Philologie

(Sprach-, Literatur-, Kulturwissenschaft)

Buchtipps im Jahr 2006

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Dezember 2006

Bodo Mrozek: Lexikon der bedrohten Wörter, Bd. 2. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 2006. ISBN: 978-3-499-62193-2.



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Sie wissen nicht, was eine "Schütteltenne" ist? Ein Tanzlokal, in dem "Schnitten" schon mal "inkommodiert" werden? Als Bodo Mrozek zur Rettung bedrohter Wörter aufrief, erreichten ihn viele tausend Zuschriften. Nun setzt er den Kampf gegen das Vergessen fort, mit neuen unterhaltsamen Wortgeschichten.
In unserer Sprache sind Wörter lebendige Wesen. Sie kommen, sie sind da, und manchmal verschwinden sie auch wieder. Sie erzählen Geschichten, sie haben eine Geschichte. Im Idealfall, so hofft der Wörtersammler, entsteht "so etwas wie eine kleine Geschichte des Alltags oder des privaten Lebens". Fuchtel und Fidibus, Galoschen und Gänsewein, Haderlump und Handeule, Kamarilla und Kaputnik, Orlog und Oschek: Hier können Sie Ihren Wortschatz … nein, nicht upgraden (gelbe Karte!), sondern kulturell ansprechend weiterentwickeln.
Mrozeks Lexika durchzublättern ist ein wahres Vergnügen. Der Berliner Journalist versteht es, sein Wissen um Etymologie und Gefährdungen von Wörtern in klugen, amüsanten Miniaturen zu präsentieren. Wer bei Jauch & Pilawa ordentlich absahnen will, kommt an den beiden LBWs nicht vorbei. Dass der Anorak, der gute alte Wetterschutz unserer Kindheit, der Eskimosprache entlehnt ist (annoraacq, meist aus wärmendem Robbenfell), das hätte man vielleicht ja noch erraten. Aber dass der Kummerbund aus dem Hindi kommt (von kamarband, Hüftgürtel) – wer hätte da nicht den Wett-K.o. riskiert?
Mausetot und vergessen, um mal eine traurige Verlustmeldung zu lancieren, ist der gute alte Meuchelpuffer. Der barocke Sprachpurist (und Fremdworthasser) Philip von Zesen (1619–1689) hat ihn als Ersatz für das Fremdwort Pistole in die deutsche Sprache hineinkatapultiert, wo es leider heute nicht mehr anzutreffen ist. Schade eigentlich. "Es ist vorbei, und Sie wissen Sie das. Mich interessiert nur noch eins: Wo haben Sie den Meuchelpuffer versteckt?", das wäre doch ein großartiges Derrick-Schlusswort, oder?

Zum Autor
Bodo Mrozek, geboren 1968, arbeitet als freier Journalist für verschiedene Zeitungen, u. a. F.A.Z., Neue Zürcher Zeitung, taz, Tagesspiegel.
Verlagsinformation

Gerd G. Kopper: Medienhandbuch Deutschland. Fernsehen, Radio, Presse, Multimedia, Film. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 2006. ISBN: 978-3-499-61938-0.



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Sie prägen unser Weltbild, beeinflussen unsere Politik und sind zur vierten Macht im Staate avanciert, die Medien. Doch wie funktioniert unser komplexes Mediensystem? Welches sind seine Hauptakteure, seine Gesetze, wo liegen Konfliktpotenziale? Dieses fundierte Handbuch verschafft einen umfassenden und leicht verständlichen Überblick.
Dieses Handbuch ist eine gut verständliche, knappe und präzise Einführung in die Grundlagen des Systems der Massenmedien in Deutschland. Die nahezu 400 Stichworte/Artikel werden in Einführungsbeiträgen zu Politik, Wirtschaft und Recht der Massenmedien sowie weiteren Schwerpunktbereichen wie Recherchen im Internet sinnvoll vernetzt. Dadurch lässt sich dieses Nachschlagewerk zugleich als allgemeine Einführung, als Lehrbuch und als knappes Grundlagenwerk verwenden.
Verlagsinformation

Volker Meid: Reclams Lexikon der deutschsprachigen Autoren. 2., aktualisierter und erweiterter Auflage. Reclam-Verlag, Ditzingen 2006. ISBN: 978-3-15-017664-1.



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Wer sich einen ersten knappen, zugleich fundierten Überblick über Leben und Werk der wichtigsten deutschsprachigen Autorinnen und Autoren verschaffen will, bekommt ihn hier in 900 Artikeln, die lexikalische Konzentration mit Lesbarkeit verbinden. Auf eine biographische Skizze folgt jeweils ein Überblick über das literarische Werk.
Jeder Eintrag enthält außerdem ein Verzeichnis der Erstdrucke der selbständigen Veröffentlichungen jedes Autors, sowie der Werkausgaben. Für die Neuausgabe des Bandes in der Universal-Bibliothek wurden ca. 20 Autoren neu aufgenommen und die Einträge zu Gegenwartsautoren aktualisiert.

Zum Autor
Volker Meid, geboren 1940, lehrte von 1970 bis 1982 als Professor für deutsche Literatur an der University of Massachusetts in Amherst/USA. Seither arbeitet er als freier wissenschaftlicher Schriftsteller; er ist Autor zahlreicher Studien und Monografien zur Literatur der frühen Neuzeit.
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November 2006

Stephen Greenblatt: Will in der Welt. Wie Shakespeare zu Shakespeare wurde. Aus dem Amerikanischen von Martin Pfeiffer. BVT Berliner Taschenbuch Verlag 2006. ISBN: 3-8333-0386-7.



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Eine Lebensbeschreibung des berühmtesten Dichters der abendländischen Literatur aus der Feder eines der besten Shakespeare-Kenner der Gegenwart. Mit enormer Geschichtskenntnis und großem Scharfsinn entwirft Stephen Greenblatt ein überzeugendes Bild des großen Shakespeare in seiner Zeit.

Rezension
"Dies ist, endlich, das Buch, das Shakespeare verdient hat: ein brillantes Buch, geschrieben von einem virtuellen Augenzeugen, der versteht, wie ein Dramatiker den Stoff seines Lebens in Theater verwandelt." (Charles Mee, Dramatiker)
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Umberto Eco (Hrsg.): Die Geschichte der Schönheit. Deutscher Taschenbuch-Verlag 2006. ISBN: 3-423-34369-9.



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Was ist Schönheit? Umberto Eco erzählt in seinem großen, reich illustrierten Buch, dass Schönheit nie etwas Absolutes und Unveränderliches ist, sondern je nach Zeiten und Kulturen ganz verschiedene Gesichter hat. Von der Antike bis zu den abstrakten Formen der Gegenwartskunst, von Licht und Farbe im Mittelalter bis zur Malerei der Romantik: ein umfassendes Kompendium über die Kunst der Welt.

Zum Autor
Umberto Eco wurde 1932 in Alessandria geboren und lebt heute in Mailand. Er studierte Pädagogik und Philosophie und promovierte 1954 an der Universität Turin. Anschließend arbeitete er beim Italienischen Fernsehen und war als freier Dozent für Ästhetik und visuelle Kommunikation in Turin, Mailand und Florenz tätig. Seit 1971 unterrichtet er Semiotik in Bologna. Eco erhielt neben zahlreichen Auszeichnungen den Premio Strega (1981) und wurde 1988 zum Ehrendoktor der Pariser Sorbonne ernannt.
Er verfasste zahlreiche Schriften zur Theorie und Praxis der Zeichen, der Literatur, der Kunst und nicht zuletzt der Ästhetik des Mittelalters. Seine Romane 'Der Name der Rose' und 'Das Foucaultsche Pendel' sind Welterfolge geworden.
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Holm Friebe/Sascha Lobo: Wir nennen es Arbeit. Die digitale Bohème oder: Intelligentes Leben jenseits der Festanstellung. Heyne-Verlag 2006. ISBN: 3-453-12092-2.



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Sie verzichten dankend auf einen Arbeitsvertrag und verwirklichen den alten Traum vom selbstbestimmten Leben. Mittels neuer Technologien kreieren sie ihre eigenen Projekte, Labels und Betätigungsfelder. Das Internet ist für sie nicht nur Werkzeug und Spielwiese, sondern Einkommens- und Lebensader: die digitale Boheme. Ihre Ideen erreichen anders als bei der früheren Boheme vor allem über das Web ein großes Publikum und finanzieren sich damit. Ein zeitgemäßer Lebensstil, der sich zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor entwickelt.
Auf Angestellten-Frust kann man mit der Entdeckung der Faulheit reagieren, wie es Corinne Maier in ihrem Bestseller fordert: Arbeitszeit absitzen, sicheres Gehalt einstreichen. Die digitale Boheme repräsentiert die mutigere Alternative: Immer mehr junge Kreative entscheiden sich für das Leben in Freiheit. Ihr Hauptziel ist nicht das Geldverdienen, sondern ein selbst bestimmter Arbeitsstil, der den eigenen Motiven folgt in unsicheren Zeiten vielleicht die überlegene Strategie. Denn ihre enge Einbindung in soziale, künstlerische und digitale Netzwerke bringt ständig neue, teilweise überraschende Erwerbsmöglichkeiten mit sich. Sie schalten Werbebanner auf ihren Websites, handeln mit virtuellen Immobilien, lassen sich Projekte sponsern oder verkaufen eine Idee an einen Konzern. Ihre Produkte und ihre Arbeitsweise verändern den Charakter der Medien und des Internets, bald auch den der Gesellschaft.
Holm Friebe und Sascha Lobo porträtieren die digitale Boheme: Sie stellen erfolgreiche Konzepte und innovative Ansätze vor und erklären wirtschaftliche, technische und soziale Entwicklungen und Hintergründe. Ihre spannende Analyse einer zukunftsgewandten Daseinsform inspiriert dazu, so zu arbeiten, wie man leben will.

