Globalisierung

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Toptitel

 

Le Monde diplomatique (Hrsg.): Atlas der Globalisierung. Die neuen Daten und Fakten zur Lage der Welt. TAZ-Verlag 2006 (Neuauflage). ISBN: 978-3-937683-07-2.



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Dieser neue Atlas ist laut Susan George "der beste politische Reiseführer durch die Welt". Er macht auf knapp 200 Doppelseiten die ökonomische, mediale und technologische Globalisierung anschaulich und behält dabei stets im Blick, was sich durch sie für die Menschen verändert. Wer unseren ersten Atlas aus dem Jahr 2003 kennt, wird feststellen, dass er auch den zweiten haben will. Und alle Leser werden sich verwundert die Augen darüber reiben, mit welcher Wucht und Selbstverständlichkeit die Globalisierung inzwischen alles erfasst hat.

Auf 100 farbigen Doppelseiten mit vielen Karten und Schaubildern betrachtet der "Atlas der Globalisierung" die Welt in fünf Kapiteln. Der Band enthält Vorworte von Ignacio Ramonet und Klaus Töpfer sowie Beiträge u.a. von Mark Hertsgaard, Susan George, Carolin Emcke, Johan Galtung und Suketu Mehta.

Inhaltsverzeichnis
- Vorworte
- Kapitel 1: Bedrohte Umwelt. Die ökologische Lage der Welt
- Kapitel 2: Die neue Geopolitik. Weltunordnung zwischen Multilateralismus und US-Hegemonie
- Kapitel 3: Gewinner und Verlierer. Eine vorläufige Bilanz in 17 Kapiteln
- Kapitel 4: Ungelöste Konflikte. 18 Nahaufnahmen von Afghanistan bis Zypern
- Kapitel 5: Der Aufstieg Asiens. Die Welt aus der Sicht von Peking, Tokio und Delhi
- Aus der Werkstatt des Kartographen (von Philippe Rekacewicz)
- Sachregister
- Autorenregister

Rezension
"Jetzt meint vielleicht mancher, den 'Atlas der Globalisierung' kenne oder besitze er schon, und liest hier also nicht weiter, darum ist gleich an den Baron Eduard zu erinnern, der ja in Goethes Wahlverwandtschaften festhielt, vor knapp 200 Jahren schon, heutzutage müsse das Wissen alle fünf Jahre umgeschrieben werden, länger habe es nicht mehr Bestand.
Der neue 'Atlas der Globalisierung' [...] führt in seinen Karten, Statistiken, Grafiken, Analysen eine gründlich veränderte Welt mit ihren ökologischen, ökonomischen, politischen Verflechtungen von Faktoren vor Augen. Der Atlas ist dabei noch besser geworden: durch Selbstkritik, durch das Einfügen von kommentierenden Perspektiven aus aller Welt und durch eine entschiedene Setzung von Prioritäten. [...]
Der Zugriff auf die Welt, der Machtgestus, den jede Karte bedeutet, gehört in die Geschichte des europäischen Zugangs zur Welt, des kriegerischen nicht zuletzt. Und doch, betont Ramonet, ist der Atlas zugleich - guteuropäische Aufklärung - eine Wahrnehmungshilfe: Er macht das Unbekannte erkennbar. [...]
In der Flut der Daten und Fakten sind die Prioritäten nun klar strukturiert: zuerst – und in Umfang wie Themen angemessen erweitert – die bedrohte Umwelt, dann die neue Geopolitik, das Kapitel über Gewinner und Verlierer, ein regional detailliertes über ungelöste Konflikte vom Nahen Osten über Westafrika bis Afghanistan, zuletzt eins über den Aufstieg Asiens. Der indische Schriftsteller Suketu Mehta fasst diesen vielgesichtigen Aufstieg in zwei prägnante Sätze: 'Für London ist es genauso wichtig, Bombay zu verstehen, wie es für Bombay wichtig ist, London zu verstehen. Und sei es nur, weil die nächste Generation der Londoner in Bombay geboren wird.' Dieser Atlas hilft, zu sehen, was die Bewohner der Welt erwartet." (Elisabeth von Thadden, in: DIE ZEIT, 28.09.2006)
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Beverly J. Silver: Forces of Labor. Arbeiterbewegungen und Globalisierung seit 1870. Assoziation A 2005. ISBN: 3-935936-32-X.



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"Forces of Labor" ist der erste umfassende Versuch, die Dynamiken und Muster des Klassenkonflikts auf dem gesamten Globus zu untersuchen. Das Buch baut auf einem langfristig angelegten Forschungsprojekt der World Labor Research Group auf. Beverly Silver untersucht die Entwicklung und räumliche Verlagerung von "Arbeiterunruhen" und Arbeiterkämpfen im Kontext der beiden großen kapitalistischen Produktzyklen der Textil- und der Automobilindustrie.
Oftmals unsichtbare Verbindungen, ökonomische und (welt-)politische Zusammenhänge zwischen einzelnen Kampfzyklen in verschiedenen Regionen werden greifbar gemacht.
Silvers Erkenntnisinteresse gilt den gegenwärtigen Perspektiven der Kämpfe. Sie hinterfragt gängige Thesen zum Stand der Globalisierung im "Postfordismus" und zum "Verschwinden der Arbeiterklasse".
Dies geschieht auf Grundlage einer weltsystemgeschichtlichen Betrachtung, die wahrnimmt, dass Mobilität und Flexibilität nicht nur Eigenschaften des Kapitals sind, sondern auch die Kämpfe auszeichnen. Im Zentrum stehen die "Arbeiterunruhen", d.h. die Entwicklung proletarischer Widerständigkeit. Arbeitermacht formiert sich im kapitalistischen Produktionsprozess auf unterschiedliche Weise. Jeder Kampf kennt seine Bedingungen, seinen möglichen Einsatz, seine politischen Optionen.
Silver zeichnet die ungleichzeitigen Konjunkturen, Ausweitungen und Schwächungen der Kämpfe um und gegen die Arbeit im Kapitalismus weltweit nach. Damit wird zum ersten Mal ein materiell fundiertes Bild einer "Weltarbeiterklasse" sichtbar, die sich nicht auf die Geschichte der organisierten Arbeiterbewegungen reduzieren lässt. Frei von revolutionstheoretischem Jargon schafft "Forces of Labor" einen neuen Ausgangspunkt für die Debatte über die Zukunft des Kapitalismus.

