Geschichte

Buchtipps im Jahr 2005

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Dezember 2005

Norbert Rehrmann: Lateinamerikanische Geschichte. Kultur, Politik, Wirtschaft im Überblick. Rowohlts Enzyklopädie Nr.55676. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 2005. ISBN: 3-499-55676-6.

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Beschrieben wird die kulturelle, politische und ökonomische Entwicklung des Subkontinents vom präkolumbischen Amerika über die Kolonialzeit bis in die Gegenwart. Exemplarisch werden insbesondere Mexiko und Argentinien in den Blick genommen. Ausschlaggebend ist der kulturwissenschaftliche Ansatz, der die facettenreichen historischen Aspekte der 'Neuen Welt' eng aufeinander bezieht, etwa die viel diskutierte(n) kulturelle(n) Identität(en) Lateinamerikas.
Ein nützliches Buch für Studierende der Hispanistik ebenso wie für Lateinamerika-Reisende.

Zum Autor
Prof. Dr. Norbert Rehrmann lehrt Romanistische Kulturwissenschaften (Spanien/Lateinamerika) an der TU Dresden.
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November 2005

Erika Mann/Klaus Mann: Escape to Life. Deutsche Kultur im Exil. Herausgegeben und Nachwort von Heribert Hoven. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 1996. ISBN: 3-499-13992-8.

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1939 veröffentlichten Erika und Klaus Mann in den USA "Escape to life", ein Who's Who der deutschen Kultur im Exil. Sie porträtieren die wichtigsten Persönlichkeiten der von Hitler in die Emigration getriebenen geistigen Elite Deutschlands. Kaum ein bedeutender Name fehlt in der hier aufgeführten Allianz gegen den Faschismus. Von Albert Einstein bis Bertolt Brecht, von Carl Zuckmayer bis George Grosz reicht die Liste der Künstler und Wissenschaftler, die in sehr persönlich gehaltenen Essays vorgestellt werden.
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Urs Bitterli: Golo Mann. Instanz und Außenseiter. Eine Biographie. Durchgesehene Ausgabe. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 2005. ISBN: 3-499-24078-5.

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Die erste umfassende Biographie des großen Historikers und Publizisten. Spätestens seit seinem "Wallenstein" galt Golo Mann als einer der wichtigsten deutschen Historiker des 20. Jahrhunderts. Unter Einbeziehung des Nachlasses widmet sich Mann-Experte Urs Bitterli dem Werk, dem politischen Engagement und dem bewegten Leben des Dichtersohns, angefangen mit der Kindheit und Jugend im Haus des berühmten Vaters.

Zum Autor
Urs Bitterli, geboren 1935, war bis zu seiner Emeritierung Professor für Neuere Geschichte an der Universität Zürich.
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Michael Jürgs: Der kleine Frieden im Großen Krieg. Westfront 1914: Als Deutsche, Franzosen und Briten gemeinsam Weihnachten feierten. Goldmann-Verlag 2005. ISBN: 3-442-15303-4.

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Die vielleicht bewegendste Weihnachtsgeschichte der Neuzeit: 1914 nehmen sich die einfachen Soldaten der verfeindeten Seiten die Freiheit zum Waffenstillstand, bevor der blutige Weltkrieg dann doch weitergeht. Bestsellerautor Michael Jürgs erzählt die zeitlos aktuelle Geschichte erstmals umfassend aus deutscher Sicht nach.

Zum Autor
Michael Jürgs, geboren 1945, war Chefredakteur von "Stern" und "Tempo". Er hat sich als Autor zahlreicher Biografien einen Namen gemacht. Seine Bücher waren alle Bestseller.
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Fritz Stern: Kulturpessimismus als politische Gefahr. Eine Analyse nationaler Ideologie in Deutschland. Vorwort von Norbert Frei. Neuausgabe. Klett-Cotta-Verlag 2005. ISBN: 3-608-94136-3.

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In seinem wegweisenden, "klassischen Buch" (Karl Dietrich Bracher) aus dem Jahr 1961 beschreibt Fritz Stern am Beispiel früher ideologischer Vorbereiter des Dritten Reiches den Kulturpessimismus auch als gesamteuropäisches Phänomen. Zugleich zeigt Fritz Stern uns heute die Gefährdungen auf, die den modernen, liberalen und demokratisch verfassten Gesellschaften aus der Verzweiflung an den Übeln der Moderne erwachsen.
Dieser Beitrag zur Erforschung des modernen Totalitarismus aus der Feder eines der "kenntnisreichsten und einfühlsamsten Deutschland-Historiker" zählt zu den "100 einflussreichsten Büchern" seit 1945 (Times Literary Supplement).

