Faschismus

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Holocaust und NS-VernichtungspolitikDer Nationalsozialismus – Widerstand – 
Ärzte / Kirche / Justiz / Jugend – Faschistische Ideologie Faschismus und Antifaschismus heute


Holocaust und NS-Vernichtungspolitik

 

Ute Scheub. Das falsche Leben. Eine Vatersuche. Piper-Verlag 2006. ISBN: 3-492-04839-0.



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Persönlich, anrührend, manchmal geradezu beklemmend zeichnet Ute Scheub das falsche Leben des Mannes, der ihr Vater war – und liefert das Porträt einer ganzen Generation von deutschen Vätern.
Ein Mann steht vor zweitausend Menschen auf, ruft "Ich grüße meine Kameraden von der SS!", setzt eine Flasche Zyankali an die Lippen und trinkt – Stuttgart, Evangelischer Kirchentag 1969. "Der Tod trat auf dem Weg ins Robert-Bosch-Krankenhaus ein", notiert Günter Grass, der diesen Manfred Augst in seinem Werk "Aus dem Tagebuch einer Schnecke" (1972) porträtiert hat.
35 Jahre später stößt Manfred Augsts Tochter auf die Abschiedsbriefe, die Manuskripte und die Feldpostbriefe ihres Vaters. Eine erschütternde Spurensuche beginnt, bei der Ute Scheub mehr findet als nur ein einzelnes Schicksal. Wie viele jener Männergeneration, die Nachkriegsdeutschland geprägt hat, konnte Manfred Augst nicht über seine Erlebnisse im Krieg reden, schon gar nicht mit seinen Kindern, denen er nur ein ferner, liebloser Vater sein konnte. "Er ist – buchstäblich – an seinem Schweigen erstickt."

Rezension
Ute Scheub, geboren 1955 in Tübingen, arbeitet nach dem Studium der Politikwissenschaft als Journalistin für den Tagesspiegel, Frankfurter Rundschau, Süddeutsche Zeitung, Freitag, Geolino, Tigerentenclub, Publikationen für die Frau und war Mitbegründerin der taz. 1992 Auszeichnung mit dem Ingeborg Drewitz-Preis der Humanistischen Union Berlin für ihr publizistisches Gesamtwerk. Sie lebt als freie Autorin mit ihrer Familie in Berlin.
Verlagsinformation

Weitere Informationen
- Ekel, Scham, Schuldgefühl (Deutschlandradio, 26.02.2006)
- Das war Zyankali, mein Fräulein! (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.02.2006)
- Mein Vater, der Fremde (Berliner Morgenpost, 19.02.2006)
- Am Schweigen erstickt (taz, 18.02.2006)

Harald Welzer: Täter. Wie aus ganz normalen Menschen Massenmörder werden. Fischer-Verlag, Frankfurt am Main 2005. ISBN: 3-10-089431-6.



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Der Sozialpsychologe Harald Welzer weist in dem vorliegenden Buch nach, unter welchen Bedingungen das Töten innerhalb weniger Wochen zu einer Arbeit werden kann, die erledigt wird wie jede andere auch. Seine Forschungsergebnisse zeigen auf beunruhigende Weise, wie Tötungsbereitschaft erzeugt wird und wie wenig der Stabilität unserer moralischen Überzeugungen zu trauen ist.
Über den Holocaust ist viel geschrieben worden, aber die wichtigste Frage, ist bis heute nicht beantwortet: Wie waren all die ganz normalen Männer, gutmütigen Familienväter und harmlosen Durchschnittsmenschen imstande, massenhaft Menschen zu töten? Es gab keine Personengruppe, die sich der Aufforderung zum Morden verschlossen hätte, weshalb Erklärungsansätze, die sich auf die Persönlichkeiten der Täter, ihre Charaktereigenschaften, ihre psychische Verfassung richten, nicht weiterführen. Harald Welzer untersucht Taten aus dem Holocaust – und auch aus anderen Genoziden – in ihrem sozialen und situativen Rahmen und zeigt, wie das Töten innerhalb weniger Wochen zu einer Arbeit werden kann, die erledigt wird wie jede andere auch. Mit seiner sozialpsychologischen Studie öffnet sich eine Perspektive auf die Täter, die auf beunruhigende Weise erhellt, wie Tötungsbereitschaft erzeugt wird, und wie wenig unseren moralischen Überzeugungen zu trauen ist.

Zum Autor
Harald Welzer ist Direktor des "Center for Interdisciplinary Memory Research" am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen und Forschungsprofessor für Sozialpsychologie an der Universität Witten/Herdecke.

Verlagsinformation

Weitere Informationen
- Ganz "normale" Mörder. Rezension von Christoph Peerenboom (Sächsische Zeitung, 29.08.2005)
- Männer und Mörder. Interview mit Sozialpsychologe Harald Welzer (FR, 27.08.2005)
- Alles ist möglich. Buchauszug (FR, 24.08.2005)
- Mit Anstand töten. Buchauszug (taz, 20.08.2005)

Götz Aly: Hitlers Volksstaat. Raub, Rassenkrieg und nationaler Sozialismus. Mit Fotos und Faksimiles auf 8 Tafeln. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 2005. ISBN: 3-10-000420-5.



