Soziologie

Buchtipps im Jahr 2003 –

Soziologie aktuellSoziologie 2006Soziologie 2005Soziologie 2004Soziologie 2003


Dezember 2003

Manuel Castells: Das Informationszeitalter. 3 Bände: Der Aufstieg der Netzwerkgesellschaft / Die Macht der Identität / Jahrtausendwende. UTB-Verlag 2003 (Unveränderte Studienausgabe). ISBN: 3-8252-8262-7.



Band 3: Jahrtausendwende

mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Manuell Castells entwirft in seinem dreibändigen Werk eine grandiose Darstellung des Informationszeitalters. Auf der Grundlage reichhaltigen empirischen Materials beschreibt, analysiert und interpretiert er die Entwicklung unserer Welt von der Industriegesellschaft zur Informationsgesellschaft.
"Wir leben in einem Zeitalter intensiven und rätselhaften Übergangs, das vielleicht Veränderung über das Zeitalter der Industrie hinaus einläutet. Aber wo sind die großen soziologischen Werke, die diesen Übergang kartieren? Intellektuell schwächliche Erzählungen über die Informationsgesellschaft und leeres Gerede über die Post-Moderne und substanzielle gesellschaftliche Interpretationen. Daher kommt die Wichtigkeit von Manuel Castells dreibändigem Werk, in dem er versucht, die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Dynamiken des Informationszeitalters zu skizzieren. Es ist nicht zu hoch gegriffen, dieses Werk mit Max Webers 'Wirtschaft und Gesellschaft' zu vergleichen." (Anthony Giddens, Direktor der London School of Economics, The Times Higher Education Supplement, London)

Band I: Der Aufstieg der Netzwerkgesellschaft
Im ersten Band der Trilogie betrachtet Castells die ökonomische und gesellschaftliche Entwicklung im Informationszeitalter. Dabei werden die sozialen Prozesse ebenso untersucht wie die politischen Probleme des Nationalstaats und der Demokratie.

Band II: Die Macht der Identität
Castells zeigt im zweiten Band die beiden großen gegenläufigen Trends in unserer Welt: Globalisierung und Identität.

Band III: Jahrtausendwende
Der dritte Band beinhaltet das Resümee der Trilogie und gibt eine fundierte Zusammenfassung der Castellschen Analyse.

Zum Autor
Manuel Castells, geboren 1942, ist Professor für Soziologie
sowie für Stadt- und Regionalplanung an der University of California, Berkeley (USA), und Mitglied der European Academy. Er lehrte und forschte an zahlreichen Universitäten in Europa, Asien, und Lateinamerika und ist Autor von über zwanzig Büchern, darunter auch der berühmten Trilogie "The Information Age" (deutsch: "Das Informationszeitalter").

Verlagsinformation


Weitere Informationen
Leseproben und Rezensionen (Leske + Budrich-Verlag)
Rezensionen (Leske + Budrich-Verlag)

Horizont ohne Silberstreif. Noch einmal: Manuel Castells' "Informationszeitalter"
(NZZ, 29.04.2003)

Manfred Wöhlcke: Das Ende der Zivilisation. Über soziale Entropie und kollektive Selbstzerstörung. Deutscher Taschenbuch-Verlag 2003 (Überarbeitete Neuausgabe). ISBN: 3-423-34054-1.

show Cover

mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Schonungslos, provokant und mit bissiger Ironie erläutert diese Streitschrift die alles andere als hoffnungsvollen Entwicklungsperspektiven der menschlichen Gesellschaft. Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, dass in sozialen Systemen bestimmte Kräfte wirksam sind: einerseits die Tendenz zur Syntropie, zum Aufbau und zur Aufrechterhaltung von Ordnung, andererseits die Tendenz zur Entropie, zur Unordnung, zum Verfall.
Mit einer gehörigen Portion schwarzen Humors erläutert der Autor die Faktoren globaler Zerfallserscheinungen – Wachsende Unterschiede zwischen Arm und Reich, Überbevölkerung, Umweltzerstörung, Aufrüstung, Flüchtlingsbewegungen, Drogen, Krankheiten –, analysiert die Perspektiven der Entwicklungsländer und zeigt anhand der hoch entwickelten Gesellschaften, wie weit die selbst zerstörerischen Tendenzen und moralischen Defizite in allen Bereichen des sozialen Systems bereits fortgeschritten sind.
Das Fazit ist provozierend pessimistisch: "Die Zukunft wird in der Vergangenheit vorbereitet und beginnt jetzt. Sie zeigt einen stabilen Trend in die falsche Richtung." Höchste Zeit zum Nach- und Umdenken, denn "die Erlösung kommt nicht durch Social Engineering, Fasten, Rebirthing, Kräutertee, den deutschen Ethik-Rat oder ähnliche Heilswege mittlerer Reichweite".

Rezensionen
"Das Buch ist ein Vergnügen." (Der Tagesspiegel)
"Brüllend komisch und doch leichenbitterernst." (Die Presse)

Zum Autor
Manfred Wöhlcke, geboren 1942 in Berlin, aufgewachsen in Brasilien, ist Soziologe. Er promovierte 1969 mit einer religionssoziologischen Dissertation. Seine Habilitationsschrift behandelte soziale Aspekte der abhängigen Industrialisierung. Wöhlcke arbeitet an einem Forschungsinstitut für internationale Politik und Sicherheit. Zahlreiche Publikationen zur Entwicklungsproblematik, u.a. "Brasilien – Anatomie eines Riesen" (3. Auflage 1991), zwei Gedichtbände und ein Roman.
Verlagsinformation

Weitere Informationen
Auszug aus dem Vorwort

Christiane Grefe/Mathias Greffrath/Harald Schumann: ATTAC – Was wollen die Globalisierungskritiker? Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 2003. ISBN: 3-499-61636-X.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
"Globalisierung von unten – entwaffnet die Finanzmärkte!" Unter diesem Leitspruch hat sich die Bewegung ATTAC formiert, die weltweit gegen die Auswüchse der Globalisierung sowie für eine umwelt- und sozialgerechte Verteilung des Wohlstands kämpft. Immer mehr Menschen, auch in Deutschland, schließen sich dem Netzwerk von ATTAC an. Die drei AutorInnen (Grefe – DIE ZEIT, Greffrath – taz, Schumann – DER SPIEGEL) geben konkrete Antworten auf die Fragen, was die Globalisierungskritiker wollen, was auf dem Spiel steht und wie sie versuchen, eine andere Politik zu erzwingen. Nun erscheint das erste Buch über die spektakuläre Protestbewegung, die im Begriff ist, die Agenda der Weltpolitik zu verändern, als günstige Taschenbuchausgabe.
Verlagsinformation


Neben der Hintergrundinformation über ATTAC liefert das Buch auch Informationen zur aktuellen Diskussion über das Thema Globalisierung. Es ist mit seinen vielen praktischen Beispielen und interessanten Fakten auch als Fortsetzung des Bestsellers "Die Globalisierungsfalle" zu verstehen. Als Einstiegslektüre zum Thema "Globalisierung" ist das Buch gut geeignet und bietet ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Wer sich tiefergehend mit der Globalisierungsproblematik auseinandersetzen möchte, wird jedoch zu anderen Büchern greifen müssen.
Michael Kraus


Zu den AutorInnen
Dipl. Ingenieur Harald Schumann, 1957 in Kassel geboren, studierte in Marburg und Berlin. Von 1984 bis 1986 war er Redakteur bei der Berliner "Tageszeitung", von 1986 bis 2004 arbeitete er als Redakteur für den "SPIEGEL".

Christiane Grefe, geboren 1957 in Lüdenscheid, lebt am liebsten aus dem Koffer. Sie schreibt als freie Autorin u.a. für "GEO", "taz" und die "Süddeutsche Zeitung", Buchveröffentlichungen u.a. "Das Ende der Spielzeit. Wie wir unsere Kinder "verplanen" (1995).
Mathias Greffrath war Chefredakteur der "Wochenpost", arbeitet jetzt als freier Autor. Zahlreiche Publikationen.
Verlagsinformation

Jochen Becker/Stephan Lanz (Hrsg.): Space / / Troubles: Jenseits des Guten Regierens: Schattenglobalisierung, Gewaltkonflikte und städtisches Leben. b-books-Verlag, Juni 2003 (1. Auflage). ISBN: 978-3-933557-51-3.



mehr Infos

bestellen

Der von Jochen Becker und Stephan Lanz herausgegebene Band "SPACE // TROUBLES" ist zugleich die erste Veröffentlichung der Reihe metroZones, die während der nächsten zwei Jahre das an der Berliner Volksbühne stattfindende Projekt "ErsatzStadt" dokumentiert. "ErsatzStadt" untersucht in unterschiedlichsten Präsentationsformen und -foren "Metropolen im globalen Maßstab, ihre städtischen Alltagspraktiken und räumlichen Aneignungsformen". "SPACE // TROUBLES" ist der Dokumentationsband des zum Projektauftakt abgehaltenen Symposion "Jenseits des Guten Regierens: Schattenglobalisierung, Gewaltkonflikte und städtisches Leben".
Welche Ordnungen und welche Turbulenzen durchziehen die Räume der globalen Metropolen? Während die Politik des Guten Regierens die widerstreitenden Interessen in einer Stadt zu harmonisieren sucht, präsentiert das Buch Materialien aus den Rissen dieses hegemonialen Projekts. Sichtbar gemacht werden die alltäglichen Konflikte des regulierten urbanen Lebens in den Slums und gated communities, in Kriegs- und Protektoratsgebieten. Space / / Troubles trägt erzählerische und sozialwissenschaftliche Beiträge zusammen, die mit Bildmaterialien verschränkt werden.
Gutes Regieren meint hier nicht einen Maßstab für die politische Steuerung von Städten, sondern verweist auf das Konzept der Good Governance, mit dessen Hilfe internationale Institutionen wie die Weltbank auf globaler Ebene marktfreundliche politische Reformen durchsetzen. "Jenseits des Guten Regierens" fragt vor diesem Hintergrund: Wie werden Städte im Zuge der im Schatten liegenden, schmutzigen Globalisierungsprozesse produziert, regiert und angeeignet? Dabei geht es ebenso um gewaltsame Mikrokonflikte oder Neue Kriege wie um globalisierte Gewaltökonomien des Raubbaus, Drogen- oder Menschenhandels, um privatisierte Sicherheitsdienste wie um Terrorismus und seine Bekämpfung, um staatliche Repression wie um religiös / ideologisch konnotierte lokale Aufstände.
Der Sammelband soll zugleich Diskussionen über die Bedingungen emanzipativer Praktiken und internationalen Campaignings anregen.
Verlagsinformation

