Die USA unter George W. Bush

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Ältere Toptitel
(2000-2003)

 

Charles A. Kupchan: Die europäische Herausforderung. Vom Ende der Vorherrschaft Amerikas. Rowohlt-Verlag 2003. ISBN: 3-87134-483-4.



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Zum Buch
Der Krieg im Irak hat deutlich gemacht, dass die USA jederzeit nach Gutdünken handeln werden, um ihre Interessen wahrzunehmen. Zur Not auch gegen die Weltmeinung. Doch damit verspielen die USA ihr kostbarstes Gut: die internationale Legitimität. Washington hat einen Kurs eingeschlagen, der das Ende des US-amerikanischen Zeitalters heraufbeschwört – allein Europa ist in der Lage, ein wirksames Gegengewicht zu bilden.
"Ein packendes und provokantes Buch über die Herausforderungen, denen die USA sich in Zukunft stellen müsse." (Henry Kissinger)

Zum Autor
Charles Kupchan ist Professor für Internationale Politik an der Georgetown University, Washington D.C. Er war in der Clinton-Regierung Europaexperte im Nationalen Sicherheitsrat der USA.
Verlagsinformation

Michael Hahn (Hrsg.): Nichts gegen Amerika. Linker Antiamerikanismus und seine lange Geschichte. Konkret-Literatur-Verlag 2003. ISBN: 3-89458-225-1.



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Zum Buch
Antiamerikanismus verbindet man in erster Linie mit dumpfen rechten Ressentiments gegenüber den USA, die sich häufig als Spätfolgen der NS-Propaganda entpuppen. Doch es gibt auch einen linken Antiamerikanismus, der über die radikale Kritik am kapitalistischen System und der imperialistischen Politik der USA weit hinausgeht und seit dem Irakkrieg wieder Konjunktur hat. Auch in linken Bewegungen tauchen immer wieder die üblichen Klischees über Politik, Kultur und Gesellschaft der USA auf. Dazu gehören Cowboy-Assoziationen und die Rede von der "Oberflächlichkeit" ebenso wie der Vorwurf, die Bush-Regierung folge nur materiellen – oder, wahlweise, missionarischen – Interessen. In den sechziger Jahren lauteten die Schlagworte "USA-SA-SS", heute "Bush gleich Hitler".
Einige dieser Ressentiments reichen zurück bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Häufig handelt es sich dabei um Projektionen, die weitaus mehr über ihre Urheber aussagen als über ihr Objekt – die USA. Antikapitalismus gerinnt in seiner Vereinfachung zu Antiamerikanismus. Der Sammelband untersucht das Verhältnis deutscher Linker zu den USA: Parteikommunisten und RAF-Aktivisten, Achtundsechziger und Hip-Hopper, Friedensbewegte und Globalisierungskritiker und soll zu einer nicht-antiamerikanischen Kritik an den USA beitragen. Mit Beiträgen von Bernhard Schmid, Christian Storz, Frank Illing, Oliver Tolmein.

Rezension
"Für Michael Hahn gibt es eine Prämisse bei der Kritik des linken Antiamerikanismus, die von vielen 'Anti-Amerikanern' gerade nicht geteilt wird: 'Eine linke Kritik an der US-Außenpolitik und an den gesellschaftlichen Verhältnissen in der kapitalistischen Führungsmacht ist berechtigt und notwendig.' Nur wie wird Antiamerikanismus definiert? Michael Hahn untersucht die Brauchbarkeit diverser Ansätze, von Dan Diner, Gesine Schwan, Günter Moltmann, Wolfgang Pohrt bis hin zu dem 'pro-westlichen' ZEIT-Redakteur Richard Herzinger oder Hannes Stein, 'mittlerweile bei der WELT und den Berliner Antideutschen gelandet', und der antideutschen Gruppe 'Les Croquembouches'. Aus dieser Untersuchung formuliert Michael Hahn seine Arbeitshypothese: 'Linker Antiamerikanismus will einen bestimmten Nationalstaat (die USA) für das Elend verantwortlich machen, das der Kapitalismus als gesamtgesellschaftliches – und weltweites – Verhältnis anrichtet.' ... Das Hauptanliegen dieses Buches ist es, (selbst-)kritischer auf antiamerikanische Stereotypen zu achten, um nicht zum Steigbügelhalter eines sich formierenden europäischen Machtblocks zu werden." (analyse + kritik)


Zum Herausgeber
Michael Hahn, geboren 1961, hat mehrere Jahre in den USA gelebt und arbeitet als Journalist in Tübingen. Über US-Politik schreibt er unter anderem für KONKRET, "jungle world" sowie "analyse und kritik".
Verlagsinformation

Ziauddin Sardar/Meryl Wyn Davies: Woher kommt der Haß auf Amerika? Zu Klampen-Verlag 2003. ISBN: 3-934920-28-4.



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Wir dürfen, so tönt es spätestens seit dem Angriff der USA auf den Irak von überall her, nicht in Amerikafeindlichkeit verfallen. Auch der artigste Appell aber schafft die Tatsachen nicht aus der Welt. Und Tatsache ist, dass viele Menschen Amerika hassen: nicht nur im Nahen Osten, sondern auch in den Entwicklungsländern und Europa.
Speist sich der allgegenwärtige Hass auf Amerika nur aus dem Ressentiment der Dummen, Unfähigen und Zurückgebliebenen dieser Welt? Oder wird er durch die ungezügelte Dominanz der ersten Hypermacht der Geschichte geradezu herausgefordert? Sardar und Davies untersuchen die globalen Auswirkungen der militärgestützten Außenpolitik, der neoliberalen Wirtschaftsmacht und der populärkulturellen Hegemonie der USA. Sie kontrastieren diese Auswirkungen mit dem US-amerikanischen Selbstbild.
Deutschland hat den Vereinigten Staaten von Amerika viel zu verdanken. Nicht nur die Befreiung vom Faschismus, sondern auch eine stabile Demokratie, Rechtsstaat und Wohlstand. Dennoch müssen die dramatischen Auswirkungen der amerikanischen Hegemonie auch in Deutschland reflektiert werden. Der Band "Woher kommt der Hass auf Amerika?" trägt mit seiner nüchternen Analyse dazu bei, dass der Hass nicht angestachelt wird, sondern dass es zu einem Verständigungsprozess zwischen den Völkern kommt
der Bedingung für einen vernünftigen Interessenausgleich.

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Michael Ignatieff: Empire lite. Die amerikanische Mission und die Grenzen der Macht. Europäische Verlagsanstalt 2003. ISBN: 3-434-50567-9.



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Was kommt nach dem Krieg? Wie lange dauert Demokratisierung? "Imperialismus, der in Ländern, die von Bürgerkriegen zerrissen sind, eingreift und diesen die Rückkehr zu Normalität und Selbstbestimmung ermöglicht, ist für mich guter Imperialismus. [...] Das Imperium des 21. Jahrhunderts ist ein Neuankömmling in den Annalen der politischen Wissenschaft. Es ist ein Empire lite – eine globale Hegemonie, deren Merkmale freie Märkte, Menschenrechte und Demokratie sind, durchgesetzt mit Hilfe der abschreckendsten Militärmacht, die es jemals gegeben hat. Es ist der Imperialismus eines Volkes, dem immer vor Augen steht, dass es die Unabhängigkeit seines Landes erwarb, indem es gegen ein Empire revoltierte, eines Volkes, das sich als Freund der Freiheit in aller Welt versteht. Es ist ein Empire, das sich nicht als solches begreift – und das wieder und wieder erschüttert darüber ist, dass seine guten Absichten andernorts auf Abwehr stoßen."