Rezension
"Ein großartiger Beitrag zu den aktuellen Debatten um die Politik des Widerspruchs." (Saskia Sassen)
"Es gelingt Silver, die Krise der Arbeiterbewegungen differenzierter in den Blick zu nehmen als üblich. Statt pauschal den Untergang zu beschwören, interessiert sie sich für die Bedingungen, unter denen Arbeiterbewegungen in die Krise geraten, aber immer wieder neu entstehen. Ihre welthistorische Perspektive verdeutlicht, dass die Konflikte dem Kapitalverhältnis strukturell eingeschrieben sind und immer wieder aufbrechen können. Die Krise muss keine endgültige sein, sondern kann durch aktives kollektives Handeln überwunden werden.
Der Suche nach Antworten auf die Frage, wie dieses aussehen kann, gibt Silver mit ihrer Analyse der branchenspezifischen Machtquellen von ArbeiterInnen aufschlussreiches Material an die Hand.
Vor allem aber regt 'Forces of Labor' zum Weiterdenken an: Nicht nur die 'Reparaturversuche' des Kapitals erweisen sich immer wieder als nur begrenzt wirksam, sondern auch die der institutionalisierten Arbeiterorganisationen, deren Beschränkung auf den 'Kampf im Lohnsystem' neben materiellen Verbesserungen für einige auch eine stabilisierende Regulation kapitalistischer Akkumulationsprozesse bewirkte, bis sich mit der nächsten Krise für Kapital und Arbeit – um es mit Marx zu sagen – die 'ganze alte Scheiße' wieder einstellte." (Oliver Bierhoff, in: Graswurzelrevolution Nr. 303 vom November 2005)
- Fünfteilige Serie: Hase und Igel / Stufen und Pendel / Herz und Arterien / Krise und Strategie / Keynes und Reagan (jW, 27.12. - 31.12.2005)
- FAZ: "theoretisch unterfüttert" (Dietmar Dath, in: FAZ, 29.07.2005; zitiert nach Perlentaucher)
- "Und sie bewegt sich doch!" (Dirk Hauer, in: ak Nr. 496 vom 17.06.2005)
- Proletarier aller Länder, was geht noch ab (Felix Baum, in: jungle world 20/2005 vom 18.05.2005)
- Unruhezyklen. Arbeiterunruhen und weltweite Gegenbewegungen des Kapitals (jW, 02.05.2005)

Zur Autorin
Beverly J. Silver ist Professorin für Soziologie an der John Hopkins Universität in Baltimore, USA. Sie war Mitglied der am Fernand Braudel Center angesiedelten World Labor Research Group.
Gemeinsam mit Giovanni Arrighi veröffentlichte sie 1999 das Buch "Chaos and Governance in the Modern World System".

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David Harvey: Der neue Imperialismus. VSA-Verlag 2005. ISBN: 3-89965-092-1.



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David Harveys Plädoyer: Lasst uns nicht weiter von Globalisierung, sondern von Imperialismus reden – aber von einem Imperialismus ganz neuen Typs. Was sind die Antriebskräfte der US-amerikanischen Politik? Zu Beginn des Irak-Krieges schien die Antwort recht einfach zu sein: Zugriff auf die strategischen Öl-Ressourcen. Doch diese scheinbare Gewissheit verflüchtigt sich. Der Ölpreis ist nach der Besetzung des Irak höher als zuvor. Ist es das Motiv des Strebens nach unilateraler Weltherrschaft? Dann liegt es nahe, dass sich die USA auf einem Pfad imperialer Überdehnung bewegen. Oder sind es die inneren Probleme der amerikanischen Gesellschaft und vor allem der US-Ökonomie, die zu weltpolitischem Abenteurertum Anlass geben?

Rezensionen
"David Harvey hat ein tiefgründiges und aufregendes Buch geschrieben. Harvey ist ein Radikaler im wissenschaftlichen Sinne; seine Arbeiten sind frei von jeglichen journalistischen Klischees, gefüllt mit Fakten und sorgfältig durchdachten Überlegungen. Das Buch ist schön gemacht, es ist eindringlich geschrieben, mit steigender Intensität und Dringlichkeit. 'Der neue Imperialismus' ist eine hervorragende Anklageschrift gegen die bestehenden Machtinstitutionen, die zugleich hoffnungsvolle Einblicke gibt, wie diese Institutionen verändert werden könnten." (Richard Sennett, London School of Economics)
"Indem er sich mühelos zwischen Geschichte, Wirtschaft, Geographie und Politik bewegt, mit überzeugenden Argumenten und in einer klar verständlichen Sprache, stellt David Harvey die aktuellen Zeitungsüberschriften in einen größeren Kontext und gibt dem Sog, in dem wir uns im frühen 21. Jahrhundert befinden, einen Sinn. Sein Konzept der Akkumulation durch Enteignung ist weitreichend. 'Der neue Imperialismus' ist ein wirklich nützliches Buch." (Susan George, Transnational Institute, Amsterdam)

Zum Autor
David Harvey ist Professor für Anthropologie am Graduate Center der City University of New York. Er lehrte an der Oxford University und an der Johns Hopkins University.

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Christian Zeller (Hrsg.): Die globale Enteignungsökonomie. Westfälisches Dampfboot 2004. ISBN: 3-89691-549-5.