Weitere Informationen
- Symposion "Jenseits des guten Regierens" (13.-15.12.2003)
- Rezensionen



Plakat zum Symposion
"Jenseits des guten Regierens" (13.-15.12.2002)

Peter Kemper/Ulrich Sonnenschein (Hrsg.): Glück und Globalisierung: Alltag in Zeiten der Weltgesellschaft. Suhrkamp-Taschenbuch-Verlag 2003. ISBN: 3-518-45546-X.

show Cover

mehr Infos

bestellen

"Globalisierung" – DAS Zauberwort des ausgehenden 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts. Doch hinter der verheißungsvollen Fassade einer weltumspannenden Kommunikationsgemeinschaft verbirgt sich zunehmend Unsicherheit: Festgefügte Ordnungen scheinen zu zerfallen, Sinnverluste allerorten! Zwar fasziniert das Versprechen größerer Durchlässigkeit und Beweglichkeit durch eine grenzenlose Vernetzung. Aber während die Menschen in ihrer neu geschaffenen digitalen Welt Verbindung über Verbindung knüpfen, erleben sie gleichzeitig eine beispiellose Zersplitterung ihrer vertrauten Umgebung und sind nicht nur in ökonomischer, sondern auch in psychologischer Hinsicht gefordert.
Nach dem erfolgreichen Reader "Globalisierung im Alltag", der mit Grundlagentexten das Neue Funkkolleg des Hessischen Rundfunks "Glück und Globalisierung" begleitete, fasst dieser Band nun die Ergebnisse der Sendereihe zusammen: 26 Autoren gehen in ihren Originalbeiträgen der Frage nach, welche Zumutungen, aber auch überraschende Chancen der globalisierte Alltag für den Einzelnen bereithält.
Verlagsinformation

November 2003

Ulrich Beck/Natan Sznaider/Rainer Winter (Hrsg.): Globales Amerika? Die kulturellen Folgen der Globalisierung. Cultural Studies Vol. 4. Transcript-Verlag 2003. ISBN: 3-89942-172-8.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Seit einigen Jahren wird in den Sozial- und Kulturwissenschaften international kaum ein Phänomen so lebhaft diskutiert wie das der Globalisierung. Nachdem die zu Anfang vorherrschende Sichtweise von Globalisierung als Entwicklung einer homogenen Weltkultur zunehmend an Evidenz verlor, rücken die lokal unterschiedlichen kulturellen Praktiken und Perspektiven als Teil von Globalisierung ins Zentrum des Interesses. Diese Neujustierung des Fokus erlaubt auch längst überfällige neue Lesarten des vermeintlich einfachen Verhältnisses von "Amerikanisierung" und Globalisierung.
Dabei wird deutlich, dass die oft als "Amerikanisierung" wahrgenommene Globalisierung weltweit heterogene Resonanzen erzeugt, hybride Kulturen, Fluchtlinien und Gegenbewegungen treten gleichermaßen hervor. Der Band "Globales Amerika?", in dem sich einige der prominentesten Denker der Globalisierung zu Wort melden, präsentiert anregende Lektüren dieser bislang wenig beleuchteten Seite der Globalisierung und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des Problems insgesamt. Für das 21. Jahrhundert erweist sich die Perspektive eines "methodologischen Kosmopolitismus" (Ulrich Beck) als richtungweisend.

Zu den Herausgebern
Ulrich Beck ist Professor für Soziologie an der Universität München und Visiting Centennial Professor an der London School of Economics and Political Science.
Natan Sznaider lehrt Soziologie am Academic College in Tel-Aviv.
Rainer Winter ist Professor für Medientheorie und Cultural Studies sowie Direktor des Instituts für Medien und Kommunikationsstudien an der Universität Klagenfurt.
Verlagsinformation

Eva Illouz: Der Konsum der Romantik. Liebe und die kulturellen Widersprüche des Kapitalismus. Frankfurter Beiträge zur Soziologie und Sozialphilosophie, Band 4. Campus-Verlag 2003. ISBN: 3-593-37201-0.

show Cover

mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Romantische Liebe gilt als letztes Refugium in einer kommerzialisierten Welt. Dieses Buch dagegen beleuchtet, wie sich die Paarbeziehung unter dem Einfluss des totalen Konsums verändert hat.

Zu den kulturellen Widersprüchen, die den Kapitalismus kennzeichnen sollen, gehört der Gegensatz von romantischem Liebesideal und der kalten Welt der Ökonomie. Das in den USA preisgekrönte Buch zeigt dagegen auf, inwiefern die beiden Sphären sich längst wechselseitig beeinflussen und ineinander übergehen: So, wie die Konsumsphäre in wachsendem Maße auf die Erzeugung romantischer Gefühlszustände abzielt, so geraten die Intimbeziehungen immer stärker in Abhängigkeit von der Inszenierung und dem Erlebnis des Konsums. Die kollektive Utopie der Liebe, einst als Transzendierung des Marktes idealisiert, ist im Prozess ihrer Verwirklichung zum bevorzugten Ort des kapitalistischen Konsums geworden.

Rezension
"Was mich an diesem Buch am stärksten beeindruckt, ja fasziniert hat, ist die Souveränität, mit der hier kühle Beobachtungsgabe und soziologisches Ethos wieder miteinander verknüpft worden sind: Gestützt auf Interviews, Werbekampagnen, Frauenmagazine und Ratgeberliteratur gelingt es Eva Illouz, detailliert die wachsende Kolonialisierung der Liebe durch Kommerz und Konsum aufzuzeigen, ohne dabei die hartnäckigen Bemühungen der Subjekte um die Verwirklichung der romantischen Utopie zu verraten." (Axel Honneth)

Zur Autorin
Eva Illouz ist Dozentin am Fachbereich für Soziologie und Anthropologie der Hebräischen Universität in Jerusalem. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Soziologie der Emotionen, der Konsumgesellschaft und der Medienkultur. Zuletzt erschien von ihr "Oprah Winfrey and the Glamour of Misery: An Essay on Popular Culture" (Columbia University Press, 2003).

Verlagsinformation

Oktober 2003

Karl Schlögel: Im Raume lesen wir die Zeit. Über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik. Hanser-Verlag 2003. ISBN: 3-446-20381-8.

show Cover

mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Was sagt uns der Grundriss einer US-amerikanischen Stadt über den US-amerikanischen Traum? Wie haben Eisenbahn, Auto und Flugzeug unseren Sinn für Distanzen verändert? Auf solche Fragen geben herkömmliche Geschichtsbücher keine Antwort. Karl Schlögel findet sie an überraschenden Stellen: in Fahrplänen und Adressbüchern, auf Landkarten und Grundrissen. Er holt damit die Geschichte an ihre Schauplätze zurück, macht sie anschaulich, lebendig und wunderbar lesbar.


Zum Autor
Karl Schlögel, geboren 1948 im Allgäu, hat an der Freien Universität Berlin, in Moskau und St. Petersburg Philosophie, Soziologie, Osteuropäische Geschichte und Slawistik studiert und lehrt an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder.

Verlagsinformation

Michael Thumann (Hrsg.): Der Islam und der Westen: Navid Kermani, Adam Garfinkle, Amr Hamzawy u.a. über Säkularisierung und Demokratie im Islam. Berliner Taschenbuch-Verlag 2003. ISBN: 978-3-8333-0075-2.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Seit dem 11. September 2001 und dem Irakkrieg 2003 ist das Verhältnis des Westens zur islamischen Welt stark belastet. Misstrauen und bisweilen Hass verstellen den Blick. Die Anschläge gegen die USA und der Sturz Saddam Husseins haben viele Fragen aufgeworfen: Muss nicht der Rechtsstaat vor freien Wahlen aufgeworfen. Muss nicht der Rechtsstaat vor freien Wahlen kommen? Lässt sich der Nahe Osten mit Gewalt demokratisieren? Ist der Islam mit der säkularen Moderne und damit auch mit der Demokratie vereinbar? Sind Religion und pluralistische Toleranz unaufhebbare Gegensätze? Lässt sich die Realität muslimischer Gesellschaften aus dem Koran ableiten?
Diese Fragen stellten internationale Wissenschaftler und Journalisten in einer Serie der Wochenzeitung "DIE ZEIT" über Säkularisierung und Demokratie, die in diesem Buch erweitert und aktualisiert präsentiert wird. Mit Beiträgen von Navid Kermani, Adam Garfinkle, Ronald D. Asmus, Abbas Beydoun, Amr Hamzawy, Georg Brunold, Mordechai Lewy, Bassam Tibi, Yasar Nuri Öztürk, Nasr Hamid Abu Zayd und Michael Thumann.

Zum Herausgeber
Michael Thumann, geboren 1962, studierte Geschichte, Politik und Slawistik in Berlin, New York und Moskau. Seit 1992 berichtete er als Korrespondent der ZEIT über Südosteuropa, von 1997 bis 2001 als deren Moskauer Korrespondent über Russland und Zentralasien. Heute koordiniert Michael Thumann in Hamburg die außenpolitische Berichterstattung der ZEIT.