Seit den 80er Jahren verfolgt Ignatieff das Schicksal zerfallender Staaten im ehemaligen Jugoslawien und nun in Afghanistan. Seine Fronterfahrungen in Gebieten, wo Warlords das Sagen haben, wo Hilfsorganisationen und Blauhelme im Ernstfall kapitulieren müssen, ist ernüchternd: Ja, es braucht eine machtvolle Drohkulisse. Doch wer, wie die USA, meint, mit einigen gezielten Luftschlägen lasse sich die Demokratie herbeibomben, macht es sich zu leicht. Zum nationalen Wiederaufbau, zur "Befreiung der Völker" von Tyrannen und Bürgerkrieg gehört ungleich mehr: eine stabile Regierung, Gesetze und Ordnung, die auch in den Provinzen beachtet werden. Die USA wollen heute Demokratie und Wohlstand verbreiten. Michael Ignatieff fragt: Sind sie für einen weichen Imperialismus der Selbstbestimmung tatsächlich vorbereitet?

Rezensionen
"Ein intellektuelles Vergnügen" (DIE ZEIT)
"Ignatieff erweist sich als engagierter Zeitgenosse." (Frankfurter Rundschau)

Zum Autor
Michael Ignatieff, 1947 in Toronto/Kanada geboren, ist Historiker und Philosoph
lebt heute in London. Nach einigen Jahren Forschungstätigkeit als Historiker am King's College in Cambridge/Großbritannien widmete er sich in den letzten Jahren mit großem Erfolg sowohl dem Roman als auch der politischen Reportage. Durch zahlreiche Arbeiten für die BBC und das kanadische Fernsehen sowie eine eigene Talkshow ist er mittlerweile ein international gefragter Journalist und politischer Kommentator.
Seit 2000 ist er Professor für Menschenrechtspolitik in Harvard, 2003 erhielt er den Hannah-Arendt-Preis. Mehrere Buchveröffentlichungen, darunter "Virtueller Krieg" (dt. Ausgabe: 2001) und "Die Politik der Menschenrechte" (dt. Ausgabe: 2002).
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Stephan G. Bierling: Geschichte der amerikanischen Außenpolitik. Von 1917 bis zur Gegenwart. C.H. Beck-Verlag 2003. ISBN: 3-406-49428-5.

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Zum Buch
Keine Macht hat die internationale Politik seit 1917 stärker geprägt als die Vereinigten Staaten von Amerika. Ihre Initiativen und Leistungen, aber auch ihre Fehler und Versäumnisse beeinflussen das Schicksal fast aller Nationen dieser Erde. Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion sind die Vereinigten Staaten von Amerika die einzig verbliebene Supermacht. Diese einzigartige Stellung, die es ihnen heute erlaubt, ihre Macht praktisch in jedem Winkel der Erde geltend zu machen, ist das Resultat einer historischen Entwicklung, die sich durch das ganze 20. Jahrhundert hindurchzieht.
Stephan Bierling
bietet in seinem Buch eine fundierte Darstellung der US-Außenpolitik vom Ersten Weltkrieg bis zur Gegenwart. Dabei werden auch die weltanschaulichen und institutionellen Grundlagen der US-Außenpolitik in den Blick genommen: Bierling stellt die wichtigsten Konzepte und Akteure der US-Außenpolitik vor. Ein besonderer Vorzug seiner ausgewogenen Darstellung liegt in der genauen Beschreibung der komplexen Mechanismen des außenpolitischen Entscheidungsprozesses, dessen Grundlagen in einem einführenden Kapitel erläutert werden.
Gerade in der nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 veränderten Weltlage ist diese kritische, fundierte Analyse eine wichtige Hilfe zum besseren Verständnis der US-amerikanischen Außenpolitik.

Zum Autor
Stephan Bierling ist Professor für Internationale und Transatlantische Beziehungen an der Universität Regensburg. Er hat zahlreiche Veröffentlichungen zur deutschen und US-amerikanischen Außenpolitik vorgelegt.

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Ulrich Beck/Natan Sznaider/Rainer Winter (Hrsg.): Globales Amerika? Die kulturellen Folgen der Globalisierung. Cultural Studies Vol. 4. Transcript-Verlag 2003. ISBN: 3-89942-172-8.



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Zum Buch
Seit einigen Jahren wird in den Sozial- und Kulturwissenschaften international kaum ein Phänomen so lebhaft diskutiert wie das der Globalisierung. Nachdem die zu Anfang vorherrschende Sichtweise von Globalisierung als Entwicklung einer homogenen Weltkultur zunehmend an Evidenz verlor, rücken die lokal unterschiedlichen kulturellen Praktiken und Perspektiven als Teil von Globalisierung ins Zentrum des Interesses. Diese Neujustierung des Fokus erlaubt auch längst überfällige neue Lesarten des vermeintlich einfachen Verhältnisses von "Amerikanisierung" und Globalisierung.
Dabei wird deutlich, dass die oft als "Amerikanisierung" wahrgenommene Globalisierung weltweit heterogene Resonanzen erzeugt, hybride Kulturen, Fluchtlinien und Gegenbewegungen treten gleichermaßen hervor. Der Band "Globales Amerika?", in dem sich einige der prominentesten Denker der Globalisierung zu Wort melden, präsentiert anregende Lektüren dieser bislang wenig beleuchteten Seite der Globalisierung und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des Problems insgesamt. Für das 21. Jahrhundert erweist sich die Perspektive eines "methodologischen Kosmopolitismus" (Ulrich Beck) als richtungweisend.

Zu den Herausgebern
Ulrich Beck ist Professor für Soziologie an der Universität München und Visiting Centennial Professor an der London School of Economics and Political Science.
Natan Sznaider lehrt Soziologie am Academic College in Tel-Aviv.
Rainer Winter ist Professor für Medientheorie und Cultural Studies sowie Direktor des Instituts für Medien und Kommunikationsstudien an der Universität Klagenfurt.
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Tariq Ali: Bush in Babylon. Die Re-Kolonisierung des Irak. Diederichs-Verlag 2003. ISBN: 3-7205-2480-9.

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Zum Buch
Die Iraker haben die Geschichte ihres Landes als Spielball der Weltreiche nicht vergessen und ordnen sich den neuen Besatzern nicht widerstandslos als Kolonie unter. In diesem Buch beschreibt der Autor und politische Publizist Tariq Ali die Geschichte des irakischen Widerstandes gegen alte und neue Kolonisatoren.
Vehement widerspricht Ali der Ansicht, eine Besetzung sei der einzige Weg zu einem Regimewechsel in einem korrupten oder diktatorischen Staat, und belegt, welch verhängnisvollen Einfluss die Interventionen der Weltreiche in der Geschichte des Landes bislang hatten. Alis Buch ist eine provokante Streitschrift gegen den Krieg als Mittel der Politik, eine faszinierende Darstellung der Politik und Kultur des Irak – und eine Hommage an die Menschen im Irak und an die unbeugsamen Dichter und Denker der arabischen Welt.

Zum Autor
Tariq Ali wurde 1943 in Lahore (Pakistan) geboren. Als 20-Jähriger emigrierte er nach London, wo er Politik und Philosophie studierte und Ende der sechziger Jahre zu einem der wichtigsten Führer und Vordenker der internationalen Studentenbewegung wurde. Heute arbeitet Tariq Ali als Schriftsteller, Filmemacher und Journalist. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zur Weltgeschichte und -politik, Bühnenstücke, Drehbücher und Romane.

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Conrad Schuhler: Unter Brüdern. Die USA, Europa und die Neuordnung der Welt. PapyRossa-Verlag 2003. ISBN: 3-89438-268-6.



