Bücher zum Kosovokrieg

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(Chronologische Reihenfolge, aktuellster Titel zuoberst)

Eine umfassende Bibliographie zum Kosovokrieg finden Sie hier: Bibliographie


Weitere Bücher

 

Malte Olschewski: Kanonen, Bomben und Durchwesung. Eine Chronik des amerikanischen Imperialismus 1620-2004. Kai-Homilius-Verlag 2004. ISBN: 3-89706-875-3.



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Zum Buch
Die besondere "Geschichte" der USA geht vielleicht von Pilgrim Fathers oder der Manifest Destiny aus. Sie sind die Sendboten Gottes, die die Botschaft, die festgelegte Bestimmung zu überbringen haben in alle Welt. Zuerst in Nordamerika, später rund um den Globus. Diese "Botschaft" wurde begleitet von unzähligen Kriegen. Die letzten Einsätze lauten: 1981-90 Krieg niedriger Intensität gegen Nicaragua, 1982-84 Libanon, 1983 Putsch auf Grenada, 1986 Bomben auf Libyen, 1989 Invasion Panamas, 1991 Erster Krieg gegen den Irak, 1993 Somalia-Einsatz, 1998 Marschflugkörper auf Sudan und Afghanistan, 1999 Bomben auf Jugoslawien und Umwandlung des Kosovo in ein Protektorat, 2001 Einmarsch in Afghanistan, 2003 Zweiter Krieg gegen den Irak und Besetzung des Landes.
Die Militärinventionen der USA haben sich beschleunigt. Wer kommt als nächster an die Reihe: Cuba? Venezuela? Iran? Sudan? Syrien? Nordkorea? Der Vorwand des weltweiten "Kampf gegen den Terror" hat in den USA die Doktrin präventiver Militärschläge mehrheitsfähig gemacht. Gefälschte Bedrohungsszenarien wurden und werden über das Fernsehen und die Medien aufgebaut. Der Autor sucht nach den tieferen Gründen für die US-amerikanische Liebe zum Krieg, und findet sie in der Vergangenheit.
Die Neuenglandstaaten und die USA haben rund hundert – teilweise bereits vergessene – Angriffskriege geführt, ohne dass ihr Territorium von anderen Mächten bedroht worden wäre. Eine Welt ohne Krieg scheint den USA unerträglich zu sein. Ging es anfangs noch um Einflusssphären und Wirtschaftsinteressen, so wollen die USA heute die ganze Welt durchdringen. Sie müssen überall die jeweiligen "Bösewichte" jagen. Innere Schwäche und Zerfall zwingen die USA zur Wendung nach außen. In der Überdehnung ihres Machtbereichs mit Militärbasen in rund 60 Ländern des Globus verbirgt sich das Ende.
"Wir haben die Welt mit unserer Kultur erleuchtet!" (George Bush, ehemaliger US-Präsident, 1991)

Zum Autor
Malte Olschewski, 1940 in Klagenfurt geboren, studierte Deutsche Literatur und Publizistik an der Universität Wien. Seine Dissertation schrieb er über die Titopartisanen. Ab 1963 war er außenpolitischer Redakteur der Wiener "Presse" und der "Arbeiterzeitung", 1973-74 arbeitete er als Korrespondent im Indochinakrieg und in Südamerika. Ab 1983 war er Mitglied der Osteuroparedaktion des ORF und machte TV-Dokumentationen über den Ostblock, Äthiopien, Kambodscha, Nordkorea und das Ende des Kommunismus. Bisherige Publikationen: "Ceausescu" (Überreuter-Verlag), "Krieg als Show" (Log International), "Der serbische Mythos" (Herbig-Verlag), "Der Krieg um den Kosovo" (Nidda-Verlag), "Die geheime Geschichte der Kriege in Jugoslawien" (Braumüller-Verlag), "Chronik des amerikanischen Imperialismus 1620-2004" (Kai-Homilius-Verlag).
Verlagsinformation

 

Elisabeth Kaestli: Gräben und Brücken. Freundschaften vor und nach den Kriegen im Balkan. Limmat-Verlag 2004. 16 Porträts. ISBN: 3-85791-464-5.



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Zum Buch
Auf Reisen durch das ehemalige Jugoslawien sind Elisabeth Kaestli Frauen und Männer unterschiedlichen Alters mit verschiedensten Berufen begegnet. Einige von ihnen haben ihr erzählt, wie es ist, wenn Menschen zu Feinden werden, die vorher zusammengearbeitet haben. Oder wie Freundschaften standhalten.
Immer zwei der Befragten kennen sich, denn die eine Person schlug jeweils eine zweite vor, die einer anderen Volksgruppe angehört. So sind die Geschichten aus Kosovo, Serbien und Bosnien über die ethnischen Grenzen hinweg miteinander verbunden. Anhand von unzähligen Episoden und Alltäglichkeiten erzählen sie, wie sich gegenseitiges Misstrauen, Angst und Hass ausbreiten und wie mutige Menschen dem etwas entgegenzusetzen versuchen. Und sie zeigen, wie vielschichtig die Realität ist und wie wenig Schwarz-Weiß-Muster der Wirklichkeit gelebten Lebens entsprechen.
Eine ungewöhnliche Erfolgsgeschichte begleitete das letzte Buch der Autorin: "Frauen in Kosova" ist in Novi Sad in serbischer und in Pristina in albanischer Übersetzung erschienen.