Vorwort
Anfang der fünfziger Jahre war das Wort von der "deutschen Katastrophe", mit dem Friedrich Meinecke die Erfahrung des "Dritten Reiches" auf einen für seine Zeitgenossen zwar kritischen, aber halbwegs erträglichen Begriff gebracht zu haben schien, noch in vieler Munde. Doch es stand bereits in Konkurrenz sowohl mit der auf aktuell-politische Parallelen zielenden Totalitarismustheorie als auch mit offen apologetischen Deutungen, nach denen die Deutschen 1933 Opfer eines "Dämons" geworden waren. Andere, freilich eher im Ausland geläufige Interpretationen knüpften mehr oder weniger grobe Kausalketten und zeichneten Kontinuitätslinien von Hitler zurück auf Bismarck oder gar auf Luther. Die seriöse geistesgeschichtliche Forschung hingegen befand sich, ebenso wie die zeitgeschichtliche Empirie, noch in ihren Anfängen. [...]
Sterns hier nach vielen Jahren wieder vorgelegtes Buch, hervorgegangen aus seiner bereits 1953 angenommenen Dissertation, wurde fast schlagartig berühmt. Dazu trug gewiß der griffig-anspruchsvolle Titel bei, unter dem das Werk 1961 in den USA erschien: "The Politics of Cultural Despair". Wichtiger aber war am Ende wohl, daß der Autor sich in jugendlicher Kühnheit zu einer wirkungsvollen Beschränkung seines ungeheuren Stoffes entschlossen hatte. Statt auf erschöpfende Vollständigkeit setzte Stern nämlich - ohne darüber die Komplexität seines Arguments zu reduzieren - auf exemplarische Betrachtung: Mit Paul de Lagarde, Julius Langbehn und Arthur Moeller van den Bruck untersuchte er Leben, Werk und Wirkung dreier Vertreter jenes völkisch-nationalen Irrationalismus, der gewiß nicht zwangsläufig, aber noch viel weniger zufällig im "Dritten Reich" gemündet und gestrandet war.
Jenseits seiner zeitdiagnostischen Erhellungskraft, die das Buch auch heute noch oder wieder zu entfalten vermag - man denke nur an die in vielen Varianten vazierenden Ideologeme aus Globalisierungskritik, Antisemitismus und antiamerikanischen Affekten -, hat es der in vier Jahrzehnten natürlich weiter vorangetriebenen Detailforschung in bemerkenswerter Weise standgehalten. Zweifellos setzt die Intellectual History gegenwärtig an einigen Punkten andere Akzente. So wird zum Beispiel die Frage der Modernitätsfeindlichkeit der "konservativen Revolution" unterdessen stärker diskutiert, und die bereits von Stern betonte Transnationalität dieser Strömungen tritt mit zunehmendem Wissen über ihre außerdeutschen Vertreter noch deutlicher hervor. Zu den Erkenntnissen jedoch, die Stern mit seiner subtilen (und später nicht nur von ihm selbst immer wieder praktizierten) porträtistischen Methode über Langbehn, de Lagarde und Moeller van den Bruck zusammentrug, ist nur noch wenig hinzugekommen.
So bleibt Fritz Stern brillantes erstes Buch am Ende beides: ein eindrucksvolles Zeugnis der Leistungsfähigkeit der frühen Zeitgeschichtsforschung - und eine gültige Analyse der Gefahren einer Politik, die sich aus der Verzweiflung an der Kultur des Westens nährt.

Rezensionen
"Ein glänzender Kenner der jüngeren deutschen Geschichte und ein Mann ... von faszinierender Darstellungskraft ..." (Helmut Schmidt, DIE ZEIT)
"Niemand hat so präzise wie Stern den Kulturpessimismus des 19. Jahrhunderts als politische Gefahr beschrieben und in ihm eine mentale Voraussetzung zum Aufkommen des Nationalsozialismus erkannt." (Wolf Lepenies)

Zum Autor
Fritz Stern, am 2. Februar 1926 in Breslau geboren, wuchs in ein stark assimiliertes jüdisches Bildungsbürgertum hinein, das zunehmend naturwissenschaftlich geprägt war. So wurde Stern, um seine Zukunftschancen zu erhöhen, getauft. Da dies kein einfaches Erbe ist, wurde die Geschichte und das Schicksal des deutschen Judentums für Stern zum Lebensthema. 1938 flüchtete er mit seinen Eltern in die Vereinigten Staaten und studierte deutsche Geschichte an der Columbia Universität, wo er Professor für Geschichte wurde. Er gilt als einer der besten Deutschlandkenner in den USA. Neben zahlreichen Essays über bedeutende deutsche Juden zählt dazu vor allem die zum Standardwerk avancierte Doppelbiographie von Bismarck und dessen jüdischen Bankier Gerson Bleichröder zu den großen wissenschaftlichen Leistungen Sterns. 1999 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.
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Oktober 2005

Thomas Seifert/Klaus Werner: Schwarzbuch Öl. Eine Geschichte von Gier, Krieg, Macht und Geld. Deuticke im Zsolnay-Verlag 2005. ISBN: 3-552-06023-5.

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Thomas Seifert und Klaus Werner haben jahrelang den Einfluss der Öl-Lobby und die Zusammenhänge zwischen Erdöl und Politik recherchiert. Der steigende Ölpreis, der hohe Energieverbrauch der westlichen Welt und nunmehr auch Chinas, die Rolle der USA und neue Allianzen zum Zweck der Sicherstellung der Öl-Ressourcen – kein Thriller könnte spannender sein.

Zum Autor
Thomas Seifert, geboren 1968 in Ried/Innkreis. Studium der Biologie in Salzburg und Wien. Zahlreiche Buchbeiträge und Artikel, u. a. für "Die Zeit" und "Die Woche". Seit 1993 Politik-Redakteur der Wiener Stadtzeitung "Falter".
Klaus Werner, 1967 in Salzburg geboren, studierte in Wien Umweltbiologie, Romanistik und Germanistik. Seit 1993 schreibt er als Journalist für verschiedene österreichische Medien. Von 1995 bis 2000 war Werner Pressesprecher des Österreichischen Ökologie-Instituts. Im Oktober 2000 erschien das Buch "Prost Mahlzeit! Essen und Trinken mit gutem Gewissen", das von der Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen unter die "Top Ten der Zukunftsbücher" gewählt wurde. 2001 wurde das "Schwarzbuch Markenfirmen - Die Machenschaften der Weltkonzerne" verlegt, von dem im ersten Jahr mehr als 100.000 Exemplare verkauft wurden und das in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde. Klaus Werner lebt als freier Journalist (taz, Welt am Sonntag, STANDARD, Falter u.a.) und Vortragender in Wien und Berlin.
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September 2005

Gilles Kepel: Die neuen Kreuzzüge. Die arabische Welt und die Zukunft des Westens. Piper-Verlag 2005. ISBN: 3-492-24533-1.



