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Buchtipps im Jahr 2004 –

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Dezember 2004

Gabriele Gillen: Hartz IV – Eine Abrechnung. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 2004. ISBN: 3-499-62044-8.



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Wendezeit in Deutschland, schon wieder. Denn jetzt kommt Hartz IV. Und diesmal wird wirklich alles anders.
Glauben Sie es nicht, wenn hilflose Politiker Ihnen den Abriss des Sozialstaats als Umbau verkaufen wollen! Und wenn schamlose Unternehmenssprecher behaupten, es sei noch nicht genug. Hören Sie besser weg, wenn ahnungslose Journalisten im Pisa-TV die Einschnitte ins soziale Netz auch noch schön rechnen!
Einschnitte? Hartz IV ist mehr als das, wie Gabriele Gillen in dieser fulminanten Streitschrift belegt und beweist: Hartz IV ist der Systemwechsel vom Sozialstaat zum Almosenstaat. Hartz IV steht für eine Politik, die Armut produziert und die Zurichtung der Menschen für die Zwecke der Wirtschaft besorgt. Dieses Buch ist eine überfällige Abrechnung und fordert zugleich dazu auf, die soziale Demokratie zu verteidigen, so lange es noch geht.

Zur Autorin
Gabriele Gillen
"Kölner Schule" Institut für Publizistik, Studium der Politik- und Theaterwissenschaften. Zeitungsredakteurin, Theater- und Filmarbeit, Hörfunkautorin für die ARD, Redakteurin für Politik und Kultur beim Westdeutschen Rundfunk. Veröffentlichungen u.a. "Anschluss verpasst. Armut in Deutschland" (1992), "Tanz auf dem Vulkan. Geschichten über Gewalt", "Das Elend der Welt oder: Die Praxis des Gesundheitswesens", "In einem reichen Land" (2003).
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Udo Ulfkotte: Der Krieg in unseren Städten. Wie radikale Islamisten Deutschland unterwandern. Fischer-Taschenbuch-Verlag 2004 (Aktualisierte Neuausgabe). ISBN: 3-596-16340-4.



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Tatort Deutschland – Terror im Namen Gottes? Deutschland wird unterwandert. Gewaltbereite Islamisten tarnen sich als friedliche Muslime, errichten ein geheimes Netzwerk und pflegen beste Beziehungen zur Al Qaida, Hamas, Hisbollah und anderen Terrorgruppen. Bestsellerautor Udo Ulfkotte hat erstmals dieses Netzwerk der Islamisten mithilfe exklusiver und brisanter Informationen von deutschen Sicherheitsbehörden enttarnt. Er nennt Namen von Personen, Familien und Organisationen, die zum Angriff auf unseren Rechtsstaat rüsten. Ihr Ziel: ein islamischer Gottesstaat.
Wie weit verzweigt die Netzwerke verschiedener militanter islamistischer Gruppen in der Bundesrepublik Deutschland bereits heute sind – dies zeigt der Bestsellerautor Udo Ulfkotte in seinem aufwändig recherchierten Buch.
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November 2004

Werner Abelshauser: Deutsche Wirtschaftsgeschichte seit 1945. C.H. Beck-Verlag 2004. ISBN: 3-406-51094-9.

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Diese Wirtschaftsgeschichte bietet einen profunden Überblick über die ökonomische Entwicklung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg.

Wohl kaum etwas hat die beiden deutschen Staaten stärker geprägt als ihre jeweilige wirtschaftliche Entwicklung. Sie schuf nicht nur Wohlstand und eine materielle Grundlage für die Entfaltung stabiler Formen der Demokratie im Westen, ihre "Magnetwirkung" hat auch die Wiedervereinigung wesentlich gefördert. Diese Wirtschaftsgeschichte bietet einen profunden Überblick über die ökonomische Entwicklung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Ausgangslage, Entwicklung und gegenwärtige Situation der deutschen Wirtschaft werden ebenso behandelt wie die Herausforderungen, die der europäische Binnenmarkt und die wachsende globale Vernetzung der Märkte an sie stellen. Der Schwerpunkt der Darstellung liegt auf der Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik, doch diskutiert Werner Abelshauser auch eingehend die Startbedingungen der DDR-Wirtschaft nach dem Krieg und die Gründe für den Niedergang der ostdeutschen Planwirtschaft. Wie die vereinigte deutsche Wirtschaft die Probleme der Gegenwart meistern kann, wird aus historischer Perspektive untersucht.