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Hitler, die Gauleiter, Minister und Staatssekretäre agierten als klassische Stimmungspolitiker. Sie fragten sich täglich, wie sie die Zufriedenheit der deutschen Mehrheitsbevölkerung sichern konnten. Auf der Basis von Geben und Nehmen erkauften sie sich deren Zustimmung oder wenigstens Gleichgültigkeit durch eine Fülle von Steuerprivilegien, mit Millionen Tonnen geraubter Lebensmittel und mit der Umverteilung des "arisierten" Eigentums von verfolgten und ermordeten Juden aus ganz Europa. Den Deutschen ging es im Zweiten Weltkrieg besser als je zuvor, sie sahen im nationalen Sozialismus die Lebensform der Zukunft – begründet auf Raub, Rassenkrieg und Mord.

Zum Autor
Götz Aly, geboren 1947, besuchte die Deutsche Journalistenschule in München, studierte Geschichte und Politische Wissenschaften (Dr. rer. pol.) in Berlin. Er hat wichtige Veröffentlichungen zur Sozialpolitik und zur Geschichte des Nationalsozialismus vorgelegt.

Verlagsinformation

Weitere Informationen
- Sebastian Gerhardt: Verzerrte Perspektive (junge Welt, 06.05.2005)
- Deniz Yücel: Antifa heißt Hartz IV (jungle world Nr. 12/2005 vom 23.03.2005)
- Reinhard Jellen: Brüning und die Riesterrente (Telepolis, 23.03.2005)
- J. Adam Tooze: Doch falsch gerechnet – weil falsch gedacht (taz, 16.03.2005)
- Götz Aly: Nicht falsch, sondern anders gerechnet (taz, 15.03.2005)
- J. Adam Tooze: Einfach verkalkuliert (taz, 12.03.2005)
- Eckhard Fuhr: Hitlers Volksstaat war eine Gefälligkeitsdiktatur (DIE WELT, 10.03.2005)
- Volker Ullrich: Hitlers zufriedene Räuber (ZEIT Nr. 11/2005 vom 10.03.2005)
- Interview mit Götz Aly: "Der Holocaust geschah zum Vorteil aller Deutschen" (taz, 15.01.2005)
- Götz Aly: Den einen der Sozialstaat, den anderen das Gas / Zur Person: Götz Aly (taz, 15.01.2005)

Raul Hilberg: Die Vernichtung der europäischen Juden, in 3 Bänden. Fischer-Taschenbuch-Verlag 2002. ISBN: 3-596-24417-X.



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Wenn das Wort "Standardwerk" überhaupt noch einen Sinn hat, dann muss man Hilbergs berühmte Gesamtgeschichte des Holocaust als solches bezeichnen. Das Buch ist 1961 in den USA herausgekommen und wurde erst 1982 in deutscher Sprache vorgelegt – von einem kleinen Berliner Verlag. Erneut auf den aktuellen Stand gebracht und wiederum erweitert, liegt es nun in dieser Taschenbuchausgabe vor. Damit wurde einem vielfach vorgetragene Wunsch entsprochen, Hilbergs "bedeutendes Buch" (FAZ) einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

Zum Autor
Raul Hilberg, geboren am 2. Juni 1926 in Wien, musste 1939 über Kuba in die USA auswandern. Er studierte unter anderem bei Franz Neumann ("Behemoth") und gehörte zu den ersten Wissenschaftlern, die mit den in die USA überführten deutschen Akten aus der Zeit des Nationalsozialismus arbeiten durften. Hilberg lehrte bis zu seiner Emeritierung Politische Wissenschaften an der Universität Burlington / Vermont. Mit seinem grundlegenden Werk "The Destruction of the European Jews" (Chicago 1961), das in viele Sprachen übersetzt wurde, ist Hilberg weltbekannt geworden. Um die Vernichtung der Juden in Europa vollständig verstehen zu können, untersuchte der Autor schließlich im Jahre 1976 in den Archiven der Bundesrepublik die bisher wenig beachteten Unterlagen über die Rolle der Reichsbahn im "Vernichtungsprozess des Dritten Reiches". Die "Sonderzüge nach Auschwitz" (Mainz 1981) waren die erste deutschsprachige Veröffentlichung des Autors.

Verlagsinformation

Andrej Angrick: Besatzungspolitik und Massenmord. Die Einsatzgruppe D in der südlichen Sowjetunion 1941-1943. Hamburger Edition 2003. ISBN: 3-930908-91-3.

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Andrej Angrick lenkt in seiner Darstellung das Augenmerk auf den historischen Ort der Verbrechen einer mobilen Einheit der Sicherheitspolizei und des SD sowie auf die strukturellen Hintergründe der Eroberungs-, Besatzungs- und Vernichtungspolitik auf der Krim und im Kaukasus. Darüber hinaus zeichnet er aussagekräftige Täterprofile des Einsatzgruppenpersonals.
Verlagsinformation

Christoph Rass: 'Menschenmaterial': Deutsche Soldaten an der Ostfront. Innenansichten einer Infanteriedivision 1939-1945. Dissertation. Schöningh-Verlag 2003. ISBN: 3-506-74486-0.



