Soziologie

Buchtipps im Jahr 2005

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Dezember 2005

Huschmand Sabet: Globale Maßlosigkeit. Der (un)aufhaltsame Zusammenbruch des weltweiten Mittelstandes. Ein Report an die Global Marshall Plan Initiative. Patmos-Verlag 2005. ISBN: 3-491-72499-6.

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Ein wirtschaftsethisches Manifest für eine gerechtere Welt: Der Prozess der Vermögensverschiebung zugunsten der Superreichen gefährdet mittlerweile überall die Demokratie, weil zuviel Machtkonzentration in den Händen weniger ist. Zu den Verlierern in diesem Prozess gehören die mittelständischen Unternehmen. Sie wachzurütteln und ihre Verteidigungsfähigkeit zu erhöhen ist ein wichtiges Anliegen dieses Buches. Denn – so die These – die Verteidigung der Position des Mittelstands hängt untrennbar mit der Verbesserung der Situation der Armen zusammen.
Huschmand Sabet zeigt auf, was konkret getan werden müsste. Er nimmt Bezug auf die Idee eines Globalen Marshall Plans sowie auf erprobte Entwicklungskonzepte und Initiativen. Er beschreibt die konstruktive Rolle der Weltreligionen und entwickelt die Vision einer nachhaltigen globalen Ökonomie auf der Grundlage einer Weltdemokratie mit Weltbürgerrechten.

Rezensionen
"Sabets wichtige Botschaft: Es reicht auf dieser Erde für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Habgier." (Franz Alt)
"Das Buch gehört als Pflichtlektüre in alle Schulen der Welt, vor allem in die Schulen der reichen Länder." (Karlheinz Böhm)
"Ich freue mich, dass die Vielzahl kritischer Analysen über den heutigen Zustand der Welt durch Sabets Buch bereichert wird." (Vaclav Havel)

Zum Autor
Huschmand Sabet, geb. 1931, studierte Elektrotechnik, Philosophie und Vergleichende Religionswissenschaften. Über 50 Jahre leitete er als Gesellschafter ein mittelständisches Unternehmen mit weltweiten Beziehungen. Er ist Träger des "Planetary Consciousness Award" des Club of Budapest (gemeinsam mit Michael Gorbatschow und Muhammad Yunnus), Ehrenmitglied von Terra one World Network e.v. und Gründungsmitglied der Stiftung Globalart Austria. Er lebt in Stuttgart.
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Norbert Rehrmann: Lateinamerikanische Geschichte. Kultur, Politik, Wirtschaft im Überblick. Rowohlts Enzyklopädie Nr.55676. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 2005. ISBN: 3-499-55676-6.

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Beschrieben wird die kulturelle, politische und ökonomische Entwicklung des Subkontinents vom präkolumbischen Amerika über die Kolonialzeit bis in die Gegenwart. Exemplarisch werden insbesondere Mexiko und Argentinien in den Blick genommen. Ausschlaggebend ist der kulturwissenschaftliche Ansatz, der die facettenreichen historischen Aspekte der 'Neuen Welt' eng aufeinander bezieht, etwa die viel diskutierte(n) kulturelle(n) Identität(en) Lateinamerikas.
Ein nützliches Buch für Studierende der Hispanistik ebenso wie für Lateinamerika-Reisende.

Zum Autor
Prof. Dr. Norbert Rehrmann lehrt Romanistische Kulturwissenschaften (Spanien/Lateinamerika) an der TU Dresden.
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November 2005

Boris Groys: Zurück aus der Zukunft. Osteuropäische Kulturen im Zeitalter des Postkommunismus. Suhrkamp-Verlag 2005. ISBN: 3-518-12452-8.

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Der Ort der kommunistischen Utopie war allein die Zukunft. Heute aber ist der Ort des Kommunismus die Vergangenheit, denn er ist ein reales Ereignis der Geschichte gewesen. Der Kommunismus ist dabei abgeschlossen in dem Sinn, daß er zur geschichtlichen Rezeption freigegeben ist. Das ermöglicht auch, die Spuren zu verfolgen, in denen er heute noch sichtbar ist, in denen er immer noch wirkt und auch den Westen, den damaligen Gegner, transformiert.
Im vorliegenden Band untersuchen Wissenschaftler, u. a. Alain Badiou, Chantal Mouffe, Boris Buden und Mikhail Ryklin, Formen und Wirkungen des Postkommunismus in fünf Bereichen: in der Theorie der Linken, im neuen Paradigma des "Fun", in Berichten aus den nichtrussischen Teilen Osteuropas und in der Kunstszene Rußlands. Der fünfte und letzte Bereich zeigt literarische Verarbeitungen des Themas in Erzählungen u. a. von Ingo Schulze, Pavel Pepperstein und Eduard Limonov.

Zum Autor
Boris Groys wurde 1947 in Ostberlin geboren und ist aufgewachsen in der UdSSR, wo er an verschiedenen wissenschaftlichen Instituten in Leningrad und Moskau arbeitete. Seit 1981 ist er in Deutschland und seit 1994 Professor für Kunstwissenschaft, Philosophie und Medientheorie an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe.
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Fritz Stern: Kulturpessimismus als politische Gefahr. Eine Analyse nationaler Ideologie in Deutschland. Vorwort von Norbert Frei. Neuausgabe. Klett-Cotta-Verlag 2005. ISBN: 3-608-94136-3.

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In seinem wegweisenden, "klassischen Buch" (Karl Dietrich Bracher) aus dem Jahr 1961 beschreibt Fritz Stern am Beispiel früher ideologischer Vorbereiter des Dritten Reiches den Kulturpessimismus auch als gesamteuropäisches Phänomen. Zugleich zeigt Fritz Stern uns heute die Gefährdungen auf, die den modernen, liberalen und demokratisch verfassten Gesellschaften aus der Verzweiflung an den Übeln der Moderne erwachsen.
Dieser Beitrag zur Erforschung des modernen Totalitarismus aus der Feder eines der "kenntnisreichsten und einfühlsamsten Deutschland-Historiker" zählt zu den "100 einflussreichsten Büchern" seit 1945 (Times Literary Supplement).