Verlagsinformation

Ziauddin Sardar/Meryl Wyn Davies: Woher kommt der Hass auf Amerika? Zu Klampen-Verlag 2003. ISBN: 3-934920-28-4.



mehr Infos

bestellen

Wir dürfen, so tönt es spätestens seit dem Angriff der USA auf den Irak von überall her, nicht in Amerikafeindlichkeit verfallen. Auch der artigste Appell aber schafft die Tatsachen nicht aus der Welt. Und Tatsache ist, dass viele Menschen Amerika hassen: nicht nur im Nahen Osten, sondern auch in den Entwicklungsländern und Europa.
Speist sich der allgegenwärtige Hass auf Amerika nur aus dem Ressentiment der Dummen, Unfähigen und Zurückgebliebenen dieser Welt? Oder wird er durch die ungezügelte Dominanz der ersten Hypermacht der Geschichte geradezu herausgefordert? Sardar und Davies untersuchen die globalen Auswirkungen der militärgestützten Außenpolitik, der neoliberalen Wirtschaftsmacht und der populärkulturellen Hegemonie der USA. Sie kontrastieren diese Auswirkungen mit dem US-amerikanischen Selbstbild.
Deutschland hat den Vereinigten Staaten von Amerika viel zu verdanken. Nicht nur die Befreiung vom Faschismus, sondern auch eine stabile Demokratie, Rechtsstaat und Wohlstand. Dennoch müssen die dramatischen Auswirkungen der amerikanischen Hegemonie auch in Deutschland reflektiert werden. Der Band "Woher kommt der Hass auf Amerika?" trägt mit seiner nüchternen Analyse dazu bei, dass der Hass nicht angestachelt wird, sondern dass es zu einem Verständigungsprozess zwischen den Völkern kommt
der Bedingung für einen vernünftigen Interessenausgleich.

Verlagsinformation

Bartholomäus Grill: Ach, Afrika. Berichte aus dem Inneren eines Kontinents. Siedler-Verlag 2003. ISBN: 3-88680-754-1.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Wenn heute vom "schwarzen Erdteil" die Rede ist, werden apokalyptische Töne angeschlagen. Afrika hat keine geostrategische Bedeutung, sein Anteil am Welthandel ist marginal. Es wird abgeschrieben als hoffnungsloser Fall. Mit "Ach, Afrika" zeichnet einer der besten Kenner ein realistisches Bild des Kontinents in allen seinen Facetten.
Bartholomäus Grill, seit vielen Jahren Afrika-Korrespondent der "ZEIT", zeigt die verheerenden Folgen des Sklavenhandels und der Kolonialherrschaft, widerlegt aber zugleich die postkolonialen Verschwörungstheorien, die alle Schuld an der Misere bei der Ersten Welt suchen. Die Hauptverantwortung liege bei den Afrikanern selbst, bei despotischen Präsidenten und plündernden Eliten. Die Modernisierung Afrikas, so Grills provozierende Kernthese, musste scheitern, weil die Afrikaner sich ihr verweigert haben.
Das alte Afrika ist gestorben, das neue noch nicht geboren. Grill beschreibt einen zwischen Tradition und Moderne zerrissenen Kontinent. Die Welt im Süden der Sahara befindet sich in einem Umbruch wie Europa während des Dreißigjährigen Krieges. Staaten zerfallen, Bürgerkriege flammen immer wieder auf, Millionen von Menschen irren heimatlos umher. Aids rafft ganze Völkerschaften hin. Es könnte Jahrzehnte dauern, ehe sich zwischen Khartum und Kapstadt eine stabile Ordnung herausbildet.
Afrika ist eine Welt der Widersprüche, geprägt durch die reiche Vorstellungswelt seiner Menschen, ihre sozialen Regeln und Rituale, ihre Träume und Tabus, ihre Machtstrukturen und Glaubenssysteme. Diese Welt erscheint oft roh und gewalttätig, dann wieder zeitlos heiter und gelassen. Bartholomäus Grill hat sie uns erschlossen.
"Ich weiß, Grill meint es gut mit uns. Aber seine Kommentare ärgern mich regelmäßig." (Der ghanaische Journalist Jojo Cobbinah)

Zum Autor
Bartholomäus Grill, 1954 in Oberaudorf am Inn geboren, studierte Philosophie, Soziologie und Kunstgeschichte. Er war politischer Redakteur der "ZEIT", ehe er vor zehn Jahren als deren Korrespondent nach Afrika entsandt wurde. Zu seinen Veröffentlichungen zählen, neben Reportagen in "GEO", das Buch "Der letzte Treck. Südafrikas Weg in die Demokratie" und "Safina", eine Tierfabel für Kinder. Der Autor lebt in Kapstadt.

Verlagsinformation

September 2003

Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte, 5 Bände. Bd. 4 Vom Beginn des Ersten Weltkrieges bis zur Gründung der beiden deutschen Staaten 1914-1949. C.H. Beck-Verlag 2003. ISBN: 978-3-406-32264-8.

show Cover

mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Der vierte Band der großen "Deutschen Gesellschaftsgeschichte" behandelt die Epoche von 1914 bis 1949, umspannt also die beiden Weltkriege, die Zerstörung der Weimarer Republik, die Führerdiktatur Hitlers, den Holocaust und die Nachkriegsjahre bis zur Gründung der beiden deutschen Neustaaten. Erneut werden Wirtschaft und Sozialstruktur, politische Herrschaft und Kultur als die dominierenden Dimensionen der deutschen Gesellschaft in ihrer historischen Entwicklung analysiert. Der erste Abschnitt stellt neben der militärischen Entwicklung die sozialökonomischen und ideenpolitischen Konstellationen während des Ersten Weltkriegs dar. Insbesondere geht es um die Spannungen im politischen System und in der deutschen Klassengesellschaft bis hin zur Revolution von 1918.
Der zweite Abschnitt verfolgt die kurze Geschichte der ersten deutschen Republik, der trotz ihrer hohen Anfangsbelastungen die Konsolidierung zu gelingen schien. Doch unter dem zerstörerischen Anprall der Weltwirtschaftskrise seit 1929, dem Druck der beiden radikalen Flügelparteien, NSDAP und KPD, und der auf eine autoritäre Lösung drängenden Machteliten zerfiel nicht nur das politische Institutionengefüge, sondern auch die Konsensbasis der Republik.
Im Mittelpunkt des dritten Abschnitts steht das "Dritte Reich". Im Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion und im Genozid an den europäischen Juden erreichte die Zerstörungsfähigkeit, die durch Hitlers charismatische Herrschaft in der deutschen Gesellschaft freigesetzt wurde, den Tiefpunkt eines "Zivilisationsbruchs". Allgemein zielt die Deutung der Führerdiktatur darauf, die nationalsozialistischen Jahre nicht als erratischen Block im historischen Prozess zu verfremden, sie vielmehr im Zuge einer dezidierten Historisierung des Nationalsozialismus weithin in die Kontinuität der neueren deutschen Geschichte einzuordnen.


Zum Autor
Hans-Ulrich Wehler, geboren 1931, studierte Geschichte, Soziologie und Wirtschaftswissenschaft en an den Universitäten Köln, Bonn und Athens/Ohio. Promotion 1960 bei Theodor Schieder in Köln. Nach seiner Habilitation 1968 lehrte er zunächst als Privatdozent in Köln und wurde 1970 Professor für amerikanische Geschichte an der FU Berlin. Von 1971 bis zu seiner Emeritierung 1996 war er Professor für Allgemeine Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts in Bielefeld. Gastprofessuren: Harvard (1972,1989), Princeton (1976), Stanford (1983/1984), Yale (1997).
Verlagsinformation

Sebastian Junger: Feuer. Reportagen von den Brennpunkten der Welt. Heyne-Verlag 2003. ISBN: 3-453-86915-X.

show Cover

mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Sebastian Junger berichtet mit beklemmender Präzision und sachlicher Distanz aus den Krisengebieten der Welt: von natürlichen und menschengemachten Katastrophen in den USA, in Afghanistan, im Kosovo, in Kaschmir oder in Sierra Leone. Seine Reportagen sind spannend wie Krimis.

"Die US-Literaturszene feiert Sebastian Junger als neuen Hemingway." (FOCUS)

Zum Autor
Sebastian Junger, 35 Jahre alt, wuchs in New England auf und studierte in Boston. Bereits für seine ersten Arbeiten als freier Journalist suchte er das Abenteuer. Als der Jahrhundertsturm 1991 die Küste von Massachusetts verwüstete, lebte er in Gloucester. Die Nachrichten von der vergeblichen Suche nach der Andrea Gail gaben ihm die Idee für sein erstes Buch. Sebastian Junger lebt heute in New York.

Verlagsinformation

Massimiliano Andretta/Donatella della Porta/Lorenzo Mosca/Herbert Reiter: No global – New global: Identität, Organisation und Strategien der Antiglobalisierung. Campus-Verlag 2003. ISBN: 3-593-37288-6.

show Cover

mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Bettenparaden gegen die Gesundheitsreform, radical cheerleading in Genua, weiße Overalls als Symbol der multitude – die originellen Aktionen von ATTAC, Pink-Silver, Tutte Bianche und Co. erregen Aufsehen. Aber wer sind diese kreativen Globalisierungskritiker eigentlich?

Die weltweite Bewegung der Globalisierungskritiker hat politische Durchschlagskraft erhalten und man fragt sich erstaunt, von welchen Gruppen sie getragen wird, welche Kommunikationsformen sie ermöglichen und wie sie ihre Aktionen organisiert. Diese erste empirische Untersuchung vermittelt ein Bild der "Bewegung für eine Globalisierung von unten": ihrer Ziele, ihrer Interaktion mit dem politischen Establishment und ihrer Aktionsformen. Wichtigstes Beispiel sind die Demonstrationen zum G-8-Gipfel 2001 in Genua, die Untersuchung ist aber auf die weltweite Bewegung gerichtet und bezieht noch das Europäische Sozialforum im November 2002 in Florenz mit ein.

