Geschichte

Buchtipps im Jahr 2006

Geschichte aktuellGeschichte 2006Geschichte 2005Geschichte 2004Geschichte 2003


November 2006

Günther Schlee: Wie Feindbilder entstehen. Eine Theorie religiöser und ethnischer Konflikte. C.H. Beck-Verlag 2006. ISBN: 3-406-54743-5.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Als Hauptursachen von Konflikten zwischen Gesellschaften oder gesellschaftlichen Gruppen gelten religiöse Unterschiede und ethnische Zugehörigkeit. Dieses Buch zeigt anhand von Beispielen, die von Ex-Jugoslawien bis Somalia reichen, dass die wirklichen Ursachen in der Regel ganz anders gelagert sind. Nutznießer von kriegerischen Auseinandersetzungen sind meistens wenige, die jedoch einflussreich genug sind, einen Konflikt auch gegen das Interesse der großen Mehrheit eskalieren zu lassen.
Dahinter verbergen sich allzu oft handfeste Auseinandersetzungen um Bodenschätze, Erwerbsnischen, Ämter und Gehälter. Darüber hinaus stellt sich die Frage sozialer Identifikation. Nach welchen Merkmalen bilden Menschen Gruppen, unterscheiden sie zwischen Freund und Feind, schließen sie Bündnisse oder bilden sie Koalitionen? Erst die Beantwortung dieser Fragen erlaubt auch die Entwicklung Erfolg versprechender Strategien der Konfliktschlichtung.

Zum Autor
Günther Schlee, geboren 1951, ist Direktor des Max-Planck-Instituts für ethnologische Forschung in Halle.
Verlagsinformation

Josef Joffe: Die Hypermacht. Warum die USA die Welt beherrschen. Hanser-Verlag 2006. ISBN: 3-446-20744-9.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Josef Joffe, Mitherausgeber der ZEIT und einer der besten Kenner der USA, schildert den Weg der USA zur Alleinherrschaft: in der Politik, in der Wirtschaft und in der Kultur. Mit dem Zusammenbruch der UdSSR im Dezember 1991 stiegen die USA zur einzigen Supermacht der Erde auf. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die USA, welche für den Rest der Welt? Dieses Buch mutet beiden Seiten unangenehme Wahrheiten zu.

Leseprobe
Am ersten Weihnachtsfeiertag des Jahres 1991, also gut zwei Jahre nach dem Fall der Berliner Mauer, zerbrach das größte Imperium, das die Welt jemals gekannt hat. Die historische Bedeutung dieses Augenblicks wurde damals kaum verstanden, denn der Selbstmord der Sowjetunion zog weit mehr als eine weitere Leiche auf dem Friedhof der untergegangenen Imperien nach sich, wo schon so viele Großmachtträume längst zu Staub zerfallen waren – von Rom bis Byzanz, vom Habsburger bis zum "Tausendjährigen" Reich. Die Selbstauflösung der Sowjetunion markierte einen äußerst seltenen Augenblick in der Geschichte der Staatensysteme. Zusammengebrochen war nicht nur ein einzelner Staat, sondern die gesamte Bühne, auf der sich die Weltpolitik fünfzig Jahre lang abgespielt hatte. Die Konsequenzen waren vor allem für die amerikanische Außenpolitik von größter Tragweite, und der Widerhall dieses weltpolitischen Großereignisses dürfte noch während des gesamten 21. Jahrhunderts zu spüren sein.
Der Untergang der UdSSR bildet den Ausgangspunkt für dieses Buch. Es will zum einen zeigen, welche Folgen der revolutionäre Wandel der Weltpolitik von der "Bipolarität" zur "Unipolarität", von der Dominanz à deux zur Vorherrschaft einer einzigen Weltmacht gezeitigt hat. Wie wirkte sich diese Zäsur auf die Politik der Vereinigten Staaten und die der restlichen Welt aus? Zum zweiten versucht dieses Buch auszuloten, welche Rolle Amerika auf der neu gestalteten Bühne übernehmen sollte – nun, da mit der bipolaren Ordnung auch die simplen, aber starren Regeln des Kalten Krieges verschwunden sind. Diese Regeln bestimmten – oder genauer: diktierten ein halbes Jahrhundert lang die grand strategy, die Große Strategie Amerikas, und niemand hat diese Regeln so prägnant formuliert wie der große amerikanische Historiker und Diplomat George F. Kennan, der im Februar 2005 im Alter von 101 Jahren gestorben ist, aber bereits 1947 in einem bahnbrechenden Aufsatz schrieb: "Das wichtigste Element jeder amerikanischen Politik gegenüber der Sowjetunion muss eine langfristige, geduldige und zugleich feste und wachsame Eindämmung der russischen Expansionsbestrebungen sein."
Dieser eine Satz formulierte vorausschauend den Kern der amerikanischen Außenpolitik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es ging, in Kennans unsterblichen Worten, um den "Zerfall" oder um die "Mäßigung" sowjetischer Macht. Tatsächlich erfolgte beides: erst die Mäßigung, dann der Zerfall. Die "Bühne" der Bipolarität ist heute ebenso verschwunden wie Amerikas einziger wirklich gefährlicher Gegner. Die Welt wird nunmehr von einer einzigen Übermacht, der amerikanischen, beherrscht. Wie aber sieht das neue Drehbuch für das neue Drama aus, wie sollte es aussehen eingedenk der Warnung der Geschichte, wonach Alleinherrschaft erst die Versuchung, dann die Vergeltung gebiert? Wie kann Amerika seine beispiellose Macht weise nutzen? Vor dieser Frage steht zu Beginn des 21. Jahrhunderts nicht nur Amerika selber, sondern auch der Rest der Welt, der auf diesen rastlosen Riesen blickt – einen Giganten, der zum Guten wie zum Schlechten die weltpolitische Bühne bis weit in 21. Jahrhundert hinein beherrschen wird.
"Bühne" steht hier metaphorisch für den Begriff der "Struktur", wie ihn die Theorie der internationalen Politik verwendet. "Struktur" bezeichnet die Machtverteilung unter den Akteuren: Wer führt Regie, wer folgt ihr, wer ist Statist. Die Bühne des modernen Staatensystems entstand im 15. Jahrhundert, als sich aus den Trümmern des Römischen Reiches die Vorläufer der heutigen Nationalstaaten bildeten: Frankreich, England und Spanien – Staaten, deren Grenzen sich mehr oder minder mit denen von Sprache, Ethnie, Religion und Kultur deckten. Ein halbes Jahrtausend lang entfalteten sich auf dieser Bühne Aufstieg und Fall der Staaten. Jedoch blieb die Struktur des Staatensystems stets die gleiche. Die Großmächte kamen und gingen, aber die Bühne blieb bestehen.
Die klassische Struktur wurde von mehreren Großmächten beherrscht, üblicherweise fünf in wechselnder Gestalt, die miteinander um Sicherheit, Macht und Vorteil wetteiferten. Nach unserem heutigen Sprachgebrauch handelte es sich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs um ein "multipolares" System, das plötzlich von zwei alle anderen überragenden Mächten abgelöst wurde – den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion. Diese Entwicklung hatte, wenn auch nur schemenhaft, schon Alexis de Tocqueville vorausgesehen, der 1835 sinnierte: "In unserer heutigen Zeit gibt es zwei große Völker auf Erden, die von verschiedenen Punkten aufbrechen und dennoch dem gleichen Ziele zuzustreben scheinen; ich meine die Russen und die Amerikaner. […] Ihr Ausgangspunkt ist verschieden, ihre Wege sind nicht die gleichen; dennoch scheinen beide durch himmlische Vorsehung berufen, eines Tages die Geschicke der halben Welt zu bestimmen."
Verlagsinformation

