Philologie

(Sprach-, Literatur-, Kulturwissenschaft)

Buchtipps im Jahr 2003 –

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Dezember 2003

Peter Kemper/Ulrich Sonnenschein (Hrsg.): Glück und Globalisierung: Alltag in Zeiten der Weltgesellschaft. Suhrkamp-Taschenbuch-Verlag 2003. ISBN: 3-518-45546-X.

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"Globalisierung" – DAS Zauberwort des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts. Doch hinter der verheißungsvollen Fassade einer weltumspannenden Kommunikationsgemeinschaft verbirgt sich zunehmend Unsicherheit: Festgefügte Ordnungen scheinen zu zerfallen, Sinnverluste allerorten! Zwar fasziniert das Versprechen größerer Durchlässigkeit und Beweglichkeit durch eine grenzenlose Vernetzung. Aber während die Menschen in ihrer neu geschaffenen digitalen Welt Verbindung über Verbindung knüpfen, erleben sie gleichzeitig eine beispiellose Zersplitterung ihrer vertrauten Umgebung und sind nicht nur in ökonomischer, sondern auch in psychologischer Hinsicht gefordert.
Nach dem erfolgreichen Reader "Globalisierung im Alltag", der mit Grundlagentexten das Neue Funkkolleg des Hessischen Rundfunks "Glück und Globalisierung" begleitete, fasst dieser Band nun die Ergebnisse der Sendereihe zusammen: 26 Autoren gehen in ihren Originalbeiträgen der Frage nach, welche Zumutungen, aber auch überraschende Chancen der globalisierte Alltag für den Einzelnen bereithält.
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November 2003

Ulrich Beck/Natan Sznaider/Rainer Winter (Hrsg.): Globales Amerika? Die kulturellen Folgen der Globalisierung. Cultural Studies Vol. 4. Transcript-Verlag 2003. ISBN: 3-89942-172-8.



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Seit einigen Jahren wird in den Sozial- und Kulturwissenschaften international kaum ein Phänomen so lebhaft diskutiert wie das der Globalisierung. Nachdem die zu Anfang vorherrschende Sichtweise von Globalisierung als Entwicklung einer homogenen Weltkultur zunehmend an Evidenz verlor, rücken die lokal unterschiedlichen kulturellen Praktiken und Perspektiven als Teil von Globalisierung ins Zentrum des Interesses. Diese Neujustierung des Fokus erlaubt auch längst überfällige neue Lesarten des vermeintlich einfachen Verhältnisses von "Amerikanisierung" und Globalisierung.
Dabei wird deutlich, dass die oft als "Amerikanisierung" wahrgenommene Globalisierung weltweit heterogene Resonanzen erzeugt, hybride Kulturen, Fluchtlinien und Gegenbewegungen treten gleichermaßen hervor. Der Band "Globales Amerika?", in dem sich einige der prominentesten Denker der Globalisierung zu Wort melden, präsentiert anregende Lektüren dieser bislang wenig beleuchteten Seite der Globalisierung und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des Problems insgesamt. Für das 21. Jahrhundert erweist sich die Perspektive eines "methodologischen Kosmopolitismus" (Ulrich Beck) als richtungweisend.

Zu den Herausgebern
Ulrich Beck ist Professor für Soziologie an der Universität München und Visiting Centennial Professor an der London School of Economics and Political Science.
Natan Sznaider lehrt Soziologie am Academic College in Tel-Aviv.
Rainer Winter ist Professor für Medientheorie und Cultural Studies sowie Direktor des Instituts für Medien und Kommunikationsstudien an der Universität Klagenfurt.
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Herbert Riehl-Heyse: Jugendwahn und Altersstarrsinn. Mein ganz persönlicher Generationenkonflikt – ein Fragment – und ausgewählte Texte aus dem letzten Lebensjahr. Blessing-Verlag 2003. ISBN: 3-89667-193-6.

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Das Älterwerden fiel Herbert Riehl-Heyse in den letzten Monaten seines Lebens zunehmend schwerer, auch bedingt durch die lebensbedrohende Krankheit. Und doch hat er sich in seiner unnachahmlichen Art der ironischen Bewertung eigener Befindlichkeiten mit dem Thema seines Buches beschäftigt.
"Manche üben sich im Grabenkrieg", so der Autor, "so verhärtet sind die Fronten zwischen Jung und Alt. Manche haben sich einfach nichts zu sagen oder reden bedeutungsschwer aneinander vorbei, sind starrsinnig und besserwisserisch (so der Vorwurf der Jungen), sind uneinsichtig und undankbar (so der Vorwurf an die Jungen)." Die Texte des Autors zeigen, dass es schwierig ist, in Würde älter zu werden und es nicht zu merken beziehungsweise dem Jugendkultigen zu verfallen und es auch nicht zu merken.
Unbestreitbar ist, dass wir es hier mit einem Thema des beginnenden 3. Jahrtausends zu tun haben. Auch der Autor schien verunsichert, denn er schrieb: "Komisch – gerade war ich doch noch jung. Und jetzt lese ich nur noch Zeitungsartikel und Bücher, aus denen hervorgeht, dass ich den wirklich Jungen im Wege stehe. Schon habe ich ein schlechtes Gewissen, gleich darauf aber fühle ich einen gewissen Zorn in mir hochsteigen: Ist es in Wahrheit nicht so, dass die undankbare Generation Golf ein schlechtes Gewissen haben müsste? Wenn die in Jugendwahn ausbricht, dann reagiere ich jedenfalls schnell mit dem mir zustehenden Altersstarrsinn. Führt aber auch nicht weiter."
Das hier vorliegende Fragment seines letzten Buches zeigt, was geschieht, wenn Welten aufeinander prallen. Es ist geschrieben in einem eleganten Stil, teils satirisch, oft selbstironisch, durchaus nachdenklich, auf keinen Fall wehleidig.

