Sachbuch Aktuell

im Januar 2004
 
Sachbuch Aktuell im Februar 2004Sachbuch Aktuell: ÜbersichtSachbuch Aktuell im Dezember 2003
 

Ulrich Völklein: Josef Mengele, Der Arzt von Auschwitz. Steidl-Verlag 2003. ISBN: 3-88243-747-2.



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Josef Mengele (1911-1979) ist längst zu einer Chiffre, einem Symbol geworden. Der Name steht für tausend-, ja zehntausendfachen Mord in Auschwitz
und er steht für die erfolgreiche Flucht vor der Verantwortung, vor den Gerichten, vor den Fragen der Überlebenden, der Hinterbliebenen. Denn die Chiffre "Josef Mengele" hat lange den Blick auf den Menschen dahinter versperrt.
Ulrich Völklein hat erstmals für eine umfangreiche Biographie viele tausend Seiten von Vernehmungsprotokollen, hat die erhaltenen Briefe, Tagebücher und Aufzeichnungen Josef Mengeles ausgewertet und versucht eine Antwort auf die Fragen: Wer war Josef Mengele? Wie wurde der unauffällige Sohn eines bayerisch-schwäbischen Landmaschinenfabrikanten zum Symbol für nationalsozialistische Medizinverbrechen? Wie konnte er sich mehr als drei Jahrzehnte den Gerichten und Geheimdiensten entziehen?

Zum Autor
Ulrich Völklein, geboren 1949, studierte Geschichte, war anschließend bis 1995 politischer Redakteur bei der politischen Redaktion der ZEIT sowie Ressortleiter für Politik und Zeitgeschichte des STERN. Heute arbeitet er als freier Autor in Hamburg. Völklein hat zahlreiche Sachbücher zur NS-Zeit veröffentlicht: "Ein Tag im April" (1997), "Hitlers Tod" (1998/1999), "Die Wahrheit über Raoul Wallenberg" (2000, zusammen mit Lew Besymenski), "Der Judenacker" (2001), "Geschäfte mit dem Feind" (2002).

Verlagsinformation

Mike Davis: Ökologie der Angst. Das Leben mit der Katastrophe. Piper-Verlag 2004. ISBN: 3-492-23819-X.



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In Los Angeles, einst der Garten Eden im Land des ewigen Sonnenscheins, macht sich Angst breit. In den letzten Jahrzehnten wurde die Stadt von einer Reihe alttestamentarisch anmutender Katastrophen heimgesucht: Sturmfluten, Tornados, Erdbeben, Dürre. Zugleich wird lustvoll in Dutzenden von Filmen und Romanen der Untergang der Großstadt an der US-amerikanischen Westküste fiktiv inszeniert. Doch was steht eigentlich hinter diesen Endzeitvisionen?
Am Beispiel der Megalopolis Los Angeles analysiert der Soziologe und herausragende Interpret der modernen Großstadt, Mike Davis, wie ein größenwahnsinniger Urbanismus Katastrophen gebiert und zugleich von ihnen ablenkt. Davis enthüllt in seinem Buch den engen Zusammenhang zwischen ökologischen Todsünden, sozialer Ungerechtigkeit und einer Stadtentwicklung, die allein den Marktgesetzen folgt. Dabei wird klar: Die drohende ökologische wie soziale Apokalypse ist hausgemacht. Ein unentbehrliches Buch für alle, die sich für die Zukunft unserer Städte interessieren.
"L.A. braucht Leute wie Mike Davis, deren Fantasie das ergänzt, was in der Wirklichkeit nicht mehr oder noch nicht sichtbar ist." (DIE ZEIT)

Zum Autor
Mike Davis, geboren 1946, arbeitete als Fernfahrer und im Schlachthof, studierte Ökonomie und schrieb 1990 "City of Quartz. Ausgrabungen der Zukunft in Los Angeles" (dt. Ausgabe 1999), das heute als Klassiker gilt. Er lehrt Stadtsoziologie an der University of California, Irvine. Außerdem liegen auf deutsch vor: "
Casino Zombies. Und andere Fabeln aus dem Neon-Westen der USA" (dt. Ausgabe 1999) und "Die Geburt der Dritten Welt" (dt. Ausgabe 2004).
Verlagsinformation

Weitere Informationen:
Mike Davis über den Supermarktstreik in Südkalifornien (a+k Nr. 480 vom 16.01.2004)

Jacques Derrida: Marx & Sons. Suhrkamp-Verlag 2004. ISBN: 3-518-29260-9.



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In seinem Buch "Marx & Sons", das hier erstmalig in deutscher Übersetzung vorgelegt wird, nimmt Derrida die vehementen Debatten, die sein Buch "Marx’ Gespenster" ausgelöst hat, auf und nutzt seine Replik zu einer radikalen Auseinandersetzung mit der historischen Bedeutung des Marxismus. Dabei steht die Frage des Erbes und der Erbschaft im Mittelpunkt der Überlegungen.
"
Wie kann man auf das Erbe antworten", fragt Derrida, "wie kann man sich für ein Erbe verantwortlich fühlen, wenn diese Erbschaft widersprüchliche Anweisungen gibt?" Was ist die Erbschaft des Marxismus? Und welche Bedeutung kann sie heute haben? Wie steht es innerhalb des Marx'schen Erbes mit der Philosophie als Ontologie? Haben wir von Marx oder bekommen wir von ihm noch eine politische Philosophie? Und eine politische Philosophie als Ontologie?

