaat, die
zunehmende Repression gegen Arbeitslose und Ausgegrenzte und die
Schaffung eines breiten Sektors von Elendsarbeit sind noch nicht
das letzte Wort einer Krisenverwaltung der Arbeits- und
Warengesellschaft, die auch in den Weltmarktzentren immer
brutalere Züge annimmt. Je klarer zu Tage tritt, dass die rasante
Produktivitätsentwicklung immer mehr Arbeit überflüssig macht,
desto heftiger klammert sich diese Gesellschaft an die entgegen
gesetzte Perspektive.
Unter der Prämisse "Arbeit schaffen um jeden Preis" werden die
Potentiale gesellschaftlichen Reichtums rücksichtslos der
kapitalistischen Form geopfert. Die gesellschaftliche Opposition
zeigt sich angesichts der immer neuen Zumutungen gelähmt. Aus
ihrer Lähmung kann sie nur herausfinden, wenn sie aufhört, die
Diktatur von Arbeit und Warenproduktion fraglos zu akzeptieren und
stattdessen in ihr das zentrale Problem dieser Gesellschaft
erkennt.
Verlagsinformation
Weitere Informationen
-
Alternativen zum Arbeitsfetischismus. Diskussion am 02.12.2004 im
DGB-Jugendclub (['solid] Frankfurt/Main)
-
Dead Men Working: Interview mit Norbert Trenkle (Radio Z
Nürnberg, 22.11.2004)
-
Nürnberger Reste. Dead Men Working. Rezension von Sven (Conne
Island Nr. 116, Dezember 2004)
-
Tote arbeiten länger. Rezension von Bernhard Redl (akin Wien,
Nr. 9/2004 vom 14.09.2004)
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Fred Gratzon: The Lazy Way to
Success.
Ohne Anstrengung ALLES erreichen. Mit zahlreichen Illustrationen
von Lawrence Shearff. Kamphausen-Verlag 2004. ISBN: 3-933496-81-0. |
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Zum Buch
Ein Manifest gegen die harte Arbeitsdisziplin:
"Warum nur, so möchte man nach dem Lesen dieses Buches fragen,
kann nicht jedes Buch so herrlich illustriert sein? Witzig und
intelligent werden in den Zeichnungen die Inhalte des Buches
aufgegriffen und weitergedacht. Allein die Bilder anzuschauen ist
pures Vergnügen. Die inhaltliche Aussage des Buches ist: Abrackern
macht finanziell keinen Sinn oder wörtlich zitiert: "Erfolg
entsteht umgekehrt proportional zu Plackerei und Arbeit."
Dahinter steht zunächst die Annahme, dass Erfolg und Fortschritt
im Wesentlichen von dem Wunsch des Menschen motiviert sind, sich
das Leben leichter zu machen, dass also unsere natürliche Faulheit
uns kreativ macht. Und der Autor geht noch weiter: Seiner Ansicht
nach muss uns das, was wir tun, Spaß machen, wenn wir erfolgreich
sein wollen. Begeisterung ist DER Erfolgsfaktor, während "harte
Arbeit" seiner Ansicht nach erfolgshemmend ist.
Diese Thesen dürften für viele befremdlich, ja sogar provozierend
sein. Die Argumente, die in dem Buch zu lesen sind, lassen sich
jedoch nicht vom Tisch wischen und auch andere haben bereits
ähnliches geschrieben (siehe z.B. "Flow").
"The Lazy Way to Success" macht auf jeden Fall eines:
nachdenklich! Und damit erfüllt es ein wichtiges Ziel: nämlich an
unserer Grundüberzeugung zu rütteln, dass wir es nur durch Härte
und Disziplin schaffen können. Es gibt auch einen anderen Weg!"
(Buchbesprechung vom 19.04.2004 in: "Zeit zu Leben
–
Der Online-Ratgeber für Erfolg, Zufriedenheit und Lebensqualität")
Rezensionen
"Dies ist kein Fachbuch,
beileibe nicht. Aber es ist der amüsanteste Erfolgsratgeber, der
seit langem erschienen ist. Witzig, humorvoll, aber mit
philosophischem Tiefgang erklärt Fred Gratzon, warum harte Arbeit
nicht wirklich erfolgreich macht. Erfolg kommt von guten Ideen;
und gute Ideen hat man nicht unter Stress. Wie man sie kriegt,
steht hier. Kurz gesagt: Dieses Buch ist Medizin gegen Frust – und
entspannt auch schon beim Lesen." (Die WELT, 08.04.2004 und WamS,
11.04.2003)
"... von den vielen Büchern, die ich als Rezensions- oder
Leseexemplare erhalte, wird dieses Buch zu den wenigen gehören,
die ich tatsächlich von vorne bis hinten lesen werde. Es ist das
reinste Vergnügen!" (Christiane Schöniger, MediaAgentur Schöniger)
Verlagsinformation
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Stephan Hebel/Wolfgang Kessler
(Hrsg.): Zukunft sozial. Wegweiser zu mehr Gerechtigkeit.
Frankfurter Rundschau. Publik-Forum-Verlag/Frankfurter Rundschau
2004. ISBN: 3-88095-137-3. |
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Zum
Buch
Der Sozialstaat ist bedroht. Die Proteste wachsen. In dieser
Situation haben sich Publik-Forum und die Frankfurter Rundschau zu
einem bisher einmaligen Buchprojekt entschlossen: Beide Zeitungen
zeigen auf, dass es realistische Alternativen zum Neoliberalismus
gibt.
Das Buch entlarvt die Mythen und Tabus der Wirtschaftsdebatte als
das, was sie sind: Gehirnwäsche für den Sozialabbau beschreibt
Muster eines neuen Sozialstaates: Gesundheit für alle in
Österreich / Gerechte Rente in der Schweiz / Arbeit für alle in
Dänemark / Bildungsrevolution in Skandinavien präsentiert
originelle Wege zu einem neuen Sozialstaat. Friedhelm Hengsbach:
Reformen, die ihren Namen verdienen; Heide Simonis: Steuern, die
anders steuern; Barbara Tambour und Ellis Huber: Ansätze eines
gesunden Gesundheitssystems; Wolfgang Kessler: Die
Arbeitsgesellschaft von morgen; Rudolf Hickel: Umrisse einer
gerechten Finanzpolitik; Gabriela Simon: Ein Weg aus der
Schuldenfalle; Michael Opielka: Grundsicherung für alle und v.a.m.
Die Protestbewegung kämpft gegen den Neoliberalismus. Sie braucht
Alternativen. Deshalb dieses Buch.
Zu einem der Herausgeber
Wolfgang Kessler, geboren 1953, lernte schon in seiner Jugend in
Oberschwaben den Umgang mit knappen Mitteln, bevor er in Konstanz,
Bristol und London zum Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler (Dr.
rer.soc.) ausgebildet wurde. Heute treibt ihn vor allem die Frage
nach einer Wirtschaft um, die für die Menschen da ist und nicht
umgekehrt. Kessler arbeitet seit über 20 Jahren als Publizist.
Derzeit ist er verantwortlicher Redakteur für Politik und
Wirtschaft bei der Zeitschrift Publik-Forum in Oberursel.
Verlagsinformation
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Ute
Kaden/Wolfgang Herrmann: DDR kontra Agenda 2010.
Streitschrift für Alternativen zur Wirtschafts- und Sozialpolitik.
Verlag Edition Ost 2004. ISBN: 3-360-01053-1. |
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Zum
Buch
Die "Agenda 2010", die öffentliche Diskussion zeigt es täglich,
ist umstritten, die Auswirkungen ihrer Reformvorschläge auf die
sozialen Standards stellen sich als bedenklich und kaum absehbar
dar. In diese Diskussion greift auch dieses Buch ein, das sich als
Streitschrift versteht. Es führt einen gewagten Vergleich, dessen
Ziel nicht die Darstellung "verlorener Werte", sondern die
Diskussion aktueller politischer Entscheidungen in alternativen
Zusammenhängen ist.
Die Autoren stellen unverblümt Fragen wie:
- Welche Subventionspolitik braucht das Land?
- Welche Steuerreform verdient überhaupt diesen Namen?
- Welche Aufwendungen für den Verteidigungshaushalt sind
vertretbar?
- Wie viele Krankenkassen muss es geben?
- Was verhindert die weitere Abwanderung Ost?
- Wie sieht der Weg aus der Bildungsmisere aus?
Sie stellen diese Fragen im Problemfeld der Finanzierbarkeit und
im Kontext der Werte des Sozialstaates. Sie lassen sich auf das
Angebot der Bundesregierung ein, skizzieren Effekte sowie "Risiken
und Nebenwirkungen" und unterbreiten Vorschläge, deren Machbarkeit
sie anhand statistischer Vergleiche zur Diskussion stellen.
Zu den AutorInnen
Ute Kaden, geboren 1940 in Dresden, absolvierte
neben ihrer Tätigkeit als Diakoniehelferin ein Fernstudium in
Ingenieurökonomie und Ökonomischer Kybernetik, das sie mit einer
Dissertation abschloss. Von 1965-1993 EDV-Organisatorin, 1993-2001
Referentin für Finanzen und Controlling bei der Trägergesellschaft
des Landes Sachsen-Anhalt für die Arbeitsfördergesellschaften des
Landes. Seitdem arbeitet sie als freiberufliche
Unternehmensberaterin.
Wolfgang Herrmann, geboren 1939 in Großenhain, war zunächst
beschäftigt als Zimmerer und Bauingenieur. Er studierte an der
Akademie für Staats- und Rechtswissenschaften sowie von 1975-1978
an der Akademie für Gesellschaftswissenschaften in Moskau.
Herrmann war von 1990-1997 PDS-Abgeordneter in Prenzlau, 1992-1995
Projektingenieur. Heute betreibt er ein Ingenieurbüro in der
Uckermark.
Verlagsinformation
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Gabor
Steingart: Deutschland – Der
Abstieg eines Superstars.
Piper-Verlag 2004. ISBN: 3-492-04615-0. |
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Zum
Buch
Modell Deutschland, ein Nachruf: Nachdem der Sozialismus auf
deutschem Boden gescheitert ist, ist nun auch das System der
Sozialen Marktwirtschaft am Ende: Das Modell Deutschland
verschwindet im Nebel der Geschichte – unwiderruflich.
Auferstanden aus den Ruinen der Hitler-Jahre, weltweit beneidet,
oft kopiert, hat es seit längerem schon aufgehört zu
funktionieren. Das einstige Erfolgssystem hat sich selbst
übersteuert. Gabor Steingart zieht eine pointierte und
überraschende Schlussbilanz. Er analysiert Aufstieg und Absturz
des Wohlfahrtsstaates, erzählt von Irrtümern, Missverständnissen
und den Bequemlichkeiten der politischen Elite.