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Die Wogen schlugen hoch, als sich nicht nur Russland und China, sondern auch Deutschland und Frankreich gegen den Angriff der USA und ihrer Verbündeten auf den Irak wandten. Dies war zugleich eine Absage an den Anspruch Washingtons, nach eigenem Gutdünken, ohne Rücksicht auf das Völkerrecht und wo auch immer präventiv zuzuschlagen und die Welt mithilfe des lang dauernden Krieges gegen den Terror militärisch unter Kuratel zu stellen. Die Aufregung hat sich vorerst gelegt, doch der Konflikt schwelt weiter. Was liegt ihm zugrunde und woraus speist sich die sichtbar gewordene Rivalität? Wer verfolgt dabei welche Absichten, Ziele und Interessen? Welche Rolle spielt die Bundesrepublik und was ist die Friedensliebe der rotgrünen Bundesregierung wert? Muss Europa aufrüsten, um mit den USA mithalten zu können? Um welches Europa geht es überhaupt? Wie könnte der viel beschworene eigenständige europäische Weg aussehen?


Zum Autor
Conrad Schuhler, geboren 1940, ist Diplom-Volkswirt. Sein Studium absolvierte er an den Universitäten München, Manchester/GB, Yale/USA und Berkeley/USA. Momentan ist er tätig als Mitarbeiter beim Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung (ISW) in München. Schuhler schreibt u.a. für die Süddeutsche Zeitung, DIE ZEIT, GEO und Konkret.
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Bob Woodward: Bush at War. Amerika im Krieg. Zusammen mit Mark Malseed. Heyne-Verlag 2003. ISBN: 3-453-87447-1.

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Am 11.09. lenken Terroristen Flugzeuge in das World Trade Center und das Pentagon. Dieser Anschlag trifft die Regierung Bush weitgehend unvorbereitet. Noch am selben Abend tritt der Nationale Sicherheitsrat, ein kleiner Kreis von Regierungs-, CIA- und Militärangehörigen, im Bunker des Weißen Hauses zusammen, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Bush sieht das Land im Krieg gegen den Terror, der außergewöhnliche Maßnahmen erfordert.
Wenig später gibt er den Befehl, in Afghanistan gegen Bin Laden, al-Qaida und die Taliban vorzugehen, und auch ein Angriff auf Saddam Hussein wird im Kriegskabinett immer wieder erwogen. Aus den Protokollen des Nationalen Sicherheitsrats, Aufzeichnungen und zahlreichen Gesprächen mit Beteiligten, darunter Präsident Bush, rekonstruiert Bob Woodward die dramatischen Ereignisse seit dem 11. September. Dabei gibt der Star-Reporter ein ungewöhnlich intimes Bild der prominenten Berater und Mitarbeiter des Präsidenten und zeigt, wie die Mächtigen in Washington in der Krise zu Entscheidungen über den Krieg finden.
Bob Woodward, einer der beiden Watergate-Journalisten und Pulitzer-Preisträger, zeichnet ein dramatisches Bild der Krisenstäbe, der Entscheidungen über internationale Allianzen, Waffeneinsätze und Bombardierungen. Die Öffentlichkeit erfährt hier zum ersten Mal von den persönlichen Eitelkeiten, Antipathien und Grabenkämpfen der amerikanischen Entscheidungsträger.

Rezensionen
"Wer Woodward gelesen hat, wird glauben, bei Bush und den Seinen dabei gewesen zu sein." (DIE ZEIT)
"Um zu verstehen, wie die Bush-Administration ihre weltpolitische Bedeutung und ihre geopolitischen Möglichkeiten einschätzt, ist das Buch von fundamentaler Wichtigkeit." (Süddeutsche Zeitung)
"Woodward gelang ein Coup: Er konnte die Sitzungsprotokolle des Nationalen Sicherheitsrats an Land ziehen. Aus ihnen ergab sich die einzigartige Perspektive seines Buches." (SPIEGEL)
Klappentext

Zum Autor
Bob Woodward, geboren 1943 in Geneva/Illinois, zählt zu den einflussreichsten investigativen Journalisten der Welt. 1974 deckten er und Carl Bernstein als Reporter der Washington Post den Watergate-Skandal auf. Heute ist Woodward leitender Redakteur dieser Zeitung. Zahlreiche Buchveröffentlichungen zur amerikanischen Innenpolitik, Auszeichnung mit dem Pulitzer-Preis.
Mark Malseed, der sein Architekturstudium an der Lehigh-Universität in Bethlehem/Pennsylvania 1997 mit Auszeichnung abschloss, war Bob Woodward ab Mai 2002 bei der Erstellung dieses Buchs in allen Phasen als Vollzeitassistent behilflich. "Jeder Tag, an dem ich mit Mark arbeitete, war mir eine Freude. Dieses Buch ist ein Gemeinschaftswerk, an dem er gleichen Anteil hat wie ich." (Bob Woodward)

Weitere Informationen: Project for a new american century 

Peter Bender: Weltmacht Amerika – Das Neue Rom. Klett-Cotta-Verlag 2003. ISBN: 3-608-96002-3.



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Politisch und strategisch waren Italien und Nordamerika Inseln, auf denen Römer und Amerikaner eine ungeheure Macht ansammelten. Innerhalb von 75 Jahren (264–190 v. Chr. und 1917–1991) wurden beide in Kriegen, in die sie teilweise ungewollt gerieten, zu den beherrschenden Mächten der Welt ihrer Zeit. Neben gewaltigen Unterschieden beobachtet der Autor erstaunliche Ähnlichkeiten. 
Sind die US-Amerikaner die Römer unserer Zeit? Peter Bender spekuliert nicht, sondern befragt die Geschichte vom Altertum bis ins Jahr 2003. Römer und Amerikaner wuchsen auf ihren »Inseln« Italien und Nordamerika zu militärischer oder wirtschaftlicher Macht, die sie stärker machte als alle anderen Staaten. Da die Meere sie nicht mehr zu schützen schienen, wurden sie expansiv in defensiver Absicht und fanden sich schließlich in Regionen und Positionen wieder, die sie nicht angestrebt hatten. Aus ihrer Sicherheitspolitik wurde Machtpolitik, die sie zu den einzigen Weltmächten ihrer Zeit werden ließ. Was dann weiter kam, liegt bei Rom zutage: Die aristokratische Republik verwandelte sich in ein monarchisch regiertes Imperium. Die USA diskutieren und müssen entscheiden: Wollen sie – wie Rom – ein Empire schaffen? Werden sie angesichts großer Herausforderungen die Demokratie gefährden? Werden wir Europäer zu Vasallen einer einzigen Macht?
Ein grundlegendes, klug geschriebenes Buch zu einer Gefahr, die uns noch auf Jahre beschäftigen wird.
"Peter Bender stellt künftigen Jahrzehnten die Frage, was es heißen wird, unter der Hegemonie 'einer' Macht zu leben." (Ivan Nagel, Literaturen)

Zum Autor
Peter Bender, geboren 1923 in Berlin. Dr. phil. in Alter Geschichte, seit 1954 Journalist. 1961 bis 1970 Redakteur und Kommentator beim WDR, 1970 bis 1988 Berlin-Korrespondent des WDR. 1973 bis 1975 ARD-Korrespondent (Hörfunk) in Warschau. Seit 1963 Autor der ZEIT, seit 1966 des MERKUR. 1968/69 Senior Assistant beim International Institute for Strategic Studies (IISS). Wichtige Publikationen: "Das Ende des ideologischen Zeitalters" (1981), "Episode oder Epoche? Zur Geschichte des geteilten Deutschland" (1996). 

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Joseph S. Nye: Das Paradox der amerikanischen Macht. Warum die einzige Supermacht der Welt Verbündete braucht. Europäische Verlagsanstalt 2003. ISBN: 3-434-50552-0.