Vorwort
Anfang der fünfziger Jahre war das Wort von der "deutschen Katastrophe", mit dem Friedrich Meinecke die Erfahrung des "Dritten Reiches" auf einen für seine Zeitgenossen zwar kritischen, aber halbwegs erträglichen Begriff gebracht zu haben schien, noch in vieler Munde. Doch es stand bereits in Konkurrenz sowohl mit der auf aktuell-politische Parallelen zielenden Totalitarismustheorie als auch mit offen apologetischen Deutungen, nach denen die Deutschen 1933 Opfer eines "Dämons" geworden waren. Andere, freilich eher im Ausland geläufige Interpretationen knüpften mehr oder weniger grobe Kausalketten und zeichneten Kontinuitätslinien von Hitler zurück auf Bismarck oder gar auf Luther. Die seriöse geistesgeschichtliche Forschung hingegen befand sich, ebenso wie die zeitgeschichtliche Empirie, noch in ihren Anfängen. [...]
Sterns hier nach vielen Jahren wieder vorgelegtes Buch, hervorgegangen aus seiner bereits 1953 angenommenen Dissertation, wurde fast schlagartig berühmt. Dazu trug gewiß der griffig-anspruchsvolle Titel bei, unter dem das Werk 1961 in den USA erschien: "The Politics of Cultural Despair". Wichtiger aber war am Ende wohl, daß der Autor sich in jugendlicher Kühnheit zu einer wirkungsvollen Beschränkung seines ungeheuren Stoffes entschlossen hatte. Statt auf erschöpfende Vollständigkeit setzte Stern nämlich - ohne darüber die Komplexität seines Arguments zu reduzieren - auf exemplarische Betrachtung: Mit Paul de Lagarde, Julius Langbehn und Arthur Moeller van den Bruck untersuchte er Leben, Werk und Wirkung dreier Vertreter jenes völkisch-nationalen Irrationalismus, der gewiß nicht zwangsläufig, aber noch viel weniger zufällig im "Dritten Reich" gemündet und gestrandet war.
Jenseits seiner zeitdiagnostischen Erhellungskraft, die das Buch auch heute noch oder wieder zu entfalten vermag - man denke nur an die in vielen Varianten vazierenden Ideologeme aus Globalisierungskritik, Antisemitismus und antiamerikanischen Affekten -, hat es der in vier Jahrzehnten natürlich weiter vorangetriebenen Detailforschung in bemerkenswerter Weise standgehalten. Zweifellos setzt die Intellectual History gegenwärtig an einigen Punkten andere Akzente. So wird zum Beispiel die Frage der Modernitätsfeindlichkeit der "konservativen Revolution" unterdessen stärker diskutiert, und die bereits von Stern betonte Transnationalität dieser Strömungen tritt mit zunehmendem Wissen über ihre außerdeutschen Vertreter noch deutlicher hervor. Zu den Erkenntnissen jedoch, die Stern mit seiner subtilen (und später nicht nur von ihm selbst immer wieder praktizierten) porträtistischen Methode über Langbehn, de Lagarde und Moeller van den Bruck zusammentrug, ist nur noch wenig hinzugekommen.
So bleibt Fritz Stern brillantes erstes Buch am Ende beides: ein eindrucksvolles Zeugnis der Leistungsfähigkeit der frühen Zeitgeschichtsforschung - und eine gültige Analyse der Gefahren einer Politik, die sich aus der Verzweiflung an der Kultur des Westens nährt.

Rezensionen
"Ein glänzender Kenner der jüngeren deutschen Geschichte und ein Mann ... von faszinierender Darstellungskraft ..." (Helmut Schmidt, DIE ZEIT)
"Niemand hat so präzise wie Stern den Kulturpessimismus des 19. Jahrhunderts als politische Gefahr beschrieben und in ihm eine mentale Voraussetzung zum Aufkommen des Nationalsozialismus erkannt." (Wolf Lepenies)

Zum Autor
Fritz Stern, am 2. Februar 1926 in Breslau geboren, wuchs in ein stark assimiliertes jüdisches Bildungsbürgertum hinein, das zunehmend naturwissenschaftlich geprägt war. So wurde Stern, um seine Zukunftschancen zu erhöhen, getauft. Da dies kein einfaches Erbe ist, wurde die Geschichte und das Schicksal des deutschen Judentums für Stern zum Lebensthema. 1938 flüchtete er mit seinen Eltern in die Vereinigten Staaten und studierte deutsche Geschichte an der Columbia Universität, wo er Professor für Geschichte wurde. Er gilt als einer der besten Deutschlandkenner in den USA. Neben zahlreichen Essays über bedeutende deutsche Juden zählt dazu vor allem die zum Standardwerk avancierte Doppelbiographie von Bismarck und dessen jüdischen Bankier Gerson Bleichröder zu den großen wissenschaftlichen Leistungen Sterns. 1999 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.
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Andre Gunder Frank: Orientierung im Weltsystem. Von der Neuen Welt zum Reich der Mitte. Promedia-Verlag, Wien 2005. ISBN: 3-85371-238-X.