Zum Autor
Prof. Werner Abelshauser lehrt als Wirtschaftshistoriker an der Fakultät für Geschichtswissenschaft und Philosophie der Universität Bielefeld. Er ist Gründungsmitglied des "Instituts Weltgesellschaft". Zuletzt erschien von ihm ein vielbeachtetes Buch über die BASF (Beck, 2002)
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Nikolaus Piper: Willkommen in der Wirklichkeit. Wie Deutschland den Abstieg vermeiden kann. Deutscher Taschenbuch-Verlag 2004. ISBN: 3-423-24442-9.

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Wettbewerb und persönliche Freiheit als Paradigmen des kommenden Jahrzehnts
"Globalisierung" ruft bei vielen Menschen neben positiven Eindrücken auch Ängste hervor: Verlust des Arbeitsplatzes, Staatsverschuldung, Einwanderung, sogar unsichere Renten und wachsende Kriminalität, kurz: den Verlust des Vertrauten. Seit der EU-Osterweiterung leben in Deutschlands unmittelbarer Nachbarschaft Menschen, die gut gebildet sind, Zugang zu den europäischen Märkten haben und erstklassige Arbeit für einen Bruchteil des in Deutschland üblichen Lohns verrichten.
Der Wirtschaftsjournalist Nikolaus Piper warnt vor einem "Inseldasein" Deutschlands und setzt sich für ein Umdenken in der Gesellschaft ein. Man müsse die Chancen nutzen, die die Weltwirtschaft biete. Die Paradigmen für die nächsten zehn Jahre könnten daher nicht mehr Sicherheit und Gleichheit sein; sie müssten lauten: Wettbewerb – um Arbeitsplätze, Kapital, Ideen – und persönliche Freiheit.
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Gerhard Schulze: Die beste aller Welten. Wohin bewegt sich die Gesellschaft im 21. Jahrhundert? Fischer-Taschenbuch-Verlag 2004. ISBN: 3-596-16385-4.



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Nach seinem durchschlagenden Erfolg "Die Erlebnisgesellschaft" entwirft Gerhard Schulze in seinem neuen Buch das Bild einer Gesellschaft, die nicht mehr vom Prinzip der permanenten Steigerung dominiert wird. Das Gefüge der Werte verschiebt sich und die Menschen beginnen eine neue Richtung einzuschlagen: Fragen der Lebenskunst, des Zusammenlebens und der Kultur werden wichtiger genommen als zuvor.

Zum Autor
Gerhard Schulze ist Professor für Empirische Sozialforschung an der Universität in Bamberg.
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Hans Leyendecker: Die Korruptionsfalle. Wie unser Land im Filz versinkt. rororo Taschenbücher Nr.61550. Rowohlt-Verlag 2004 (Aktualisierte Ausgabe). ISBN: 3-499-61550-9.



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Korruption hat sich in Deutschland metastasenartig ausgebreitet. Angestellte werden bestochen, Manager leiten Unsummen in die eigene Tasche und Politiker werden "beatmet", wie Schmieren im Jargon der Eingeweihten heißt. Ob Parteispenden oder Industrieskandale, ob schwarze Kassen oder Postenwirtschaft – das Monster, mit dem sich etliche Staatsanwälte derzeit rumzuschlagen haben, stammt nicht aus Sizilien oder Abu Dhabi; die Deutschen selbst haben es erschaffen. Hans Leyendecker, "Star" des investigativen Journalismus, ohne den etliche Skandale, etwa die Flick- und die Kohl-Affäre, nicht ans Licht gekommen wären, spricht sogar von einem flächendeckenden Korruptionssystem – und zeigt, dass es eine ernsthafte Bedrohung für unser Land ist. Anhand von großen Fällen – bekannten wie bislang unbekannten – legt er die Funktionsweise dieser "Schattenordnung" frei. Und er fragt: Wie können wir verhindern, dass die Korruptionsfalle endgültig zuschnappt? Oder haben wir uns mit den mafiösen Verhältnissen in Deutschland längst abgefunden?
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Oktober 2004

Rudolf Sievers (Hrsg.): 1968 – Eine Enzyklopädie. Suhrkamp-Verlag 2004. ISBN: 3-518-12241-X.



