Neue Weltordnung: Iran/Türkei

Der Nord-Süd-Konflikt im und nach dem "Kalten Krieg"

Neue Weltordnung Lateinamerika/Mexiko Cuba Nicaragua/Chile Venezuela/Kolumbien Afrika China/Korea/Vietnam Iran/Türkei
Globalisierung US-Außenpolitik Kampf der Kulturen?

Iran

Christopher de Bellaigue: Im Rosengarten der Märtyrer. Ein Portrait des Iran. Beck-Verlag 2006. ISBN: 3-406-54374-X.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Nahe der Autobahn im Süden Teherans erhebt sich die Nekropole des Ayatollah Khomeini neben dem glühenden Asphalt wie eine gewaltige Tankstelle, die Treibstoff für die Seele bereit hält. Doch die Farbe blättert von dem Bauwerk ab, das niemals vollendet wurde, und die riesigen Gebetshallen stehen leer.
Irans Islamische Revolution hat keine Energie mehr. Das Land stagniert, und in der Gesellschaft gärt es. Aber wo sind die Geiselnehmer und heiligen Krieger geblieben, ohne die es diese Revolution niemals gegeben hätte? Jene Männer und Frauen, die den Schah gestürzt, acht Jahre gegen den Irak Saddam Husseins gekämpft und den Westen mit ihrer Militanz und ihrem Todesmut in Schrecken versetzt haben? Und welche anderen Kräfte und Bewegungen ringen mit ihnen um Einfluss im Gottesstaat Iran?
Christopher de Bellaigue nimmt uns mit auf eine temporeiche Reise durch den heutigen Iran. Er macht uns vertraut mit den historischen, religiösen und kulturellen Grundlagen der iranischen Gesellschaft, vor allem aber lässt er die Menschen des Landes zu Wort kommen – Mullahs und Revolutionäre, Intellektuelle und Künstler, fliegende Händler und Mystiker. Anders als V. S. Naipaul, der ähnliche Begegnungen mit unverhohlener Geringschätzung abhandelt, schildert de Bellaigue seine Gesprächspartner mit Sympathie und Offenheit.
So gelingen dem jungen Journalisten, der fließend Farsi spricht und mit einer Iranerin verheiratet ist, immer wieder erhellende Einblicke und Einsichten in eine der enigmatischsten, unzugänglichsten Gesellschaften der Welt. Wer besser verstehen will, warum gerade Iran eine Schlüsselstellung in den weltpolitischen Konflikten unserer Zeit einnimmt, der muss dieses Portrait des mächtigsten islamischen Landes lesen.

Aus dem Vorwort
Schon vor langer Zeit habe ich mich gefragt: warum lächeln die Menschen in Iran nicht? Noch ehe ich zum ersten Mal auf die Idee kam, das Land zu bereisen, hatte ich Fotos von Tausenden von weinenden Iranern gesehen, von Männern und Frauen in schwarzen Gewändern. In Iran, so las ich, gilt Lachen in der Öffentlichkeit als grob und ungehörig.
Später, als ich an der Universität an einem Kurs in Orientalistik teilnahm, erfuhr ich, dass die Ideologie der Islamischen Republik nicht zuletzt auf der Sehnsucht seiner Bürger nach einem Mann beruht, der vor mehr als dreizehnhundert Jahren gestorben ist. Es ist der Imam Hossein, der größte Märtyrer des schiitischen Islam, ein Mann, dessen Tugend und Tapferkeit allen Gläubigen moralischen Halt gibt. Jetzt, wo ich in Teheran wohne und die niemals endende Trauer der Iraner um ihren Imam miterlebe, spüre ich, dass ich unter Menschen lebe, die in ihrem Kummer schwelgen, ihn genießen.
In Iran gedenkt man an einem dufterfüllten Frühlingstag mit Trauer und inniger Freude im Herzen dieses Mannes, während man einen Marienkäfer betrachtet, der einen Grashalm hinaufklettert, oder während man liebt. Das war schon vor fünfzig Jahren so, lange vor der Gründung der Islamischen Republik, und es wird auch noch fünfzig Jahre nach ihrem Ende so sein.