Zur Autorin
Elisabeth Kaestli, geboren 1945, aufgewachsen in Biel, seither zu Hause an vielen Orten in der Schweiz und im Ausland. Ab 1973 war sie als Journalistin für Zeitungen und Radio DRS tätig. Seit 1996 befasst sie sich journalistisch vor allem mit den Folgen der Kriege im Balkan sowie mit der schweizerischen Flüchtlingspolitik. Bisher erschienen: "Frauen in Kosova" (2000), "Gräben und Brücken" (2004).

Verlagsinformation

Gerald Richter: Blut und Honig. Mit der UN im Kosovo. Verlag Neue Literatur 2002. ISBN: 3-934141-50-1.



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Kosovo: 1. Januar 2000. Sonnenschein. Gedanken und Gefühle, die ich nie vergessen werde. Es sieht so bezaubernd hier aus, so friedlich. Im Inneren des Landes schwelen viele Konflikte. Ethnische Widersprüche, das wieder auflebende Gewohnheitsrecht oder die Tag für Tag deutlich zu spürenden Machtspiele der einzelnen politischen Parteien – Mafia, Waffen- und Drogenhandel, Schutzgelderpressung, unverhohlene Islamisierung. Bei den einfachen Menschen aber herrscht eine fast naive Freundlichkeit und Gastfreundlichkeit.
Gerald Richter leistet von 1999 bis 2001 Aufbauhilfe für die UN-Mission im Kosovo (UNMIK). Tagebuchartig beschreibt er seine Eindrücke und Erlebnisse wie das Duschen mit drei Flaschen Mineralwasser, die Arbeit als Standesbeamter, Bürgermeister, Verantwortlicher für Verkehr, Bildung und vieles mehr: Patriotische Feste, brennende Dörfer, die Ermordung eines engen Freundes und die ersten freien Wahlen.
Verlagsinformation

Michael Haspel: Friedensethik und Humanitäre Intervention. Der Kosovo-Krieg als Herausforderung evangelischer Friedensethik. Neukirchener Verlag 2002. ISBN: 3-7890-8068-3.

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Haspel, Dozent für Systematische Theologe und Konfliktforscher in Marburg, vergleicht die klassischen ethischen Kriterien für den Einsatz militärischer Gewalt bzw. des "gerechten Krieges" und diskutiert diese im Hinblick auf den Kosovo-Krieg. Das Ergebnis dieses sorgfältigen, materialreichen und gut lesbaren Buches: der Krieg der NATO erfüllte nicht die ethischen Kriterien und war von seiner Durchführung her auch keine "humanitäre Intervention".
Verlagsinformation

Ortwin Buchbender/Gerhard Arnold (Hrsg.): Kämpfen für die Menschenrechte: Der Kosovo-Konflikt im Spiegel der Friedensethik. Schriften der Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation, Band 25. Nomos-Verlag 2002. ISBN: 3-7890-7880-8.

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Die Edition "Kämpfen für die Menschenrechte" enthält wesentliche Stellungnahmen der christlichen Kirchen aus dem gesamten Bereich der Ökumene zum Kosovo-Konflikt. Sie legt mit 113 Quellentexten eine in dieser Form erstmalige Bestandsaufnahme friedensethischer Positionen vor. Die kirchlichen Dokumente befassen sich mit dem schwierigen Problem, ob und unter welchen speziellen Bedingungen es ethisch gerechtfertigt ist, militärische Gewalt mit dem Ziel einzusetzen, schwere Verstöße gegen die Menschenrechte zu beenden. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage nach der Rechtfertigung einer humanitären Intervention, die ohne ein Mandat des Sicherheitsrates erfolgte.
Gerade in der Bilanzierung der Kosovo-Krise enthalten die Dokumente friedensethische Analysen, die es in dieser substantiellen Dichte in der Vergangenheit nur selten gab, wenn es um die kirchliche Beurteilung sicherheitspolitischer Gesamtzusammenhänge ging. Diese Materialsammlung kann mit Gewinn von Theologen, Politologen, Lehrern, Journalisten, Studenten und Soldaten als Informations- und Orientierungshilfe bei der ethischen Bewertung militärpolitischer Entscheidungen im Spannungsfeld von Krise und Krieg genutzt werden.
Verlagsinformation

Wolfgang Klinghammer: Kampf der Kulturen im Kosovo? Huntingtons Theorie und die Schlacht um das Amselfeld. Tectum-Verlag 2002. ISBN: 3-8288-8365-6.



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Samuel P. Huntingtons Theorie des "Clash of Civilizations", eines globalen Konfliktes der Kulturkreise, löste eine umfangreiche, teils normativ geprägte Diskussion aus. Wolfgang Klinghammer betrachtet den Kosovo-Krieg als konkreten Prüfstein für die Aussagekraft dieser Theorie.
Im Vordergrund stehen folgende Fragen: War Kulturkreiszugehörigkeit ein maßgeblicher Faktor bei der staatlichen Politikgestaltung? Wird dem Spannungsverhältnis Innenpolitik-Außenpolitik ein ausreichendes Gewicht in Huntingtons Modell eingeräumt? Wird das Modell der Komplexität der internationalen Politik gerecht? Welche Rolle spielten internationale Organisationen und nichtstaatliche Akteure? Traten während des Konfliktes um das Kosovo ausgeprägte kulturelle Polarisierungstendenzen zutage? Geriet der Westen wegen seines Universalismus in Konflikt mit Jugoslawien?
Der Autor stellt die Diskussion um den Kampf der Kulturen dar, geht auf die historisch-religiösen Wurzeln des Kosovo-Krieges ein und untersucht die Politikgestaltung der wichtigsten Akteure. Durch diese Vorgehensweise werden die Aussagen Huntingtons kritisch hinterfragt.