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Am Beginn des 21. Jahrhunderts ist Amerika scheinbar zu stark geworden, um von einer anderen Macht wirksam herausgefordert werden zu können. In Washington brüstet man sich mit Unipolarität und Hegemonie, tatsächlich aber haben die Gewichte sich verschoben: die Supermacht sieht sich nicht nur mit globalen Problemen konfrontiert, sondern auch potentiellen Herausforderern wie China, Russland, Indien und Europa.
So komplex ist die Frage der Machtverteilung und der Interessengegensätze, dass Amerika allein das Gleichgewicht nicht garantieren kann. Die amerikanische Vorherrschaft – so Nye – wird nicht nur auf militärischer und ökonomischer Stärke beruhen, sondern braucht die "Soft Power" von Kultur und Werten, nämlich Glaubwürdigkeit, moralische Autorität und Achtung gegenüber Geschichte und Tradition – ihrer eigenen und der anderer Völker. Anders ausgedrückt: die Supermacht muss kooperieren, andernfalls wird sie – paradoxerweise –
unterliegen.
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Weitere Informationen:
Die "neue Weltgewaltkriegsordnung" wird in Washington D.C. entschieden
(Telepolis, 04.05.2003)

Werner Biermann/Arno Klönne: The Big Stick. Imperiale Strategie und globaler Militarismus – die USA als Weltmacht. PapyRossa-Verlagsgesellschaft 2003. ISBN: 3-89438-256-2.

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Auf welche Ressourcen stützt sich die kriegerische Schlagkraft der USA und wo liegen ihre inneren Schwächen? Werner Biermann/Arno Klönne informieren über die Struktur der US-Streitkräfte, über deren Personal, Einsatzfelder und strategische Konzepte. Sie geben Einblick in Geschichte und Geographie militärischer US-Interventionen, zeichnen die Verflechtung von militärischen und wirtschaftlichen Interessen nach und fragen, welche Resultate die gewaltförmigen Eingriffe der Vereinigten Staaten in die globale Entwicklung zeitigen.
Biermann/Klönne setzen sich auch mit dem weltweiten "Gewaltmarkt" auseinander, den Verbindungen zwischen öffentlichen und privaten militärischen Systemen. "The Big Stick" legt offen, welche dramatischen Konsequenzen die derzeit herrschende "Enttabuisierung des Militärischen" hat, hegemonial betrieben von der US-amerikanischen Regierungspolitik
und nachvollzogen von deren konkurrierenden Mitspielern.
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Robert Kagan: Macht und Ohnmacht. Amerika gegen Europa in der neuen Weltordnung. Goldmann-Verlag 2004 (Aktualisierte und erweiterte Ausgabe). ISBN: 3-442-15276-3.

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Europäische Politiker, die von der globalen Strategie der USA zunehmend irritiert sind, glauben, dass die USA und Europa auf einen "Moment der Wahrheit" (New York Times) zusteuern. Nach Jahren wechselseitigen Ressentiments und zunehmender Spannung ist die Erkenntnis unausweichlich, dass die realen Interessen Amerikas und Europas längst nicht mehr identisch sind und dass die Beziehung zwischen den USA und den Staaten Europas, besonders Deutschland, sich verändert hat - vielleicht unwiderruflich. Europa sieht die Vereinigten Staaten als arrogant, kriegerisch, undiplomatisch; die Vereinigten Staaten betrachten Europa als erschöpft, unernst und schwach. Der Ärger und das Misstrauen auf beiden Seiten verhärten sich und führen zu Entfremdung und Unverständnis.
Schon mit seinem Artikel in der Policy Review und nun mit seinem Buch unternimmt Robert Kagan den Versuch, die Standpunkte beider Seiten zu verstehen und darzulegen. Er verfolgt die unterschiedlichen historischen Entwicklungen von Amerika und Europa seit dem Zweiten Weltkrieg: Für Europa stand die Notwendigkeit, der blutigen Vergangenheit zu entkommen und der Gewalt zu entsagen, im Vordergrund, während die USA sich zunehmend als einzige Garantiemacht einer demokratischen Weltordnung sehen. Diese bemerkenswerte Analyse wird in Washington und Berlin ebenso diskutiert wie in Tokio. Kagans Buch ist politische Pflichtlektüre.
"Wie immer man auch zu dieser Perspektive steht in diesem intelligenten, bestechend klaren Essay findet sich jedenfalls jene neokonservative Herausforderung konzentriert, auf die Europa eine Antwort finden muss." (Frankfurter Rundschau)
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Weitere Informationen:
Die "neue Weltgewaltkriegsordnung" wird in Washington D.C. entschieden
(Telepolis, 04.05.2003)

Michael Hardt/Antonio Negri: Empire. Die neue Weltordnung. Campus-Verlag 2003 (Durchgesehene Studienausgabe). ISBN: 3-593-37230-4.



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Zum Buch
Nach einem Vierteljahrhundert politischer Theoriemüdigkeit haben Hardt und Negri mit ihrer brillanten, provokanten und heiß diskutierten Analyse des postmodernen Kapitalismus im Zeitalter der Globalisierung das Denken wieder in Bewegung gebracht. Der Hoffnung auf die politische Gestaltbarkeit einer neuen, gerechteren Weltordnung haben sie damit ein anspruchsvolles theoretisches Fundament gegeben. Die nun erschienene, günstige Studienausgabe des Buches macht Empire auch für den kleineren Geldbeutel interessant.

Zu den Autoren
Antonio Negri war Professor für Philosophie in Padua und Paris und Abgeordneter im italienischen Parlament. Er ist seit den sechziger Jahren einer der führenden Theoretiker der italienischen Linken und lebt heute in Rom.
Michael Hardt ist Professor für Literaturwissenschaft an der Duke University Durham.
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Rezensionen

"Die Autoren wollen nichts weniger als Marx' Erzählung der Weltgeschichte fortsetzen und auf den neuesten Stand ... bringen. Das ist ihnen so gut gelungen, dass es auch einen überzeugten Nichtmarxisten ... erfreut, zumal der Versuch handwerklich hervorragend gearbeitet ist." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
"Empire (ist) eine grandiose Gesellschaftsanalyse ..., die unser Unbehagen bündelt und ihm eine Richtung gibt, für die in der G
eschichte der Philosophie das Wort vom 'guten Leben' steht." (DIE ZEIT)
"Das Jahrzehnt linker Melancholie ist vorüber." (NZZ)
"The next big theory. Empire füllt eine Lücke in den Humanwissenschaften." (New York Times)
"... ein probates Mittel gegen die neoliberale Depression ..." (literaturen)
"Empire bringt die Geschichte der humanistischen Philosophie, des Marxismus und der Moderne in einem großartigen politischen Entwurf zusammen." (The Observer)

-
Empire: die neue Weltordnung oder der alte Imperialismus? Eine Rezension (Conne Island, Leipzig)
-
Ein Reich komme (jungle world Nr. 37/2002 vom 04.09.2002)
- Multitude, rüste dich! (jungle world Nr. 33/2002 vom 07.08.2002)
- Klassenkampf der Engel (jungle world Nr. 25/2002 vom 12.06.2002)
- Mehr von der Welt (jungle world Nr. 19/2002 vom 30.04.2002)
- Hier kommt der Masterplan (jungle world Nr. 13/2002 vom 20.03.2002)


Weitere Informationen
-
Leseprobe aus dem 1. Kapitel (Campus-Verlag)
- "Empire" oder "American Empire" oder...: W
eiterführende Links (Rosa-Luxemburg-Stiftung)
- Kritische Bücher zu "Empire": Kritik der Weltordnung (2003) / "Empire" – linkes Ticket für die Reise nach rechts (2003)

Robert Kurz: Weltordnungskrieg. Das Ende der Souveränität und die Wandlungen des Imperialismus im Zeitalter der Globalisierung. Horlemann-Verlag 2003. ISBN: 3-89502-149-0.