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Es ist zur Mode geworden, sich in immer kürzer werdenden Abständen über bestimmte historische Ereignisse oder Lebensformen zu definieren. Alle jenen "Generationen" gemein ist allerdings der – sympathisierende oder abgrenzende – Bezug auf die 68er. Dieser Generation werden die abenteuerlichsten Dinge zugeschrieben: Gewalt gegen Sachen und Personen, ja teilweise sogar der Terrorismus der RAF.
Im Jahre 1968 sprachen die Aktivisten von sich nicht als 68er, sondern als APO, also als außerparlamentarische Opposition. Um die politische Einstellung der APO und ihrer Aktivisten authentisch vor Augen zu stellen, versammelt Rudolf Sievers jene Texte, die die Aktionen der APO beeinflussten. Hier ist also zu erfahren, was die außerparlamentarische Opposition 1968 und davor las. Hier ist zu erfahren, wie die Situationisten Politik machen wollten. Hier ist zu erfahren, welche Änderungen die Hochschulen erfahren sollten. Was hatte es mit dem "Tod der Literatur" auf sich? Warum die Anti-Springer-Demonstrationen, auf denen Vietcong-Fahnen geschwenkt wurden und an deren vorderster Front Peter Weiss und Gaston Salvatore neben Rudi Dutschke marschierten? Was hätte es bedeutet, wenn wie in Paris im Mai 1968 die Phantasie die Macht errungen hätte, und was hätte es bedeutet, wenn die politische Führung der ČSSR entsprechend dem Manifest der 2.000 Worte gehandelt hätte? Warum wandte man sich gegen repressive Toleranz?
Rudolf Sievers hat mit diesem Band also ganz unbescheiden eine Enzyklopädie des Denkens der außerparlamentarischen Opposition versammelt. Dieses Buch stellt die wichtigsten Texte zur Verfügung, die damals prägend waren – und die auch heute noch, über das historische Interesse hinaus, von Belang sind.
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September 2004

Mariam Lau: Harald Schmidt. Eine Biografie. Ullstein-Taschenbuch-Verlag 2004 (Aktualisierte Ausgabe). ISBN: 3-548-36675-9.



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Abend für Abend gelingt es dem Entertainer Harald Schmidt, Zuschauer aller Gesellschaftsschichten vor den Fernseher zu locken, sie trefflich zu unterhalten. Mariam Lau stellt uns diesen Mann vor, zeigt, was er sonst noch macht und beschreibt seine steile Karriere.

Zur Autorin
Mariam Lau, geboren 1962 in Teheran als Tochter des Publizisten Bahman Nirumand, war mehrere Jahre Filmredakteurin der taz. Heute arbeitet sie als freie Journalistin. 1998 erschien ihr Buch "Mae West", im Jahr 2000 ihr Werk "Die neuen Sexfronten. Vom Schicksal einer Revolution".
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August 2004

Gunter Hofmann: Abschiede, Anfänge. Die Bundesrepublik. Eine Anatomie. Ausgezeichnet mit dem Preis "Das politische Buch" 2003 der Friedrich-Ebert-Stiftung. Piper-Verlag 2004 (Aktualisierte Neuausgabe). ISBN: 3-492-24099-2.



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Ist die Bundesrepublik wirklich erstarrt, ängstlich und unregierbar? Gunter Hofmanns Gegenthese lautet: Die Bundesrepublik regiert sich weitgehend selbst. Sie ist zur Zivilgesellschaft geworden, auf die man sich im Zweifel mehr verlassen kann als auf ihre Politiker. Hofmanns Geschichte der Bundesrepublik ist eine brillant geschriebene Analyse, die einen Bogen von den Anfängen der Bonner Republik bis zur rot/grün regierten Berliner Republik schlägt.

Rezension
"Ein Buch, das so etwas wie eine Standardlektüre zur politischen und moralischen Befindlichkeit der Deutschen eingangs dieses Jahrhunderts werden kann." (Deutschlandfunk)
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Juni 2004

Manfred Görtemaker: Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Von der Gründung bis zur Gegenwart. Fischer-Taschenbuch-Verlag 2004. ISBN: 3-596-16043-X.