Rezension
"Das Buch 'Wir nennen es Arbeit' von Holm Friebe und Sascha Lobo [...] berichtet von intelligenten Versuchen 'jenseits der Festanstellung' zu leben. Die beeindruckenden Geschichten aus der 'digitalen Bohème' erzählen von neuen Formen der Arbeitswelt, von denen, die weder ALG II noch ein festes Gehalt beziehen, selbstbewusst und ideenreich darauf reagieren, dass es dramatisch weniger feste Stellen gibt. [...] Als Bericht über die Bloggerszene und die Welt der Computerspiele ist das Buch hoch willkommen. Es enthält glänzende Beobachtungen." (Süddeutsche Zeitung)
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Oktober 2006

Peter Sloterdijk: Zorn und Zeit. Politisch-psychologischer Versuch. Suhrkamp-Verlag 2006. ISBN: 3-518-41840-8.



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Unverwechselbares Kennzeichen des Denkens und Schreibens von Peter Sloterdijk ist die Einbettung aktuellster Fragen in ihre lange Geschichte. Dadurch gelangt er zu Neubestimmungen der gegenwärtigen "condition humaine", kann sie durch eine bisher unbekannte Perspektive sichtbar machen und unerwartete oder ungewollte Zusammenhänge nachweisen. In seinem neuen Essay geht er auf den Zorn ein, dessen Folgen sich als Kampf, Gewalt, Aggression äußern.
Am Anfang des ersten Satzes der europäischen Überlieferung, die mit der Ilias beginnt, steht das Wort "Zorn". Er gilt dort als unheilbringend – und wird deshalb hoch geschätzt, auch weil er Helden hervorbringt. Wie kommt es, dass Zorn schon relativ bald danach in der Polis nur in eng umgrenzten Situationen zugelassen wird? Wie kommt es in späteren kulturellen Traditionen zur Herausbildung des "heiligen Zorns" und damit zugleich eines ersten Begriffs von Gerechtigkeit? Wie ist eine kommunistische Weltbank des Zorns denkbar?
Wie kam es dazu, dass die Gesellschaften mit Gerechtigkeit als Grundwert den Zorn in allen Kontexten ausgeschlossen haben? Und wie ist seiner Wiederkehr zu Beginn des 21. Jahrhunderts zu begegnen? Peter Sloterdijk formuliert eine Antwort: "Große Politik geschieht allein im Modus von Balanceübungen. Die Balance üben heißt keinem notwendigen Kampf ausweichen, keinen überflüssigen provozieren. Es heißt auch, den Wettlauf mit der Umweltzerstörung und der allgemeinen Demoralisierung nicht verloren geben."

Zum Autor
Peter Sloterdijk, 1947 in Karlsruhe geboren, ist dort seit 1992 Professor für Philosophie und Medientheorie an der Hochschule für Gestaltung und seit 2001deren Direktor. Seit 2002 leitet er zusammen mit Rüdiger Safranski die ZDF-Sendung "Im Glashaus – Das Philosophische Quartett". 1993 erhielt er den den Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik, 2001 den Christian-Kellerer-Preis für die Zukunft philosophischer Gedanken und 2005 den Sigmund-Freud-Preis.
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Elke Stein-Hölkeskamp/Karl-Joachim Hölkeskamp (Hrsg.): Erinnerungsorte der Antike. Die römische Welt. C.H. Beck-Verlag 2006. ISBN: 3-406-54682-X.



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Vom Lateinischen als Weltsprache bis zu Caesars Gallischem Krieg; von Neros brennendem Rom bis zu den letzten Tagen von Pompeji, vom Tod des Gladiators bis zur Christenverfolgung, von Augustus' Rom aus Marmor bis zu Theodor Mommsens Römischer Geschichte: In insgesamt 38 glänzend geschriebenen Beiträgen präsentieren herausragende Autorinnen und Autoren die wichtigsten Erinnerungsorte der römischen Geschichte. Aus kleinsten dörflichen Anfängen hervorgegangen, entwickelte sich die Stadt am Tiber zur gewaltigen Metropole, ja, zur Herrin der antiken Welt.
So gewaltig Raum und Zeit römischer Herrschaft waren, so einzigartig und wirkungsmächtig erscheint das kulturelle und materielle Erbe, das Rom uns hinterlassen hat. Die Autorinnen und Autoren der "Erinnerungsorte" laden ein, die wichtigsten Weg- und Wendemarken der Geistes- und Religionsgeschichte, der Ereignis- und Politikgeschichte, der Kultur- und Rechtsgeschichte und nicht zuletzt der Archäologie des römischen Erdkreises kennen- und in ihrer überzeitlichen Bedeutung verstehen zu lernen.
So ist ein Buch entstanden, das nichts mit nostalgischer Beschwörung von Altbekanntem zu tun hat, sondern ein Buch der Neu- und Wiederentdeckungen und vor allem ein überzeugendes Beispiel lebendiger Erinnerungskultur, kurz: ein faszinierendes, spannend zu lesendes Geschichts- und Geschichtenbuch zur römischen Antike.

Zu den HerausgeberInnen
PD Dr. Elke Stein-Hölkeskamp lehrt am Seminar für Alte Geschichte der Universität Münster.
Professor Dr. Karl-Joachim Hölkeskamp hat den Lehrstuhl für Alte Geschichte am Institut für Altertumskunde der Universität Köln inne.
Verlagsinformation

Peter Watson: Ideen. Eine Kulturgeschichte von der Entdeckung des Feuers bis zur Moderne. Bertelsmann-Verlag, München 2006. ISBN: 3-570-00626-3.



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Vom Abenteuer des Denkens, Entdeckens und Erfindens: Die große Kulturgeschichte der Menschheit ist ein Leseschmöker und Denkabenteuer, Fundgrube und Ideen-Kompendium. Peter Watson bietet nach "Das Lächeln der Medusa" erneut Geistesgeschichte zum Anfassen. Beginnt die Ideengeschichte der Menschheit, als die Frühmenschen erstmals Feuer machen, vor ca. 1,8 Millionen Jahren? Oder schon mit dem ersten Faustkeil vor etwa 2,5 Millionen Jahren? Warum entwickelte sich vor 40.000 Jahren eine komplexe Sprache? Wie kamen das Minus- und das Plus-Zeichen in die Vorstellungswelt, und wie entstand das Bild vom Paradies?
Peter Watson lädt ein zu einer Expedition durch die abenteuerliche Welt menschlicher Ideen. Vom ersten Feuer, dem ersten Werkzeug und den ersten Worten über die Geburt der Götter, die ersten Gesetze und die Entwicklung großer Zentren von Wissen und Weisheit bis hin zu den umwälzenden Ideen der Moderne: das Größte und das Kleinste, das Selbst-Bewusstsein des Individuums und die Entdeckung des Unbewussten.
Dabei ordnet Watson die riesige Materialfülle nach drei zentralen Ideen, die für ihn die Geschichte der Menschheit prägen: die Seele, mehr als die Idee von einem Gott; Europa, mehr als das Gebiet auf der Landkarte; und das Experiment als Motor aller Entwicklung. Wie schon in seinem erfolgreichen Standardwerk "Das Lächeln der Medusa" über die Ideen des 20. Jahrhunderts gelingt es dem begnadeten Wissensvermittler, den Leser in den Kosmos des Denkens und Erfindens zu locken.
Voller Staunen verfolgt man das Auftauchen und Verschwinden von Ideen, Denkern und Kulturen, erkennt ungeahnte Zusammenhänge und sieht schließlich die eigene Welt als Produkt eines gewaltigen Prozesses aus Mut, Erfindungsgeist und Erkenntnislust.

Zum Autor
Peter Watson, geboren 1943, studierte an den Universitäten von Durham, London und Rom. Er war stellvertretender Herausgeber von "New Science", arbeitete vier Jahre lang für die "Sunday Times", war Korrespondent in New York für die "Times" und schrieb für den "Observer", die "New York Times", "Punch" und "Spectator". Watson hat bisher dreizehn Bücher veröffentlicht und war an einigen TV-Produktion zum Thema Kunst beteiligt. Seit 1989 ist er als Lehrbeauftragter am McDonald Institute for Archaeological Research der Universität Cambridge tätig.
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Konrad P. Liessmann: Theorie der Unbildung. Die Irrtümer der Wissensgesellschaft. Zsolnay-Verlag 2006. ISBN: 3-552-05382-4.



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Was weiß die Wissensgesellschaft? Wer wird Millionär? Wirklich derjenige, der am meisten weiß? Wissen und Bildung sind, so heißt es, die wichtigsten Ressourcen des rohstoffarmen Europa. Debatten um mangelnde Qualität von Schulen und Studienbedingungen – Stichwort Pisa! – haben dennoch heute die Titelseiten erobert. In seinem hochaktuellen Buch entlarvt der Wiener Philosoph Konrad Paul Liessmann vieles, was unter dem Titel Wissensgesellschaft propagiert wird, als rhetorische Geste: Weniger um die Idee von Bildung gehe es dabei, als um handfeste politische und ökonomische Interessen. Eine fesselnde Streitschrift wider den Ungeist der Zeit.