Zum Autor
Herbert Riehl-Heyse, 1940 in Oberbayern geboren, studierter Jurist, war ab 1968 Journalist und arbeitete zuletzt als Leitender Redakteur der Süddeutschen Zeitung in München. Er hat diverse journalistische Auszeichnungen für seine Arbeiten erhalten, u. a. den Theodor-Wolff-Preis, den Kisch-Preis und den Medienpreis des Deutschen Bundestages. Mehrere Buchveröffentlichungen.

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Eva Illouz: Der Konsum der Romantik. Liebe und die kulturellen Widersprüche des Kapitalismus. Frankfurter Beiträge zur Soziologie und Sozialphilosophie, Band 4. Campus-Verlag 2003. ISBN: 3-593-37201-0.

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Romantische Liebe gilt als letztes Refugium in einer kommerzialisierten Welt. Dieses Buch dagegen beleuchtet, wie sich die Paarbeziehung unter dem Einfluss des totalen Konsums verändert hat.

Zu den kulturellen Widersprüchen, die den Kapitalismus kennzeichnen sollen, gehört der Gegensatz von romantischem Liebesideal und der kalten Welt der Ökonomie. Das in den USA preisgekrönte Buch zeigt dagegen auf, inwiefern die beiden Sphären sich längst wechselseitig beeinflussen und ineinander übergehen: So, wie die Konsumsphäre in wachsendem Maße auf die Erzeugung romantischer Gefühlszustände abzielt, so geraten die Intimbeziehungen immer stärker in Abhängigkeit von der Inszenierung und dem Erlebnis des Konsums. Die kollektive Utopie der Liebe, einst als Transzendierung des Marktes idealisiert, ist im Prozess ihrer Verwirklichung zum bevorzugten Ort des kapitalistischen Konsums geworden.

Rezension
"Was mich an diesem Buch am stärksten beeindruckt, ja fasziniert hat, ist die Souveränität, mit der hier kühle Beobachtungsgabe und soziologisches Ethos wieder miteinander verknüpft worden sind: Gestützt auf Interviews, Werbekampagnen, Frauenmagazine und Ratgeberliteratur gelingt es Eva Illouz, detailliert die wachsende Kolonialisierung der Liebe durch Kommerz und Konsum aufzuzeigen, ohne dabei die hartnäckigen Bemühungen der Subjekte um die Verwirklichung der romantischen Utopie zu verraten." (Axel Honneth)

Zur Autorin
Eva Illouz ist Dozentin am Fachbereich für Soziologie und Anthropologie der Hebräischen Universität in Jerusalem. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Soziologie der Emotionen, der Konsumgesellschaft und der Medienkultur. Zuletzt erschien von ihr "Oprah Winfrey and the Glamour of Misery: An Essay on Popular Culture" (Columbia University Press, 2003).

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Oktober 2003

Michael Thumann (Hrsg.): Der Islam und der Westen: Navid Kermani, Adam Garfinkle, Amr Hamzawy u.a. über Säkularisierung und Demokratie im Islam. Berliner Taschenbuch-Verlag 2003. ISBN: 978-3-8333-0075-2.



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Seit dem 11. September 2001 und dem Irakkrieg 2003 ist das Verhältnis des Westens zur islamischen Welt stark belastet. Misstrauen und bisweilen Hass verstellen den Blick. Die Anschläge gegen die USA und der Sturz Saddam Husseins haben viele Fragen aufgeworfen: Muss nicht der Rechtsstaat vor freien Wahlen aufgeworfen. Muss nicht der Rechtsstaat vor freien Wahlen kommen? Lässt sich der Nahe Osten mit Gewalt demokratisieren? Ist der Islam mit der säkularen Moderne und damit auch mit der Demokratie vereinbar? Sind Religion und pluralistische Toleranz unaufhebbare Gegensätze? Lässt sich die Realität muslimischer Gesellschaften aus dem Koran ableiten?
Diese Fragen stellten internationale Wissenschaftler und Journalisten in einer Serie der Wochenzeitung "DIE ZEIT" über Säkularisierung und Demokratie, die in diesem Buch erweitert und aktualisiert präsentiert wird. Mit Beiträgen von Navid Kermani, Adam Garfinkle, Ronald D. Asmus, Abbas Beydoun, Amr Hamzawy, Georg Brunold, Mordechai Lewy, Bassam Tibi, Yasar Nuri Öztürk, Nasr Hamid Abu Zayd und Michael Thumann.

Zum Herausgeber
Michael Thumann, geboren 1962, studierte Geschichte, Politik und Slawistik in Berlin, New York und Moskau. Seit 1992 berichtete er als Korrespondent der ZEIT über Südosteuropa, von 1997 bis 2001 als deren Moskauer Korrespondent über Russland und Zentralasien. Heute koordiniert Michael Thumann in Hamburg die außenpolitische Berichterstattung der ZEIT.

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September 2003

Peter Bieri: Das Handwerk der Freiheit. Über die Entdeckung des eigenen Willens. Fischer-Taschenbuch-Verlag 2003. ISBN: 3-596-15647-5.

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Was bedeutet es, frei zu sein? Gibt es eine absolute Freiheit des Willens? Der Philosoph Peter Bieri präsentiert die unterschiedlichsten Antworten auf die Frage der Willensfreiheit wie auf einer Bühne: In kleinen, immer wieder abgewandelten Szenen verstrickt er scheinbar zwingende Vorstellungen von Freiheit so lange in Widersprüche, bis sich am Ende die Prinzipien einer wirklichen Freiheit erkennen lassen.