Alles zwingt Deutschland zum Neustart. Vieles wird sich ändern in
den kommenden Jahren: unsere Art zu arbeiten, zu leben, Politik zu
machen. Die Summe der Neuerungen kommt einer zweiten
Staatsgründung gleich. Das neue Deutschland – in diesem
provozierenden Buch wird es sichtbar. Eine intelligente und
pointenreiche Analyse, die eine Debatte über die Zukunft
Deutschlands auslösen wird. Gabor Steingart weiß, wovon er
spricht: Als Chef des Berliner SPIEGEL-Büros arbeitet er im
Zentrum des politischen Geschehens.
Zum Autor
Gabor Steingart, Jahrgang 1962, studierte Volkswirtschaft und
Politik in Marburg und Berlin. Er absolvierte die
Georg-Holtzbrinck-Schule für Wirtschaftsjournalismus und arbeitet
seit 1990 beim SPIEGEL. 2001 übernahm er die Leitung des
SPIEGEL-Hauptstadtbüros in Berlin.
Verlagsinformation
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Sahra
Wagenknecht:
Kapitalismus im Koma. Eine
sozialistische Diagnose. Verlag Edition Ost
2003. ISBN: 3-360-01050-7. |
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Zum Buch
Wie denn: Der Kapitalismus im Koma?
"Aber er rechnet sich eben, rufen die Zyniker und
Apologeten, vielleicht heute noch nur für
eine Minderheit, aber morgen für die
Mehrheit und übermorgen für alle... Ein Argument spreche für ihn,
und dies sei das entscheidende: nur er sichere Produktion und
Wachstum, Erfindung und Innovation, nur er schaffe damit die
Voraussetzungen von Reichtum und Wohlstand, an denen immer mehr
Menschen teilhaben können. Mag der Profitmechanismus auch Kälte
und Egoismus hervorbringen und die unverhältnismäßige Bereicherung
einiger weniger begünstigen, die Entwicklung der letzten
zweihundert Jahre belege, dass am Ende alle
profitieren!"
Die These ist alt und ruft inzwischen selbst bei ihren Anhängern
gelegentlich Zweifel hervor. In Zeiten der
Globalisierung und Entfesselung des Kapitals aber wird sie für
viele zur irrationalen Hoffnung und verdient deshalb schärfste,
von der Wirklichkeit ausgehende Kritik.
Die bekannte marxistische Publizistin gibt eine kompakte
Darstellung der ökonomischen Situation am Vorabend einer
Weltwirtschaftskrise. Ihre Anklage richtet sich gegen das System
der Kapitalverwertung selbst. Und sie stellt sich der Frage: Gibt
es die Perspektive eines sozialistischen Europa?
Zur Autorin
Sahra Wagenknecht, 1969 in Jena geboren, Schule in Berlin. Studium der
Philosophie und Neueren Deutschen Literatur in Jena, Berlin,
Groningen, z. Zt. Vorbereitung der Dissertation. Seit 1991 hatte
sie leitende Funktionen in der Partei des Demokratischen
Sozialismus (PDS) inne. Am 29.06.2003 wurde sie
erneut in den PDS-Bundesvorstand gewählt. Mehrere
Buchveröffentlichungen, u.a. "Die Mythen
der Modernisierer" (2001) und "Aló
Presidente: Hugo Chávez und Venezuelas Zukunft" (2004).
Verlagsinformation
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Olaf Baale: Die Verwaltungsarmee.
Wie Beamte den Staat ruinieren. Dt. Taschenbuch-Verlag 2004. ISBN:
3-423-24412-7. |
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Zum Buch
Die öffentlichen Finanzen stecken in einer tiefen Krise. Olaf
Baale zeigt in seinem Buch einen der wesentlichsten Kostenfaktoren
des angeschlagenen Finanzhaushalts auf: den wuchernden
Beamtenstaat!
Wenn die Bundesrepublik heute mit dem Schuldenmachen aufhört und
jedes Jahr eine Milliarde Euro tilgt – mehr als doppelt so viel,
als je in einem Haushaltsjahr getilgt wurde –, wäre der deutsche
Staat in 900 Jahren schuldenfrei.
Nirgendwo auf der Welt müssen Bürger und Unternehmer so hohe
Steuern und Abgabenlasten tragen wie in Deutschland. Dennoch ist
nie genug Geld in den öffentlichen Kassen. Der Steuerzahler einer
der leistungsfähigsten Industrienationen schafft es nicht mehr,
die Ansprüche von neun Millionen öffentlichen Bediensteten,
Pensionären und Zusatzrentenempfängern zu befriedigen. Die
Wirtschaft lahmt. Der Wert des Geldes steht in Frage. Was muss
eigentlich noch passieren, damit sich der Bürger seiner
demokratischen Rechte besinnt und seinem Parlament auf die Sprünge
hilft? Das Buch zeigt, welche Auswege offen stehen.
Zum Autor
Olaf Baale, geboren 1959 in Wolgast, ist Journalist mit eigenem
Hörfunkstudio und produziert Ratgebersendungen, Features und
Beiträge zum politischen Zeitgeschehen für diverse Rundfunksender.
Er lebt mit seiner Familie in Wismar.
Verlagsinformation
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Thomas Darnstädt:
Die Konsens-Falle. Wie das Grundgesetz
Reformen blockiert. Deutsche Verlagsanstalt/SPIEGEL-Buchverlag
2004. ISBN: 3-421-05773-7. |
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Zum Buch
Deutschland in der Konsensfalle: Entscheidungen werden
zerrieben zwischen Bundestag und Bundesrat, Verwaltung und
Verbänden, Parteien und Expertengremien. Mit schuld daran ist das
einst hoch gelobte Grundgesetz, denn es schuf Strukturen der
organisierten Verantwortungslosigkeit, in deren Gestrüpp dringend
notwendige Reformen hängen bleiben, ob bei Gemeindefinanzen oder
in der Bildung. Thomas Darnstädt weist in seiner Streitschrift den
Weg: Das Grundgesetz muss vom Kopf auf die Füße gestellt werden,
die Aufgaben zwischen Bund, Ländern und Gemeinden und – nicht zu
vergessen – der Europäischen Union müssen neu verteilt werden.
Zum Autor
"Thomas Darnstädt kommt zur rechten Zeit. Sein Buch
sollte Bund und Ländern Beine machen, denn die Erneuerung drängt."
(Klaus von Dohnanyi)
Verlagsinformation
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Christoph
Keese: Rettet den Kapitalismus.
Wie Deutschland wieder an die Spitze kommt.
Hoffmann & Campe-Verlag 2004. ISBN: 3-455-09423-6. |
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Zum Buch
Das Krisenland Deutschland braucht einen neuen Kapitalismus,
so Christoph Keese. Wer für Gerechtigkeit eintrete,
müsse heute
Kapitalist sein – was sonst? Keese, Chefredakteur der "Financial
Times Deutschland", analysiert die aktuelle wirtschaftliche und
politische Situation in Deutschland. Seine
neoliberale Streitschrift "Rettet den Kapitalismus"
fordert eine völlige Abkehr von der bisherigen Wirtschafts- und
Gesellschaftsform der "Sozialen Marktwirtschaft" zugunsten eines
uneingeschränkten Kapitalismus. Längst sei
die "Soziale Marktwirtschaft" zur Farce geworden, bei 6 Millionen
Arbeitslosen könne nicht mehr von einer "sozialen" Wirtschaft
gesprochen werden. Angst um den Job bestimme in Deutschland das
Leben, und diese Angst bringe potentielle Konsumenten dazu, ihr
Geld zu horten und damit die Krise zu verschärfen.
Nur wenn die Deutschen ihren Frieden mit der
freien Marktwirtschaft machten und sich entschlossen zu ihr
bekennen würden, könnten sie die Arbeitslosigkeit besiegen, dem
internationalen Konkurrenzdruck standhalten und wieder an die
Weltspitze vorrücken, so Keeses provokante neoliberale
Argumentation. Deutschland brauche einen totalen
Bewusstseinswandel, eine Revolution in den Köpfen der
politisch Verantwortlichen
wie der Bürger.
So könne das Kernland Europas wieder zum Wachstumsmotor
des ganzen Kontinents werden.
Verlagsinformation/Michael Kraus
Zum Autor
Christoph Keese, Jahrgang 1964, ist Chefredakteur
der "Financial Times Deutschland" und lebt in Hamburg. Bevor er
als einer der Mitbegründer zur deutschen Ausgabe des
traditionsreichen britischen Wirtschaftsblattes kam, absolvierte
Keese die Henri-Nannen-Journalistenschule, studierte
Wirtschaftswissenschaften und arbeitete unter anderem als
Ressortleiter Wirtschat für die "Berliner Zeitung". Für die
"Financial Times Deutschland" und "SPIEGEL ONLINE" schreibt er
regelmäßig "Reform"-Kolumnen.
Verlagsinformation
Weitere
Informationen
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Pascal
Beucker/Frank
Überall: Die Beamtenrepublik. Der Staat
im Würgegriff seiner Diener? Campus-Verlag
2004. ISBN: 3-593-37335-1. |
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Beamtenparadies Deutschland
Beamte haben es gut in Deutschland,
sie genießen Privilegien, von denen Angestellte nur träumen:
Beamte sind unkündbar, zahlen in keine Sozialkasse ein und
kassieren am Ende ihres Berufslebens eine satte Pension.
Sie werden nicht fürs Arbeiten bezahlt, sondern fürs Herumsitzen
alimentiert. Und wenn sie tätig werden,
streichen sie absurde Zulagen ein: Der verbeamtete
Fernmeldetechniker kassiert, wenn er auf eine Antenne klettert,
der Sinfoniker, wenn er ins Horn stößt, der Forstbeamte, wenn die
Schnaken fliegen.
Beamte kosten den Staat Abermillionen, aber
wenn angesichts der Haushaltslöcher Opfer verlangt werden, steuern
sie kaum einen Cent bei. Waren Beamte einst
gedacht als Stützen des Staaten, werden sie in Zeiten wachsender
Staatsverschuldung zur unerträglichen Belastung. Doch an ihrem
Status ist scheinbar nicht zu rütteln. Ihre Lobby ist stark
genug.
Die Autoren belegen, welche Risiken Beamte für Deutschland
darstellen. Sie zeigen, wo Beamte arbeiten, wem sie nutzen und was
sie kosten. Und sie fragen, ob wir uns diesen Luxus noch leisten
können. Sie haben mit Politikern aller
Fraktionen gesprochen und zeigen, warum die Parteien trotz
populistischer Ankündigungen vor den Beamten kuschen. Eine
polemische und fundierte Abrechnung.
Verlagsinformation
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Reimer Gronemeyer: Kampf der
Generationen.