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Zum Buch
Der Kampf um die kapitalistische Weltherrschaft ist längst entschieden. Unter dem Dach der Pax Americana hat sich seit dem Zweiten Weltkrieg ein neues, nach dem Untergang des östlichen Staatskapitalismus vereinheitlichtes Weltsystem entwickelt. Die betriebswirtschaftliche Globalisierung macht den alten national-imperialen Kampf um territoriale Einflusszonen gegenstandslos. Auf der Ebene staatlicher Gewalt bildet die Militärmaschine der letzten Weltmacht USA den konkurrenzlosen und uneinholbaren Garanten dieser herrschenden planetarischen Ordnung. Aber durch den Quantensprung der dritten industriellen Revolution wird gleichzeitig die Mehrzahl der Menschheit außer Kurs gesetzt; eine Weltregion nach der anderen erweist sich als kapitalistisch reproduktionsunfähig. Wie ein Schatten folgt der Globalisierung des Kapitals ein Prozess sozialer Zerrüttung, moralischer Verwilderung und gesellschaftlicher Paranoia, der in eine substaatliche Terror- und Plünderungsökonomie mündet. Diese anwachsende Systemkrise wird von den westlichen Funktionseliten stur geleugnet. An die Stelle des einstigen Machtkampfs zwischen Nationalstaaten tritt der perspektivlose Weltordnungskrieg des in der NATO vereinigten "ideellen Gesamtimperialismus" gegen seine eigenen Krisengespenster in der Gestalt von Schurkenstaaten, Gotteskriegern und Ethnobanditen. Dieser Krieg wird verloren in demselben Maße, wie die gesellschaftliche Zersetzung auch in den westlichen Zentren selbst fortschreitet und das Gesamtsystem an seinen inneren Widersprüchen erstickt.

Zum Autor
Robert Kurz, 1943 geboren, lebt als freier Publizist, Journalist und Referent im Kultur- und Wirtschaftsbereich in Nürnberg. Er ist Mitherausgeber der gesellschaftskritischen Theoriezeitschrift 'Krisis'. Weitere Buchveröffentlichung: "Die antideutsche Ideologie" (2004).
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Weitere Informationen:
- Robert Kurz: Irakinvasion – der Krieg gegen die Krise (Folha de Sao Paulo Nr. 97, November 2002)
- Robert Kurz: Ein Schisma des Westens? Der Irakkrieg und die Struktur der imperialen Macht (Folha de Sao Paulo Nr. 83)
- Ernst Lohoff: Bomben aus tausend und einer Nacht (
Krisis-Texte)

Stefan Fuchs (Hrsg.): Die Hypermacht: USA in Nahaufnahme. Mit Beiträgen von Richard Sennett, Gore Vidal, Benjamin R. Barber, Noam Chomsky u.a. Verlag Edition Nautilus 2003. ISBN: 3-89401-412-1.

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"Wenn ich die amerikanische Kultur auf einen Begriff bringen sollte, würde ich sagen, es ist der Begriff der Leere! Die Angst vor der Leere …" (Richard Sennett)
"Von den USA lernen, heißt siegen lernen!": Das glatte Credo aller überzeugten Transatlantiker birgt einen tieferen Sinn. Tatsächlich sind die USA uns Europäern voraus. Jenseits des Atlantiks findet sich eine Art Labor, in dem eine Lebens- und Gesellschaftsform getestet wird, die trotz fortgeschrittener Globalisierung für den alten Kontinent immer noch Zukunft ist. Die USA experimentieren mit einer zukünftigen Kultur universeller Verfügung. Verfügung über sich, über andere. Verfügung über Sprache, über Natur. Der ungezügelte Drang nach Steigerung der Macht über Waren, Geld, Bilder, Körper, über den Tod selbst bildet die Triebfeder der US-Kultur und garantiert zugleich ihre Universalität. Nur wer in diese Tiefenzonen des amerikanischen Selbstverständnisses vordringt, begreift, was die Rede vom "Modell" Amerika wirklich bedeutet und erahnt die Dimensionen der traumatischen Erfahrung des 11. September als "Pearl Harbour der industriellen Zivilisation".
Stefan Fuchs hat markante Fragen gestellt an Richard Sennett, Gore Vidal, Noam Chomsky, Benjamin R. Barber, Joshua Meyrowitz, Thomas Frank, Morris Berman, Dan Clawson, Eduardo Lourenco.
"Die politischen, wirtschaftlichen, geostrategischen und kulturellen Interessen der Vereinigten Staaten erstrecken sich rund um den Erdball und erreichen im Hinblick auf die Totalität der hegemonialen Ansprüche zweifellos eine neue Dimension. Unter diesen Umständen kann es dem Rest der Welt nicht schaden, einen Blick hinter die Kulissen der 'Hypermacht' zu werfen. Eben den gewährt Stefan Fuchs’ absolut lesenswerte Zusammenstellung von neuen Interviews." (Thorsten Stegemann, Telepolis, 26.02.2003)
"Weil notwendige und gerechtfertigte Kritik an der US-Politik und plumper Anti-Amerikanismus oft dicht beieinander liegen, kommt die Interviewsammlung 'Die Hypermacht' zur richtigen Zeit." (Martin Büsser, junge Welt, 20.03.2003)
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Rainer Butenschön/Eckart Spoo (Hrsg.): Töten – Plündern – Herrschen. Wege zu neuen Kriegen. VSA-Verlag 2003. ISBN: 3-89965-010-7.

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Das Buch dokumentiert unterschiedliche konzeptionelle Zugänge zu den ökonomischen, militärischen und ethnischen Konfliktpotenzialen der Globalisierung. Die Folgen des 11. September, der weiterhin propagierte "Krieg gegen den Terror", die imperiale Rolle der USA, ihre Kriegsdrohung gegen den Irak, die Aushöhlung des internationalen Völkerrechts – all dies erfordert differenzierte Analysen dieser "neuen Welt(un)ordnung". Auch die Friedensbewegung muss sich diesen neuen Herausforderungen und Fragenkomplexen stellen. Die AutorInnen dieses Buches analysieren sie unter folgenden Aspekten:
– außenpolitische Konstellationen der neuen Weltordnung. Weltmacht USA und Konkurrent EU
– Krisenregionen: Irak – ein belagertes Land; Algerien – Feindbild Islam; Fundamentalismen in der kapitalistischen Moderne
– Vom Imperialismus zum "Empire", vom globalen Freihandel zur Re-Kolonisierung, neue Formen des globalen Widerstands
– Krieg und Ökonomie: das Militärpotenzial der USA, neue Kriegsökonomien
– Auswirkungen auf die bundesrepublikanische Innen-, Sicherheits- und Medienpolitik.
Die vielen renommierten AutorInnen machen diesen Sammelbands zu einer Grundlagenlektüre über die "Neue Weltordnung" der USA und ihrer verbündeten Konkurrenten.
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Claudia Haydt/Tobias Pflüger/Jürgen Wagner: Globalisierung und Krieg. AttacBasisTexte 5. VSA-Verlag 2003. ISBN: 3-89965-004-2.



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Zum Buch
Der von der US-Regierung ausgerufene "Kreuzzug gegen den Terror" ist ein "permanenter Krieg", der im Wesentlichen geführt wird, um eine weltweite (Wirtschafts-) Ordnung militärisch durchzusetzen und abzusichern: Ein "doppelter Krieg" mit militärischen Mitteln und mit Marktmechanismen. Ökonomische und militärische Facetten westlicher Hegemonialpolitik bedingen sich gegenseitig: "Der Imperativ der Globalisierung ist Krieg". Am Beispiel des Irakkriegs werden die ökonomischen Interessen, die meist hinter Kriegen stehen, besonders deutlich.
Westliche Politik führt z.B. in Somalia zu einer massiven Verarmung, die Verteilungskämpfe nach sich zieht. Wenn westliche Interessen tangiert werden, folgen direkte (militärische) Interventionen mit dem Ziel der Herstellung ökonomischer und machtpolitischer "Ordnungen".
Mit dem Europäischen Sozialforum in Florenz sind globalisierungskritische und Antikriegs-Bewegung eins geworden. Protest und Widerstand sollten sich nicht nur gegen die USA richten, sondern ebenso gegen die Militarisierung der EU und den weltpolitischen Aufstieg Deutschlands mit militärischen Mitteln. 