Rezensionen
"Als philosophischer Schriftsteller hat Bieri ein gedanklich-erzählerisches Gespinst gesponnen, das seine Leser zu fesseln vermag ..." (Manfred Geier, Süddeutsche Zeitung)
"Fragt man Wissenschaftslektoren, auf welches Buch eines anderen Verlags sie in diesem Herbst eifersüchtig werden könnten, so kommt die Sprache bald auf Peter Bieris neuen Band 'Das Handwerk der Freiheit. Über die Entdeckung des eigenen Willens'. [Das Buch ist] außerordentlich hilfreich bei dem Versuch, die aufgeworfenen Grundfragen des Selbstverständnisses zu vertiefen." (Christian Geyer, FAZ)
"Peter Bieri ist seit Jahren dabei, die uralte philosophische Zwickmühle der Willensfreiheit zu enträtseln. Nun hat er darüber ein kluges, spannendes Buch geschrieben, das nirgendwo ins Fachchinesisch abgleitet und zudem (...) verblüffend aktuell ist." (Johannes Saltzwedel, DER SPIEGEL)
"Ist über Freiheit nicht schon viel, allzu viel, gesagt worden? Nein. Das Buch von Peter Bieri entdeckt die Freiheit, die wir haben – ob wir wollen oder nicht –, wieder neu. Es ist klar bis zur Schönheit, spannend wie ein Roman, mit Anschauung gesättigt. Ein notwendiges Buch auch, weil zur Zeit die Versuche, Freiheit wegzuerklären, hohe Konjunktur haben. Ein befreiendes Buch." (Rüdiger Safranski)

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Angela Hausner (Hrsg.): Denkanstöße 2004: Ein Lesebuch aus Philosophie, Kultur und Wissenschaft. Piper-Verlag 2003. ISBN: 3-492-23897-1.

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Zum zwanzigsten Mal erscheint diese charmanteste Einladung zum Lesen, seit es Bücher gibt. Das erfolgreiche und beliebte Jahrbuch präsentiert Denkimpulse der namhaftesten Autoren aus dem aktuellen Sachbuch- und Wissenschaftsprogramm des Verlages. Übersichtlich nach Themen gegliedert, bringen die Texte Wichtiges und Wissenswertes – unter anderem von Hans Küng, Sir Karl R. Popper, Walter Krämer, Peter J. D'Adamo und Gilles Kepel.

Zum Autor
Angela Hausner lebt und arbeitet nach einem Sprachen- und Journalistikstudium als Herausgeberin, Übersetzerin und Journalistin in München. Sie gibt die jährlich erscheinenden "Denkanstöße" in der Serie Piper heraus.

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August 2003

Michael Lüders: Tee im Garten Timurs. Die Krisengebiete nach dem Irak-Krieg. Arche-Verlag 2003. ISBN: 978-3-7160-2321-1.

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Von den Staaten Zentralasiens über Afghanistan/Pakistan und den Irak bis Israel/Palästina – wird es in Zukunft einen durchgehenden Krisenbogen geben und damit eine Zone islamistischer Gewalt? Der Publizist und gefragte politische Kommentator Michael Lüders ("'Wir hungern nach dem Tod.' Woher kommt die Gewalt im Djihad-Islam?") informiert jenseits der gängigen Parolen und Gewissheiten.

Zum Autor
Michael Lüders, geboren 1959 in Bremen, Studium der arabischen Literatur in Damaskus sowie der Islamwissenschaft, Politologie und Publizistik in Berlin. Promotion über das ägyptische Kino. Langjähriger Nahost-Redakteur der ZEIT, mehrere Buchveröffentlichungen. Der Autor lebt in Berlin.
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Rezension
Entlang der Pipeline: Michael Lüders bereist die Krisenherde Zentralasiens (Frankfurter Rundschau, 29.08.2003)

Juli 2003

Heinz Schlaffer: Die kurze Geschichte der deutschen Literatur. Deutscher Taschenbuch-Verlag 2003. ISBN: 3-423-34022-3.

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Erst von 1750 an
lange also nach den klassischen Epochen der italienischen, spanischen oder französischen Literatur entstehen in Deutschland Werke, die zur Weltliteratur zählen: die Literatur des klassisch-romantischen Zeitalters.
In diesem Buch geht Heinz Schlaffer den Gründen für die Verspätung und für die kurze Dauer der glücklichen Konstellation nach. Gedanke und Stil verbinden sich in dieser provokativen Literaturgeschichte
die vom Mittelalter bis zur Gegenwart reicht so, dass die Fachleute zum Nachdenken über verdrängte Fragen bewegt werden, die Liebhaber aber zu neuer Beschäftigung mit den eigenwilligen und fast schon vergessenen Werken der deutschen Literatur. Für sie vor allem ist dieses Buch geschrieben.

Zum Autor
Heinz Schlaffer, Jahrgang 1939, ist Professor für Literaturwissenschaft an der Universität Stuttgart.
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Carlo Feltrinelli: Senior Service. Das Leben meines Vaters Giangiacomo Feltrinelli. Aus dem Italienischen von Friederike Hausmann. Deutscher Taschenbuch-Verlag 2003. ISBN: 3-423-34016-9.

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Millionär, Verleger, Kommunist, Freund Fidel Castros und Henry Millers, am Ende einsamer Kämpfer im Untergrund: Giangiacomo Feltrinelli hat die Geschichte des Jahrhunderts geprägt. Sein Sohn, Carlo Feltrinelli, legt nun eine fulminant geschriebene Biographie seines Vaters vor Zeitgeschichte, Familiengeschichte und Bildungsroman in einem.
Am 14. März 1972 wird ein Mann neben einem Hochspannungsmast in der Nähe von Mailand aufgefunden. Bis heute weiß man nicht, was zum Tod von Giangiacomo Feltrinelli geführt hat. Sein einziger Sohn rekonstruiert in diesem Buch das Leben eines Mannes, der zu den schillerndsten Figuren der italienischen Nachkriegszeit gehörte. Er entstammt einer der reichsten Familien Italiens, wird Kommunist, dann Verleger. Seine zwei größten Coups sind die Veröffentlichung von Lampedusas großem Roman Der Leopard und von Pasternaks Doktor Schiwago, und die politischen Texte, die der Verlag veröffentlicht, sind von immenser Bedeutung für das intellektuelle Leben Italiens. Die letzten Jahre seines kurzen Lebens verbringt Feltrinelli, der Lebemann, der Exzentriker, der Millionär, im Untergrund, schreibt Briefe an die Roten Brigaden, bastelt, vielleicht, an Sprengsätzen. Bei seiner Beerdigung tragen Buchhändler den Sarg, der Guevara-Freund Régis Debray hält die Leichenrede, und hinterher beschreibt Uwe Johnson die ganze Zeremonie. "Senior Service ist eine englische Zigarettenmarke (auf der Packung sieht man ein weißes Schiff auf blauem Grund), aber auch eine Familiengeschichte. Es ist keine nostalgische Biographie und kann auch nicht als Bildungsroman durchgehen. Es ist einfach die speziellste Geschichte, die ich kenne." (Carlo Feltrinelli)

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Juni 2003

Tariq Ali: Fundamentalismus im Kampf um die Weltordnung. Die Krisenherde unserer Zeit und ihre historischen Wurzeln. Heyne-Verlag 2003 (Aktualisierte und erweiterte Ausgabe). ISBN: 3-453-86910-9.