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Im Mittelpunkt dieses Buches stehen die Soldaten der 253. rheinisch-westfälischen Infanteriedivision, die, Ende 1939 aufgestellt, von 1941 bis 1945 ununterbrochen im Krieg gegen die Sowjetunion eingesetzt war. Doch ist dies keine gewöhnliche Divisionsgeschichte, wie man sie zu Dutzenden kennt. Es ist vielmehr der erste erfolgreiche Versuch, die sozialen Strukturen, die Führungs-, Sozialisations- und Handlungsmuster und die Bedingungen von Leben, Töten und Sterben im Alltag einer typischen Infanteriedivision der Ostfront zu analysieren.
In bisher unerreichter Quellendichte vermittelt die Pionierstudie neue, repräsentative Erkenntnisse über die Motivation und das Verhalten deutscher Soldaten während des Krieges, über ihre Einbindung in die Kriegsmaschinerie und über die Spannungen zwischen dem institutionellen Zwang des Militärapparates und der individuellen Verantwortung des Soldaten. Differenziert und sachlich gibt der Autor Antworten auf die vieldiskutierte Frage, wie und unter welchen Umständen aus ganz normalen Soldaten Täter des nationalsozialistischen Vernichtungskrieges werden konnten.
Von ihren 47 Monaten im Osten verbrachte die 253. Inf. Div. 45 im Fronteinsatz, hauptsächlich im Rahmen der Heeresgruppe Mitte. Ihr Weg führte sie bis vor die Tore Moskaus, dann bis 1943 in den aufs härteste umkämpften Frontbogen von Rshew und schließlich 1944/45 über Kowel, die Beskiden und Oberschlesien bis nach Mähren. Im März 1944 war sie in Weißrussland an den berüchtigten Massendeportationen von Osaritschi beteiligt, die Tausenden arbeitsunfähiger Zivilisten von Kindern bis zu Greisen den Tod brachten.
Der Autor beschreibt präzise und anschaulich die vielfältigen Faktoren, die das Innenleben der Division bestimmten, wie z.B. regionale und soziale Herkunft der Soldaten, das Verhältnis ihrer mitgebrachten Wertanschauungen zu den neuen, im Krieg gewonnenen Erfahrungen, die Lebensbedingungen, Führung und Haltung der Truppe, die Rolle der Kameradschaft, das ineinander verwobene System von Belohnung (Orden oder Fürsorge z.B.), Bestrafung (Kriegsgerichtsbarkeit) und politischer Indoktrination und vor allem die verschiedenen Gesichter des Ostkrieges zwischen Eroberung und Rückzug, Besatzung und Ausbeutung.
Ein wichtiges neues Buch zur Debatte über die deutsche Wehrmacht und das Verhalten ihrer Soldaten im nationalsozialistischen Vernichtungskrieg.
Verlagsinformation

Weitere Informationen:
Rezension von Michael von Prollius (H-Soz-u-Kult)

Christopher R. Browning: Der Weg zur "Endlösung". Entscheidungen und Täter. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 2002. ISBN: 3-499-61344-1.



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Gab Hitler den Befehl? Und wenn nicht er, wer hat dann das Morden angeordnet und organisiert? In der kurzen Zeitspanne zwischen März 1942 und Februar 1943 starb fast die Hälfte aller Opfer des Holocaust.
Die Analyse des renommierten Holocaust-Forschers Christopher R. Browning benennt die Verantwortlichen und macht ihre Motive und Mentalität nachvollziehbar.

Zum Autor
Christopher R. Browning, geboren 1944, ist Professor für Geschichte an der Pacific Lutheran University, Tacoma, Washington. Sein Buch "Ganz normale Männer. Das Reserve-Polizeibataillon 101 und die 'Endlösung' in Polen" hat seinen Ruf begründet. Es erschien weiterhin: "Judenmord, NS-Politik, Zwangsarbeit und das Verhalten des Täters".
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Wolfgang Benz (Hrsg.): Lexikon des Holocaust. C.H. Beck-Verlag 2002. ISBN: 3-406-47617-1.

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Die Ermordung der europäischen Juden ist das furchtbarste Ereignis des 20. Jahrhunderts. Die Geschichte dieser zivilisatorischen Katastrophe hat sich mittlerweile zu einem umfassenden Gebiet der historischen Forschung entwickelt. Dieses Lexikon führt knapp und sachkundig die wichtigsten Ereignisse, Begriffe und Personen ein. Es ist ein unverzichtbares Nachschlagewerk für jeden, der sich kompetent über die Geschichte des Holocaust informieren möchte.

Zum Autor
Wolfgang Benz, Jahrgang 1941, ist Mitgründer und Mitherausgeber der Dachauer Hefte und war von 1969 bis 1990 Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte in München. Seit 1990 arbeitet er als Professor an der Technischen Universität Berlin und ist Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung. Wolfgang Benz erhielt 1992 den Geschwister-Scholl-Preis.

Verlagsinformation

Raul Hilberg: Die Quellen des Holocaust. Entschlüsseln und Interpretieren. Fischer-Taschenbuch-Verlag 2002. ISBN: 3-10-033626-7.

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Der Doyen der Holocaust-Forschung zeigt an zahlreichen Beispielen, wie er mit den Quellen umgeht und sie zum Sprechen bringt. Er führt vor, wie aus einem kargen, in interessegeleiteter Tarnsprache formulierten Papier (Befehl, Anordnung, Anweisung, Bericht etc.) ein Dokument dessen wird, was der jeweilige Urheber eigentlich gemeint hat. Dokumente sprechen eben nie für sich, sondern erst dann, wenn sie sachkundig befragt und mit ausgefeilten quellenkritische Methoden bearbeitet werden.