Fritz Stern: Der Traum vom Frieden und die Versuchung der Macht. Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert. Erweiterte Ausgabe. Pantheon-Verlag 2006. ISBN: 3-570-55013-3.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Der Historiker Fritz Stern erforscht die schwierige Geschichte Deutschlands, der Heimat, aus der er vertrieben wurde: "Die Deutschen lehrten uns die Geschichte, wie sie sie gelebt haben: sublim und grausam." Im Mittelpunkt seiner Essays steht die Frage, warum so viele Deutsche Hitlers Einfluss erlagen. Mit großem Scharfsinn macht der Autor die Versuchung des Nationalsozialismus begreiflich.
"Ein glänzender Kenner der jüngeren deutschen Geschichte und ein Mann von faszinierender Darstellungskraft." (Helmut Schmidt)

Zum Autor
Fritz Stern, am 2. Februar 1926 in Breslau geboren, wuchs in ein stark assimiliertes jüdisches Bildungsbürgertum hinein, das zunehmend naturwissenschaftlich geprägt war. So wurde Stern, um seine Zukunftschancen zu erhöhen, getauft. Da dies kein einfaches Erbe ist, wurde die Geschichte und das Schicksal des deutschen Judentums für Stern zum Lebensthema. 1938 flüchtete er mit seinen Eltern in die Vereinigten Staaten und studierte deutsche Geschichte an der Columbia Universität, wo er Professor für Geschichte wurde. Er gilt als einer der besten Deutschlandkenner in den USA. Neben zahlreichen Essays über bedeutende deutsche Juden zählt dazu vor allem die zum Standardwerk avancierte Doppelbiographie von Bismarck und dessen jüdischen Bankier Gerson Bleichröder zu den großen wissenschaftlichen Leistungen Sterns. 1999 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Er lebt in Princeton und Washington.
Verlagsinformation

Umberto Eco (Hrsg.): Die Geschichte der Schönheit. Deutscher Taschenbuch-Verlag 2006. ISBN: 3-423-34369-9.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Was ist Schönheit? Umberto Eco erzählt in seinem großen, reich illustrierten Buch, dass Schönheit nie etwas Absolutes und Unveränderliches ist, sondern je nach Zeiten und Kulturen ganz verschiedene Gesichter hat. Von der Antike bis zu den abstrakten Formen der Gegenwartskunst, von Licht und Farbe im Mittelalter bis zur Malerei der Romantik: ein umfassendes Kompendium über die Kunst der Welt.

Zum Autor
Umberto Eco wurde 1932 in Alessandria geboren und lebt heute in Mailand. Er studierte Pädagogik und Philosophie und promovierte 1954 an der Universität Turin. Anschließend arbeitete er beim Italienischen Fernsehen und war als freier Dozent für Ästhetik und visuelle Kommunikation in Turin, Mailand und Florenz tätig. Seit 1971 unterrichtet er Semiotik in Bologna. Eco erhielt neben zahlreichen Auszeichnungen den Premio Strega (1981) und wurde 1988 zum Ehrendoktor der Pariser Sorbonne ernannt.
Er verfasste zahlreiche Schriften zur Theorie und Praxis der Zeichen, der Literatur, der Kunst und nicht zuletzt der Ästhetik des Mittelalters. Seine Romane 'Der Name der Rose' und 'Das Foucaultsche Pendel' sind Welterfolge geworden.
Verlagsinformation

Oktober 2006

Elke Stein-Hölkeskamp/Karl-Joachim Hölkeskamp (Hrsg.): Erinnerungsorte der Antike. Die römische Welt. C.H. Beck-Verlag 2006. ISBN: 3-406-54682-X.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Vom Lateinischen als Weltsprache bis zu Caesars Gallischem Krieg; von Neros brennendem Rom bis zu den letzten Tagen von Pompeji, vom Tod des Gladiators bis zur Christenverfolgung, von Augustus' Rom aus Marmor bis zu Theodor Mommsens Römischer Geschichte: In insgesamt 38 glänzend geschriebenen Beiträgen präsentieren herausragende Autorinnen und Autoren die wichtigsten Erinnerungsorte der römischen Geschichte. Aus kleinsten dörflichen Anfängen hervorgegangen, entwickelte sich die Stadt am Tiber zur gewaltigen Metropole, ja, zur Herrin der antiken Welt.
So gewaltig Raum und Zeit römischer Herrschaft waren, so einzigartig und wirkungsmächtig erscheint das kulturelle und materielle Erbe, das Rom uns hinterlassen hat. Die Autorinnen und Autoren der "Erinnerungsorte" laden ein, die wichtigsten Weg- und Wendemarken der Geistes- und Religionsgeschichte, der Ereignis- und Politikgeschichte, der Kultur- und Rechtsgeschichte und nicht zuletzt der Archäologie des römischen Erdkreises kennen- und in ihrer überzeitlichen Bedeutung verstehen zu lernen.
So ist ein Buch entstanden, das nichts mit nostalgischer Beschwörung von Altbekanntem zu tun hat, sondern ein Buch der Neu- und Wiederentdeckungen und vor allem ein überzeugendes Beispiel lebendiger Erinnerungskultur, kurz: ein faszinierendes, spannend zu lesendes Geschichts- und Geschichtenbuch zur römischen Antike.

Zu den HerausgeberInnen
PD Dr. Elke Stein-Hölkeskamp lehrt am Seminar für Alte Geschichte der Universität Münster.
Professor Dr. Karl-Joachim Hölkeskamp hat den Lehrstuhl für Alte Geschichte am Institut für Altertumskunde der Universität Köln inne.
Verlagsinformation

Tony Judt: Geschichte Europas von 1945 bis zur Gegenwart. Hanser-Verlag 2006. ISBN: 3-446-20777-5.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Tony Judt legt die erste umfassende Geschichte des modernen Europa vor. In den vergangenen 60 Jahren hat sich der so genannte "alte Kontinent" komplett verändert. Dem Weltkrieg folgte der Kalte Krieg, die Revolutionen seit 1989 setzten fast überall die Demokratie durch und schufen die Voraussetzung dafür, dass sich immer mehr europäische Nationen der EU anschließen konnten.
Der Autor arbeitet die großen Linien der Politik, der Gesellschaft, der Kultur und des Alltags in Europa heraus. Und je weiter man sich in die Lektüre dieser großartigen Erzählung vertieft, desto klarer setzt sich eine Erkenntnis durch: dass die Zeiten, da uns unsere nationale Geschichte genügen konnte, endgültig vorbei sind.

Leseprobe
Verlagsinformation

Peter Watson: Ideen. Eine Kulturgeschichte von der Entdeckung des Feuers bis zur Moderne. Bertelsmann-Verlag, München 2006. ISBN: 3-570-00626-3.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Vom Abenteuer des Denkens, Entdeckens und Erfindens: Die große Kulturgeschichte der Menschheit ist ein Leseschmöker und Denkabenteuer, Fundgrube und Ideen-Kompendium. Peter Watson bietet nach "Das Lächeln der Medusa" erneut Geistesgeschichte zum Anfassen. Beginnt die Ideengeschichte der Menschheit, als die Frühmenschen erstmals Feuer machen, vor ca. 1,8 Millionen Jahren? Oder schon mit dem ersten Faustkeil vor etwa 2,5 Millionen Jahren? Warum entwickelte sich vor 40.000 Jahren eine komplexe Sprache? Wie kamen das Minus- und das Plus-Zeichen in die Vorstellungswelt, und wie entstand das Bild vom Paradies?
Peter Watson lädt ein zu einer Expedition durch die abenteuerliche Welt menschlicher Ideen. Vom ersten Feuer, dem ersten Werkzeug und den ersten Worten über die Geburt der Götter, die ersten Gesetze und die Entwicklung großer Zentren von Wissen und Weisheit bis hin zu den umwälzenden Ideen der Moderne: das Größte und das Kleinste, das Selbst-Bewusstsein des Individuums und die Entdeckung des Unbewussten.
Dabei ordnet Watson die riesige Materialfülle nach drei zentralen Ideen, die für ihn die Geschichte der Menschheit prägen: die Seele, mehr als die Idee von einem Gott; Europa, mehr als das Gebiet auf der Landkarte; und das Experiment als Motor aller Entwicklung. Wie schon in seinem erfolgreichen Standardwerk "Das Lächeln der Medusa" über die Ideen des 20. Jahrhunderts gelingt es dem begnadeten Wissensvermittler, den Leser in den Kosmos des Denkens und Erfindens zu locken.
Voller Staunen verfolgt man das Auftauchen und Verschwinden von Ideen, Denkern und Kulturen, erkennt ungeahnte Zusammenhänge und sieht schließlich die eigene Welt als Produkt eines gewaltigen Prozesses aus Mut, Erfindungsgeist und Erkenntnislust.