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Fünfzig Jahre nach der Gründung der BRD bietet das Buch erstmals eine umfassende Gesamtdarstellung ihrer Geschichte von der Teilung Deutschlands bis zur Wiedervereinigung. Der Autor schildert die wichtigsten Stationen in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur und zugleich die Ereignisse und Persönlichkeiten, die die BRD dauerhaft geprägt haben. Einen Schwerpunkt bildet dabei die Frage nach den Grundlagen ihrer bisherigen Stabilität.

Zum Autor
Manfred Görtemaker, geboren 1951, Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und Publizistik in Münster und Berlin, Ausbildung als Journalist. John F. Kennedy Memorial Fellow an der Harvard University. Krupp Foundation Senior Associate am Institute For East-West Security Studies in New York. 1994- 1995 Prorektor der Universität Potsdam. Seit 1993 Professor für Neuere Geschichte an der Universität Potsdam. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte und Politik des 19. und 20. Jahrhunderts.
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Peter Merseburger: Willy Brandt 1913-1992. Visionär und Realist. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Bücherpreis, Kategorie Biografie/Zeitgeschichte 2003. Deutscher Taschenbuch-Verlag 2004. ISBN: 3-423-34097-5.



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Das persönliche Schicksal Willy Brandts ist auf einzigartige Weise mit der politischen Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert verbunden. Sein Lebensweg ist geprägt von einschneidenden Ereignissen, von der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 bis zum Mauerfall 1989. Peter Merseburger hat eine umfassende, auf allen zugänglichen Quellen fußende Biografie des großen Politikers geschrieben.

Willy Brandt polarisierte die politischen Lager wie kein zweiter. Dabei zählt er gleichzeitig zu den wenigen, die in der Politik moralische Maßstäbe gesetzt haben. Peter Merseburger hat für diese erste umfassende Biographie in- und ausländische Archive genutzt und Zugang zum Nachlass Willy Brandts erhalten. Seine langjährigen Recherchen und eine Fülle von Interviews mit Zeitzeugen versetzen Merseburger in die Lage, Willy Brandts Lebensgeschichte in die deutsche Geschichte des 20. Jahrhundertseinzubetten. Anschaulich und mit analytischem Scharfsinn beschreibt Merseburger die Jugend in Lübeck, die Exilzeit in Skandinavien und den politischen Aufstieg nach 1945. Er zeichnet das wechselvolle Leben dieser sozialdemokratischen Jahrhundertgestalt in einer großen, ihre Brüche und Widersprüche umfassenden Biographie Willy Brandts nach, der Visionär und Realist in einem war.

Zum Autor
Peter Merseburger, 1928 in Zeitz geboren, studierte Germanistik, Geschichte und Soziologie. Er war von 1960 bis 1965 Redakteur und Korrespondent beim "Spiegel" und moderierte ab 1967 das Fernsehmagazin "Panorama". 1969 wurde er TV-Chefredakteur des NDR, 1977 ARD-Korrespondent und Studioleiter in Washington, 1982 in Ostberlin und von 1987 bis 1991 in London. Der Autor lebt heute als freier Publizist in Berlin und Südfrankreich.
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Walter van Rossum: Meine Sonntage mit 'Sabine Christiansen'. Wie das Palaver uns regiert. Kiepenheuer & Witsch-Verlag 2004. ISBN: 3-462-03394-8.