Zum Autor
Raul Hilberg, geboren am 2. Juni 1926 in Wien, musste 1939 über Kuba in die USA auswandern. Er studierte unter anderem bei Franz Neumann ("Behemoth") und gehörte zu den ersten Wissenschaftlern, die mit den in die USA überführten deutschen Akten aus der Zeit des Nationalsozialismus arbeiten durften. Hilberg lehrte bis zu seiner Emeritierung Politische Wissenschaften an der Universität Burlington / Vermont. Mit seinem grundlegenden Werk "The Destruction of the European Jews" (Chicago 1961), das in viele Sprachen übersetzt wurde, ist Hilberg weltbekannt geworden. Um die Vernichtung der Juden in Europa vollständig verstehen zu können, untersuchte der Autor schließlich im Jahre 1976 in den Archiven der Bundesrepublik die bisher wenig beachteten Unterlagen über die Rolle der Reichsbahn im "Vernichtungsprozess des Dritten Reiches". Die "Sonderzüge nach Auschwitz" (Mainz 1981) waren die erste deutschsprachige Veröffentlichung des Autors.

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Götz Aly/Susanne Heim: Vordenker der Vernichtung. Auschwitz und die deutschen Pläne für eine neue europäische Ordnung. Fischer-Taschenbuch-Verlag 1997.



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Namen wie Hitler, Himmler und Heydrich stehen für den Mord an den europäischen Juden. Ein ganzes Heer von Namenlosen jedoch, die Vordenker der Vernichtung, haben diesen Genozid erst möglich gemacht.
Die Autoren arbeiten heraus, wie eine junge Wissenschaftlerelite ehrgeizig und äußerst effizient ihr Ziel verfolgt: zunächst Deutschland, dann aber auch dem gesamten europäischen Kontinent neue soziale, vor allem aber ökonomische Strukturen aufzuzwingen. Für diese "Expertokratie" war im moralischen wie im politischen Sinne alles machbar. Sie verfügte über ein Maß an Macht und Einfluss, wie es vergleichbaren Beraterstäben sonst nicht zugestanden wird. Ihre Pläne verbanden sich mit der aggressiven und inhumanen Ideologie des Nationalsozialismus zu dem alles beherrschenden Zweck, eine nach ihrem Verständnis 'besser organisierte' Zukunft zu gestalten.
Das Reisbrett-Denken mit seinen Strukturmodellen und Generalplänen stürzte statt dessen Millionen von Menschen in eine beispiellose Katastrophe: in den Raub- und Vernichtungskrieg und schließlich direkt in die Gaskammern der Konzentrationslager. Wer nicht in das Konzept passte und der Modernisierung Europas im Wege stand, wurde bedenkenlos vertrieben und vernichtet.
Auschwitz war deshalb – so lautet die These der beiden Autoren – auch das furchtbare Ergebnis des Reißbrettdenkens dieser gnadenlosen Experten, die ihr Wissen und ihr Können dazu nutzten, den millionenfachen Mord vorzubereiten.


Zu den AutorInnen
Susanne Heim ist Politikwissenschaftlerin und Historikerin, sie habilitierte sich an der Freien Universität Berlin. Heim hat Publikationen zur Geschichte des Nationalsozialismus sowie zur Bevölkerungspolitik und Migration im 20. Jahrhundert veröffentlicht. Seit 1999 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungsprogramm Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus".
Götz Aly, geboren 1947, besuchte die Deutsche Journalistenschule in München, studierte Geschichte und Politische Wissenschaft (Dr. rer. pol.) in Berlin. Er hat wichtige Veröffentlichungen zur Sozialpolitik und zur Geschichte des Nationalsozialismus vorgelegt.
Verlagsinformation

Christopher R. Browning: Judenmord. NS-Politik, Zwangsarbeit und das Verhalten der Täter. Fischer-Taschenbuch-Verlag 2001.

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Nach wie vor werden in der Holocaust-Forschung zentrale Fragen kontrovers diskutiert: Wie entwickelte sich die nationalsozialistische "Judenpolitik" in den ersten Jahren des Krieges? Zu welchem Zeitpunkt überschritt das NS-Regime die historische Trennlinie von Bevölkerungsverschiebungen ("ethnische Säuberungen") zur totalen und systematischen Vernichtung? Auf welche Weise versuchten die NS-Behörden, die Politik der Vertreibung und Ausrottung mit der kriegsbedingten Notwendigkeit zu vereinbaren, jüdische Arbeitskraft auszubeuten? Was waren die konkreten Folgen für die Zwangsarbeiter? Welche Handlungsspielräume hatten die vielen kleinen lokalen "Machthaber"? Welche neuen Einsichten lassen sich zu Verhalten und Motivation der Täter vor Ortgewinnen?
Das Buch präsentiert – klar und verständlich formuliert – die Summe von Brownings neuen Erkenntnissen zum Mord an den europäischen Juden.


Zum Autor
Christopher R. Browning, geboren 1944, ist Professor für Geschichte an der Pacific Lutheran University, Tacoma, Washington. Sein Buch "Ganz normale Männer. Das Reserve-Polizeibataillon 101 und die 'Endlösung' in Polen" hat seinen Ruf begründet. Es erschien weiterhin: "Judenmord, NS-Politik, Zwangsarbeit und das Verhalten des Täters".
Verlagsinformation

Tami Oelfken: Fahrt durch das Chaos. Ein Logbuch aus Zeiten des Kriegs. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Manfred Bosch. Libelle-Verlag 2003 (Neuausgabe). ISBN: 3-909081-38-X.