Zum Autor
Peter Watson, geboren 1943, studierte an den Universitäten von Durham, London und Rom. Er war stellvertretender Herausgeber von "New Science" und arbeitete vier Jahre lang für die "Sunday Times". Er war Korrespondent in New York für die "Times" und schrieb für den "Observer", die "New York Times", "Punch" und "Spectator". Er hat bisher dreizehn Bücher veröffentlicht und war an einigen TV-Produktion zum Thema Kunst beteiligt. Seit 1989 ist er als Lehrbeauftragter am McDonald Institute for Archaeological Research der Universität Cambridge tätig.
Verlagsinformation

Josef Joffe: Die Hypermacht. Warum die USA die Welt beherrschen. Hanser-Verlag 2006. ISBN: 3-446-20744-9.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Josef Joffe, Herausgeber der "Zeit" und einer der besten Kenner Amerikas, schildert den Weg der USA zur Alleinherrschaft: in der Politik, in der Wirtschaft und in der Kultur. Mit dem Zusammenbruch der UdSSR im Dezember 1991 stiegen die USA zur einzigen Supermacht der Erde auf. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die USA, welche für den Rest der Welt? Dieses Buch mutet beiden Seiten unangenehme Wahrheiten zu.

Leseprobe
Der Untergang der UdSSR bildet den Ausgangspunkt für dieses Buch. Es will zum einen zeigen, welche Folgen der revolutionäre Wandel der Weltpolitik von der "Bipolarität" zur "Unipolarität", von der Dominanz à deux zur Vorherrschaft einer einzigen Weltmacht gezeitigt hat. Wie wirkte sich diese Zäsur auf die Politik der Vereinigten Staaten und die der restlichen Welt aus? Zum zweiten versucht dieses Buch auszuloten, welche Rolle Amerika auf der neu gestalteten Bühne übernehmen sollte – nun, da mit der bipolaren Ordnung auch die simplen, aber starren Regeln des Kalten Krieges verschwunden sind. [...]
Wie aber sieht das neue Drehbuch für das neue Drama aus, wie sollte es aussehen eingedenk der Warnung der Geschichte, wonach Alleinherrschaft erst die Versuchung, dann die Vergeltung gebiert? Wie kann Amerika seine beispiellose Macht weise nutzen? Vor dieser Frage steht zu Beginn des 21. Jahrhunderts nicht nur Amerika selber, sondern auch der Rest der Welt, der auf diesen rastlosen Riesen blickt – einen Giganten, der zum Guten wie zum Schlechten die weltpolitische Bühne bis weit in 21. Jahrhundert hinein beherrschen wird. [...]
Ein halbes Jahrtausend lang entfalteten sich auf dieser Bühne Aufstieg und Fall der Staaten. [...] Die klassische Struktur wurde von mehreren Großmächten beherrscht, üblicherweise fünf in wechselnder Gestalt, die miteinander um Sicherheit, Macht und Vorteil wetteiferten. Nach unserem heutigen Sprachgebrauch handelte es sich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs um ein "multipolares" System, das plötzlich von zwei alle anderen überragenden Mächten abgelöst wurde – den Vereinigten Staaten und der Sowjetunion.
Diese Entwicklung hatte, wenn auch nur schemenhaft, schon Alexis de Tocqueville vorausgesehen, der 1835 sinnierte: "In unserer heutigen Zeit gibt es zwei große Völker auf Erden, die von verschiedenen Punkten aufbrechen und dennoch dem gleichen Ziele zuzustreben scheinen; ich meine die Russen und die Amerikaner. […] Ihr Ausgangspunkt ist verschieden, ihre Wege sind nicht die gleichen; dennoch scheinen beide durch himmlische Vorsehung berufen, eines Tages die Geschicke der halben Welt zu bestimmen."

Zum Autor
Josef Joffe, geboren 1944 im Ghetto Litzmannstadt in Lodz/Polen, ist ein deutsch-jüdischer Journalist. Er wuchs in Berlin auf und studierte neben anderen an der Harvard-Universität und erlangte 1975 den Ph.D. Seit April 2000 ist Joffe Mitglied im Herausgeber-Gremium der Wochenzeitung „Die Zeit“. Von 2001 bis 2004 war er auch ihr Chefredakteur, gemeinsam mit Michael Naumann. Davor war Joffe Leiter des Ressorts "Außenpolitik" bei der Süddeutschen Zeitung. Als Dozent für internationale Politik lehrte Joffe in München, an der Johns-Hopkins-Universität, in Harvard sowie in Stanford.
Verlagsinformation

Jared Diamond: Kollaps. Warum Gesellschaften überleben oder untergehen. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 2006. ISBN: 3-596-16730-2.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Die überwucherten Tempelruinen von Angkor Wat, die zerfallenden Pyramiden der Maya in Yucatan und die rätselhaften Moai-Statuen der Osterinsel, stille Zeugen einstmals blühender Kulturen, aber auch Mahnmale für heutige Gesellschaften. Wann beginnt das Ende? Was sind die Warnsignale? Jared Diamond zeichnet die Muster nach, die zum Untergang von Imperien führen, und zeigt uns, dass die Zukunft in unserer Hand liegt.

Rezension
"Jared Diamond erzählt nicht nur von menschlichen Gesellschaften, die untergegangen sind, er erzählt vor allem von denen, die Erfolg hatten. Er zeigt, welche Faktoren ihnen geholfen haben, und er tut dies glänzend. Grandioser Lesestoff für alle, die wollen, dass unsere Geschichte noch lange weitergeht." (Prof. Dr. Ernst Peter Fischer)

Zum Autor
Jared Diamond, 1938 in Boston geboren, ist Professor für Geographie an der Universität von Kalifornien in Los Angeles. Für seine Arbeit auf dem Feld der Anthropologie und Genetik ist Jared Diamond vielfach ausgezeichnet worden. 1994 erschien bei S. Fischer Der dritte Schimpanse, 1998 sein internationaler Millionenbestseller Arm und Reich. Die Schicksale menschlicher Gesellschaften, für den Jared Diamond den Pulitzer-Preis erhielt.
Verlagsinformation

Harald Haarmann: Weltgeschichte der Sprachen. Von der Frühzeit des Menschen bis zur Gegenwart. C.H. Beck-Verlag 2006. ISBN: 3-406-55120-3.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Harald Haarmann legt hier erstmals eine moderne Universalgeschichte der Sprachen vor. Er beschreibt, was wir über die Sprachfähigkeit der frühesten Menschen wissen, in welchen Stufen sich die komplexe Sprache des Homo sapiens entwickelte und wie die vergleichende Sprachforschung das Nostratische als älteste bekannte Sprachfamilie rekonstruiert hat. Haarmann versteht es meisterhaft, seinen Lesern die oft verschlungenen Wege der Herausbildung von Sprachfamilien, der Transformation und Aufgliederung alter und der Entstehung neuer Sprachen zu vermitteln. Ein Ausblick auf gegenwärtige Entwicklungen rundet den Band ab.