Deutsche Verlagsanstalt 2004. ISBN: 3-421-05752-4. |
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Zum Buch
Der Konflikt ist da: Die Alten gegen die Jungen, die Jungen gegen die
Alten. Das ganze System funktioniert nicht mehr, wenn nicht bald
etwas passiert: Die Renten werden sinken, die Gesundheit wird
unbezahlbar, die Gesellschaft droht am Generationenkonflikt zu
zerreißen. Was tun?
Alle Bereiche unseres Lebens, so Reimer Gronemeyer, der schon 1989
vor den Gefahren der Überalterung warnte,
werden von der demographischen Revolution betroffen sein. Alte
werden politisch mächtiger, aber sozial immer mehr verachtet. Sie
wollen die Früchte ihrer Lebensarbeit ernten, doch die sind schon
vorher aufgezehrt. In Wohlstand und Sicherheit haben alle stets
nur gelernt: "Ich auch! Noch mehr!" Lange haben
sie das auch alle bekommen. Jetzt haben viele Sorgen vor
der Zukunft, denn so geht es nicht weiter.
Reimer Gronemeyer nennt Ursachen, Symptome und
Lösungsmöglichkeiten. Er entwirft das Bild eines "neuen Alters",
das sich aus den Zwängen des Floridaurlaubs oder des Marathons mit
75 befreit und neue Kompetenzen des Verzichts und der Selbsthilfe
fördert, um einen Krieg der Generationen
zu verhindern.
Zum Autor
Reimer Gronemeyer, geboren 1939, Theologe und Soziologe, ist seit 1975
Professor für Soziologie an der Universität Gießen und Autor
zahlreicher Bücher. Bereits 1989 erschien von ihm "Die Entfernung
vom Wolfsrudel: über den drohenden Krieg der Jungen gegen die
Alten".
Verlagsinformation
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Rainer Roth: Nebensache
Mensch. Arbeitslosigkeit in Deutschland.
DVS – Digitaler Vervielfältigungs- und Verlagsservice
2003. ISBN: 3-932246-39-X. |
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Zum Buch
Im ersten Teil des Buchs belegt Roth, dass
weder das Alter noch die Jugend, weder zu hohe Löhne noch zu hohe
Sozialhilfe, weder mangelnde Qualifikation noch die Ausländer an
der steigenden Arbeitslosigkeit schuld sind.
Im zweiten Teil stellt er das Wirtschaftssystem selbst auf
den Prüfstand. Arbeitslosigkeit ist Folge höherer Produktivität.
Aber nur deswegen, weil Menschen Nebensache und die
Kapitalvermehrung die Hauptsache ist. Roth beschäftigt sich
ausführlich mit den Ursachen von Krisen und "Arbeitslosigkeit"
des Kapitals.
Im dritten Teil untersucht Roth kritisch die Wirkung der
wichtigsten bisherigen Lösungswege in Bezug auf die Arbeitszeit,
die Löhne, den Staat und die Eigentumsverhältnisse. Er setzt sich
mit Forderungen nach 30-Stunden-Woche, Mindestlöhnen,
Steuersenkungen und öffentlicher Beschäftigung auseinander.
Das Buch ist ein leicht verständliches Nachschlagewerk;
es kann in jedem beliebigen Kapitel angefangen
und aufgehört werden.
"Das
Buch hat einen einzigen Zweck: Es will nachweisen, dass
nicht LohnarbeiterInnen und Arbeitslose für die Arbeitslosigkeit
verantwortlich sind, sondern das Kapital. Und es will nachweisen,
dass die Lösung des Problems nicht darin liegen kann, dass die
LohnarbeiterInnen sich unter der Leitung von
Gewerkschaftsfunktionären selbst bekämpfen. Arbeitslosigkeit
bedeutet eine ungeheuere Verschwendung menschlicher Energien. Die
Wirtschaftsordnung, die solche Probleme erzeugt, steht selbst auf
dem Prüfstand.
Die Zusammenhänge, in denen die Arbeitslosigkeit steht, sind
hochkompliziert. Mit dem Buch versuche ich, ein Raster zu
entwickeln, in das die ungeheuere Flut der Informationen
eingeordnet werden kann. Die Teile 1 bis 3 bauen zwar aufeinander
auf. Dennoch ist jedes Kapitel wiederum in sich abgeschlossen. Sie
können deshalb an jeder beliebigen Stelle, die sie interessiert,
anfangen zu lesen. ... Das Buch soll dazu beitragen, dass die
LohnarbeiterInnen, ob beschäftigt oder arbeitslos, sich ein Bild
machen können. Auf sie kommt es letztlich an. Das Buch soll dazu
beitragen, Selbstbewusstsein und Selbstachtung zu behalten und
Kraft zu gewinnen. Menschen sind keine Nebensache. Sie müssten im
Mittelpunkt stehen."
(Aus dem Vorwort)
Zum Autor
Rainer
Roth
ist Professor für Professor für Sozialwissenschaften an der
Fachhochschule Frankfurt am Main. Er hat zahlreiche Leitfäden für
Sozialhilfe sowie Bücher über Armut und über die Krise der
Staatsfinanzen veröffentlicht, z.B. "Das
Kartenhaus. Staatsverschuldung in Deutschland"
(1998,
ISBN 3-932246-13-6)
und "Nebensache
Mensch. Arbeitslosigkeit in Deutschland" (2003,
ISBN 3-932246-39-X).
Rainer Roth war Mitherausgeber der Arbeitslosenzeitung "Quer" und
ist momentan Vorsitzender des Vereins "KLARtext
e.V." sowie Mitarbeiter in der Bundesarbeitsgemeinschaft
der Sozialhilfeinitiativen. Seit vielen Jahren
beteiligt er sich an den Bewegungen von SozialhilfebezieherInnen,
Arbeitslosen und Lohnabhängigen gegen Sozialabbau. Am
1. November 2003 hielt er
eine
Rede auf
der Großdemonstration gegen Sozialabbau in Berlin.
Verlagsinformation
Weitere Informationen
Veranstaltung "Agenda 2010 – Was nun?" am 23.01.2004
im Buchladen Neuer Weg
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Horst
Afheldt: Wirtschaft, die arm macht. Vom Sozialstaat zur
gespaltenen Gesellschaft. Kunstmann-Verlag 2003. ISBN:
3-88897-344-9. |
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Zum Buch
Wirtschaften wir uns arm? Von dem einst selbstverständlichen Ziel,
"Wohlstand für alle" zu schaffen, ist schon lange nicht mehr die
Rede. Im Gegenteil: Wo immer über dringend nötige Reformen
diskutiert wird, heißt es: Löhne senken, Wachstum steigern,
Beseitigung aller Handelshemmnisse und Entlastung der
"eigentlichen Leistungsträger", der Unternehmen, von Steuern und
Abgaben.
Obwohl Wirtschaftsexperten wie Joseph Stiglitz oder George Soros
längst die verheerenden Folgen einer ungehemmten
Liberalisierungspolitik für Wirtschaft wie Gesellschaft
beschrieben haben, werden diese Patentrezepte unverdrossen
angeboten. "Die Politik" soll nur noch konsequenter, radikaler
deregulieren als bisher, dann werde der "Konjunktur-Motor" schon
wieder anspringen.
Einen Arzt, der seinem Patienten jahrelang dieselben Pillen
verschreibt, obwohl sich die Symptome verschlechtern, sollte man
wechseln. Sollte man nicht auch bei der krankenden Wirtschaft eine
neue Diagnose erstellen, bevor man mit der Therapie fortfährt?
Horst Afheldt unterzieht die "harten Fakten" aus 25 Jahren
Wirtschaftsliberalismus einer scheidenden Analyse. Sie zeigt,
dass vom wachsenden "Sozial-Produkt" immer weniger bei den Bürgern
ankommt, dass die derzeitige Wirtschaftsordnung zu einer
gespaltenen Gesellschaft führt – und damit für alle zunehmend
unwirtschaftlich wird.
Brauchen wir eine neue Wirtschaftsordnung, die nicht auf Kosten
der Gesellschaft geht, und gibt es dafür erfolgversprechende
Modelle? Horst Afheldts faktenreiche Analyse zeigt, dass wir uns
die Verarmung des ökonomischen Denkens nicht länger leisten
können, dass es an der Zeit ist, Wirtschaft "gesellschaftsfähig"
zu machen.
Zum Autor
Horst Afheldt, geb. 1924, war von 1960-70 Geschäftsführer der
Vereinigung Deutscher Wissenschaftler. Danach Studienprojekte über
friedenspolitische, ökologische und ökonomische Grundfragen am
"Max-Planck-Institut zur Erforschung der Lebensbedingungen der
wissenschaftlich-technischen Welt" in Starnberg. Zahlreiche
Veröffentlichungen zu den Themen Sozialstaat, Sicherheits- und
Friedenspolitik. 1994 erschien sein viel beachtetes Buch "Wohlstand
für niemand? Die Marktwirtschaft entlässt ihre Kinder". Horst
Afheldt lebt in Hamburg.
Verlagsinformation |
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Meinhard
Miegel: Die deformierte Gesellschaft.
Wie die
Deutschen ihre Wirklichkeit verdrängen. Ullstein-Verlag 2003.
ISBN: 3-548-36440-3. |
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Zum Buch
Meinhard Miegel, einer der von bürgerlich-neoliberalen
Mainstream-Medien höchstgelobten Juristen
Deutschlands, stellt die deutsche
Gesellschaft auf den Prüfstand –
das Gemeinwesen, die Wirtschaft, die Sozialsysteme. Sein
Fazit: Von einer zukunftsorientierten Leistungsgesellschaft
seien die Deutschen weit entfernt. Sie
würden ihre Wirklichkeit
verdrängen und sich in Wohlstandsillusionen
wiegen. Dabei fordere der
dramatische Wandel der gesellschaftlichen
Grundlagen nach Miegels Auffassung ein rasches
Umsteuern auf allen Ebenen: "Die außergewöhnliche
Wohlstandsepoche, die die Bundesrepublik Deutschland seit den
fünfziger Jahren erlebt hat, ist endgültig vorbei." Laut Miegel
"behindern rückwärtsgewandte Fixierungen die überfälligen
Anpassungsprozesse in Wirtschaft und Gesellschaft." Ein feuriges
neoliberales Plädoyer für drastischen Sozialabbau und
mehr Umverteilung nach oben.
Verlagsinformation/Michael Kraus
Zum Autor
Meinhard Miegel, geboren 1939 in Wien, war unter
Kurt Biedenkopf Leiter der Hauptabteilung Politik, Information und
Dokumentation der CDU-Bundesgeschäftsstelle. Seit 1977 leitet er
das Institut für Wirtschaft und Gesellschaft in Bonn und wirkt
zusätzlich als Berater in Politik und Wirtschaft (z.B. für die von
ihm gegründete, arbeitgebernahe Lobbyorganisation "Bürgerkonvent")
sowie als Beiratsmitglied verschiedener wissenschaftlicher
Einrichtungen, die sich mit gesellschaftspolitischen
Zukunftsfragen befassen.