Klappentext

Walter Jertz: Krieg der Worte, Macht der Bilder. Manipulation oder Wahrheit im Kosovo-Konflikt. Bernard & Graefe-Verlag 2001. ISBN: 3-7637-6210-8.



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Walter Jertz, General der deutschen Luftwaffe, war militärischer Pressesprecher der NATO während des Kosovokrieges 1999. Auf Grundlage seiner Erfahrungen beleuchtet er die Bedeutung der Medienarbeit bei militärischen Auseinandersetzungen:
Mittlerweile gibt es eine große Anzahl von Veröffentlichungen über den militärischen Ablauf des Kosovokrieges. In der Literatur noch nicht ausreichend gewürdigt ist die Tatsache, dass sich dieser Konflikt weitgehend vor den Augen der Öffentlichkeit abgespielt hat. Nie zuvor wurden militärische Informationen, die noch vor wenigen Jahren mit dem Stempel "NATO-Secret" versehen worden wären, in dieser umfassenden Form in die Öffentlichkeit getragen. Der Krieg im ehemaligen Jugoslawien war für alle interessierten Bürger "sichtbar“.
Keine Krise entsteht aus sich selbst. Ich habe aus diesem Grunde zunächst die allgemeine Entwicklung in der Provinz Kosovo beschrieben. Da die Kenntnis über die politischen und militärischen Rahmenbedingungen während des Luftstreitkräfteeinsatzes zum Verständnis des Ablaufes der militärischen Auseinandersetzungen unabdingbar sind, habe ich den zweiten Teil des Buches dieser Thematik gewidmet.
"Bilder muss man mit Bildern bekämpfen", so hat dies einmal der ehemalige zivile NATO-Sprecher Dr. Jamie Shea ausgedrückt. Auch für die militärische Informations- und Öffentlichkeitsarbeit der NATO war es von großer Bedeutung, die Hintergründe des Kosovokonfliktes offen und für den mündigen Bürger nachvollziehbar darzustellen. Ein Kapitel in diesem Buch - "Macht und Ohnmacht der Bilder“ - habe ich deshalb der Frage nach der Bedeutung der Bilder gewidmet.
Der Schwerpunkt des Buches liegt deshalb auf der Beschreibung und der Bewertung der militärischen Informations- und Öffentlichkeitsarbeit der NATO, die in einem untrennbaren Zusammenhang mit der allgemeinen Arbeit der Medien steht. "Ohne Bilder findet keine Medienarbeit statt": Der Kampf gegen den internationalen Terrorismus und die ihn begleitende Darstellung durch die weltweit operierenden Medien zeugen von der Aktualität dieser Bemerkung.
In dem vorliegenden Buch wird zwar die Medienarbeit am Beispiel des Einsatzes der NATO im ehemaligen Jugoslawien beschrieben; aber viele Erkenntnisse sind ohne Einschränkung auf die heutige Situation übertragbar.
Walter Jertz

Elisabeth Kaestli: Frauen in Kosova. Lebensgeschichten aus Krieg und Wiederaufbau. Mit Fotografien von Alexander Kornhuber. Limmat-Verlag 2001. ISBN: 3-85791-358-4.



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Zum Buch
Fünfzehn Porträts zeigen, wie Frauen den Krieg in Kosova überlebt haben und den schwierigen Nachkriegsalltag bewältigen: Zum Beispiel Latife Neziri, die als Polizistin auf Patrouille geht, oder die Kinderärztin Vjosa Dobruna, die sich als Mitglied der Übergangsverwaltung für Demokratie und Gleichberechtigung einsetzt, oder Hyrie Valju, die als eine der wenigen Frauen in der UCK kämpfte und jetzt in der zivilen Schutztruppe dient. Elisabeth Kaestli lässt die Frauen von ihren schwierigen Erfahrungen erzählen, aber auch von dem, was ihnen Mut, Selbstvertrauen und Lebensfreude gibt. Ergänzt mit sachlichen Hintergrundtexten und Karten vermittelt das Buch einen differenzierten und sehr konkreten Einblick in die kosovo-albanische Kultur und Gesellschaft, die sich nach Repression und Krieg in fundamentalem Wandel befindet.
Eine ungewöhnliche Erfolgsgeschichte begleitete dieses Buch der Autorin: Es ist in Novi Sad in serbischer und in Pristina in albanischer Übersetzung erschienen.

Rezension
Die Rezensentin Christine Apel wünscht dieser Porträtsammlung viele Leser und Leserinnen und bedauert darum, dass das Buch nicht früher erschienen sei, als das Thema Kosovo noch die Schlagzeilen bestimmte. Ihr gefällt es sehr, dass die Schweizer Journalistin hier fünfzehn Kosova-Albanerinnen zu Wort kommen lässt, die durch ihre Alltagsschilderungen zeigen, dass sie nicht Opfer des Krieges sind, sondern "mutige, engagierte Frauen", die ihr "Schicksal in die Hand" nehmen. Diese unterschiedlichen Frauen – unter anderem Hausfrauen, Studentinnen, eine Polizistin, eine UCK-Kämpferin, eine Stickerin, eine Ärztin – haben Selbsthilfegruppen gegründet, Beratungsstellen eingerichtet und vieles mehr. Doch der Band räumt nicht nur mit einigen Vorurteilen über Frauen im Kosovo auf, er liefert darüber hinaus wichtige Hintergrundinformationen, Fotos und Karten, lobt Apel. (Rezension der Berliner "Tageszeitung" vom 22.01.2002, Quelle: Perlentaucher.de)

Zur Autorin
Elisabeth Kaestli, geboren 1945, aufgewachsen in Biel, seither zu Hause an vielen Orten in der Schweiz und im Ausland. Ab 1973 war sie als Journalistin für Zeitungen und Radio DRS tätig. Seit 1996 befasst sie sich journalistisch vor allem mit den Folgen der Kriege im Balkan sowie mit der schweizerischen Flüchtlingspolitik. Bisher erschienen: "Frauen in Kosova" (2000), "Gräben und Brücken" (2004).