Zu den AutorInnen
Claudia Haydt ist Religionssoziologin und IMI-Beirätin.
Tobias Pflüger, Politikwissenschaftler und (Mit-)Autor der Bücher "Jugoslawien" (1993), "Die neue Bundeswehr" (1998), "Deutsche Waffen in alle Welt" (2001) und "... denn der Menschheit drohen Kriege" (2002), arbeitet ehrenamtlich im Vorstand der Informationsstelle Militarisierung (IMI) e.V. und im wissenschaftlichen Beirat von ATTAC Deutschland mit.
Jürgen Wagner, geboren 1974, studierte von 1997 bis 2002 Politikwissenschaft, Geschichte und Soziologie in Tübingen. Er ist Vorstandsmitglied der Informationsstelle Militarisierung (IMI) mit dem Schwerpunkt US-Außen- und Sicherheitspolitik. Von ihm erschien der Titel "Das ewige Imperium – Die US-Außenpolitik als Krisenfaktor".
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Robert Brenner: Boom & Bubble. Die USA in der Weltwirtschaft. VSA-Verlag 2002 (Durchgesehene Ausgabe). ISBN: 3-87975-886-7.

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"1998 entschlossen sich die Herausgeber von New Left zu einem ungewöhnlichen Schritt: Als Nummer 229 wurde eine einzige, über 260 Seiten lange Abhandlung des marxistischen Wirtschaftshistorikers Brenner publiziert – "The Economics of Global Turbulence". Brenners Versuch einer Gesamtdarstellung der Entwicklung der kapitalistischen Zentren in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde in Deutschland wenig beachtet, erregte aber im englischen Sprachraum großes Aufsehen.
Die an der London School of Economics erscheinende Zeitschrift Historical Materialism publizierte 1999 zwei umfangreiche Ausgaben mit Beiträgen, die sich kritisch damit auseinandersetzen. Das Interesse war zwei Umständen geschuldet: Zum einen sind große Würfe auch in der marxistischen Literatur relativ selten. Empirisch und theoretisch gehaltvolle Darstellungen der neueren Entwicklung des globalen Kapitalismus lassen sich an den Fingern abzählen. Zum anderen provozierte Brenner durch einen originellen krisentheoretischen Ansatz." (Argument, Heft 248)

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Jürgen Wagner: Das ewige Imperium. Die US-Außenpolitik als Krisenfaktor. VSA-Verlag 2002. ISBN: 3-87975-884-0.

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Zum Buch
Die außenpolitischen Eliten der USA behaupten, das Ziel der US-Politik sei die Sicherung des Weltfriedens. Jürgen Wagner untersucht deren Konzepte und kommt zu dem Schluss: In der Praxis ist die Außenpolitik der USA auf Maximierung ihres politischen Einflusses gerichtet.
Seit dem Ende des Kalten Krieges stellt die Festigung der eigenen Position als einzig verbliebene Supermacht das überragende Ziel der US-Außenpolitik dar. Diese ist in der Praxis bereits vor, insbesondere aber auch nach den Terroranschlägen des 11. September ausschließlich als Politik zur Wahrung der US-Hegemonie zu begreifen. Die außenpolitischen Eliten der USA haben sich hierfür ein theoretisches Legitimationskonstrukt zurechtgelegt, das die rigorose Wahrung der US-Interessen und damit ihrer hegemonialen Stellung als ein befriedendes Element der Weltpolitik begreift.
Dieses Votum für die Machtpolitik nimmt einerseits weiten Teilen der Weltbevölkerung jegliche Möglichkeit auf eine menschenwürdige Existenz, was eine der Hauptursachen für die zu beobachtende Zunahme des Terrorismus ist. Andererseits verschärft sie auch zahlreiche Konflikte im zwischenstaatlichen Bereich und birgt damit eine ständige Eskalationsgefahr in sich. Damit erreicht die US-Außenpolitik das genaue Gegenteil dessen, was sie propagiert, und erweist sich als permanenter Krisenfaktor.
Die theoretischen Grundlagen der US-Außenpolitik, das weist die Analyse nach, basieren deshalb auf falschen Voraussetzungen oder bilden lediglich einen Deckmantel für egoistische Interessen. Nimmt Washington seine propagierten Ziele ernst, Konflikte im internationalen System verringern zu wollen, bleibt nur die radikale Abkehr von der bisherigen Ausrichtung auf eine machtmaximierende Politik.

Zum Autor
Jürgen Wagner, geboren 1974, studierte von 1997 bis 2002 Politikwissenschaft, Geschichte und Soziologie in Tübingen. Er ist Vorstandsmitglied der Informationsstelle Militarisierung (IMI) mit dem Schwerpunkt US-Außen- und Sicherheitspolitik. Zahlreiche Veröffentlichungen von Artikeln zum Thema, u.a. in FREITAG, Neues Deutschland, antimilitarismusinformation, analyse und kritik, Graswurzelrevolution, Zeitung gegen den Krieg. Mehrere Studien für die Informationsstelle Militarisierung (IMI), das Berliner Informationszentrum für transatlantische Sicherheit (BITS), das Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsordnung in München (isw) und die PDS-Bundestagsfraktion. Mitautor von "Globalisierung und Krieg" (2003).

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Zbigniew Brzezinski: Die einzige Weltmacht. Amerikas Strategie der Vorherrschaft. Mit einem Vorwort von Hans-Dietrich Genscher. Fischer-Taschenbuch-Verlag 1999. ISBN: 3-596-14358-6.



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Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion existiert nur noch eine Supermacht auf dieser Erde: die Vereinigten Staaten von Amerika. Und noch nie in der Geschichte der Menschheit hat eine Nation über so große wirtschaftliche, politische und militärische Mittel verfügt, um ihre Interessen durchzusetzen. Noch nie gelang es einer Demokratie, zur ersten und einzigen Weltmacht aufzusteigen.
Was bedeutet dieses Faktum für Amerika und den Rest der Welt, insbesondere für Deutschland, Europa und den europäischen Einigungsprozess? In einer brillanten strategischen Analyse legt Zbigniew Brzezinski dar, warum die Vorherrschaft der USA die Voraussetzung für Frieden, Wohlstand und Demokratie in der Welt ist, und wie Amerika sich verhalten muss, um seine Weltmachtstellung zu erhalten.
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Dieses Buch ist ein Standardwerk für alle, die sich mit der Rechtfertigung der globalen US-Vorherrschaft auseinandersetzen wollen. Fruchtbar wird die Lektüre dieses grundlegenden geopolitischen Werks von Brzezinski vor allem durch kritisches Querlesen. Dabei gilt es den Orwell'schen "Newspeak" der gemäßigten Imperialismus-Fraktion um Brzezinski zu decodieren.
So bezeichnet der Autor z.B. solche Regierungen und Entwicklungsländer als "demokratisch" oder "stabil", welche eine US-freundliche Regierung haben – sei es eine Diktatur oder eine (meist nur formale) Demokratie. "Stabilität" nach imperialer Lesart kann demnach gerade dort herrschen, wo Terror und Chaos am größten sind; solange sich die Regierung durch derartige Maßnahmen im Sattel halten kann, gilt das Land als "stabil", d.h. im Klartext: seine Regierung steht auf "unserer" Seite.
Und wenn Brzezinski von "Freiheit" spricht, so ist vor allem die Freiheit des Kapitals gemeint. Der interessante Ausdruck "Glaubwürdigkeit" wiederum bezeichnet die Abschreckungsfähigkeit eines Machtgebildes. Die "Glaubwürdigkeit" der NATO in der Kosovokrise wurde z.B. dadurch gewahrt, dass sie ihre Kriegsdrohung wahr machte und Jugoslawien angriff. Ähnlich wurde in der Irakkrise von Kriegsbefürwortern argumentiert: Die NATO müsse ihre "Glaubwürdigkeit" gegenüber dem Irak durch einen völkerrechtswidrigen "Präventiv"krieg sichern.
Mit einer solchen ideologiekritischen Lesebrille versehen, sind die geopolitischen Ausführungen Zbigniew Brzezinskis und seine konkreten Handlungsempfehlungen für die US-Regierung höchst informativ und anregend.