Verlagsinformation
Weitere Informationen
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Sahra
Wagenknecht: Die Mythen der Modernisierer. Dingsda-Verlag 2001
(2. Auflage). ISBN: 3-928498-84-3. |
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Zum
Buch
Ob in London, Paris, Wien, Rom oder Berlin: Modernisieren ist modern. In Gewerkschaften, in sozialdemokratischen und sozialistischen, ja selbst in konservativen und rechten Parteien ist inzwischen kein Titel verrufener und keine Schmähung verletzender als die Erklärung zum "Traditionalisten". Wer die Zeichen der Zeit
erkannt hat beziehungsweise wer Karriere machen möchte,
unterstützt in seinem Politikbereich "notwendige, wenn auch schmerzhafte Reformen" und kann sich dabei medialer Unterstützung sicher sein; er gilt als mutig und kreativ, als eigenständiger Geist, der entwicklungshemmenden Verkrustungen und überholten Denkmustern einen mühevollen, aber unerlässlichen Kampf angesagt hat.
Das Buch durchleuchtet die gängigen Reform-Argumente und die hinter ihnen stehenden
Mythen: Erzeugt steigende Produktivität Arbeitslosigkeit? Ausgleich von Angebot und Nachfrage oder Kontrolle des Angebots? Wo liegt der tatsächliche Unterschied zwischen Umlagefinanzierung und Kapitalstockbildung?
Gibt es andere Wege aus der öffentlichen Schuldenfalle als Sparpolitik? Was steht hinter den vielen Billionen
US-Dollar internationaler Staatsschulden? Worum ging und geht es in Jugoslawien und
Tschetschenien: Menschenrechte contra Völkerrecht?
Die Analyse ergibt: Bei den Konzepten der Modernisierer handelt es sich nicht um neue, sachzwangbedingte Lösungsmodelle, sondern um ein in sich konsistentes Programm ökonomischer Interessenpolitik zur Erhöhung bzw. Stabilisierung der internationalen Kapitalrenditen. Zu seinen Konsequenzen gehört
wachsende Armut bei steigendem Reichtum auf globaler wie nationaler Ebene,
Lebensunsicherheit, Zukunftsangst, Kriegsgefahr. Die politischen Träger dieses Programms sind auswechselbar, wobei die Wirtschaft sozialdemokratische bzw.
"Links"-Regierungen aufgrund ihrer höheren Integrationswirkung bevorzugt unterstützt.
Zugleich werden als mögliche Nachfolger in den meisten europäischen
Ländern rechtspopulistische, zum Teil offen faschistische Kräfte
aufgebaut.
In einem umfangreichen Kapitel über den Kapital-Mythos untersucht die Autorin Veränderungen in den globalen Verwertungsbedingungen seit Untergang des sozialistischen Widerparts. Was bedeuten die jahrelangen exzessiven Höhenflüge am Aktienmarkt? Welche realwirtschaftlichen Werte liegen Finanztransaktionen zugrunde? Welche Rückwirkungen hat die immer größer werdende spekulative Blase? Was eigentlich ist "Kapital"?
Auch die Autorin meint, dass nichts bleiben kann, wie es ist, bezieht diese Aussage jedoch auf die wirtschaftlichen Verhältnisse selbst. Wenn die bestehende ökonomische Ordnung nur noch um den Preis
erhalten werden kann, dass soziale Rechte mit Füßen getreten werden, sollte man statt von den sozialen Rechten besser von der kapitalistischen Ordnung Abschied nehmen. Die Eigentumsfrage spielt dabei nach wie vor eine entscheidende Rolle. In einem abschließenden leidenschaftlichen Plädoyer für eine neue sozialistische Wirtschaftsordnung skizziert die Autorin eine Perspektive jenseits der üblichen Alternative von Privatwirtschaft und starrer zentralistischer Planung.
Zur Autorin
Sahra Wagenknecht, 1969 in Jena geboren, Schule in Berlin. Studium
der Philosophie und Neueren Deutschen Literatur in Jena, Berlin,
Groningen, z. Zt. Vorbereitung der Dissertation. Seit 1991 hatte
sie leitende Funktionen in der Partei des Demokratischen
Sozialismus (PDS) inne. Am 29.06.2003 wurde sie
erneut in den PDS-Bundesvorstand gewählt. Mehrere
Buchveröffentlichungen, u.a. "Kapitalismus
im Koma" (2003), "Aló
Presidente: Hugo Chávez und Venezuelas Zukunft" (2004).
Verlagsinformation
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AG Alternative Wirtschaftspolitik:
MEMORANDUM 2003. Krise im Schatten des Krieges - Mehr Steuern für mehr Beschäftigung statt Abbruch des Sozialstaates.
PapyRossa-Verlagsgesellschaft 2003. ISBN: 3-89438-258-9. |
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Zum
Buch
Das Memorandum 2003 untersucht die nationale und internationale
Konjunkturlage, formuliert Strategien gegen Krise und
Arbeitslosigkeit, für den Erhalt der Sozialsysteme und zur
Finanzierung der dazu erforderlichen Maßnahmen. Es beziffert die
Kosten der Aufrüstung im Zuge der deutschen Beteiligung an
weltweiten Militärinterventionen, umreißt die Grundprinzipien
einer Finanz- und Steuerpolitik, die mit der Umverteilung von
unten nach oben Schluss macht, und skizziert einen alternativen
wirtschaftlichen Entwicklungstyp zur neoliberalen Globalisierung.
In der AG Alternative Wirtschaftspolitik haben sich WissenschaftlerInnen
aus Universitäten, Forschungsinstituten und Gewerkschaften
zusammengeschlossen. Ihr jährliches MEMORANDUM ist die wichtigste
Antwort auf das Jahresgutachten der Fünf Weisen, von denen sich
die Bundesregierung beraten lässt.
Zu den AutorInnen
In
der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik haben sich west-
und ostdeutsche WissenschaftlerInnen aus Universitäten,
Forschungsinstituten und Gewerkschaften zusammengeschlossen. Ihr jährliches
MEMORANDUM ist die wichtigste Antwort auf das Jahresgutachten der
neoliberalen "Fünf Weisen".
Verlagsinformation
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Miren Etxezarreta/John Grahl/Jörg Huffschmid/Jacques Mazier u.a.:
EuroMemo 2003. Hrsg. von der Europäischen Memorandum-Gruppe.
VSA-Verlag 2003. ISBN: 3-89965-020-4.
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Die Arbeitsgruppe "europäischer WirtschaftswissenschaftlerInnen für eine Alternative Wirtschaftspolitik in Europa" macht Vorschläge für den Ausbau des europäischen Sozialmodells, die von über 300 europäischen ÖkonomInnen unterstützt werden.
Seitdem der Stabilitäts- und Wachstumspakt faktisch zusammengebrochen ist, gerät der neoliberale Kurs der europäischen Wirtschafts- und Sozialpolitik zunehmend unter Kritik. Die Geldpolitik würgt die Produktion ab, die Finanzpolitik der Mitgliedsländer steht unter dem Diktat des Haushaltsausgleichs, eine eigenständige europäische Beschäftigungspolitik gibt es nicht, und die "Modernisierung" der sozialen Sicherungssysteme läuft auf eine Privatisierung hinaus, die den Versicherten vor allem Unsicherheit bringt und nur den großen Akteuren auf den Finanzmärkten nutzt.
Das Memorandum orientiert auf den Erhalt bzw. den Ausbau eines eigenständigen demokratischen Sozialmodells für Europa. Im Zentrum stehen dabei neben einer ausführlichen Kritik an den Rentenreformen in der EU, Vorschläge zur Verteidigung und für den demokratischen Ausbau des öffentlichen Sektors, für eine fortschrittliche Finanzpolitik und die Herstellung eines europäischen Finanzmarktes, der spekulative Turbulenzen vermeidet und in eine gesamtwirtschaftliche Entwicklungsstrategie eingebunden wird.
In der Europäischen Memorandumsgruppe arbeiten u.a. mit: Miren Etxezarreta (Barcelona), John Grahl (London), Jörg Huffschmid (Bremen), Jacques Mazier (Paris).
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Joachim
Bischoff/Klaus Steinitz (Hrsg.): Linke Wirtschaftspolitik.
Bilanz, Widersprüche, Perspektiven. Tagungsband. VSA-Verlag 2003.
ISBN: 3-89965-021-2.
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Die Autorinnen und Autoren dieses Buches ziehen kritisch Bilanz und fragen: Wie muss eine moderne, linke Wirtschaftspolitik für das 21. Jahrhundert aussehen?
Seit den 1970er Jahren dominiert eine angebotstheoretische, neoliberale Konzeption die Wirtschaftspolitik. Es gab zwar eine kritische Begleitung dieser Entwicklung durch keynesianisch-marxistisch orientierte Ökonomen und Vorschläge für eine linke, an den Interessen der Lohnabhängigen orientierte Wirtschaftspolitik. Die nahezu übermächtige neokonservative Hegemonie ist durch diese hartnäckige, geduldige Organisation von Gegenöffentlichkeit aber kaum aufgeweicht worden. Nach Überzeugung der Autoren ist es deshalb höchste Zeit, eine kritische Bilanz zu ziehen, in die auch die Erfahrungen in den ehemals sozialistischen Ländern mit einfließen müssen.
– Was will linke Wirtschaftspolitik unter den heutigen Bedingungen eines flexiblen und globalen Kapitalismus, und was kann sie erreichen?
– Welche Spielräume hat linke Wirtschaftspolitik und inwieweit haben sich diese seit Mitte der 70er Jahre verändert?
– Wovon hängt die Umsetzung linker Politikvorschläge ab, worin bestehen ihre wichtigsten Realisierungsbedingungen?
– Welches sind unter den gegenwärtigen Bedingungen in Deutschland Hauptfelder linker Wirtschaftspolitik?
In den Vordergrund tritt dabei: Wie kann der Ausweitung der sozialen Unsicherheit im flexiblen Kapitalismus und dem weiter anwachsenden Leistungsdruck der abhängig Beschäftigten und auch eines großen Teils der Selbständigen entgegengewirkt werden? Welche Rolle könnte eine den heutigen Bedingungen entsprechende moderne
"mixed economy" spielen, die nicht nur durch pluralistische Eigentumsformen (private, genossenschaftliche, gemeinnützige und öffentliche Unternehmen), sondern auch durch eine Rahmenplanung und bestimmte Investitionslenkung gekennzeichnet sein müsste?