Verlagsinformation

Helmut Dietrich/Harald Glöde: Kosovo. Der Krieg gegen die Flüchtlinge. Verlag Libertäre Assoziation A 2000. ISBN: 3-922611-79-6.

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Zum ersten Mal setzte die Europäische Union während des NATO-Kriegs gegen Jugoslawien und um das Kosovo eine Flüchtlingspolitik durch, an der u.a. die verschiedenen Gremien des Schengener Abkommens gearbeitet hatten: Flüchtlingsbewegungen sollten "regionalisiert", d. h. bereits in der Herkunftsregion aufgehalten werden. Die kriegsführende NATO errichtete nahe am Kriegsgeschehen stacheldrahtumzäunte Lager und machte mit vereinter NGO-Hilfe aus Flüchtlingen "Heimatvertriebene".
In dem Heft wird die Lagerpolitik während des Krieges in den Zusammenhang der EU-Politik gegenüber Südosteuropa gestellt. Die Verwaltung der "displaced persons" wird zum wichtigsten Baustein des entstehenden Protektorats auf dem Balkan. Strategie- und Konzeptpapiere zum neuen Hinterhof Westeuropas werden in dem Heft kurz vorgestellt.
Klappentext

Dieter S. Lutz (Hrsg.): Der Kosovo-Krieg: Rechtliche und rechtsethische Aspekte. Beiträge aus dem IFSH. Nomos-Verlag 2000. ISBN: 3-7890-6520-X.

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Das Jahr 1999 war das Jahr des Kosovo-Krieges. Erstmals in der Geschichte des Nordatlantik-Vertrages führte die NATO 1999 einen länger andauernden Krieg. Erstmals überhaupt nach Ende des Zweiten Weltkrieges hat sich Deutschland an einem Krieg beteiligt. Beides geschah ohne Mandat der Vereinten Nationen. Daher wurden die Diskussionen um und über den Kosovo-Krieg auch und gerade unter rechtlichen Aspekten geführt. Der vorliegende Sammelband gibt eine Reihe der Diskussionsbeiträge (u.a. von Jost Delbrück, Christian Tomuschat, Ulrich K. Preuß, Dieter Senghaas, Knut Ipsen, Daniel Thürer, Jürgen Habermas) zu den völkerrechtlichen, verfassungsrechtlichen und rechtsethischen Aspekten des Kosovo-Krieges wieder, wie sie im zeitlichen Umfeld der "air campaign" vorgetragen wurden. Er versteht sich als eine erste Initiative zu einer dringend notwendigen Diskussion. Der Band wird durch eine Dokumentation und dem Abdruck der VN-Resolutionen zum Kosovo-Konflikt abgerundet.
Klappentext

Reinhard Merkel (Hrsg.): Der Kosovo-Krieg und das Völkerrecht. Suhrkamp-Verlag 2000. ISBN: 3-518-12152-9.

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Zum Buch
Der Kosovo-Krieg markiert einen Wendepunkt in der Friedenssicherungspraxis der Internationalen Gemeinschaft. Zum ersten Mal hat die NATO einen Krieg geführt, dessen völkerrechtliche Grundlage wenn nicht fehlte, so doch zumindest angezweifelt werden muss.
Der vorliegende Sammelband bemüht sich, auf die Frage nach Fundament, Reichweite, Revisionsbedürftigkeit und Zukunft tradierter Grundnormen des Völkerrechts und der internationalen politischen Ethik eine differenzierte Antwort zu geben. Mit Ausnahme des Aufsatzes von Reinhard Merkel selbst sind alle Beiträge noch während der NATO-Intervention entstanden. Auch wenn sich in der historischen Betrachtung einige Aspekte verändern, so umfasst dieses kleine Buch in beispielhafter Weise doch die Theorieansätze, auf die alle Diskussionen um eine Renormativierung des Völkerrechts zurückgreifen werden.

Zum Herausgeber
Prof. Dr. jur. Reinhard Merkel ist Ordinarius für Strafrecht und Rechtsphilosophie an der Universität Hamburg. Zahlreiche Veröffentlichungen. Er forscht in den Bereichen Strafrecht, rechtsphilosophische Grundlagenforschung und Recht und Ethik in der Medizin.
Verlagsinformation

Weitere Informationen:
Rezension von Antonia Gstrein (Politik-Buch.de
Digitales Rezensionsforum)

Paul Virilio: Information und Apokalypse. Die Strategie der Täuschung. Hanser-Verlag 2000. ISBN: 3-446-19860-1.



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Zum Buch
Der Band enthält zwei Essays, einer vor und einer nach dem Kosovo-Krieg geschrieben. Die Satellitenbilder im Fernsehen suggerierten einen unbestechlichen Blick, lieferten aber keineswegs eindeutige Daten über die Lage in Serbien und im Kosovo. "Information als Apokalypse" denkt die Möglichkeiten der Informationstechnologie zu Ende – bis zu jenem Punkt, an dem sich die Wirklichkeit in vernetzten Rechnern verflüchtigt und die politische Macht jenen zufällt, die über diese Netze herrschen. Die Strategie der Täuschung erklärt, wie und mit welchen Konsequenzen sich diese Prognose im Kosovo-Krieg erfüllte.

