Toptitel 2002/2003 |
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Cathrin
Schütz: Die NATO-Intervention in Jugoslawien.
Hintergründe, Nebenwirkungen und Folgen. Braumüller-Verlag 2003.
ISBN: 3-7003-1440-X. |

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Unter dem Deckmantel der humanitären Intervention bombardierte die
sich selbst zur internationalen Staatengemeinschaft ernannt habende NATO
von März bis Juni 1999 die Bundesrepublik Jugoslawien. Dieser
militärische Höhepunkt der Zerschlagung Jugoslawiens stellt den
Türöffnerkrieg für die Militarisierung der westlichen Außenpolitik
und die Erosion des Völkerrechts dar. Die Diplomarbeit beleuchtet
den Konflikt im Kosovo und stellt ihn dem Zerrspiegel der
westlichen Medienberichterstattung gegenüber.
Im zweiten Teil ihrer Studie beschreibt die Autorin die äußere
Einflussnahme auf den "Regimewechsel" in Jugoslawien, die mit der
putschartigen Entmachtung von Slobodan Milosevic im Herbst 2000
endete. Schütz stellt zudem dar, wie das
UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag als politisches Instrument
der NATO-Staaten dient und warum der dort stattfindende Prozess
gegen den ehemaligen Präsidenten Slobodan Milosevic als
"Fortsetzung des Krieges mit anderen Mitteln" bezeichnet werden
kann.
Verlagsinformation
Weitere Informationen:
-
Die Militarisierung deutscher Außenpolitik im Spiegel der
Zerschlagung Jugoslawiens (Neues Deutschland, 26.03.2004)
-
Erinnerung an einen Krieg (Ossietzky Nr. 25/2003)
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Wer
wird Milizionär? Eine Rezension (junge Welt, 03.12.2003)
-
Das falsche Tribunal. Der "Fall Milosevic" in Den Haag.
Imperialismus kontra Völkerrecht (junge Welt, 07.11.2003)
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Leseprobe
aus dem Buch (junge Welt, 02.09.2003) |
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Heinz
Loquai: Weichenstellungen für einen Krieg. Internationales
Krisenmanagement und die OSZE im Kosovo-Konflikt. Nomos-Verlag
2003. ISBN: 3-8329-0150-7. |

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Mit
der Teilnahme am Krieg gegen Jugoslawien, dem ersten Kampfeinsatz
deutscher Soldaten nach 1945, wurde Krieg wieder ein "normales"
Mittel deutscher Außenpolitik. Deshalb ist es wichtig – so der
Autor – den Kosovo-Konflikt kritisch aufzuarbeiten. In seiner
zweiten Studie zu diesem Konflikt nach dem Werk "Der
Kosovo-Konflikt" stellt Loquai das internationale
Krisenmanagement, insbesondere die Rolle der OSZE, in den
Mittelpunkt seiner Analyse. Aufgrund einer Fülle von persönlichen
Recherchen und bisher noch nicht verarbeiteter Dokumente zeichnet
der Verfasser die Weichenstellungen zu einem Krieg nach.
Die OSZE war vom Oktober 1998 bis März 1999 für wenige Monate
aus ihrem politischen Schattendasein herausgetreten. Sie erlangte
eine Schlüsselrolle für eine friedliche Lösung des
Kosovo-Konflikts. Von den USA für eine auf Krieg ausgerichtete
Politik missbraucht, stellte die OSZE ebenso wie die NATO Weichen
zum Krieg. Der Verfasser war zur Zeit des Kosovo-Konflikts Leiter
einer Militärberatergruppe bei der deutschen OSZE-Vertretung in
Wien. Er kennt daher das dortige internationale Krisenmanagement
aus eigener Erfahrung. Aus heutiger Sicht erscheinen die damaligen
Ereignisse wie eine Generalprobe für das, was auf dem Weg in den
Irak-Krieg geschah.
Verlagsinformation
Weitere Informationen:
NATO-Überfall
auf Jugoslawien: Generalprobe für den Irak-Krieg?
(junge Welt, 15.05.2003)
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Robert
Kurz: Weltordnungskrieg. Das Ende der Souveränität und die
Wandlungen des Imperialismus im Zeitalter der Globalisierung.
Horlemann-Verlag 2003. ISBN: 3-89502-149-0. |