Mit Beiträgen von Joachim Bischoff, Judith Dellheim, Eugen Faude, Jörg
Huffschmid, Rudolf Hickel, Dieter Klein, Christa Luft, Ingo Schmidt, Margit
Schratzenstaller, Klaus Steinitz u.a.
Verlagsinformation |
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Herbert Niemann:
In der Schuldenfalle. Zukunftsorientierte Wirtschaftsordnung oder Zerstörung des Sozialstaats.
PapyRossa-Verlagsgesellschaft
2003. ISBN: 3-89438-264-3. |
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Die
kapitalistische Kredit- und Zinswirtschaft produziert eine zum
Scheitern verurteilte Wachstumsgesellschaft. Die mit steigender
Verschuldung zunehmenden Zinslasten können nur durch
entsprechendes Wirtschaftswachstum ausgeglichen werden. Die hierzu
erforderlichen Wachstumsraten sind am Ende nicht mehr
realisierbar. Der dann einsetzende gesamtwirtschaftliche
Niedergang ist durch keinerlei politische oder ökonomische Maßnahmen
dauerhaft aufzuhalten. Staatlicher Selbstmord auf Raten und ein
systembedingtes zunehmendes Auseinanderklaffen von Arm und Reich
sind die Folge. Abhilfe kann nur eine an den Interesssen der Bevölkerungsmehrheit
ausgerichtete zukunftsorientierte neue Wirtschaftsordnung
schaffen.
Verlagsinformation |
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Arne
Heise: Dreiste Elite. Zur Politischen Ökonomie der Modernisierung.
VSA-Verlag 2003. ISBN: 3-89965-014-X. |
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Zum
Buch
Die wirtschaftlichen und politischen Eliten jammern über den
"desolaten Zustand Deutschlands" und fordern radikale
Einschnitte bei den Einkommen der abhängig Beschäftigten und den
Sozialleistungen. Dem widerspricht Arne Heise.
"Deutschland
gehört zu den reichsten, modernsten, demokratischsten Ländern
dieser Erde und unsere Probleme sind die sprichwörtlichen
'Peanuts' im Vergleich zu jenen Problemen, vor denen Länder und
Gesellschaften in Afrika oder Lateinamerika, aber auch Südostasien
stehen. Es sind Probleme auf höchstem Wohlstandsniveau. Nicht der
Verbleib Deutschlands im Reigen der hochentwickelten
Volkswirtschaften und Gesellschaften steht ernsthaft auf dem
Spiel, wohl aber jene institutionelle Basis und jenes
gesellschaftliche Selbstverständnis der Bundesrepublik, die in
der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entscheidend dazu
beigetragen haben, dass Deutschland nach der grausamen Geschichte
der ersten Hälfte des gleichen Jahrhunderts wieder zu einem
bewunderten gesellschaftlichen Modell und ökonomischen Motor
einer friedlichen europäischen Integration werden konnte.
Es lohnt sich deshalb, genauer hinzuschauen. Und zumindest der
Autor empfindet es als zunehmend unerträglich, wie ohne
hinreichenden Sachverstand (wenn man es wohlwollend betrachten
will) oder gar eindeutig interessenpolitisch motiviert das 'Modell
Deutschland' zerredet und zerschrieben wird, wo eine gehörige
Portion Stolz und Verteidigungsbereitschaft zu wünschen wäre."
(Aus dem Vorwort)
Zum Autor
Dr. Arne Heise ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der
Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik sowie
Referatsleiter für Konjunkturforschung und allgemeine
Wirtschaftspolitik im Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen
Institut der Hans Böckler Stiftung (WSI). Seine
Arbeitsschwerpunkte sind Beschäftigungstheorie, Politik, Europäische
Währungsintegration und Globalisierungsprozesse.
Verlagsinformation |
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Detlef Gürtler:
Vorbild Deutschland. Warum die
Amerikanisierung unserer Wirtschaft ein Ende haben muss!
Eichborn-Verlag 2003. ISBN: 3-8218-3996-1. |
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Zum
Buch
Wer ohne
entsprechende Vorwarnung deutsche Zeitungen liest, muss
stündlich den Untergang der Wirtschaft
erwarten: das unaufhörliche Gejammer über die Zustände hierzulande
durch Deutschlands ökonomische und gesellschaftliche Eliten dringt
lautstark aus jeder Zeile. Dem widerspricht Detlef Gürtler
vehement: Deutschland ist im weltweiten Vergleich das
zukunftsfähigste Modell, das es im Angebot der
Wirtschaftsordnungen gibt.
Weil der deutsche Weg des Kapitalismus längerfristig vor allem dem
US-amerikanischen überlegen ist, sollten
sich die Deutschen auf ihre Stärken
wie den Mittelstand, Stabilitätskultur, Sozialstaat,
Gewerkschaften oder Ordnungspolitik konzentrieren und deren
Potentiale freilegen. Dann wird die deutsche
Wirtschaft auch nicht länger Schlusslicht in Europa sein.
Jammern auf weltweit höchstem Niveau dürfen wir zwar weiterhin,
nur daran glauben dürfen wir nicht. "Um
meinen Schreibtisch katastropht es vom Morgen bis zum Abend, aber
ich warte noch immer auf die Katastrophe." (Ludwig Erhard)
Rezension
"Gürtlers Buch ist der längst fällige Widerspruch zu der
Jammertalprosa, die uns tagtäglich aus unseren Medien
entgegentönt. Wenn es an ihm etwas auszusetzen gibt, dann, dass es
bei allem Gegensatz zum wehleidigen Zeitgeist eben doch ein
typisches Produkt der verengten ökonomistischen Weltsicht ist.
Denn dass das Glück der Menschheit nur durch die Vermehrung des
Bruttoinlandsprodukts gefördert werden könne und Lebensqualität
sich ausschließlich an den Konsumchancen bemesse, steht für den
Autor außer Frage." (Johano Strasser,
Süddeutsche Zeitung, 17.03.2003)
Zum Autor
Detlef Gürtler, geboren 1964,
studierte Volkswirtschaftslehre und Politikwissenschaft. Von ihm
erschienen neben "Vorbild Deutschland" (2003) die Sachbücher
"Die humane Revolution" (2001) und
"Der Minus-Milliardär" (2001).
Verlagsinformation
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Michael Hartmann: Der Mythos von den
Leistungseliten. Spitzenkarrieren und soziale Herkunft in
Wirtschaft, Politik, Justiz und Wissenschaft. Campus-Verlag 2002.
ISBN: 3-593-37151-0. |
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Zum Buch
Geschlossene
Gesellschaft! – Für Spitzenkarrieren in Deutschland ist die
soziale Herkunft ausschlaggebend, nicht die individuelle Leistung.
Die hier untersuchten Berufsverläufe von Ingenieuren, Juristen und
Wirtschaftswissenschaftlern zeigen, dass die Promotion noch lange
nicht den Weg zu Top-Positionen in der Wirtschaft ebnet. Die
größten Chancen haben Promovierte, die aus dem gehobenen oder dem
Großbürgertum stammen. Die soziale Öffnung des deutschen
Bildungswesens hat bislang nicht zur sozialen Öffnung der Eliten
geführt.
Weitere Informationen
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Der Mythos von den Leistungseliten. Eine Rezension von Sirii
Anderson (AStA der FU Berlin, AStA-Info Nr. 06)
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Leistung
lohnt nicht. Heute ist die klassenlose Leistungsgesellschaft
irrealer denn je. Eine Rezension von Ulrich Brieler (taz,
09.10.2002)
-
Macht muss
gelernt sein. Die Rekrutierung der deutschen Wirtschaftselite ist
keine Frage der Leistung (junge Welt, 19.09.2003)
-
Kanzler
träumt von Eliteunis: Pfründe für die Oberschicht? (junge Welt,
08.01.2004)
-
Elitenmythen. Bochumer Historiker beschreiben Kontinuität und
Mentalität deutscher Wirtschaftslenker im 20. Jahrhundert (junge
Welt,
13.03.2004)
Zum Autor
Michael Hartmann, geboren 1952 in
Paderborn, studierte von 1971-1976 Soziologie,
Politikwissenschaft, Philosophie, Geschichte, Psychologie und
Germanistik in Marburg und Hannover. 1979 promovierte er zum Dr.
phil. an der TU Hannover, 1983 habilitierte er sich in Soziologie
an der Universität Osnabrück. 1980-1989 war er Mitglied des
Fachausschusses 8 der Gesellschaft für Informatik. 1979-1996
arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den
Universitäten Bochum, Osnabrück und Paderborn, 1984-1999 hatte er
Gast- und Vertretungsprofessuren an den Universitäten Darmstadt,
Duisburg, Kassel, Osnabrück und Paderborn inne. Seit 1999 ist er
als Professor für Soziologie am Fachbereich Gesellschafts- und
Geschichtswissenschaften der TU Darmstadt tätig. Seine
Arbeitsschwerpunkte sind Eliteforschung, Industrie- und
Organisationssoziologie, Managementsoziologie, Globalisierung und
nationale Wirtschaftskulturen sowie die Professionsforschung.
Verlagsinformation
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Guillaume Paoli: Mehr Zuckerbrot, weniger Peitsche. Aufrufe, Manifeste und Faulheitspapiere der Glücklichen Arbeitslosen.
Edition Tiamat
2002. ISBN: 3-89320-062-2. |
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Zum Buch
Seit 1996 verbreiten die Glücklichen Arbeitslosen eine
ketzerische Botschaft: Arbeit für alle werde es nie wieder geben,
doch gerade dies sei eine historische Chance. Heute gäbe es
bereits Menschen, die außerhalb der Erwerbssphäre ein durchaus
glückliches Dasein gefunden hätten. Nicht Arbeitslosigkeit sei
das Problem, sondern Geldlosigkeit und mangelnde gesellschaftliche
Akzeptanz. Darum plädieren die Glücklichen Arbeitslosen für
eine angemessene, bedingungslose Entlohnung derjenigen, die auf
die Mangelware Arbeit freiwillig verzichten. Voraussetzung dafür
wäre freilich eine kulturelle Revolution, die sich gegen die alte
Arbeitsmoral richten müsste, um die soziale Relevanz der Muße
anzuerkennen. Zum
ersten Mal werden in diesem Buch Manifeste und Flugschriften der
Glücklichen Arbeitslosen zusammengestellt. In einer Einführung
fasst Guillaume Paoli
– einer der Hauptprotagonisten
– die
theoretischen Grundsätze der Bewegung zusammen.