Zum Autor
Paul Virilio, geboren 1932, hat die Ecole d'Architecture Speciale in Paris begründet. Dort arbeitet er als Architekt und Essayist.

Verlagsinformation

Ulrich Cremer/Dieter S. Lutz (Hrsg.): Die Bundeswehr in der neuen Weltordnung. VSA-Verlag 2000. ISBN: 3-87975-793-3.

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Bevor eine öffentliche Diskussion über die Sicherheitspolitik der Bundesrepublik Deutschland beginnen konnte, wussten Scharping und die Bundesregierung schon, wie die Bundeswehr in Zukunft auszusehen habe. Das Kabinett beschloss im Juni 2000, die Bundeswehr auf 277.000 Soldaten zu verkleinern, dabei aber die Krisenreaktionskräfte von 66.000 auf 150.000 aufzustocken und die Wehrpflicht beizubehalten.
Die AutorInnen dieses Buches wollen die verdrängte, gleichwohl dringend notwendige Diskussion über die Rolle des Militärs in Deutschland befördern. Das Resultat der Analysen und Bewertungen: Die 2000er Bundeswehrreform bedeutet eine wichtige Weichenstellung, die Bundeswehr wird interventionsfähig oder "kriegsführungsfähig" gemacht. Notwendig, wenngleich bislang noch zu sehr in der politischen Defensive, ist dagegen eine Debatte, ob nicht eine nicht-angriffsfähige bzw. angriffsunfähige Armee die richtige Lösung für die gegenwärtige sicherheitspolitische Lage wäre.
Das Buch bietet eine fundierte Analyse der aktuellen Debatte um die Bundeswehr-Reorganisation und die Wehrpflicht aus engagierter friedenspolitischer Perspektive. Überlegungen zum Thema "Wirtschaftssanktionen" – als Alternativen für eine langfristig antimilitärische Sicherung des Weltfriedens durch eine bundesdeutsche Außenpolitik, die sich wesentlich als ziviler Akteur versteht – beschließen diesen Band.
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Konrad Clewing/Jens Reuter (Hrsg.): Der Kosovo-Konflikt. Ursachen, Verlauf, Perspektiven. Wieser-Verlag 2000. ISBN: 3-85129-329-0.

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In diesem Sammelband analysieren 24 internationale WissenschaftlerInnen das Kosovo-Problem aus unterschiedlichen Blickwinkeln, beleuchten seine historischen Wurzeln und zeigen, wie ein ursprünglich bilateraler Konflikt zum weltpolitischen Problem gemacht wurde. Die Beiträge sind lesbar und verständlich geschrieben und bieten einen passablen Einstieg in die schwierige Materie.
Die Eskalation des Kosovokonflikts im Winter 1998/1999 und der NATO-Luftkrieg gegen Jugoslawien stehen im Mittelpunkt des Buches. Nach einem einführenden Kapitel zu Geschichte und Kultur des Kosovo wird der Krieg aus jeweils unterschiedlichen Perspektiven geschildert: aus Sicht von Serben und Kosovo-Albanern, der Nachbarstaaten und der Großmächte USA, Russland, Großbritannien, Deutschland und Italien, der internationalen Organisationen und schließlich unter dem Blickpunkt des Völkerrechts.
Das Fazit der AutorInnen ist eher pessimistisch: Das Kosovo wird auf unbestimmte Zeit ein Protektorat des Westens bleiben, der mit politischem, wirtschaftlichem und militärischem Druck eine endgültige Teilung der Provinz vermeiden und ein Übergreifen des Konflikts auf die Nachbarstaaten unbedingt verhindern muss. Ein schwieriger Balanceakt, dessen Ende alles andere als sicher ist. Ein friedliches Miteinander der Völker und Kulturen im Kosovo wird es jedenfalls in absehbarer Zeit nicht geben.
Verlagsinformation

Trotz des Bemühens um wissenschaftliche Ausgewogenheit und auch trotz des pessimistischen Fazits, das ein schlechtes Licht auf die NATO-Angriffe wirft, kann das Buch nicht wirklich überzeugen. Die Objektivität bleibt zu häufig auf der Strecke zugunsten einer antiserbisch-proalbanischen Schwarz-Weiß-Malerei. Es lohnt sich dennoch, das Buch zu kaufen: Zum einen wegen des interessanten Datenmaterials; zum zweiten als Demonstrationsobjekt dafür, wie nicht nur die westliche Presse ihre Leserschaft manipulativ informiert, sondern wie auch mehr oder weniger renommierte WissenschaftlerInnen an dieser einseitigen Darstellung beteiligt sind.
Michael Kraus

Dieter S. Lutz (Hrsg.): Der Krieg im Kosovo und das Versagen der Politik. Beiträge aus dem IFSH. Nomos-Verlag 2000. ISBN: 3-7890-6698-2.

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1999 beteiligte sich die Bundesrepublik Deutschland an den Luftschlägen der NATO über dem Kosovo und gegen Jugoslawien – ohne Mandat der Vereinten Nationen, gegen Verfassungs- und Völkerrecht. Folgt man den Aussagen der politischen Akteure und Entscheidungsträger der NATO, so handelte es sich bei der Entscheidung der Allianz, einen Luftkrieg gegen Jugoslawien ohne UN-Mandat zu führen, um einen Ausnahmefall, keineswegs um einen Präzedenzfall. Aber war die Entscheidung wirklich erforderlich? War der Krieg tatsächlich unabwendbar? Und welche Lehren können aus ihm gezogen werden? Der Sammelband gibt zu diesen spannenden Fragen Diskussionsbeiträge wieder, wie sie im zeitlichen Umfeld vor, während und unmittelbar nach dem Kosovo-Krieg vorgetragen wurden. Er schließt mit konstruktiven Vorschlägen und Empfehlungen an die Politik. Der Band versteht sich als eine Initiative zur Fortführung der dringend notwendigen Diskussion des Kosovo-Krieges und seiner Lehren wie auch der grundsätzlichen Prävention friedensgefährdender Konflikte.
Klappentext

Aigul Taskushina: Die humanitäre Intervention am Beispiel des NATO-Einsatzes im Kosovo. Tectum-Verlag 2000. ISBN: 3-8288-8162-9.