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Zum Buch
Der Kampf um die kapitalistische Weltherrschaft ist längst
entschieden. Unter dem Dach der Pax Americana hat sich seit dem
Zweiten Weltkrieg ein neues, nach dem Untergang des östlichen
Staatskapitalismus vereinheitlichtes Weltsystem entwickelt. Die
betriebswirtschaftliche Globalisierung macht den alten
nationalimperialen Kampf um territoriale Einflusszonen
gegenstandslos. Auf der Ebene staatlicher Gewalt bildet die
Militärmaschine der letzten Weltmacht USA den konkurrenzlosen und
uneinholbaren Garanten dieser herrschenden planetarischen Ordnung.
Aber durch den Quantensprung der dritten industriellen Revolution
wird gleichzeitig die Mehrzahl der Menschheit außer Kurs gesetzt;
eine Weltregion nach der anderen erweist sich als kapitalistisch
reproduktionsunfähig. Wie ein Schatten folgt der Globalisierung
des Kapitals ein Prozess sozialer Zerrüttung, moralischer
Verwilderung und gesellschaftlicher Paranoia, der in eine
substaatliche Terror- und Plünderungsökonomie mündet. Diese
anwachsende Systemkrise wird von den westlichen Funktionseliten
stur geleugnet. An die Stelle des einstigen Machtkampfs zwischen
Nationalstaaten tritt der perspektivlose Weltordnungskrieg des in
der NATO vereinigten "ideellen Gesamtimperialismus" gegen seine
eigenen Krisengespenster in der Gestalt von Schurkenstaaten,
Gotteskriegern und Ethnobanditen. Dieser Krieg wird verloren in
demselben Maße, wie die gesellschaftliche Zersetzung auch in den
westlichen Zentren selbst fortschreitet und das Gesamtsystem an
seinen inneren Widersprüchen erstickt.
Zum Autor
Robert Kurz, 1943 geboren, lebt als
freier Publizist, Journalist und Referent im Kultur- und
Wirtschaftsbereich in Nürnberg. Er ist Mitherausgeber der
gesellschaftskritischen Theoriezeitschrift 'Krisis'. Buchveröffentlichungen:
"Schwarzbuch Kapitalismus"
(1999/2001), "Marx lesen"
(2000), "Weltordnungskrieg"
(2003), "Die
antideutsche Ideologie" (2004).
Verlagsinformation
Weitere Informationen
-
Rezension von Werner Rätz (ila Nr. 266 vom Juni 2003)
-
Robert Kurz: Irakinvasion
– der Krieg gegen die Krise (Folha Nr. 97, November 2002)
-
Robert Kurz: Ein Schisma des Westens? Der Irakkrieg und die
Struktur der imperialen Macht (Folha Nr. 83)
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Ernst Lohoff: Bomben aus tausend und einer Nacht (Krisis-Texte) |
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Hannes
Hofbauer: Osterweiterung. Vom Drang nach Osten zur peripheren
EU-Integration. Brennpunkt Osteuropa. Promedia-Verlag 2003. ISBN:
3-85371-198-7. |

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Zum
Buch
Die Europäische Union erweitert sich nach Osten. Was in Politik
und führenden Medien ohne Ausnahme mit positiv klingenden
Attributen versehen wird, hat indes mehr als nur Schattenseiten:
Die Eingliederung ehemals kommunistisch regierter Staaten in das
Brüsseler Regelwerk der vier kapitalistischen Freiheiten
(Kapital, Dienstleistungen, Waren- und Personenverkehr) unterwirft
einen halben Kontinent dem Kalkül expansionshungriger Konzerne
aus Westeuropa, insbesondere aus Deutschland. Die Folgen sind eine
Zurichtung der osteuropäischen Ökonomien auf den Bedarf der Märkte
in den westeuropäischen Zentren sowie eine fortgesetzte soziale
Verelendung bedeutender Teile der Gesellschaften im Osten. Europas
Globalisierung hinterlässt zig Millionen von Verlierern der
Transformation nach einer weitgehenden Liberalisierung – schreib:
Zerstörung – von sozialen Sicherungssystemen unversorgt.
Länderberichte über alle Beitrittskandidaten geben einen
Einblick in den Zustand von Wirtschaft und Gesellschaft am
Vorabend der Aufnahme in die Europäische Union. Auffallend dabei
sind die in dem Jahrzehnt nach 1989 bis 2002 erfolgte vollständige
Übernahme der bedeutenden wirtschaftlichen Sektoren durch
westeuropäische Eigentümer, die einseitige Ausrichtung des Außenhandels,
die Deindustrialisierung ganzer Regionen und damit das extreme
Auseinanderdriften von Reich und Arm in regionaler wie in sozialer
Hinsicht sowie die strukturelle Schwäche der politischen
Verwaltungen.
Hofbauers Buch entlarvt den Großteil der in den Medien geführten
Diskussion um die EU-Osterweiterung als Brüsseler
Hofberichterstattung. Der laufend stattfindenden Diffamierung von
Gegnern des europäischen Großraums setzt er eine Fülle von
Material entgegen, das die Erweiterung als das zu Tage treten lässt,
was sie ist: eine letztlich militärisch abgesicherte Expansion
westeuropäischer, insbesondere bundesdeutscher, Kapitalgruppen.
Zum Autor
Hannes Hofbauer, Jahrgang 1955, hat Wirtschafts- und
Sozialgeschichte an der Universität Wien studiert. Er arbeitet
als Journalist und Publizist. Seit 1989 bereist er die Länder
Osteuropas und hat – gemeinsam mit Viorel Roman und Julian Bartosz
– historisch angelegte Regionenportraits von Schlesien, der
Bukowina und Transsilvanien/Siebenbürgen verfasst. Zuletzt sind
von ihm im Promedia-Verlag die Titel "Balkankrieg. Zehn Jahre
Zerstörung Jugoslawiens" (2001) und "Osterweiterung.
Vom Drang nach Osten zur peripheren EU-Integration" (2003) erschienen.
Verlagsinformation
Weitere Informationen:
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Osterweiterung. Zehn Jahre für
Eigentumswandel (Leseprobe aus jW, 01.04.2003)
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EU-Osterweiterung – ökonomischer Hinterhof oder emanzipatorisches
Potential? Eine Rezension (jW, 27.05.2003) |
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Dario Azzellini/Boris
Kanzleiter (Hrsg.): Das Unternehmen Krieg: Die
Washington-Pristina-Kabul-Bogota-Luanda-Berlin-Connection. Verlag
Assoziation A 2003. ISBN: 3-935936-17-6. |