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Mit den Protesten in Genua erlebte ATTAC einen Auftrieb, der selbst seine größten Anhänger überraschte. Dieser weltweite Erfolg ist nicht zuletzt begründet in einer tief greifenden Akkumulationskrise und Umbruchphase des Kapitalismus. Die "new economy" hielt ihre Versprechungen nicht. Sie bietet keine tragfähige Grundlage für ein stabiles, weltweites Wachstum.
Im neuen finanzdominierten Akkumulationsregime tritt die Akkumulation durch Enteignung hervor. Dazu zählen die Aneignung finanzieller Einkünfte sowie biologischer und intellektueller Ressourcen, Privatisierungen und imperialistische Kriege. Der militärisch-industrielle Komplex, insbesondere in den USA, dient der militärischen Durchsetzung dieser globalen Enteignungsökonomie. Nicht zuletzt damit verschärfen sich Widersprüche und Instabilität. Die im Band versammelten AutorInnen – nicht zufällig aus dem Umfeld von ATTAC – diskutieren auf der Grundlage unterschiedlicher regulationstheoretischer und marxistischer Interpretationen die aktuellen Entwicklungstendenzen des Kapitalismus. Dabei werden der deutschsprachigen Leserschaft bislang kaum bekannte Ansätze der französischen und angelsächsischen Debatten vorgestellt. Es schreiben François Chesnais, David Harvey, Michel Husson, Claude Serfati, Stéphanie Treillet und Christian Zeller.
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Frank Deppe u.a.: Der neue Imperialismus. Distel-Verlag 2004. ISBN: 3-929348-35-7.



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Die Debatte über den "neuen Imperialismus" und den Antiimperialismus befindet sich erst in ihren Anfängen. Sie wird dabei mit zahlreichen Widersprüchen und demnach auch mit einer Vielfalt offener Fragen konfrontiert. Dazu gehört auch, dass in der Epoche nach dem Ende des Kalten Krieges scheinbar sichere Kriterien für die gleichsam klassischen Unterscheidungen von "Freund und Feind" (die die älteren antiimperialistischen Bewegungen motivierten) fragwürdig geworden sind. Die Gründer neuer Staaten im Verfall der alten Vielvölkerstaaten sind in der Regel machtbesessene Nationalisten, die vor der Entfesselung von Kriegen nicht zurückschrecken und dabei auch gerne den Segen der wiedererstandenen "Staatskirchen" in Anspruch nehmen – auf der anderen Seite agieren die alten Machthaber, die mit Gewalt die territoriale Souveränität des Landes aufrechterhalten wollen, keineswegs im Namen eines Prinzips des historischen Fortschritts oder der Humanität, sondern folgen ebenfalls dem Prinzip der Machterhaltung mit allen Mitteln. Solche gewaltförmigen Konstellationen sind Konstellationen der Barbarei, die sich im neuen Imperialismus immer weiter ausbreiten. Sie manifestieren sich in den Massenmorden, Misshandlungen der Zivilbevölkerung wie die Vergewaltigung von Frauen und anderen Schandtaten auf beiden Seiten.
Die Spirale der Barbarei dreht sich mit der militärischen Eskalation von Konflikten weiter. Der Angriff der USA und Großbritanniens hat den Irak in ein Schlachtfeld verwandelt, auf dem der illegitime und [...] verbrecherische Krieg mit terroristischer Gegengewalt konfrontiert wird, die ungeheuer grausam und menschenfeindlich ist, aber auch die Militärmaschine der USA, die sich als unbesiegbar wähnt, in große Schwierigkeiten zu bringen vermag. [...] Die Kapitulation der Intellektuellen wird freilich dann zum Skandal, wenn sie glauben, sich angesichts dieser Barbarei auf die Seite der Herrschenden in den USA schlagen zu müssen. Intelligenter Antiimperialismus muss stark genug sein, den wirklichen Anspruch der Emanzipation auch zwischen den Fronten zu vertreten.

Zu den Autoren
Frank Deppe, geboren 1941, ist Professor für Politikwissenschaft in Marburg. Arbeitsschwerpunkte: Politische Theorie, soziale Bewegungen, europäische Integration. Zahlreiche Veröffentlichungen.
Stephan Heidbrink ist Student der Politikwissenschaft in Marburg.
David Salomon, geboren 1979, ist Student der Politikwissenschaft, Germanistik und Philosophie in Marburg. Mitglied der Redaktion "Z – Zeitschrift Marxistische Erneuerung". Veröffentlichungen u.a.: "Imperial Djihad" (2002).
Stefan Schmalz, geboren 1979, ist Student der Politikwissenschaft in Marburg und Bogotá. Veröffentlichungen u.a. "Imperial Djihad" (2002), "Amerikanische Freihandelszone ALCA" (2002).
Stefan Schoppengerd ist Student der Politikwissenschaft in Marburg.
Ingar Solty, geboren 1979, ist Student der Politikwissenschaft, Soziologie und Amerikanistik in Marburg.

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Bernhard Walpen: Die offenen Feinde und ihre Gesellschaft. Eine hegemonietheoretische Studie zur Mont Pèlerin Society. VSA-Verlag 2004. ISBN 3-89965-097-2.