Rezensionen

"Eine aufregende Suche nach der Seele des heutigen Irans und zugleich ein glänzender Beweis dafür, dass politische Klarheit nur durch Differenzierung zu gewinnen ist." (Navid Kermani)
- Heiraten Sie bloß keine Iranerin (Frankfurter Rundschau, 15.02.2006)
- Innenansichten aus dem Gottesstaat (Deutschlandradio, 03.02.2006)
- Clouds Over Iran (New York Times Review of Books, 24.03.2005)

Zum Autor
Der englische Journalist Christopher de Bellaigue arbeitet für den "Economist" und den "New Yorker". Er ist seit 1999 mit einer Iranerin verheiratet, lebt im Iran und spricht fließend Persisch bzw. Farsi. Seine Sprach- und Kulturkenntnisse erlauben es ihm, sich fast wie ein Einheimischer im Iran zu bewegen.
Verlagsinformation

 

Andreas Zumach: Die kommenden Kriege. Ressourcen, Menschenrechte, Machtgewinn. Präventivkrieg als Dauerzustand? Kiepenheuer & Witsch-Verlag. ISBN: 3-462-03641-6.

Die kommenden Kriege

mehr Info

bestellen

Zum Buch
Iran, Syrien, Nordkorea … Die kommenden Kriege – und wie sie noch zu verhindern wären:
Die UNO ist seit dem Irakkrieg geschwächt. Amerika hält an seiner Präventivkriegdoktrin fest. Europa träumt von politischer Emanzipation durch militärische Stärke. Das Ende des Ölzeitalters ist absehbar – bei wachsendem Energiebedarf weltweit. Gehen wir einer Epoche der Kriege um Ressourcen und "Menschenrechte" entgegen?
Nach dem völkerrechtswidrigen Krieg gegen Irak hat die Bush-Administration Syrien, Iran, Nordkorea und andere "Tyrannen- und Terrorstaaten" ins Visier genommen. In diesen Ländern sollen die Entwicklung von Massenvernichtungswaffen verhindert, Freiheit, Demokratie und Menschenrechte gefördert und damit dem Terrorismus der Nährboden entzogen werden. Doch die Androhung und Vorbereitung von Militärschlägen sind ungeeignete, ja kontraproduktive Mittel, um diese Ziele zu erreichen. Tatsächlich geht es der Bush-Administration in erster Linie darum, im zu Ende gehenden Ölzeitalter den Einfluss und die Machtpositionen der USA in der (noch) ölreichsten Weltregion Mittlerer Osten/Zentralasien zu festigen und auszubauen. Und dies in immer schärferer Konkurrenz zu Europa, China und Russland, die ihrerseits zunehmend auf die Entwicklung militärischer Gegengewichte zu den USA setzen. Sind (Welt-)Kriege um Öl noch vermeidbar? Gibt es noch Chancen für den friedlichen Ausgleich von Interessen und die gemeinsame Bewältigung der globalen Probleme im Rahmen der UNO? Diese Fragen beantwortet Andreas Zumach in seinem hochbrisanten neuen Buch.

Zum Autor
Andreas Zumach, geboren 1954 in Köln, absolvierte 1975-1979 ein Studium der Volkswirtschaft und des Journalismus an der Universität Köln und an der Kölner Journalistenschule. 1979-1981 war er Redakteur der (West-) Berliner Zeitung Die Neue, von 1981-1987 Friedenspolitischer Mitarbeiter der Aktion Sühnezeichen/Friedensdienst (ASF). Seit 1992 betreibt Andreas Zumach intensive Beobachtung und Berichterstattung über die Konflikte in Ex-Jugoslawien und die politisch-diplomatisch-militärischen Bemühungen zu ihrer Befriedung und Lösung. 1997 erhielt er den Preis des Verbandes der UNO-Korrespondenten in New York: Zumach wird ausgezeichnet für die weltweit beste Berichterstattung über die UNO. Seit 1998 arbeitet er als freier Journalist am UNO-Sitz in Genf als Korrespondent für die "tageszeitung" (taz) in Berlin sowie für Rundfunkanstalten, BBC (German Service) und weitere deutschsprachige Zeitungen.
Verlagsinformation

Marjana Satrapi: Persepolis, Band 1. Eine Kindheit im Iran. Nominiert für den Max-und-Moritz-Preis, Kategorie "Beste deutschsprachige Comic-Publikation, Import 2004". Edition Moderne 2004. ISBN: 3-907055-74-8.