Zum Autor
Harald Haarmann, Dr. phil. habil., geboren 1946, studierte Allgemeine Sprachwissenschaft und verschiedene philologische Einzeldisziplinen an den Universitäten Hamburg, Bonn, Coimbra (Portugal) und Bangor (Wales). Er lehrte und forschte an diversen deutschen und japanischen Universitäten. Er ist Mitglied im Forscherteam des Research Centre on Multilingualism (Brüssel). Für seine Arbeit erhielt er diverse Preise: Prix logos (1999) der Association européenne des linguistes et des professeurs de langues (Paris) und den Premio Jean Monnet (1999) im Bereich Essayliteratur. Harald Haarmann lebt und arbeitet in Finnland.
Verlagsinformation

September 2006

Hermann Kinder/Werner Hilgemann/Manfred Hergt: dtv-Atlas Weltgeschichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Aktualisierte Sonderausgabe. Mit farbigen Karten auf 267 Tafeln. Deutscher Taschenbuch-Verlag 2006. ISBN: 3-423-08598-3.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Im Gegensatz zu den bisher gebräuchlichen Nachschlagewerken wurden hier Karten, Genealogien und graphische Darstellungen mit einem detaillierten chronologischen Abriss vereinigt. Dem historisch interessierten Leser wird damit ein Hilfsmittel an die Hand gegeben, das ihm eine rasche und gründliche Information über geschichtliche Situationen und Vorgänge ermöglicht.
Den übersichtlichen Schaubildern und Karten ist der jeweils interpretierende Text gegenübergestellt. Beide bilden eine Einheit. Sie ergänzen und intensivieren sich gegenseitig. Die bisher noch immer übliche eurozentrische Sicht der Geschichte wurde durch universalhistorische Aspekte erweitert. Der "dtv-Atlas Weltgeschichte" ist somit ein Nachschlagewerk von hohem Informationsgehalt, gleichzeitig aber auch ein wertvolles Hilfsmittel für Unterricht und Studium.

Rezension
"Angesichts der Tatsache, dass Weltgeschichte stets mit derben Formulierungen einher ging, ist es kaum degoutant, dieses herrliche Nachschlagewerk als die 'liebste Toilettenlektüre des intellektuellen Deutschland' zu bezeichnen." (Welt am Sonntag)

Zum Autor
Werner Hilgemann, 1921 in Münster geboren und 2004 in Bielefeld gestorben, studierte in Leipzig, Marburg und Münster Geschichte, Germanistik und Theologie. Im Anschluss war er bis zu seiner Pensionierung Lehrer für Deutsch und Geschichte am Max-Planck-Gymnasium in Bielefeld, wo er seit 1955 lebte. Seine außergewöhnlichen Fähigkeiten, Geschichte durch karthografisches Material plastisch werden zu lassen, stellte er zunächst durch seine Mitarbeit an Putzgers Historischem Weltatlas und durch die Entwicklung historischer Wandkarten für den Verlag Justus Perthes unter Beweis.
Gemeinsam mit seinem früh verstorbenen Bielefelder Kollegen Hermann Kinder schuf Werner Hilgemann schließlich den dtv-Atlas Weltgeschichte, dessen erster Band nach zweijähriger Vorbereitungsphase im September 1964 erschien. Das hochgelobte Werk wurde sofort ein Erfolg und hat sich an Schulen, Universitäten und bei geschichtsinteressierten Lesern etabliert. Mit einer Auflage von mehr als 5 Millionen ist der dtv-Atlas Weltgeschichte einer der meistverkauften dtv-Titel. Zwei Jahre später folgte der zweite Band, der die Darstellung von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart fortführt.
Verlagsinformation

Karl-Heinz Ludwig: Eine kurze Geschichte des Klimas. Von der Entstehung der Erde bis heute. Beck-Verlag 2006. ISBN: 3-406-54746-X.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
In diesem Buch erfahren Sie in anschaulicher und prägnanter Form,
was der Unterschied ist zwischen Wetter und Klima welche Faktoren das Klima bestimmen wie die Ozon-Schicht die Erde schützt warum es immer wieder zu Massenaussterben kam weshalb die Vereisung Grönlands in Afrika Wüste entstehen ließ worauf sich die biblische Geschichte von der Sintflut bezieht weshalb langfristige Klimaprognosen grundsätzlich nicht sicher sind · wodurch der Mensch seit zwei Jahrhunderten das globale Klima verändert wieso Treibhausgase Wirbelstürme verursachen was wir gegen den Klimawandel unternehmen können Eine Einführung in die Klimageschichte und ihre Auswirkungen auf Erde und Mensch, allgemeinverständlich und spannend dargestellt für ein breites Publikum.

Zum Autor
Karl-Heinz Ludwig, geboren 1946, ist Autor und Wissenschaftsjournalist. Neben Büchern zu aktuellen Themen schreibt der ehemalige Lektor Beiträge u.a. für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, Die Zeit, die Neue Zürcher Zeitung sowie das ZDF.
Verlagsinformation

Lutz Raphael (Hrsg.): Klassiker der Geschichtswissenschaft. Bd.1 Von Edward Gibbon bis Marc Bloch. Beck-Verlag 2006. ISBN: 3-406-54118-6.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Von Leopold von Ranke, dem "Gründervater" der Geschichtswissenschaft, über Jacob Burckhardt, Karl Marx und Edward Gibbon bis hin zu den Historikern im 20. Jahrhundert stellen die "Klassiker der Geschichtswissenschaft" Leben, Werk und Wirkung der großen Historiker dar. Ausgewiesene Sachkenner eröffnen mit diesen Portraits einen vorzüglichen Einblick in die internationale Geschichte und die wichtigsten Ansätze der Geschichtswissenschaft. Band 2: "Von Fernand Braudel bis Natalie Z. Davis" erschien ebenfalls im August 2006.

Zum Herausgeber
Lutz Raphael ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität Trier.
Verlagsinformation

Lutz Raphael (Hrsg.). Klassiker der Geschichtswissenschaft. Bd.2 Von Fernand Braudel bis Natalie Z. Davis. Beck-Verlag 2006. ISBN: 3-406-54104-6.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Von Leopold von Ranke, dem "Gründervater" der Geschichtswissenschaft, über Jacob Burckhardt, Karl Marx und Edward Gibbon bis hin zu den Historikern im 20. Jahrhundert stellen die "Klassiker der Geschichtswissenschaft" Leben, Werk und Wirkung der großen Historiker dar. Ausgewiesene Sachkenner eröffnen mit diesen Portraits einen vorzüglichen Einblick in die internationale Geschichte und die wichtigsten Ansätze der Geschichtswissenschaft. Band 1: "Von Edward Gibbon bis Marc Bloch" erschien ebenfalls im August 2006.

Zum Herausgeber
Lutz Raphael ist Professor für Neuere Geschichte an der Universität Trier.
Verlagsinformation

August 2006

Götz Aly: Hitlers Volksstaat. Raub, Rassenkrieg und nationaler Sozialismus. Die Zeit des Nationalsozialismus. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 2006. ISBN: 3-596-15863-X.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Hitler erkaufte sich die Zustimmung der Deutschen mit opulenten Versorgungsleistungen, verschonte sie von direkten Kriegssteuern, entschädigte Bombenopfer mit dem Hausrat ermordeter Juden, verwandelte Soldaten in "bewaffnete Butterfahrer" und ließ den Krieg weitgehend von den Völkern Europas bezahlen. Den Deutschen ging es im Zweiten Weltkrieg besser als je zuvor, sie sahen im nationalen Sozialismus die Lebensform der Zukunft begründet auf Raub, Rassenkrieg und Mord.
Während des Zweiten Weltkrieges verwandelte die Regierung Hitler den Staat in eine Raubmaschine ohne Beispiel. Die große Mehrheit der Deutschen stellte sie mit einer Mischung aus sozialpolitischen Wohltaten, guter Versorgung und kleinen Steuergeschenken ruhig. Die Kosten dieser Gefälligkeitsdiktatur hatten Millionen von Europäern zu tragen, deren Besitz und Existenzgrundlagen zum Vorteil der deutschen Volks- und Raubgemeinschaft enteignet wurden.
Der Autor zeigt, wie die Erlöse aus dem Verkauf von jüdischen Vermögen überall in Europa in die deutsche Kriegskasse flossen und damit auch in die Taschen der Soldaten. Wer von den vielen Vorteilen für Millionen einfacher Deutscher nicht reden will, der sollte vom Nationalsozialismus und vom Holocaust schweigen.