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Die erste deutschsprachige Geschichte der Mont Pèlerin Society, des zentralen intellektuellen Netzwerks der neoliberalen Konterrevolution, von ihrer Gründung in einem Schweizer Dorf 1947 bis heute.
Die Mont Pèlerin Society ist ein Zusammenschluss einflussreicher Ökonomen, Publizisten und Gesellschaftstheoretiker. Über die Präsenz in den "Kasematten" der Zivilgesellschaft (Gramsci), den Betrieben und Konzernen, aber auch in den Parteien und Regierungen wird Hegemonie durchgesetzt. Im Zusammenhang mit dieser neoliberalen Hegemoniegewinnung zeichnet Bernhard Walpen die Entwicklung der Mont Pèlerin Society nach. In einer breit angelegten sozialgeschichtlichen wie ideologietheoretischen Studie wird die Geschichte dieses internationalen Netzwerks aufgerollt, der Weg seiner Intellektuellen und ihres einflussreichen "policy makings", von der Institutsgründung im Umfeld des legendären Walter Lippmann Kolloquiums von 1938 über den Ausbau dieses "Netzwerkes" in den 1950er und 1960er Jahren, die "antikeynesianische" Revolution in den 1970er Jahren bis hin zur marktradikalen ideologischen Unterfütterung des gegenwärtigen High-Tech-Kapitalismus.
Mit der Geschichte der Mont Pèlerin Society wird zugleich die Geschichte einer sich transnational selbstformierenden Gemeinschaft "organischer Intellektueller" (Gramsci) des globalen Kapitalismus geschrieben: von Friedrich August von Hayek, Ludwig von Mises, Milton Friedman, Walter Eucken, Wilhelm Röpke, Alexander Rüstow, Karl Popper bis Ludwig Erhard u.a. Das Buch beruht auf umfangreichen Archivrecherchen und Originalliteratur und wird für weitere Forschungen unverzichtbar sein.

Zum Autor
Bernhard Walpen, Sozialwissenschaftler in Luzern (Schweiz), Redakteur im Themenbereich Wirtschaftsgeschichte der Zeitschrift "Sozial.Geschichte", Mitherausgeber von "The World Wide Web of Neoliberalism" (2005 bei Routledge).

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Ulrich Müller/Sven Giegold/Malte Arhelger: Gesteuerte Demokratie?: Wie neoliberale Eliten die Politik beeinflussen. VSA-Verlag 2004. ISBN: 3-89965-100-6.



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Die AutorInnen dieses Bandes nehmen die Interessen, Kanäle und Methoden der Einflussnahme neoliberaler Eliten auf die Politik unter die Lupe. Akteure und Themenfelder werden beleuchtet, Strategien analysiert und neue Ansatzpunkte für mehr Demokratie und eine kritischere Öffentlichkeit vorgestellt.
Neoliberale und wirtschaftliche Eliten nehmen immer stärkeren Einfluss auf Politik und Öffentlichkeit. In die Debatte um die "Reformen" der letzten Monate haben sie massiv neoliberal geprägte Ideen einbringen und verankern können. Auf der anderen Seite werden selbst kleine Ansätze für mehr Umweltschutz oder Gerechtigkeit von Wirtschaftsverbänden und Industrie bekämpft und blockiert, wo es nur geht.
Um Einfluss zu gewinnen, werden gezielt "Reforminitiativen" und Think Tanks gegründet, von der "Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" bis hin zum "Konvent für Deutschland" unter Leitung des ehemaligen Bundespräsidenten Roman Herzog. Diese geben sich bürgernah und überparteilich. Dass sie nur eine interessierte Minderheit und ihre Interessen vertreten, wird verschleiert. Auch die Finanzierung bleibt teilweise im Dunkeln.
Dies ist jedoch nur ein Aspekt. Die andere Tendenz ist das offensivere Vorgehen von neoliberalen Eliten in der Öffentlichkeit. So finanziert die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft die Produktion von Fernsehbeiträgen, kooperiert mit verschiedenen Medienunternehmen und platziert ihre Fürsprecher geschickt im Handelsblatt, in der Financial Times Deutschland, in FAZ und Bild.
So sollen Positionen mehrheitsfähig gemacht werden, die auf Werte wie soziale Gerechtigkeit oder Ökologie keine Rücksicht nehmen. Dieter Rickert, Initiator von "Klarheit in die Politik", sagte, dass er seine neue Stiftung als erfolgreich empfände, wenn 2006 "Soziale Gerechtigkeit" zum Unwort des Jahres gewählt würde. Dafür will er von der Wirtschaft 100 Mio. Euro einsammeln. Wie gegen solche Meinungsmacher angegangen werden kann, ist ebenfalls Thema dieses Buches.

Zum Autor
Ulrich Müller ist Politikwissenschaftler und Mitarbeiter der Menschenrechtsorganisation FIAN.
Sven Giegold ist Wirtschaftswissenschaftler und Mitglied im Koordinierungskreis von Attac.
Malte Arhelger studiert Politikwissenschaft. Die Beiträge dieses Bandes gehen zum Teil zurück auf die Ergebnisse des Kongresses "Gesteuerte Demokratie?", der von der "Bewegungsakademie e.V." vom 25.-27.06.2004 in Frankfurt a.M. durchgeführt wurde.

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Walden Bello: De-Globalisierung. Widerstand gegen die neue Weltordnung. VSA-Verlag 2004. ISBN: 3-89965-091-3.



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Walden Bello thematisiert aus der Perspektive des "globalen Südens" sowohl die Legitimationskrise des neoliberalen Globalisierungsprojektes als auch ihre imperiale Überdehnung und entwickelt eine Vision für eine deglobalisierte Welt.
Walden Bello ist neben Naomi Klein, Susan George und Noam Chomsky der international renommierteste Globalisierungskritiker und eine Schlüsselfigur der globalen Sozialforumsbewegung. Die für diesen Band ausgewählten Essays zeugen von der Eloquenz, Leidenschaft und politischen Schärfe, mit der Bello dazu beigetragen hat, der globalisierungskritischen Bewegung zu ihrer Bedeutung als Hoffnungsträger für soziale Gerechtigkeit und Solidarität zu verhelfen.

Zum Autor
Walden Bello ist Professor für Soziologie und Ökonomie an der Universität der Philippinen und zugleich Direktor der Nichtregierungsorganisation "Focus on the Global South" mit Sitz in Bangkok. Als einer der profiliertesten Globalisierungskritiker wurde er 2003 mit dem alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Zudem ist Bello einer der maßgeblichen Organisatoren des Weltsozialforums.