Michael Kraus

Weitere Informationen:
"Weltordnung durch US-Leadership? Die Konzeption Zbigniew K. Brzezinskis" (2000)

Amy Holmes/David Salomon/Stefan Schmalz (Hrsg.): Imperial Djihad? Über Terrorismus, Schurkenstaaten und neue Kriege. VSA-Verlag 2002. ISBN: 3-87975-879-4.

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Die Kriege sind intelligenter geworden. Hochtechnologische Waffensysteme garantieren den kriegsführenden Mächten bei einer gezielten Gegnerauswahl angeblich "null Tote" in den eigenen Reihen, wenn sie "chirurgisch" eingreifen. Raffiniert sind auch die propagierten Kriegsziele: Wer hat schon etwas dagegen, dass die "zivilisierte Welt" für Menschenrechte gegen "skrupellose Schurkenstaaten" vorgeht?
Kein Wunder also, dass viele der ehemals Friedensbewegten entweder schweigen oder in einem Pazifismus verharren, dessen Argumentationsnot sich kaum kaschieren lässt. Ein Friedenskonzept, das diesen neuen Herausforderungen gewachsen ist, muss sich daher neu begründen. Hierzu ist eine grundlegende Analyse der "neuen Weltordnung" notwendig, insbesondere nach den Ereignissen des 11. Septembers.
War dieser ein Zeichen der Schwäche der US-amerikanischen Hegemonie in der Weltpolitik oder gehen die Vereinigten Staaten gestärkt ins neue Jahrtausend? Kann die Globalisierung der Gewalt überhaupt noch verhindert werden? Werden die europäischen Staaten in "uneingeschränkter Solidarität" zu ihrem amerikanischen Bündnispartner verharren oder wird ein neuer europäischer Imperialismus den Einfluss der USA zunehmend eindämmen?
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Werner Biermann/Arno Klönne: Ein Kreuzzug für die Zivilisation? Internationaler Terrorismus, Afghanistan und die Kriege der Zukunft. PapyRossa-Verlagsgesellschaft 2002. ISBN: 3-89438-239-2.

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Seit dem 11. September sei, so heißt es, nichts mehr wie es war. Demgegenüber legen die Autoren dar, dass für die Politik der USA von einem "Paradigmenwechsel" als Reaktion auf die Terroranschläge nicht die Rede sein kann. Vielmehr stellen sich unbequeme Fragen: Was hat speziell die US-amerikanische Strategie mit dem Terrorismus zu tun? Kamen im Afghanistankrieg geopolitische Ambitionen zum Zuge, die längst vorbereitet waren? Hätte bin Laden als "Stargegner" nicht womöglich erfunden werden müssen, um von der realen Konfliktlage abzulenken? Um welche Ziele ging es somit in diesem Krieg? Wie weiter in Afghanistan und in der Region? Und wer ist als nächster dran? Sodann: Welche Rolle spielt eigentlich Deutschland dabei? Ist es wirklich der Musterschüler, als der es sich so demonstrativ geriert? Was verbirgt sich hinter seiner "uneingeschränkten Solidarität mit Amerika" an eigenen Interessen? Und wo sind Ansätze wirksamer Antikriegsopposition?
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Werner Biermann/Arno Klönne: Globale Spiele. Imperialismus heute – Das letzte Stadium des Kapitalismus? PapyRossa-Verlagsgesellschaft 2001. ISBN: 3-89438-227-9.



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Das angekündigte goldene Zeitalter nach dem weltweiten Triumph des kapitalistischen Modells ist nicht in Sicht. Tatsächlich ist dieses immer weniger in der Lage, seine Glücksverheißungen für die Mehrheit der Weltgesellschaft einzulösen. Zivilisationsbrüche sind unverkennbar, die Gräben zwischen Arm und Reich reißen weiter auf. Die Autoren charakterisieren das neue Stadium, in das der Kapitalismus nach seinem Sieg eingetreten ist. Sie zeichnen seine Machtstrukturen nach und belegen, wer die Früchte des Sieges erntet und wer dessen Kosten trägt. Sie beschreiben die Folgen der US-amerikanischen Leitökonomie und diskutieren, wie sich der Vorrang der Finanzmärkte global auswirkt. Ist die überall postulierte "nachhaltige Entwicklung" unter solchen Bedingungen realistisch? Verträgt sich der siegreiche Kapitalismus noch mit dem Ideal einer Zivilgesellschaft? Mit welchen Risiken müssen die "globalen Spiele" rechnen? Über welche Alternativen müssen wir nachdenken?
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Norman Paech/Gerhard Stuby: Völkerrecht und Machtpolitik in den internationalen Beziehungen. Ein Studienbuch. VSA-Verlag 2001. ISBN: 3-87975-759-3.

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Für die Konflikte in den internationalen Beziehungen scheint das Völkerrecht derzeit kaum eine Rolle zu spielen, wie nicht zuletzt der Kosovo-Krieg gelehrt hat. Wo es hemmend auf die einseitige Durchsetzung von Interessen wirken soll, wird es beiseite geschoben. Andererseits: völlig negieren können die Machtpolitiker das Völkerrecht auch nicht. Sie benötigen es zumindest als Legitimierungsinstrument. Diesem Widerspruch gehen die Autoren in der Genese als auch in der historischen Entfaltung des modernen Völkerrechts nach.
Sie zeichnen einen Querschnitt durch seine Epochen seit Beginn der Neuzeit, dem eine Darstellung des geltenden Völkerrechts mit seinen neuesten Entwicklungstendenzen folgt. Die übliche eurozentristische Beschränkung der herrschenden Völkerrechtslehre wird sowohl im historischen Aufriss wie in der Dogmatik des aktuellen Völkerrechts zugunsten einer Perspektive überwunden, die insbesondere die Kräfte und Auswirkungen der Dekolonisation berücksichtigt.
Diese kritische Auseinandersetzung mit Völkerrecht und Machtpolitik richtet sich nicht nur an Juristen und Spezialisten, sondern auch an Studierende und Tätige in anderen Disziplinen. Im Jurastudium ist es ebenso verwendbar wie im Bereich Theorie und Geschichte der internationalen Beziehungen des Geschichts- und Politikstudiums. Dank eines umfangreichen Sach- und Personenregisters eignet sich das Buch für alle die Praxis und Theorie der internationalen Beziehungen betreffenden Fragen.

Zu den Autoren
Norman Paech und Gerhard Stuby sind Professoren für Öffentliches Recht und wissenschaftliche Politik. Sie lehren und forschen an der Hochschule für Wirtschaft und Politik Hamburg sowie am Fachbereich Rechtswissenschaft der Universität Bremen. Ihr Werk ist aus langjähriger Lehrpraxis und Arbeitszusammenhängen in internationalen Organisationen – vornehmlich Nichtregierungsorganisationen – entstanden.
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Andreas von Bülow: Im Namen des Staates. CIA, BND und die kriminellen Machenschaften der Geheimdienste. Piper-Verlag 2000. ISBN: 3-492-23050-4.