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Steht das Ende des amerikanischen Jahrhunderts unmittelbar bevor? Zerplatzt die US-Ökonomie demnächst wie eine Spekulationsblase? Droht dem Dollar der völlige Wertverlust? Mit welchen Mitteln versucht die US-Regierung gegenzusteuern? Antworten auf diese Fragen gibt Andre Gunder Frank im vorliegenden Buch, das ihn als zutiefst politischen Intellektuellen und scharfen Polemiker ausweist. Ausgangspunkt des Textes ist die Empörung über die jüngsten von den USA und ihren Verbündeten geführten Kriege. Hinter dieser Eskalation der Gewalt ortet Frank den Versuch der Vereinigten Staaten, ihre globale Vormachtstellung mit militärischen Mitteln zu verteidigen. Dies vor allem deshalb, weil die wirtschaftlichen Grundlagen US-amerikanischer Macht – insbesondere der Dollar als Weltgeld - sich als zunehmend brüchig erweisen und daher die direkte, militärisch hergestellte Kontrolle über Ressourcen wie Erdöl von besonderer Bedeutung.
So erklärt Frank beispielsweise die US-Liste der "Schurkenstaaten", wie sie anlässlich der Kriegsvorbereitung gegen Bagdad im März 2003 präsentiert und seither mehrmals aufgestockt worden ist, mit der drohenden Konkurrenz des Euro für den Dollar als Weltgeld. Der Irak vor der Besetzung, Nordkorea und der Iran waren nicht zufällig allesamt Volkswirtschaften, die ihre Auslandsgeschäfte von Dollar auf Euro umgestellt hatten bzw. umstellen wollten. Europa und der kommenden Weltmacht China empfiehlt Frank, sich von den einseitigen Devisenbeständen in Dollar zu lösen, um sich so in einem zweiten Schritt davon zu befreien, den Dollar und damit die USA stützen zu müssen.
Hatte Frank bis zu Beginn 1990er Jahre das von Deutschland angeführte Westeuropa als ernsthaften Herausforderer der US-Hegemonie angesehen, so sieht er mittelfristig nur noch eine Region, der er die Ablösung der USA als führende Macht zutraut: Ostasien - jene Region also, deren historische Bedeutung er bereits in seinem letzten großen Buch, ReOrient (1998), in ein neues Licht gerückt hatte. Einige Kapitel des vorliegenden Bandes greifen die in ReOrient entwickelten Thesen auf und rechnen mit jenen eurozentrischen Welt- und Geschichtsbildern ab, die Ostasien vernachlässigen. Frank insistiert darauf, dass dieser Raum mit Ausnahme der letzten zwei Jahrhunderte als jener Ort anzusehen sei, in dem die Fäden der Weltwirtschaft zusammenliefen. Und er hält es nicht für ausgeschlossen, dass sich der Kreis der Geschichte schließt und das globale Zentrum nach seiner im historischen Kontext relativ kurzen Verschiebung westwärts über den Erdball (Westeuropa, Nordamerika) an seinen Ursprungs zurückkehrt.

Zum Autor
Andre Gunder Frank, geboren 1929 in Berlin und gestorben 2005 in Luxemburg, musste 1933 mit seiner Familie in die USA emigrieren, wo er an der University of Chicago bei Milton Friedman Ökonomie studierte. Seine weltweite Bekanntheit begründete Andre Gunder Frank in den 1960er und 1970er Jahren als einer der führenden Vertreter der Dependenztheorie. Später erweiterte er diesen Ansatz in Richtung Weltsystemanalyse und Globalgeschichte. Dank seiner Lehrtätigkeit in vielen verschiedenen, vor allem lateinamerikanischen Ländern, in denen er Wirtschaftswissenschaften, Soziologie, Anthropologie, Politologie und politische Geschichte unterrichtete, war Frank auch an den Reformen der Regierung Allendes in Chile beteiligt. Er ging anschließend nach Europa zurück und erhielt gleichzeitig Gastprofessuren in vielen Ländern. Zuletzt arbeitete er als leitender Wissenschaftler am World History Center der Northeastern University in Boston und an der Università di Calabria. Zu den Hauptwerken unter seinen 43 Büchern gehören "Kapitalismus und Unterentwicklung in Lateinamerika" (1968), "Abhängige Akkumulation und Unterentwicklung" (1980), "The World System" (mit Barry Gills, 1992/1995/2000/2001) sowie "ReOrient" (1998). Im Promedia Verlag ist (gemeinsam mit Marta Fuentes-Frank) erschienen: "Widerstand im Weltsystem" (1990).
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Oktober 2005

Jean Ziegler: Das Imperium der Schande. Der Kampf gegen Armut und Unterdrückung. Bertelsmann-Verlag, München 2005. ISBN: 3-570-00878-9.

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Die Beseitigung von Hunger und Elend als moralischer Imperativ unserer Zeit. Das aufrüttelnde Plädoyer des engagierten Globalisierungskritikers. Zu den unveräußerlichen Menschenrechten gehört seit der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung neben Leben und Freiheit auch das "Bestreben nach Glückseligkeit". Seither haben industrielle, technologische und wissenschaftliche Revolutionen eine unglaubliche Steigerung der Produktivkräfte ermöglicht. Nie war die Menschheit reicher. Gleichzeitig jedoch ist ein rapide um sich greifender Prozess der Refeudalisierung im Gange.
Die multinationalen Konzerne dehnen ihre Macht über den Planeten aus und fahren astronomische Gewinne ein. Eine neue Klasse von Feudalherrschern, von Kosmokraten, ist entstanden. Der Handlungsspielraum der UNO und der einzelnen Staaten schrumpft. Und nie waren Elend und Hunger größer. 100.000 Menschen sterben heute täglich an Hungersnöten und Seuchen, die durchaus vermeidbar wären. In den Ländern der Dritten Welt rackern sich die Menschen buchstäblich zu Tode, um die Schuldenberge abzutragen, die von skrupellosen, korrupten Diktatoren und Generälen angehäuft wurden.
Jean Ziegler, Sonderberichterstatter der UNO, deckt Hintergründe auf, benennt die Verantwortlichen und zeigt, wie man den Teufelskreis von Verschuldung und Hunger durchbrechen kann. Das lähmende Gefühl der Schande, das wir alle empfinden angesichts von Armut und Hunger, kann umschlagen und zu einer Macht der Veränderung werden. Jean Ziegler hält es mit Sartre, bei dem es heißt: "Um die Menschen zu lieben, muss man sehr stark das hassen, was sie unterdrückt."
Jean Ziegler fordert das Menschenrecht auf Glück ein und hält der globalisierten Welt den Spiegel vor. Er zeigt auf, wie das Gefühl der Schande angesichts von Hunger und Armut auf der Welt umschlagen und zu einer Macht der Veränderung werden kann.