show Cover

mehr Infos

bestellen

Zum Buch
"Persepolis" ist eines der aufsehen erregendsten Comicprojekte der letzten Zeit. Die 33-jährige Iranerin Marjane Satrapi emigrierte nach Frankreich und wurde dort immer wieder mit Vorurteilen über ihre Heimat konfrontiert. Sie entschloss sich, Geschichte und Gegenwart des Iran in Comicform zu erzählen. Aus der Perspektive eines kleinen Mädchens erfährt man im ersten deutschen Band – der den ersten und zweiten französischen umfasst – Erhellendes über die islamische Revolution von 1979 und den Krieg mit dem Irak. Das Buch ist in einer einfachen, aber effektiven Bildsprache abgefasst.
"Im Jahre 1951 nationalisierte der damalige Premierminister Mohammed Mossadeq die Ölindustrie. Als Antwort darauf verhängten die Briten ein Embargo gegen iranisches Erdöl. Zwei Jahre später organisierte der CIA zusammen mit dem britischen Geheimdienst einen Staatsstreich. Mossadeq wurde gestürzt und der Schah, der zuvor geflohen war, kam wieder an die Macht. Seine Herrschaft dauerte bis 1979, dann musste er vor der islamischen Revolution fliehen. Seither wird diese traditionsreiche Zivilisation fast ausschließlich mit Fundamentalismus, Fanatismus und Terror in Verbindung gebracht. Als Iranerin, die mehr als ihr halbes Leben im Iran verbracht hat, weiß ich, dass dieses Bild falsch ist." (Aus dem Vorwort)
Verlagsinformation

Rezensionen
- "Man kann vergeben, aber man soll niemals vergessen" (Telepolis, 22.05.2004)
-
"Rebellin unter dem Kopftuch. Eine Kindheit in den Zeiten der islamischen Revolution" (DIE ZEIT, 29.04.2004)
"Marjane Satrapi hasst die Klischées über ihre Heimat. Der Westen sehe nur den Tschador und wisse nichts von der stolzen iranischen Kultur. Ein Dialog könne so nicht zustande kommen. Sie ist eine glühende Patriotin geblieben, Botschafterin eines besseren Iran." (Auszug aus DIE ZEIT, 29.04.2004)

Katajun Amirpur: Gott ist mit den Furchtlosen. Schirin Ebadi – Die Friedensnobelpreisträgerin und der Kampf um die Zukunft Irans. Herder-Verlag 2003. ISBN: 3-451-05469-8.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Schirin Ebadi kämpft mit dem Koran gegen die Unterdrückung der Frauen und für Reformen im iranischen Gottesstaat. Eine faszinierende Frau im dramatischen Kampf für ein offeneres Antlitz des Islam.

Zur Autorin
Katajun Amirpur, geboren 1971, hat an den Universitäten Bonn und Teheran Islamwissenschaft studiert. Ihre Dissertation über "die Entpolitisierung des Islam – Werk und Wirkung von Abdol Karim Soroush in der islamischen Republik Iran" schrieb sie in Bamberg. Heute widmet sich Amirpur – seit Mai 2003 über ein Emmy-Noeter-Jungprofessorenstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert – der schiitischen Koranexegese. Aufgewachsen mit den religiösen Geschichten von Anne de Fries und den adaptierten Korangeschichten, gehört Katajun Amirpur zu jenen Expertinnen, die sich kompetent und ohne die Brille einer einseitigen Orientrezeption den modernen Islamwissenschaften widmet.
Verlagsinformation

Weitere Informationen:
-
Katajun Amirpur in Radio und Fernsehen (Herder-Terminkalender)
-
Informationen zur Autori
n Katajun Amirpur
- Deutscher Islamist hetzt gegen Nobelpreisträgerin Schirin Ebadi (SP. ONLINE, 17.10.2003)

Navid Kermani: Iran. Die Revolution der Kinder. C.H. Beck-Verlag 2001 (Durchgesehene und erweiterte Ausgabe). ISBN: 3-406-47625-2.

show Cover

mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Irans Kampf um die Zukunft
Navid Kermani beschreibt höchst anschaulich den dramatischen Umbruch in der gegenwärtigen iranischen Gesellschaft, der langfristig einer "zweiten Revolution" gleichkommt. Sie wird vor allem von einer weltoffenen jungen Generation, den Kindern der Islamischen Revolution von 1979, vorangetrieben.