Leseprobe
Wer wird Millionär – oder: Alles, was man wissen muss
Die in Deutschland von einem Privatsender ausgestrahlte Quizshow "Wer wird Millionär", die in Österreich unter dem Titel "Millionenshow" vom öffentlich-rechtlichen Fernsehen gesendet wird, gehört seit Jahren zu den beliebtesten und erfolgreichsten Formaten dieser Art. Neben dem Erfolg von Dietrich Schwanitz’ Sachbuch-Bestseller "Bildung. Alles, was man wissen muss" und den Harry-Potter-Romanen von Joanne K. Rowling gehören diese Shows für viele Kulturoptimisten zu jenen Indizien, die zeigen, dass die Bildungs- und Leselust der Menschen ungebrochen ist.
Dass sich immer wieder und immer noch Menschen finden, die sich – durch das Studium von Lexika und einschlägigen Handbüchern mehr oder weniger gut vorbereitet – vor einem Millionenpublikum einem Wissenstest stellen, ist in der Tat bemerkenswert. Verantwortlich dafür mag nicht nur die Aussicht auf den Gewinn sein, auch nicht nur die Simulation einer Prüfungssituation, deren Beobachtung immer schon mit beträchtlichem Lustgewinn verbunden war, sondern auch die Sache selbst, um die es geht: das Wissen. Genau in diesem Punkt demonstriert diese Show, kulturindustrielles Produkt par excellence, einiges davon, wie es um das Wissen in der Wissensgesellschaft bestellt ist.
Die Konstruktion der Show ist denkbar einfach. Einem Kandidaten, der es nach verschiedenen Vorauswahlverfahren bis ins Zentrum des Geschehens geschafft hat, werden bis zu fünfzehn Fragen gestellt, deren Schwierigkeitsgrad mit dem für die richtigen Antworten ausgesetzten Preisgeld steigt. Im Gegensatz zur herrschenden Ideologie der Vernetzung wird in dieser Show einzig nach einem punktuellen Wissen gefragt. Die aus Multiple-Choice-Verfahren bekannten vorgegebenen Antworten, aus denen eine auszuwählen ist, ermöglichen nicht nur eine rasche und unmittelbare Reaktion, sondern zeigen auch in nuce, wo die Grenzen zwischen Raten, Vermuten, Wissen und Bildung verlaufen.
Dort, wo Kandidaten ihre Wahl mit Formeln wie "Das kommt mir bekannt vor" oder "Davon habe ich schon einmal gehört" begründen, triumphiert das Bekannte über das Gewusste, dort, wo mit Wahrscheinlichem oder Plausibilitäten gearbeitet wird, regieren Ahnungen und dunkle Erinnerungen, und wenn jemand tatsächlich etwas weiß, wird als Begründung für die Wahl der Antwort dann auch folgerichtig gesagt: Das weiß ich.
Ein Hauch von Bildung schleicht sich schließlich dann ein, wenn es einem Kandidaten gelingt, aufgrund seiner Kenntnisse etwa des Lateinischen oder gar Griechischen die Bedeutung von ihm an sich nicht geläufigen Fachausdrücken zu erschließen. Die Show, und das mag ihre Attraktivität mit bedingen, simuliert so Bewegungen im Wissensraum, die jeder kennt und nachvollziehen kann: Nur sehr wenig haben wir verstanden, einiges wissen wir, manches kann vermutet werden, das meiste ist uns aber nicht geläufig und kann höchstens erraten werden.

Zum Autor
Konrad Paul Liessmann, geboren 1953 in Villach, studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie in Wien. Er arbeitet als Professor (am Institut für Philosophie der Universität Wien), Essayist, Literaturkritiker und Kulturpublizist. Liessmann veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Beiträge und Essays aus den Bereichen der Ästhetik, Kunst- und Kulturphilosophie, Gesellschafts- und Medientheorie, Technikphilosophie sowie der Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts.
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Harald Haarmann: Weltgeschichte der Sprachen. Von der Frühzeit des Menschen bis zur Gegenwart. C.H. Beck-Verlag 2006. ISBN: 3-406-55120-3.



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Harald Haarmann legt hier erstmals eine moderne Universalgeschichte der Sprachen vor. Er beschreibt, was wir über die Sprachfähigkeit der frühesten Menschen wissen, in welchen Stufen sich die komplexe Sprache des Homo sapiens entwickelte und wie die vergleichende Sprachforschung das Nostratische als älteste bekannte Sprachfamilie rekonstruiert hat. Haarmann versteht es meisterhaft, seinen Lesern die oft verschlungenen Wege der Herausbildung von Sprachfamilien, der Transformation und Aufgliederung alter und der Entstehung neuer Sprachen zu vermitteln. Ein Ausblick auf gegenwärtige Entwicklungen rundet den Band ab.

Zum Autor
Harald Haarmann, Dr. phil. habil., geboren 1946, studierte Allgemeine Sprachwissenschaft und verschiedene philologische Einzeldisziplinen an den Universitäten Hamburg, Bonn, Coimbra (Portugal) und Bangor (Wales). Er lehrte und forschte an diversen deutschen und japanischen Universitäten. Er ist Mitglied im Forscherteam des Research Centre on Multilingualism (Brüssel). Für seine Arbeit erhielt er diverse Preise: Prix logos (1999) der Association européenne des linguistes et des professeurs de langues (Paris) und den Premio Jean Monnet (1999) im Bereich Essayliteratur. Harald Haarmann lebt und arbeitet in Finnland.
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Thomas Wild: Hannah Arendt. Leben, Werk, Wirkung. Suhrkamp-Basisbiographien Bd.17. Suhrkamp-Verlag 2006. ISBN: 3-518-18217-X.



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Ein spannendes Leben, ein beeindruckendes Werk, eine bleibende Wirkung – in drei Teilen und im überschaubaren Umfang von 160 Seiten erzählen die Suhrkamp-Basisbiographien von Leben, Werk und Wirkung großer Persönlichkeiten der Weltgeschichte. Ein Konzept, das überzeugt: Bei Hoffmann und Campe erscheinen sie ab dem Frühjahr 2006 als Hörbuchreihe.

Zum Autor
Thomas Wild promovierte über die Wirkung von Person und Werk Hannah Arendts auf das literarisch-intellektuelle Feld der Bundesrepublik seit den sechziger Jahren.
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Kurt Sontheimer: Hannah Arendt. Der Weg einer großen Denkerin. Piper-Verlag 2006. ISBN: 3-492-24824-1.



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Hannah Arendt (1906-1975) ist in ihrem Denken unglaublich aktuell geblieben. Kurt Sontheimer, dem bedeutenden Politikwissenschaftler, gelingt es in seinem letzten Buch, die Leser auf die deutsch-jüdische Denkerin und ihre außergewöhnliche Lebensgeschichte neugierig zu machen und zugleich eine verständliche Leseanleitung für ihre Bücher zu geben. Denn ob sie über Totalitarismus, Revolution, das "tätige Leben" oder Adolf Eichmann und die Banalität des Bösen geschrieben hat – die Auseinandersetzung mit Arendts unabhängigem Denken ist immer lohnend.

Rezension
"Eine klügere und zugleich wärmere Einführung lässt sich kaum denken." (Süddeutsche Zeitung)

Zum Autor
Kurt Sontheimer (1928-2005) war von 1969 bis 1993 Professor für Politische Wissenschaft an der Universität München.
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Nicole Schaenzler: Klaus Mann. Eine Biographie. Aufbau-Taschenbuch-Verlag 2006 (2. Auflage). ISBN: 3-7466-1749-9.



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In dieser bislang umfangreichsten Klaus-Mann-Biographie beschreibt Nicole Schaenzler den schwierigen Lebensweg einer facettenreichen Künstlerpersönlichkeit. Klaus Mann, 1906 als zweites Kind von Thomas und Katia Mann geboren, stand dank seiner ungewöhnlichen schriftstellerischen Begabung schon früh im Rampenlicht. Doch hinter dem eloquenten und selbstsicheren jungen Mann, als der er sich in der Öffentlichkeit präsentierte, verbarg sich ein unsteter, von tiefen Selbstzweifeln geplagter Charakter.
Nicole Schaenzler untersucht die Hintergründe eines Lebens, das nie zum Glück finden konnte. Ihr fesselndes Buch stellt sowohl das literarische Schaffen als auch das politische Engagement und die zahlreichen, meist von starken Ambivalenzen geprägten persönlichen Beziehungen des Autors ausführlich dar. Der Schatten des übermächtigen Vaters und der frühe Ruhm begründeten die nervöse Unrast Klaus Manns, die ihn von Ort zu Ort, von Hotelzimmer zu Hotelzimmer trieb. Seine Vorliebe für Grenzerfahrungen, seine Todessehnsucht und seine Homosexualität machten ihn zum tragischen, heimatlosen Außenseiter.

Leseprobe

Zur Autorin
Dr. Nicole Schaenzler arbeitet seit über 10 Jahren als Medizinjournalistin und hat als Fachautorin zahlreiche erfolgreiche Bücher zu medizinischen und ernährungswissenschaftlichen Themen verfasst. Sie ist Herausgeberin eines Gesundheitsmagazins und lebt in München.
Verlagsinformation

September 2006

Martin L. Hofmann/Tobias F. Korta/Sibylle Niekisch (Hrsg.): Culture Club, Bd.2: Klassiker der Kulturtheorie.  Suhrkamp-Verlag 2006. ISBN: 3-518-29398-2.



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Was heißt "Kultur"? Kaum ein anderer Begriff durchzieht die theoretische Debatte der letzten Jahrzehnte mit solch einer Wucht. Kulturtheorie ist nicht nur zu einem interdisziplinären, sondern auch zu einem internationalen intellektuellen Abenteuer geworden. Auch der zweite Band des Culture Club bietet eine Orientierung in diesem schwer überschaubaren Feld, indem er einen Überblick über das jeweilige Werk und Denken zentraler Kulturtheoretiker gibt. Vorgestellt werden Max Weber, Siegfried Kracauer, Martin Heidegger, Helmuth Plessner, Margaret Mead, Hannah Arendt, Marshall McLuhan, Richard Hoggart, Vilem Flusser, Raymond Williams, Paul Feyerabend, Jean-François Lyotard, Ivan Illich, Clifford Geertz, Jacques Derrida und Stuart Hall.

Zur Herausgeberin
Sibylle Niekisch, geboren 1973, studierte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. Soziologie und Ethnologie. Aktuelle Arbeitsschwerpunkte: Medientheorie, Populärkultur, Kultursoziologie, Ethnologie und Cultural Studies.
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Dieter Henrich: Philosophie im Prozess der Kultur. Suhrkamp-Verlag 2006. ISBN: 3-518-29412-1.



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Was heißt "Kultur"? Kaum ein anderer Begriff durchzieht die theoretische Debatte der letzten Jahrzehnte mit solch einer Wucht. Kulturtheorie ist nicht nur zu einem interdisziplinären, sondern auch zu einem internationalen intellektuellen Abenteuer geworden. Auch der zweite Band des Culture Club bietet eine Orientierung in diesem schwer überschaubaren Feld, indem er einen Überblick über das jeweilige Werk und Denken zentraler Kulturtheoretiker gibt.
Vorgestellt werden Max Weber, Siegfried Kracauer, Martin Heidegger, Helmuth Plessner, Margaret Mead, Hannah Arendt, Marshall McLuhan, Richard Hoggart, Vilém Flusser, Raymond Williams, Paul Feyerabend, Jean-François Lyotard, Ivan Illich, Clifford Geertz, Jacques Derrida und Stuart Hall.