Rezensionen
"Nie zuvor ist der symbiotische Zusammenhang zwischen 'Volksstaat' und Verbrechen, zwischen den attraktiven und kriminellen Elementen des Nationalsozialismus so scharfsinnig und einleuchtend dargestellt worden. Dieses Buch gehört zu jenen seltenen Werken, die unseren Blick auf die düstere und folgenreichste Periode der deutschen Geschichte neu schärfen." (Volker Ullrich, DIE ZEIT, 10.03.2005)
"'Hitlers Volksstaat', das jüngste Buch Götz Alys, der zu den originellsten Erforschern des Dritten Reiches gehört, bilanziert bisherige Einsichten und eröffnet zugleich ein neues Forschungsfeld. (...) Für die Interpretation der Geschichte des Dritten Reiches setzt die Untersuchung von Götz Aly deutlich neue Akzente." (Hans Mommsen, Süddeutsche Zeitung, 10.03.2005)
"So rational wie Aly ihn beschreibt, verliert der Massenmord nicht unbedingt an Schrecken; wenn einem der rassistische Wahnsinn plötzlich als kühl kalkuliertes Mittel der Steuerpolitik und als Inflationsdämpfer auseinandergesetzt wird, dann ist eher das Gegenteil der Fall. [...] Streckenweise liest sich das wie ein Krimi." (Peter Richter, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 13.03.2005)
"Für einen veritablen Historikerstreit schließlich könnte sorgen, wie Götz Aly die Schuldfrage traktiert. Er stellt sie, darin Goldhagen ähnlich, neu - und zwar so, dass es aufdringlich nach einer variierten Kollektivschulthese riecht. Denn wenn der Holocaust von einer Staatsmacht exekutiert wurde, die sich auf ein Volk stützen konnte, das nur wegen seiner sozialpolitischen Korrumpierung so lange bei der Stange blieb, wie muss man dann die Verantwortung für die Verbrechen adressieren? Goldhagen mit Aly gemischt hieße: Hitlers willige Vollstrecker agierten vor dem Hintergrund eines Kollektives williger Profiteure." (Joachim Güntner, Neue Zürcher Zeitung)

Zum Autor
Götz Aly, geboren 1947, besuchte die Deutsche Journalistenschule in München, studierte Geschichte und Politische Wissenschaften (Dr. rer. pol.) in Berlin. Er hat wichtige Veröffentlichungen zur Sozialpolitik und zur Geschichte des Nationalsozialismus vorgelegt. Ausgezeichnet wurde er mit dem Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste zu Berlin und dem Marion-Samuel-Preis der Stiftung Erinnern.
Verlagsinformation

Juli 2006

Joseph Croitoru: Der Märtyrer als Waffe. Die historischen Wurzeln des Selbstmordattentats. Deutscher Taschenbuch-Verlag 2006. ISBN: 3-423-34326-5.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Selbstmordanschläge zählen zu den brutalsten Mitteln des modernen Krieges. Croitoru erklärt zum ersten Mal umfassend die geschichtlichen und kulturellen Hintergründe des Selbstmordattentats: von den Kamikaze-Einsätzen der Japaner bis zu den Attentätern von New York. Er zeigt, wie Terrororganisationen Menschen fanatisieren und ersetzt Legenden und Vermutungen durch historische Tatsachen.

Rezensionen
"Ein großes, großartig recherchiertes und gerechtes Buch." (Badische Zeitung)
"Detailreich und spannend." (DER SPIEGEL)

Zum Autor
Joseph Croitoru, geboren 1960 in Haifa, studierte Geschichte, Kunstgeschichte und Judaistik in Jerusalem und Freiburg. Seit 1988 arbeitete er als freier Journalist zunächst in Israel, ab 1992 für die deutschsprachige Presse (Frankfurter Allgemeine Zeitung und Neue Zürcher Zeitung). Croitoru ist seit 1997 fester Autor des F.A.Z.-Feuilletons mit den Schwerpunkten Nahost und Osteuropa.
Verlagsinformation

Christian Meier: Von Athen bis Auschwitz. Betrachtungen zur Lage der Geschichte. Durchgesehene Ausgabe. Deutscher Taschenbuch-Verlag 2006. ISBN: 3-423-34323-0.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Christian Meier gehört zu den wenigen deutschen Historikern, die sich über den engeren Rahmen ihres Fachgebiets hinaus einen Blick für das Ganze der Geschichte bewahrt haben. "Wir können nicht zurück, sondern nur nach vorn, und dahin sollten wir unseren Weg suchen; wobei freilich nicht alles Frühere schon überholt, geschweige denn uninteressant ist": In seinem neuen Buch wagt Meier eine Bilanz der europäischen Geschichte an der Wende zum 21. Jahrhundert.
Wie können wir den Weg Europas von Athen bis Auschwitz verstehen? Was bedeutet die Geschichte Europas für uns, und was vermögen wir in ihr? Welche besondere Verantwortung haben wir als Zeitgenossen innerhalb historischer Prozesse? Der Autor zieht in diesem Buch die Bilanz der europäischen Geschichte von der Antike bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts.
Dabei geht es vor allem um die Frage, welche Beziehung unsere heutigen Gesellschaften überhaupt noch zu dem historischen Erbe von drei Jahrtausenden herstellen können – und auch müssen, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Meiers neuestes Werk stellt die geschichtsphilosophische Summe eines großen Historikers dar.

Rezensionen
"Umsicht, Tiefenschärfe, Aufklärung" (Neue Zürcher Zeitung)
"Das Buch ist in hohem Maße beeindruckend und diskussionswürdig." (Frankfurter Rundschau)

Zum Autor
Christian Meier, einer der bekanntesten Historiker Deutschlands, wurde 1929 in Stolp in Pommern geboren. Er habilitierte sich in Frankfurt und lehrt – nach Stationen in Freiburg i.Br., Basel, Köln und Bochum – in München Alte Geschichte. Er trat mit einer Reihe von Publikationen an die Öffentlichkeit, darunter: Res Publica Amissa (1966, 2. Auflage 1980); Entstehung des Begriffs Demokratie (1970); Die Entstehung des Politischen (1980); Politik und Anmut (1985); Athen. Ein Neubeginn der Weltgeschichte (1993). 2003 erhielt er den Jacob-Grimm-Preis.
Verlagsinformation

Juni 2006

Jürgen Manthey: Königsberg. Geschichte einer Weltbürgerrepublik. 13 Abbildungen auf Tafeln. Deutscher Taschenbuch-Verlag 2006. ISBN: 3-423-34318-4.

mehr Info

bestellen

Zum Buch
Vor 750 Jahren wurde Königsberg gegründet, vor 60 Jahren verschwand es von der Landkarte: Mit dem Untergang Königsbergs in den letzten Wochen des 2. Weltkriegs fiel jene Stadt in Schutt und Asche, in der die moderne Philosophie, die moderne Literatur und die moderne Politik Deutschlands erfunden wurden. Königsberg ist für immer ausgelöscht, doch die Ideen Kants, Herders, Kleists, E.T.A. Hoffmanns, Hannah Arendts und vieler anderer Bürger dieser großartigen Stadt leben weiter. Ein epochales Buch, das Königsberg in unsere Gegenwart zurückholt.
Königsberg war anders als andere Städte: seine Bürger erkämpften sich größere Freiheit und Unabhängigkeit, und seine Lage am äußersten Rand des Deutschen Reiches förderte Weltoffenheit und Neugierde. Jürgen Manthey beschwört diesen Königsberger Geist, den Immanuel Kant selbst für eine der Voraussetzungen seiner Philosophie hielt. Aber mit Kant, dem berühmtesten Königsberger, ist die Geschichte noch lange nicht zu Ende: Herder, Kleist und E.T.A. Hoffmann verbrachten entscheidende Jahre in Königsberg. Von hier gingen die Freiheitskriege und die großen preußischen Reformen des 19. Jahrhunderts aus, hier erwachte im 20. Jahrhundert bei der jungen Hannah Arendt die politische Leidenschaft.