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Jörg Bergstedt: Mythos Attac. Hintergründe, Hoffnungen, Handlungsmöglichkeiten. Brandes & Apsel-Verlag 2004. ISBN: 3-86099-796-3.



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Als sich die Friedensbewegung gegen den Irakkrieg und der Protest gegen den Sozialabbau hierzulande formieren, ist Attac Deutschland von der ersten Minute an deren politisches Sprachrohr. Seit 2003 ist auch die Umweltbewegung auf dem Weg in den sicheren Hafen Attac. Der Medien-Hype um Attac hat politischen Protesten mehr öffentliche Wahrnehmung gebracht. Konkrete Forderungen wie die Tobin Tax oder das Ende des Irakkrieges sind populär geworden.
Fraglich aber bleibt, was durch diese Popularität erreicht wurde. Hat Attac den politischen Protest gestärkt? Oder ist der Aufbau einer professionellen Kampagnen-NGO einer der Gründe, warum in Deutschland vielfältige Basisbewegungen wie in Spanien, Italien und anderen Ländern immer noch fehlen? Sind die großen Demonstrationen gegen Kriege oder Sozialabbau ein Erfolg oder mehr ein Grund dafür, dass konkreter, alltäglicher Widerstand kaum stattfindet? Wer steckt hinter Attac? Wer verfolgte mit der Gründung welche Ziele und wie haben sich diese durch den Erfolg der NGO gewandelt?
Das Buch liefert präzise Informationen über die Gründung und Entwicklung von Attac, die Ideologie und die Strukturen, die gegenüber konventionellen Verbandsformen bisheriger NGOs eine erhebliche Effizienzsteigerung brachten. Die Analyse fällt sehr kritisch aus und doch stellt das Buch klar, dass Attac ein vielfältiges Projekt ist. Die ideologische Verengung in den Führungskadern verbindet sich mit teilweise kreativ-spritzigen Aktionsmethoden in den Basisgruppen. Die Kritik an Attac ist daher verbunden mit perspektivischen Entwürfen hin zu einer handlungsfähigen, vielfältigen und horizontal vernetzten, offenen Basisbewegung.
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Joseph E. Stiglitz: Die Schatten der Globalisierung. Goldmann-Verlag 2004. ISBN: 3-442-15284-4.

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Stiglitz, Wirtschafts-Nobelpreisträger 2001, hat in diesem Werk seine beruflichen Erfahrungen an der Universität, in der Clinton-Regierung und als Weltbank-Chefökonom zusammengetragen. Dieses Buch ist ein Plädoyer für einen dritten Weg zwischen Laisser-faire und Sozialismus. Das Ziel, so Joseph Stiglitz, darf nicht die Deregulierung der Märkte sein, sondern der Aufbau des richtigen regulatorischen Rahmens.
Seine mit vielen konkreten Beispielen unterfütterte Studie über die Schattenseiten der Globalisierung ist gut lesbar geschrieben und analytisch überzeugend. Manche Längen und Wiederholungen, die ein gutes Lektorat hätte beseitigen können, tragen zu dazu bei, dass auch NichtexpertInnen dieses Buch mit Gewinn lesen können. Stiglitz' Werk hebt sich durch ein Kapitel mit praktischen Verbesserungsvorschlägen von vergleichbaren Büchern ab, wobei die Lösungsansätze allerdings eher vage bleiben.
Was bei Stiglitz fehlt, ist die kritische Beschäftigung mit dem Wirken seines ehemaligen Arbeitgebers, der Weltbank. Während der Internationale Währungsfonds (IWF) harsch kritisiert wird, kommt die Weltbank fast ungeschoren davon, was als Wertung nicht ganz der Realität entspricht. Als ergänzende Lektüre empfiehlt sich daher etwa der Lamuv-Band zum Thema "IWF und Weltbank" oder der Sammelband Kein Grund zum Feiern. 50 Jahre Weltbank und IWF, Kritik und Alternativen.
Verlagsinformation/Michael Kraus

Rezensionen
"Stiglitz ist der zur Zeit bedeutendste, kreativste und einflussreichste Wirtschaftswissenschaftler." (DIE ZEIT)
"Joseph Stiglitz hat tatsächlich die Utopie, dass Macht und Wohlstand in Zukunft gerechter verteilt werden können." (3sat-Kulturzeit)
"Stiglitz zeigt, wie Weltwirtschaft funktioniert und warum sie scheitert. Eine ätzende, aber wohl begründete Streitschrift." (Financial Times Deutschland)

Zum Autor
Joseph E. Stiglitz, 1943 in den USA geboren, war Professor für Volkswirtschaft in Yale, Princeton, Oxford und Stanford, bevor er 1993 in den Sachverständigenrat für Wirtschaftsfragen Bill Clintons wechselte, den er die ganze Amtszeit hindurch beriet. Anschließend ging er als Chefvolkswirt zur Weltbank. 2001 wurde er mit dem Nobelpreis für Wirtschaft ausgezeichnet. Stiglitz lehrt heute an der Columbia University in New York und ist Senior Fellow am Brookings Institut/Washington DC.
Joseph E. Stiglitz ist einer der international führenden Forscher auf dem Gebiet der Mikroökonomie. Er gilt als Mitbegründer der "New Development Economics", die das reibungslose Funktionieren von Märkten aufgrund von Informationsproblemen anzweifelt. Bekannt wurde er u.a. als Autor des Buches "Whither Socialism?" ("Wohin Sozialismus?"), in dem er auf verständliche Weise Theorien zum Fehlschlagen des Sozialismus in Osteuropa, zur Rolle asymmetrischer Information in den Märkten sowie zu verbreiteten Fehlannahmen über die Bedeutung des "freien Marktes" im Kapitalismus darlegt.

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ATTAC Österreich (Hrsg.): Die geheimen Spielregeln des Welthandels: WTO – GATS – TRIPS – MAI. Promedia-Verlag 2003. ISBN: 3-85371-200-2.