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Bombenanschläge überall auf der Welt, Guerillakrieg, offene Feindseligkeit: Täglich zeigt die wachsende Kluft zwischen der islamischen Welt und "dem Westen" neue erschreckende Auswirkungen. Und auch die Spannungen und Kämpfe zwischen den verschiedenen Strömungen innerhalb der islamischen Welt nehmen zu. Es herrscht "Krieg im Herzen des Islam". Gilles Kepel, einer der renommiertesten Forscher zum islamischen Fundamentalismus, zeigt, was sich ändern muss, damit der ständigen Eskalation von Gewalt Einhalt geboten werden kann.

Zum Autor
Gilles Kepel, geboren 1955, studierte Soziologie und Arabistik, ist Professor für Politische Studien am Institut d'Etudes Politique in Paris und hatte zahlreiche Gastprofessuren inne. Er gilt als einer der renommiertesten Forscher zum Thema des islamischen Fundamentalismus.
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August 2005

Manfred Görtemaker: Kleine Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt a. M. 2005. ISBN: 3-596-16039-1.



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Manfred Görtemakers "Kleine Geschichte der Bundesrepublik Deutschland" ist eine glänzend formulierte Einführung in die Geschichte der Bundesrepublik vom Ende des Dritten Reiches bis zu den Jahren der Vereinigung. Vorgestellt werden die Ereignisse und Persönlichkeiten, welche die Bundesrepublik geprägt haben, ebenso wie die bestimmenden Strukturen, Kräfte und Tendenzen der Bonner und Berliner Republik.
"Wer eine zuverlässige Einführung in die politische Geschichte der Bundesrepublik sucht, wird das Buch mit großem Gewinn lesen." (DIE ZEIT)

Zum Autor
Manfred Görtemaker, 1951 geboren, Studium der Geschichte, Politikwissenschaft und Publizistik in Münster und Berlin, Ausbildung als Journalist. John F. Kennedy Memorial Fellow an der Harvard University. Krupp Foundation Senior Associate am Institute For East-West Security Studies in New York. 1994 - 1995 Prorektor der Universität Potsdam. Seit 1993 Professor für Neuere Geschichte an der Universität Potsdam. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Geschichte und Politik des 19. und 20. Jahrhunderts.
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Juli 2005

Christian Huf (Hrsg.): Imperium. Vom Aufstieg und Fall großer Reiche. List-Taschenbuch-Verlag 2005. ISBN: 3-548-60557-5.



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Sie brachten die bedeutendsten Reiche der Welt hervor, wurden geführt von den größten Herrschern ihrer Zeit, dominierten ganze Regionen und Völker über Jahrhunderte. Entstanden waren sie aus dem Nichts und auf dem Höhepunkt ihrer Macht bereits dem Untergang geweiht – die Hochkulturen der Pharaonen ebenso wie die Roms, Karthagos und Persiens. Hans-Christian Huf und sein Autorenteam beschreiben Aufstieg und Fall dieser Reiche und schlagen dabei eindrucksvoll einen Bogen von Archäologie und Geschichtsforschung zu Politik, Psychologie und Soziologie. Ein spannender, erkenntnisreicher Blick in die Vergangenheit und ein deutlicher Fingerzeig auf die Gegenwart.

Zum Autor
Hans-Christian Huf, Jahrgang 1956, ist seit 1987 in der ZDF-Redaktion "Geschichte und Gesellschaft" für historische Serien zuständig.
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Juni 2005

Wolfram Wette (Hrsg.): Schule der Gewalt. Militarismus in Deutschland 1871 bis 1945. Aufbau-Taschenbuch-Verlag 2005. ISBN: 3-7466-8124-3.



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Die bis 1955 breit geführte, dann schlagartig abgebrochene Militarismus-Debatte greifen namhafte Historiker und Friedensforscher wieder auf. Sie beleuchten den Militarismus in Deutschland von der Kaiserzeit bis zum NS-Staat, sein Eindringen in Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft, und sie stellen Vergleiche mit Frankreich und England an. Zeitgenössische Kritiker des Militarismus – Politikerinnen der Linken, Pazifisten und Frauenrechtlerinnen – haben früh erkannt, welche Gefahren die Dominanz des Militärischen mit sich zu bringen drohte.

Zum Herausgeber
Wolfram Wette, geboren 1940, studierte Politikwissenschaft, Geschichte und Philosophie, 1971 Dr. phil., 1991 Habilitation, 1971-1995 am Militärgeschichtlichen Forschungsamt (MGFA) in Freiburg i. Br.; seit 1998 apl. Professor für Neueste Geschichte am Historischen Seminar der Universität Freiburg i. Br.. Mitbegründer und mehrfach Sprecher des Arbeitskreises Historische Friedensforschung (AHF), Mitherausgeber der Reihe "Geschichte und Frieden" und des Jahrbuchs "für Historische Friedensforschung".
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Mai 2005

Gerd Koenen: Vesper, Ensslin, Baader. Urszenen des deutschen Terrorismus. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt/Main 2005. ISBN: 3-596-15691-2.



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"Vesper, Ensslin, Baader" ist eine biographische Erzählung, die sich auf unbekannte persönliche Dokumente der Akteure stützen kann. Gerd Koenen liefert damit nicht nur einen Schlüssel zum "Roten Jahrzehnt" der 68er-Revolte, sondern zur Geschichte Nachkriegsdeutschlands insgesamt.
Gudrun Ensslin und Andreas Baader waren so etwas wie das Urpaar des deutschen Terrorismus, die Frankfurter Kaufhausbrandstiftung von 1968 der Urakt. Beide verließen ihre Lebensgefährten und ihre Kinder, um sich auf einen Pfad zu begeben, der zwei Jahre später zur Gründung der RAF führen sollte. Unter welchen inneren Konflikten das geschah, erschließt sich erst aus persönlichen Zeugnissen und Berichten; die zu Ikonen erstarrten Figuren bekommen ein menschliches Gesicht. Bernward Vesper, Sohn des Nazidichters Will Vesper, langjähriger Verlobter Gudrun Ensslins und Vater ihres Kindes, war der unglückliche Dritte in dieser Geschichte. In derselben chaotischen Periode 1969/70, in der Baader/Ensslin in den Untergrund gingen und die ersten bewaffneten Gruppen sich bildeten, ging Vesper auf seinen eigenen Trip. Mit Hilfe von Drogen, erotischen Erfahrungen, theoretischen Lektüren und schonungsloser Selbstanalyse wollte er seinen "faschistischen Charakterpanzer" zertrümmern und sich zum bewussten Revolutionär ausbilden. Sein autobiographischer Bericht "Die Reise" gilt – seit er posthum im "Deutschen Herbst" 1977 erschien – als das literarisch bedeutendste und authentischste Dokument dieser zeittypischen Radikalisierungsprozesse. "Vesper, Ensslin, Baader" ist eine extreme Liebesstory und zugleich eine exemplarische, längst zum Mythos gewordene Geschichte, die ins Herz des deutschen Familienromans führt.