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Im Neoliberalismus werden nicht
nur Staatsbetriebe privatisiert, sondern auch die Kriegführung. So
übernehmen private Militärunternehmen im Auftrag des Pentagon
verstärkt Kampfaufträge. In Afrika verwandeln sich reguläre Armeen
in private Bergbauunternehmen. Zur Aufstandsbekämpfung rüsten in
Kolumbien und der Türkei Politiker private Paramilitärs aus, die
gleichzeitig vom Drogenhandel profitieren. In Afghanistan werden
Warlords unter Protektoratsherrschaft mit Regierungsgewalt
ausgestattet.
"Das Unternehmen Krieg" geht neuen Formen der Kriegsführung nach.
Statt "Staatszerfall" und "Chaos", wie in den Medien oft
beschworen, zeichnen sich dabei die Konturen einer "Neuen
Kriegsordnung" ab. In ihr werden private militärische Akteure von
Eliten eingesetzt, um Herrschaft zu sichern. Dabei ist oft nicht
mehr ein militärischer Sieg, sondern die Kriegführung selbst das
Ziel, um Profite erzielen zu können. Hinterlassen werden
Hunderttausende von Opfern und Gesellschaften, in denen Wege zur
Emanzipation neu eröffnet werden müssen.
Der Sammelband füllt diese Thesen mit Länderkapiteln zu Kolumbien,
der Türkei, Mexico, Guatemala, Jugoslawien, Afghanistan,
Indonesien, Kongo, Angola und den USA. Die AutorInnen versuchen
einen Beitrag zur Information und Diskussion der Neuen Kriege zu
leisten und zielen damit nicht zuletzt auf die Anti-Kriegs- und
die Friedensbewegung ab. Wichtig erscheint dabei insbesondere die
Erkenntnis, dass sich die Grenzen zwischen Krieg und Frieden immer
weiter verwischen.
Wie die im Buch dargestellten Entwicklungen zeigen, ist das
Bombardement Bagdads oder Belgrads eben keineswegs die kurzzeitige
Unterbrechung eines imaginierten "Friedens" durch den
Ausnahmezustand "Krieg". Vielmehr breitet sich in größer werdenden
Teilen des Globus ein permanenter Kriegszustand unterschiedlicher
Intensität aus, der komplexere Antworten erfordert, als die
Forderung nach dem Ende der Bombardierungen.
Quelle:
Bewegung-in-Bochum |
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Peter Handke: Rund um das große
Tribunal.
Edition Suhrkamp Nr. 6703. Sonderdruck. Suhrkamp-Verlag 2003. ISBN:
3-518-06703-6. |

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Zum Buch
Das erste Mal war Peter Handke im März 1998 für einige Tage als
Besucher des Internationalen Strafgerichtshofes in Den Haag, und
vier Jahre später reiste er zum Prozess gegen Slobodan Milosevic
erneut dorthin, gleich in den ersten Tagen nach der Eröffnung und
fast ein halbes Jahr danach, als die Zahl der anwesenden
Journalisten und Kamerateams deutlich geschrumpft war. Doch sieht
Handke sich nicht als "Prozessberichterstatter"; er setzt auf den
genauen Augenschein, auf die Wirklichkeit hinter den Bildern, auf
das Erzählen: von Prozesszeugen, die zufällig im selben Hotel
wohnen, von den muslimischen Albanern aus Racak etwa oder vom
serbischen Forstarbeiter, der plötzlich den hundertmal begangenen
Forstweg nicht wiedererkennt. Nicht ums Urteilen geht es Peter
Handke, sondern um das "Wegfallen oder Wegdenken eines
Vorurteils", das das "tiefste Gefühl von Befreiung" schafft.
Zum Autor
Peter Handke wurde 1942 in Griffen/Kärnten geboren. Nach seiner
Kindheit, die er im Berliner Ostsektor und in Griffen verlebte,
studierte er in Graz Jura. 1965 brach er nach der Veröffentlichung
seines ersten Romans sein Studium ab und arbeitet seither als
freiberuflicher Schriftsteller. Er lebte zunächst in Graz, dann in
Düsseldorf und Berlin, Paris, Kronberg im Taunus, in den USA und
ab 1979 längere Zeit in Salzburg. Zur Zeit wohnt er in Chaville in
Frankreich. 1973 wurde Peter Handke mit dem Georg-Büchner-Preis
ausgezeichnet.
Verlagsinformation
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Gerhard
Beestermöller (Hrsg.): Die humanitäre Intervention – Imperativ
der Menschenrechtsidee? Rechtsethische Reflexionen am Beispiel
des Kosovo-Krieges. Kohlhammer-Verlag 2003. ISBN: 3-17-017595-5. |