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Seit Jahrzehnten wächst die Kluft zwischen Arm und Reich sowohl in als auch zwischen Industrie- und Entwicklungsländern. Einer der Hauptgründe für die wachsende Ungleichheit sind die neoliberalen Spielregeln, nach denen die derzeitige Globalisierung abläuft. Diese sorgen dafür, dass zahlreiche weitreichende wirtschaftspolitische Abkommen in Kraft sind, die den Einfluss der großen Konzerne kontinuierlich vergrößern. Die Abkommen tragen kryptische Kürzel wie GATS, TRIPS, WTO, MAI oder DSU. Eine breite öffentliche Debatte über die wichtigsten Spielregeln des Welthandels, die unseren Lebensalltag stark betreffen, findet nicht statt.
Hinter d
em vielleicht bekanntesten Kürzel WTO steckt die mit Abstand mächtigste internationale Institution: die Welthandelsorganisation. Als oberstes WTO-Prinzip gilt der Freihandel. Die Annahme, Freihandel bringe allen Menschen auf Erden Wohlstand und Frieden, ist durch die Wirklichkeit widerlegt. Die WTO ist nicht Bestandteil der Vereinten Nationen und damit zu keiner Rücksichtnahme in Bezug auf Menschenrechte, Sozial- und Arbeitsrechte, Umweltschutz, nachhaltige Entwicklung oder Gerechtigkeit verpflichtet. Oft entscheidet das Schiedsgericht der WTO zugunsten des Freihandels und gegen Umweltschutz, solidarische Gesundheitsvorsorge, ArbeitnehmerInnenrechte, Menschenrechte oder KonsumentInnenschutz.
Mit fortschreitender Liberalisierung wächst jedoch auch der Widerstand gegen die uneingeschränkte Herrschaft der Konzerne – und der Ruf nach Alternativen. Die WTO ist zur zentralen Zielscheibe der globalisierungskritischen Bewegung geworden. Wie viel Freihandel verträgt die Globalisierung? Ist Freihandel überhaupt der falsche Ansatz? Dieses Buch bietet eine einführende Erklärung der Grundlagen des Neoliberalismus sowie Alternativen für eine faire Gestaltung der Weltwirtschaft.

Zum Herausgeber
ATTAC ist ein Netzwerk von GlobalisierungskritikerInnen, das 1998 in Frankreich entstanden und seither weltweit in über 40 Ländern aktiv geworden ist. ATTAC setzt sich für eine demokratische, sozial gerechte und ökologisch verträgliche Gestaltung der Globalisierung ein.

Verlagsinformation

Thomas Schroedter: Globalisierung. Reihe "Wissen 3000". Europäische Verlagsanstalt 2002. ISBN: 3-434-46106-X.



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Seattle, Prag, Genua – hier haben sich seit November 2000 hunderttausende Globalisierungsgegner versammelt, von kirchlichen Basisgruppen, über Gewerkschaftler bis zum autonomen Block. Sie kritisieren die Auswüchse liberalisierter Märkte und fordern mehr soziale Gerechtigkeit. In komprimierter Form zeigt Thomas Schroedter die Geschichte der Globalisierung mit Beginn des internationalen Fernhandels und der Industrialisierung sowie die bisherigen Versuche großer Institutionen, die internationalen Finanz- und Handelsströme zu regulieren. Im letzten Teil wird bilanziert: Welche Folgen haben Globalisierung und neoliberale Wirtschaftspolitik wirklich? Wie beeinflussen sie das Gefälle von Nord-Süd? Und schließlich gibt es einen Überblick über die Szene der Aktivisten.
Der von Thomas Schroedter verfasste Band "Globalisierung" in der EVA-Reihe "Wissen 3000" zeigt die Geschichte der Globalisierung seit dem Beginn des Fernhandels und die wiederholten Versuche internationaler Institutionen, die Finanz- und Handelströme zu regulieren.


Zum Autor
Thomas Schroedter, geboren 1955, ist seit den 1980er Jahren in der politischen Bildungsarbeit mit Jugendlichen aktiv. In Sachen Entwicklungspolitik beim BUKO (Bundeskoordination Internationalismus) sowie im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit aktiv. Verschiedene Veröffentlichungen zu den Themen Jugendpolitik, Globalisierung und Musik.

Verlagsinformation

Jörg Huffschmid: Politische Ökonomie der Finanzmärkte. VSA-Verlag 2002. ISBN: 3-87975-863-8.

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Huffschmid gibt Antwort auf die Fragen, wie Finanzmärkte funktionieren, wer hinter ihnen steht und wie sie effektiv kontrolliert werden können. Das Buch ist trotz ökonomischen Fachjargons verständlich geschrieben und daher als weitergehende, wissenschaftlich fundierte Einführung in die Thematik ideal geeignet. Es gibt im deutschsprachigen Bereich kein anderes Werk, das einen dermaßen hohen praktischen Nutzwert (auch aufgrund von Kapitelzusammenfassungen und weiterführenden Literaturtips) mit einem ähnlich günstigen Preis verbindet.
Absolut empfehlenswert!

Zum Autor
Jörg Huffschmid, geboren 1940, studierte
Philosophie und Wirtschaftswissenschaft in Freiburg, Paris und Berlin (Freie Universität). Nach seinem Abschluss als Diplom-Volkswirt in Berlin 1963 promovierte er vier Jahre später zum Dr. rer. pol. Seit 1973 ist er Professor für Politische Ökonomie und Wirtschaftspolitik an der Universität Bremen und leitet das dortige Institut für Europäische Wirtschaft, Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik (EWIG). 1975 gründete er mit KollegInnen die "Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik", der er noch heute angehört. Prof. Jörg Huffschmid ist Mitherausgeber der Blätter für deutsche und internationale Politik und Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats von ATTAC Deutschland.
Michael Kraus

Noam Chomsky: Profit over People (deutsche Ausgabe). Neoliberalismus und globale Weltordnung. Europa-Verlag 2002 (7. Auflage). ISBN: 3-203-76010-X.