Rezensionen
"Der subversiv begabte Guillaume Paoli (...) hat es
inzwischen zu einiger Prominenz gebracht. Sogar die FAZ druckte
ein Manifest des Star-Arbeitslosen." (Esther Slevogt,
Financial Times Deutschland)
"Die Glücklichen Arbeitslosen verweisen darauf, daß die
wesentlichen Fragen der Gesellschaft von falschen Antworten
verstellt sind, also gegen die Schwerkraft des scheinbar Bekannten
neu aufgeworfen werden müssen." (Ulrich Beck, Süddeutsche
Zeitung)
"Als neuen 'Bund der Kommunisten' könnte man die 'glücklichen
Arbeitslosen' werten, die neuerdings immer mehr von sich reden
machen (...). Die neue Ideologie greift um sich wie ein Ölfleck."
(Peter Glotz, "Die beschleunigte Gesellschaft")
"Der Berliner Gruppierung ist damit nicht bloß ein
origineller kultureller Ausdruck des Arbeitslosen-Dilemmas
gelungen. Sie führte auch die Kunst vor, sich des historischen
Korsetts zu entledigen, das sich die linke selbst angelegt hat und
in dem sie sich seit geraumer Zeit gefangen fühlt." (Mark
Siemons, FAZ)
Zum Autor
Guillaume
Paoli, geboren 1959, unternimmt seit 20 Jahren eine Feldstudie zum
vergleichenden Schmarotzertum innerhalb der EU. Buchveröffentlichungen.
Lebt seit 1992 in Berlin.
Weitere Informationen
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Webseite der "Glücklichen Arbeitslosen"
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Ein latentes Manifest
(Textauszug)
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Rezension des Buchs "Mehr Zuckerbrot, weniger Peitsche", von
Walter van Rossum (DLR, 03.03.2003)
Verlagsinformation
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Karl
Georg Zinn: Wie Reichtum Armut schafft. Verschwendung,
Arbeitslosigkeit und Mangel. PapyRossa-Verlagsgesellschaft 2002.
ISBN: 3-89438-249-X. |
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Zum Buch
Warum die Umverteilung von unten nach oben der wirtschaftlichen
Entwicklung schadet, wieso Lohn- und Sozialabbau gegen die Krise
auf dem Arbeitsmarkt nichts nützen und weshalb die neoliberalen
Verheißungen nicht aufgehen, belegt Karl Georg Zinn in seiner
Kritik am wirtschaftspolitischen Zeitgeist. Um die Ursachen von
Massenarbeitslosigkeit und Armut verständlich zu machen und zu
zeigen, wo ernsthafte Lösungsversuche ansetzen müssten,
rückt er die grundlegenden Mechanismen der kapitalistischen
Wirtschaft in den Mittelpunkt. Damit liefert er auch eine
lebendige Einführung in die politische Ökonomie der Gegenwart.
"Dieses
Buch ist eine gediegene, sehr anregende, gewiss
auch teils strittige theoretische Analyse kapitalistischer
Marktwirtschaften und eine Prognose über die Grundlinien ihrer
Veränderung." (Neues Deutschland)
"Ein im guten Sinn herausforderndes Buch." (Badische
Zeitung)
Zum Autor
Karl Georg Zinn,
geboren 1939,
Professor für Volkswirtschaftslehre. Hauptarbeitsgebiete:
Geschichte der politischen Ökonomie, internationale
Wirtschaftsbeziehungen, Makroökonomie, Konjunkturen und Krisen.
Zahlreiche Buch- und Zeitschriftenveröffentlichungen.
Verlagsinformation
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Joachim Bischoff/Sebastian Herkommer/Hasko Hüning: Unsere Klassengesellschaft. Verdeckte und offene Strukturen sozialer Ungleichheit. VSA-Verlag 2002.
ISBN: 3-87975-861-1.
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Zum
Buch
Die Erkenntnis, dass es voreilig war, der Auflösung der Klassenverhältnisse das Wort zu reden, wird allmählich wieder salonfähig. Wie die Klassenanalyse für die moderne Gesellschaftstheorie und für ein gesellschaftliches Reformprogramm fruchtbar gemacht werden kann, zeigen die Autoren dieses Bandes.
Sind die Klassen in der Moderne verdampft? Bereits in seiner Zeit erblickte Karl Marx insbesondere in England eine
"unendliche Zersplitterung der Interessen und Stellungen, worin die Theilung der gesellschaftlichen Arbeit die Arbeiter, wie die Kapitalisten und Grundeigenthümer ... spaltet."
Von einer komplexen Struktur der Lebenssphären ist nicht ohne Weiteres auf einen
"Kapitalismus ohne Klassen" zu schließen. Vielmehr sprechen Klassenverhältnisse für die Entwicklung abgestufter Lebensweisen.
Die Autoren dieses Bandes bewegen sich vor dem Hintergrund einer Gesellschaftstheorie, die die Marxsche Kapitalismusanalyse nicht für überholt hält, solange die kapitalistische Produktionsweise bestimmend ist für die Verteilung von Arbeit und Reichtum. Sie vertreten die These, dass die klassische Klassentheorie Beiträge für notwendige Klarstellungen und Erweiterungen liefert.
Damit verfeinern sie nicht nur ein Instrument, das zeigt, in welcher Gesellschaft wir leben, sondern sie tragen auch zur Vermittlung von Klassenstruktur, alltäglichen Lebensverhältnissen und sozialem Handeln bei – mit dem Blick auf die gesellschaftlichen Träger eines fortschrittlichen Reformprogramms, die ein Bündnis zur Durchsetzung von Gegenmacht und Reformen bilden können.
Zu den Autoren
Joachim Bischoff ist Redakteur der Zeitschrift Sozialismus, Hamburg.
Sebastian Herkommer war bis 1998 Professor für Soziologie an der Freien Universität Berlin.
Hasko Hüning ist wissenschaftlicher Angestellter am Otto-Suhr-Institut der freien Universität Berlin.
Verlagsinformation |
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Herbert Schui/Stephanie Blankenburg: Neoliberalismus: Theorie,
Gegner, Praxis. VSA-Verlag 2002. ISBN: 3-87975-854-9.
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Zum
Buch
Eine systematische Darstellung des Neoliberalismus, die seine
Voraussetzungen, seine theoretischen Grundlagen und seine
politische Ausformung umgreift.
Auffällig an der Literatur zum Thema Neoliberalismus ist, dass
eine kohärente, in den Kontext der Ideengeschichte eingebettete
und strukturierte Darstellung der neoliberalen Theorie nicht
geleistet wird. Zumeist wird die Wirtschaftspolitik untersucht,
die als neoliberal bezeichnet wird. Eine systematische
Auseinandersetzung muss demgegenüber folgenden Fragen nachgehen:
(1) Welches Interesse verkörpert der Neoliberalismus, auf welche
theoretischen Strömungen ist er eine Antwort?
(2) Was sind die Aussagen der Theorie, was ist ihre Struktur,
welche philosophischen Grundlagen hat sie?
(3) Wie formt sich Neoliberalismus zu Politik aus, welche sozialen
Schichten sind die aktiven Träger des neoliberalen Modells?
Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Untersuchung von
Blankenburg und Schui.
Zu den AutorInnen
Herbert Schui ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der HWP
– Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik.
Stephanie Blankenburg ist Dozentin für Volkswirtschaftslehre an
der School of Oriental and African Studies, Universität London.
Verlagsinformation |
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Susan
George/Friedhelm Hengsbach/Noreena Hertz/Klaus Zwickel u.a.:
Globalisierung oder Gerechtigkeit? Politische Gestaltung und
soziale Grundwerte. Hrsg. von der Otto-Brenner-Stiftung.
VSA-Verlag 2003. ISBN: 3-89965-002-6. |
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Globalisierung
UND soziale Gerechtigkeit! – So lautet die Antwort der AutorInnen
auf die im Titel gestellte Frage. Gleichwohl fällt sie in der
Ausgestaltung und Reichweite höchst unterschiedlich aus.
Nicht nur die Proteste in Florenz, Seattle oder Genua machen
deutlich, dass die Globalisierung und ihre Folgen dringend
politischer Gestaltung bedürfen, auch der steigende Unwille
breiter Bevölkerungsschichten zu Beginn des 21. Jahrhunderts
unterstreicht dieses Erfordernis. Weitere Indizien für diese
gesellschaftlichen Umbrüche sind die Tatsache, dass Konzerne
Regierungen manipulieren und dass Proteste und Boykotts von
Verbrauchern inzwischen oft mehr Wirkungen zeigen als der Gang zur
Wahlurne.
Hat das Pendel des Kapitalismus zu weit und zu einseitig
ausgeschlagen? Hat uns die "freie Marktwirtschaft" blind
dafür gemacht, dass zu viele Menschen auf der Strecke bleiben?
Welche politischen Gestaltungsspielräume hat der Staat bei der
vorherrschenden neoliberalen Denkrichtung noch? Und wie kann
sichergestellt werden, dass Arbeitnehmerrechte weltweit dabei
nicht unter die Räder kommen? Antworten auf diese Fragen
diskutierten die Teilnehmer der Jahrestagung 2002 der
Otto-Brenner-Stiftung.
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Sven
Giegold: Steueroasen: trockenlegen!
Die verborgenen Billionen für Entwicklung und soziale
Gerechtigkeit heranziehen. AttacBasisTexte
4. VSA-Verlag
2003. ISBN: 3-89965-003-4. |
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Zum
Buch
Die Globalisierung der Finanzmärkte hat dazu geführt, dass riesige Kapitalmengen rund um den Globus transferiert werden können. Dies ermöglicht Konzernen und vermögenden Privatpersonen Steuerflucht in ungekanntem Ausmaß. Wie es dazu kam und was dagegen unternommen werden kann, stellt Sven Giegold in diesem Buch dar.
Konzerne verlagern ihre Gewinne über Briefkastenfirmen und komplizierte Rechtskonstruktionen in Steueroasen des Auslandes, umgehen so die Besteuerung ihrer Gewinne. Privatpersonen mit erheblichem Vermögen verschieben ihr Kapital ins Ausland; die Zinsen, Dividenden und Spekulationsgewinne werden bei der Steuererklärung verschwiegen und Steuern hinterzogen. Umgekehrt nutzen ausländische Firmen und Privatpersonen Deutschland als Steueroase. Nach vorliegenden Schätzungen gehen allein dem deutschen Fiskus durch die Hinterziehung von Steuern auf Zinsgewinne jährlich ca. 10 Mrd.
Euro verloren.
Attac hält diese Entwicklung für sozial ungerecht und gefährlich. Zum einen fehlen wichtige Steuereinnahmen für die Finanzierung von Bildung, sozialen Dienstleistungen und ökologischen Maßnahmen. Zum anderen versuchen sich die Staaten durch immer niedrigere Steuersätze auf Unternehmensgewinne und Kapitaleinkünfte gegenseitig Steuereinnahmen abzujagen. Dieser ruinöse Wettlauf muss gestoppt werden.