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Dieses Buch behandelt das Problem der Rechtfertigung des NATO-Einsatzes im Kosovo. Dabei wird zunächst der Verlauf des Konflikts dargestellt und folgend die Rechtmäßigkeit des Einsatzes allgemein unter dem Gesichtspunkt der humanitären Intervention erörtert. Dabei stellt die Autorin eine bejahende und eine verneinende Ansicht zur Frage der Rechtfertigung der Intervention gegenüber.
Klappentext

Oliver Tolmein: Welt, Macht, Recht. Konflikte im internationalen System nach dem Kosovo-Krieg. Gespräche mit Cherif Bassiouni, Thomas Bruha u.a. Land. Konkret-Literatur-Verlag 2000. ISBN: 3-89458-186-7.



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Zum Buch
Der Kosovo-Krieg, die Auseinandersetzung um die Welthandelsorganisation WTO und die Erfolge von Nichtregierungsorganisationen wie amnesty international haben etwas gemeinsam: Es geht um die Frage, wie angesichts zunehmender Internationalisierung Konflikte in der Welt geregelt werden können und wer Einfluss auf die Gestaltung der Welt haben soll. In "Welt Macht Recht" diskutiert Oliver Tolmein mit zehn Juristen und Friedensforschern, darunter dem islamischen Menschenrechtsexperten Bassiouni und der Chefanklägerin des Kriegsverbrecher-Tribunals in Den Haag, Carla del Ponte, über die Möglichkeit, Menschenrechte und eine humane Wirtschaftsordnung auf internationaler Ebene zu realisieren.
Es geht um die Frage, warum es nie einen UN-Truppeneinsatz gegen die Apartheid in Südafrika gab, wie sich das Verhältnis EU-USA entwickeln wird und ob in Zukunft die Nichtregierungsorganisationen auch Entscheidungsbefugnisse auf internationaler Ebene bekommen sollen. In einem Abschluss-Essay wird kritisch reflektiert, wieso gerade das Strafrecht der Sektor ist, auf dem das internationale Recht die größten Fortschritte macht, ohne aber wirklich Erfolge zu erzielen.

Zum Autor
Oliver Tolmein arbeitete als Redakteur für die Berliner taz und Konkret und ist heute unter anderem für den WDR, den Deutschlandfunk, 3sat und die Frankfurter Allgemeine Zeitung tätig. Als Jurist promoviert er am Institut für Kriminalwissenschaften der Universität Hamburg und beschäftigt sich seit Jahren mit dem Gebiet des internationalen Strafrechts. Er erhielt von der Vereinigung "Ärzte für Frieden und soziale Verantwortung" den IPPN-Medienpreis "Medizin und Gewissen".
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Ulbrich Albrecht/Paul Schäfer (Hrsg.): Der Kosovo-Krieg: Fakten, Hintergründe, Alternativen. Papyrossa-Verlagsgesellschaft 1999. ISBN: 3-89438-192-2.

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Wer wäre angesichts der Katastrophe im Kosovo nicht erschüttert? Den Menschen muss geholfen, dem Massenexodus ein Ende gesetzt, den Geflohenen und Vertriebenen die Rückkehr ermöglicht werden. Darin sind sich die meisten einig. Doch wie kann das erreicht werden? Ist Krieg das richtige Mittel? Hat er sein proklamiertes Ziel nicht von Anfang an verfehlt und nur noch zusätzliches Leid verursacht? Welche Gefahren bringt er mit sich? Droht seine Ausweitung, gar eine Konfrontation mit Russland? Und dann? Zweifel und Unsicherheit greifen um sich. Doch gibt es eine Alternative? Worin besteht sie, wie kann sie durchgesetzt werden? Und von wem? Zugleich stellt sich die Frage, wer für all das Elend verantwortlich ist: Gibt es den einen großen Bösewicht, dem alleine alle Schuld zukommt? Und geht es tatsächlich um eine Entscheidung zwischen Humanität und Völkerrecht? Oder stehen nicht ganz andere Interessen hinter diesem Krieg?
Was hat die NATO mit ihrem Krieg gegen Jugoslawien erreicht? Wie stichhaltig sind ihre Begründungen? Gab es keine Alternative? Handelt es sich tatsächlich um eine humanitäre Intervention? Muss
te dafür das Völkerrecht gebrochen werden? Oder ging es um ganz andere Interessen? Was ist der Preis, was steht uns noch bevor? Und welche Rolle kam den Medien zu?
Die Autorinnen und Autoren
Publizisten, Friedensforscher, Völkerrechtler, Politikwissenschaftler, Balkanexperten ziehen eine kritische Bilanz und fragen nach den weiteren Aussichten. Es schreiben: Ulrich Albrecht, Elmar Altvater, Stefan Gose, Horst Grabert, Ralph Hartmann, Michael Kalman, Matthias Z. Karadi, Knut Krusewitz, Norman Paech, Sabine Riedel, Paul Schäfer, Jürgen Scheffran,
Gerhard Zwerenz.
Verlagsinformation

Wolfgang Petritsch/Karl Kaser/Robert Pichler: Kosovo, Kosova. Mythen, Daten, Fakten. Die umfassende Dokumentation von Rambouillet. Wieser-Verlag 1999 (2. Ausgabe). ISBN: 3-85129-304-5.