Rezensionen
"Mantheys einlässliche Darstellung verschafft dem Leser das Vergnügen, die Geister, deren Schriften er bislang nur getrennt wahrgenommen hatte, im Leben dicht nebeneinander zu wissen." (Süddeutsche Zeitung)
"Es ist ein großartiges Buch, im architektonischen Gesamtentwurf genauso fundiert wie in den sorgfältigen und reichhaltigen Detaildeutungen." (DIE ZEIT)
"Ein kluger, erzählfreudiger, königsbergtreuer Begleiter durch die öden, grauen, armseligen Straßen Kaliningrads." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
"Ich habe darunter gelitten, dass ich als Kind und Jugendlicher Königsberg nicht kennen gelernt habe, aber jetzt, dank Jürgen Manthey, bin ich sicher, dort heimisch zu werden." (Günter Grass)
Verlagsinformation

Christopher R. Browning: Die Entfesselung der "Endlösung". Nationalsozialistische Judenpolitik 1939-1942. Mit einem Beitrag von Jürgen Matthäus. Überarbeitete Ausgabe. List-Verlag 2006. ISBN: 3-548-60637-7.

mehr Info

bestellen

Zum Buch
Wie kam es zur systematischen Ermordung der europäischen Juden in Vernichtungslagern durch die Nationalsozialisten? Diese in einer unüberschaubaren Flut von Einzelstudien immer wieder erörterte Frage wird nun von Christopher Browning, weltweit einer der besten Kenner der Holocaust-Forschung, in einer großen, das Geschehen detailliert nachzeichnenden Gesamtdarstellung überzeugend beantwortet – das neue internationale Standardwerk zur Genese der "Endlösung".

Zum Autor
Christopher R. Browning, geboren 1944, ist Professor für Geschichte an der Pacific Lutheran University, Tacoma/Washington. Sein Buch "Ganz normale Männer. Das Reserve-Polizeibataillon 101 und die 'Endlösung' in Polen" hat seinen Ruf begründet. Es erschien weiterhin: "Judenmord, NS-Politik, Zwangsarbeit und das Verhalten des Täters".
Verlagsinformation

April 2006

Carlos Collado Seidel: Der Spanische Bürgerkrieg. Geschichte eines europäischen Konflikts. C.H. Beck-Verlag 2006. ISBN: 3-406-54095-3.

mehr Info

bestellen

Zum Buch
Die Tragödie des spanischen Bürgerkriegs: Vor nunmehr 70 Jahren nahm die Tragödie des Spanischen Bürgerkriegs ihren Anfang. War Spanien ein militärisches Übungsfeld der Achsenmächte? Wollte die Sowjetunion hier ihren ersten Satellitenstaat errichten? War der Einsatz der deutschen Legion Condor kriegsentscheidend?
Handelte es sich um einen Religionskrieg, oder um einen Krieg gegen den Faschismus? Das vorliegende Buch führt in die wichtigsten Aspekte des Krieges ein, schildert die internationale Dimension des Konfliktes, erläutert die innerspanischen Zusammenhänge, den ideologischen Unterbau und zeigt die für die spanische Gesellschaft über Jahrzehnte währenden Folgen des Krieges.

Zum Autor
Carlos Collado Seidel lehrt als Privatdozent Neuere Geschichte an der Universität Marburg.
Verlagsinformation

März 2006

Boris Barth: Genozid. Völkermord im 20. Jahrhundert. Geschichte, Theorien, Kontroversen. Beck-Verlag 2006. ISBN: 3-406-52865-1.

mehr Info

bestellen

Zum Buch
Genozid gilt als das "Verbrechen aller Verbrechen". Boris Barth stellt in diesem Buch kritisch dar, was unter Völkermord zu verstehen ist und was ihn von Massakern, "ethnischen Säuberungen", Verfolgung politischer Gegner und anderen Formen staatlicher Massengewalt unterscheidet. Diese Fragen werden an konkreten historischen Fällen von Völkermord veranschaulicht: an der Ermordung der europäischen Juden im Nationalsozialismus, am Völkermord an den Armeniern und an den Vorgängen in Ruanda 1994.
Auch werden Fälle untersucht, in denen Genozidverdacht besteht: der deutsche Vernichtungskrieg gegen die Herero, die stalinistischen Verbrechen und das Regime der Roten Khmer. Abschließend werden Frühwarnsignale erörtert, durch die Völkermord möglicherweise bereits im Ansatz erkannt und verhindert werden kann.

Zum Autor
Boris Barth lehrt als apl. Professor für Geschichte an der Universität Konstanz.
Verlagsinformation
 

Jörg von Uthmann: Killer, Krimis, Kommissare. Eine kleine Kulturgeschichte des Mordes. Beck-Verlag 2006. ISBN: 3-406-54115-1.

mehr Info

bestellen

Zum Buch
Mord als schöne Kunst betrachtet: Morde sind zwar unerquicklich für das jeweilige Opfer, haben aber auch ihre guten Seiten, denn sie beflügeln Kunst und Wissenschaft – die Mediziner, die den Kommissaren dabei helfen, die Killer zu fassen, die Schriftsteller, die die Jagd in Krimis beschreiben und die Filmemacher, die sie auf Celluloid oder digital festhalten.
Bei seinem ebenso spannenden wie unterhaltsamen Spaziergang durch die Kulturgeschichte des Mordes zeichnet Jörg von Uthmann diese Entwicklung nach – vom König Ödipus, dem literarisch ergiebigen Vatermörder, bis zur DNA-Analyse, die es 1987 erstmals erlaubte, einen Mörder anhand seines "genetischen Fingerabdrucks" zu überführen.

Zum Autor
Jörg von Uthmann war viele Jahre Diplomat und Journalist, u.a. für die FAZ und den Tagesspiegel. Er ist Verfasser zahlreicher Bücher über kulturgeschichtliche Themen. Jörg von Uthmann lebt in Paris.
Verlagsinformation

Karlheinz Deschner: Kriminalgeschichte des Christentums, Bd.8. Das 15. und 16. Jahrhundert. Vom Exil der Päpste in Avignon bis zum Augsburger Religionsfrieden. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 2006. ISBN: 3-499-61670-X.

mehr Info

bestellen

Zum Buch
Deschners Ermittlungen gegen die Kirche führen uns ins 15. Jahrhundert, in dem sich gleich drei Päpste mit Waffengewalt bekämpfen. Auch die innerchristliche Opposition und die Reformation bringen nicht die Revolution in der Kirche: Die Verfolgung von Hexen, Ketzern und Juden wird noch fanatischer, die Landbevölkerung wird ausgesaugt und gequält. Spannender als ein Krimi. "Deschners Spürsinn ist nicht zu übertreffen." (dpa)

Zum Autor
Karlheinz Deschner, geboren 1924 in Bamberg, war im Krieg Soldat und studierte anschließend Jura, Theologie, Philosophie, Literaturwissenschaft sowie Geschichte. Sein Roman "Die Nacht steht um mein Haus" (1956) erregte Aufsehen, das sich ein Jahr später bei Erscheinen seiner Streitschrift "Kitsch, Konvention und Kunst" zum Skandal steigerte. Seit 1958 veröffentlicht Deschner seine entlarvenden und provozierenden Geschichtswerke zur Religions- und Kirchenkritik. Der forschende Schriftsteller lebt in Haßfurt am Main. 1988 wurde er mit dem Arno-Schmidt-Preis ausgezeichnet.
Verlagsinformation