Zum Autor
Gerd Koenen, geboren 1944 in Marburg, Studium der Geschichte und Politik in Tübingen und Frankfurt am Main. Er absolvierte dabei vom SDS 1967 bis zu den maoistischen Zirkeln der 70er Jahre das volle Programm des linksradikalen Aktivismus. Später arbeitete Koenen als Lektor, Journalist, wissenschaftlicher Mitarbeiter Lew Kopelews sowie als freier Schriftsteller. Zahlreiche Buchveröffentlichungen.
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Jonathan Riley-Smith: Wozu heilige Kriege? Anlässe und Motive der Kreuzzüge. Wagenbachs andere Taschenbücher (WAT). Wagenbach-Verlag, Berlin 2003. ISBN: 3-8031-2480-8.



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Wozu heilige Kriege? Was waren die Motive hinter den Kreuzzügen? Welche Überzeugungen und Strategien der weltlichen und geistlichen Herrscher waren damit verbunden? Ein führender Wissenschaftler legt dar, dass die Kreuzzugsbewegung bei weitem nicht auf die Befreiung der heiligen Stätten beschränkt war. Mit einer Chronologie der Kreuzzüge und Biographien der bekanntesten Kreuzfahrer.
"Sorgfältig recherchiert, brillant und klar geschrieben." (Thomas Fleming, Chronicles Magazine)
"Seit gut zwei Jahren sind Kreuzzüge in aller Munde. Aber weiß überhaupt jeder, wovon er da redet? Wer jetzt unsicher ist, dem sei dieses lesenswerte Buch empfohlen." (Süddeutsche Zeitung)

Zum Autor
Jonathan Riley-Smith, geboren 1938, ist Professor für Geschichte in Cambridge. Nach dem Studium am Trinity College unterrichtete er unter anderem in St. Andrews und London. Für seine Veröffentlichungen zur Geschichte der Kreuzzüge erhielt er zahlreiche Preise und Auszeichnungen.
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Giorgio Vasari: Mein Leben. Neu übersetzt von Victoria Lorini. Kommentiert und herausgegeben von Sabine Feser. Wagenbach-Verlag, Berlin 2005 (Neuausgabe). ISBN: 3-8031-5026-4.



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Giorgio Vasari, ein Maler, Architekt und Schriftsteller, beschreibt sein eigenes Leben – als Erfolgsmodell eines Renaissancekünstlers. Vasari wurde eher beiläufig zum Verfasser der Lebensläufe berühmter Künstler: Er begann bereits als sehr junger Mann mit Zeichnungen bedeutender Werke für die eigene Arbeit als Maler und sammelte später auf vielen Reisen durch Italien weitere Daten und Skizzen.
Selbstbewusst zählte er sein eigenes Leben und Wirken dazu. Bei der Niederschrift war er 55 Jahre alt und ein ebenso berühmter wie gesuchter Artist. Seine Autobiographie ist freilich ein Glücksfall für den Leser, denn so lernt er nicht nur einen ewig unruhigen, ökonomisch erstaunlich offenen und rasch arbeitenden Künstler kennen, sondern er erfährt auch viel über dessen Zeit: über die Architektur (Vasari baute die Uffizien samt ihrem berühmten Korridor), über das höfische Leben (Vasari war befreundet mit Cosimo de’ Medici), über Pfründe und Sammler, über Kollegen und Mäzene, also über den gesamten Kunstmarkt der Renaissance.
Die Autobiografie wurde neu übersetzt und kommentiert, es enthält den heutigen Standort der erwähnten Kunstwerke.