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Die westliche Allianz
unter der Führung der USA ist heute so übermächtig, aber auch
so verletzbar wie nie zuvor. Die nicht geringe Spannung dieses
Zustandes zeigt sich in der eigentümlichen Ambivalenz, die die
politische Legitimation des Afghanistan-Krieges bestimmt.
Einerseits wird er als humanitäre Intervention zur Befreiung von
der Taliban-Unterdrückung und somit als Imperativ der
Menschenrechtsidee, andererseits als Bekämpfung der Al-Qaida und
des von ihr ausgehenden Terrors und damit als legitime Wahrung
staatlicher Interessen dargestellt.
Eine Klärung der Kategorien tut not. Der vorliegende Band bietet
Beiträge führender deutschsprachiger philosophischer und
theologischer Rechtsethiker, die am Beispiel des Kosovo-Krieges
Grund und Grenze der Idee humanitärer Intervention als
grenzüberschreitenden Menschenrechtsschutzes ausleuchten.
Der Herausgeber, Privatdozent Dr. Gerhard Beestermöller ist
stellvertretender Direktor des Instituts für Theologie und
Frieden, Barsbüttel.
Klappentext |
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Ralph
Hartmann: Der Fall Milosevic. Ein Lesebuch. Dietz-Verlag
(Berlin) 2002. ISBN: 3-320-02034-X. |

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Zum Buch
Slobodan
Milosevic, der "Schlächter des Balkan", der "zum
2. Hitler gescheitelte, gestürzte jugoslawische Diktator"
steht vor den Schranken des Haager Kriegsverbrechertribunals. Nach
der vorherrschenden propagandistischen Sicht hat auf der hell
erleuchteten Bühne des Haager Tribunals ein Stück Weltpremiere,
in dem ein ehemaliges Staatsoberhaupt den Schurken gibt, die
Berner Bundesanwältin Carla del Ponte als Chefanklägerin den
Racheengel und der britische Richter Richard May die altrömische
Göttin der Gerechtigkeit, Justitia, mit Zepter und Schale spielt.
Sobald jedoch einige Informationslücken geschlossen werden,
offenbart sich, dass im Haager Musentempel und auf vielen Nebenbühnen
ein Schauspiel gegeben wird, das irgendwo zwischen Weltspektakel
und Provinzposse, heroischer Tragödie und Heldenepos, Schurkenstück
und Gaunerkomödie, Politthriller und Realsatire angesiedelt ist.
Zu den Mitwirkenden gehören neben dem Angeklagten, dem Richter,
der Anklägerin und den Zeugen viele sehr und noch mehr weniger
bekannte Akteure, darunter die USA-Präsidenten Bill Clinton und
George W. Bush, die deutschen Spitzenpolitiker Gerhard Schröder,
Joseph Fischer und Rudolf Scharping, der jugoslawische Präsident
Vojislav Kostunica, der serbische Ministerpräsident Zoran
Djindjic, seine Minister für Justiz und Inneres, Vladan Batic und
Dusan Mihajlovic, die Ehefrau des Beschuldigten, Mirjana Markovic,
und ihrer beider Tochter Marija.
Das "Lesebuch" ist in mehrfacher Hinsicht ungewöhnlich.
Es bietet sowohl eine spannende Lektüre als auch aufschlussreiche,
in Deutschland bisher unzugängliche Hintergrundinformationen und
ausgewählte Dokumente, die es dem Leser ermöglichen, sich ein
eigenes Bild über den "Fall Milosevic" und den Haager
"Prozess der Prozesse" zu machen.
Zum Autor
Ralph Hartmann, geboren 1935 in Zwickau, studierte 1954-1960 Außenpolitik in Moskau. 1968-1972 war er Presseattaché,
1977-1981 Botschaftsrat und 1982-1988 Botschafter in
Jugoslawien, zuletzt auch als Doyen des Belgrader Corps
Diplomatique (CD). Anschließend arbeitete er als Sektorleiter für
die sozialistischen Länder in der internationalen Abteilung des
Zentralkomitees der SED und nach der Wende 1990-1994 als
wissenschaftlicher Mitarbeiter des vorletzten Ministerpräsidenten
der DDR und Bundestagsabgeordneten Hans Modrow. Verfügbare
Publikationen: "Des
Kanzlers rote Nachbarn. Aufzeichnungen eines Mitläufers"
(1995), "Die
Liquidatoren. Der Reichskommissar und das wiedergewonnene
Vaterland" (1996), "Die
glorreichen Sieger. Die Wende in Belgrad und die wundersame
Ehrenrettung deutscher Angriffsjäger" (2001) und "Der
Fall Milosevic. Ein Lesebuch" (2002).
Verlagsinformation
Weitere Informationen:
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Leseprobe
aus der Einführung
-
Auszüge aus
den Beiträgen von Ralph Hartmann und Aleksandar Sinowjew
(jW, 23.03.2002)
-
Prinzipielle Weichenstellung. Warum die Linke Milosevic
verteidigen sollte (Emperor's
Clothes bzw. jW, 06.06.2001)
- Die Farce in Den
Haag. Anmerkungen zum Internationalen Kriegsverbrechertribunal
(Thomas Immanuel Steinberg, 05.08.2002) |
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Gabriele Senft: Die Brücke von Varvarin.
Dokumentation eines NATO-Kriegsverbrechens in Jugoslawien.
Scheunen-Verlag 2002. ISBN: 3-934301-56-8. |