Zum Autor
Dieter Henrich ist Professor emer. für Philosophie. Im Suhrkamp Verlag ist u. a. erschienen: Grundlegung aus dem Ich (2004). Im Jahr 2006 erhielt er den "Deutschen Sprachpreis".
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August 2006

Noam Chomsky: Media Control. Wie die Medien uns manipulieren. Piper-Verlag 2006. ISBN: 3-492-24653-2.



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Nicht erst im Irakkrieg spielten die US-Massenmedien eine fatale Rolle als Propagandainstrumente der Außenpolitik. Noam Chomsky, einer der wichtigsten Querdenker der USA, wirft den Medien vor, unbequeme Tatsachen bereitwillig zu verschleiern und die Verbrechen des "Feindes" wie mit der Lupe zu betrachten.
Obwohl sie keiner direkten staatlichen Kontrolle unterliegen, verstehen sich die Massenmedien in den USA nicht als kritische Gegner, sondern als Partner der Regierung und ihrer hegemonialen Ziele. "Fern von jeder abgehobenen Medienphilosophie begibt sich Noam Chomsky auch in die Untiefen der Auseinandersetzung mit den konkreten Inhalten von politischem Journalismus." (Frankfurter Rundschau)

Zum Autor
Noam Chomsky, geboren am 7. Dezember 1928, ist seit 1961 als Professor am Massachusetts Institute of Technology, MIT, tätig; seine Bücher über Linguistik, Philosophie und Politik erschienen in allen wichtigen Sprachen der Erde. Noam Chomsky hat seit den sechziger Jahren unsere Vorstellungen über Sprache und Denken revolutioniert. Zugleich ist er einer der schärfsten Kritiker der gegenwärtigen Weltordnung und des US-Imperialismus.
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Jan Knopf: Bertolt Brecht. Leben, Werk, Wirkung. Suhrkamp-Basisbiographien Bd. 16. Suhrkamp-Verlag 2006. ISBN: 3-518-18216-1.



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Ein spannendes Leben, ein beeindruckendes Werk, eine bleibende Wirkung – in drei Teilen und im überschaubaren Umfang von 160 Seiten erzählen die Suhrkamp-Basisbiographien von Leben, Werk und Wirkung großer Persönlichkeiten der Weltgeschichte. Ein Konzept, das überzeugt: Bei Hoffmann und Campe erscheinen sie ab dem Frühjahr 2006 als Hörbuchreihe.
Die Brecht-Biographie Jan Knopfs erscheint zeitgleich auf koreanisch. Aktuelle Veranstaltungen und Informationen auf der Seite der Arbeitsstelle Bertolt Brecht am Institut für Literaturwissenschaft der Universität Karlsruhe.

Zum Autor
Jan Knopf studierte Deutsche Philologie, Philosophie und Geschichte in Göttingen. 1972 promovierte er zum Dr. phil., 1977 erfolgte die Habilitation. Seit 1984 ist er Professor für Literaturwissenschaft an der Universität Karlsruhe und seit 1989 Leiter der "Arbeitsstelle Bertolt Brecht" (ABB) am Institut für Literaturwissenschaft der Universität Karlsruhe.
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Juli 2006

Fritz Reheis: Entschleunigung. Abschied vom Turbokapitalismus. Goldmann-Verlag 2006. ISBN: 3-442-15380-8.



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"Entschleunigung" verbindet fundierte Analyse mit pragmatischen Vorschlägen, wie wir persönlich Zeitqualität zurückgewinnen und dem Turbokapitalismus Paroli bieten können.
Ist unsere Hochgeschwindigkeitsgesellschaft zukunftsfähig? Der freie Markt und im Besonderen die Dynamik des zinsgetriebenen Geldes führen viele Bereiche unseres gesellschaftlichen Lebens in "Beschleunigungsfallen", Punkte, an denen die Steigerung des Tempos umschlägt in Zerstörung und Destruktion. Reheis zeigt Möglichkeiten auf, aus dieser unheilvollen Dynamik auszubrechen und unsere Gesellschaft zu entschleunigen.
"Gott schuf die Zeit. Von Eile hat er nichts gesagt." (Inschrift über dem Eingang einer Tiroler Almhütte)

Rezension
Zu Reheis' Buch "Die Kreativität der Langsamkeit": "Als einer der ersten hat Reheis umfassend den aktuellen Stand der Diskussion zur 'Ökologie der Zeit' zusammengefasst und mit realen Alternativen verbunden." (Frankfurter Rundschau)

Zum Autor
Fritz Reheis, geboren 1949, studierte Deutsch, Geschichte, Sozialkunde und Pädagogik. Promotion in Soziologie und Absolvierung eines Erweiterungsstudiums in Philosophie für das Lehramt an Gymnasien. Seit 1983 Gymnasiallehrer in Neustadt bei Coburg. Zusätzlich nebenamtlich tätig als Lehrbeauftragter für Politik, Zeitgeschichte, Soziologie und Pädagogik an mehreren Hochschulen.
Verlagsinformation

Reinhold Jaretzky: Bertolt Brecht. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 2006. ISBN: 3-499-50692-0.



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Fünfzig Jahre nach Brechts Tod ist es an der Zeit, Leben und Werk dieses Autors neu zu betrachten. Dabei kommt Reinhold Jaretzky zu überraschenden Ergebnissen. Der vermeintlich angestaubte Klassiker fasziniert zwar weiterhin als Autor einer unverwüstlichen Dramatik. Ins Blickfeld rücken aber verstärkt der Antibürger Brecht, der sprachgewaltige Lyriker und der fast unbekannte radikaldemokratische Medientheoretiker.

Inhaltsverzeichnis
- "Mein Name ist eine Marke"
- Kindheit und Jugend eines Sonderlings
- Revolution und frühes Erwachsensein
- Die frühen Dramen: "Baal" und "Trommeln"
- Zwischen München und Berlin
- Metropole Berlin
- Frühe Lyrik
- Von "Mann ist Mann" bis zur "Dreigroschenoper"
- "Mahagonny" und private Turbulenzen
- Experimente und neue Medien
- "Die heilige Johanna" und "Die Mutter"
- Der Weg ins Exil: Von Prag nach Skovsbostrand
- Lyrik des Exils
- Das Problem der Form
- Flucht durch Skandinavien
- Stalin
- Die großen Dramen des Exils
- Amerika
- Rückkehr nach Europa
- Das Berliner Ensemble
- Letzte Werke
- Brechthausse und Brechtbaisse
- Anmerkungen
- Zeittafel
- Zeugnisse
- Bibliographie
- Namenregister
- Über den Autor
- Danksagung
- Quellennachweis der Abbildungen
Verlagsinformation

Doris Bachmann-Medick: Cultural Turns. Neuorientierungen in den Kulturwissenschaften. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 2006. ISBN: 3-499-55675-8.



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Die gegenwärtigen Kulturwissenschaften bilden eine ausgeprägte Theorie- und Forschungslandschaft. Ihre Dynamik entspringt vor allem dem Spannungsfeld wechselnder "cultural turns" quer durch die Disziplinen:
interpretive turn,
performative turn,
reflexive turn/literary turn,
postcolonial turn,
translational turn,
spatial turn,
iconic turn.
Der Band stellt diese "Wenden" in ihren systematischen Fragestellungen, Erkenntnisumbrüchen sowie Wechselbeziehungen vor und zeigt ihre Anwendung in konkreten Forschungsfeldern. Damit wird eine "Kartierung" der neueren Kulturwissenschaften geleistet und zugleich ein umfassender Überblick über ihre Entwicklungen und Ausrichtungen geboten – mit einer Fülle verarbeiteter internationaler Forschungsliteratur.
Verlagsinformation

Christian Meier: Von Athen bis Auschwitz. Betrachtungen zur Lage der Geschichte. Durchgesehene Ausgabe. Deutscher Taschenbuch-Verlag 2006. ISBN: 3-423-34323-0.



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Christian Meier gehört zu den wenigen deutschen Historikern, die sich über den engeren Rahmen ihres Fachgebiets hinaus einen Blick für das Ganze der Geschichte bewahrt haben. "Wir können nicht zurück, sondern nur nach vorn, und dahin sollten wir unseren Weg suchen; wobei freilich nicht alles Frühere schon überholt, geschweige denn uninteressant ist": In seinem neuen Buch wagt Meier eine Bilanz der europäischen Geschichte an der Wende zum 21. Jahrhundert.
Wie können wir den Weg Europas von Athen bis Auschwitz verstehen? Was bedeutet die Geschichte Europas für uns, und was vermögen wir in ihr? Welche besondere Verantwortung haben wir als Zeitgenossen innerhalb historischer Prozesse? Der Autor zieht in diesem Buch die Bilanz der europäischen Geschichte von der Antike bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts.
Dabei geht es vor allem um die Frage, welche Beziehung unsere heutigen Gesellschaften überhaupt noch zu dem historischen Erbe von drei Jahrtausenden herstellen können – und auch müssen, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Meiers neuestes Werk stellt die geschichtsphilosophische Summe eines großen Historikers dar.

Rezensionen
"Umsicht, Tiefenschärfe, Aufklärung" (Neue Zürcher Zeitung)
"Das Buch ist in hohem Maße beeindruckend und diskussionswürdig." (Frankfurter Rundschau)

Zum Autor
Christian Meier, einer der bekanntesten Historiker Deutschlands, wurde 1929 in Stolp in Pommern geboren. Er habilitierte sich in Frankfurt und lehrt – nach Stationen in Freiburg i.Br., Basel, Köln und Bochum – in München Alte Geschichte. Er trat mit einer Reihe von Publikationen an die Öffentlichkeit, darunter: Res Publica Amissa (1966, 2. Auflage 1980); Entstehung des Begriffs Demokratie (1970); Die Entstehung des Politischen (1980); Politik und Anmut (1985); Athen. Ein Neubeginn der Weltgeschichte (1993). 2003 erhielt er den Jacob-Grimm-Preis.
Verlagsinformation

Juni 2006

Joseph Roth: Sehnsucht nach Paris, Heimweh nach Prag. Ein Leben in Selbstzeugnissen. Originalausgabe. Herausgegeben und Nachwort von Helmut Peschina. KiWi Paperback. Kiepenheuer & Witsch-Verlag 2006. ISBN: 3-462-03632-7.