Rezensionen
"Vasaris Viten waren nicht nur die Geburtsstunde der Kunstgeschichtsschreibung, sondern auch so etwas wie die 'Bunte' der Renaissance: So amüsant und rücksichtslos, wie Vasari in den Künstlerbiographien von Raffael, Parmigianino und anderen über Hass, Liebe und Verschwörung berichtet, Gerüchte und Gemeinheiten verbreitet, hatte es vor ihm niemand getan. Vasaris Biographien selbst sind kurz, aber wer sich weiter in die historischen Hintergründe einarbeiten möchte, findet in den Ausgaben nicht weniger als dreißig bis vierzig Seiten akribisch recherchierter und – eine Seltenheit – verständlich geschriebener Fußnoten zu allen auftauchenden Namen und Begriffen." (Niklas Maak, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)
"Die von Alessandro Nova verantwortete deutsche Vasari-Edition kann kaum genug gerühmt werden. Derart glücklich wirken Wissenschaftler, Verleger und fördernde Stiftungen selten zusammen. In Einzelbände zerlegt, erhält man Vasari in einem eleganten Format, das die Damen der Renaissance auf ihren Nachttischchen geschätzt hätten. [...] Vorwiegend angemessene Übersetzungen des in sich ungekürzten Textes der wissenschaftlich besten verfügbaren Ausgabe, kundige Einleitungen und exzellente Kommentare: dies alles zu einem erschwinglichen Preis – dergleichen ist heutzutage schon beinahe eine Heldentat." (Andreas Dorschel, Süddeutsche Zeitung)
"Kein Superlativ scheint gegenüber diesem Werk übertrieben. Vasaris Viten bilden eine geschlossene Geschichte der Kunst des 14. bis 16. Jahrhunderts, damit wurde ihr Autor zum viel beschworenen 'Vater der Kunstgeschichte'. Nun bringt der Wagenbach Verlag eine Neuedition mit neuen Übersetzungen heraus. Ein Blick ein die ersten Bände erweist, dass es ihnen auf vorzügliche Weise gelingt, so wörtlich wie möglich an Vasaris Text zu bleiben und zugleich die Melodie seiner Diktion zu wahren. Erstmals seit der Übersetzung Schorn und Försters in das Deutsche des frühen 19. Jahrhunderts liegen damit die Viten in einer Form vor, die vorzüglich lesbar ist, ohne die Genauigkeit der Schilderung preiszugeben. Vasari wie noch nie." (Horst Bredekamp, Literaturen)
"Der Verlag Klaus Wagenbach hat jetzt Vasaris Werk in vier Bänden neu herausgebracht, wie sie Vasari wohl auch gern gelesen hätte. Handlich, im Sakkotaschenformat und um einen reichen Anmerkungsteil erweitert. Vasari leicht, pur und auf neustem Forschungsstand. Italien ruft laut!" (Uta Baier, Die Welt)

Zum Autor
Giorgio Vasari, geboren 1511 in Arezzo in der Toskana, war ein Universalgenie: Maler, Architekt (u. a. als Baumeister der Uffizien), Berater der Medici, Kunstsammler und Historiker. Sein Hauptwerk sind die Leben hervorragender Künstler. Vasari starb 1574 in Florenz.
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April 2005

Hans Sarkowicz (Hrsg. nach einer Sendereihe des Hessischen Rundfunks): "Als der Krieg zu Ende war ...". Erinnerungen an den 8. Mai 1945. Suhrkamp-Verlag 2005. ISBN: 3-518-45727-6.



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Prominente Zeitgenossen erinnern sich an den 8. Mai 1945 und die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs. Wie haben sie das Kriegsende erlebt, als Befreiung, als Erlösung, als zerstörte Hoffnung, als Niederlage, als Fanal für noch Schlimmeres oder als einen Tag wie viele andere?
Mit Beiträgen von Ignatz Bubis, Karl Dedecius, Erhard Eppler, Iring Fetscher, Ralph Giordano, Ernst H. Gombrich, Alfred Grosser, Hildegard Hamm-Brücher, Ludwig Harig, Herbert Heckmann, Stephan Hermlin, Hilmar Hoffmann, Charlotte Janka, Walter Jens, Christian Graf von Krockow, Günter Kunert, Hanna-Renate Laurien, Hermann Lenz, Wolfgang Leonhard, Arno Lustiger, Albert Mangelsdorff, Leonie Ossowski, Rosemarie Reichwein, Annemarie Renger, Valentin Senger, Alphons Silbermann, Bernard Schultze, Nina Gräfin Schenk von Stauffenberg, Siegfried Unseld, Erwin Wickert und Heinz Zahrnt.

Zum Autor
Hans Sarkowicz, geboren 1955, ist Leiter des Bereichs Kultur und Wissenschaft beim Hessischen Rundfunk.
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Christian Hartmann/Johannes Hürter/Ulrike Jureit (Hrsg.): Verbrechen der Wehrmacht. Bilanz einer Debatte. Eine Veröffentlichung d. Hamburger Instituts f. Sozialforschung u. d. Instituts f. Zeitgeschichte München - Berlin. C.H. Beck-Verlag 2005. ISBN: 3-406-52802-3.



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Fast zehn Jahre lang hat die Ausstellung zu den Verbrechen der Wehrmacht Kontroversen ausgelöst. Steht die aktive Teilnahme insbesondere an den Kriegsverbrechen im Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion außer Frage, so ist das Ausmaß der Unterstützung des organisierten Massenmords sowie die Zahl der beteiligten Wehrmachtsangehörigen nach wie vor umstritten. Komprimiert und übersichtlich gibt das gemeinsam vom Institut für Zeitgeschichte München und vom Hamburger Institut für Sozialforschung herausgegebene Buch einen präzisen Überblick über den aktuellen Forschungsstand. Es ist für jeden an der Geschichte des Zweiten Weltkriegs interessierten Leser unverzichtbar.
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Richard J. Evans: Das Dritte Reich. Bd.1 Aufstieg. Deutscher Taschenbuch-Verlag 2005. ISBN: 3-423-34191-2.



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Die NS-Diktatur brachte im 20. Jahrhundert unendliches Grauen über Europa. Evans zeigt die Ursachen dieser unvergleichlichen politischen Katastrophe und dokumentiert, weshalb die nationalsozialistische Bewegung gerade in Deutschland ihre volle Zerstörungskraft entfalten konnte. Dieser erste von drei Bänden über das Dritte Reich schließt mit der Schilderung der 1933 und 1934 durchgeführten Maßnahmen der neuen Regierung zur Festigung ihrer Herrschaft.
Als Hitler am 30. Januar 1933 Reichskanzler wurde, war das der vorläufige Höhepunkt einer politischen Entwicklung, die bis in die Zeit des deutschen Kaiserreichs zurückverfolgt werden kann. Aus dieser Zeit, über den Ersten Weltkrieg und die Weimarer Republik spannt sich ein historischer Bogen, unter dem sich die deutsche Gesellschaft grundlegend wandelte. Traumatische Kriegserfahrungen und dramatische wirtschaftliche Not erschütterten die Gesellschaft in allen Bereichen. Damit war für Hitler seit Anfang der zwanziger Jahre die Möglichkeit geschaffen, das politische System zu unterhöhlen und seine unaufhaltsam wachsende Partei gegen die Demokratie in Stellung zu bringen. Wie die ganze Gesellschaft von der moralischen und physischen Zerstörungskraft einer politischen Bewegung erfasst wird, beschreibt Richard Evans zum ersten Mal. Seine dramatische Schilderung schließt er mit den 1933 und 1934 durchgeführten Maßnahmen der neuen Regierung zur Befestigung der Gewaltherrschaft.
Bislang hat sich kein Historiker an eine Arbeit diesen Ausmaßes gewagt. Evans hat dies als erster unternommen und ihm ist ein großer Wurf gelungen. Mit seiner unstrittigen Fachautorität, mit einem stupendem Wissensschatz und staunenswertem Einfühlungsvermögen erzählt er das wichtigste historische Ereignis des 20. Jahrhunderts.