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Dieses Buch dokumentiert in mehr als einhundert Fotos und
zahlreichen Gesprächsprotokollen eine von ungezählt vielen Völker-
und Menschenrechtsverletzungen der NATO-Aggression gegen
Jugoslawien 1999 unter deutscher Beteiligung. Die Opfer dieses
Kriegsverbrechens schweigen nicht, sie verlangen Gerechtigkeit und
klagen gegen Deutschland.
Der bevorstehende Musterprozess, der erste in dieser Art in der
Geschichte der NATO überhaupt, hat echte Chancen, effektiv die
Kriegsverantwortlichen hier im Lande beim Namen zu nennen und den
Opfern in Jugoslawien wirksam zu helfen.
Verlagsinformation
Weitere Informationen:
-
Das
Massaker an der Brücke von Varvarin am 30.05.1999 (www.nato-tribunal.de)
-
NATO-Opfer klagen auf Schadenersatz. Zehn Zivilisten starben in
Varvarin bei einem Luftangriff (Friedensratschlag Kassel,
26.03.2001) |
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Mark
Mazower: Der Balkan. Berliner Taschenbuch Verlag 2002. ISBN:
3-442-76040-2.
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Zum
Buch
Der britische Historiker Mark Mazower
schildert die kleine Geschichte einer umkämpften Region im
Südosten Europas. Er stellt die historischen und
kulturellen Wurzeln eines Konflikts dar und räumt mit Vorurteilen
auf. Von den Völkerwanderungen über die osmanischen Eroberungen bis
zu den ethnischen und religiösen Konflikten heute war der Balkan
die Brücke zwischen Europa und Asien. Gleichzeitig war die Region
auch die Konfliktlinie, an der westliche und östliche
Machtinteressen und Religionen aufeinander trafen und eine
eigenständige Entwicklung verhinderten.
"Das Buch von Mark Mazower ist ein hervorragender leitfaden
durch die komplexe Geschichte des Balkans." (The Economist)
"Mazowers fundiertes und aufschlussreiches Buch,
erzählerisch und inhaltlich auf höchstem Niveau, setzt den
Standard für den Erfolg der Serie 'Kleine Weltgeschichte'."
(The Spectator)
Zum Autor
Mark Mazower
lehrt am Birkbeck College in London und an der University of
Sussex sowie in Princeton. Er schreibt für mehrere britische
Zeitschriften und kommentiert für Radio- und TV-Sender.
Verlagsinformation |
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Noam
Chomsky: People Without Rights. Kosovo, Ost-Timor und der
Westen. Europa-Verlag 2002. ISBN: 3-203-76012-6. |

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Häufig
schreibt sich der Westen die Menschenrechte auf die Fahnen, nur um
sie dann bei nächster Gelegenheit mit Füßen zu treten. Noam
Chomsky, der leidenschaftlichste und hartnäckigste Kritiker der
US-Außenpolitik, untersucht in diesem Buch zwei Tragödien der
jüngeren Geschichte: den völkerrechtswidrigen NATO-Angriffskrieg
gegen Jugoslawien sowie den Krieg Indonesiens gegen die
Bevölkerung von Ost-Timor, in dessen 25-jährigem Verlauf
insgesamt ein Viertel der Ost-Timoresen getötet wurde: Im Kosovo
und in Ost-Timor geschahen Verbrechen, auf die von Seiten des
Westens mit weiteren Verbrechen im einen Fall (Kosovo) und mit
stillschweigender Unterstützung im anderen Fall (Ost-Timor)
geantwortet wurde.
Noam Chomsky versteht es, im Vergleich dieser beiden lehrreichen
Beispiele die verlogene Rhetorik der "humanitären
Intervention" zu entlarven und die Fragwürdigkeit westlicher
Interventionspolitik aufzudecken.
Verlagsinformation/Michael Kraus |
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Jürgen
Elsässer: Make Love and War. Wie
Grüne und 68er die Republik verändern. Pahl-Rugenstein-Verlag
2002. ISBN: 3-89144-295-5. |