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Nach fünf Jahren Emigration in Südfrankreich hatte sie sich u. a. mit Franz Blei getroffen kehrte Tami Oelfken 1939 mittellos nach Berlin zurück, in einen Staat, den sie als "Zuchthaus" erlebte. Ihre besten Freundinnen waren fern in fremden Ländern. Als geheime Selbsttröstung begann sie in den Kriegsjahren ihre ebenso emotionalen wie alltagsgenauen Aufzeichnungen. Sie führte dieses Logbuch, geschrieben wie ein langer Brief an eine verlorene Geliebte, auch weiter, als sie ab 1944 in Überlingen am Bodensee lebte. (Dort befreundete sie sich u. a. mit Fritz Mühlenweg und seiner Familie…). Das Buch erschien erstmals 1946 und ist seit Jahrzehnten vergessen.

Zur Autorin
Tami Oelfken (1888-1957) wuchs als Marie Wilhelmine Oelfken in Blumenthal bei Bremen auf und arbeitete drei Jahrzehnte in der pädagogischen Praxis. Nach dem 1. Weltkrieg quittierte sie den staatlichen Schuldienst, war sozialistisch orientierte Lehrerin in Hellerau, Spandau und Dahlem und gründete 1928 eine eigene Reformschule in Berlin, die sie bis 1934 gegen die Nazis verteidigen konnte. Eine Fortführung im Exil (Paris/London) scheiterte. Nach der Rückkehr aus dem südfranzösischen Exil begann sie – mit Schreibverbot belegt und aus der Kulturkammer ausgeschlossen – ihre geheimen Aufzeichnungen. Tami Oelfken, die die französischen Besatzungssoldaten als Befreier begrüßte, wurde als Pazifistin im Kulturbetrieb des Adenauerstaats bald verfemt.

Verlagsinformation

Wolfgang Benz: Der Holocaust. C.H. Beck-Verlag 2001 (5. Auflage). ISBN: 3-406-39822-7.

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Wolfgang Benz, einer der renommiertesten deutschen Holocaust-Forscher, zeichnet in diesem Buch die Geschichte des Völkermordes an den Juden von der Ausgrenzung und Entrechtung bis zum industrialisierten Massenmord in den Vernichtungslagern nach. Sein Augenmerk gilt dabei nicht nur den Tätern, sondern vor allem auch den Opfern selbst. Neben die Geschichte der Verfolger tritt die Geschichte der Verfolgten. Ein eigenes Kapitel ist dem oft vernachlässigten ”anderen Völkermord” an den Sinti und Roma gewidmet.
”Im Rahmen der Beck-Reihe hat der renommierte Shoa-Forscher Wolfgang Benz die beste Einführung in die Geschichte des Holocaust geschrieben, die derzeit auf dem Markt ist.” (Daniel Terner, Damals)

Zum Autor
Wolfgang Benz, Jahrgang 1941, ist Mitgründer und Mitherausgeber der Dachauer Hefte und war von 1969 bis 1990 Mitarbeiter des Instituts für Zeitgeschichte in München. Seit 1990 arbeitet er als Professor an der Technischen Universität Berlin und ist Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung. Wolfgang Benz erhielt 1992 den Geschwister-Scholl-Preis.

Verlagsinformation

Christopher R. Browning: Ganz normale Männer. Das Reserve-Polizeibataillon 101 und die "Endlösung" in Polen.  Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 1999. ISBN: 3-499-60800-6.

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Wie kann Massenmord zur Alltagsroutine werden? Im Sommer 1942 wurde ein Bataillon der Hamburger Polizeireserve, etwa 500 Männer, die zu alt zum Dienst in der Wehrmacht waren, nach Polen zu einem Sonderauftrag gebracht. Dort wurde ihnen eröffnet, dass sie die jüdische Bevölkerung in polnischen Dörfern aufspüren, die noch arbeitsfähigen Männer für den Lagereinsatz aussondern, die übrigen - Alte, Kranke, Frauen und Kinder - auf der Stelle zu erschießen hätten. Vor dem Einsatz machte der Kommandant den Leuten das Angebot, wer sich dieser Aufgabe nicht gewachsen fühle, könne sein Gewehr abgeben und würde dann zu einer anderen Aufgabe eingesetzt. Nur etwa 12 Männer von fast 500 traten vor. In ganz Polen und Russland wüteten in der Folgezeit diese Polizeibataillone, erschossen Zigtausende von Menschen und brachten weitere Zigtausende in Konzentrationslager.


Zum Autor
Christopher R. Browning, geboren 1944, ist Professor für Geschichte an der Pacific Lutheran University, Tacoma, Washington. Sein Buch "Ganz normale Männer. Das Reserve-Polizeibataillon 101 und die 'Endlösung' in Polen" hat seinen Ruf begründet. Es erschien weiterhin: "Judenmord, NS-Politik, Zwangsarbeit und das Verhalten des Täters".
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Götz Aly: "Endlösung". Völkerverschiebung und der Mord an den europäischen Juden. Fischer-Taschenbuch-Verlag 1998. ISBN: 3-596-14067-6.

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Der Historiker Götz Aly beleuchtet in seiner Dokumentation die Entscheidungsprozesse, die zur Endlösung der Judenfrage geführt haben. Er zeigt, wie die verschiedenen Deportationsprojekte vorangetrieben wurden, wer die Ideengeber waren, mit welchen Sachzwängen sich Himmler, Heydrich und Eichmann täglich auseinandersetzten. Dokumente aus deutschen, russischen und polnischen Archiven, in die der Autor Einblick nahm, machen deutlich, dass es den "einen Entschluss" nicht gab, dass der Judenmord weder an einem Tag, noch von einer Person, noch für alle Juden gleichzeitig beschlossen wurde. Es handelte sich vielmehr um einen für damalige Verhältnisse ungewöhnlich langen und komplexen Entscheidungsprozess.