Rezensionen
Nun hat sich erneut ein prominenter Historiker, der in Cambridge lehrende Richard Evans, der Aufgabe verschrieben, die deutsche Diktatur in ihrer Herkunft und ganzen Ausdehnung nachzuzeichnen. Der erste Band seiner Trilogie hält der fachwissenschaftlichen Kritik stand, bewegt sich auf hohem Niveau und ist zugleich für ein interessiertes Publikum jenseits der Fachleute problemlos zugänglich." (Neue Zürcher Zeitung)
"Der britische Historiker hat ein solides, differenziertes Werk geschaffen. … Die Darstellung vermeidet die heute oft verkürzte Sicht, den Nationalsozialismus mit dem Holocaust gleichzusetzen. … Man kann gespannt auf die folgenden Bände sein." (Der Standard, Wien)
"Erfrischend an Evans’ Schilderung des Aufstiegs der Hitler-Bewegung ist, dass sie nicht nur im Faktischen aus einer Vielzahl neuerer und älterer Einzelstudien schöpft, sondern auch interpretatorisch ohne Scheuklappen aufnimmt, was anregend erscheint. Die Darstellung wird dadurch nicht nur ungewöhnlich informationsdicht; sie wirkt gleichzeitig sehr offen und erreicht streckenweise jene Plastizität, die der durchschnittliche Leser wünscht." (Norbert Frei in der ZEIT)
"Es ist zu fragen, wie ein Land, das sich nach dem Ersten Weltkrieg um Stabilität und Recht und Ordnung hätte kümmern sollen, stattdessen daran ging, einem der rücksichtslosesten Kriminellen zu folgen, den die Geschichte je gesehen hat. Ich bezweifle, ob wir je klarere oder ehrlichere Antworten darauf erhalten werden als in dem bewundernswerten Buch von Professor Evans." (Anthony Beevor in der WELT)
"Der erste Teil seiner NS-Gesamtdarstellung ist Richard J. Evans mit Bravour gelungen. Auf die weiteren Bände darf man gespannt sein." (Generalanzeiger, Bonn)
"Der Historiker, der vor gut vier Jahren zu den wichtigsten Fachgutachtern im Prozess gegen den Holocaust-Leugner David Irving zählte, fahndet nach der historischen Wahrheit in nahezu jedem Winkel, in dem sich Nationalismus und Antisemitismus bereits lange vor Hitlers Ermächtigung festgesetzt hatten … In solcher Freiräumigkeit ist der Kanon unseres Wissens selten dargelegt worden." (Financial Times Deutschland)

Zum Autor
Richard J. Evans, geboren 1947, ist seit 1998 Professor für Moderne Geschichte an der Universität Cambridge. Er gehört zu den führenden englischen Deutschlandhistorikern. Er hat bahnbrechende Werke zur deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und zum Nationalsozialismus veröffentlicht und ist vielfach ausgezeichnet worden, u. a. mit dem Wolfson Literary Award for History und der Medaille für Kunst und Wissenschaft der Hansestadt Hamburg.
Verlagsinformation

Albrecht Behmel: Erfolgreich im Studium der Geisteswissenschaften. UTB Uni-Taschenbücher Nr.2660 UTB Mittlere Reihe X. Francke-Verlag 2005. ISBN: 3-8252-2660-3.



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Eine wertvolle Hilfe und Orientierung für alle Studienanfänger geisteswissenschaftlicher Disziplinen. Wie funktioniert eine Hochschule und welche Rolle spielt der einzelne Student darin? Wie kann der Studienablauf optimiert werden? Wie vermeidet man typische Fehler? Wie sehen Dozenten die Hochschule? Anhand solcher Fragestellungen werden die Studienanfänger in den Studienbetrieb eingeführt und sie erhalten Hilfestellung bei Problemen wie Schreibhemmung oder Prüfungsangst.
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März 2005

Rolf Schörken: Jugend 1945. Politisches Denken und Lebensgeschichte. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 2005. ISBN: 3-596-16836-8.



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Wie erlebten Jugendliche in Deutschland den Zusammenbruch des Dritten Reiches und die unmittelbare Nachkriegszeit? Wie verliefen die schwierigen Prozesse der geistigen Neuorientierung bei politisch interessierten Menschen, die 1945 zwischen 16 und 24 Jahre alt waren – alt genug, um das Dritte Reich und den Krieg bewusst erlebt zu haben, doch noch zu unerfahren, um alternative politische Lebensmöglichkeiten ausreichend kennen zu können?
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Hermann Glaser: 1945, Beginn einer Zukunft. Bericht und Dokumentation. Fischer-Taschenbuch-Verlag 2005. ISBN: 3-596-16649-7.



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Zum Buch
Das Buch – mit eingefügten Dokumenten, Zeitzeugenberichten und Reportagen – behandelt die ungeheuren wie ungeheuerlichen Vorkommnisse des Jahres 1945, eines Jahres, das sich wohl als das bedeutendste der deutschen Geschichte erwies. Das Jahr 1945 hat unser kollektives und individuelles Leben bis in die Gegenwart entscheidend geprägt.