Zu den AutorInnen
Donatella della Porta lehrt Soziologie am Europäischen Hochschulinstitut Florenz, Massimiliano Andretta, Lorenzo Mosca und Herbert Reiter sind Politikwissenschaftler und Historiker an der Universität Florenz. Die Autoren sind Mitarbeiter der Forschungsgruppe GRACE (Gruppo di Ricerca sull' Azione Collettiva in Europa; http://www.unifi.it/grace)

Verlagsinformation

Michael Mann: Die ohnmächtige Supermacht. Warum die USA die Welt nicht regieren können. Ausgezeichnet mit dem Preis "Das Politische Buch" 2004 der Friedrich-Ebert-Stiftung. Campus-Verlag 2003. ISBN: 978-3-593-37313-3.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Statt einer "neuen Weltordnung", wie sie von den USA angeblich angestrebt wird, einer Weltordnung in der die Schwachen vor den Starken geschützt werden, eine gerechte, demokratisch geführte Welt, die Chancengleichheit und Versorgung für alle bietet, erleben wir Terror, Krieg und weltweite Proteste gegen die neoliberale Globalisierung. Michael Mann deckt die zentralen Schwächen der US-Politik auf: Er vermisst den Willen zur politischen Gestaltung, ohne den militärische Vorherrschaft erfolglos bleiben muss und nimmt die Wirtschaftspolitik, die um jeden Preis weltweit neoliberale Märkte protegiert und dabei globale Ungleichheit und politische Instabilität fördert, kritisch unter die Lupe.

Rezensionen
"Präzise, informative und sehr schlüssige Analysen." (Süddeutsche Zeitung, 02.03.2004)
"Mann seziert die disproportionale Macht von Uncle Sam – ein militärischer Riese, ein ökonomischer Aufschneider, ein politisch Schizophrener und ein ideologischer Fantast." (DIE ZEIT, 09.10.2003)
"Die temperamentvolle Abrechnung mit den 'neuen Imperialisten' in Washington ist mit Herzblut und intellektuellem Engagement geschrieben." (Handelsblatt, 17.09.2003)
"Das Buch sollte genauso oft wie Moores Hit über die 'Stupid White Man' verkauft, gelesen und verschenkt werden." (Frankfurter Rundschau, 29.08.2003)
"Die Argumentationslinien überzeugen und treffen wichtige Aspekte der gegenwärtigen Debatte." (FAZ, 15.08.2003)
"Akribisch weist Mann nach, dass Washingtons Machtentfaltung an den nahöstlichen Krisenherden nicht weniger Terroristen schafft, sondern eher mehr." (Spiegel Special Nr. 3/2003)

Zum Autor
Prof. Dr. Michael Mann ist britischer und US-amerikanischer Staatsbürger. Nach einem Studium der Soziologie in Oxford lehrt er heute u.a. an der University of California in Los Angeles, der London School of Economics, in Yale und in Cambridge. Mehrere Buchveröffentlichungen.
Verlagsinformation

 

Brigitte Hamann: Winifred Wagner oder Hitlers Bayreuth. Piper-Verlag 2003. ISBN: 3-492-23976-5.

show Cover

mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Hitler und der Wagner-Clan
Als Hitler 1923 zu Wagners Grab pilgert, beginnt zwischen ihm und Winifred, der Ehefrau von Richard Wagners einzigem Sohn Siegfried, eine lebenslange Freundschaft, die die ganze Familie Wagner einschließt. Ab 1933 wird Bayreuth in der Festspielzeit zum Mittelpunkt europäischer Politik. Winifred nützt die Macht, die sie durch Hitler erhält, setzt sich aber auch für Verfolgte ein. Ein Buch voller Zündstoff, das auch eine ungewohnte Sicht auf den Privatmann Hitler ermöglicht.

1915 zieht die 18jährige Winifred Williams als Ehefrau von Richard Wagners einzigem Sohn Siegfried in Bayreuth ein. Die Villa Wahnfried ist damals ein Zentrum der "deutschen" Kunst, der Nationalen und Antisemiten, die sich um Winifreds Schwager, den Rassentheoretiker Chamberlain, scharen. 1923 pilgert Hitler zu Wagners Grab. Es beginnt eine lebenslange Freundschaft zwischen "Winnie" und "Wolf", die die ganze Familie Wagner einschließt. Winifred nützt die Macht, die sie durch Hitler erhält, setzt sich aber auch für Verfolgte ein. Zwei ihrer Kinder gehen politisch unterschiedliche Wege: Friedelind emigriert, Wieland bleibt Hitler treu. Winifred verehrt "Wolf" bis zu ihrem Tod 1980.
Aus vielen neuen Quellen ist ein Buch voller Zündstoff entstanden, das auch eine ungewohnte Sicht auf den Privatmann Hitler ermöglicht. Erstmals wird in dieser Schärfe die Verquickung zwischen ihm und den Wagners offen gelegt.

Zum Autor
Brigitte Hamann wurde in Westfalen geboren und lebt heute mit ihrer Familie in Wien. Als Historikerin arbeitet sie hauptsächlich über die Habsburger.

Verlagsinformation

August 2003

Michael Moore: Querschüsse. Downsize this. Piper-Verlag 2003. ISBN: 3-492-04564-2.

show Cover

mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Michael Moore at his best! Bitterböse, nie politically correct und unfair nach allen Seiten nimmt er aufs Korn, was den "Stupid White Men" heilig ist: die Emanzipation der Schwarzen und der Frauen, den Kongress genauso wie das Amt des Präsidenten der USA – und vor allem und immer wieder die großen Konzerne, denn: Big Business will alles mögliche – aber bestimmt nicht, dass Du ein besseres und leichteres Leben hast. Er schlägt vor, den viel zu langen Namen "United States of America" schlicht in "The Big One" zu ändern, die Regierung zur Kostensenkung nach Mexiko auszulagern (machen das die großen Firmen nicht genauso?) und möchte den nächsten Präsidenten in einem Dragster-Rennen ermitteln. "Der letzte Rebell Amerikas" (DER SPIEGEL) schießt quer – er nimmt alles aufs Korn, was den "stupid white men" heilig ist – und hat gerade dadurch eine durchschlagende Wirkung. Der geniale Vorläufer zu "Stupid White Men" ist unverändert gültig.
"Furios und witzig ... Dieses Buch, ebenso wie seine Filme, ist eine tödliche Waffe." (San Francisco Chronicle)
"Michael Moore zielt auf die amerikanischen Krankheiten ... mit gnadenlosem Geschick gibt er jedes Symbol der Macht der Lächerlichkeit preis." (Business Week)

Zum Autor
Michael Moore, geboren 1954, ist Dokumentarfilmer ("Roger & Me") und Publizist. Für seinen Film "Bowling for Columbine", der hierzulande monatelang in ausverkauften Kinos lief, erhielt er 2003 den Oskar. "Stupid White Men. Eine Abrechnung mit dem Amerika unter George W. Bush" (Piper, 2002) ist der größte Sachbuch-Erfolg in Deutschland seit Jahren.
Verlagsinformation

Rezension: Querschüsse. Downsize This! (DeutschlandRadio, 24.08.2003)

Michael Lüders: Tee im Garten Timurs. Die Krisengebiete nach dem Irak-Krieg. Arche-Verlag 2003. ISBN: 978-3-7160-2321-1.

show Cover

mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Von den Staaten Zentralasiens über Afghanistan/Pakistan und den Irak bis Israel/Palästina – wird es in Zukunft einen durchgehenden Krisenbogen geben und damit eine Zone islamistischer Gewalt? Der Publizist und gefragte politische Kommentator Michael Lüders ("'Wir hungern nach dem Tod.' Woher kommt die Gewalt im Djihad-Islam?") informiert jenseits der gängigen Parolen und Gewissheiten.

Zum Autor
Michael Lüders, geboren 1959 in Bremen, Studium der arabischen Literatur in Damaskus sowie der Islamwissenschaft, Politologie und Publizistik in Berlin. Promotion über das ägyptische Kino. Langjähriger Nahost-Redakteur der ZEIT, mehrere Buchveröffentlichungen. Der Autor lebt in Berlin.
Verlagsinformation

Rezension
Entlang der Pipeline: Michael Lüders bereist die Krisenherde Zentralasiens (Frankfurter Rundschau, 29.08.2003)

Peter Bender: Weltmacht Amerika – Das Neue Rom. Klett-Cotta-Verlag 2003. ISBN: 3-608-96002-3.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Politisch und strategisch waren Italien und Nordamerika Inseln, auf denen Römer und Amerikaner eine ungeheure Macht ansammelten. Innerhalb von 75 Jahren (264–190 v. Chr. und 1917–1991) wurden beide in Kriegen, in die sie teilweise ungewollt gerieten, zu den beherrschenden Mächten der Welt ihrer Zeit. Neben gewaltigen Unterschieden beobachtet der Autor erstaunliche Ähnlichkeiten. 
Sind die US-Amerikaner die Römer unserer Zeit? Peter Bender spekuliert nicht, sondern befragt die Geschichte vom Altertum bis ins Jahr 2003. Römer und Amerikaner wuchsen auf ihren »Inseln« Italien und Nordamerika zu militärischer oder wirtschaftlicher Macht, die sie stärker machte als alle anderen Staaten. Da die Meere sie nicht mehr zu schützen schienen, wurden sie expansiv in defensiver Absicht und fanden sich schließlich in Regionen und Positionen wieder, die sie nicht angestrebt hatten. Aus ihrer Sicherheitspolitik wurde Machtpolitik, die sie zu den einzigen Weltmächten ihrer Zeit werden ließ. Was dann weiter kam, liegt bei Rom zutage: Die aristokratische Republik verwandelte sich in ein monarchisch regiertes Imperium. Die USA diskutieren und müssen entscheiden: Wollen sie – wie Rom – ein Empire schaffen? Werden sie angesichts großer Herausforderungen die Demokratie gefährden? Werden wir Europäer zu Vasallen einer einzigen Macht?
Ein grundlegendes, klug geschriebenes Buch zu einer Gefahr, die uns noch auf Jahre beschäftigen wird.
"Peter Bender stellt künftigen Jahrzehnten die Frage, was es heißen wird, unter der Hegemonie 'einer' Macht zu leben." (Ivan Nagel, Literaturen)

Zum Autor
Peter Bender, geboren 1923 in Berlin. Dr. phil. in Alter Geschichte, seit 1954 Journalist. 1961 bis 1970 Redakteur und Kommentator beim WDR, 1970 bis 1988 Berlin-Korrespondent des WDR. 1973 bis 1975 ARD-Korrespondent (Hörfunk) in Warschau. Seit 1963 Autor der ZEIT, seit 1966 des MERKUR. 1968/69 Senior Assistant beim International Institute for Strategic Studies (IISS). Wichtige Publikationen: "Das Ende des ideologischen Zeitalters" (1981), "Episode oder Epoche? Zur Geschichte des geteilten Deutschland" (1996). 