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Zum Buch
Wer sagt, er verstünde die Wirtschaft nicht und könne an den politischen Verhältnissen ohnehin nichts ändern, wer das indifferente und larmoyante Gerede über den "ungezügelten" Kapitalismus und die Globalisierung leid ist, der sollte dieses Buch lesen.
Noam Chomskys Kritik an "freier" Marktwirtschaft und Neoliberalismus besticht und ermutigt durch Argumente, die historisch und ökonomisch fundiert sind, durch eine einfache und präzise Sprache, durch einen kompromisslosen, unangepassten Standpunkt und nicht zuletzt durch die Hoffnung auf eine Demokratie, die keine verkappte Diktatur von Märkten und Medien, sondern die Praxis einer sozialen Bewegung ist. Weit entfernt von Utopien jeglicher Couleur, zeigt Chomsky konkrete Möglichkeiten der Ausübung von Bürgerrechten auf und appelliert an die Partizipation jedes einzelnen an der Politik.
Chomskys Kritik an der Macht der Märkte zu lesen, ist ein erster Schritt aus der "selbst verschuldeten Unmündigkeit" (Immanuel Kant). Welche weiteren Schritte auf dem Weg zu einer gerechteren Gesellschaft vonnöten und auch realisierbar sind, erfährt der Leser ebenfalls in diesem Bestseller.

Zum Autor
Noam Chomsky, geboren 1928, studierte Sprachwissenschaft mit Schwerpunkt Hebräisch. Seit 1961 ist er Professor am Massachusetts Institute of Technology und seit 1966 außerdem Inhaber des Ferrari-Ward-Lehrstuhls für Moderne Sprachen und Linguistik. Chomsky ist Autor zahlreicher viel beachteter Bücher zu Themen der Sprachwissenschaft, Philosophie und Politik und hat damit seit den sechziger Jahren unsere Vorstellungen über Sprache und Denken revolutioniert. Zugleich ist er einer der schärfsten Kritiker der gegenwärtigen Weltordnung und des US-Imperialismus. Der 75-Jährige ist als "der einflussreichste westliche Intellektuelle" und als "der bekannteste Dissident der Welt" bezeichnet worden.
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ATTAC Deutschland (Hrsg.): Alles über ATTAC. Fischer-Taschenbuch-Verlag 2004. ISBN: 3-596-16349-8.

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Wie ist ATTAC entstanden, wie ist das globalisierungskritische Netzwerk organisiert? Welche Themen stehen im Mittelpunkt der Arbeit und warum? Wie unterscheidet sich ATTAC von anderen politischen Akteuren? Antworten auf alle diese Fragen bietet dieses soeben erschienene Taschenbuch.
ATTAC – eine Bewegung im Aufbruch. Das ATTAC-Netzwerk verbindet Menschen und Organisationen, die für soziale und ökologische Gerechtigkeit im Globalisierungsprozess streiten. Immer mehr Menschen schließen sich den weltweit 90.000 Mitgliedern an. ATTAC zeigt Wege des erfolgreichen Engagements für eine andere Welt. "Eine andere Welt ist möglich!"
Die Autorinnen und Autoren – allesamt ATTAC-Mitglieder – stellen die Organisation und ihre Geschichte vor, geben eine leicht verständliche Einführung in zentrale Themen (Welthandel und WTO, Ende der sozialen Gerechtigkeit, Steueroasen, Privatisierung, Umwelt in der Globalisierungsfalle sowie Globalisierung und Krieg) und erklären Arbeitsweise, Strukturen und Gremien. Ergänzt wird das Buch durch ausgewählte Grundlagentexte und eine Vorstellung der bundesweiten ATTAC-Arbeitsgruppen.
Verlagsinformation

Moishe Postone: Zeit, Arbeit und gesellschaftliche Herrschaft. Eine neue Interpretation der Kritischen Theorie von Marx. Aus dem Amerikanischen von Manfred Dahlmann, Christoph Seidler u.a. Ça Ira-Verlag 2003. ISBN: 3-924627-58-4.



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In diesem Buch interpretiert Postone die von Marx in seinem Spätwerk entwickelte kritische Theorie grundlegend neu, um die Natur der kapitalistischen Gesellschaft in neuartiger Weise theoretisch erfassen zu können. Seine Interpretation der von Marx analysierten gesellschaftlichen Verhältnisse und Herrschaftsformen der kapitalistischen Gesellschaft macht es erforderlich, die zentralen Kategorien der Kritik der politischen Ökonomie zu überdenken. Dazu werden Begriffe entwickelt, die zwei Kriterien genügen: Zum einen sollen sie das Wesen und die geschichtliche Entwicklung der modernen Gesellschaft erfassen, zum anderen soll in ihnen die in den Sozialwissenschaften gängige Dichotomie von Struktur und Handlung bzw. objektiven Lebensumständen und subjektivem Sinn überwunden werden. Im Bezug der Marxschen Theorie auf die aktuellen theoretischen Debatten wird nicht nur zu zeigen sein, inwieweit die Reformulierung dieser Theorie für die Gegenwart relevant ist, sondern dass in ihr auch eine grundsätzliche Kritik an traditionellen marxistischen Theorien und am ehemals "real existierenden Sozialismus" formuliert werden kann.
Postone bietet somit die Grundlage für eine kritische Analyse der kapitalistischen Gesellschaftsformation, die im Vergleich zu den bisherigen Analysen überzeugender und der heutigen Zeit angemessener ist.