Februar 2006

Konrad Seitz: China. Eine Weltmacht kehrt zurück. Goldmann-Verlag 2006. ISBN: 3-442-15376-X.



mehr Infos

bestellen

Zum Buch
Konrad Seitz erzählt von der jahrtausendealten Geschichte Chinas und seiner "vollendeten Zivilisation", vom Zusammenbruch der konfuzianischen Welt und der Verzweiflung der Chinesen an ihrer eigenen Kultur und von der Geburt des neuen China. Derzeit konzentriert das Land alle Energien auf die Wirtschaft, mit der es die Grundlage der künftigen Größe legt. In zwanzig bis dreißig Jahren wird China den Status einer Supermacht erreicht haben. Wird China dann in seine imperiale Tradition zurückfallen und endet die Globalisierung in einem chinesischen Jahrhundert?
Von einer Rückkehr Chinas spricht man, weil das Reich der Mitte über den größten Teil unserer Zeitrechnung hinweg nicht nur das bei weitem bevölkerungsreichste Land und die größte Volkswirtschaft der Erde war, sondern die technologisch und administrativ fortgeschrittenste Zivilisation. Im neunzehnten Jahrhundert versank das hoch entwickelte Land in tiefe Armut und wurde Halbkolonie des Westens, Russlands und Japans. Es war das Jahrhundert der Demütigung, das bis heute jeden Chinesen prägt.
Im zwanzigsten Jahrhundert folgten die Schrecken der Mao-Zeit. Aber seit Dengs Reform 1978 ist China die am schnellsten wachsende Volkswirtschaft der Welt. Seine Wirtschaft ist heute fast doppelt so groß wie die Indiens und Russlands zusammen und übersteigt nach Kaufkraftparität die Japans. Setzt China seinen Aufstieg fort, wird es um 2035 die USA überholen. In den nächsten Jahrzehnten kommt eine Wirtschaftsmacht von "mehreren Japans" auf die Weltmärkte zu. Die Kraft und Ausstrahlung des chinesischen Festlandes vereint sich mit dem weltweiten Netz der Übersee-Chinesen. Während amerikanische Unternehmer am Horizont ein weltumspannendes chinesisches Wirtschaftsimperium aufsteigen sehen, tritt in der amerikanischen Außenpolitik China als der große künftige Rivale an die Stelle der früheren Sowjetunion.


Zum Autor
Konrad Seitz, 1934 geboren, studierte klassische Philologie, Geschichte und Philosophie in Deutschland sowie internationale Wirtschaft und Politik an der Fletcher School (Tufts/Harvard) in den USA. Er war über zwölf Jahre Redenschreiber von Außenminister Genscher und politischer Planungschef des Auswärtigen Amtes. Es folgten Posten als Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Indien, Italien und von 1995 bis 1999 in China.
Mehrere Buchveröffentlichungen, u.a. "Wettlauf ins 21. Jahrhundert. Die Zukunft Europas zwischen Amerika und Asien" (1999).
Verlagsinformation

Karl Schlögel: Im Raume lesen wir die Zeit. Über Zivilisationsgeschichte und Geopolitik. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 2006. ISBN: 3-596-16718-3.

mehr Info

bestellen

Zum Buch
Was sagt uns der Grundriss einer amerikanischen Stadt über den amerikanischen Traum? Wie haben Eisenbahn, Auto und Flugzeug unseren Sinn für Distanzen verändert? Auf solche Fragen geben herkömmliche Geschichtsbücher keine Antwort. Karl Schlögel findet sie an überraschenden Stellen: in Fahrplänen und Adressbüchern, auf Landkarten und Grundrissen. Er holt damit die Geschichte an ihre Schauplätze zurück, macht sie anschaulich, lebendig und wunderbar lesbar.

Rezensionen
"Ein Buch von tiefem Ernst und großer Leichtigkeit, ein Pamphlet und eine Spurenlese, dicht und welthaltig. Nur zu glänzen ist schon eine ganze Menge. Dieses Buch glüht von innen." (Jürgen Osterhammel, Die Zeit)
"Eine wunderbare Lektüre... Karl Schlögel ist ein grandioser Landschaftsmaler, vor allem bei der Charakterisierung osteuropäischer Räume. Er hat ein Werk der Leidenschaft geschrieben, wie es die Geschichtswissenschaft in jeder Generation nur wenige Male hervorbringt. Hier hat ein König gebaut, der noch vielen Kärrnern zu tun geben wird." (Gustav Seibt, Literaturen)

Zum Autor
Karl Schlögel, geboren 1948 im Allgäu, hat an der Freien Universität Berlin, in Moskau und St. Petersburg Philosophie, Soziologie, Osteuropäische Geschichte und Slawistik studiert und lehrt an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder.
Verlagsinformation

George L. Mosse: Die Geschichte des Rassismus in Europa. Die Zeit des Nationalsozialismus. Fischer-Taschenbuch-Verlag 2006, Frankfurt 2006. ISBN: 3-596-16770-1.

mehr Info

bestellen

Zum Buch
Der weltbekannte amerikanische Historiker George L. Mosse weist in diesem Buch – einem Standardwerk, das seit 1978 immer wieder aufgelegt wird – nach, dass der Rassismus keinen Seitenerscheinung, sondern ein grundlegendes Element der europäischen Kulturentwicklung gewesen ist: Der moderne Rassismus entspringt denselben Quellen, die auch die Grundströmungen moderner europäischer Kultur gespeist haben: Aufklärung und Pietismus, Rationalismus und Romantik.
Mosse stellt die Geschichte des Rassismus in den Zusammenhang mit der europäischen Geschichte. Indem er die einzelnen Entwicklungsphasen beschreibt, kann er zeigen, wie und warum rassistisches Denken in alle gesellschaftlichen Bereiche, v. a. in die Wissenschaften, eindringen konnte. Der Autor untersucht außerdem die wechselseitigen Beziehungen zwischen Rationalismus und Christentum sowie den Verfall der humanistischen Tradition in Europa. Schließlich setzt er sich mit der Herausbildung von Stereotypen wie der "überlegenen" und "minderwertigen" Rasse auseinander, die am Ende zur "Endlösung der Judenfrage" durch die Nationalsozialisten geführt hat.

Rezension
"Mosse hat eine kurze, allgemein verständliche Geschichte des Rassismus vorgelegt, eine Geschichte der ideologischen Wurzeln, der konkurrierenden und verwandten Bewegungen und Ideen." (American Historical Review)

Zum Autor
George L. Mosse (1918-2002), Enkel des Pressezaren Rudolf Mosse, wurde in Berlin geboren, musste mit der elterlichen Familie 1933 vor den Nationalsozialisten fliehen. In Cambridge/GB studierte er Geschichte und Politik. Kurz vor dem II. Weltkrieg emigrierte er in die USA und vollendete an der Harvard Universität seine Studien. Jahrzehntelang wirkte er als Professor für Europäische Geschichte in Madison/Wisconsin und lehrte außerdem deutsche Geschichte in Jerusalem. Mosse war einer der unkonventionellsten und produktivsten Historiker des 20. Jahrhunderts.
Verlagsinformation

Theodor W. Adorno: Zur Lehre von der Geschichte und von der Freiheit. Suhrkamp-Verlag 2006. ISBN: 3-518-29385-0.

mehr Info

bestellen

Zum Buch
Anfang der sechziger Jahre hielt Theodor W. Adorno an der Frankfurter Universität vier Vorlesungen, darunter die Lehre von der Geschichte und von der Freiheit. Inhaltlich handelt es sich um eine Vorstufe der Hegel und Kant gewidmeten Kapitel der Negativen Dialektik (1966), formal um improvisierte, frei gesprochene Vorträge, die es erlauben, dem Philosophen bei der "Arbeit am Begriff" zuzuschauen.
Der Text versammelt alle wichtigen Themen und Motive der Adornoschen Geschichtsphilosophie: das Schlüsselphänomen der Naturbeherrschung, die Kritik des Existenzials der "Geschichtlichkeit" und schließlich Adornos Opposition zum traditionellen Begriff von Wahrheit als einem Bleibenden, Unveränderlichen, Ungeschichtlichen.