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Der in London lebende pakistanische Publizist Tariq Ali ist ein Grenzgänger zwischen der westlichen und der arabischen Welt. Er kennt wie kein anderer die auf beiden Seiten bestehenden Konflikte und ihre historischen Wurzeln. Gestützt auf seine eigenen Erlebnisse und auf seine persönlichen Begegnungen mit den Machthabern in Afghanistan, Pakistan, Indien und Kaschmir gelingt dem überzeugten Atheisten eine ideologisch ungefärbte und dabei sehr persönliche Bewertung der politisch-religiösen Machtkämpfe. Dabei sieht er den Aufstieg des islamischen Fundamentalismus ebenso wie die neu erwachten Formen des westlichen Kolonialismus und entlarvt den "Kampf der Kulturen" als einen Kampf der Fundamentalisten, gleich welcher ideologischen oder religiösen Gesinnung.
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Erich Mühsam: Sich fügen heißt lügen. Steidl-Verlag 2003. ISBN: 3-88243-886-X.



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Erich Mühsam wird von jeder Generation neu entdeckt und gelesen. Der Schriftsteller, Anarchist und Bohemien war ein Querdenker, dessen gelebte Subkultur, gedankliche Radikalität und Unmittelbarkeit im poetischen Ausdruck immer wieder provozieren und faszinieren. Der "Gefühlsanarchist" Mühsam war geprägt von einem Hass auf Autoritäten und einer tief empfundenen Verbundenheit mit den sozial Benachteiligten. Dies spiegelte sich in seiner "privaten" Lyrik, in Streitschriften, tagespolitischer Satire und seiner Autobiographie.
Auf zwei Wegen ist Erich Mühsam hier neu zu entdecken: über ein Lesebuch mit seinen interessantesten Texten und einen Bildband, der Leben und Werk anschaulich dokumentiert in Briefen und Manuskripten, Plakaten und Karikaturen, Fotografien und bildnerischen Werken. Die Jahre der Schwabinger Boheme werden nachgezeichnet, die Zeit des ersten Weltkriegs, der Münchner Räterepublik, die Festungshaft in Bayern und die politische Arbeit in der Weimarer Republik, schließlich die Inhaftierung und Ermordung des politisch missliebigen "Revoluzzers".

Zum Autor

E
rich Mühsam, geboren 1878 in Berlin, verbrachte Kindheit und Jugend in Lübeck, war ab 1901 freier Schriftsteller und anarchistischer Agitator. 1919 Mitglied der Münchner Räterepublik, 1926 gründete er in Berlin die Monatszeitschrift "Fanal". 1933 wurde er von den Nazis verhaftet, in verschiedenen Gefängnissen misshandelt und 1934 im Konzentrationslager Oranienburg ermordet. Er schrieb Gedichte und Dramen, Rezensionen, Essays und die zeitgeschichtlich bedeutende Autobiographie "Unpolitische Erinnerungen".
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Dieter Prokop: Mit Adorno gegen Adorno. Negative Dialektik der Kulturindustrie. VSA-Verlag 2003. ISBN: 3-89965-000-X.

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Dieter Prokops Interesse gilt der Erneuerung der Kulturindustrie-Thesen der Frankfurter Schule. Er wirft ihr vor, dass sie ihr eigenes Programm nicht eingelöst hat und entwickelt die Grundzüge einer Negativen Dialektik der Kulturindustrie: Mit Adorno gegen Adorno.
Im September 2003 jährt sich der hundertste Geburtstag von Theodor W. Adorno. Adorno verkörperte den Typus eines "nonkonformistischen Intellektuellen" im Nachkriegsdeutschland. Im Zentrum seiner Arbeiten aus dieser Zeit standen immer wieder die Motive einer Kritik der Kulturindustrie, wie er sie schon in den 40er Jahren im amerikanischen Exil in der »Dialektik der Aufklärung« zusammen mit Max Horkheimer formuliert hatte. Seine Diagnose: eine jeglicher Kreativität enteignete standardisierte Subjektivität.
Dieter Prokop unternimmt den Versuch, die Warensprache der Kulturindustrie unvoreingenommen zu analysieren und wirft der kritischen Theorie der Kulturindustrie vor, dass sie ihr eigenes Programm nicht eingelöst hat. Die wichtigsten Dimensionen einer neuen Kritik der Kulturindustrie sind für ihn gerade nicht in den Veröffentlichungen Horkheimers und Adornos zu finden, die sich explizit mit Kulturindustrie befassen.
Prokop baut auf den entscheidenden Feldern der kritischen Theorie auf: Identisches und Nichtidentisches, Tauschabstraktion und Produktivkräfte, Positivismuskritik und Theorie kritischer Erfahrung. Er will über der Kritik am "Denken in abstrakter Allgemeinheit" die kreativen Kräfte nicht vergessen, die es in der Kulturindustrie gibt, und nicht nur den "Kult des Faktischen" kritisieren. Doch: "Wenn wir die Kulturindustrie-Kritik kritisieren, folgt daraus kein Lob der Kulturindustrie. Unsere Negation der Negation endet nicht im Positiven. Die Negation muss weitergehen. Sie geht weiter, indem man genau beobachtet" – mit Adorno gegen Adorno!