Iran hat 1979 als erstes Land der islamischen Welt das Experiment des Islamismus unternommen. Heute trägt Iran, in mancher Hinsicht stellvertretend für viele Länder des Nahen und Mittleren Ostens, das für lange Zeit vielleicht letzte große Gefecht aus, um den Irrtum des 20. Jahrhunderts zu korrigieren: den Glauben an das Heil, das aus der politischen Heilslehre erwächst.
Dieser Kampf war längst im Gange, bevor der Reformprozess mit der Wahl Mohammad Chatamis zum Staatspräsidenten im Jahr 1997 die politische Oberfläche erreichte. Künstler, Intellektuelle und auch reformwillige Geistliche tragen zur Formierung einer kritischen Öffentlichkeit und zum fundamentalen Wandel religiöser und moralischer Vorstellungen bei. Kermani stellt die Kontrahenten und Fraktionen vor, die die politische Bühne beherrschen, und erklärt gleichzeitig, warum die Hoffnung auf grundlegende Veränderungen sich weniger auf einzelne Reformpolitiker, als auf die gesamtgesellschaftliche Entwicklung richten sollte. Eindringlich beschreibt er aber auch, mit welcher Brutalität sich die beharrenden Kräfte gegen den Wandel wehren und wie sie die Anwendung von Gewalt religiös rechtfertigen.

Zum Autor
Dr. Navid Kermani, geboren 1967, Publizist und Islamwissenschaftler, ist Long Term Fellow am Wissenschaftskolleg Berlin. Er arbeitete einige Jahre am Theater, zuletzt als Dramaturg am Theater an der Ruhr und am Schauspielhaus Frankfurt, sowie als Autor der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (1995-2000). Für sein bei C.H. Beck erschienenes Buch "Gott ist schön. Das ästhetische Erleben des Koran" (Sonderausgabe 2000) erhielt er den Ernst-Bloch-Förderpreis. Zuletzt erschien von ihm bei C.H. Beck "Schöner neuer Orient. Berichte von Städten und Kriegen".
Verlagsinformation

Türkei

Orhan Pamuk: Der Blick aus meinem Fenster. Betrachtungen. Übersetzt aus dem Türkischen von Cornelius Bischoff, Ingrid Iren, Gerhard Meier u.a. Hanser-Verlag 2006. ISBN: 3-446-20739-2.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Orhan Pamuk ist nicht nur als Romancier bekannt, sondern auch als glänzender Essayist. Der vorliegende Band veranschaulicht die Vielzahl von Themen, über die er schreibt: Politik, Literatur und immer wieder Istanbul, die Stadt, die auch in den meisten seiner Romane präsent ist. Der autobiographische Bezug, der sich in seinen Romanen nur erahnen lässt, wird hier in den bewegenden Texten sichtbar, die seiner Kindheit gelten und der Erinnerung an seine Eltern.

Leseprobe
Durch die Bemühungen der hinter mir tätigen "Flüstermaschine", des Krämers, der sich vom Aufseher zum Vermittler entwickelte, und mit der Hilfe echter Makler habe ich in jener Umgebung noch viel, viel mehr, wahrscheinlich Hunderte von alten Wohnungen begutachtet, zum Beispiel in einer von Kurden aus Tunceli bewohnten Straße, in dem von rumänischen Zigeunern bewohnten Viertel in Galata, wo die Frauen und Kinder auf den Eingangsstufen der Gebäude sitzen und alles Kommen und Gehen beobachten, oder auch an einer abschüssigen Straße, wo die älteren Frauen gelangweilt aus dem Fenster hingen und herunterriefen: "Soll er doch kommen und sich auch unser Haus einmal ansehen!"
Was ich zu sehen bekam, waren halbzerstörte Küchen, mittendurch geteilte Salons, gänzlich abgetretene Treppenstufen, Zimmer mit Holzböden, deren Bruchstellen von Teppichen verdeckt waren, alte Wohnräume mit reichem Decken- und Wandschmuck, die man als Depot, Werkstatt, Lokal oder Lampenschirmgeschäft benutzte, herrenlose Gebäude, die wegen Eigentumsstreitigkeiten oder weil die Besitzer ausgewandert waren, verlassen worden waren und nun langsam verrotteten, Zimmer, wo aus allen Winkeln kleine Kinder hervorquollen wie aus vollgestopften Schränken, kühle Erdgeschoßwohnungen voller Modergeruch, Kellerräume mit sorgfältig aufgestapelten Holzstücken, Eisenteilen und anderem Kram, ein Sammelsurium, das in den Gassen, aus Mülltonnen oder unter irgendwelchen Bäumen aufgelesen worden war, Treppen, deren Stufen alle unterschiedlich hoch waren, tropfende Zimmerdecken, nach Schimmel riechende feuchte Wände, dunkle Treppenhäuser, in denen weder der Fahrstuhl noch die Beleuchtung funktionierte, und Frauen mit Kopftüchern, die mich in den Aufgängen durch den Türspalt musterten, Leute, die im Bett lagen, Balkone voll trocknender Wäsche, Mauern mit der Aufschrift: "Hier keinen Müll abladen!", spielende Kinder in den Höfen und in den Schlafzimmern riesige, platzraubende Schränke, die sich alle mehr oder weniger glichen.