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Zum
Buch
"Deutsche
Außenpolitik ist Friedenspolitik."
So hatten es Grüne und Sozialdemokraten 1998 in ihren
Koalitionsvereinbarungen festgelegt. Doch schon bald wurde die
deutsche Armee in zwei Kampfeinsätze geschickt
– 1999 gegen die
Wilden in Jugoslawien, 2001/2002 gegen die Barbaren im Mittleren
Osten. Was kümmern Wahlversprechen, Grundgesetz und Völkerrecht?
Es gilt die alte Parole: Legal, illegal, scheißegal.
Make
Love and War
Der Krieg erfordert keine normierte Volksgemeinschaft mehr,
sondern verträgt sich auch gut mit der Spaßgesellschaft.
Gestorben wird nämlich nur woanders, wir aber feiern bis
zur Vergasung. Nach der Niederwerfung der Serben 1999 gab es keine
Militär-, sondern eine Liebesparade, eine halbe Million oder mehr
tanzten auf den Straßen der Hauptstadt, nur die Siegessäule und
das Brandenburger Tor erinnerten an die Kriege der Vergangenheit.
Hieß es beim letzten deutschen Griff zur Weltmacht noch
"Wollt Ihr den totalen Krieg?", so fragen die ehemaligen
Pazifisten nun ganz anders: "Wollt ihr den totalen
Friedenseinsatz?"
Die 68er haben gesiegt, der Spießer ist tot
Der Kanzler darf sich drei Mal scheitern lassen, Schwule können
heiraten und Berlin regieren. Gegenüber Minderheiten ist
Deutschland tolerant (den Rest erledigen die Glatzen und der
Bundesgrenzschutz), und anderen Staaten, die noch nicht soweit
sind, wird Multi-Kulti notfalls mit Hilfe von Cruise Missiles
beigebracht.
"Freedom
is another word for nothing left to lose",
dieser Refrain von Janis Joplin ist das heimliche Motto des
globalen Kapitalismus, und er wurde von den Achtundsechzigern
genauso oft mitgegröhlt wie ihr "Oh Lord won't you buy me a
Mercedes-Benz". Freedom, Democracy and Mercedes-Benz
– das
soll nun weltweit durchgesetzt werden. Freedom (and nothing left
to lose) for Serbia, das bedeutet die Verlängerung des
Babystrichs von Budapest nach Novi Sad. Freedom (and nothing left
to lose) for Afghanistan, damit die Frauen der Taliban morgen von
der Nordallianz gequält werden und sich übermorgen in die
Container von Big Brother retten dürfen. Freedom (and nothing
left to lose) for China, denn die Love Parade in Peking wird ihr
Berliner Vorbild noch in den Schatten stellen. Aber bevor auf dem
Platz des Himmlischen Friedens die große Party steigen kann, wird
noch viel Blut die Donau, den Euphrat und den Yangtse hinunterfließen.
Klappentext
Zum Autor
Jürgen Elsässer,
geboren 1957, ist Verfasser zahlreicher
Bücher über die deutsche Außenpolitik. "Wenn Joschka
Fischer zurücktreten muss, dann hoffentlich deswegen",
urteilte die Wiener Tageszeitung "Die Presse" über
"Kriegsverbrechen", sein Standardwerk zum
Jugoslawienkrieg. Im Deutschlandfunk wurde bemerkt, dass "seine
Thesen den Raum für eine grundlegende, spannende und notwendige
Debatte" eröffnen. Dem SPIEGEL galt er hingegen
als "professionelle(r) Zyniker mit altlinken Klischees".
Elsässer war bis Juni 1997 leitender Redakteur der Berliner
Tageszeitung "junge Welt" und von April 1999 bis
Dezember 2002 Redakteur der KONKRET. Daneben arbeitet er unter
anderem für die "Allgemeine Jüdische Wochenzeitung",
die "Süddeutsche Zeitung", den WDR und das
"Kursbuch". Seit Anfang 2003 schreibt er wieder für die
"junge Welt".
Verlagsinformation/Michael Kraus
Weitere Informationen: Rezension von Andreas Bodden (SoZ,
April 2002) |
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Kurt
Köpruner: Reisen in das Land der Kriege. Erlebnisse eines
Fremden in Jugoslawien. Vorwort von Peter Glotz. Berlin:
Espresso-Verlag, März 2002 (2. Auflage). ISBN: 3-88520-801-6. |

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Vor
allem aus beruflichen Gründen reiste Kurt Köpruner, österreichischer
Manager einer Regensburger Maschinenbauagentur, in den Jahren 1990
bis 2000 viel Male in das zerfallende Jugoslawien. Mit leichter
Hand und großem erzählerischen Talent hat er aufgezeichnet, was
er dort an Ort und Stelle selber erlebt und in vielfältigen geschäftlichen
und privaten Kontakten erfahren hat
– und das entspricht meist
ganz und gar nicht den hiesigen "amtlichen"
Darstellungen von der Krise am Balkan.
Atemlos folgt der Leser dem Wirbel seiner teils erstaunlichen,
teils beängstigenden Berichte
– sei es über die
"dalmatinische Kristallnacht" am Vorabend des
Kroatien-Krieges, die Segnungen westlicher Befriedungspolitik in
Bosnien oder ein serbisches Ghetto im "Protektorat"
Kosovo im Oktober 2000.
Am Ende des Jahrhunderts hat Köpruner nicht nur "sein"
Jugoslawien verloren, sondern auch den Respekt vor den Medien und
der deutschen und österreichischen Politik. Gewonnen hat er
begeisterte Testleser: Peter Glotz: "hinreißend erzählt",
Günter Metzler, Germanist: "spannend, anschaulich bis ins
Poetische, blendend aufgebaut", Malte Olschewski, ORF:
"eindringlich und sehr atmosphärisch", Jürgen Elsässer,
KONKRET und Buchautor: "wunderbare Menschenzeichnung", Heinz Loquai,
Buchautor: "in einem Zug durchgelesen"
– und viele
andere.
Verlagsinformation
Leseproben:
Die dalmatinische
Kristallnacht / Eine Kerze im Fenster |
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Edgar Hösch: Geschichte der
Balkanländer. Von der Frühzeit bis zur Gegenwart.
Sonderausgabe. C.H. Beck-Verlag 2002 (4., aktualisierte und
erweiterte Auflage). ISBN: 3-406-49019-0. |

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Zum Buch
Es ist kein Zufall, dass auf dem Balkan der Erste Weltkrieg
ausgelöst wurde, wie es auch kein Zufall ist, dass nach dem
Zusammenbruch des sozialistischen Jugoslawien die alten Konflikte
wieder aufbrachen. Wie schwer sie abzubauen sind, das machen auch
die jüngsten Auseinandersetzungen in Mazedonien deutlich.
Die Geschichte der südosteuropäischen Länder ist – wie der
Verfasser in seinem prägnanten Überblick zeigt – in ihrem
säkularen Verlauf weniger die Geschichte seiner heutigen Staaten,
denn diese sind relativ jung. Vielmehr ist es vor allem die sehr
bewegte Geschichte seiner Völker: der Kroaten, der Serben,
Slowenen, Ungarn, Bulgaren, Rumänen, Albaner und Griechen. Der
bewährte Band liegt nun in einer aktualisierten und überarbeiteten
Fassung vor, die bis ins 21. Jahrhundert führt.
Zum Autor
Edgar Hösch ist Professor em. für die Geschichte Ost- und
Südosteuropas an der Universität München.
Klappentext |
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Ulrich Albrecht/Paul
Schäfer/Michael Kalman u. a. (Hrsg.): Das Kosovo-Dilemma.
Schwache Staaten und Neue Kriege als Herausforderung des 21.
Jahrhunderts. Verlag Westfälisches Dampfboot 2002. ISBN:
3-89691-526-6. |