Zum Autor
Dieter Prokop ist Professor für kritische Medienforschung am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften – Schwerpunkt Kulturindustrie – der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.
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Theodor W. Adorno: Die Hauptwerke, 5 Bände. Dialektik der Aufklärung; Minima Moralia; Negative Dialektik; Ästhetische Theorie; Philosophie. Suhrkamp-Taschenbuch-Verlag 2003. ISBN: 3-518-06699-4.



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Theodor W. Adorno (1903–1969) ist einer der bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Als Vertreter der Kritischen Theorie und der Frankfurter Schule, als Vordenker der Studentenbewegung, als Essayist, Musikkritiker, Komponist und Hochschullehrer hat er die Geistesgeschichte nicht nur der Bundesrepublik entscheidend geprägt. Sein pointierter Stil und die Vielfalt seiner Themen haben ihn über die engen Fachgrenzen der Philosophie hinaus bekannt und zu einem der führenden Intellektuellen gemacht, dessen Schriften, Aphorismen und Gedanken derart Teil der Kultur geworden sind, dass sie sich nicht mehr daraus wegdenken lassen.
Zum 100. Geburtstag von Theodor W. Adorno am 11. September 2003 versammelt diese Kassette seine Hauptwerke und bietet somit eine preisgünstige Ausgabe der großen Monographien. Zudem sind nun erstmals alle Bücher der zwanzigbändigen Taschenbuchausgabe der Gesammelten Schriften auch einzeln lieferbar.
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George Steiner: Errata. Bilanz eines Lebens. Deutscher Taschenbuch-Verlag 2002. ISBN: 3-423-30855-9.

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Zum Autor
Die Autobiographie eines der letzten intellektuellen Kosmopoliten. Aufgewachsen in Paris und Wien, studierte und lehrte George Steiner an den renommiertesten amerikanischen und europäischen Universitäten. Ein Leben lang hat er sich dem Druck der Spezialisierung entzogen. Dieser konsequenten Haltung verdanken wir ein eindrucksvolles Oeuvre, das sich mit zentralen Fragen von Sprache und Literatur, Philosophie und Religion, Musik und bildender Kunst auseinandersetzt. Dies persönliche Buch George Steiners macht den inneren Zusammenhang seines Werks anschaulich.

Rezension
"George Steiner ist nicht nur ein Meister der Kunstbetrachtung und Muster der Gelehrsamkeit, er ist ein Schriftsteller von hohen Graden. Ein Buch, das kein Leser unbelehrt wieder zuschlagen wird." (DIE ZEIT)

Zum Buch
George Steiner, geboren 1929 in Paris, hat seit 1994 den Lord-Weidenfeld-Lehrstuhl für Komparatistik an der Universität Oxford inne. Von ihm sind u.a. erschienen: "Martin Heidegger" (1989), "Von realer Gegenwart" (1990) und "Der Garten des Archimedes" (1997).
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Mai 2003

Slavoj Žižek: Die Revolution steht bevor. Dreizehn Versuche nach Lenin. Suhrkamp-Verlag 2002. ISBN: 3-518-12298-3.

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Wie erscheint uns die gegenwärtige Gesellschaft aus einer leninistischen Perspektive? Hierbei handelt es sich keineswegs um eine Rückkehr zu Lenin, sondern um den Versuch, eine kritische Perspektive auf die gegenwärtige politische Situation zu gewinnen.

Zum Autor
Slavoj Žižek, 1949 in Ljubljana geboren, Psychoanalytiker und Professor für Philosophie, rief schon früh eine Gruppe von Theoretikern ins Leben, die ihr Denken an den Thesen von Jacques Lacan schärfte. Die slowenische Lacan-Schule war ein geistiges Widerstandsnest im orthodoxen Ex-Jugoslawien, und Slavoj Žižek ging als global operierender Philosophie-Entertainer daraus hervor. Zahlreiche Publikationen (u.a. "Die Grimassen des Realen", "Die Metastasen des Genießens", "Das Unbehagen im Subjekt", "Ein Plädoyer für die Intoleranz") machten ihn international bekannt.

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Rezension: Friede den Hüten, Krieg den Konzernen (taz, 25.04.2003)

Raimund Fellinger (Hrsg.): Kleine Geschichte der Edition Suhrkamp. 40 Jahre Edition Suhrkamp. Suhrkamp-Verlag 2003 (Sonderdruck). ISBN: 3-518-06719-2.

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Zum Buch
"Wer über das Programm einer ganzen Reihe zu schreiben hat, entgeht selten dem Pathos des Programmatischen. Einen Satz in unserer Ankündigung habe ich bewusst dieser Gefahr ausgesetzt (obschon meine Freunde mich vor ihm warnten): 'Die edition suhrkamp leistet sich Luxus und Leidenschaft einer Linie." (Siegfried Unseld)
Seit ihrer Gründung durch Siegfried Unseld im Mai 1963 ist die edition suhrkamp wie kaum eine andere Buchreihe Spiegelbild und Motor der literarischen und intellektuellen Entwicklung der Bundesrepublik. "Die edition suhrkamp leistet sich Luxus und Leidenschaft einer Linie", so lautet das Programm dieser Reihe der Erstausgaben: ständig in neue Bereiche vorzustoßen, also eine entdeckerische Funktion auszuüben und dabei ihre Linie zu verfolgen. Durch die legendäre Umschlaggestaltung von Willy Fleckhaus in den Regenbogenfarben mit Linien hebt sie sich nicht nur inhaltlich von den anderen Taschenbuchreihen ab. Seit dem 2. Mai 1963, dem "Revolutionstag des deutschen Taschenbuchs" (Wolfgang Werth), sind über 2.300 Bände erschienen, insgesamt wurden mehr als 40 Millionen Exemplare gedruckt. Die Kleine Geschichte der edition suhrkamp erzählt anhand von Zeitzeugnissen, wie die programmatische Linie der Reihe entstand und wie sie sich im Lauf von vier Jahrzehnten entwickelt hat.