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Zum Buch
Aus eigenen Briefen, Feuilletons und ausgewählten Prosaarbeiten, die Joseph Roths Empfindungen und Eindrücke von Menschen, Situationen und politischen Verhältnissen beschreiben, entsteht ein Mosaik der Stationen seines Lebens. "Ich habe keine Heimat, wenn ich von der Tatsache absehe, dass ich in mir selbst zu Hause bin." Dieser Satz Joseph Roths charakterisiert ihn wie kaum ein anderer als das, was er Zeit seines Lebens war: ein Getriebener.
1913 kommt der Neunzehnjährige aus Lemberg in Galizien zum Studium nach Wien. 1939 stirbt Joseph Roth im Pariser Exil. Dazwischen liegt ein rast- und ruheloses Leben als Dichter, Schriftsteller und Journalist, das ihn von Wien über Berlin, wo seine ersten Romane erscheinen ("Hotel Savoy", 1924), und Russland schließlich in die französische Hauptstadt führt. Hier entsteht zwischen 1933 und 1939 fast die Hälfte seines literarischen Werks, so z. B. "Die Beichte eines Mörders" oder "Die Kapuzinergruft".
In seinen Feuilletons, die er seit 1919 regelmäßig schreibt und in verschiedenen Zeitungen veröffentlicht, ist Roth immer aktiver, engagierter Chronist seiner Zeit. Unermüdlich und mit ungeheurer Schärfe und Brillanz schreibt er an gegen Staatswillkür und seit 1933 gegen den Nationalsozialismus. In seinen Briefen, u. a. an Benno Reifenberg, Rene Schickele, Stefan Zweig, erkennt man den privaten, glücklos Kämpfenden als Opfer der Zeitläufte – und seiner selbst.

Zum Autor
Joseph Roth, 1894 in Galizien als Sohn jüdischer Eltern geboren, studierte Literaturwissenschaften in Wien und Lemberg. Teilnahme am Ersten Weltkrieg. Ab 1918 Journalist in Wien, dann Berlin, 1923-1932 Korrespondent der Frankfurter Zeitung. 1933 Emigration nach Frankreich. Starb 1939 im Alter von nur 45 Jahren in Paris.
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Jürgen Manthey: Königsberg. Geschichte einer Weltbürgerrepublik. 13 Abbildungen auf Tafeln. Deutscher Taschenbuch-Verlag 2006. ISBN: 3-423-34318-4.

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Vor 750 Jahren wurde Königsberg gegründet, vor 60 Jahren verschwand es von der Landkarte: Mit dem Untergang Königsbergs in den letzten Wochen des 2. Weltkriegs fiel jene Stadt in Schutt und Asche, in der die moderne Philosophie, die moderne Literatur und die moderne Politik Deutschlands erfunden wurden. Königsberg ist für immer ausgelöscht, doch die Ideen Kants, Herders, Kleists, E.T.A. Hoffmanns, Hannah Arendts und vieler anderer Bürger dieser großartigen Stadt leben weiter. Ein epochales Buch, das Königsberg in unsere Gegenwart zurückholt.
Königsberg war anders als andere Städte: seine Bürger erkämpften sich größere Freiheit und Unabhängigkeit, und seine Lage am äußersten Rand des Deutschen Reiches förderte Weltoffenheit und Neugierde. Jürgen Manthey beschwört diesen Königsberger Geist, den Immanuel Kant selbst für eine der Voraussetzungen seiner Philosophie hielt. Aber mit Kant, dem berühmtesten Königsberger, ist die Geschichte noch lange nicht zu Ende: Herder, Kleist und E.T.A. Hoffmann verbrachten entscheidende Jahre in Königsberg. Von hier gingen die Freiheitskriege und die großen preußischen Reformen des 19. Jahrhunderts aus, hier erwachte im 20. Jahrhundert bei der jungen Hannah Arendt die politische Leidenschaft.

Rezensionen
"Mantheys einlässliche Darstellung verschafft dem Leser das Vergnügen, die Geister, deren Schriften er bislang nur getrennt wahrgenommen hatte, im Leben dicht nebeneinander zu wissen." (Süddeutsche Zeitung)
"Es ist ein großartiges Buch, im architektonischen Gesamtentwurf genauso fundiert wie in den sorgfältigen und reichhaltigen Detaildeutungen." (DIE ZEIT)
"Ein kluger, erzählfreudiger, königsbergtreuer Begleiter durch die öden, grauen, armseligen Straßen Kaliningrads." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
"Ich habe darunter gelitten, dass ich als Kind und Jugendlicher Königsberg nicht kennen gelernt habe, aber jetzt, dank Jürgen Manthey, bin ich sicher, dort heimisch zu werden." (Günter Grass)
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Mai 2006

Fernando Savater: Die Zehn Gebote im 21. Jahrhundert. Tradition und Aktualität von Moses' Erbe. Wagenbach-Verlag 2006. ISBN: 3-8031-3619-9.

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Der berühmteste lebende Philosoph Spaniens, Fernando Savater, überprüft in einem leicht verständlich geschriebenen, humorvollen und kenntnisreichen Essay jedes einzelne der Zehn Gebote. Haben die Zehn Gebote trotz der radikalen Veränderungen des Lebens und der Gewohnheiten in der westlichen Gesellschaft noch einen moralischen Wert?
Jedem Gebot wird ein Kapitel gewidmet, das der Autor jeweils mit einer humorvollen direkten Anrede an Gott beginnt. Er fragt nach der Bedeutung der christlichen Feiertage angesichts der großen Arbeitslosigkeit, denkt mit feiner Ironie über das Töten und den Irakkrieg, über den einzigen Gott und über das Verbot nach, die Frau des Nächsten zu begehren.

Rezension
"Wie immer besticht der Philosoph Fernando Savater auch in den Zehn Geboten durch seine Fähigkeit, komplexe Sachverhalte verständlich auszudrücken." (ABC, Madrid)

Zum Autor
Fernando Savater, geboren 1947 in San Sebastián, ist eine der herausragenden Persönlichkeiten der kulturellen und politischen Öffentlichkeit Spaniens. Er studierte und lehrte Philosophie in Madrid, musste aber aus politischen Gründen die Universität verlassen. Als Baske ist er aktiv um eine Vermittlung zwischen ETA und Regierung bemüht. Seit dem Regierungswechsel 2004 ist er Berater Zapateros.
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Michel Onfray: Wir brauchen keinen Gott. Warum man jetzt Atheist sein muß. Piper-Verlag 2006. ISBN: 3-492-04852-8.



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Tausende besuchen jedes Jahr seine Vorlesungen an der "Université Populaire" in Caen. Michel Onfray ist der große Radikale unter den Denkern der Gegenwart. Mit seiner Absage an alle Religionen und dem Plädoyer für ein freies, vernunftbestimmtes Leben entfachte er nicht nur in Frankreich eine leidenschaftliche und kontrovers geführte Debatte.
In den USA werden Homosexuelle von religiösen Eiferern gejagt, der Islam ist stark wie nie, der konservative Papst wird umjubelt: Die Religionen kommen zurück auf die Weltbühne. Eine Katastrophe für jeden selbständig denkenden Menschen, findet Michel Onfray, ein Rückschritt ins Mittelalter. Haben nicht die monotheistischen Religionen Judentum, Christentum und Islam durch die Jahrhunderte eine Blutspur gelegt, alles Leibliche verteufelt, durch Geschichten vom Jenseits ihre Gläubigen im Diesseits im Griff gehalten?
Onfray plädiert für die Abkehr von den Religionen, die die Menschen nicht befreien, sondern einengen, die Staat und Gesellschaft unlegitimiert beeinflussen, oft sogar kontrollieren. Er entwickelt in diesem ebenso scharfen wie unkonventionellen Diskussionsbeitrag eine "Atheologie": Nur diese könne den Menschen geistige Freiheit und Lebensglück zurückgeben.

Zum Autor
Michel Onfray, geboren 1959 in Argentan (Frankreich), Doktor der Philosophie, hat nach 20 Jahren seine Stelle als Philosophielehrer an einem technischen Gymnasium in Caen aufgegeben und 2002 die philosophische Volkshochschule in Caen gegründet, an der er auch unterrichtet. Michel Onfray hat über 15 Bücher publiziert, u.a. "Der Bauch der Philosophen" und "Der sinnliche Philosoph" (Campus). In seinem jüngsten Werk "Traité d’athéologie" (deutscher Titel: "Wir brauchen keinen Gott – Warum man jetzt Atheist sein muß") setzt sich Onfray für einen offensiven Atheismus ein, der die Residuen jüdisch-christlichen Denkens im Alltagsleben (und die Irrationalität des Islam) aufzeigt und durch Rationalität und gelebte Diesseitigkeit bekämpft.
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Klaus Völker: Boris Vian. Der Prinz von Saint-Germain. Überarbeitete Neuausgabe, mit zahlreichen Fotos. Wagenbach-Verlag 2006. ISBN: 3-8031-2529-4.

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Seine vielen Talente: prächtig. Seine Versteckspiele: frech. Seine Täuschungen: raffiniert. Boris Vian war ein leidenschaftlicher Provokateur, der unter schwerer Weihwedelphobie litt, Sartre zu seinen besten Freunden zählte und sich zuweilen selbst übersetzte. Klaus Völker folgt seinen schillernden Spuren.

Zum Autor
Klaus Völker, geboren 1938 in Frankfurt am Main, Schriftsteller, Theaterwissenschaftler und Professor für Schauspielgeschichte und Dramaturgie, ist Rektor der Schauspielschule Ernst Busch in Berlin. Als ausgewiesener Pataphysiker ist Klaus Völker unter anderem Herausgeber der Boris Vian-Gesamtausgabe.
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Ralf Konersmann: Kulturelle Tatsachen. Suhrkamp-Verlag 2006. ISBN: 3-518-29374-5.