Zum Autor
Theodor Wiesengrund (W.) Adorno, geboren 1903, ist einer der herausragenden Philosophen des 20. Jahrhunderts. Als Vertreter der Kritischen Theorie und der Frankfurter Schule, als Vordenker der Studentenbewegung, als Essayist, Musikkritiker, Komponist und Hochschullehrer hat er die Geistesgeschichte nicht nur der Bundesrepublik entscheidend geprägt. Sein pointierter Stil, die Vielfalt seiner Themen und seine kritische Auseinandersetzung mit der politischen und geschichtlichen Situation haben ihn über die engen Fachgrenzen der Philosophie und Soziologie hinaus bekannt und zu einem der führenden Intellektuellen gemacht, dessen Schriften, Aphorismen und Gedanken mittlerweile zum festen Bestandteil unseres kulturellen Erbes geworden sind.
Verlagsinformation

Januar 2006

Fernand Braudel/Georges Duby/Maurice Aymard: Die Welt des Mittelmeeres. Zur Geschichte und Geographie kultureller Lebensformen. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 2006 (Neuausgabe). ISBN: 3-596-16853-8.

mehr Info

bestellen

Zum Buch
Die mediterrane Welt zeigt (geographisch, gesellschaftlich, ideengeschichtlich und politisch) nicht nur ein "westliches" Gesicht, sondern auch ein "östliches" und ein "afrikanisches"; sie war und ist das Laboratorium nicht einer einzigen, sondern mehrerer Zivilisationen. Eben darin steckt ihre anhaltende Faszinationskraft, die den Reisenden genau so wie den Historiker lockt. Sie führt den anschaulichen Beweis für die Vielsprachigkeit der Lebensformen, für den Bildungsprozess kultureller Identität durch Widerspiel und Nachbarschaft, Öffnung und Selbstbehauptung.
Mit guten Gründen hat man den Mittelmeer-Raum die "Wiege Europas" genannt. Die Geschichte des Abendlandes hat von dort ihren Ausgang genommen. Zugleich liegen dort die Anfänge eines vielfältigen, spannungsvollen Austausches zwischen großen Kulturen. Die mediterrane Welt zeigt (geographisch, gesellschaftlich, ideengeschichtlich, politisch) nicht nur ein "westliches" Gesicht, sondern auch ein "östliches" und ein "afrikanisches"; sie war und ist das Laboratorium nicht einer einzigen, sondern mehrerer Zivilisationen.
Eben darin steckt ihre anhaltende Faszinationskraft, die den Reisenden genauso wie den Historiker lockt. Sie führt den anschaulichen Beweis für die Vielsprachigkeit der Lebensformen, für den Bildungsprozess kultureller Identität durch Widerspiel und Nachbarschaft, Öffnung und Selbstbehauptung. Kein systematisches historiographisches Werk, sondern neun Innenansichten der Mittelmeer-Welt, ihrer Zivilisationszeichen und ihrer geschichtlichen Entwicklungsverläufe.

Rezensionen
"Fernand Braudels "Die Welt des Mittelmeers" ist eine Liebeserklärung." (Herfried Münkler, in: FAZ)
"Was hier vorliegt, ist im Leben des Wissenschaftlers Braudel vielleicht das, was man beim Eiskunstlaufen die Kür nennt. Und in der Tat sind – um im Bilde zu bleiben – bei dieser Kür einige höchste Schwierigkeiten mit einer selten erreichten Virtuosität bewältigt." (NDR-Hörfunk)
"Der schmale Band ist eine geglückte Visitenkarte der Annalles-Schule. Wer bislang noch nichts von dieser französischen Historikergruppe gelesen haben sollte, findet hier eine glänzend formulierte Kostprobe ihrer Thesen und Auffassungen." (Jens Petersen [Dt. Hist. Inst., Rom], in: Annot. Bibliogr. f. d. polit. Bildg.)

Zu zwei der drei Autoren
Fernand Braudel (1902-1986) war nach Marc Bloch und Lucien Febvre die herausragende Gründerfigur der neuen französischen Geschichtswissenschaft. Er hat an französischen und ausländischen Universitäten gelehrt, zuletzt war er Direktor an der École Pratique des Hautes Études in Paris.
Georges Duby, Mediävist und einer der wichtigsten Vertreter der Annales-Schule, wurde 1919 in Paris geboren. Ab 1970 hatte er einen Lehrstuhl als Professor für mittelalterliche Geschichte am College de France und verfasste zahlreiche Abhandlungen über Historie und Kunst des Mittelalters. Seit 1987 Mitglied der Academie française, war Duby unter anderem Vorsitzender im Aufsichtsrat von La Sept sowie Leiter der Zeitschriften "Etudes rurales" und "Moyen Age". Er starb 1996 im Alter von 77 Jahren in Aix-en-Provence.
Verlagsinformation

Joachim C. Fest: Begegnungen. Über nahe und ferne Freunde. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 2006. ISBN: 3-499-62082-0.

mehr Info

bestellen

Zum Buch
Glänzend erzählte Zeitgeschichte aus nächster Nähe: Bestsellerautor Joachim Fest berichtet über Begegnungen mit prominenten Persönlichkeiten, die sein Leben prägten. Das Spektrum der Bildnisse reicht von Hannah Arendt bis Golo Mann, von Ulrike Meinhof bis Sebastian Haffner. Der intime Blick des Autors erschließt dem Leser nicht nur die einzelne Person, ihre Gedanken und ihre Welt, sondern immer auch ein besonderes Stück deutscher Zeit- und Kulturgeschichte.

Zum Autor
Joachim Fest, geboren 1926 in Berlin, studierte Jura, Geschichte und Germanistik. 1963 wurde der Publizist und Historiker Chefredakteur des Fernsehens beim NDR und veröffentlichte eine Studie über die Führungsfiguren der NS-Herrschaft. 1973-1993 Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Von ihm liegen zahlreiche, sehr bekannte Fachveröffentlichungen vor.
Verlagsinformation

Bartolomé de Las Casas: Kurzgefaßter Bericht von der Verwüstung der Westindischen Länder. Mit einem Nachwort von Hans M. Enzensberger. Herausgegeben von Michael Sievernich. Insel-Verlag, Frankfurt am Main 2006. ISBN: 3-458-34862-X.

mehr Info

bestellen

Bartolomé de Las Casas (1474-1566), Geschichtsschreiber Kolumbus', lebte seit 1502 in den spanischen Kolonien Mittelamerikas und wurde dort Zeuge der Ausrottung der Indianer unter den Konquistadoren. 1522 veröffentlichte er seinen Bericht, die Dokumentation eines Völkermords riesigen Ausmaßes. Die mit diesem Buch vorliegende neue Ausgabe enthält neben Las Casas' berühmter Anklage einen einleitenden Essay des Herausgebers sowie ein Nachwort von Hans Magnus Enzensberger. Ein erschütterndes Zeugnis kolonialherrschaftlicher Greueltaten.
Verlagsinformation

Januar – Dezember 2005


Zur Gesellschaft/Politik-Startseite

Home


© 2002 Buchladen Neuer Weg, Würzburg
– Bei uns können Sie Bücher online suchen und bestellen –
Stand: 04. Januar 2007
Bei Problemen oder Fehlern schicken Sie eine eMail an: webmaster@neuer-weg.com