Zum Autor
Raimund Fellinger arbeitet seit 1979 als Lektor im Suhrkamp-Verlag und war seit 1980 für die Edition Suhrkamp verantwortlich.
Wolfgang Schopf ist Archivar des Archivs der Suhrkamp-Stiftung an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.
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Jan Philipp Reemtsma: Warum Hagen Jung-Ortlieb erschlug. Unzeitgemäßes über Krieg und Tod. C.H. Beck-Verlag 2003. ISBN: 3-406-49427-7.



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Jan Philipp Reemtsma zeigt in diesem Buch anhand ausgewählter Beispiele unterschiedliche Formen der Darstellung und Interpretation von Gewalt in der Literatur. Von den Epen vormoderner Gesellschaften wie der Odyssee bis zu Imre Kertesz' Roman-Gedanken über das Überleben spannt sich der Bogen seiner Analysen, in deren Mittelpunkt eine exemplarische Deutung des Krieges im Werk von Heinrich von Kleist steht.

Zum Autor
Jan Philipp Reemtsma, geboren am 26. November 1952 in Bonn, ist unter Geisteswissenschaftlern und Intellektuellen ein fester Begriff. Er lebt und lehrt in Hamburg, ist Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Hamburg u
nd Vorstand des Hamburger Instituts für Sozialforschung sowie der Arno-Schmidt-Stiftung. Er ist Mitherausgeber der Werke Arno Schmidts und Autor zahlreicher Bücher. 1997 erhielt er den Lessing-Preis der Freien Hansestadt Hamburg.
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April 2003

Michael Hardt/Antonio Negri: Empire. Die neue Weltordnung. Campus-Verlag 2003 (Durchgesehene Studienausgabe). ISBN: 3-593-37230-4.



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Nach einem Vierteljahrhundert politischer Theoriemüdigkeit haben Hardt und Negri mit ihrer brillanten, provokanten und heiß diskutierten Analyse des postmodernen Kapitalismus im Zeitalter der Globalisierung das Denken wieder in Bewegung gebracht. Der Hoffnung auf die politische Gestaltbarkeit einer neuen, gerechteren Weltordnung haben sie damit ein anspruchsvolles theoretisches Fundament gegeben. Die nun erschienene, günstige Studienausgabe des Buches macht Empire auch für den kleineren Geldbeutel interessant.

Rezensionen

"Die Autoren wollen nichts weniger als Marx' Erzählung der Weltgeschichte fortsetzen und auf den neuesten Stand ... bringen. Das ist ihnen so gut gelungen, dass es auch einen überzeugten Nichtmarxisten ... erfreut, zumal der Versuch handwerklich hervorragend gearbeitet ist." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
"Empire (ist) eine grandiose Gesellschaftsanalyse ..., die unser Unbehagen bündelt und ihm eine Richtung gibt, für die in der G
eschichte der Philosophie das Wort vom 'guten Leben' steht." (DIE ZEIT)
"Das Jahrzehnt linker Melancholie ist vorüber." (NZZ)
"The next big theory. Empire füllt eine Lücke in den Humanwissenschaften." (New York Times)
"... ein probates Mittel gegen die neoliberale Depression ..." (literaturen)
"Empire bringt die Geschichte der humanistischen Philosophie, des Marxismus und der Moderne in einem großartigen politischen Entwurf zusammen." (The Observer)

Zu den Autoren
Antonio Negri war Professor für Philosophie in Padua und Paris und Abgeordneter im italienischen Parlament. Er ist seit den sechziger Jahren einer der führenden Theoretiker der italienischen Linken und lebt heute in Rom.
Michael Hardt ist Professor für Literaturwissenschaft an der Duke University Durham.
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Weitere Informationen
- Leseprobe aus dem 1. Kapitel

-
Weiterführende Links (Rosa-Luxemburg-Stiftung)

Rezensionen
- Empire, Neue Weltordnung oder alter Imperialismus?
(Conne Island, Leipzig)
-
"Empire" befriedigt das Bedürfnis nach linker Welterklärung, erklärt aber wenig (jungle world, 04.09.2002)

Noam Chomsky: Media Control. Übersetzt von Michael Haupt. Europa-Verlag 2003. ISBN: 3-203-76015-0.



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Zum Buch
Noam Chomsky begibt sich in seinem neuen Buch in ein unerhörtes Spannungsfeld: "Media Control" – Kontrolle der Medien. Zum einen sind die Medien – ohne direkter staatlicher Kontrolle zu unterliegen – Propagandainstrumente der Außenpolitik, zum anderen dienen sie der gesellschaftlichen Herstellung von Konsens, unterdrücken Nachrichten, die die Bevölkerung verunsichern könnten, mildern sie ab, so dass an der Einstellung der politischen Führung kein Zweifel aufkommt. Dazu gehört die Methode, Verbrechen des Feindes, wer immer es gerade sein mag, akribisch zu beleuchten und mit dem Vergrößerungsglas zu untersuchen, während eigene Untaten oder die verbündeter Staaten in das milde Licht alles rechtfertigender Nachsicht getaucht werden.

Zum Autor
Noam Chomsky hat seit den sechziger Jahren unsere Vorstellungen über Sprache und Denken revolutioniert. Zugleich ist er einer der schärfsten Kritiker der gegenwärtigen Weltordnung und des US-Imperialismus. Der heute 71-Jährige ist als "der einflussreichste westliche Intellektuelle" und als "der bekannteste Dissident der Welt" bezeichnet worden.

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Rezension
Wissen ist Macht – Macht ist Wissen (Jörg Seiler, April 2003)

Nikolai P. Anziferow: Die Seele Petersburgs. Aus dem Russischen von Renata von Maydell. Mit einem Vorwort von Karl Schlögel. Hanser-Verlag, März 2003. ISBN: 3-446-20317-6.