Zum Autor
Götz Aly, geboren 1947, besuchte die Deutsche Journalistenschule in München, studierte Geschichte und Politische Wissenschaften (Dr. rer. pol.) in Berlin. Er hat wichtige Veröffentlichungen zur Sozialpolitik und zur Geschichte des Nationalsozialismus vorgelegt. Er war Redakteur bei der taz, bei der Berliner Zeitung und arbeitet heute für die FAZ. 2002 wurde Götz Aly mit dem Heinrich-Mann-Preis ausgezeichnet.

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Eugen Kogon: Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager. Heyne-Verlag 1996. ISBN: 3-453-02978-X.



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Diese erste historische Analyse der Nationalsozialistischen Arbeits- und Vernichtungslager soll die Tatsache in Erinnerung zurückrufen, das die Entwicklung der SS und die Einrichtung der Konzentrationslager, in denen mehr als sechs Millionen Menschen einem geplanten Völkermord zum Opfer fielen, zur Herrschaftspraxis eines in Deutschland etablierten politischen Regimes gehörten, dessen verbrecherische Absichten heute von manchen Interpreten schon nicht mehr in voller Schärfe gesehen werden. Als historisches Dokument ersten Ranges hat dieses bereits 1946 erschienene und 1974 mit einem neuen Vorwort des Autors versehene Werk nichts von seiner Gültigkeit eingebüßt.

Zum Autor
Prof. Dr. Eugen Kogon, dt. Publizist (1903-1987). Trotz der furchtbaren Erfahrungen im Konzentrationslager Buchenwald hielt Eugen Kogon lebenslang an seinem Geschichtsoptimismus fest. In exponierten öffentlichen Funktionen und als engagierter Publizist kämpfte er für eine konsequente Aufarbeitung der deutschen Vergangenheit und ein vereinigtes Europa.
Kogon entstammte einem streng katholischen Elternhaus. Nach dem Gymnasium studierte er in München, Florenz und Wien Nationalökonomie und Soziologie und
promovierte 1927 in Wien mit einer Arbeit über den Korporativstaat des Faschismus. Im gleichen Jahr begann auch seine publizistische Laufbahn. Bereits 1937, Kogon war inzwischen Vermögensverwalter des Hauses Sachsen-Coburg-Cohary, wurde er als Gegner des Nationalsozialismus zweimal von den Nazis inhaftiert und 1938 endgültig festgesetzt. Man verschleppte ihn 1939 in das Konzentrationslager Buchenwald, das er nur mit Glück überlebte.
Ab 1946 war Kogon Gründer und Mitherausgeber der "Frankfurter Hefte", im gleichen Jahr erschien sein Standardwerk zum System der deutschen Konzentrationslager, "Der SS-Staat".
1949-53 war er erster Präsident der Europa-Union in Deutschland, 1951-68 Professor für Politikwissenschaft an der TH Darmstadt. Sein Leben lang war er in den öffentlichen Auseinandersetzungen präsent; zuletzt engagierte sich der inzwischen vielfach ausgezeichnete Publizist in der Friedensbewegung. (Quelle: Harenberg. Das Buch der 1000 Bücher)
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Weitere Informationen:

- Gut sortiert ist halb gelogen Zahlenspiele der Auschwitzleugner (Holocaust-Reverenz)
- Die vier Millionen von AuschwitzDie Auschwitzleugner und die Mathematik (Holocaust-Reverenz)

Daniel Jonah Goldhagen: Hitlers willige Vollstrecker. Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust. Goldmann-Verlag 2000. ISBN: 3-442-15088-4.

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Mitglieder eines deutschen Fronttheaters, 1942 zu Gast bei einem Polizeibataillon in Polen, äußerten den Wunsch, an einer Massenerschießung von Juden teilnehmen zu dürfen. Die Bitte wurde ihnen gewährt.
Wie konnte es zum Holocaust kommen? Diese Frage wurde oft diskutiert. Doch wer waren die Täter, und wie war es möglich, so viele Deutsche aus allen sozialen Schichte
n für den Holocaust zu mobilisieren? Was hat sie dazu motiviert, sich an der Massenvernichtung zu beteiligen, auch, wenn die Möglichkeit einer Befehlsverweigerung bestand? Wie sah die Gesellschaft aus, die diese Männer und Frauen hervorbrachte? Diesen Fragen geht der US-amerikanische Historiker Goldhagen in seinem heftig und kontrovers diskutierten Buch nach.
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Briefe an Goldhagen. Eingeleitet und beantwortet von Daniel Jonah Goldhagen. Übersetzt von Klaus Kochmann. Goldmann-Taschenbuch 1998. ISBN: 3-442-75538-7.

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Daniel J. Goldhagens Buch "Hitlers willige Vollstrecker" hat in Deutschland eine beispiellose, hitzige Debatte ausgelöst. Den Autor erreichten mittlerweile Hunderte von Leserzuschriften. Für dieses Buch wurde eine Auswahl zusammengestellt – die Stimmen reichen von zustimmend und abwägend bis zornig und entrüstet.
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Norman G. Finkelstein: Die Holocaust-Industrie. Wie das Leiden der Juden ausgebeutet wird. Piper-Verlag 2002. ISBN: 3-492-23580-8.