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Das
Kosovo – wer die Nachrichten über diese Region verfolgt, kommt
nicht umhin, die Frage nach der Effizienz eines militärisch und
paternalistisch geprägten Politikansatzes zu stellen. Denn: Die
Stabilisierung der schwachen staatlichen Strukturen misslang. Dies
begünstigt die Ausbreitung organisierter Gewalt. Die Folge: Auch
den Nachbarländern Südosteuropas droht Destabilisierung.
Der Band versammelt Beiträge von ExpertInnen verschiedener
Fachgebiete. In gründlichen Analysen untersuchen sie die aktuelle
Situation im Kosovo, in Serbien und in der Republik Makedonien.
Dabei kommen sozioökonomische Hintergründe ebenso zur Sprache wie
die Analyse ethnischer Feindbilder.
Ausgehend von dieser Regionalexpertise werden systematische
Aspekte behandelt, wie das Wesen neuer Kriege, die Zielgenauigkeit
von Wirtschaftssanktionen, das Instrument der "humanitären
Intervention" und die manipulativen Wirkungen veröffentlichter
Meinung. Im letzten Teil zeigen Autorinnen und Autoren
Perspektiven und Alternativen auf, wie man das "Kosovo-Dilemma" im
Sinne von Frieden, Entwicklung und Stabilität bearbeiten kann.
Klappentext
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Udo Ulfkotte: So lügen
Journalisten. Der Kampf um Quoten und Auflagen.
Goldmann-Taschenbuch-Verlag 2002. ISBN: 3-442-15187-2. |

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Zum
Buch
"News" bringen Quote, steigern die Auflage, stillen den Durst der
Öffentlichkeit nach Information. Doch oft genug sind die "Fakten"
manipuliert, verfälscht oder gar erfunden –
und die Journalisten, die sie verbreiten, ebenso oft Täter wie
Opfer von Falschinformation. Was steckt hinter den Lügenmärchen?
Wem nützen sie? Eine brisante Bestandsaufnahme der aktuellen
Medienlandschaft, verfasst mit spitzer Feder, großem Insiderwissen
und hintergründiger Ironie.
"News" bringen Quote, Neuigkeiten machen Auflage – im zunehmenden
Konkurrenzkampf werden die Hemmschwellen im Mediendschungel immer
niedriger. Umso spektakulärer, desto besser. Udo Ulfkotte hat
zahlreiche Beispiele zusammengetragen, die von der schrägen
Zeitungsente bis zur massiven politischen Manipulation mit
internationalen Folgen reichen. Er schildert, wie die
Öffentlichkeit für politische und wirtschaftliche Interessen
durch gezielte Desinformation missbraucht und betrogen wird.
Die berühmten "Hitler-Tagebücher" eines Konrad Kujau und die
Propaganda im Tschetschenien- und im Kosovokrieg; Pest-Panik oder
El Nino; "Nessie" oder der Mann am Baikalsee, dem Hörner wachsen;
gestellte Fernsehberichte und manipulierte Statistiken; Mythen und
Legenden –
Ulfkottes Beispiele sind ein brisantes Panoptikum der
Manipulation. Er beschreibt, was wirklich hinter den Geschichten
steckt, analysiert die Ursachen und deckt Zusammenhänge auf:
Parteien sind an Medienunternehmen beteiligt, Konkurrenten werden
ausgeschaltet, Panikmache dient wirtschaftlichen Interessen,
Scheckbuch-Journalismus gehört zur Tagesordnung.
"So lügen Journalisten" verschafft mit seinen teils
schockierenden, teils skurril-amüsanten Beispielen sowie seinen
glänzend recherchierten Hintergrundfakten einen Einblick in die
moderne (Des-)Informationsmaschinerie. Ein Umdenken sowohl der
Medien als auch
der Konsumenten ist dringend erforderlich. Denn ohne die Arbeit
der Journalisten geht es nicht. Doch damit Information nicht zur
bloßen Waffe im Kampf um Macht und Einfluss verkommt, sind
kritische Distanz und stete Wachsamkeit gefordert.
Zum Autor
Udo Ulfkotte, geboren 1960, hat Rechtswissenschaften, Politik und
Islamkunde studiert. Seit 1986 ist er Redakteur der
FAZ für die Themen 'Naher Osten' und
'Afrika' sowie 'Geheimdienste'. Er hat mehrere Sachbücher
veröffentlicht, u. a. den SPIEGEL-Bestseller "Verschlusssache BND"
(1997).
Verlagsinformation
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Malte Wellhausen: Humanitäre
Intervention. Probleme der Anerkennung des Rechtsinstituts unter besonderer Berücksichtigung
des Kosovo-Konflikts. Dissertation an der Universität Saarbrücken. Nomos-Verlag 2002.
ISBN: 3-7890-8068-3. |