Verlagsinformation

Hans Leyendecker: Die Korruptionsfalle. Wie unser Land im Filz versinkt. Rowohlt-Verlag 2003. ISBN: 3-498-03915-6.



mehr Infos

bestellen

Bestechung, Vorteilsnahme, Ämterpatronage, Lobbykratie, schwarze Kassen, Spendenskandale und die ganz alltägliche Gier des großen und des kleinen Mannes: Der "Chefenthüller der Republik" Hans Leyendecker, ohne den Skandale wie die Flick- und die Kohl-Affäre nichts ans Licht gekommen wären, beschreibt das wuchernde Geflecht der Korruption in Deutschland und legt offen, wie und warum sie funktioniert. außerdem gibt er in 20 Anregungen, was getan werden muss, damit Deutschland nicht im Sumpf untergeht.
Mit bisher unbekannten Fakten über den Wuppertaler Bauskandal (Leyendecker schreibt: "Johannes Rau könnte theoretisch mitbekommen haben, wie Geschäftsanbahnungen laufen, wie Freundschaftsbeziehungen sind. Diese Korruption, die da war, ist ja ein Geschäft des Gebens und Nehmens. Partei und Wirtschaft, aber auch Personen untereinander, die irgendwo in der Stadtverwaltung was zu sagen haben. Er hatte zu diesen Leuten Kontakt, aber dass er selbst genaue Kenntnis von irgendwelc
hen anrüchigen Dingen hatte, bezweifle ich stark“), die Kölner Müllaffäre, den Mannesmann-Abfindungsdeal, Leo Kirchs Geschäfte mit Altkanzler Kohl und einem Extrakapitel über Jürgen W. Möllemann.
Exklusiv in diesem Buch: der Beratervertrag des Medienunternehmers Leo Kirch mit Altkanzler Helmut Kohl. Die Formulierungen des Vertrags sind abenteuerlich. Fast wird mehr Wert darauf gelegt, was Kohl für Kirch nicht tun musste, als dass klar gesagt wird, was er denn für 600.000 DM jährlich zu tun hat. Der Verdacht drängt sich auf: "Ein Dankeschön-Vertrag" für zuvor erbrachte Dienste des Bundeskanzlers für den Unternehmer, als er noch im Amt war?
"Ich glaube nicht, dass Helmut Kohl käuflich war. Ich glaube, dass er Entscheidungen für Freunde gemacht hat, weil er auch von den Entscheidungen überzeugt war. Das war im Fall Kirch so, dass er ihm auch an verschiedener Stelle geholfen hat. Er hat das als Freundschaftsdienst verstanden; wenn es denn nachher aus purer Freundschaft Geld gab, gab es nicht Geld für die Leistung von Dr. Helmut Kohl, aber für die Beziehungen, die er hatte. So ist, glaube ich, sein System zu verstehen", schreibt Leyendecker.
Korruption scheint Männersache zu sein, an einer Stelle schreibt es Leyendecker auch. Und so wundert es nicht, dass es neben dem Geld immer wieder um schnelle Autos, Saufgelage, Frauen und Fußball geht. Ein wortwörtlich schrecklich unterhaltsames Buch mit beachtlicher Detail- und Recherchetiefe. Zum Aufrütteln über die mittlerweile eingekehrten Zustände in Deutschland allemal geeignet.

Quellen: Verlagsinformation/NDR-Info

BUKO bzw. Theo Bruns/Josef Hierlmeier/Alexander Schudy u.a. (Hrsg.): radikal global: Bausteine für eine internationalistische Linke. Verlag Assoziation A, Mai 2003. ISBN: 3-935936-18-4.

show Cover

mehr Infos

bestellen

Vielleicht zum ersten Mal seit 1968 zeichnet sich mit den Protesten gegen die Gipfeltreffen von Seattle, Prag und Genua sowie den europäischen und Weltsozialforen eine globale Protestbewegung ab. Anhand zentraler Themenfelder (Globalisierungskritik oder globale soziale Bewegungen? / Krieg und Frieden in der neuen Weltordnung / Antirassismus Migration Sicherheitsgesetze / Imperialismus oder Empire? / Israel, Palästina und die deutsche Linke) will das von der Bundeskoordination Internationalismus (BUKO) herausgegebene Buch "radikal global" zu den Diskussions- und Klärungsprozessen innerhalb dieser in sich heterogenen und pluralistischen Emanzipationsbewegung beitragen. Die Beiträge dieses Buches plädieren für "Globalisierung von unten".
Verlagsinformation

Juli 2003

Michael Zürn/Bernhard Zangl: Frieden und Krieg. Suhrkamp-Taschenbuch-Verlag 2003. ISBN: 3-518-12337-8.

show Cover

mehr Infos

bestellen

Welche Auswirkungen die Globalisierung auf Krieg und Frieden hat, wurde in der sozialwissenschaftlichen Literatur bislang kaum thematisiert.
Diese Lücke wird nun durch dieses Buch geschlossen; es zeigt, dass sich auch die internationale Sicherheitspolitik im Umbruch befindet
von der nationalen zur postnationalen Konstellation. Der erste Teil des Buches bietet einen lehrbuchartigen Gesamtüberblick über wichtige Theorien zu Kriegsursachen und Friedensstrategien. Er gibt damit den Stand des Wissens wieder, wie er sich für eine bestimmte historische Phase nämlich die nationale Konstellation entwickelt hat. Kontrastiert wird dies durch den zweiten, zeitdiagnostischen, Teil des Buches, der von der Sicherheitspolitik in der postnationalen Konstellation handelt und in dem aktuelle Gewaltformen und kollektive Interventionen reflektiert und an die sozialwissenschaftliche Theoriebildung angebunden werden.
Verlagsinformation

Franz-Xaver Kaufmann: Varianten des Wohlfahrtsstaats. Der deutsche Sozialstaat im internationalen Vergleich. Suhrkamp-Verlag 2003. ISBN: 3-518-12301-7.

show Cover

mehr Infos

bestellen

Die Vielfalt nationaler Entwicklungen im Sozialwesen sowie die daraus resultierenden Modelle wohlfahrtsstaatlicher Traditionsbildung werden in sechs eigenständigen, vergleichend aufgebauten Studien zur Sowjetunion, den Vereinigten Staaten, Großbritannien, Schweden, Frankreich und Deutschland nachgezeichnet. Vergleichsdimensionen sind: das Verhältnis von Staat und Gesellschaft, Wirtschaftssystem und industrielle Beziehungen, Leitprobleme der jeweiligen Sozialpolitik, Einkommenssicherungssysteme und soziale Dienste.
Das Werk stellt eine ergänzte Version der im Rahmen der Geschichte der Sozialpolitik seit 1945, Bd. 1: Grundlagen der Sozialpolitik (2001) erschienenen Abhandlung dar und eignet sich auch als Einführung in diese komplexe Materie
Verlagsinformation

Juni 2003

Tariq Ali: Fundamentalismus im Kampf um die Weltordnung. Die Krisenherde unserer Zeit und ihre historischen Wurzeln. Heyne-Verlag 2003 (Aktualisierte und erweiterte Ausgabe). ISBN: 3-453-86910-9.

show Cover

mehr Infos

bestellen

Der in London lebende pakistanische Publizist Tariq Ali ist ein Grenzgänger zwischen der westlichen und der arabischen Welt. Er kennt wie kein anderer die auf beiden Seiten bestehenden Konflikte und ihre historischen Wurzeln. Gestützt auf seine eigenen Erlebnisse und auf seine persönlichen Begegnungen mit den Machthabern in Afghanistan, Pakistan, Indien und Kaschmir gelingt dem überzeugten Atheisten eine ideologisch ungefärbte und dabei sehr persönliche Bewertung der politisch-religiösen Machtkämpfe. Dabei sieht er den Aufstieg des islamischen Fundamentalismus ebenso wie die neu erwachten Formen des westlichen Kolonialismus und entlarvt den "Kampf der Kulturen" als einen Kampf der Fundamentalisten, gleich welcher ideologischen oder religiösen Gesinnung.
Verlagsinformation

Oskar Negt: Kant und Marx. Ein Epochengespräch. Eine produktive Aktualisierung von Kant und Marx. Steidl-Verlag 2003. ISBN: 3-88243-897-5.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Nach dem triumphalen Sieg des Kapitalismus über den Kommunismus – was kann uns Marx noch sagen? In einer Zeit hilfloser Ethikkommissionen und übermächtiger Wirtschaftsinteressen – was kann uns Kants kategorischer Imperativ bedeuten?
Niemand hat sich in der Geschichte der politischen Philosophie so intensiv mit den Bedingungen unseres Wissens und Handelns, mit dem gesellschaftlichen Sein beschäftigt wie Karl Marx. Niemand hat so intensiv über moralische Gesetzgebung, über die Frage "Was soll ich tun?" nachgedacht wie Immanuel Kant.
Die Auseinandersetzung mit Marx und Kant, mit der Dialektik von Sein und Sollen steht seit vierzig Jahren im Mittelpunkt der philosophischen Überlegungen von Oskar Negt. So nutzte er seine Abschiedsvorlesung im Juli 2002, die er hier in ausgearbeiteter Form vorlegt, zu einem Plädoyer für eine Renaissance ihres Denkens. Das Epochengespräch von Kant und Marx verdeutlicht, wie sehr Kritik und Selbstkritik ein produktives Medium der Weltbetrachtung und der Friedenssicherung sein können, wie viel wir gewinnen, wenn wir Kant und Marx zu unseren Zeitgenossen machen.