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Die Kultur ist eine Welt von Tatsachen. Das sagt sich leicht und klingt überzeugend. Die Frage ist aber, was wir erwarten, wenn wir von Tatsachen sprechen. In Abhebung von positivistisch getönten Wissenskulturen des 19. Jahrhunderts begannen die frühen Kulturphilosophen, ein eigenes Verständnis von Faktizität zu entwickeln. Den Schlüssel fanden Georg Simmel und Ernst Cassirer mit dem Konzept des Werks. Seither müssen wir uns die Kultur als etwas denken, das sich indirekt und auf Umwegen manifestiert, und zwar in den Tatsachen des von Menschen Gemachten.
Die Analyse kultureller Tatsachen führt ins Zentrum philosophischer und kulturwissenschaftlicher Begriffsbildung. Die in diesem Band versammelten Studien greifen das historische, durch unglückselige Oppositionsbildungen abgedrängte Formulierungsangebot der Kulturphilosophie auf und erneuern es unter veränderten Bedingungen. Behandelt werden nicht nur systematische Aspekte, sondern auch rezeptionstheoretische Fragen sowie Formen und Figuren des Wissens.
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Franziska Schößler: Literaturwissenschaft als Kulturwissenschaft. Eine Einführung. UTB Uni-Taschenbücher Bd.2765. UTB Francke 2006. ISBN: 3-8252-2765-0.

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Die Einführung präsentiert einschlägige Theoriemodelle einer kulturwissenschaftlichen Literaturwissenschaft überblicksartig und doch textnah. Ausgehend von den Kulturwissenschaften um 1900 werden aktuelle Ansätze aus den Bereichen New Historicism, Gender und Postcolonial Studies, Anthropologie, Erinnerungstheorien u.a. vorgestellt, zentrale Texte zusammengefasst, die Forschungsdiskussionen nachgezeichnet und die methodischen Möglichkeiten durch Beispiellektüren veranschaulicht. Die behandelten Autoren und Autorinnen werden in kurzen biographischen Abrissen vorgestellt. Zudem geben kommentierte Literaturangaben am Ende der einzelnen Kapitel wertvolle Hinweise für die eigenständige Vertiefung. Zur schnellen Orientierung finden sich am Schluss des Bandes ein Sach- und ein Personenregister sowie ein Glossar, das zentrale Begriffe definiert.
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April 2006

Hans M. Enzensberger: Schreckens Männer. Versuch über den radikalen Verlierer. Originalausgabe. Sonderdruck. Suhrkamp-Verlag 2006. ISBN: 3-518-06820-2.

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Zum Buch
Der Eifer, mit dem Schüler und Gotteskrieger, Familienväter und Selbstmordattentäter, mit Schrotflinten und Bomben ihrem eigenen und dem Leben möglichst vieler anderer ein Ende machen, ist den meisten von uns rätselhaft. "Man muss nicht alles verstehen, aber ein Versuch kann nicht schaden": das ist das Motto dieses Essays, den Hans Magnus Enzensberger dem "Radikalen Verlierer" widmet.
Gibt es, jenseits aller Ideologie, Gemeinsamkeiten zwischen dem einsamen Amokläufer, der in einem deutschen Gymnasium um sich schießt, und den organisierten Tätern aus dem islamistischen Untergrund? Größenphantasie und Rachsucht, Männlichkeitswahn und Todeswunsch gehen auf der verzweifelten Suche nach einem Sündenbock – beim isolierten Täter wie im Kollektiv der Fanatiker – eine brisante Mischung ein, bis der radikale Verlierer explodiert und sich und andere für sein eigenes Versagen bestraft.

Zum Autor
Hans Magnus Enzensberger, geboren 1929 in Kaufbeuren, lebt heute in München. Seit einiger Zeit schreibt der Autor auch Kinder- und Jugendbücher. Sein Buch "Der Zahlenteufel" wurde mit dem "Luchs" ausgezeichnet. 1963 erhielt Hans Magnus Enzensberger den Georg-Büchner-Preis.
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Katharina Raabe/Monika Sznajderman (Hrsg.): Last & Lost. Ein Atlas des verschwindenden Europas. Mit meist farbigen Fotos. Suhrkamp-Verlag 2006. ISBN: 3-518-41772-X.

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Europa verändert sein Gesicht. Orte und Landschaften werden verlassen, sie verfallen oder verschwinden ganz. Zwischen Atlantik und Kaspischem Meer, zwischen Adria und Barentssee stößt man auf Ruinen der modernen Zivilisation: auf Industriebrachen, einstürzende Bahnhöfe, Kasernen und Sanatorien, auf tote Schienenstränge oder unentzifferbare Grabinschriften. Vor allem in Mittel- und Osteuropa sind die Narben einer von Krieg, Vertreibung und megalomanischer Naturbeherrschung gekennzeichneten Epoche noch sichtbar.
Autorinnen und Autoren aus fünfzehn europäischen Ländern haben ihre sie besonders inspirierenden Orte besucht und erkundet – fragile Stadtviertel, zerfallene Dörfer, abbröckelnde Küstenstriche, deren Aura gefangen nimmt, die ein Geheimnis bergen, das ergründet werden will. Liegt ihr Zauber darin, dass sie die letzten ihrer Art sind? Unterirdische Beziehungen, überraschende kulturelle Verwandtschaften zwischen weit voneinander entfernten Regionen werden sichtbar – Zeugen einer gemeinsamen Geschichte, deren undeutlich werdende Spuren kurz vor dem Verschwinden nachgezeichnet werden.
Ergänzt um photographische Arbeiten von Künstlern, die sich unabhängig von den Autoren auf den Weg gemacht haben, um einen letzten Blick auf Vergessenes und Verlorenes zwischen Belgrad und Istanbul, Lissabon und Königsberg zu werfen, vermittelt dieser Band eine Ahnung von dem so fragilen wie bezaubernden Reichtum unseres Kontinents.
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März 2006

Jörg von Uthmann: Killer, Krimis, Kommissare. Eine kleine Kulturgeschichte des Mordes. Beck-Verlag 2006. ISBN: 3-406-54115-1.

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Mord als schöne Kunst betrachtet: Morde sind zwar unerquicklich für das jeweilige Opfer, haben aber auch ihre guten Seiten, denn sie beflügeln Kunst und Wissenschaft – die Mediziner, die den Kommissaren dabei helfen, die Killer zu fassen, die Schriftsteller, die die Jagd in Krimis beschreiben und die Filmemacher, die sie auf Celluloid oder digital festhalten.
Bei seinem ebenso spannenden wie unterhaltsamen Spaziergang durch die Kulturgeschichte des Mordes zeichnet Jörg von Uthmann diese Entwicklung nach – vom König Ödipus, dem literarisch ergiebigen Vatermörder, bis zur DNA-Analyse, die es 1987 erstmals erlaubte, einen Mörder anhand seines "genetischen Fingerabdrucks" zu überführen.

Zum Autor
Jörg von Uthmann war viele Jahre Diplomat und Journalist, u.a. für die FAZ und den Tagesspiegel. Er ist Verfasser zahlreicher Bücher über kulturgeschichtliche Themen. Jörg von Uthmann lebt in Paris.
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Hans Blumenberg: Arbeit am Mythos. Suhrkamp Taschenbücher Wissenschaft Bd.1805. Suhrkamp-Verlag 2006. ISBN: 3-518-29405-9.

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Zum Buch
"Was meinen wir, was bewegt uns, wenn wir die Welt uns vorstellen? Wie nehmen wir die Zeit – als historische und existentielle Größe – wahr? Welche Bedeutungen führt der Mythos mit sich, und worin besteht seine Bewältigung? Schließlich: wodurch bestimmen sich die Bilder und Gleichnisse, die Techniken und Strategien, mit denen das Leben die Erträglichkeit sichert?
Blumenbergs Buch 'Arbeit am Mythos' erörtert dessen Wert: wiederum unter funktionalen Aspekten. Denn in den mythischen Erzählungen und Parabeln 'überlebt' die Menschheit so gut wie in den handgreiflichen Zurüstungen. Unvertrautes und Unheimliches, Fremdes und Anstößiges changiert zum Hin- und Annehmbaren in der Transposition des Mythos. Die Arbeit des Philosophen aber beruht darauf, dass er diesen Schnitt in seinen Folgen kenntlich macht. So gestaltet Blumenberg das Thema mit philologischer Genauigkeit und mit der Kunst des genialen Exegeten – unüberbietbar in den Partien, die der Prometheus-Mythe mit Blick auf Goethe gewidmet sind." (Martin Meyer, Neue Zürcher Zeitung)

Zum Autor
Hans Blumenberg wurde 1920 in Lübeck geboren. Er studierte Philosophie, Germanistik und klassische Philosophie (mit Unterbrechung) in Paderborn, Frankfurt am Main, Hamburg und Kiel. 1947 Promotion zum Dr. phil. und 1950 Habilitation in Kiel. Blumenberg war u. a. von 1962 bis 1967 Mitglied des Senats der Deutschen Forschungsgemeinschaft, 1963 Mitbegründer der Forschungsgruppe "Poetik und Hermeneutik". 1974 erhielt er den Kuno-Fischer-Preis der Universität Heidelberg, 1980 Sigmund-Freud-Preis der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt. Hans Blumenberg starb am 28. März 1996 in Altenbergen.
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Peter Brückner: Ulrike Meinhof und die deutschen Verhältnisse. Mit einem neuen Vorwort von Ulrich K. Preuß und einem Nachwort von Klaus Wagenbach. Mit Texten von Ulrike M. Meinhof. Wagenbach-Verlag 2001 (Neuausgabe). ISBN: 3-8031-2407-7.