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Allsonntäglich entfaltet sich ab 20 Uhr die neue deutsche TV-Dreifaltigkeit: Tagesschau, Tatort, Talk mit Sabine Christiansen. Nach den Mythen der Tagesschau (Staatsmänner, Kriege, Katastrophen, Sport) und den tröstlichen Gewissheiten des Tatorts (Alle haben Dreck am Stecken) sondiert Sabine Christiansen das Gesellschaftsterrain. Unerbittlich stellt sie Fragen, die in das Dunkel unserer Zukunft weisen. Es treten auf: die Lobbyisten und ihre Statthalter im Parlament. Multimillionäre warnen davor, dass es kurz vor zwölf sei. Aber, bitte sehr, man könne ja auch ins Ausland gehen. Politiker führen entschlossen das Drama der Sachzwänge auf. Die große Koalition der Dauerreformer gibt sich die Ehre. Fast noch wichtiger als das, was gesagt wird, ist, was systematisch nicht gesagt wird. Komplexe Themen werden dramatisch vereinfacht und fortan in diese Richtung öffentlich diskutiert. Insofern eignet sich diese Sendung wie keine andere, um zu begreifen, wohin die Deutschland AG steuert.
In 'Meine Sonntage mit "Sabine Christiansen"' schreibt Walter van Rossum hellsichtig, intelligent und bitterböse über eine Medienlandschaft, die die Politik im eigentlichen Sinne längst zu überwuchern droht.

Zum Autor
Walter van Rossum, Jg. 1954, lebt in Köln und Marokko. Studium der Romanistik, Philosophie und Geschichte in Köln und Paris, Promotion 1989. Seit 1981 freier Autor für WDR, Deutschlandfunk, Die Zeit, FAZ und Freitag. Für den WDR moderiert er unter anderem die "Funkhausgespräche". 1988 erhielt er den Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik. Letzte Buchveröffentlichung: "Simone de Beauvoir und Jean-Paul Sartre. Die Kunst der Nähe" (1998).
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Jürgen Habermas: Der gespaltene Westen. Suhrkamp-Verlag 2004. ISBN: 3-518-12383-1.



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Das Kantische Projekt kann nur dann eine Fortsetzung finden, wenn die USA zu ihrem nach 1918 und nach 1945 energisch vertretenen Internationalismus zurückkehren und erneut die historische Rolle eines Schrittmachers auf dem Wege der Evolution des Völkerrechts zu einem "weltbürgerlichen" Zustand übernehmen.
Der einig geglaubte Westen ist gespalten. Jedoch nicht die Gefahr des internationalen Terrorismus hat diese Entwicklung verursacht, sondern eine Politik der US-Regierung, die das Völkerrecht ignoriert, die Vereinten Nationen an den Rand drängt und den Bruch mit Europa in Kauf nimmt. Die Spaltung zieht sich auch durch Europa und durch die USA selbst hindurch. In Deutschland wirkt die Abkehr der US-Administration und der US-Eliten von ihren eigenen Traditionen wie ein Lackmustest. Heute zerfällt die chemische Verbindung, aus der die Westorientierung der Bundesrepublik seit Adenauer bestanden hat, in ihre beiden Elemente: opportunistische Anpassung an die hegemoniale Macht trennt sich von intellektueller und moralischer Bindung an die Prinzipien einer westlichen Kultur.
Auch im Jahr seines 75. Geburtstags erweist sich der politische Denker Habermas wieder als brillanter Analytiker und Stichwortgeber der Republik und des europäischen Geistes. "Der gespaltene Westen" versammelt Beiträge, die infolge der Ereignisse vom 11. September 2001 entstanden, darunter der neue, weit ausgreifende Essay über die Zukunft des Kantischen Projekts einer weltbürgerlichen Ordnung.

Zum Autor
Jürgen Habermas, 1929 in Düsseldorf geboren, studierte 1949-54 an den Universitäten Göttingen, Zürich und Bonn Philosophie, Psychologie, Deutsche Literatur und Ökonomie. Nach seiner Promotion in Bonn arbeitete Habermas zunächst als freier Journalist, bis er 1956 von dem aus dem Exil zurückgekehrten Theodor W. Adorno zur Mitarbeit am wiedereröffneten Institut für Sozialforschung in Frankfurt/Main eingeladen wird. 1983-94 war er Professor für Philosophie in Frankfurt/Main mit dem Schwerpunkt Sozial- und Geschichtsphilosophie, seitdem emeritiert. Habermas publizierte zahlreiche Werke und erhielt viele Auszeichnungen. Zu seinen wichtigsten Werken gehören die "Theorie des kommunikativen Handelns" (1981) und "Strukturwandel der Öffentlichkeit" (1962).
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April 2004

Britta Bannenberg/Wolfgang J. Schaupensteiner: Korruption in Deutschland. Portrait einer Wachstumsbranche. C.H. Beck-Verlag 2004. ISBN: 3-406-51066-3.