Zum Autor
Jean Ziegler, geboren 1934, lehrt Soziologie an der Universität Genf und ist ständiger Gastprofessor an der Sorbonne/Paris. Bis 1999 war er Nationalrat im Parlament der Schweizer Eidgenossenschaft. Seine zahlreichen Publikationen ("Die Schweiz wäscht weißer", "Die Schweiz, das Gold und die Toten", "Die Barbaren kommen" u. v. a.) haben Skandale ausgelöst und ihm internationales Ansehen, in seinem eigenen Land jedoch den Ruf des Nestbeschmutzers eingetragen.
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September 2005

Jürgen Leinemann: Höhenrausch. Die wirklichkeitsleere Welt der Politiker. Heyne-Verlag 2005 (Aktualisierte Ausgabe). ISBN: 3-453-62009-7.



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Politikverdrossenheit ist weit mehr als ein Schlagwort: Haben Politiker den Kontakt zur Wirklichkeit nicht längst verloren? Der Journalist Jürgen Leinemann hat die parteipolitische Machtszenerie jahrzehntelang aus nächster Nähe betrachtet, ohne seinen analytischen und gleichzeitig leidenschaftlich wertenden Blick zu verlieren. Das Fazit seiner Beobachtungen und Erkenntnisse ist alarmierend!

Zum Autor
Jürgen Leinemann, geboren 1937 in Celle, Studium der Geschichte, Germanistik und Philosophie. Beginn der journalistischen Karriere bei der dpa in Berlin, Hamburg und Washington. Seit 1972 tätig für den SPIEGEL; er war Reporter und Büroleiter in Washington und Bonn, zog 1990 nach dem Fall der Mauer nach Berlin und war dort bis 2001 Leiter des Ressorts Deutsche Politik; seit 2002 SPIEGEL-Autor im Berliner Büro. Zahlreiche Veröffentlichungen, ausgezeichnet mit dem Egon-Erwin-Kisch-Preis.
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Toralf Staud: Moderne Nazis. Die neuen Rechten und der Aufstieg der NPD. Kiepenheuer & Witsch-Verlag 2005. ISBN: 3-462-03638-6.



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Volksfront von rechts – der unheimliche Erfolg der neuen NPD: Die NPD ist zu einer Bedrohung der Demokratie geworden – aber nicht, weil sie irgendwann ins Kanzleramt einziehen könnte. Sondern weil sie, von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, an einer Faschisierung der ostdeutschen Provinz arbeitet. Dort ist sie inzwischen fest verankert, hat einen stabilen Wählerstamm, sickert in die Gesellschaft.
Je unsicherer das Leben wird, desto attraktiver könnte ihr Weltbild auch im Westen werden. Mit der konservativen Partei der sechziger Jahre hat die neue NPD nichts mehr zu tun. Sie hat heute ein revolutionär-antikapitalistisches Programm, sie setzt auf aktuelle Themen, sie schwimmt mitten in der rechtsextremen Jugendkultur. Ignorieren hilft nicht mehr.

Zum Autor
Toralf Staud, geboren 1972, studierte Journalistik und Philosophie in Leipzig und Edinburgh. Als Redakteur der ZEIT hat er jahrelang die rechtsextremistische Szene und die NPD beobachtet.
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Wolfgang Herles: Wir sind kein Volk. Eine Polemik. Mit einem Vorwort zur Taschenbuchausgabe. Piper-Verlag 2005. ISBN: 3-492-24557-9.



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Der Fall der Mauer war eine fantastische Nachricht. Aber das, was danach kam, hat den Deutschen die Glücksgefühle gründlich ausgetrieben: Die "blühenden Landschaften in Ostdeutschland" sind ferner denn je, die gesamtdeutsche Wirtschaft wird durch die falsch konzipierte Vereinigung gelähmt. Fünfzehn Jahre später liefert Wolfgang Herles eine provozierende Aufarbeitung der deutschen Einheit und fordert, den Wunschtraum vom "einig Vaterland" endlich zu begraben.

Zum Autor
Wolfgang Herles, geboren 1950 in Tittling, war von 1975-1980 Bonner Korrespondent des Bayerischen Rundfunks. 1980-1987 Redakteur beim Bayerischen Rundfunk, 1987-1991 Leiter des Bonner ZDF-Studios, bis 1996 Leiter der ZDF-Talkshow "live". Seit 2002 ist er Moderator und Redaktionsleiter von "aspekte". Zahlreiche Buchveröffentlichungen.
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August 2005

Hans Weiss/Ernst Schmiederer: Asoziale Markwirtschaft. Insider aus Politik und Wirtschaft enthüllen, wie die Konzerne den Staat ausplündern. Kiepenheuer & Witsch-Verlag 2005. ISBN: 3-462-03643-2.