Zum Autor
Orhan Pamuk, 1952 in Istanbul geboren, studierte Architektur und Journalismus und lebte mehrere Jahre in New York. Für seine Romane erhielt er 1990 den "Independent Foreign Fiction Award", 1991 den "Prix de la découverte européene" und 2005 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Orhan Pamuk lebt in Istanbul.
Verlagsinformation

Günter Seufert/Christopher Kubaseck: Die Türkei. Politik – Geschichte – Kultur. C.H. Beck-Verlag 2004. ISBN: 3-406-51110-4.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Dieser Band ist unentbehrlich für alle, die sich knapp und auf dem neuesten Stand über den östlichen Nachbarn Europas informieren wollen. Die Autoren bieten einen kompakten Überblick über die Geographie und die lange, vielfältige Geschichte der Türkei. Sie informieren über Politik und Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur des Landes.
Ein eigenes Kapitel ist den innenpolitischen Problemfeldern gewidmet: der Politik gegenüber Minderheiten wie Kurden oder Alewiten sowie der politischen Rolle des Islam. Zur Sprache kommt auch das außenpolitische Spannungsfeld, in dem sich die Türkei befindet: als Teil der islamischen Welt und als Verbündeter der USA und Israels, als Partner der zentralasiatischen Turkstaaten und auf dem Weg zur EU-Mitgliedschaft.

Zu einem der Autoren
Dr. phil. Günter Seufert arbeitet als Autor und Journalist in Istanbul und lehrt als Gastprofessor an der Cyprus University in Nikosia.
Verlagsinformation

Iris Alanyali: Gebrauchsanweisung für die Türkei. Piper-Verlag 2004. ISBN: 3-492-27530-3.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Von Atatürk bis Aberglaube, von Huhn mit Reis bis zur türkischen Hochzeit – Iris Alanyali kennt sich aus im Land jenseits des Bosporus. Und amüsant und kenntnisreich erzählt sie uns davon.
Sie wollen in Izmir einen Teppich kaufen? Oder einen Döner? Sie kennen das Wunderwort "Ayip" nicht? Sie wussten nicht, dass es in der Türkei eine Steuer gegen das Tragen von Bärten gibt? Dass man dort gelegentlich sein Geld beim Bezahlen auf den Boden werfen sollte? Wie "Dallas" die Türken auf die Europäische Union vorbereitete? Dann sollten Sie diese Gebrauchsanweisung über das Land jenseits des Bosporus lesen: Iris Alanyali verrät Ihnen nicht nur die Feinheiten türkischer Umgangsformen, sondern Sie erfahren auch einiges über die Schamgrenzen im Hamam, über die Notwendigkeit duftender Überlandbusse und weshalb Mustafa Kemals Konterfei dem Besucher aus jeder Fischbude entgegenlächelt. Iris Alanyali weiß, was ihre Landsleute umtreibt – sie berichtet von abergläubischen Bäckermeistern, von Gerichten, die "Mädchenbrüste" heißen, von dem Sündenpfuhl an der türkischen Mittelmeerküste, von Atatürk und Aberglauben, Tee mit Baklava und davon, welche Rolle die türkische Großmutter spielt.

Zur Autorin
Iris Alanyali, geboren 1969 in Sindelfingen, bereist die Türkei seit sie drei Jahre alt ist und ihr Vater, Architekt aus Izmir, sie den nassen Küssen ihrer Verwandtschaft aussetzte. Heute arbeitet sie als Literaturredakteurin bei der Literarischen Welt.
Verlagsinformation