Aber nicht nur die Industrieländer werden geschädigt. Für Entwicklungsländer kommt alles noch viel schlimmer. Die Unternehmenssteuern, die die großen Konzerne zahlen müssen, sind in den letzten 20 Jahren dramatisch gesunken. Die kleine Gruppe der Wohlhabenden schafft ihr Kapital im großen Stil in die Steueroasen, statt es für die wirtschaftliche Entwicklung ihrer Länder einzusetzen.
Zum Autor
Sven Giegold ist Wirtschaftswissenschaftler und Mitglied im Koordinierungskreis von
ATTAC.
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Herbert Schui/Holger Paetow (Hrsg.): Keynes heute. Festschrift für Harald Mattfeldt. VSA-Verlag 2003.
ISBN: 3-89965-019-0.
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Die Theorie des Keynesianismus liegt ausgearbeitet vor. Es kommt nun darauf an, sie für die Fragen der Gegenwart auszuformen, die positiven Wirkungen der keynesianischen Politik in der Vergangenheit ins Bewusstsein zu rufen und all dies – nicht zuletzt in der akademischen Lehre – öffentlich zu machen.
Als Strategie zur Besserung der Wirtschaftslage verfolgt die Wirtschaftspolitik nicht ohne Erfolg das Ziel der Kostensenkung. Der Reallohn steigt langsamer als die Arbeitsproduktivität, der Flächentarifvertrag wird von einer Reihe von Ausnahmeregelungen unterlaufen. Die Besteuerung der Unternehmen sinkt ab. Die unzureichenden Einnahmen des Staates ziehen Ausgabenkürzungen nach sich. Der Maastrichter Stabilitätspakt, obwohl nach allgemeiner Übereinstimmung fällig für eine Revision, ist unverändert die Leitlinie der Fiskalpolitik. Die Senkung der Lohn- und Lohnnebenkosten und der Gewinnsteuern soll die Unternehmen zu mehr Nachfrage nach Arbeit veranlassen.
Die Erfahrung allerdings zeigt, dass dieser neoklassische Ansatz falsch ist. Die Unternehmen stellen nicht mehr Leute ein, wenn die Arbeit billiger wird. Sie produzieren nur dann mehr und dehnen die Beschäftigung aus, wenn der Absatz für ihre Produkte gesichert ist. Die Kostensenkung, auch wenn sie die Lage einzelner Unternehmen kurzzeitig bessern sollte, beseitigt gesamtwirtschaftlich Nachfrage und ist damit Anlass, die Beschäftigung weiter zu senken.
Es zeichnet sich eine Entwicklung ab, in der die Wachstumsraten in matten Konjunkturaufschwüngen die Marke von zwei Prozent nicht mehr überschreiten, um dann von langen Perioden eines Rückganges des Volkseinkommens abgelöst zu werden. Eine Spirale der Deflation ähnlich wie in den 1930er Jahren kann nicht mehr ausgeschlossen werden. Umdenken ist daher nötig. Hierbei muss die Wirtschaftswissenschaft nicht wie in den 1930er Jahren erst mühsam eine neue Theorie entwickeln, nachdem die Krise nie da gewesenes Massenelend verursacht hat: Sie kann jetzt vorausschauend ihren Beitrag dazu leisten, das Elend abzuwehren.
Mit Beiträgen von Rudolf Hickel, Jörg Huffschmid, Holger Paetow, Herbert
Schui, Karl Georg Zinn u.a.
Zu den Herausgebern
Herbert Schui ist Professor an der Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik (HWP).
Holger Paetow († März 2003) war Dipl.-Kfm.
und
Dozent für Volkswirtschaftslehre
an der Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik (HWP).
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A. Beier/J. Bischoff/R. Detje/A. Gerntke u.a.: Radikalumbau des Arbeitsmarktes. "Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt" – Die Folgen der
"Hartz-Reform". VSA-Verlag 2003. ISBN: 3-89965-024-7.
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Das Kernprojekt der laufenden Legislaturperiode ist für die rot-grüne Regierungskoalition ein weitreichender Umbau des Arbeitsmarktes.
"Mit der vollständigen Umsetzung der Vorschläge der Kommission 'Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt' beginnen wir die größte Arbeitsmarktreform der Nachkriegsgeschichte. Wir überwinden damit die teilweise lähmenden Auseinandersetzungen zwischen den Sozialpartnern und den politischen Kräften über die richtige Strategie zur Bewältigung der Arbeitslosigkeit. Es besteht endlich die Möglichkeit, eine weitreichende und in sich geschlossene Konzeption umzusetzen, von der alle profitieren." Nicht mehr, aber auch nicht weniger haben SPD und Grüne in ihrer Koalitionsvereinbarung versprochen.
Eine Arbeitsgruppe (Angelika Beier, Joachim Bischoff, Richard Detje, Axel Gerntke, Jürgen Klute, Paul Schröder, Johannes Steffen, Axel Troost, Peter von Oertzen) von WISSENTransfer, einer unabhängigen, gemeinnützigen "Wissenschaftliche Vereinigung für Kapitalismusanalyse und Gesellschaftspolitik", hat sich mich den Folgenden der "Hartz-Reform" auseinandergesetzt.
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A. Beier/J. Bischoff/R. Detje/A. Gerntke u.a.: Halbierung der Arbeitslosigkeit bis 2005? Mit Leiharbeit und Niedriglohn zum flexiblen Kapitalismus.
Zur Kritik der Hartz-Kommission. VSA-Verlag 2002. ISBN:
3-87975-894-8.
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Zum
Buch
Die Hartz-Kommission hat einen "Masterplan" zur Bekämpfung der Massenarbeitslosigkeit in Deutschland vorgelegt.
Durch eine Beschleunigung der Arbeitsvermittlung sowie die Ausweitung von Leiharbeit, Mini-Jobs und neuer Selbständigkeit soll die Arbeitslosigkeit in drei Jahren halbiert werden. Inzwischen verkauft der VW-Manager das Konzept wie folgt: "Wir haben eine Bibel für den Arbeitsmarkt geschrieben." (laut dpa am 1.10.2002) Und er macht deutlich, dass die Vorschläge nicht durch Kompromisse verwässert werden dürften: "Das Ganze ist wie ein Puzzle: Wenn Teile fehlen, stimmt das Bild nicht mehr" (ebenda).
Auch die Autorinnen und Autoren dieser Kritik an dem Konzept sind für effiziente und unbürokratische Dienstleistungen am Arbeitsmarkt. Doch wo die Diagnose falsch ist – und die These einer lohnkostenbedingten Krise, die den Kommissions-Empfehlungen unterliegt, ist falsch! –, läuft die Therapie ins Leere. Erforderlich ist ein umfassender gesellschaftlicher Aufbruch zur Bekämpfung des Schlüsselproblems dieser Republik. Eine kritiklose Unterstützung des von der Hartz-Kommission angestoßenen gesellschaftlichen Diskurses hilft nicht weiter.
Die Kritik der Hartz-Kommission wurde erarbeitet von: Angelika Beier, Joachim Bischoff, Richard Detje, Axel Gerntke, Gaby Gottwald, Jürgen Klute, Ingo Schmidt, Paul Schröder, Johannes Steffen, Axel Troost, Peter von Oertzen, Michael Wendl.
Sie wird unterstützt neben vielen anderen von Sybille Stamm (ver.di-Landesvorsitzende Baden-Württemberg), Josef Falbisoner (ver.di-Landesvorsitzender Bayern), Hartmut Limbeck (ver.di-Landesvorsitzender Nordrhein-Westfalen), Detlef Hensche (ehem. Vorsitzender der IG Medien), Frank Deppe (Prof. für Politikwissenschaften in Marburg), Karl-Georg Zinn (Prof. für Volkswirtschaftslehre in Aachen) sowie von der Koordinationsstelle gewerkschaftlicher Arbeitslosengruppen (Bielefeld).
Zu den AutorInnen
WISSENTransfer ist eine unabhängige, gemeinnützige "Wissenschaftliche Vereinigung für Kapitalismusanalyse und Gesellschaftspolitik". In ihr arbeiten und diskutieren HochschullehrerInnen, GewerkschafterInnen und JournalistInnen mit dem Ziel, die Hegemonie von Neoliberalismus und anti-aufklärerischen Theorien und Politikkonzepten zu durchbrechen. Wissentransfer veranstaltet Tagungen und Seminare. Die Mitglieder von WISSENTransfer stehen als ReferentInnen zur Verfügung. Wissentransfer ist zur Finanzierung seiner Arbeit auf Spenden angewiesen. Informationen unter: wissentransfer.info; e-mail: buero@wissentransfer.info
Verlagsinformation |
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Edelbert
Richter: Eine zweite Chance? Die Sozialdemokratie unter dem
Druck der "Globalisierung". VSA-Verlag 2002. ISBN:
3-87975-895-6. |
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Zum
Buch
Bilanz und Perspektiven von Rot in Rot-Grün aus der Perspektive
eines Mitstreiters: Dieses Buch dokumentiert die
Auseinandersetzung des Weimarer Bürgerrechtlers und
SPD-Bundestagsabgeordneten (bis 22.09.2002) mit der Politik der
eigenen Regierung. Im Zentrum steht die Frage nach dem Fortbestand
der Demokratie angesichts globaler Veränderungen in den
wirtschaftlichen Beziehungen.
Zum Autor
Dr. Edelbert Richter war SPD-Bundestagsabgeordneter aus Weimar von
Oktober bis Dezember 1990 sowie von 1994 bis 2002 und Mitglied der
Enquête-Kommission
des Bundestages "Globalisierung der Weltwirtschaft".
Richter ist zudem Mitglied der Grundwertekommission und des
Vorstandes des Forums Ostdeutschland der SPD sowie Initiator der
Arbeitsgruppe "Perspektiven für Ostdeutschland" und der
Initiative "Thierse hat Recht". Diverse
Buchveröffentlichungen.
Verlagsinformation
Rezension |
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Ulrich
Beck: Risikogesellschaft. Auf dem Weg in eine andere Moderne.
Suhrkamp-Verlag 2003 (Sonderausgabe). ISBN: 3-518-12432-3.