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Der Sozialstaat ist pleite, aber das Geld ist nicht weg! Ein Blick in die Taschen der Großkonzerne.
Die hoch bezahlten Berater nennen es "Steueroptimierung": internationale Großkonzerne wie Telekom, Porsche, E.ON oder Siemens zahlen trotz immenser Gewinne kaum noch Steuern – und bereichern sich zusätzlich an Milliardensubventionen des Staates. Das neue Enthüllungsbuch über die Machenschaften der Multis! Mehr und mehr multinationale Konzerne verlagern ihre Betriebe ins Ausland – dorthin, wo sie weniger Abgaben entrichten. Dabei zahlen Multis und reiche Privatpersonen ohnedies Jahr für Jahr immer weniger Steuern. Der Anteil des Kapitals am Gesamtsteueraufkommen in Deutschland ist von 34,7 Prozent im Jahr 1960 auf 12,2 Prozent im Jahr 2002 gesunken. Die gesellschaftliche Infrastruktur – Schulen, Universitäten, Krankenhäuser, Polizei, Straßen usw. – wird im Wesentlichen von Lohnabhängigen und vom Mittelstand finanziert. Die Multis werden mit üppigen Subventionen bedient.
In diesem Buch kommen hochrangige Insider zu Wort, die ungeschminkt erzählen, wie die Welt hinter den dick gepolsterten Türen aussieht. Einzige Bedingung: dass ihre Identität im Verborgenen bleibt. So schildern Konzernbetriebsprüfer, wie Multis ihre Gewinne verschleiern und wie die Arbeit der Finanzbehörden von Politikern behindert wird. Brüsseler Insider berichten, wie Konzern-Lobbyisten Druck auf die EU-Kommission ausüben und wie ungeniert Konzernherren in die Subventionstöpfe greifen. Ein hochrangiger Konzernmanager und Wirtschaftsanwälte erläutern die Steuerstricks der Multis.
Zusätzlich zeigen Tabellen und Grafiken, welche Konzerne den Staat besonders schamlos ausplündern und welche Konzernchefs und Spitzenmanager sich besonders ungeniert bereichern.

Zum Autor
Dr. phil. Hans Weiss, geboren 1950, Studium der Psychologie und Soziologie in Innsbruck, Wien, Cambridge und London. Freier Journalist (für ORF, Stern, Spiegel) und Buchautor in Wien. Zahlreiche Fachbuch-Veröffentlichungen.
Ernst Schmiederer, geboren 1959, ist seit zwanzig Jahren Journalist. Veröffentlichungen u. a. in Die Zeit und Geo, war Ressortleiter beim Nachrichtenmagazin profil und USA-Korrespondent für "profil" sowie das Schweizer Magazin "Facts" aus New York. Zuletzt Chefredakteur für das Wirtschaftsmagazin "Format".
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Juli 2005

Erhard Eppler: Auslaufmodell Staat?. Suhrkamp-Verlag 2005. ISBN: 3-518-12462-5.



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Das Buch zur Debatte um die Kapitalismuskritik. Darf eine Gesellschaft die Frage, was Pflicht und Aufgabe eines Staates ist, neoliberalen Ökonomen überlassen? Der frühere Entwicklungsminister Erhard Eppler antwortet: nein! und belegt in einem leidenschaftlichen Plädoyer, dass wir keinesfalls auf den Staat verzichten können.

Zum Autor
Dr. phil. Erhard Eppler wurde 1926 geboren. Er war Mitglied des Bundestages von 1961 bis 1976 und Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit von 1968 bis 1974. Zahlreiche Veröffentlichungen.
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Juni 2005

Franz-Xaver Kaufmann: Schrumpfende Gesellschaft. Vom Bevölkerungsrückgang und seinen Folgen. Suhrkamp-Verlag 2004. ISBN: 3-518-12406-4.



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Das Altern der Bevölkerung gilt als zentrales gesellschaftliches Problem der Zukunft. In seinem neuen Buch zeigt der bekannte Sozialwissenschaftler Franz-Xaver Kaufmann, dass diese These falsch ist: Nicht das Altern der Bevölkerung ist das Problem, sondern deren Rückgang.
Es werden zu wenig Kinder in Deutschland geboren, und dieser Mangel lässt sich auch nicht durch Zuwanderung beheben. Diesen lang tabuisierten Aspekt des demographischen Wandels rückt Kaufmann ins Zentrum seiner Untersuchung und zeigt die Zusammenhänge zwischen demographischer, wirtschaftlicher und sozialer Stagnation auf. Solange die deutsche Politik sich der Bevölkerungsentwicklung nur fatalistisch anpasst, werden sich die wirtschaftlichen und sozialen Probleme langfristig verschärfen und die Zukunftsperspektiven in den kommenden Jahrzehnten weiter verdüstern.

Zum Autor
Franz-Xaver Kaufmann ist Professor emer. für Sozialpolitik und Soziologie an der Universität Bielefeld. Zahlreiche Veröffentlichungen. Lieferbar sind von ihm folgende Titel: "Religion, Kirche und Gesellschaft in Deutschland" (VS-Verlag, 1988), "Religion und Modernität" (Mohr-Siebeck, 1989), "Wie überlebt das Christentum?" (Herder, 2000), "Herausforderungen des Sozialstaates" (Suhrkamp, 2002), "Varianten des Wohlfahrtsstaats. Der deutsche Sozialstaat im internationalen Vergleich" (Suhrkamp, 2004) sowie "Sozialpolitisches Denken" (Suhrkamp, 2004), "Sozialpolitik und Sozialstaat, Soziologische Analysen" (VS-Verlag, 2005).
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Mai 2005

Leon Hempel/Jörg Metelmann (Hrsg.): Bild – Raum – Kontrolle. Videoüberwachung als Zeichen gesellschaftlichen Wandels. Suhrkamp-Taschenbuch-Verlag 2005. ISBN: 3-518-29338-9.