Zum Autor
Hermann Glaser ist Honorar-Professor für Kulturvermittlung an der TU Berlin und arbeitet als Publizist und Buchautor.
Verlagsinformation

Antony Beevor: Berlin 1945 – Das Ende. Goldmann-Verlag 2005. ISBN: 3-442-15313-1.



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Zum Buch
Anthony Beevor, dessen Buch "Stalingrad" bereits weltweit zum Bestseller avancierte, beschreibt in Berlin 1945 das Ende des Zweiten Weltkriegs, die bedingungslose Kapitulation Deutschlands und den Einmarsch der Alliierten in Berlin aus verschiedenen Perspektiven: Minutiös dokumentiert er den Kriegsverlauf, schildert die Kriegsparteien und ihre militärischen Entscheidungen und zeichnet die letzten Stunden im Führerbunker nach. Vor allem aber erzählt er den Albtraum des Krieges aus Sicht der Soldaten und der Zivilbevölkerung.

Zum Autor
Antony Beevor, Jahrgang 1946, ist ehemaliger britischer Berufsoffizier. Außer mit vier Romanen hat er sich mit mehrfach ausgezeichneten geschichtlichen Sachbüchern (u.a. über die Resistance und den Spanischen Bürgerkrieg) einen Namen gemacht. Ausgezeichnet u. a. mit dem Samuel Johnson Award für Sachbücher, dem Hawthornden Award sowie dem Wolfson Award für historische Werke. Der Autor lebt mit seiner Familie in London.
Verlagsinformation

Hans P. Duerr: Die Tatsachen des Lebens. Der Mythos vom Zivilisationsprozess Bd. 5. Suhrkamp-Verlag 2005. ISBN: 3-518-45671-7.



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Nach 'Nacktheit und Scham' (1988), 'Intimität' (1990), 'Obszönität und Gewalt' (1993) sowie 'Der erotische Leib' (1997) liegt mit 'Die Tatsachen des Lebens' der fünfte und letzte Band von Hans Peter Duerrs eingehender Kritik am Mythos vom Zivilisationsprozess vor. Diese Kritik an einem etablierten wissenschaftlichen Paradigma ist zwar im deutschsprachigen Bereich auf erbitterten Widerstand gestoßen, sie hat zugleich jedoch zu einer Erschütterung der einfachen Vorstellung von einem weiteren Fortschreiten der Menschheit in das Zivilisationsparadies geführt.
Im abschließenden Band setzt sich der Autor vor allem mit der Frage auseinander, ob das, was im Englischen "the facts of life" genannt wird, also namentlich die Bereiche der Sexualität, der körperlichen Reifung, der Körperfunktionen und der abweichenden Verhaltensweisen, im Verlaufe der historischen Entwicklung tatsächlich, wie von Elias und seiner Schule behauptet, in immer stärkerem Maße mit dem Bann des Verschweigens oder mit Euphemismus belegt hinter die Kulissen des öffentlichen Lebens in einen expandieren Privatbereich verdrängt wurde.
Schließlich untersucht Duerr, welchen Wahrheitsgehalt die so genannte "Informalisierungsthese" hat, also die Behauptung, die Lockerung einstmals strenger Disziplinierung unterworfener Verhaltensweisen, wie sie seit den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts zu beobachten ist, bedeute keine wirkliche Senkung der Schamschwellen und Peinlichkeitsstandard, sondern lediglich die Konsequenz einer umfassenden Pazifizierung des öffentlichen Lebens, weshalb dieser Prozess in keiner Weise die Zivilisationstheorie in Zweifel ziehe.
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Jörg Baberowski: Der Sinn der Geschichte. Geschichtstheorien von Hegel bis Foucault. C.H. Beck-Verlag 2005. ISBN: 3-406-52793-0.



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Jörg Baberowski bietet einen fundierten Überblick über einflussreiche Denker und Strömungen der Philosophie des 19. und 20. Jahrhunderts und zeigt anhand konkreter Fallbeispiele die Bedeutung ihrer Theorien für den Alltag des Historikers auf. Sein besonderes Augenmerk gilt dabei denjenigen philosophischen Theorien, die Aufschluss darüber geben können, mit welchen Methoden der Gegenstand der Geschichte erschlossen werden kann. Eine verständlich geschriebene Einführung in Grundfragen der modernen Geschichtstheorie von Hegel bis Foucault.

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Jörg Baberowski ist Professor für Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität Berlin.
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Harold James: Der Rückfall. Die neue Weltwirtschaftskrise. Piper-Verlag 2005. ISBN: 3-492-24332-0.



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Harold James untersucht die größte Finanzkatastrophe des 20. Jahrhunderts: den Zusammenbruch der Weltwirtschaft Ende der zwanziger Jahre. Sein Fazit: Die Situation ähnelt der heutigen in beängstigender Weise. Damals brach ein weltweit ähnlich stark verflochtenes Wirtschaftssystem in der "Großen Depression" zusammen. Kann das heute wieder geschehen? Die Parallelen sind verblüffend und beängstigend, denn die Globalisierung gilt heute als unausweichlicher und unumkehrbarer Prozess.
"Eine Pflichtlektüre für Globalisierer und ihre Gegner." (Süddeutsche Zeitung)

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Harold James, geboren 1956, ist seit 1986 Professor für Geschichte an der Princeton University. Er beschäftigt sich seit Jahren besonders mit der deutschen Finanzgeschichte. Veröffentlichungen u.a. "Deutschland und die Weltwirtschaftskrise" (1988); "Deutsche Identität 1770-1990" (1991); "Rambouillet, 15. November 1975: Die Globalisierung der Wirtschaft", 1997. Er hat an der Geschichte der Deutschen Bank ebenso mitgearbeitet wie an der der Bundesbank.
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Februar 2005

Barbara Hahn: Die Jüdin Pallas Athene. Auch eine Theorie der Moderne. Berliner Taschenbuch Verlag 2005. ISBN: 3-8333-0134-1.