Zum Autor
Oskar Negt, geboren 1934, Studium der Rechtswissenschaft, Philosophie und Soziologie in Göttingen und Frankfurt/Main, vor allem bei Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, und war Assistent bei Jürgen Habermas. Er war von 1970 bis 2002 Professor für Sozialwissenschaften an der Universität Hannover. Zahlreiche Veröffentlichungen.
Verlagsinformation

Dieter Prokop: Mit Adorno gegen Adorno. Negative Dialektik der Kulturindustrie. VSA-Verlag 2003. ISBN: 3-89965-000-X.

show Cover

mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Dieter Prokops Interesse gilt der Erneuerung der Kulturindustrie-Thesen der Frankfurter Schule. Er wirft ihr vor, dass sie ihr eigenes Programm nicht eingelöst hat und entwickelt die Grundzüge einer Negativen Dialektik der Kulturindustrie: Mit Adorno gegen Adorno.
Im September 2003 jährt sich der hundertste Geburtstag von Theodor W. Adorno. Adorno verkörperte den Typus eines "nonkonformistischen Intellektuellen" im Nachkriegsdeutschland. Im Zentrum seiner Arbeiten aus dieser Zeit standen immer wieder die Motive einer Kritik der Kulturindustrie, wie er sie schon in den 40er Jahren im amerikanischen Exil in der »Dialektik der Aufklärung« zusammen mit Max Horkheimer formuliert hatte. Seine Diagnose: eine jeglicher Kreativität enteignete standardisierte Subjektivität.
Dieter Prokop unternimmt den Versuch, die Warensprache der Kulturindustrie unvoreingenommen zu analysieren und wirft der kritischen Theorie der Kulturindustrie vor, dass sie ihr eigenes Programm nicht eingelöst hat. Die wichtigsten Dimensionen einer neuen Kritik der Kulturindustrie sind für ihn gerade nicht in den Veröffentlichungen Horkheimers und Adornos zu finden, die sich explizit mit Kulturindustrie befassen.
Prokop baut auf den entscheidenden Feldern der kritischen Theorie auf: Identisches und Nichtidentisches, Tauschabstraktion und Produktivkräfte, Positivismuskritik und Theorie kritischer Erfahrung. Er will über der Kritik am "Denken in abstrakter Allgemeinheit" die kreativen Kräfte nicht vergessen, die es in der Kulturindustrie gibt, und nicht nur den "Kult des Faktischen" kritisieren. Doch: "Wenn wir die Kulturindustrie-Kritik kritisieren, folgt daraus kein Lob der Kulturindustrie. Unsere Negation der Negation endet nicht im Positiven. Die Negation muss weitergehen. Sie geht weiter, indem man genau beobachtet" – mit Adorno gegen Adorno!

Zum Autor
Dieter Prokop ist Professor für kritische Medienforschung am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften – Schwerpunkt Kulturindustrie – der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Verlagsinformation

Mai 2003

Detlef Hartmann/Dirk Vogelskamp: Irak. Schwelle zum sozialen Weltkrieg. Nachkriegsstrategien der US-Regierung und ihrer Think Tanks. Materialien für einen neuen Antiimperialismus, Sonderheft. Verlag Assoziation A 2003. ISBN: 3-935936-21-4.

mehr Infos

bestellen

Was sind die tatsächlichen Triebfedern des Krieges? Was die zugrunde liegenden Strategien? Warum jetzt dieser mörderische Krieg? Die Eskalation kriegerischer Gewalt muss als ein systematischer Prozess verstanden werden. In ihm versucht die US-Administration, den Krisenbogen im Nahen und Mittleren Osten aufzusprengen.
Die Nachkriegsplanungen stellen nur eine Momentaufnahme dar, anhand derer jedoch die entscheidenden Linien künftiger Politik, auch europäischer, ablesbar werden – wie auch immer eine Nachkriegsordnung im Irak tatsächlich aussehen wird. Es ist – und daran lassen die US-amerikanischen Strategien keinen Zweifel – der Sprung in den sozialen Weltkrieg.

Verlagsinformation

Claus Leggewie: Die Globalisierung und ihre Gegner. C.H. Beck-Verlag 2003. ISBN: 3-406-47627-9.

mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Die Globalisierung ist die zentrale Herausforderung unserer Epoche. Doch spätestens seit den gewalttätigen Protesten gegen die Welthandelsorganisation in Seattle sind die Globalisierungsgegner in aller Munde. Die umfassende wirtschaftliche und finanzielle Verflechtung wird nicht mehr als selbstverständlich hingenommen. Weltweit ha
ben Kritiker die Probleme der sozial-, umwelt- und entwicklungspolitischen Globalisierung verdeutlicht, und sie machen dagegen mobil. Dabei sind die Motive der Kritiker vielschichtig. Manche sind gegen jede Globalisierung, andere wünschen sich eine alternative Form. Auch zur Frage der Gewalt bei Protesten nehmen sie unterschiedliche Positionen ein. Das Buch gibt einen konzisen Überblick über die aktuellen Probleme der weltwirtschaftlichen Verflechtung und die Gegenvorschläge der Kritiker und Gegner.

Zum Autor
Claus Leggewie lehrt Politikwissenschaft an der Universität Gießen und hat zahlreiche Bücher veröffentlicht.
Verlagsinformation

Slavoj Žižek: Die Revolution steht bevor. Dreizehn Versuche nach Lenin. Suhrkamp-Verlag 2002. ISBN: 3-518-12298-3.

mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Wie erscheint uns die gegenwärtige Gesellschaft aus einer leninistischen Perspektive? Hierbei handelt es sich keineswegs um eine Rückkehr zu Lenin, sondern um den Versuch, eine kritische Perspektive auf die gegenwärtige politische Situation zu gewinnen.

Zum Autor
Slavoj Žižek, 1949 in Ljubljana geboren, Psychoanalytiker und Professor für Philosophie, rief schon früh eine Gruppe von Theoretikern ins Leben, die ihr Denken an den Thesen von Jacques Lacan schärfte. Die slowenische Lacan-Schule war ein geistiges Widerstandsnest im orthodoxen Ex-Jugoslawien, und Slavoj Žižek ging als global operierender Philosophie-Entertainer daraus hervor. Zahlreiche Publikationen (u.a. "Die Grimassen des Realen", "Die Metastasen des Genießens", "Das Unbehagen im Subjekt", "Ein Plädoyer für die Intoleranz") machten ihn international bekannt.

Verlagsinformation

Rezension
Friede den Hüten, Krieg den Konzernen (taz, 25.04.2003)

April 2003

Michael Hardt/Antonio Negri: Empire. Die neue Weltordnung. Campus-Verlag 2003 (Durchgesehene Studienausgabe). ISBN: 3-593-37230-4.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Nach einem Vierteljahrhundert politischer Theoriemüdigkeit haben Hardt und Negri mit ihrer brillanten, provokanten und heiß diskutierten Analyse des postmodernen Kapitalismus im Zeitalter der Globalisierung das Denken wieder in Bewegung gebracht. Der Hoffnung auf die politische Gestaltbarkeit einer neuen, gerechteren Weltordnung haben sie damit ein anspruchsvolles theoretisches Fundament gegeben. Die nun erschienene, günstige Studienausgabe des Buches macht Empire auch für den kleineren Geldbeutel interessant.

Rezensionen

"Die Autoren wollen nichts weniger als Marx' Erzählung der Weltgeschichte fortsetzen und auf den neuesten Stand ... bringen. Das ist ihnen so gut gelungen, dass es auch einen überzeugten Nichtmarxisten ... erfreut, zumal der Versuch handwerklich hervorragend gearbeitet ist." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
"Empire (ist) eine grandiose Gesellschaftsanalyse ..., die unser Unbehagen bündelt und ihm eine Richtung gibt, für die in der G
eschichte der Philosophie das Wort vom 'guten Leben' steht." (DIE ZEIT)
"Das Jahrzehnt linker Melancholie ist vorüber." (NZZ)
"The next big theory. Empire füllt eine Lücke in den Humanwissenschaften." (New York Times)
"... ein probates Mittel gegen die neoliberale Depression ..." (literaturen)
"Empire bringt die Geschichte der humanistischen Philosophie, des Marxismus und der Moderne in einem großartigen politischen Entwurf zusammen." (The Observer)

Zu den Autoren
Antonio Negri war Professor für Philosophie in Padua und Paris und Abgeordneter im italienischen Parlament. Er ist seit den sechziger Jahren einer der führenden Theoretiker der italienischen Linken und lebt heute in Rom.
Michael Hardt ist Professor für Literaturwissenschaft an der Duke University Durham.
Verlagsinformation

Weitere Informationen
- Leseprobe aus dem 1. Kapitel

-
Weiterführende Links (Rosa-Luxemburg-Stiftung)