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Videoüberwachung hat sich in Deutschland als Praxis sozialer Kontrolle etabliert. Von privater wie öffentlicher Seite werden Kameras installiert, deren Präsenz die ständig zunehmende Überwachung der Gesellschaft sichtbar macht. Die Videoüberwachung liefert der medialen Öffentlichkeit ein Bild ihrer selbst und wird zugleich zum Indiz für deren Wandel.
Die Praxis und der Symbolcharakter der Überwachungskamera lassen sich aus verschiedenen theoretischen Perspektiven untersuchen, die die Grenzverschiebungen im Selbstverständnis heutiger Gesellschaften unterschiedlich reflektieren: von der Norm zum Risiko, von der Disziplinar- zur Kontrollgesellschaft, in der privater und öffentlicher, ziviler und militärischer Sektor miteinander verflochten sind. Der Band vereint Beiträge aus Kultur- und Medienwissenschaft, Kriminologie, Psychologie, Stadt- und Techniksoziologie, Humangeographie, Evaluationsforschung sowie Politik- und vergleichender Rechtswissenschaft.
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April 2005

Felix Ekardt: Das Prinzip Nachhaltigkeit. Generationengerechtigkeit und globale Gerechtigkeit. C.H. Beck-Verlag 2005. ISBN: 3-406-52798-1.



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Die westlichen Gesellschaften pflegen ein Wohlstandsmodell, welches weder globalisierbar noch dauerhaft durchzuhalten ist. Es muss zusammenbrechen, sobald es sich z.B. auch in Ländern wie Indien und China etabliert. Ohne eine neue, in das Prinzip Nachhaltigkeit mündende Lehre von der gerechten Grundordnung, ohne ein neues Freiheitskonzept und ohne mehr Generationengerechtigkeit und Gerechtigkeit zwischen den Völkern dieser Erde können wir nicht länger sagen, dass unser Zusammenleben gerecht ist – sei es in Deutschland, in Europa oder auch global. Felix Ekardt liefert eine Fülle von Argumenten, die umreißen, was man zu Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit in einer globalisierten Welt sagen kann und muss.

Zum Autor
Felix Ekardt, Jurist, Philosoph und Soziologe, ist Professor für Europäisches Verfassungs- und Umweltrecht sowie Gerechtigkeits- und Steuerungstheorie an der Universität Bremen und Mitglied des "Club of Rome" (Think Tank 30).
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Jürgen Habermas: Die Zukunft der menschlichen Natur. Auf dem Weg zu einer liberalen Eugenik?. Suhrkamp-Verlag 2005 (Erweiterte Ausgabe). ISBN: 3-518-29344-3.



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Nach wie vor wird die Debatte über die Gentechnik und ihre Folgen lebhaft geführt. In seinem vieldiskutierten und nun als Taschenbuch vorliegenden Buch Die Zukunft der menschlichen Natur. Auf dem Weg zu einer liberalen Eugenik? bezieht Jürgen Habermas dezidiert Stellung. Er führt die philosophische Auseinandersetzung über den Umgang mit Genforschung und Gentechnik vom weltanschaulichen Streit über den moralischen Status des vorpersonalen menschlichen Lebens weg und nimmt die Perspektive einer künftigen Gegenwart ein – einer Gegenwart, aus der wir vielleicht auf die heute umstrittenen Praktiken als Schrittmacher einer liberalen, über Angebot und Nachfrage geregelten Eugenik zurückblicken.

Zum Autor
Jürgen Habermas, 1929 in Düsseldorf geboren, studierte Philosophie, Geschichte und Psychologie in Göttingen, Zürich und Bonn, wo er 1954 promovierte. Von 1956 bis 1959 war er Assistent am Institut für Sozialforschung in Frankfurt am Main und nahm dort wesentliche Impulse der "Kritischen Theorie" (so genannte "Frankfurter Schule") auf. Aus ihrer Tradition hat er die seine weiteren Arbeiten strukturierende Fragestellung entwickelt, wie eine kritische Theorie der Gesellschaft beschaffen zu sein habe, die eine dem erreichten Stand sozialwissenschaftlicher Erkenntnis wie historischer Erfahrung angemessene Theorie der Demokratie darstelle. 1961 habilitierte er in Marburg und wurde auf ein Extraordinariat für Sozialphilosophie nach Heidelberg berufen. 1964 erhielt er eine Professur für Philosophie und Soziologie in Frankfurt am Main. Von 1971 bis 1980 war er neben C. F. v. Weizsäcker Direktor am Max-Planck-Institut in Starnberg zur Erforschung der Lebensbedingungen der technisch-wissenschaftlichen Welt. Von 1980 bis 1982 war Habermas Direktor am Max-Planck-Institut für Sozialwissenschaften in München. Ab 1982 arbeitete er wieder als Ordinarius in Frankfurt a. M.
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Albrecht Behmel: Erfolgreich im Studium der Geisteswissenschaften. UTB Uni-Taschenbücher Nr.2660 UTB Mittlere Reihe X. Francke-Verlag 2005. ISBN: 3-8252-2660-3.



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Eine wertvolle Hilfe und Orientierung für alle Studienanfänger geisteswissenschaftlicher Disziplinen. Wie funktioniert eine Hochschule und welche Rolle spielt der einzelne Student darin? Wie kann der Studienablauf optimiert werden? Wie vermeidet man typische Fehler? Wie sehen Dozenten die Hochschule? Anhand solcher Fragestellungen werden die Studienanfänger in den Studienbetrieb eingeführt und sie erhalten Hilfestellung bei Problemen wie Schreibhemmung oder Prüfungsangst.
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März 2005

Rolf Schörken: Jugend 1945. Politisches Denken und Lebensgeschichte. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 2005. ISBN: 3-596-16836-8.



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Wie erlebten Jugendliche in Deutschland den Zusammenbruch des Dritten Reiches und die unmittelbare Nachkriegszeit? Wie verliefen die schwierigen Prozesse der geistigen Neuorientierung bei politisch interessierten Menschen, die 1945 zwischen 16 und 24 Jahre alt waren – alt genug, um das Dritte Reich und den Krieg bewusst erlebt zu haben, doch noch zu unerfahren, um alternative politische Lebensmöglichkeiten ausreichend kennen zu können?
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Hans P. Duerr: Die Tatsachen des Lebens. Der Mythos vom Zivilisationsprozess Bd. 5. Suhrkamp-Verlag 2005. ISBN: 3-518-45671-7.