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Korruption ist effektiv, attraktiv und lukrativ. Das haben auch Entscheidungsträger in unserer staatlichen Verwaltung und Politik erkannt. Nicht nur in Abu Dhabi oder Sizilien, sondern längst auch in Deutschland bestechen Verbandsfunktionäre und Bauunternehmer Beamte und Politiker. Schmiergeldzahlungen sind in vielen Branchen bereits Teil der Geschäftspolitik und fügen dem Fiskus jährlich Schäden in Milliardenhöhe zu. Unbemerkt von Justiz und Öffentlichkeit konnten weit verzweigte Beziehungsgeflechte heranwachsen, weil Korruption in deutschen Amtsstuben jahrzehntelang tabuisiert wurde. Anhand zahlreicher Originalfälle stellen die Autoren die schillernden Facetten von Bestechung und Bestechlichkeit anschaulich dar. Sie machen deutlich, dass es sich hier nicht um Einzelfälle handelt, sondern um ein flächendeckendes Kriminalitätsphänomen, das die Grundfesten staatlicher Autorität und das Prinzip des freien Wettbewerbs erschüttert.
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Ulrike M. Meinhof: Die Würde des Menschen ist antastbar. Aufsätze und Polemiken. Mit einem Nachwort von Klaus Wagenbach. Wagenbach-Verlag 2004. ISBN: 3-8031-2491-3.

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Diese Ausgabe sammelt alle wichtigen Texte Ulrike Meinhofs aus den Jahren 1959 bis 1969: Beispiele eines entschiedenen Journalismus, der nicht von den Höhen der Macht skandiert, sondern den politischen Widerspruch aufzufinden versteht. Mit Ausnahme der Aufsätze "Provinz und klein kariert" sowie "Falsches Bewußtsein" erschienen sie alle in der Zeitschrift KONKRET, in der Ulrike Marie Meinhof von 1962 bis 1964 Chefredakteurin war.
Diese Auswahl von Kolumnen, Berichten, Reportagen und Polemiken, deren Schwerpunkt auf den programmatischen Texten liegt, wurde wenige Jahre nach ihrem Tod zusammengestellt. Die Texte sind ungekürzt, datiert und (bis auf stillschweigende Rechtschreibkorrekturen) unverändert. Sie lesen sich heute als ein Abriss deutscher Nachkriegsgeschichte und ihrer Deformationen: Meinhof analysiert die Unfähigkeit wirklicher Verarbeitung des Nazismus und die eilige Rekonstruktion der Macht, sie beschreibt das Verkümmern der Demokratie am Fall des Einzelnen – seine Würde wird antastbar.
"Meinhofs Texte sind nicht akrobatisch. Sie überzeugen meist durch ruhigen Ernst, Gründlichkeit der Überlegung und eine Sprache, in der jedes Wort auf die Sache passt." (KONKRET)

Zur Autorin
Ulrike Marie Meinhof, 1934 in Oldenburg geboren, war von 1959 bis 1969 Mitarbeiterin der Zeitschrift KONKRET. 1970 ging sie in den Untergrund, wurde 1972 verhaftet und starb 1976 im Gefängnis Stuttgart-Stammheim.
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Paul Nolte: Generation Reform. Jenseits der blockierten Republik. C.H. Beck-Verlag 2004. ISBN: 3-406-51089-2.

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Deutschland braucht dringend grundlegende Reformen - doch wohin diese Reformen eigentlich führen sollen, das scheint selbst vielen Politikern nicht recht klar zu sein. Paul Nolte analysiert die Schieflagen und Sackgassen, in die wir in den letzten Jahr-zehnten hineingesteuert sind, und plädiert für eine neue Bürgergesellschaft, in der Individualismus, Initiative und Verantwortung nicht im Gegensatz zu einer solidarischen Gemeinschaft stehen. Seine klaren und manchmal provokativen Thesen über die Zumutungen, die wir uns alle in diesem Reformprozess gefallen lassen müssen, sorgen für Zündstoff in einer scheinbar ausgelaugten Debatte. Gegen die ängstliche Verteidigung von Besitzständen ebenso wie gegen die Leichtigkeit der Spaßgesellschaft artikuliert sich hier die wache intellektuelle Stimme einer "Generation Reform".