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Sankt Petersburg entdecken mit den Augen der Dichter! Von Puschkin über Gogol und Lermontow bis zur Achmatowa hat diese Stadt die größten Autoren Russlands zu Gedichten und Erzählungen inspiriert. Nikolai Anziferow, unvergleichlicher Chronist Petersburgs, folgt auf der Suche nach der Seele seiner Stadt der Literatur ebenso wie seiner eigenen Beobachtungsgabe. 1922 erschienen und jetzt zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt, ist das Buch eine Entdeckung für Liebhaber der russischen Literatur und für alle, die Petersburg bereisen möchten.
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Umberto Eco: Die Bücher und das Paradies. Über Literatur. Aus dem Italienischen von Burkhart Kroeber. Hanser-Verlag, März 2003. ISBN: 3-446-20313-3.



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Ohne Bücher kein Paradies
niemand weiß das besser als Umberto Eco: so schreibt er fesselnd und gelehrt über sein ureigenstes Thema: die Literatur, die Phantasie und das Erzählen. Von Don Quixote, von einer Lesart von Dantes Paradies oder von den Paradoxien von Oscar Wilde handeln seine Aufsätze. Und manchmal nimmt Eco sein eigenes Werk und sein eigenes Erzählen zum Bezugspunkt seiner Überlegungen und wirft damit ein deutliches Licht auf sein eigenes Schreiben.

Zum Autor
Umberto Eco wurde 1932 in
Alessandria geboren und lebt heute in Mailand. Er studierte Pädagogik und Philosophie und promovierte 1954 an der Universität Turin. Anschließend arbeitete er beim Italienischen Fernsehen und war als freier Dozent für Ästhetik und visuelle Kommunikation in Turin, Mailand und Florenz tätig. Seit 1971 unterrichtet er Semiotik in Bologna. Eco erhielt neben zahlreichen Auszeichnungen den Premio Strega (1981) und wurde 1988 zum Ehrendoktor der Pariser Sorbonne ernannt. Er verfasste zahlreiche Schriften zur Theorie und Praxis der Zeichen, der Literatur, der Kunst und nicht zuletzt der Ästhetik des Mittelalters. Seine Romane "Der Name der Rose" und "Das Foucaultsche Pendel" sind Welterfolge geworden.

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März 2003

Navid Kermani: Schöner neuer Orient. Berichte von Städten und Kriegen. C.H. Beck-Verlag 2003. ISBN: 3-406-50208-3.



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Erhellend, ernüchternd, irritierend: Navid Kermanis brillante Reportagen machen das scheinbar Irrationale des Orients verständlich, das Fremde beängstigend vertraut. Sie führen uns zwischen Ägypten und Indonesien in all jene Regionen der islamischen Welt, die heute im Brennpunkt stehen: der Nahe Osten ebenso wie Zentralasien, Iran ebenso wie Pakistan. So präzise er einzelne Situationen und Menschen schildert, so weisen doch die Schlüsse, die er zieht, immer über den Gegenstand seiner Reportage hinaus. Es sind Analysen auch unserer Welt, die aus der konkreten Erfahrung erwachsen.
Der Krieg als Wirtschaftsunternehmen, Städte, die ihren Zerfall organisieren, die Hauptstadt des größten muslimischen Landes als Tempel des Konsums, der religiöse Extremismus als die perfideste Form der Globalisierung – der Orient, den Navid Kermani bereist, hat mit den hübschen Märchen aus tausendundeiner Nacht so wenig zu tun wie mit den finsteren Klischees von Allahs bärtigen Kriegern. Die Welt, die sich in seinen Reportagen auftut, ist modern, erschreckend modern sogar: In vielen Aspekten nimmt sie vorweg, was auch unseren Wohlstandsgesellschaften droht, wenn ihre Fliehkräfte übermächtig werden sollten. Immer umfassendere Ordnungsstrukturen regulieren unser Leben wirtschaftlich, technologisch und politisch und führen zu einer Angleichung der Lebensverhältnisse und Werte. Zugleich wächst die Kluft zu jenen Ländern, Regionen oder Stadtvierteln, die mit der Entwicklung nicht mehr mithalten, bis sie gänzlich von unserer Realität abgekoppelt sind – um am Ende um so gewaltsamer in unser Bewusstsein zurückzukehren.

Zum Autor
Dr. Navid Kermani, geboren 1967, Publizist und Islamwissenschaftler, ist Long Term Fellow am Wissenschaftskolleg Berlin. Er arbeitete einige Jahre am Theater, zuletzt als Dramaturg am Theater an der Ruhr und am Schauspielhaus Frankfurt, sowie als Autor der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (1995-2000). Für sein bei C.H. Beck erschienenes Buch "Gott ist schön. Das ästhetische Erleben des Koran" (Sonderausgabe 2000) erhielt er den Ernst-Bloch-Förderpreis. Zuletzt erschien von ihm bei C.H. Beck "Iran. Die Revolution der Kinder" (Neuauflage in der bsr 2002).

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Andreas Bernard/Ulrich Raulff (Hrsg.): Theodor W. Adorno 'Minima Moralia' neu gelesen. Suhrkamp-Verlag 2003. ISBN: 3-518-12284-3.



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Theodor W. Adorno hat den Deutschen mit den "Minima Moralia" eines der ganz wenigen und vermutlich das letzte der philosophischen Volksbücher geschenkt. Wie kaum ein anderes Buch haben die "Minima Moralia" von Theodor W. Adorno, 1944 bis 1947 im kalifornischen Exil verfasst, die intellektuelle Landschaft der jungen Bundesrepublik geprägt.
50 Jahre nach dem ersten Erscheinen haben sich 24 Autoren jeweils eines der 153 Stücke ausgewählt und mit einem individuellen Kommentar versehen. So verschieden diese Texte auch ausfallen, beweisen sie doch zweierlei: die ungebrochene Aktualität von Adornos schon damals unzeitgemäßem Ansatz, Philosophie zu betreiben als "Lehre vom richtigen Leben", und: es gibt kein richtiges Lesen, aber falsche Lektüren.