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Kaum einen Monat nach Erscheinen ist dieses Handbuch zum Verständnis der Konflikte in Süd-Ost-Europa in einer Neuauflage. Die Autoren zeichnen wissenschaftlich-lesbar und politisch-praktisch die Geschichte bis in unsere Tage und führen deutlich Beleg darüber, dass es nicht immer einen Konflikt unter den Serben und Albanern gab, dass der heutige Krieg nicht eine logische Folge des Hasses als vielmehr Folge verspäteter Hilfe und mangelnden Interesses war und belegen in zahlreichen Dokumenten, welche Versuche auf diplomatischem Boden unternommen wurden, hier einer Eskalation Einhalt zu gebieten. Für jeden, dem die Zukunft Europas ein Anliegen ist und der mehr Hintergrundinformationen erhalten möchte. (Siehe dazu auch Sven Mönnesland, Ein Land ohne Wiederkehr; und Milos/Okuka, Eine Sprache – viele Erben. Sprachpolitik als Nationalisierungsinstrument in Ex-Jugoslawien; beide Wieser)
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Weitere Informationen
- Perlentaucher-Fazit zu Rezension von Markus Bickel (Süddeutsche Zeitung, 07.03.2005)
- Ethnische Säuberungen, diplomatische Fehlschläge und NATO-Bomben. Rezension von Gerald John (Falter Nr. 33/2004)

- Nichtiger Herr Wichtig. Kommentar von Werner Pirker (junge Welt, 14.12.2002)
- Petritsch, die UÇK und Rambouillet. Rezension von Kurt Köpruner (Zeit-Fragen Nr. 47 vom 18.11.2002)
- "... oder die NATO bombardiert". Rezension von Kurt Köpruner (Guernica Nr. 05/2002)
- Mythen und Fakten im Kosovo-Konflikt. Rezension von Markus Kemmerling (context xxi, 2000)

- Kosovo – die Geschichte von ihrem Ende her. Rezension von Andreas Ernst (NZZ, 1999)

Matthias Rüb: Kosovo. Ursachen und Folgen eines Krieges in Europa. Deutscher Taschenbuch-Verlag 1999. ISBN: 3-423-36175-1.

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Am 24. März 1999 begannen die Luftangriffe der NATO auf militärische und strategische Ziele in Serbien und Montenegro. Elf Wochen später war der Krieg um das Kosovo beendet. Ein Kriegsziel – die Kapitulation Belgrads und der Rückzug aller serbisch-jugoslawischen Streitkräfte aus dem Kosovo – war erreicht. Ein anderes – die Verhinderung einer humanitären Katastrophe – wurde verfehlt.
Matthias Rüb, Balkankorrespondent der FAZ und Südosteuropa-Kenner, schildert Geschichte und Vorgeschichte eines Krieges, der Europa verändert hat. Er kommt zu dem Ergebnis, dass nicht der jahrhundertealte Kulturkampf, sondern die gezielte Zuspitzung historischer Gegensätze durch unverantwortliche Politiker die Hauptursache für den Kosovo-Konflikt war. Der Journalist befasst sich zudem mit den Folgen dieses Krieges.
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Joseph Marko (Hrsg.): Gordischer Knoten Kosovo/a: Durchschlagen oder entwirren? Völkerrechtliche, rechtsvergleichende und politikwissenschaftliche Analysen und Perspektiven zum jüngsten Balkankonflikt. Nomos-Verlag 1999. ISBN: 3-7890-6148-4.

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Der hundert Jahre alte Kosovo-Konflikt zwischen Albanern und Serben eskalierte im Frühjahr 1999 in einem blutigen Krieg zwischen Jugoslawien und der NATO. Weder diplomatische Verhandlungen noch die militärischen Drohungen der NATO konnten das verhindern. Warum scheiterten die Friedensbemühungen durch die Shuttle-Diplomatie und das reaktive Krisenmanagement der internationalen Staatengemeinschaft? Der Band enthält politikwissenschaftliche, völkerrechtliche und rechtsvergleichende Analysen zu den vielfältigen Ursachen des Konflikts und zeigt mögliche Alternativen zum gescheiterten Konzept des Friedens durch Abschreckung auf. Als Fazit erweist sich die Osterweiterung der Europäischen Union und die Integration aller Länder auf dem Balkan, einschließlich Serbiens, in europäische Strukturen als Notwendigkeit. Der Herausgeber ist Professor an der Universität Graz und als internationaler Richter am Verfassungsgericht in Sarajewo tätig.
Klappentext

Fee Rauert: Das Kosovo. Eine völkerrechtliche Studie. Braumüller-Verlag 1999. ISBN: 3-7003-1265-2.

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Fee Rauert analysiert die rechtliche Entwicklung des Kosovo – angefangen bei den geschichtlichen Hintergründen des aktuellen Konflikts und den internationalen Bemühungen zur Konfliktlösung durch die Vereinten Nationen, NATO und OSZE, über die individuelle Rechtsstellung der Kosovo-Albaner im Rahmen der jugoslawischen Verfassungslehre, bis hin zum völkerrechtlichen Selbstbestimmungsrecht und Sezessionsrecht.
Klappentext

Ulrich Cremer: Neue NATO – neue Kriege? Zivile Alternativen zur Bundeswehr. Mit einem Vorwort von Dieter S. Lutz. VSA-Verlag 1998. ISBN: 3-87975-712-7.