Rezensionen
- Empire, Neue Weltordnung oder alter Imperialismus?
(Conne Island, Leipzig)
-
"Empire" befriedigt das Bedürfnis nach linker Welterklärung, erklärt aber wenig (jungle world, 04.09.2002)

Tom Segev: Elvis in Jerusalem. Die moderne israelische Gesellschaft. Siedler-Verlag 2003 (Überarbeitete Ausgabe). ISBN: 3-88680-766-5.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
In seinen Werken zur Geschichte Israels hat Tom Segev immer wieder fest verwurzelte Ansichten zu entscheidenden Momenten in der israelischen Vergangenheit infrage gestellt. In seinem neuesten Buch, einer prägnanten, scharfsinnigen Streitschrift, wendet sich Segev dem heutigen Israel zu und fordert lieb gewonnene Annahmen über die moderne israelische Gesellschaft und ihre ideologischen Grundlagen heraus.
Untermauert durch persönliche Erfahrungen wie durch verschiedenste Ausdrucksformen der israelischen Massenkultur – Shopping-Malls, Fast Food, Kunst, Fernsehen, religiöser Kitsch –, kommt der Autor zu einer provozierenden Schlussfolgerung: Die weitgehende Amerikanisierung des Landes, von den meisten beklagt, hatte einen ausgesprochen positiven Einfluss. Denn sie brachte nicht nur McDavids und Dunkin Donuts, sondern auch Tugenden wie Pragmatismus, Toleranz und Individualismus mit sich.
Die damit einhergehende Aufweichung der nationalen Identität und Ideologie, die in den vergangenen zehn Jahren stattfand, könnte ein Vorbote eines neuen Geistes von Kompromissbereitschaft und Offenheit sein, so die These des bekannten israelischen Journalisten. Ob sich dieser Geist angesichts der gegenwärtigen Krise, in der sich Israelis und Palästinenser auch in ideologischer Hinsicht verschanzen, durchsetzen kann, welche Prägung den Terror überdauern wird – Zionismus oder Amerikanisierung –, wird die Zukunft zeigen. Um zu verstehen, um welche Positionen gerungen wird, ist Segevs "Elvis in Jerusalem" ein leicht zugänglicher und elementarer Beitrag.
"Unverzichtbar für jeden, der die gegenwärtigen Ereignisse in Israel und im Nahen Osten verstehen möchte." (Publishers Weekly)

Zum Autor
Tom Segev schreibt als Kolumnist für "Ha'aretz" und wurde bekannt mit seinen Büchern zur israelischen Geschichte. Auszeichnung mit dem National Jewish Book Award. Der Autor lebt in Jerusalem.
Verlagsinformation

Dirk Kurbjuweit: Unser effizientes Leben. Die Ich-AG und ihre Folgen. Rowohlt-Verlag 2003. ISBN: 3-498-03510-X.

mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Das Effizienzprinzip hat einen Namen: McKinsey. Die weltweit operierenden Unternehmensberater sind die Speerspitze eines umfassenden Wirtschaftlichkeitsdenkens, das längst alle unsere Lebensbereiche durchdringt: Politik und Wirtschaft, Religion und Kultur, Medizin und Gentechnik. Wie sieht sie aus, die "McKinsey-Gesellschaft"? Was ist ihr Menschenbild? Wer sind ihre Propheten und was treibt sie an?
Dirk Kurbjuweit porträtiert mit genauem Blick für Typisches und Details die Macher und ihre Jünger von Jürgen Kluge über Friedrich Merz bis hin zu jenem Pfarrer, der sich der "spirituellen Marktwirtschaft" öffnet. Und er beschreibt anschaulich, wie das Prinzip McKinsey uns alle immer mehr verwandelt. Eine geschlossene Gesellschaft von Hochleistungsmenschen scheint am Horizont auf. Und die Frage wird unausweichlich: Wollen wir das wirklich?

Zum Autor
Dirk Kurbjuweit, geboren 1962, ist Journalist und Buchautor. Nach einem Studium der Volkswirtschaft war Kurbjuweit von 1990 bis 1999 Redakteur bei der ZEIT. 1999 wechselte er zum SPIEGEL, wo er seit 2003 stellvertretender Büroleiter in Berlin ist. 1998 und 2002 jeweils Auszeichnung mit dem Egon-Erwin-Kisch-Preis. Mehrere Buchveröffentlichungen.

Verlagsinformation

März 2003

Navid Kermani: Schöner neuer Orient. Berichte von Städten und Kriegen. C.H. Beck-Verlag 2003. ISBN: 3-406-50208-3.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Erhellend, ernüchternd, irritierend: Navid Kermanis brillante Reportagen machen das scheinbar Irrationale des Orients verständlich, das Fremde beängstigend vertraut. Sie führen uns zwischen Ägypten und Indonesien in all jene Regionen der islamischen Welt, die heute im Brennpunkt stehen: der Nahe Osten ebenso wie Zentralasien, Iran ebenso wie Pakistan. So präzise er einzelne Situationen und Menschen schildert, so weisen doch die Schlüsse, die er zieht, immer über den Gegenstand seiner Reportage hinaus. Es sind Analysen auch unserer Welt, die aus der konkreten Erfahrung erwachsen.
Der Krieg als Wirtschaftsunternehmen, Städte, die ihren Zerfall organisieren, die Hauptstadt des größten muslimischen Landes als Tempel des Konsums, der religiöse Extremismus als die perfideste Form der Globalisierung – der Orient, den Navid Kermani bereist, hat mit den hübschen Märchen aus tausendundeiner Nacht so wenig zu tun wie mit den finsteren Klischees von Allahs bärtigen Kriegern. Die Welt, die sich in seinen Reportagen auftut, ist modern, erschreckend modern sogar: In vielen Aspekten nimmt sie vorweg, was auch unseren Wohlstandsgesellschaften droht, wenn ihre Fliehkräfte übermächtig werden sollten. Immer umfassendere Ordnungsstrukturen regulieren unser Leben wirtschaftlich, technologisch und politisch und führen zu einer Angleichung der Lebensverhältnisse und Werte. Zugleich wächst die Kluft zu jenen Ländern, Regionen oder Stadtvierteln, die mit der Entwicklung nicht mehr mithalten, bis sie gänzlich von unserer Realität abgekoppelt sind – um am Ende um so gewaltsamer in unser Bewusstsein zurückzukehren.

Zum Autor
Dr. Navid Kermani, geboren 1967, Publizist und Islamwissenschaftler, ist Long Term Fellow am Wissenschaftskolleg Berlin. Er arbeitete einige Jahre am Theater, zuletzt als Dramaturg am Theater an der Ruhr und am Schauspielhaus Frankfurt, sowie als Autor der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (1995-2000). Für sein bei C.H. Beck erschienenes Buch "Gott ist schön. Das ästhetische Erleben des Koran" (Sonderausgabe 2000) erhielt er den Ernst-Bloch-Förderpreis. Zuletzt erschien von ihm bei C.H. Beck "Iran. Die Revolution der Kinder" (Neuauflage in der bsr 2002).

Verlagsinformation

Naomi Klein: Über Zäune und Mauern. Berichte von der Globalisierungsfront. Campus-Verlag 2003. ISBN: 3-593-37216-9.

mehr Infos

bestellen

Mit "No Logo!" wurde Naomi Klein Gesicht und Stimme der Antiglobalisierungsbewegung. Ihr neues Buch ist ein beispielloser Augenzeugenbericht aus der Mitte der Globalisierungsgegner und die Dokumentation eines einzigartigen Kapitels unserer Geschichte.
Naomi Kleins Buch "No Logo!" war gerade im Druck, als 1999 der Protest gegen die Welthandelsorganisation in Seattle losbrach. Weltweit entwickelte sich eine beispiellose Protestbewegung und "No Logo!" brachte die Besorgnis dieser neuen Generation auf den Punkt. Seither nahm Klein an Protesten in der ganzen Welt teil, wird aber auch von UNO, Weltbank und Welthandelsorganisation zu Konferenzen gebeten. In ihrem neuen Buch zeigt sie, wo die globale Protestbewegung heute steht, und stellt anstehende Aufgaben und mögliche Strategien dar. Engagiert diskutiert sie Schlüsselfragen der Zeit, wie Armutsbekämpfung, Migration, Genfood oder die Rolle internationaler Wirtschaftsinstitutionen. Ihre zum Teil sehr persönlichen Notizen bieten unerwartete Einblicke in das Selbstverständnis und Funktionieren des globalen Protests. Provokativ, intelligent und leidenschaftlich verkörpert Naomi Klein die Rückkehr politischen Denkens in der jüngeren Generation.

Verlagsinformation

Februar 2003

John Rawls: Politischer Liberalismus. Suhrkamp-Verlag 2003. ISBN: 3-518-29242-0.



mehr Infos

bestellen

In "Politischer Liberalismus" stellt John Rawls die in "Eine Theorie der Gerechtigkeit" (1971) entwickelte vertragstheoretische Auffassung von Gerechtigkeit als Fairness in den weiteren Kontext einer allgemeinen Theorie politischer Legitimität und Gerechtigkeit. Dabei kommt es gegenüber der ursprünglichen Konzeption zu einer Reihe von Erweiterungen und Korrekturen. Sie betreffen insbesondere die Stabilität der Gerechtigkeit einer wohlgeordneten Gesellschaft. Ausgangspunkt des politischen Liberalismus ist die uneingeschränkte Anerkennung der Möglichkeit und des Faktums eines vernünftigen Pluralismus.
Im Zentrum des Buches steht die Frage nach der Begründbarkeit einer politischen Gerechtigkeitskonzeption in einer Gesellschaft, deren Mitglieder verschiedene und zum Teil entgegengesetzte religiöse und moralische Wertvorstellungen und Lebensauffassungen vertreten.
Die Idee eines spezifisch politischen Liberalismus hat Rawls bereits in mehreren Aufsätzen vorgestellt ("Die Idee des politischen Liberalismus. Aufsätze 1978-1989"). Sein neues Buch geht über diese bereits vorliegenden Aufsätze deutlich hinaus. In Auseinandersetzung mit verschiedenen Kritikern (Baier, Dworkin, Nagel, Raz, Scanlon) bietet es die erste systematisch ausformulierte Darstellung der Rawlschen Konzeption eines politischen Liberalismus - und damit seiner Konsensus-Theorie – und stellt einen bedeutenden Beitrag zur aktuellen Diskussion über die normativen Grundlagen freiheitlicher und pluralistischer Demokratien dar.
"Politischer Liberalismus" zeigt, dass pluralistische Gesellschaften, anders als es hierzulande zum Gemeinplatz des politisch philosophierenden Feuilletons geworden ist, sehr wohl in der Lage sind, sich im Prozess demokratischer Selbstauslegung ihrer eigenen normativen Voraussetzungen zu vergewissern, ohne auf kontroverse religiöse oder weltanschauliche Vorstellungen zurückzugreifen.