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Zum Buch
Peter Brückners Buch ist nicht nur ein Portrait Ulrike Meinhofs, sondern auch eine Bestandsaufnahme unserer Nachkriegsgeschichte. Brückner fragt nach den deutschen Verhältnissen, die mitschuldig daran waren, dass die scharfsinnige, kluge und leidenschaftliche Journalistin Ulrike Meinhof keinen anderen Ausweg mehr sah als den bewaffneten Kampf, danach zur "Staatsfeindin Nummer 1" wurde und in Stammheim starb.
Das Buch enthält ein Nachwort von Klaus Wagenbach über die Entstehung des Buchs und über den Versuch, seine Veröffentlichung zu verhindern – sowie ein zum fünfundzwanzigsten Todestag geschriebenes Vorwort von Ulrich K. Preuß über Ulrike Meinhof und die politischen Folgen bis heute.
"Wo Brückner analysiert, ist er so bestechend wie bestürzend. Seine Fragen sind so bohrend wie seine historischen Assoziationen erhellend." (Fritz J. Raddatz, DIE ZEIT)

Zu Autor und Autorin
Peter Brückner, geboren 1922 in Dresden, seit 1939 Kontakte zu Antifaschisten und Kommunisten, 1941 eingezogen nach Wien. Nach Kriegsende Mitglied der KPD, 1948 Übersiedelung zunächst nach Westberlin, dann nach Münster, dort Abschluss seines Psychologiestudiums mit Promotion. Nach Ausbildung zum Psychoanalytiker 1967 Übernahme des Lehrstuhls für Psychologie an der Universität Hannover. 1972 und 1977 jeweils Dienstsuspendierung wegen Vorwurfs von Kontakten zur RAF sowie der Herausgabe des indizierten Textes zum Tod von Generalbundesanwalt Siegfried Buback (ein Nachruf, der anonym unter dem Namen "Mescalero" erschien). Der Autor verstarb 1982 in Nizza.
Ulrike Meinhof, geboren 1934 in Oldenburg, von 1959 bis 1969 Mitarbeiterin bei "konkret". 1970 ging sie in den Untergrund, wurde 1972 verhaftet und starb 1977 nach der Verurteilung zu lebenslanger Haft im Isolationstrakt des Hochsicherheitsgefängnisses Stuttgart-Stammheim.
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Februar 2006

Karl Schlögel: Im Raume lesen wir die Zeit. Über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 2006. ISBN: 3-596-16718-3.

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Was sagt uns der Grundriss einer amerikanischen Stadt über den amerikanischen Traum? Wie haben Eisenbahn, Auto und Flugzeug unseren Sinn für Distanzen verändert? Auf solche Fragen geben herkömmliche Geschichtsbücher keine Antwort. Karl Schlögel findet sie an überraschenden Stellen: in Fahrplänen und Adressbüchern, auf Landkarten und Grundrissen. Er holt damit die Geschichte an ihre Schauplätze zurück, macht sie anschaulich, lebendig und wunderbar lesbar.

Rezensionen
"Ein Buch von tiefem Ernst und großer Leichtigkeit, ein Pamphlet und eine Spurenlese, dicht und welthaltig. Nur zu glänzen ist schon eine ganze Menge. Dieses Buch glüht von innen." (Jürgen Osterhammel, Die Zeit)
"Eine wunderbare Lektüre... Karl Schlögel ist ein grandioser Landschaftsmaler, vor allem bei der Charakterisierung osteuropäischer Räume. Er hat ein Werk der Leidenschaft geschrieben, wie es die Geschichtswissenschaft in jeder Generation nur wenige Male hervorbringt. Hier hat ein König gebaut, der noch vielen Kärrnern zu tun geben wird." (Gustav Seibt, Literaturen)

Zum Autor
Karl Schlögel, geboren 1948 im Allgäu, hat an der Freien Universität Berlin, in Moskau und St. Petersburg Philosophie, Soziologie, Osteuropäische Geschichte und Slawistik studiert und lehrt an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder.
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George L. Mosse: Die Geschichte des Rassismus in Europa. Die Zeit des Nationalsozialismus. Fischer-Taschenbuch-Verlag 2006, Frankfurt 2006. ISBN: 3-596-16770-1.

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Zum Buch
Der weltbekannte amerikanische Historiker George L. Mosse weist in diesem Buch – einem Standardwerk, das seit 1978 immer wieder aufgelegt wird – nach, dass der Rassismus keinen Seitenerscheinung, sondern ein grundlegendes Element der europäischen Kulturentwicklung gewesen ist: Der moderne Rassismus entspringt denselben Quellen, die auch die Grundströmungen moderner europäischer Kultur gespeist haben: Aufklärung und Pietismus, Rationalismus und Romantik.
Mosse stellt die Geschichte des Rassismus in den Zusammenhang mit der europäischen Geschichte. Indem er die einzelnen Entwicklungsphasen beschreibt, kann er zeigen, wie und warum rassistisches Denken in alle gesellschaftlichen Bereiche, v. a. in die Wissenschaften, eindringen konnte. Der Autor untersucht außerdem die wechselseitigen Beziehungen zwischen Rationalismus und Christentum sowie den Verfall der humanistischen Tradition in Europa. Schließlich setzt er sich mit der Herausbildung von Stereotypen wie der "überlegenen" und "minderwertigen" Rasse auseinander, die am Ende zur "Endlösung der Judenfrage" durch die Nationalsozialisten geführt hat.

Rezension
"Mosse hat eine kurze, allgemein verständliche Geschichte des Rassismus vorgelegt, eine Geschichte der ideologischen Wurzeln, der konkurrierenden und verwandten Bewegungen und Ideen." (American Historical Review)

Zum Autor
George L. Mosse (1918-2002), Enkel des Pressezaren Rudolf Mosse, wurde in Berlin geboren, musste mit der elterlichen Familie 1933 vor den Nationalsozialisten fliehen. In Cambridge/GB studierte er Geschichte und Politik. Kurz vor dem II. Weltkrieg emigrierte er in die USA und vollendete an der Harvard Universität seine Studien. Jahrzehntelang wirkte er als Professor für Europäische Geschichte in Madison/Wisconsin und lehrte außerdem deutsche Geschichte in Jerusalem. Mosse war einer der unkonventionellsten und produktivsten Historiker des 20. Jahrhunderts.
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Isaiah Berlin: Freiheit. Vier Versuche. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 2006. ISBN: 3-596-16860-0.

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Isaiah Berlins Buch handelt von einer Idee, die Geschichte gemacht hat, und von den Erfahrungen mit eben dieser Idee und den an sie geknüpften Hoffnungen: Es geht um die Idee der Freiheit als zentralem Begriff politischen Denkens. In vier Studien, die aus seiner souveränen Kenntnis der politischen Philosophie und Ideengeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts schöpfen, untersucht Berlin verschiedene Freiheitskonzepte und ihre politischen Implikationen.
Er analysiert die Antriebskräfte des Freiheitsverlangens und wirft Licht auf deren spekulative Überhöhungen, programmatische Eingrenzungen und ideologische Verkürzungen. Berlins Studien sind ein unverzichtbarer Beitrag um Verständnis tief liegender politischer Konflikte unserer Gegenwart.

Zum Autor
Isaiah Berlin, geboren 1909 in Riga, war von 1957 bis 1967 Professor für Sozialphilosophie und Politische Theorie in Oxford, von 1974 bis 1978 Präsident der Britischen Akademie der Wissenschaften.
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Theodor W. Adorno: Zur Lehre von der Geschichte und von der Freiheit. Suhrkamp-Verlag 2006. ISBN: 3-518-29385-0.

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Anfang der sechziger Jahre hielt Theodor W. Adorno an der Frankfurter Universität vier Vorlesungen, darunter die Lehre von der Geschichte und von der Freiheit. Inhaltlich handelt es sich um eine Vorstufe der Hegel und Kant gewidmeten Kapitel der Negativen Dialektik (1966), formal um improvisierte, frei gesprochene Vorträge, die es erlauben, dem Philosophen bei der "Arbeit am Begriff" zuzuschauen.
Der Text versammelt alle wichtigen Themen und Motive der Adornoschen Geschichtsphilosophie: das Schlüsselphänomen der Naturbeherrschung, die Kritik des Existenzials der "Geschichtlichkeit" und schließlich Adornos Opposition zum traditionellen Begriff von Wahrheit als einem Bleibenden, Unveränderlichen, Ungeschichtlichen.

Zum Autor
Theodor Wiesengrund (W.) Adorno, geboren 1903, ist einer der herausragenden Philosophen des 20. Jahrhunderts. Als Vertreter der Kritischen Theorie und der Frankfurter Schule, als Vordenker der Studentenbewegung, als Essayist, Musikkritiker, Komponist und Hochschullehrer hat er die Geistesgeschichte nicht nur der Bundesrepublik entscheidend geprägt. Sein pointierter Stil, die Vielfalt seiner Themen und seine kritische Auseinandersetzung mit der politischen und geschichtlichen Situation haben ihn über die engen Fachgrenzen der Philosophie und Soziologie hinaus bekannt und zu einem der führenden Intellektuellen gemacht, dessen Schriften, Aphorismen und Gedanken mittlerweile zum festen Bestandteil unseres kulturellen Erbes geworden sind.
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Andreas P. Pittler: Samuel Beckett. Originalausgabe. Deutscher Taschenbuch-Verlag 2006. ISBN: 3-423-31082-0.

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Der irische Schriftsteller Samuel Beckett (1906-1989), der englisch und französisch schrieb, wurde insbesondere mit seinen absurden Theaterstücken berühmt. Er selbst fand sein Leben uninteressant, den großen Erfolg von "Warten auf Godot" sah er als "Unfall" an und den Literaturnobelpreis, den er 1969 erhielt, bezeichnete er als "Katastrophe". Die Biografie von Andreas P. Pittler zeigt allerdings: Weder ist Becketts Werk das Ergebnis von Zufälligkeiten noch sein Leben so uninteressant, wie der Dichter behauptete.

Zum Autor
Andreas P. Pittler, geboren 1964 in Wien, studierte Geschichte an der dortigen Universität. Zu seinen Buchveröffentlichungen zählen bislang vier Romane, mehrere Geschichtswerke und Biografien über Bruno Kreisky, Rowan Atkinson und die Komikertruppe Monty Python.
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Katajun Amirpur/Ludwig Ammann (Hrsg.): Der Islam am Wendepunkt. Liberale und konservative Reformer einer Weltreligion. Herder-Verlag, Freiburg 2006. ISBN: 3-451-05665-8.