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Nach "Nacktheit und Scham" (1988), "Intimität" (1990), "Obszönität und Gewalt" (1993) sowie "Der erotische Leib" (1997) liegt mit "Die Tatsachen des Lebens" der fünfte und letzte Band von Hans Peter Duerrs eingehender Kritik am Mythos vom Zivilisationsprozess vor. Diese Kritik an einem etablierten wissenschaftlichen Paradigma ist zwar im deutschsprachigen Bereich auf erbitterten Widerstand gestoßen, sie hat zugleich jedoch zu einer Erschütterung der einfachen Vorstellung von einem stetigen Fortschreiten der Menschheit in das Zivilisationsparadies geführt.
Im abschließenden Band setzt sich der Autor vor allem mit der Frage auseinander, ob das, was im Englischen "the facts of life" genannt wird, also namentlich die Bereiche der Sexualität, der körperlichen Reifung, der Körperfunktionen und der abweichenden Verhaltensweisen, im Verlaufe der historischen Entwicklung tatsächlich, wie von Elias und seiner Schule behauptet, in immer stärkerem Maße mit dem Bann des Verschweigens oder mit Euphemismus belegt hinter die Kulissen des öffentlichen Lebens in einen expandierenden Privatbereich verdrängt wurde.
Schließlich untersucht der Ethnologe und Kulturanthropologe Duerr, welchen Wahrheitsgehalt die so genannte "Informalisierungsthese" hat. Damit ist die Behauptung gemeint, die Lockerung einstmals strenger Disziplinierung unterworfener Verhaltensweisen, wie sie seit den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu beobachten ist, bedeute keine wirkliche Senkung der Schamschwellen und Peinlichkeitsstandard, sondern lediglich die Konsequenz einer umfassenden Pazifizierung des öffentlichen Lebens, weshalb dieser Prozess in keiner Weise die Zivilisationstheorie in Zweifel ziehe.
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Februar 2005

Jean Ziegler: Die neuen Herrscher der Welt und ihre globalen Widersacher. Goldmann-Verlag 2005. ISBN: 3-442-15309-3.



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Jean Ziegler, Bestseller-Autor und internationale moralische Instanz als Kapitalismus-Kritiker, zeigt die Schattenseiten des modernen globalen Raubtierkapitalismus, beschreibt seine Entstehung, seine Profiteure und deren Helfer und zeigt Wege zum Widerstand auf. Eine provozierende und schonungslose Demaskierung der Strippenzieher und Nutznießer der Globalisierung und ein leidenschaftlicher Appell zum Widerstand gegen die absurde Doktrin von der Selbstregulierung der Märkte. Alle sieben Sekunden verhungert ein Kind unter zehn Jahren – 826 Millionen Menschen sind permanent schwer unterernährt: Und dies auf einem Planeten, der vor Reichtum überquillt.
Die neuen Herrscher der Welt – die Beutejäger des globalisierten Finanzkapitals, die Barone der transkontinentalen Konzerne, die Börsenspekulanten – häufen ungeheure Vermögen an. Mit ihrem Tun zerstören sie den Staat, verwüsten die Natur und entscheiden jeden Tag darüber, wer sterben muss und wer überleben darf. Willfährige, effiziente Verbündete stehen ihnen zu Diensten, allen voran die Funktionäre der Welthandelsorganisation, der Weltbank und des Weltwährungsfonds.
Gegen die mörderische Ordnung dieser Herrscher und ihre absurde Doktrin von der Selbstregulierung der Märkte regt sich Widerstand. Überall, auch in Deutschland. Neue, bislang völlig unbekannte Sozialbewegungen schießen aus dem Boden. Sie kämpfen gegen die Herrscher für eine menschenwürdige Welt – die neue planetarische Zivilgesellschaft ist die Hoffnung der Völker.

Zum Autor
Jean Ziegler, geboren 1934, lehrt Soziologie an der Universität Genf und ist ständiger Gastprofessor an der Sorbonne/Paris. Bis 1999 war er Nationalrat im Parlament der Schweizer Eidgenossenschaft. Seine zahlreichen Publikationen ("Die Schweiz wäscht weißer", "Die Schweiz, das Gold und die Toten", "Die Barbaren kommen" u.v.a.) haben Skandale ausgelöst und ihm internationales Ansehen, in seinem eigenen Land jedoch den Ruf des Nestbeschmutzers eingetragen.
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Barbara Hahn: Die Jüdin Pallas Athene. Auch eine Theorie der Moderne. Berliner Taschenbuch Verlag 2005. ISBN: 3-8333-0134-1.



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Barbara Hahn stellt Paul Celans geheimnisvolle, paradoxe Figur der Jüdin Pallas Athene an den Beginn ihres Buchs, das den Weg deutscher Jüdinnen durch die deutsch-jüdische Geschichte von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis in die Zeit nach 1945 nachzeichnet. Sie skizziert die intellektuelle Landschaft, in der sich Rahel Levin Varnhagen, Rosa Luxemburg, Elsa Lasker-Schüler, Margarete Susman oder Hannah Arendt bewegten. Und sie entdeckt die Spuren einer zerstörten Kultur, wenn sie das Leben und Denken uns unbekannter jüdischer Frauen aus den Archiven wieder ans Tageslicht hebt. Es ist die Geschichte der Mütter der ersten Generation akkulturierter Jüdinnen, die noch in ihrer traditionellen Welt lebten, und die Geschichte ihrer Töchter, die einen hohen Preis für den Übergang bezahlten.