Verlagsinformation

Redaktion Jungle World (Hrsg.): Elfter September Nulleins. Die Anschläge, Ursachen und Folgen. Ein Kongress-Reader. Verbrecher-Verlag 2002. ISBN: 3-935843-17-8.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Kurz nach dem elften September Nulleins wurden die unterschiedlichsten Ansichten vertreten: Manche neigten zu der These, dass die Anschläge auf das World Trade Center und das Pentagon nur einen Vorwand lieferten, um einen neuen imperialistischen Krieg zu führen. Andere sahen darin die Offensive einer faschistischen islamischen Bewegung, die mit allen Mitteln gestoppt werden sollte. Was hat sich ein Jahr danach bestätigt, was muss man revidieren? Und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für eine emanzipatorische Kritik der Verhältnisse?
Vom 6. bis zum 8. September 2002 fand an der Technischen Universität (TU) in Berlin ein Kongress zum Thema 11. September statt. Er sollte eine erste Zwischenbilanz nach den Anschlägen in den USA darstellen und dabei internationale Debatten mit einbeziehen. Die Rezeption der Ereignisse vom 11. September in Deutschland und Europa und die damit verbundene Zunahme des Antisemitismus bildeten dabei einen Schwerpunkt der Diskussionen. Auch die Kontroverse über den möglichen Krieg gegen den Irak zog sich durch alle Foren.
Der hier nun vorliegende Band soll die Diskussionen, die auf dem Kongress geführt wurden, dokumentieren. Die Beiträge, die in diesem Buch versammelt sind, spiegeln die unterschiedlichen Positionen der Teilnehmer des Kongresses wider. Bereits vor dem Kongress veröffentlichte die "Jungle World" eine Reihe von Texten, die sich meist sachlich, zum Teil polemisch mit der Haltung der Linken zu den Anschlägen beschäftigte. Auch sie sind in diesem Reader nachzulesen.
Verlagsinformation/Michael Kraus

Leseprobe

Manuel Castells: Das Informationszeitalter. Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur. Bd. 3: Jahrtausendwende. Leske + Budrich-Verlag 2002. ISBN: 3-8100-3225-5.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Der Fall der Sowjetunion, Ausgangspunkt des dritten Bandes der Trilogie Das Informationszeitalter, zeigt die Unfähigkeit zentralistischer Staatswirtschaften, mit der Transformation zum Informationszeitalter fertig zu werden. Aber Ungleichheit, Polarisierung und sozialer Ausschluss als Folgen der Globalisierung zeigen sich dem Autor weltweit, u.a. an städtischer Armut, an der Not der Kinder. Zugleich zeigt Castells, dass und wie eine global organisierte Kriminalität Wirtschaft und Politik vieler Länder bedroht. Schließlich lenkt er den Blick auf den asiatisch-pazifischen Raum als einen der wichtigsten Einflussfaktoren der Weltwirtschaft.
Im dritten Band liefert Castells das Resümee der Trilogie Das Informationszeitalter. Es bietet auf der Basis einer ungeheuren Materialfülle und -analyse die systematische Interpretation unserer Welt zur Jahrtausendwende.
"Wir leben in einem Zeitalter intensiven und rätselhaften Übergangs, das vielleicht Veränderung über das Zeitalter der Industrie hinaus einläutet. Aber wo sind die großen soziologischen Werke, die diesen Übergang kartieren? Intellektuell schwächliche Erzählungen über die Informationsgesellschaft und leeres Gerede über die Post-Moderne und substanzielle gesellschaftliche Interpretationen. Daher kommt die Wichtigkeit von Manuel Castells dreibändigem Werk, in dem er versucht, die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Dynamiken des Informationszeitalters zu skizzieren. Es ist nicht zu hoch gegriffen, dieses Werk mit Max Webers 'Wirtschaft und Gesellschaft' zu vergleichen." (Anthony Giddens, Direktor der London School of Economics, The Times Higher Education Supplement, London)

Zum Autor
Manuel Castells, Jahrgang 1942, ist Professor für Soziologie
sowie für Stadt- und Regionalplanung an der University of California, Berkeley (USA), und Mitglied der European Academy. Er lehrte und forschte an zahlreichen Universitäten in Europa, Asien, und Lateinamerika und ist Autor von über zwanzig Büchern, darunter auch der berühmten Trilogie The Information Age (deutsch: Das Informationszeitalter).

Verlagsinformation

Weitere Informationen
- Leseproben und Rezensionen (Leske + Budrich-Verlag)
-
Rezensionen (Leske + Budrich-Verlag)
-
Horizont ohne Silberstreif. Noch einmal: Manuel Castells' "Informationszeitalter" (NZZ, 29.04.2003)

Januar 2003

Robert Kurz: Weltordnungskrieg. Das Ende der Souveränität und die Wandlungen des Imperialismus im Zeitalter der Globalisierung. Horlemann-Verlag 2003. ISBN: 3-89502-149-0.

mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Der Kampf um die kapitalistische Weltherrschaft ist längst entschieden. Unter dem Dach der Pax Americana hat sich seit dem Zweiten Weltkrieg ein neues, nach dem Untergang des östlichen Staatskapitalismus vereinheitlichtes Weltsystem entwickelt. Die betriebswirtschaftliche Globalisierung macht den alten nationalimperialen Kampf um territoriale Einflusszonen gegenstandslos. Auf der Ebene staatlicher Gewalt bildet die Militärmaschine der letzten Weltmacht USA den konkurrenzlosen und uneinholbaren Garanten dieser herrschenden planetarischen Ordnung. Aber durch den Quantensprung der dritten industriellen Revolution wird gleichzeitig die Mehrzahl der Menschheit außer Kurs gesetzt; eine Weltregion nach der anderen erweist sich als kapitalistisch reproduktionsunfähig. Wie ein Schatten folgt der Globalisierung des Kapitals ein Prozess sozialer Zerrüttung, moralischer Verwilderung und gesellschaftlicher Paranoia, der in eine substaatliche Terror- und Plünderungsökonomie mündet. Diese anwachsende Systemkrise wird von den westlichen Funktionseliten stur geleugnet. An die Stelle des einstigen Machtkampfs zwischen Nationalstaaten tritt der perspektivlose Weltordnungskrieg des in der NATO vereinigten "ideellen Gesamtimperialismus" gegen seine eigenen Krisengespenster in der Gestalt von Schurkenstaaten, Gotteskriegern und Ethnobanditen. Dieser Krieg wird verloren in demselben Maße, wie die gesellschaftliche Zersetzung auch in den westlichen Zentren selbst fortschreitet und das Gesamtsystem an seinen inneren Widersprüchen erstickt.

Zum Autor
Robert Kurz, 1943 geboren, lebt als freier Publizist, Journalist und Referent im Kultur- und Wirtschaftsbereich in Nürnberg. Er ist Mitherausgeber der gesellschaftskritischen Theoriezeitschrift 'Krisis'.
Verlagsinformation

Weitere Informationen:
-
Der Krieg gegen die Krise (Robert Kurz in Folha de São Paulo)
- Ein Schisma des Westens? Der Irak-Krieg und die Struktur der imperialen Macht (Robert Kurz in Folha de São Paulo)
- Bomben aus tausend und einer Nacht (Ernst Lohoff)

Barbara Ehrenreich: Arbeit poor. Unterwegs in der Dienstleistungsgesellschaft. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 2003. ISBN: 3-499-61451-0.



mehr Infos

bestellen

Die Dienstleistungsgesellschaft ist unsere Zukunft, heißt es, und die USA sind wie so oft das leuchtende Beispiel. Wie aber sieht das US-amerikanische Arbeitsplatzwunder für diejenigen aus, die in Billigjobs schuften? Barbara Ehrenreich, studierte Chemikerin und Physikerin, hat dies im Selbstversuch erfahren: als Putzfrau, Verkäuferin und Altenpflegerin. Sie schildert eine Arbeitswelt ohne Lobby, in der die hart arbeitenden unteren Bevölkerungsschichten nur Hungerlöhne erhalten. Ehrenreichs Resümee: Wäre sie tatsächlich von ihren Einkünften als Angestellte abhängig, wäre sie obdachlos und bankrott.
Ein Buch über die Supermacht USA, die zwar der Welt ihre vermeintlich vorbildliche Lebensweise aufdrängen möchte, deren BürgerInnen sich aber Krankheiten finanziell nicht "leisten" können. Ehrenreichs Werk vermittelt LeserInnen ein weitaus realistischeres Bild über den "american way of life" als die üblichen TV-Serien.
Verlagsinformation/Michael Kraus


Zur Gesellschaft/Politik-Startseite

Home


© 2002 Buchladen Neuer Weg, Würzburg
– Bei uns können Sie Bücher online suchen und bestellen –
Stand: 05. Januar 2007
Bei Problemen oder Fehlern schicken Sie eine eMail an: webmaster@neuer-weg.com