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Barbara Hahn stellt Paul Celans geheimnisvolle, paradoxe Figur der Jüdin Pallas Athene an den Beginn ihres Buchs, das den Weg deutscher Jüdinnen durch die deutsch-jüdische Geschichte von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis in die Zeit nach 1945 nachzeichnet. Sie skizziert die intellektuelle Landschaft, in der sich Rahel Levin Varnhagen, Rosa Luxemburg, Elsa Lasker-Schüler, Margarete Susman oder Hannah Arendt bewegten. Und sie entdeckt die Spuren einer zerstörten Kultur, wenn sie das Leben und Denken uns unbekannter jüdischer Frauen aus den Archiven wieder ans Tageslicht hebt. Es ist die Geschichte der Mütter der ersten Generation akkulturierter Jüdinnen, die noch in ihrer traditionellen Welt lebten, und die Geschichte ihrer Töchter, die einen hohen Preis für den Übergang bezahlten.

Zur Autorin
Barbara Hahn ist Kulturwissenschaftlerin und lehrt als Professorin an der Princeton University Literatur. Sie ist Expertin für das Werk Rahel Varnhagens und Hannah Arendts.
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Weitere Informationen:
- Die Göttinnen der Klugheit. Rezension von Elisabeth von Thadden (DIE ZEIT Nr. 30/2002)
- Denken ist Glückseligkeit. Rezension von Viola Roggenkamp (DIE WELT, 04.01.2003)

Richard W. Sonnenfeldt: Mehr als ein Leben. Vom jüdischen Flüchtlingsjungen zum Chefdolmetscher der Anklage bei den Nürnberger Prozessen. Aus dem Amerikanischen von Theda Krohm-Linke. Fischer-Taschenbuch-Verlag 2005. ISBN: 3-596-16415-X.



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Ein 15-jähriger jüdischer Junge aus Gardelegen in der Nähe von Berlin flüchtet 1938 über England, Australien und Indien nach Amerika. Als Soldat kehrt er nach Deutschland zurück und wird Chefdolmetscher der Anklage bei den Nürnberger Prozessen. Ihm wird der zweifelhafte Ruhm zuteil, dass Göring nur durch ihn sprechen möchte ...

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Richard W. Sonnenfeldt machte nach dem Krieg in den USA Karriere als Elektroingenieur. Er war maßgeblich an der Erfindung des Farbfernsehens und der Videodisk beteiligt. Der Autor lebt in Port Washington, Long Island.
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Charles Townshend: Terrorismus. Eine kurze Einführung. Reclam-Verlag, Ditzingen 2005. ISBN: 3-15-018301-4.



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Wie lässt sich Terrorismus definieren? Welche Strategien werden mit den verschiedenen Definitionen verfolgt? Wie lange schon gibt es Terrorismus? Was haben Nationalismus und Fundamentalismus mit dem Problem zu tun? Und wie können Demokratien sich gegenüber dem Terrorismus verhalten? Der Band sucht Antworten auf diese drängenden Fragen.
"Ein Anschlag auf ein gekröntes Haupt oder seinen Präsidenten ist in gewisser Weise wohl sensationell, aber doch nicht mehr so wie früher. Attentate gehören bereits zu dem Bild, das man sich allgemein vom Leben eines Staatschefs macht. [...] Bei einem Bombenanschlage, der irgendeinen Einfluss auf die öffentliche Meinung haben soll, muss es sich um mehr als um einen Rache- oder Terrorakt handeln. Er muss rein zerstörerisch sein." (Joseph Conrad, Der Geheimagent, 1907)
Der Terrorismus bringt die Menschen aus der Fassung. Er tut dies mit Absicht. Darauf legt er es an, und deshalb nimmt er in den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts einen so großen Teil unserer Aufmerksamkeit ein. Unsicherheit kann viele Formen annehmen, aber nichts sonst nutzt so rigoros unser Gefühl der Verwundbarkeit aus. (Ausschnitt aus Kapitel 1. Das Problem des Terrorismus)

Zum Autor
Der Autor ist Professor für Internationale Geschichte an der Universität von Keele (England).
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Januar 2005

Tariq Ali: Bush in Babylon. Die Re-Kolonisierung des Irak. Heyne-Verlag 2005 (Aktualisierte Ausgabe). ISBN: 3-453-62002-X.



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Die Iraker haben die Geschichte ihres Landes als Spielball der Weltreiche nicht vergessen und ordnen sich den neuen Besatzern nicht widerstandslos als Kolonie unter. In diesem Buch beschreibt der Autor und politische Publizist Tariq Ali die Geschichte des irakischen Widerstandes gegen alte und neue Kolonisatoren. Vehement widerspricht Ali der Ansicht, eine Besetzung sei der einzige Weg zu einem Regimewechsel in einem korrupten oder diktatorischen Staat, und belegt, welch verhängnisvollen Einfluss die Interventionen der Weltreiche in der Geschichte des Landes bislang hatten. Alis Buch ist eine provokante Streitschrift gegen den Krieg als Mittel der Politik, eine faszinierende Darstellung der Politik und Kultur des Irak – und eine Hommage an die Menschen im Irak und an die unbeugsamen Dichter und Denker der arabischen Welt.

Zum Autor
Tariq Ali wurde 1943 in Lahore (Pakistan) geboren. Als 20-Jähriger emigrierte er nach London, wo er Politik und Philosophie studierte und Ende der sechziger Jahre zu einem der wichtigsten Führer und Vordenker der internationalen Studentenbewegung wurde. Heute arbeitet Tariq Ali als Schriftsteller, Filmemacher und Journalist. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher zur Weltgeschichte und -politik, Bühnenstücke, Drehbücher und Romane.
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Januar – Dezember 2004


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Stand: 04. Januar 2007
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