Zum Autor
Paul Nolte, geboren 1963, studierte Geschichtswissenschaft und Soziologie in Düsseldorf, Bielefeld und Baltimore. 1993/94 war er Fellow an der Harvard University, 1998/99 am Wissenschaftskolleg zu Berlin. Seit 2001 ist er Professor für Geschichte an der International University Bremen. Er lehrt und forscht im Bereich der Politik-, Sozial- und Kulturgeschichte vor allem Deutschlands und der USA seit dem 18. Jahrhundert. Seine politischen und sozialkritischen Essays haben in den letzten Jahren breite Aufmerksamkeit in Öffentlichkeit und Politik gefunden. Von ihm liegt bei C.H. Beck vor: "Die Ordnung der deutschen Gesellschaft" (2000).
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Hans Leyendecker: Die Korruptionsfalle. Wie unser Land im Filz versinkt. Rowohlt-Verlag 2003. ISBN: 3-498-03915-6.



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Bestechung, Vorteilsnahme, Ämterpatronage, Lobbykratie, schwarze Kassen, Spendenskandale und die ganz alltägliche Gier des großen und des kleinen Mannes: Der "Chefenthüller der Republik" Hans Leyendecker, ohne den Skandale wie die Flick- und die Kohl-Affäre nichts ans Licht gekommen wären, beschreibt das wuchernde Geflecht der Korruption in Deutschland und legt offen, wie und warum sie funktioniert. außerdem gibt er in 20 Anregungen, was getan werden muss, damit Deutschland nicht im Sumpf untergeht.
Mit bisher unbekannten Fakten über den Wuppertaler Bauskandal (Leyendecker schreibt: "Johannes Rau könnte theoretisch mitbekommen haben, wie Geschäftsanbahnungen laufen, wie Freundschaftsbeziehungen sind. Diese Korruption, die da war, ist ja ein Geschäft des Gebens und Nehmens. Partei und Wirtschaft, aber auch Personen untereinander, die irgendwo in der Stadtverwaltung was zu sagen haben. Er hatte zu diesen Leuten Kontakt, aber dass er selbst genaue Kenntnis von irgendwelc
hen anrüchigen Dingen hatte, bezweifle ich stark“), die Kölner Müllaffäre, den Mannesmann-Abfindungsdeal, Leo Kirchs Geschäfte mit Altkanzler Kohl und einem Extrakapitel über Jürgen W. Möllemann.
Exklusiv in diesem Buch: der Beratervertrag des Medienunternehmers Leo Kirch mit Altkanzler Helmut Kohl. Die Formulierungen des Vertrags sind abenteuerlich. Fast wird mehr Wert darauf gelegt, was Kohl für Kirch nicht tun musste, als dass klar gesagt wird, was er denn für 600.000 DM jährlich zu tun hat. Der Verdacht drängt sich auf: "Ein Dankeschön-Vertrag" für zuvor erbrachte Dienste des Bundeskanzlers für den Unternehmer, als er noch im Amt war?
"Ich glaube nicht, dass Helmut Kohl käuflich war. Ich glaube, dass er Entscheidungen für Freunde gemacht hat, weil er auch von den Entscheidungen überzeugt war. Das war im Fall Kirch so, dass er ihm auch an verschiedener Stelle geholfen hat. Er hat das als Freundschaftsdienst verstanden; wenn es denn nachher aus purer Freundschaft Geld gab, gab es nicht Geld für die Leistung von Dr. Helmut Kohl, aber für die Beziehungen, die er hatte. So ist, glaube ich, sein System zu verstehen", schreibt Leyendecker.
Korruption scheint Männersache zu sein, an einer Stelle schreibt es Leyendecker auch. Und so wundert es nicht, dass es neben dem Geld immer wieder um schnelle Autos, Saufgelage, Frauen und Fußball geht. Ein wortwörtlich schrecklich unterhaltsames Buch mit beachtlicher Detail- und Recherchetiefe. Zum Aufrütteln über die mittlerweile eingekehrten Zustände in Deutschland allemal geeignet.

Quellen: Verlagsinformation/NDR-Info

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Januar – Dezember 2003


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Stand: 06. Januar 2007
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