Zu den Herausgebern
Andreas Bernard ist Literaturwissenschaftler und fester Mitarbeiter der Süddeutschen Zeitung, Ulrich Raulff ist leitender Redakteur der Süddeutschen Zeitung und lehrt Kulturwissenschaft an der Humboldt-Universität Berlin.
Klappentext

Februar 2003

Eric J. Hobsbawm: Ungewöhnliche Menschen. Über Widerstand, Rebellion und Jazz. Deutscher Taschenbuch-Verlag 2003. ISBN: 3-423-30873-7.

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Eric Hobsbawm, den großen Unruhestifter unter den Historikern, haben sein Leben lang Rebellen beschäftigt. Kein Wunder, dass er nun Rebellen, Revolutionäre und Widerständler aus einem halben Jahrtausend Welt- und Kulturgeschichte versammelt. Dabei geht es ihm nicht um schlichte Revolutionsmythen, sondern um den Akt des Widerstands, seinen Erfolg und sein Scheitern und um die rebellischen Techniken, die von ganz gewöhnlichen Menschen entwickelt wurden: von wandernden Schustern, vergessenen Verbrechern oder großen Jazzern.
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Manuel Castells: Das Informationszeitalter. Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur. Band 3: Jahrtausendwende. Leske + Budrich-Verlag 2002. ISBN: 3-8100-3225-5.



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Der Fall der Sowjetunion, Ausgangspunkt des dritten Bandes der Trilogie Das Informationszeitalter, zeigt die Unfähigkeit zentralistischer Staatswirtschaften, mit der Transformation zum Informationszeitalter fertig zu werden. Aber Ungleichheit, Polarisierung und sozialer Ausschluss als Folgen der Globalisierung zeigen sich dem Autor weltweit, u.a. an städtischer Armut, an der Not der Kinder. Zugleich zeigt Castells, dass und wie eine global organisierte Kriminalität Wirtschaft und Politik vieler Länder bedroht. Schließlich lenkt er den Blick auf den asiatisch-pazifischen Raum als einen der wichtigsten Einflussfaktoren der Weltwirtschaft.
Im dritten Band liefert Castells das Resümee der Trilogie Das Informationszeitalter. Es bietet auf der Basis einer ungeheuren Materialfülle und -analyse die systematische Interpretation unserer Welt zur Jahrtausendwende.
"Wir leben in einem Zeitalter intensiven und rätselhaften Übergangs, das vielleicht Veränderung über das Zeitalter der Industrie hinaus einläutet. Aber wo sind die großen soziologischen Werke, die diesen Übergang kartieren? Intellektuell schwächliche Erzählungen über die Informationsgesellschaft und leeres Gerede über die Post-Moderne und substanzielle gesellschaftliche Interpretationen. Daher kommt die Wichtigkeit von Manuel Castells dreibändigem Werk, in dem er versucht, die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Dynamiken des Informationszeitalters zu skizzieren. Es ist nicht zu hoch gegriffen, dieses Werk mit Max Webers 'Wirtschaft und Gesellschaft' zu vergleichen." (Anthony Giddens, Direktor der London School of Economics, The Times Higher Education Supplement, London)

Zum Autor
Manuel Castells, Jahrgang 1942, ist Professor für Soziologie
sowie für Stadt- und Regionalplanung an der University of California, Berkeley (USA), und Mitglied der European Academy. Er lehrte und forschte an zahlreichen Universitäten in Europa, Asien, und Lateinamerika und ist Autor von über zwanzig Büchern, darunter auch der berühmten Trilogie The Information Age (deutsch: Das Informationszeitalter).

Verlagsinformation

Weitere Informationen
- Leseproben und Rezensionen (Leske + Budrich-Verlag)
-
Rezensionen (Leske + Budrich-Verlag)
-
Horizont ohne Silberstreif. Noch einmal: Manuel Castells' "Informationszeitalter" (NZZ, 29.04.2003)

Januar 2003

Reiner Stach: Kafka. Die Jahre der Entscheidungen. Fischer-Verlag 2002. ISBN: 3-10-075114-0.

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1910 bis 1915: Dies sind die Jahre, in denen sich der junge, ungebundene, beeinflussbare Kafka verwandelt in den verantwortungsbewussten Beamten und zugleich in den Meister des präzisen Alptraums und des "kafkaesken" Humors. In kürzester Frist entstehen "Das Urteil", "Die Verwandlung", "Der Verschollene" und "Der Process", und in rascher Folge werden alle Weichen gestellt, die Kafkas weiteren Weg bis zum Ende bestimmen werden: die Begegnung mit dem religiösen Judentum, die ersten Schritte in die Öffentlichkeit, die Katastrophe des Kriegsausbruchs und vor allem die verzweifelt umkämpfte und dann doch scheiternde Beziehung zu Felice Bauer. Es sind Jahre beispielloser Intensität: das Zentrum von Kafkas Existenz.
Stachs Schilderung ist atmosphärisch dicht und bietet Panoramablicke über Kafkas Welt ebenso wie Nahaufnahmen aus seinem Alltag, wobei auch neueste, bisher unveröffentlichte Forschungsergebnisse aufgenommen werden. Die bildhafte Erzählweise, die den Leser alle Entscheidungssituationen fast filmisch miterleben lässt, setzt neue Maßstäbe in der deutschsprachigen Biographik.
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Günter Helmes/Werner Köster: Texte zur Medientheorie. Reclam-Verlag 2002. ISBN: 3-15-018239-5.

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Medien beeinflussen Erfahrungsmöglichkeiten und Deutungsmuster und sind Gegenstand und Instrumente von gesellschaftlichen Konflikten. Anhand von Quellentexten aus zweieinhalb Jahrtausenden wird das Nachdenken und das Wissen über Medien in seinen Kontexten repräsentiert: vom alttestamentlichen Bilderverbot bis zu aktuellen Debatten über Internet, Hypertext und Cyberspace. Die Texte folgen chronologisch der Medienentwicklung und geben zugleich ein Bild der sie begleitenden Ideengeschichte.
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Stand: 06. Januar 2007
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