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Buchtipps im Jahr 2007 –

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Januar 2007

 

Wilhelm Heitmeyer (Hrsg.): Deutsche Zustände, Folge 5. Edition Suhrkamp Bd. 2484. Suhrkamp-Verlag 2007. ISBN: 978-3-518-12484-0.



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Auf zehn Jahre Laufzeit angelegt, erreicht das Projekt "Deutsche Zustände" mit Folge 5 seine Mitte: Zeit für eine Zwischenbilanz von fünf Jahren "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" in Deutschland. Erstmals werden in dieser Studie Unterschiede feindseliger Mentalitäten in verschiedenen Regionen dieses Landes aufgezeigt.
In Folge 5 steht neben der Bilanz die Entwicklung von Orientierungslosigkeit in der politischen Mitte im Zentrum. Die 2004 neu erhobene Antisemitismuskonzeption als Umwegkommunikation über antisemitische Israelkritik wird wieder eingefügt, um zu analysieren, ob es einen Anstieg gibt in Kombination mit der Abnahme des klassischen Antisemitismus.
Außerdem werden neue Fragen zur Abwertung von Obdachlosen, Homosexuellen und Behinderten gestellt. Wie immer machen Fallgeschichten und ein Interview die Analyse der Zahlen lebendig. Entstanden ist ein Porträt von Deutschland im Umgang mit Minderheiten.

Zum Autor
Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer ist Professor an der Universität Bielefeld und Leiter des Instituts für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung.
Verlagsinformation

Georg Meck: Das Geld kriegen immer die anderen. Wofür arbeiten wir eigentlich? Eine Abrechnung. Eichborn-Verlag 2007. ISBN: 978-3-8218-5664-3.



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Am 1. Januar tritt die größte Steuererhöhung der Nachkriegsgeschichte in Kraft. Doch wohin fließen all die Milliarden? Wer bezahlt für wen? Der Volkswirt Georg Meck hat sich die Gehaltszettel vorgenommen und ganz konkret nachgerechnet. Jeder zweite erwirtschaftete Euro geht über Steuern und Sozialabgaben an den Staat. Ökonomischer Irrsinn, völlig undurchsichtig, in sich widersprüchlich. Kein Wunder, dass die gesellschaftliche Debatte an Schärfe gewinnt: Arm gegen Reich, Arbeitende gegen Sozialhilfeempfänger, Jung gegen Alt, Ost gegen West, Eltern gegen Kinderlose.
Dieses Buch schafft endlich Durchblick, prüft die Argumente in dem Disput und legt die wahren Interessen offen. Ausgehend vom einzelnen Gehaltszettel unterschiedlicher Haushaltstypen, wird die staatliche Umverteilung analysiert: im ersten Schritt die direkten Abzüge, und dann der indirekte Zugriff über Verbrauchssteuern vom Sekt bis zum Benzin. Dabei wird deutlich, wer die sicheren Profiteure der Umverteilung sind.

Leseprobe
Irgendetwas ist ins Rutschen gekommen in Deutschland. Nicht einmal 41 Prozent der Bundesbürger finanzieren ihren Lebensunterhalt noch selbst. Wer es tut, der hat von seiner Arbeit immer weniger. Zeile für Zeile auf dem Gehaltszettel schnurrt Brutto zu Netto. Steuern und Sozialabgaben, alles weg. Das Geld nimmt der Staat und verteilt es – und immer kriegen es die anderen. Und die anderen, das ist die Kehrseite der Entwicklung, die werden immer mehr.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ist seit dem Jahr 1993 um 2,4 Millionen gesunken: minus 8,5 Prozent (bis Mitte 2005). Gerade 26,3 Millionen Menschen zahlen noch in die Sozialkassen. Nur zur Erinnerung: 80 Millionen Bundesbürger müssen jeden Tag ernährt werden. Und so wird immer schwieriger, was von Jean-Baptiste Colbert am Hofe des Sonnenkönigs Ludwig XIV. einst zur höchsten Form der Staatskunst erhoben wurde: "die Gans so zu rupfen, dass man möglichst viel Federn bei möglichst wenig Geschrei bekommt."
Oh doch, Frau Merkel, Herr Steinbrück: Wir haben verstanden. Und wir schreien auch. Wir sehen sehr wohl, was Sie uns abverlangen. Mehrwertsteuer hoch. Rente teurer, Gesundheit sowieso. Kein Wunder, wenn der Finanzminister sich hinstellt und proklamiert, er sei »der direkte Nachfolger von Colbert«. Und dann reden Politiker wie der SPD-Chef Kurt Beck immer noch davon, der Staat sei unterversorgt. Die Steuerquote zu niedrig. So ignoriert der Pfälzer munter, dass wir schon jetzt die Hälfte des Jahres für den Staat arbeiten. Für die anderen. Jeder zweite erwirtschaftete Euro geht durch die Finger des Staates. Was wird aus all den Milliarden? Welche Gegenleistung erhalten wir dafür? Und überhaupt: Ist das alles gerecht? [...]
Die Nettoreallöhne, das was nach Abzug von Steuern, Abgaben und Inflation übrig bleibt, sind in Deutschland heute niedriger als vor 15 Jahren. In dem Maße, in dem die Belastungen steigen, gewinnt die gesellschaftliche Debatte an Schärfe: Die Unterschicht wird zum Thema. Arm stellt sich gegen Reich, Jung gegen Alt, Ost gegen West, Eltern gegen Kinderlose. Jede Gruppe fühlt sich übervorteilt, ruft nach Gerechtigkeit und fordert größere Opfer – von den anderen. Die Argumente in diesem Verteilungskampf werden anhand von Zahlen und Fakten geprüft, die Hintergründe offengelegt. Und auch die Sieger der Umverteilung treten auf: das Heer der Bürokraten, die Verschwender und die Abzocker.

Zum Autor
Georg Meck, geboren 1967, studierte an der Universität Tübingen Volkswirtschaftslehre, Spanisch und Politik. Nach dem Examen arbeitete er beim Nachrichtenmagazin Focus, zuletzt als EU-Korrespondent für Wirtschafts- und Finanzthemen in Brüssel. Seit fünf Jahren schreibt er als Wirtschaftsredakteur für die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Er lebt mit Frau und drei Kindern in der Nähe von Frankfurt/Main.
Verlagsinformation

Januar – Dezember 2006


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Stand: 06. Januar 2007
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