Christiane Bird: Tausend Tränen, tausend Hoffnungen. Reisen durch Kurdistan. Verlag Frederking & Thaler 2004. ISBN: 3-89405-641-X.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Stolze Patrioten und todesmutige Kämpfer, hilflose Flüchtlinge und Bauernopfer der Weltpolitik – das Bild, das der Westen von den Kurden hat, ist so zerrissen wie das Volk selbst. Die amerikanische Journalistin Christiane Bird reist durch das sagenumwobene Kurdistan und wirft einen neuen Blick auf dieses faszinierende Volk: frisch und unvoreingenommen, sachkundig und ungemein präzise.
"Seit ich in Kurdistan bin, fühle ich mich, als sei ich durch die Hintertür der Welt gefallen und in einem magischen, tragischen Königreich gelandet", schreibt Christiane Bird. Als Journalistin hat sie sich aufgemacht, "das größte Volk der Welt, das keinen eigenen Staat hat", zu erkunden – und je mehr sie erlebt, desto komplexer wird das Bild. Sie taucht ein in die Geschichte der Kurden, die über die Türkei, den Irak, Syrien und den Iran verteilt leben und immer nur kurze Phasen einer regional beschränkten Autonomie erleben durften. Sie erlebt ihr Selbstbewusstsein, ihre Emotionalität und ihre Gastfreundschaft, den Reichtum ihrer Kultur, die Verwurzelung in ihrer Geschichte. Nach und nach eröffnen ihr die Gesprächspartner ihre persönlichen Schicksale, die fast immer unauflöslich mit dem Kampf gegen die Unterdrückung verwoben sind. Christiane Bird ist eine ausgezeichnete Beobachterin; sie verbindet politischen und historischen Hintergrund geschickt mit persönlichem Erleben, und kann dies auf mitreißende Art vermitteln. So entsteht durch ihre Schilderungen das lebendige Kaleidoskop eines Landes, "das auf keiner Karte, aber in vielen Herzen existiert"...
"Ich kann dieses brillante, anschauliche Porträt dieses Volkes nur empfehlen." (Noam Chomsky)

Zur Autorin
Christiane Bird wurde in New York geboren und wuchs in Connecticut und zeitweise im Iran auf, wo ihr Vater als Arzt arbeitete. Sie schreibt Musikkritiken, Reportagen, Kultur- und Reiseführer. Ihr Buch "Neither East nor West", der Bericht einer Reise durch den islamischen Iran, erregte in den USA Aufmerksamkeit.
Verlagsinformation

Udo Steinbach: Geschichte der Türkei. C.H. Beck-Verlag 2000. ISBN: 3-406-44743-0.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Mit der Entscheidung, die Türkei zu einem Kandidaten für eine Vollmitgliedschaft in der Europäischen Union zu machen, hat das Land einen tief greifenden Wandlungsprozess vor sich. Udo Steinbach zeichnet die innen- und außenpolitische Entwicklung der Türkei seit ihrer Gründung im Jahre 1923 nach. Mit Blick auf die Zukunft wird ihrer sensiblen geopolitischen Rolle besondere Aufmerksamkeit gewidmet.

Zum Autor
Udo Steinbach, apl. Professor an der Universität Hamburg, ist seit 1976 Direktor des Deutschen Orient-Instituts und gilt als Experte für den Nahen und Mittleren Osten.
Verlagsinformation

Hans-Georg Wehling (Hrsg.): Türkei: Politik, Gesellschaft, Wirtschaft. Leske + Budrich-Verlag 2002. ISBN: 3-8100-3072-4.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Nicht nur geografisch liegt die Türkei vor den Toren Europas. Sie orientiert sich seit der Gründung der modernen Türkei durch Mustafa Kemal, genannt "Atatürk" (Vater der Türken), auch politisch, gesellschaftlich und ökonomisch an Europa. Im Dezember 1999 wurde das Land offizieller Beitrittskandidat der EU. Die Beiträge des Bandes vermitteln wichtige Daten zum Verständnis des Landes und seiner Bürger: Demokratie und Regierungssystem, Menschenrechtspolitik, soziale Umbrüche, wirtschaftliche Entwicklungen, Stellung in der internationalen Politik, das Verhältnis von Deutschen und Türken.

Zum Autor
Hans-Georg Wehling ist seit 1978 Honorarprofessor für Politikwissenschaft an der Universität Tübingen und war bis Ende 2002 Abteilungsleiter an der baden-württembergischen Landeszentrale für politische Bildung in Stuttgart (Abteilung Publikationen) sowie Schriftleiter der Vierteljahreszeitschrift "Der Bürger im Staat".
Verlagsinformation


Weitere Politik-Buchempfehlungen

Home


© 2002 Buchladen Neuer Weg, Würzburg
– Bei uns können Sie Bücher online suchen und bestellen –
Stand: 28. Dezember 2006
Bei Problemen oder Fehlern schicken Sie eine eMail an: webmaster@neuer-weg.com