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Die "Holocaust-Industrie" – das bedeutet für Norman Finkelstein die moralische und finanzielle Ausbeutung jüdischer Leiden. Seine Analyse ist zugleich eine leidenschaftliche Anklage: Er wendet sich gegen die Interessenverbände, die den Holocaust für eigene Zwecke nutzen, häufig auf Kosten der Opfer. Er kritisiert die Verkitschung des Gedenkens, die die Würde der Opfer beleidigen. Außerdem wirft er den USA und Israel vor, den Holocaust zu instrumentalisieren, um von eigenen Problemen abzulenken. Mit seinen provokanten Thesen hat Norman Finkelstein eine erbitterte Debatte ausgelöst.

Zum Autor
Der Politologe Norman C. Finkelstein, geboren 1953, promovierte an der Princeton University über die Theorie des Zionismus. Der Sohn jüdischer Holocaust-Überlebender lehrt an verschiedenen Universitäten in New York und Chicago. Gemeinsam mit Ruth Bettina Birn veröffentlichte er 'Eine Nation auf dem Prüfstand. Die Goldhagen-These und die historische Wahrheit'. Sein Buch 'Die Holocaust-Industrie. Wie das Leiden der Juden ausgebeutet wird' führte zu einer internationalen Debatte über seine Thesen.

Verlagsinformation

Weitere Informationen:
- The Goldhagen Affair: Articles and Reviews
(Norman Finkelstein)
- Counterfeit Courage: Reflections on "political correctness" in Germany
(Norman Finkelstein)
- The real "Axis of Evil" tries to silence Norman G. Finkelstein in Canada
(Norman Finkelstein)

Jürgen Matthäus/Konrad Kwiet/Jürger Förster u.a.: Ausbildungsziel Judenmord?: "Weltanschauliche Erziehung" von SS, Polizei und Waffen-SS im Rahmen der "Endlösung". Fischer-Taschenbuch-Verlag 2003. ISBN: 3-596-15016-7.



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Die Vollstrecker des Holocaust und ihre Motive geraten immer stärker in den Blick von Forschung und Öffentlichkeit. Dennoch wissen wir über die Rolle ideologischer Verhetzung so gut wie nichts. Das gilt auch für jene Täter, die direkt mit dem Judenmord befasst waren. Vier Historiker beschreiben die "weltanschauliche Erziehung" und veröffentlichen bislang unbekannte Quellen.
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Janet Anschütz/Irmtraut Heike: "Man hörte auf, ein Mensch zu sein ...". Überlebende aus den Frauen-KZs Langenhagen und Limmer berichten. VSA-Verlag 2003. ISBN: 3-89965-009-3.



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Eine Gruppe von Warschauerinnen berichtet nach über 50 Jahren zum ersten Mal von ihrem Schicksal als Gefangene in den Konzentrationslagern Stutthof, Langenhagen, Limmer und Bergen-Belsen, das ihr ganzes weiteres Leben bestimmen und prägen sollte.
Im Gefolge des so genannten Warschauer Aufstandes im August 1944 kam es zum Massenmord der deutschen Besatzer an der Zivilbevölkerung. Einige Überlebende wurden zunächst in das sog. Durchgangslager Pruszków getrieben. Von dort begann für viele ein Leidensweg durch die unterschiedlichsten Lager.
Eindrucksvoll schildern sie ihren Überlebenskampf und ihre Überlebensstrategien. Aus Sicht der Opfer berichten sie von ihrem "Alltag" im KZ: den Ängsten, den Strafen, den katastrophalen Lebensbedingungen, der schweren Arbeit, dem Verhältnis untereinander und zu ihren deutschen "Kollegen" im Werk. In diesen Gesprächen entsteht ein sehr konkretes Bild speziell vom KZ Langenhagen, einem Außenlager des KZ Neuengamme, das dadurch von seiner Entstehung bis zur Zerstörung dokumentiert wird. In der Darstellung werden die Stationen und die damaligen Ereignisse, von welchen die Zeitzeuginnen berichten, in Verbindung mit der NS-Geschichte verständlich und anschaulich aufbereitet.

Zu den Autorinnen
Janet Anschütz und Irmtraud Heike sind Historikerinnen. Sie arbeiten seit 1998 an einem Projekt zur Erforschung der Hannoverschen Lager während der NS-Zeit.
Verlagsinformation

Anne Frank: Anne Frank Tagebuch. Fassung von Otto H. Frank und Mirjam Pressler. Aus dem Niederländischen von Mirjam Pressler. Fischer-Taschenbuch-Verlag 2001. ISBN: 3-596-15277-1.

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Vor dem Hintergrund der Judenverfolgung und des Zweiten Weltkriegs zeigen die Briefe Anne Franks an Kitty vor allem den Alltag der Notgemeinschaft und dokumentieren die unvermeidlichen Spannungen unter den Versteckten, die der täglichen Angst vor Entdeckung ausgesetzt sind. Zugleich geben sie Aufschluss über Annes persönliche Entwicklung und zeichnen ihren Weg nach, den sie sich zwischen Kindsein und Erwachsenwerden suchen musste.
Verlagsinformation