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Der Mord am niederländischen Filmemacher Theo van Gogh hat die Frage verschärft: Ist der Islam mit der Moderne überhaupt vereinbar? Auch in der islamischen Welt und unter den Muslimen Europas wird diese Frage heftig diskutiert. Die Bereitschaft zur Kritik der eigenen Tradition geht zwar unterschiedlich weit. Aber nicht wenige Denker kommen zu dem Schluss: Eine grundlegende Reform des Islams ist nötig – und möglich.
Themen wie Gewalt, Koranauslegung, Frauenrechte, Demokratie stehen im Zentrum. Dieses Buch zeigt in spannenden Porträts das Gesicht des Islams der Zukunft: Wegweisende Vorschläge zur Rückbesinnung auf den wahren Kern der Religion und Neuauslegung des Glaubens, die hierzulande noch viel zu wenig bekannt sind.

Zu den HerausgeberInnen
Katajun Amirpur, geboren 1971, hat an den Universitäten Bonn und Teheran Islamwissenschaft studiert. Ihre Dissertation über "die Entpolitisierung des Islam – Werk und Wirkung von Abdol Karim Soroush in der islamischen Republik Iran" schrieb sie in Bamberg. Heute widmet sich Amirpur – seit Mai 2003 über ein Emmy-Noeter-Jungprofessorenstipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert – der schiitischen Koranexegese. Aufgewachsen mit den religiösen Geschichten von Anne de Fries und den adaptierten Korangeschichten, gehört Katajun Amirpur zu jenen Expertinnen, die sich kompetent und ohne die Brille einer einseitigen Orientrezeption den modernen Islamwissenschaften widmet.
Ludwig Ammann, geboren 1961, Studium der Islamwissenschaft, Literaturwissenschaft und Völkerkunde in Freiburg im Breisgau. Abschlüsse: M.A. Literaturwissenschaft, Dr. phil. Islamwissenschaft; seit 1988 freie Kunst-, Buch- und Filmkritik u.a. für Süddeutsche Zeitung, Neue Zürcher Zeitung (NZZ), European Photography und Merkur. 1997 Fellow am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen in der Studiengruppe "Sinnkonzepte als Orientierungssysteme".
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Januar 2006

Geert Mak: Der Mord an Theo van Gogh. Geschichte einer moralischen Panik. Suhrkamp-Verlag 2005. ISBN: 3-518-12463-3.



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Am 2. November 2004 liegt der Filmemacher Theo van Gogh in Amsterdam ermordet auf der Straße. Der Attentäter ist ein Marokkaner, der in den Niederlanden geboren wurde und dort aufwuchs. Sein Bekennerschreiben, das er mit einem Messer an den Körper des Opfers geheftet hat, offenbart den radikal-islamistischen Hintergrund der Tat. Ganz Europa ist schockiert. Eine Debatte über die Integration von Einwanderern flammt auf und eskaliert, das Schlagwort vom "Scheitern der multikulturellen Träume" beherrscht die Medien.
Geert Mak hat eine Streitschrift verfasst, die in den Niederlanden starke Diskussionen hervorgerufen hat. Er zeichnet das Bild einer verunsicherten westlichen Gesellschaft, in der Angst zum Ratgeber wird und humanistische Werte unterzugehen drohen. Gleichzeitig erinnert er an die Aufgabe, echte Toleranz zu lehren – mit allen dazugehörigen Konflikten.

Zum Autor
Geert Mak, geboren 1946 in einem friesischen Dorf, war viele Jahre Redakteur des "NRC Handelsblad". Er ist einer der bekanntesten Publizisten der Niederlande und gehört nach drei großen Bestsellern zu den wichtigsten Sachbuchautoren des Landes. Zuletzt erschienen "Amsterdam " (1997), "Wie Gott verschwand aus Jorwerd" (1999), das hocherfolgreiche und viel gelobte Buch "Das Jahrhundert meines Vaters" (2003) sowie "In Europa" (2005).
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Rezensionen
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Früher waren wir weiter (DIE WELT, 11.02.2006)
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Verstörte Niederlande, empörte Niederlande (DIE WELT, 21.01.2006)
- Fremdenhass und Angstsucht (taz, 10.12.2005)

Wilhelm Heitmeyer: Deutsche Zustände, Folge 4. Herausgegeben von Edition Suhrkamp Nr. 2454. Suhrkamp-Verlag 2006. ISBN: 3-518-12454-4.

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Die Langzeitstudie "Deutsche Zustände" legt kontinuierlich Rechenschaft über den sozialen, politischen und mentalen Zustand der Republik ab. Sie untersucht Erscheinungsweisen, Ursachen und Entwicklungen "gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit" anhand von wissenschaftlichen Analysen und anschaulichen Fallgeschichten, Essays, Interviews und – diesmal – einer Fotogeschichte.
In der neuen, vierten Folge stehen Desintegration, Verschiebungen in der politischen Kultur, Diskriminierung und religiös eingefärbte Feindseligkeit im Mittelpunkt. In der Sektion "Fallgeschichten" werden u. a. die Abschottung der Muslime und die Zunahme junger Obdachloser behandelt. Die Essays beschäftigen sich mit den Vorgängen im sächsischen Landtag rund um die NPD, mit der Zukunft des Antidiskriminierungsgesetzes und dem Beitrag der Eliten zur Politikverdrossenheit.

Zum Autor
Dr. Wilhelm Heitmeyer ist Professor an der Universität Bielefeld und Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung.
Verlagsinformation

Fernand Braudel/Georges Duby/Maurice Aymard: Die Welt des Mittelmeeres. Zur Geschichte und Geographie kultureller Lebensformen. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 2006 (Neuausgabe). ISBN: 3-596-16853-8.

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Die mediterrane Welt zeigt (geographisch, gesellschaftlich, ideengeschichtlich und politisch) nicht nur ein "westliches" Gesicht, sondern auch ein "östliches" und ein "afrikanisches"; sie war und ist das Laboratorium nicht einer einzigen, sondern mehrerer Zivilisationen. Eben darin steckt ihre anhaltende Faszinationskraft, die den Reisenden genau so wie den Historiker lockt. Sie führt den anschaulichen Beweis für die Vielsprachigkeit der Lebensformen, für den Bildungsprozess kultureller Identität durch Widerspiel und Nachbarschaft, Öffnung und Selbstbehauptung.
Mit guten Gründen hat man den Mittelmeer-Raum die "Wiege Europas" genannt. Die Geschichte des Abendlandes hat von dort ihren Ausgang genommen. Zugleich liegen dort die Anfänge eines vielfältigen, spannungsvollen Austausches zwischen großen Kulturen. Die mediterrane Welt zeigt (geographisch, gesellschaftlich, ideengeschichtlich, politisch) nicht nur ein "westliches" Gesicht, sondern auch ein "östliches" und ein "afrikanisches"; sie war und ist das Laboratorium nicht einer einzigen, sondern mehrerer Zivilisationen.
Eben darin steckt ihre anhaltende Faszinationskraft, die den Reisenden genauso wie den Historiker lockt. Sie führt den anschaulichen Beweis für die Vielsprachigkeit der Lebensformen, für den Bildungsprozess kultureller Identität durch Widerspiel und Nachbarschaft, Öffnung und Selbstbehauptung. Kein systematisches historiographisches Werk, sondern neun Innenansichten der Mittelmeer-Welt, ihrer Zivilisationszeichen und ihrer geschichtlichen Entwicklungsverläufe.

Rezensionen
"Fernand Braudels "Die Welt des Mittelmeers" ist eine Liebeserklärung." (Herfried Münkler, in: FAZ)
"Was hier vorliegt, ist im Leben des Wissenschaftlers Braudel vielleicht das, was man beim Eiskunstlaufen die Kür nennt. Und in der Tat sind – um im Bilde zu bleiben – bei dieser Kür einige höchste Schwierigkeiten mit einer selten erreichten Virtuosität bewältigt." (NDR-Hörfunk)
"Der schmale Band ist eine geglückte Visitenkarte der Annalles-Schule. Wer bislang noch nichts von dieser französischen Historikergruppe gelesen haben sollte, findet hier eine glänzend formulierte Kostprobe ihrer Thesen und Auffassungen." (Jens Petersen [Dt. Hist. Inst., Rom], in: Annot. Bibliogr. f. d. polit. Bildg.)

Zu zwei der drei Autoren
Fernand Braudel (1902-1986) war nach Marc Bloch und Lucien Febvre die herausragende Gründerfigur der neuen französischen Geschichtswissenschaft. Er hat an französischen und ausländischen Universitäten gelehrt, zuletzt war er Direktor an der École Pratique des Hautes Études in Paris.
Georges Duby, Mediävist und einer der wichtigsten Vertreter der Annales-Schule, wurde 1919 in Paris geboren. Ab 1970 hatte er einen Lehrstuhl als Professor für mittelalterliche Geschichte am College de France und verfasste zahlreiche Abhandlungen über Historie und Kunst des Mittelalters. Seit 1987 Mitglied der Academie française, war Duby unter anderem Vorsitzender im Aufsichtsrat von La Sept sowie Leiter der Zeitschriften "Etudes rurales" und "Moyen Age". Er starb 1996 im Alter von 77 Jahren in Aix-en-Provence.
Verlagsinformation

Joachim C. Fest: Begegnungen. Über nahe und ferne Freunde. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 2006. ISBN: 3-499-62082-0.

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Glänzend erzählte Zeitgeschichte aus nächster Nähe: Bestsellerautor Joachim Fest berichtet über Begegnungen mit prominenten Persönlichkeiten, die sein Leben prägten. Das Spektrum der Bildnisse reicht von Hannah Arendt bis Golo Mann, von Ulrike Meinhof bis Sebastian Haffner. Der intime Blick des Autors erschließt dem Leser nicht nur die einzelne Person, ihre Gedanken und ihre Welt, sondern immer auch ein besonderes Stück deutscher Zeit- und Kulturgeschichte.

Zum Autor
Joachim Fest, geboren 1926 in Berlin, studierte Jura, Geschichte und Germanistik. 1963 wurde der Publizist und Historiker Chefredakteur des Fernsehens beim NDR und veröffentlichte eine Studie über die Führungsfiguren der NS-Herrschaft. 1973-1993 Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Von ihm liegen zahlreiche - sehr bekannte - Fachveröffentlichungen vor.
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Januar – Dezember 2005


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Stand: 04. Januar 2007
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