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Am 24.3.1999 hat die NATO Luftangriffe gegen Jugoslawien und damit gegen einen souveränen Staat begonnen. Am Einsatz, der ohne UN-Mandat und gegen den ausdrücklichen Widerstand Russlands erfolgte, ist auch die Bundeswehr beteiligt. Der Rubikon ist überschritten. Dieser Krieg ist der Probelauf für die neue NATO-Strategie: In Zukunft sollen Militäreinsätze auch selbstmandatiert erfolgen können, UN-Mandate nicht mehr erforderlich sein. Die Neue NATO nimmt Konturen an.
Der Hamburger Grünen-Politiker Uli Cremer hat 1998 ein Buch vorgelegt, das den Siegeszug der Neuen NATO vorhergesagt und kritisch beleuchtet hat. Bereits 1991 hat die NATO ein strategisches Konzept verabschiedet, das sie fit für die neue Epoche machte und auf konkrete Kriegsführung angelegt ist. Militärinterventionen in aller Welt sind möglich, sofern die NATO-Staaten ihre Sicherheitsinteressen bedroht sehen.
Uli Cremer analysiert, wie die NATO die UNO als erste Adresse bei der Wahrung der internationalen Sicherheit ausgehebelt und sich selbst immer weiter in den Vordergrund gerückt hat. Entscheidende Stationen: der Bosnien-Krieg und jetzt der Krieg gegen Jugoslawien.

Rezension
"Ein sachlicher Diskussionsbeitrag eines rationalen Pazifisten für ein breites Publikum." (Einkaufszentrale für öffentliche Bibliotheken-Informationsdienst)
Verlagsinformation

Leo Trotzki: Die Balkankriege 1912-13. Aus dem Russischen übersetzt von Hannelore Georgi und Harald Schubärth. Arbeiterpresse-Verlag 1996. ISBN: 3-88634-058-9.



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Trotzki, der damals als 33jähriger im Wiener Exil lebte, bereiste den Balkan während der Kriege von 1912 und 1913 als Korrespondent einer sozialistischen Kiewer Zeitung. Seine Berichte, die in diesem Band gesammelt sind, verbinden eine hervorragende Beobachtungsgabe mit einem tiefen Einblick in die gesellschaftlichen und politischen Ursachen des Geschehens. Der jüngste Krieg in Bosnien verleiht ihnen eine ungeahnte Aktualität.
Das russische Original des Werkes war ursprünglich im Jahr 1926 als Band 6 seiner Gesammelten Werke im sowjetischen Staatsverlag erschienen. Kurz darauf fiel es jedoch der stalinistischen Zensur zum Opfer. Direkt aus dem russischen Original übersetzt, liegt dieses Buch zum ersten Mal in deutscher Sprache vor.

Zum Autor
Leo Trotzki (1879-1940), russischer Revolutionär und Gründer der Roten Armee, organisierte gemeinsam mit Lenin die Durchführung der Oktoberrevolution. Seit 1929 im Exil, bekämpfte er den Stalinismus und gründete 1938 die Vierte Internationale. 1940 wurde er in Mexiko im Auftrag des sowjetischen Geheimdienstes ermordet.
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Dubravka Ugresic: Die Kultur der Lüge. Suhrkamp-Taschenbuch-Verlag 1995. ISBN: 3-518-11963-X.

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In Zeiten wie diesen, in denen Bomben fallen und Hass geschürt wird, dessen Ursprung keiner mehr kennt; in Zeiten, in denen wir alle mit Propaganda und Nichtwahrheiten vorlieb nehmen müssen, und uns Lügen aus allen Richtungen als einzige Wahrheiten verkauft werden, sollten wir die Essays "Die Kultur der Lüge" der kroatischen Schriftstellerin Dubravka Ugresic lesen. Die Texte entstanden zwischen 1991 und 1994, also während des jugoslawischen Zusammenbruchs. Sie zeigen, wie menschliche Dummheit sich ausbreitet, wenn Propaganda und Lüge das Kommando übernehmen, wie die Kriegparteien Lügen- und Hassmaschinerien einsetzen und Hirne aufweichen, die zuvor gefestigt schienen. Ein erhellendes Buch in dunklen Zeiten.
Jochen Thomas, Buchladen Neuer Weg

Hartmut Krüger (Hrsg.): Die Charta der Vereinten Nationen und das Statut des Internationalen Gerichtshofes. Reclam-Verlag 1975/1995. ISBN: 3-15-009801-7.



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Die Vereinten Nationen setzen sich zum Ziel, "den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren und zu diesem Zweck wirksame Kollektivmaßnahmen zu treffen, um Bedrohungen des Friedens zu verhüten und zu beseitigen, Angriffshandlungen und andere Friedensbrüche zu unterdrücken und internationale Streitigkeiten ... durch friedliche Mittel nach den Grundsätzen der Gerechtigkeit und des Völkerrechts zu bereinigen oder beizulegen" (Artikel 1).
War der Kosovokrieg völkerrechtlich legitim oder nicht? Buchstabe und Geist der UN-Charta, über die sich jede/r anhand dieses kleinen Bandes selbst informieren sollte, legen nur einen Schluss nahe: Der NATO-Krieg gegen Jugoslawien war ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg. Die juristischen Schlussfolgerungen wären von der deutschen Gerichtsbarkeit zu ziehen, so sich diese einmal nicht ihrem Rechtsprechungsauftrag gegenüber der Exekutive elegant entzieht.
Klappentext/Michael Kraus


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Stand: 28. Dezember 2006
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