Dramatisiert, verfilmt, in mehr als 55 Sprachen übersetzt und in über 20 Millionen Exemplaren verbreitet, ist das Tagebuch der Anne Frank weltberühmt geworden. Anne Frank wird heute als Symbolgestalt für das Leiden des jüdischen Volkes gesehen.
Entstehung: Kurz bevor sich die Familie Frank vor den Nationalsozialisten verstecken musste, hatte Anne zu ihrem 13. Geburtstag ein Tagebuch geschenkt bekommen. Die darin enthaltenen Briefe an die erdachte Freundin Kitty schrieb sie zunächst nur für sich selbst (Fassung a). Im März 1944 entschloss sich Anne, ein Buch über das Leben im Hinterhaus zu veröffentlichen. Zu diesem Zweck überarbeitete sie ihre Eintragungen (Fassung b).
Eine der Helferinnen, Miep Gies, verwahrte Annes Aufzeichnungen und übergab sie nach dem Krieg Otto Frank. Dieser stellte aus beiden Manuskripten einen – aus persönlichen Gründen gekürzten – Text zur Veröffentlichung zusammen (Fassung c). Leugner des Holocaust behaupteten, dass das Tagebuch eine Fälschung sei, und führten die Eingriffe des Vaters als Beleg an. Um die Vorwürfe zu entkräften, veröffentlichte das Institut für Kriegsdokumentation in Amsterdam 1988 eine textkritische Ausgabe, mit der die Echtheit des Tagebuchs bewiesen ist. Die heute vorliegende Buchversion ist vom Anne Frank-Fonds, Basel, um gestrichene Passagen erweitert worden.
Inhalt: Vor dem Hintergrund der Judenverfolgung und des Zweiten Weltkriegs spiegeln die Briefe an Kitty vor allem den Alltag der Notgemeinschaft wider und dokumentieren die unvermeidlichen Spannungen unter den Versteckten, die der täglichen Angst vor Entdeckung ausgesetzt waren. Zugleich geben sie Aufschluss über Annes persönliche Entwicklung und zeichnen ihren Weg nach, den sie sich zwischen Kindsein und Erwachsenwerden suchen musste.
Wirkung: Mehr als 800 000 Menschen besuchen jährlich das zum Museum eingerichtete »Anne Frank Huis« an der Amsterdamer Prinsengracht 263. Die Beschäftigung mit dem Tagebuch der Anne Frank war und ist für viele Menschen die erste und oft auch einzige Auseinandersetzung mit dem Holocaust. M. Si.

Quelle: Das Buch der tausend Bücher

Zur Autorin
Anne Frank, am 12. Juni 1929 als Kind jüdischer Eltern in Frankfurt am Main geboren, flüchtete 1933 mit ihren Eltern vor den Nazis nach Amsterdam. Nachdem die Nazi-Armee 1940 die Niederlande überfiel und besetzte, 1942 außerdem verschärfte Maßnahmen gegen die jüdische Bevölkerung in Kraft traten, versteckte sich die Familie Frank mit Freunden in einem Hinterhaus an der Amsterdamer Prinsengracht. Die Untergetauchten wurden im August 1944 von Nazi-Schergen festgenommen und nach Auschwitz verschleppt. Anne Frank starb im März 1945 in Bergen-Belsen.

Mirjam Pressler wurde 1940 in Darmstadt geboren. Sie studierte an der Akademie für bildende Künste in Frankfurt a. M. und arbeitete danach in verschiedenen Berufen, u. a. in einem Kibbuz in Israel. Seit 1979 schreibt sie Kinder- und Jugendbücher, für die sie ebenso wie für ihre zahlreichen Übersetzungen vielfach ausgezeichnet wurde, u. a. mehrfach mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis. Sie lebt auf einem Dorf unweit von München.

Verlagsinformation

Rudolf Hirsch/Rosemarie Schuder: Der gelbe Fleck. Wurzeln und Wirkungen des Judenhasses in der deutschen Geschichte. Essays. PapyRossa-Verlagsgesellschaft 1999 (Erweiterte Neuausgabe). ISBN: 3-89438-183-3.



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Jahrhunderte lang nährten Christen den Hass auf die Juden, gaben ihnen Schuld an Unglück und Katastrophen. Das Schicksal der Juden hieß Verfolgung, Vertreibung, Ermordung. Wie kam es zu diesem Hass? Wie konnte er in unserem Jahrhundert zum politischen Programm gerinnen und den Weg bereiten für die "Endlösung der Judenfrage"? Vom Mittelalter bis zum Holocaust fördert die reich illustrierte Darstellung die gesellschaftlichen, ideologischen und sozialpsychologischen Quellen zutage, aus denen sich Judenhass und Antisemitismus speisten. Seit Jahren vergriffen, liegt das Buch als erweiterte Neuausgabe vor.
"Die Bedeutung liegt in der historischen Bandbreite und einer unprätentiösen und populären Darstellungsweise." (Das Historisch-Politische Buch)
"Dokumentation und spannende poetische Schilderung. Sorgsame, vielfältige Bildauswahl." (Berliner Zeitung)
"Ersetzt eine Handbibliothek schwer zugänglicher Fachliteratur." (Humanität - Das deutsche Freimaurermagazin)

Zu den AutorInnen
Rosemarie Schuder, geboren 1928, lebt in Berlin, ist Schriftstellerin (Romane und Essays) und Mitglied des P.E.N. Wichtigstes Werk, gemeinsam mit Rudolf Hirsch: "Der gelbe Fleck - Wurzeln und Wirkungen des Judenhasses in der deutschen Geschichte".
Rudolf Hirsch, geboren 1907 in einer jüdischen Familie in Krefeld, übernahm das väterliche Schuhgeschäft, arbeitete im antifaschistischen Widerstand, emigrierte nach Holland, Belgien, Palästina, 1949 Rückkehr in die DDR. Gerichtsreporter, Journalist und Buchautor. Berichterstatter im Auschwitzprozess und anderen Kriegsverbrecherprozessen. Rudolf Hirsch starb 1998 in Berlin.

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Stand: 10. September 2012
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