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Die östlichen Geheimdienste waren böse, die westlichen – BND, CIA und Mossad - hingegen "sauber". Diese weitverbreitete Ansicht machte den Bundestagsabgeordneten von Bülow misstrauisch, und er begann auf eigene Faust zu ermitteln. Das Ergebnis seiner Recherchen war alarmierend: Die westlichen Geheimdienste, so seine Behauptung, haben in den vergangenen Jahren kräftig mitgemischt – beim Drogenhandel, im Terrorismus und in Kreisen der organisierten Kriminalität.
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Bülows Buch erschien bereits im Jahr 2000, ist aber seit den Anschlägen vom 11. September 2001 aktueller denn je. Angesichts des Versagens der US-Geheimdienste vor den Terroranschlägen und in Anbetracht der haarsträubenden Ungereimtheiten in der offiziellen Verschwörungstheorie der Bush-Administration kann ein Blick in die Vergangenheit der Geheimdienste sehr hilfreich sein.
Die US-Regierung verglich die Wirkung der Anschläge vom 11.09. mit dem japanischen Angriff auf den US-Stützpunkt "Pearl Harbor" im Zweiten Weltkrieg, der in den USA die politische Voraussetzung für den offiziellen Kriegseintritt schuf. Nach heutigem Wissensstand wäre das Desaster von "Pearl Harbor" vermeidbar gewesen, wenn die Roosevelt-Administration dies nur gewollt hätte. Doch der Angriff schien opportun für die eigenen Pläne, folglich unterließ die US-Regierung vorbeugendes Handeln. Ähnliches könnte sich auch im Vorfeld des 11. September 2001 abgespielt haben, wie Andreas von Bülow in zahlreichen Interviews nach 09-11 darlegte (siehe Interviews).

Michael Kraus

Zum Autor
Dr. Andreas von Bülow, 1937 geboren in Dresden, 1945 mit der Familie nach Heidelberg umgesiedelt. Jurastudium in Heidelberg und München, 1969 Promotion zum Dr. jur. Seit 1960 SPD-Mitglied, 1969-1994 Mitglied des Bundestags (u. a. in der Parlamentarischen Kontrollkommission für die Geheimdienste), 1976-1980 Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium, 1980-1982 Bundesminister für Forschung und Technologie, seit 1994 Rechtsanwalt in Bonn. Veröffentlichungen: "Im Namen des Staates" (2000), "Die CIA und der 11. September" (2004).
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Interviews:
- "Die amerikanische Darstellung ist falsch" (Oberhessische Presse, 05.04.2002)
-
"Da sind Spuren wie von einer trampelnden Elefantenherde" (Tagesspiegel, 13.01.2002)
-
Was weiß die CIA über den 11. September? Was wussten die Insider? (KONKRET Nr. 12/2001)
-
Ein Gespräch mit Andreas von Bülow (Der Europäer Nr. 9/10, Juli/August 2002)

Veranstaltung:
Die CIA und der 11. September": Vortrag am 12.09.2003 im Buchladen Neuer Weg

Magnus Engenhorst: Kriege nach Rezept. Geheimdienste und die NATO in aller Welt. Verlag Edition AV 2002. ISBN: 3-936049-06-8.

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Nach dem Ende des Kalten Krieges und dem Verlust des gemeinsamen Feindes im Osten begannen die transatlantischen Bande langsam zu bröckeln. Der Aufbau einer eigenen Europäischen Sicherheits- und Verteidigungsidentität (ESVI) zeugt davon. Konflikte zwischen dem alten und dem neuen Kontinent scheinen sich derzeit auf die wirtschaftliche Ebene zu beschränken. Magnus Engenhorst zeigt dagegen in seinem Buch "Kriege nach Rezept" auf, inwiefern bereits heute Konflikte zwischen der EU und den USA ausgefochten werden. "Die unterschiedlichen Machtinteressen zwischen den Vereinigten Staaten und der EU treten immer mehr zu Tage. Diese neue Qualität im Kampf um Macht kündigte sich bereits bei den Konflikten auf dem Balkan und im Kaukasus an."
Washington hat im Windschatten der Ereignisse nach dem 11. September Militärstützpunkte in Zentralasien aufgeschlagen. Zähneknirschend musste Moskau mit ansehen, wie US-Militärberater in Georgien ankamen, um die dortige Armee im Kampf gegen den Terrorismus zu schulen. Dabei ist das Land ein NATO-Kandidat und wurde schon lange vor dem 11. September von den USA aufgerüstet. Im Gegensatz zu manchen Verlautbarungen habe Berlin durchaus harte Interessen im Kampf um die Energieressourcen um das Kaspische Meer. Strategischer Bündnispartner dabei seien nicht etwa die USA, sondern viel mehr Moskau. Die USA versuchten derzeit Afghanistan zu stabilisieren, um endlich die Pipeline-Route durch Afghanistan zum Indischen Ozean zu realisieren. Doch vor allem der Iran funke Washington dabei hinein.
Der Kosovo-Krieg habe unter anderem den Zweck gehabt, eine Pipeline-Route vom Kaspischen Meer zum europäischen Markt zu sichern. Mittel zum Zweck wären dabei die UCK-Rebellen gewesen. Nachdem der Bundesnachrichtendienst (BND) versucht habe, sich anstelle der CIA an deren Spitze zu setzen, sei es zum Bruch gekommen. Der Konflikt um Mazedonien diene ebenfalls lediglich strategischen Interessen. Unterstützt von den USA und indirekt von der EU hätten die UCK-Derivate die Aufgabe gehabt, das Land zu destabilisieren, um militärische Optionen offen zu halten. Im Kosovo an der Grenze zu Mazedonien befindet sich in der Tat die größte US-Militärbasis außerhalb der USA. Gestützt werden diese Thesen durch Aussagen des CDU-Verteidigungsexperten Willy Wimmer.
Entgegen dem Gerede von "humanitären Interventionen" und dem "Kreuzzug gegen den Terrorismus" ständen hinter dem Wildwest-Cowboy Bush knallharte ökonomische und strategische Interessen. Bereits heute zeichneten sich dabei die zukünftigen Konfliktlinien zwischen den USA und der EU ab. Wieder wurde Krieg bis an die Grenzen Zentralasiens getragen. Die Region um das Kaspische Meer scheint das "Schlachtfeld der Zukunft" zu werden, wie Peter Scholl-Latour meint. Welche Interessen es gibt und wie die derzeitige Situation aussieht, analysiert Engenhorst mit Schwerpunkt auf den Kaukasus und Zentralasien. Damit hat der Autor des Kölner geheimdienstkritischen Fachmagazins "GEHEIM" eine wichtige Studie vorgelegt. Wer an einem tiefergehenden Einstieg in die Hintergründe der Kriege des 21. Jahrhunderts interessiert ist, wird durch dieses Buch kenntnisreich und verständlich informiert.

Quelle: Graswurzelrevolution Nr. 272, Oktober 2002

James Bamford: NSA. Die Anatomie des mächtigsten Geheimdienstes der Welt. Goldmann-Taschenbuch-Verlag 2002. ISBN: 3-442-15151-1.

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Der Geheimdienstexperte James Bamford bringt Licht in das Dunkel der NSA, einer Art "Big-Brother-Organisation". Er berichtet unter anderem über die Gründung der NSA, ihre internen Strukturen sowie den Informationswettlauf vom Kalten Krieg bis heute. Ein Glanzstück investigativen Journalismus' - ein nie da gewesener Einblick in eine Welt, die für demokratische Kontrolle nur ein kaltes Lächeln übrig hat.

Zum Autor
Der US-amerikanische Journalist James Bamford gilt weltweit als DER Experte in Fragen der Geheimdienstszene, speziell der NSA. Er schreibt u. a. für renommierte Zeitschriften wie "New York Times", "Washington Post" und "Los Angeles Times". Bereits das 1982 veröffentlichte NSA-Buch "The Puzzle Palace" wurde in den USA zum Bestseller.
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Rezension
Dem Großen Bruder in den Topf geschaut (Confidenz-Depesche)


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Stand: 28. Dezember 2006
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