Zum Autor
Moishe Postone, geboren 1942, Dr. phil., lehrt Soziologie an der Universität in Chicago und hat "Time, Labour and Social Domination: A Reinterpretation of Marx’ Critical Theory" 1993 bei Cambridge University Press veröffentlicht. Zwischen 1972 und 1982 lebte der Autor in Frankfurt am Main und war Mitarbeiter des Instituts für Sozialforschung. In der Bundesrepublik ist Moishe Postone bekannt geworden durch einen "Offenen Brief" an die Deutsche Linke sowie durch seinen Aufsatz "Antisemitismus und Nationalsozialismus", der 1979 zum ersten Mal in deutscher Übersetzung in der Frankfurter Studentenzeitung "Diskus" erschien. Dieser Aufsatz reflektiert die Aufnahme des Filmes "Holocaust" in der BRD und diskutiert den Antisemitismus in der BRD. Der zweite Teil des Beitrages erschien in überarbeiteter Form im Merkur (1982) und wurde in dem von Dan Diner herausgegebenen Band "Zivilisationsbruch. Denken nach Auschwitz" sowie in der Zeitschrift "Kritik und Krise", herausgegeben vom ça ira-Verlag, übernommen.
Verlagsinformation

Weitere Informationen:
- Inhaltsverzeichnis und Leseprobe
- Vorwort zur deutschen Ausgabe
- 8. Kapitel: Die Dialektik von Arbeit und Zeit (Leseprobe)
- 10. Kapitel: Abschließende Bemerkungen (Leseprobe)

Michael Hardt/Antonio Negri: Empire. Die neue Weltordnung. Campus-Verlag 2003 (Durchgesehene Studienausgabe). ISBN: 3-593-37230-4.



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Nach einem Vierteljahrhundert politischer Theoriemüdigkeit haben Hardt und Negri mit ihrer brillanten, provokanten und heiß diskutierten Analyse des postmodernen Kapitalismus im Zeitalter der Globalisierung das Denken wieder in Bewegung gebracht. Der Hoffnung auf die politische Gestaltbarkeit einer neuen, gerechteren Weltordnung haben sie damit ein anspruchsvolles theoretisches Fundament gegeben. Die nun erschienene, günstige Studienausgabe des Buches macht Empire auch für den kleineren Geldbeutel interessant.

Rezensionen

"Die Autoren wollen nichts weniger als Marx' Erzählung der Weltgeschichte fortsetzen und auf den neuesten Stand ... bringen. Das ist ihnen so gut gelungen, dass es auch einen überzeugten Nichtmarxisten ... erfreut, zumal der Versuch handwerklich hervorragend gearbeitet ist." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
"Empire (ist) eine grandiose Gesellschaftsanalyse ..., die unser Unbehagen bündelt und ihm eine Richtung gibt, für die in der G
eschichte der Philosophie das Wort vom 'guten Leben' steht." (DIE ZEIT)
"Das Jahrzehnt linker Melancholie ist vorüber." (NZZ)
"The next big theory. Empire füllt eine Lücke in den Humanwissenschaften." (New York Times)
"... ein probates Mittel gegen die neoliberale Depression ..." (literaturen)
"Empire bringt die Geschichte der humanistischen Philosophie, des Marxismus und der Moderne in einem großartigen politischen Entwurf zusammen." (The Observer)
-
Neue Weltordnung oder alter Imperialismus? (Conne Island)
- Nervöse Stellungnahmen (jW, 29.04.2002)
- Der "Besen Gottes" (jW, 25.06.2002)

- Ein Reich komme
(Junge World Nr. 37/2002, 04.09.2002)


Zu den Autoren
Antonio Negri war Professor für Philosophie in Padua und Paris und Abgeordneter im italienischen Parlament. Er ist seit den sechziger Jahren einer der führenden Theoretiker der italienischen Linken und lebt heute in Rom.
Michael Hardt ist Professor für Literaturwissenschaft an der Duke University Durham.
Verlagsinformation

Weitere Informationen:
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Leseprobe
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Weiterführende Links

Pierre Bourdieu u.a.: Das Elend der Welt. Zeugnisse und Diagnosen alltäglichen Leidens an der Gesellschaft. UVK Soziologie. UVK-Verlag 1997. ISBN: 3-89669-867-2.



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'Nicht bemitleiden, nicht auslachen, nicht verabscheuen, sondern verstehen!' - so lautet das Credo dieser außergewöhnlichen soziologischen Studie über Formen und Ursachen des Leidens in und an der heutigen Gesellschaft.
Menschen, die sonst weder zu Wort kommen noch gehört werden, berichten über ihr gewöhnliches, konkretes Leben, ihre Hoffnungen und Frustrationen, Verletzungen und Leiden.
In ihrer Zusammenschau ergeben diese Lebens- und Gesellschaftsbilder 'von unten' ein schonungsloses Röntgenbild der französischen – und nicht nur der französischen – Gegenwartsgesellschaft, geprägt von zunehmendem Konkurrenzdruck, struktureller Massenarbeitslosigkeit, Sozialabbau, gesellschaftlicher Marginalisierung bzw. Ausschließung immer breiterer Bevölkerungsgruppen, verstärkt durch den schleichenden Rückzug des Staates aus seiner Verantwortung für das Gemeinwohl und die zunehmende Deregulierung von Wirtschaft und Gesellschaft. Die kleinen und großen Miseren und Leiden dieser Alltagsmenschen erscheinen in der janusgesichtigen Gestalt von ökonomischer Lage bzw. materiellen gesellschaftlichen Zwängen hier und leidvollen Erfahrungen mit sozialen Hierarchien, wie sie mit der jeweiligen Stellung im Sozialraum einhergehen, dort. Gerade diese stellungsbedingte Form des Leidens an der Gesellschaft, allzu lange von der Soziologie vernachlässigt und im öffentlichen Diskurs verschwiegen, bringt die von Pierre Bourdieu und Mitarbeitern vorgelegte Analyse radikal zu Bewusstsein.
Ein eminent politisches Buch.

Zu einem der Autoren
Pierre Bourdieu war Professor für Soziologie am College de France, Paris, sowie Herausgeber der Zeitschrift "Actes de la recherche en sciences sociales". Der Autor verstarb im Januar 2002.
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