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Zum
Buch
Obwohl
der Sicherheitsrat schwere und systematische
Menschenrechtsverletzungen nach 1990 wiederholt als
Friedensbedrohung qualifiziert und die Staatengemeinschaft zu
Gegenmaßnahmen ermächtigt, wird spätestens im Kosovo-Konflikt
wieder deutlich, dass das Gremium nur bedingt als Vollzugsorgan
der Völkergemeinschaft taugt. Ein Teil der Staatengemeinschaft
nimmt daraufhin das Recht für sich in Anspruch, einen nicht nur
im Sinne der Abwesenheit von Krieg, sondern werthaft verstandenen
Frieden notfalls mit Gewalt durchzusetzen.
Der Autor präsentiert
eine umfangreiche Analyse der bisherigen Staatenpraxis und
versucht, das insbesondere Humanitären Interventionen ohne Mandat
des Sicherheitsrates innewohnende Missbrauchspotential durch die
Formulierung eines an den Vorgaben der UN-Charta orientierten
Kriterienkatalogs zu beschränken. Das Werk stellt einen
bedeutenden Beitrag zu der nach dem Kosovo-Konflikt erneut
entbrannten völkerrechtswissenschaftlichen Debatte um die Zulässigkeit
von Interventionen zum Schutz der Menschenrechte dar.
Zum Autor
Malte Wellhausen hat an der Universität des Saarlandes schwerpunktmäßig
internationales Recht studiert und ist derzeit Rechtsreferendar am
Oberlandesgericht Hamburg.
Klappentext
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Dunja Melcic (Hrsg.): Der
Jugoslawien-Krieg. Handbuch zu Vorgeschichte, Verlauf und Konsequenzen. Westdeutscher
Verlag, 2002 (2. Auflage). ISBN: 3-531-33219-8. |

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Milosevics Kriege
haben während der neunziger Jahre fast alle Teile des sich auflösenden
und schon zerfallenen Jugoslawien überzogen. Nach der Aufhebung
der Autonomie des Kosovo und der Vojvodina war der erste
Schauplatz Slowenien, es folgten Kroatien, Bosnien-Herzegowina und
schließlich wiederum das Kosovo. Das im Auftrag des Frankfurter
Ost-Westeuropäischen Kultur- und Studienzentrums "Palais
Jalta" herausgegebene Handbuch ist Nachschlagewerk und
zugleich informatives Lesebuch zu allen Aspekten der Kriege in
Jugoslawien.
Durch seine historisch gründlich recherchierten
Kapitel über alle Völker des ehemaligen Jugoslawien deckt das
Werk in enzyklopädischen Essays die lange Vorgeschichte (von der
Geschichte der Völker und Staaten bis zur Gründung des ersten
Jugoslawien 1918 über den Untergang im Zweiten Weltkrieg zur
titoistischen Neugründung) sowie politische, religiöse und
kulturelle Zusammenhänge dieser Katastrophe auf. Schließlich
werden die tief greifenden Konsequenzen, z.B. für die Staatenwelt
und das Völkerrecht, formuliert. Abgerundet wird das Handbuch
durch eine Chronologie, ein Glossar und ausführliche
bibliographische Anhänge.
Diese Konzeption macht das Handbuch zu
einem Standardwerk für alle politisch
Interessierten, die eine umfassende
Information zu den Hintergründen des Konfliktes suchen. Das Buch
ist darüber hinaus zuverlässiges Nachschlagewerk für Wissenschaftler,
Studenten, Journalisten und all jene, die
– in Schule,
Sozialarbeit oder Rechtsprechung
– mit Flüchtlingen und anderen
Kriegsbetroffenen arbeiten. Die Herausgabe des Bandes durch die
Frankfurter Philosophin und Publizistin Dunja Melcic wurde von
einem Beirat mit Dozenten für südosteuropäische Geschichte
verschiedener europäischer Hochschulen begleitet. Die Autoren
stammen aus allen Ländern des ehemaligen Jugoslawien, aus
Deutschland, Großbritannien, Osterreich, Frankreich, der Schweiz
sowie den USA.
Verlagsinformation |
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Rebecca
West: Schwarzes Lamm und grauer Falke.
Eine Reise durch Jugoslawien.
Bittermann-Verlag, Edition Tiamat
2002. ISBN: 3-89320-059-2. |

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Rebecca
Wests episches Meisterwerk, das drei Reisen zwischen 1936 und 1938
durch verschiedene Regionen Jugoslawiens reflektiert, zählt
weithin zu den besten Büchern, die über die geheimnisvolle
Geschichte des Balkanlandes geschrieben wurden.
"Schwarzes Lamm und grauer Falke" ist ein Werk von
anhaltendem Wert, das grundlegend ist für jeden, der versucht,
die geheimnisvolle Geschichte der Balkan-Staaten und die Kriege in
diesem gebrochenen Land zu verstehen. Das Buch ist Rebecca Wests
Opus Magnum. Ihr tiefes Geschichtsverständnis hat das Buch zu
einem meisterhaften Porträt über die Menschen dieses fesselnden
doch unseligen Landes werden lassen.
Es ist ein pralles, ausuferndes Werk über Geschichte, Politik,
Archäologie und Menschen und enthält Rebecca Wests Reflektionen
über das Verhältnis der Geschlechter, über Kunst, Religion,
Riten und Mythen. Die vorliegende Übersetzung orientiert sich an
einer gekürzten Ausgabe, wobei die Auswahl der Texte von Rebecca
West selbst besorgt wurde.
Verlagsinformation/Michael Kraus |
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