Zur Autorin
Barbara Hahn ist Kulturwissenschaftlerin und lehrt als Professorin an der Princeton University Literatur. Sie ist Expertin für das Werk Rahel Varnhagens und Hannah Arendts.
Verlagsinformation

Weitere Informationen:
- Die Göttinnen der Klugheit. Rezension von Elisabeth von Thadden (DIE ZEIT Nr. 30/2002)
- Denken ist Glückseligkeit. Rezension von Viola Roggenkamp (DIE WELT, 04.01.2003)

Günther Lachmann: Tödliche Toleranz. Die Muslime und unsere offene Gesellschaft. Mit einem Beitrag von Ayaan Hirsi Ali über die Situation der muslimischen Frauen. Piper-Verlag 2005. ISBN: 3-492-04699-1.



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Wir und unsere Muslime – eine explosive Mischung: Seit vierzig Jahren leben Muslime in Deutschland – warum wird die Kluft zwischen ihnen und den Deutschen immer größer? Lange Zeit wollte es niemand wahrhaben: Die Integration der Muslime in die westliche Gesellschaft ist gescheitert. Der Traum von der "multikulturellen Gesellschaft" ist geplatzt.
Die Deutschen und ihre muslimischen Mitbürger leben nicht miteinander, sondern nebeneinander – wird daraus bald ein Gegeneinander? Durch die Abwehrhaltung der einheimischen Bevölkerung und die mangelnde Integrationsbereitschaft der Muslime leben viele von diesen in einer Parallelwelt: Dort werden oft die Werte der westlichen Gesellschaft in anerkannt, wie Toleranz, Meinungs- und Glaubensfreiheit. Statt dessen werden Ausgrenzung, Unterdrückung der Frauen und Hass gegen "Ungläubige" und Juden gepredigt. Abgekoppelt vom Westen, der sie nicht akzeptiert, sind, so Günther Lachmanns Analyse, zunehmend mehr Muslime gerade in Deutschland offen für die Botschaft der radikalen Islamisten. Ayaan Hirsi hat dies am eigenen Leib zu spüren bekommen. In ihrem Beitrag zu diesem Buch ruft sie die muslimischen Frauen im Westen dazu auf, endlich ihre Rechte zu beanspruchen.

Zum Autor
Günther Lachmann, geboren 1961 in Papenburg, studierte Volkswirtschaft in Münster und ist stellvertretender Leiter der Parlamentsredaktion der "Welt am Sonntag". Schwerpunkt seiner publizistischen Arbeit ist das Thema des Islamismus und der Muslime in Deutschland.
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Januar 2005

Mark Hertsgaard: Im Schatten des Sternenbanners. Amerika und der Rest der Welt. Deutscher Taschenbuch-Verlag 2005. ISBN: 3-423-34157-2.



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Wie kann ein Land dem Rest der Welt so ahnungslos begegnen und zugleich so genau wissen, was für die Menschheit das Richtige ist und was nicht? Wie kann eine Großmacht auf dem Weltmarkt so strategisch agieren und zugleich von den Reaktionen auf den Globalisierungsprozess so überrascht werden? Und warum breitet die amerikanische Kultur sich über die ganze Welt aus, während der US-Präsident in Paris, Rom oder Berlin von wütenden Demonstranten empfangen wird? Amerikaner denken wenig über die Welt außerhalb der Vereinigten Staaten nach. Das mächtigste Land der Welt hatte bis vor kurzem dazu keinen Anlass. Aber nach dem 11. September ist die beängstigende Kluft zwischen Amerika und dem Rest der Welt sichtbarer geworden.
Mark Hertsgaard, einer der profiliertesten unabhängigen Journalisten der USA, hat auf seinen Reisen mit Menschen in der ganzen Welt gesprochen – Konzerndirektoren, Jugendlichen, Fundamentalisten, Taxifahrern und Intellektuellen –, und alle hatten eine dezidierte Meinung
über die USA. In zehn Kapiteln zu den gängigsten Urteilen beleuchtet und kommentiert Hertsgaard die amerikanischen Auffassungen von Demokratie, Presse, Reichtum, Bildung und dem sozialen Netz; dabei sucht er nach den Ursachen für die oft frappierenden Unterschiede zwischen dem, was inner- und außerhalb der USA gedacht wird. So entsteht ein Bild, das unseren eigenen Blick auf Amerika schärft und verändert.
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Tariq Ali: Bush in Babylon. Die Re-Kolonisierung des Irak. Heyne-Verlag 2005 (Aktualisierte Ausgabe). ISBN: 3-453-62002-X.



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Die Iraker haben die Geschichte ihres Landes als Spielball der Weltreiche nicht vergessen und ordnen sich den neuen Besatzern nicht widerstandslos als Kolonie unter. In diesem Buch beschreibt der Autor und politische Publizist Tariq Ali die Geschichte des irakischen Widerstandes gegen alte und neue Kolonisatoren. Vehement widerspricht Ali der Ansicht, eine Besetzung sei der einzige Weg zu einem Regimewechsel in einem korrupten oder diktatorischen Staat, und belegt, welch verhängnisvollen Einfluss die Interventionen der Weltreiche in der Geschichte des Landes bislang hatten. Alis Buch ist eine provokante Streitschrift gegen den Krieg als Mittel der Politik, eine faszinierende Darstellung der Politik und Kultur des Irak – und eine Hommage an die Menschen im Irak und an die unbeugsamen Dichter und Denker der arabischen Welt.

Zum Autor
Tariq Ali wurde 1943 in Lahore (Pakistan) geboren. Als 20-Jähriger emigrierte er nach London, wo er Politik und Philosophie studierte und Ende der sechziger Jahre zu einem der wichtigsten Führer und Vordenker der internationalen Studentenbewegung wurde. Heute arbeitet Tariq Ali als Schriftsteller, Filmemacher und Journalist. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zur Weltgeschichte und -politik, Bühnenstücke, Drehbücher und Romane.
Verlagsinformation

 

Januar – Dezember 2004


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Stand: 05. Januar 2007
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