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Dem
in allen Teilen des Meinungsmarktes hinreichend entfalteten
Schreckenspanorama einer sich selbst gefährdenden Zivilisation
bleibt nichts hinzuzufügen; ebenso wenig den Bekundungen einer
Neuen Ratlosigkeit, der die ordnenden Dichotomien einer selbst
noch in ihren Gegensätzen "heilen" Welt des
Industrialismus abhanden gekommen sind. Das vorliegende Buch
handelt von dem zweiten, darauf folgenden Schritt. Es erhebt
diesen Zustand selbst zum Erklärungsgegenstand. Seine Frage ist,
wie diese Verunsicherungen des Zeitgeistes, die ideologiekritisch
zu leugnen zynisch, denen distanzlos nachzugeben gefährlich wäre,
in einem soziologisch informierten und inspirierten Denken zu
verstehen, zu begreifen sind. Die theoretische Leitidee, die zu
diesem Zweck ausgearbeitet wird, lässt sich am ehesten in einer
historischen Analogie erläutern: Ähnlich wie im 19. Jahrhundert
Modernisierung die ständisch verknöcherte Agrargesellschaft
aufgelöst und das Strukturbild der Industriegesellschaft
herausgeschält hat, löst Modernisierung heute die Konturen der
Industriegesellschaft auf, und in der Kontinuität der Moderne
entsteht eine andere gesellschaftliche Gestalt.
"Wer wie Beck sich bewusst zwischen alle theoretischen
Stühle setzt, um in diesem begrifflichen Niemandsland
Verunsicherung und Erkenntnis zu erfahren, kann mit Lob von
solchen Lesern rechnen, denen die Lektüre eines Buches nicht zur
Bestätigung, sondern zur Widerlegung ihrer Überzeugung
dient." (Rainer Erd, Frankfurter Rundschau, 21. Oktober 1986)
Verlagsinformation |
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Florian
Gerster: Arbeit ist für alle da! Neue Wege in die Vollbeschäftigung.
Propyläen-Verlag 2003. ISBN: 3-549-07180-9.
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Die Reform des Arbeitsmarktes ist das vordringlichste Problem unseres Landes. Florian Gerster zählt seit vielen Jahren zu den profiliertesten Experten auf sozialpolitischem Gebiet. Als Chef der Bundesanstalt für Arbeit ist er die zentrale Figur der anstehenden Reformmaßnahmen. Sein Buch bietet eine grundlegende Bestandsaufnahme des Sozialstaats Deutschland und weist Perspektiven in eine moderne, leistungsfähige Erwerbsgesellschaft.
Verlagsinformation |
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Oswald
Metzger: Einspruch!
Wider den organisierten Staatsbankrott. Riemann-Verlag 2003. ISBN:
3-570-50047-0. |
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Als
Oswald Metzger 1994 im Bonner Regierungsviertel landet, beginnt für
ihn als Abgeordneter für Bündnis 90/Die Grünen – in eigenen
Worten – ein "Leben, geprägt durch eine schier unglaubliche
Geschäftigkeit, einen privilegierten beruflichen Status und eine
soziale und emotionale Entkoppelung von der realen Welt".
Politikeralltag in Deutschland? Metzger, als "solider
Rebell" verschrieen und über zwei Legislaturperioden bis
2002 "oberster Haushälter" seiner Partei, geht in
seiner nun vorliegenden Bestandsaufnahme mit dem Politikerleben
als solchem und den deutschen Staatsfinanzen im Besonderen zu
Gericht – und erhebt Einspruch!
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Die Wirtschaftskrise lösen? Kein Problem. Eine Rezension von
Ulrike Herrmann (taz, 20.05.2003)
- Wolfgang Ruge: Wer war Heinrich
Brüning? (Pahl-Rugenstein-Verlag 2003) |
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Wolfgang
Ruge: Wer war Heinrich Brüning? Pahl-Rugenstein-Verlag 2003.
ISBN: 3-89144-344-7.
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3-89144-344-7
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Buch
Heinrich
Brüning löste 1930 den Reichstag auf und führte als erster ein
so genanntes Präsidialkabinett. Ausgabenkürzungen v.a. auf
sozialem Gebiet, Steuererhöhungen, Eingriffe in das Tarifrecht,
Senkung von Löhnen und Gehältern, Subventionen für die
Großindustrie wurden von ihm auf dem Verordnungsweg durchgesetzt.
Er beschnitt die Mitbestimmung der Arbeitnehmer und begünstigte
die "probeweise" Einbeziehung der NSDAP in
Landesregierungen. In seinen Memoiren gab er unumwunden zu, als
Reichskanzler auf die Wiederherstellung der kaiserlichen sozialen
und politischen Verhältnisse hingearbeitet zu haben. Ruge stellt
die gängigen Geschichtsbetrachtungen, in denen Brüning als
Garant der Freiheit gilt, radikal in Frage.
Verlagsinformation
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Der
Krisenkanzler. Eine Rezension
(junge Welt, 12.04.2003)
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"Held der
Krise"?
(junge Welt, 23.11.2002)
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Hinkender
Vergleich?
(junge Welt, 26.11.2002)
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Der Unsinn
hat Methode (junge Welt, 17.12.2002)
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Schröders Nachtgedanken
(junge Welt, 20.12.2002) |
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Erwin
Eckert/Emil Fuchs: Blick in den Abgrund. Das Ende der Weimarer Republik im Spiegel zeitgenössischer Berichte und Interpretationen.
Pahl-Rugenstein-Verlag 2002. ISBN: 3-89144-298-X.
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Buch
Die
"Politischen Wochenberichte" vom 5. Oktober 1930 bis 4.
März 1933 dokumentieren unzählige Geschehnisse aus jenen Jahren,
die sich damals sowohl auf der Ebene der "hohen" Politik
als auch im Alltag der "kleinen Leute" abspielten. Die
Wochenberichte, hinterlassen von Erwin Eckert und Emil Fuchs und
hier erstmalig vollständig dokumentiert, erschienen den
Herausgebern als eine historische Quelle einzigartigen Ranges. Mit
Nachbetrachtungen von Georg Fülberth, Reinhard Kühnl, Gert
Meyer, Kurz Pätzold und Wolfgang Ruge, herausgegeben von F.M.
Balzer und M. Weißbecker. Kurt Goldstein zu den Berichten:
"Ich kenne zwei Bücher, die man lesen muss, wenn man wissen
will, wie Deutschland in den Faschismus geraten ist und wie der
faschistische Alltag war. Das sind die Tagebücher von Victor
Klemperer und diese Wochenberichte."
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Weitere Informationen
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Eckert und Fuchs über das Ende der Weimarer Republik (BRSD,
01.12.2002)
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Schröders Nachtgedanken
(junge Welt, 20.12.2002)
Auszug:
Die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe hat nicht
Hartz, sondern Papen erfunden. Natürlich, Berlin ist nicht
Weimar. Wie weit die Parallelen aber reichen, zeigen
Wochenberichte zweier christlicher Sozialisten aus den Jahren 1930
bis 1933. Eine Entdeckung.
Die gegenwärtig unter Bedingungen wachsender
Massenarbeitslosigkeit forcierte Offensive des Kapitals gegen den
"sozialen Wohlfahrtsstaat", sprich die sozialen
Errungenschaften der Arbeiter, wird von einer sozialdemokratisch
geführten Regierung betrieben. Sie exekutiert den Angriff auf das
Tariflohnsystem, das Rentensystem, das Gesundheitssystem, die
Arbeitslosenunterstützung und das Sozialleistungssystem. Die
Gewerkschaften leisten kaum Widerstand, obwohl die Offensive sich
direkt gegen sie richtet, ihre Rechte beschneidet und aushöhlt
und die Vertreter des Großkapitals offen ihre Ausschaltung
fordern. Als die deutsche Bourgeoisie die im Oktober 1929
ausgebrochene Weltwirtschaftskrise benutzte, die Krisenlasten auf
die Werktätigen abzuwälzen und alle sozialen Errungenschaften,
die in Jahrzehnten des Kampfes der Arbeiter und insbesondere in
der Novemberrevolution erkämpft worden waren, zu beseitigen, warf
sie seinerzeit die Sozialdemokratie aus der Regierung. [...] |
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Robert Kurz/Ernst Lohoff/Norbert
Trenkle: Feierabend! Zwölf Attacken gegen die Arbeit.
Konkret-Literatur-Verlag 1999
(momentan nicht lieferbar, Nachdruck geplant).
ISBN: 3-89458-182-4. |
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Zum Buch
Die Tage der Vollbeschäftigung sind endgültig
vorbei, doch alle haben sich "Jobs, Jobs, Jobs" auf die Fahne
geschrieben. Die AutorInnen attackieren dieses überhöhte Ethos der
Arbeit, zumal sie ohnehin nicht mehr zu retten ist. Die einzig
emanzipatorische Perspektive kann nur ihre Aufhebung sein.
Je offensichtlicher es wird, dass die Tage der Vollbeschäftigung
vorbei sind und die Arbeitsgesellschaft an ihre historische Grenze
stößt, desto lauter ertönt der Ruf nach ihrer Rettung.
Sozialdemokraten und Rechtsradikale, Unternehmerverbände und
Gewerkschaften, Neoliberale und die Apologeten eines Jobwunders im
Dienstleistungssektor, sie alle sind sich einig: Die Arbeit darf
nicht sterben. Jeder hält Rezepte bereit. Doch keines davon wird
die Vollbeschäftigung zurückbringen, sie alle laufen nur auf die
weitere Spaltung des Arbeitsmarkts in Normal- und Billiglohnjobs
hinaus.
Diesem neuen Fundamentalismus setzen die AutorInnen eine
grundsätzliche Kritik des Begriffs der Arbeit entgegen. Arbeit ist
für sie keine überhistorische Kategorie, keine Bedingung für die
menschliche Existenz. Sie ist eine gesellschaftliche Tätigkeit
unter den Verhältnissen moderner Warenproduktion – eine Tätigkeit,
die heute zunehmend obsolet wird.
Diese Erkenntnis eröffnet einen neuen Ansatz der Kritik
kapitalistischer Gesellschaften, der auch den Arbeitsfetischismus
des traditionellen Marxismus – "Die Müßiggänger schiebt beiseite"
– überwindet. Es geht nicht um die Rettung der Arbeit, sondern um
deren Aufhebung.
Zu einem der Autoren
Robert Kurz, 1943 geboren, lebt als freier Publizist, Journalist
und Referent im Kultur- und Wirtschaftsbereich in Nürnberg. Er ist
Mitherausgeber der gesellschaftskritischen Theoriezeitschrift
Exit und
veröffentlichte bisher u. a. folgende Titel: "Der
Kollaps der Modernisierung" (1991), "Feierabend.
Zwölf Attacken gegen die Arbeit" (1999), "Weltordnungskrieg"
(2003).
Verlagsinformation
Weitere Informationen
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Alternativen zum Arbeitsfetischismus. Diskussion am 02.12.2004 im
DGB-Jugendclub (['solid] Frankfurt/Main)
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Dead Men Working: Interview mit Norbert Trenkle (Radio Z
Nürnberg, 22.11.2004)
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Nürnberger Reste. Dead Men Working. Rezension von Sven (Conne
Island Nr. 116, Dezember 2004)
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Tote arbeiten länger. Rezension von Bernhard Redl (akin Wien,
Nr. 9/2004 vom 14.09.2004)
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