Zum Autor
Jacques Derrida, 1930 in El-Biar/Algerien geboren, ist Professor emeritus für Philosophiegeschichte an der École des Hautes Etudes en Sciences Sociales in Paris. In deutscher Übersetzung erschienen u.a.: "Grammatologie" (1983/2000/2003), "Gesetzeskraft" (1991/1996), "Jacques Derrida. Ein Porträt" (1994/2001, zusammen mit Geoffrey Bennington), "Politik der Freundschaft" (2000/2002), "Die unbedingte Universität" (2001), "Seelenstände der Psychoanalyse" (2002), "Marx' Gespenster" (2004).
Verlagsinformation

Wilhelm Heitmeyer (Hrsg.): Deutsche Zustände: Folge 2. Suhrkamp-Verlag 2003. ISBN: 3-518-12332-7.



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Die Reihe "Deutsche Zustände" untersucht Erscheinungsweisen, Ursachen und Entwicklungen "Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit" wie Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit, Heterophobie (gegen Obdachlose, Homosexuelle, Muslime etc.) und Sexismus, wobei wissenschaftliche Analysen mit exemplarischen Fallgeschichten, Essays und Interviews verbunden werden.
In dieser zweiten Folge bildet das Problem der Demokratieentleerung einen Schwerpunkt. Zu klären ist, inwieweit mit der Schwächung demokratischen Selbstverständnisses eine Qualitätsverschiebung der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit einhergeht. Weitere Analysen betreffen unter anderem die Islamfeindlichkeit in der Bevölkerung und die Frage, welche Rolle Bildung in diesem Zusammenhang spielt. Bei den Fallgeschichten werden einige aus dem ersten Band fortgeschrieben. Die Essays beschäftigen sich unter anderem mit Illegalen in Deutschland, mit Gewalt gegen Behinderte sowie der Situation der Menschenrechte in Deutschland.

Zum Autor
Wilhelm Heitmeyer ist Professor für Sozialisation an der Universität Bielefeld und leitet dort das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung.
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Jacques Derrida: Marx' Gespenster. Der Staat der Schuld, die Trauerarbeit und die neue Internationale. Suhrkamp-Verlag 2004. ISBN: 3-518-29259-5.



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Jacques Derridas Auseinandersetzung mit der Theorie von Marx und ihrem Erbe gehört zu den meistdiskutierten philosophischen Texten der letzten Jahre. Hier geht es um nichts Geringeres als um das Erbe des Marxismus, um Marx' Testament, um seine Vergangenheit und seine Gegenwart. "Marx’ Gespenster" eröffnet eine neue Perspektive auf die Philosophie von Marx. "Ein Gespenst geht um in Europa", so könnte man beginnen und zugleich seine gespenstische Gegenwart konstatieren. "Es gilt, auf magische Weise ein Gespenst auszutreiben, die mögliche Rückkehr einer Macht zu bannen, die für böse an sich gehalten wird und deren dämonische Drohung fortfährt, das Jahrhundert heimzusuchen."

Zum Autor
Jacques Derrida, 1930 in El-Biar/Algerien geboren, ist Professor emeritus für Philosophiegeschichte an der École des Hautes Etudes en Sciences Sociales in Paris. In deutscher Übersetzung erschienen u.a.: "Grammatologie" (1983/2000/2003), "Gesetzeskraft" (1991/1996), "Jacques Derrida. Ein Porträt" (1994/2001, zusammen mit Geoffrey Bennington), "Politik der Freundschaft" (2000/2002), "Die unbedingte Universität" (2001), "Seelenstände der Psychoanalyse" (2002), "Marx and Sons" (2004).

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Martin Cohen: 99 philosophische Rätsel. Piper-Verlag 2004. ISBN: 3-492-23956-0.



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Schon bei den alten Griechen war es eine Art Sport, verblüffend einfache Fragen zu stellen, um sich dann wochenlang die Köpfe heiß zu reden. Mit 99 erstaunlichen Rätseln und Paradoxa entführt Sie Martin Cohen in die Welt der Philosophie. Und am Ende des Buches verrät er, wie frühere Philosophen die Rätsel gelöst haben – und sich immer wieder die Zähne ausbissen.

Das Problem des Protagoras
Euathlos wurde von Protagoras zum Anwalt ausgebildet. Man traf eine großzügige Vereinbarung, nach der Euathlos nicht für sein Studium bezahlen muss, bis und sofern er seinen ersten Fall gewinnt.
Zum Ärger von Protagoras, der viel Zeit für die Ausbildung seines Schülers aufgewendet hatte, entscheidet dieser sich jedoch, Musiker zu werden und die Robe an den Nagel zu hängen. Protagoras verlangt daraufhin, dass Euathlos ihn für seine Ausbildung bezahlt. Euathlos aber weigert sich, und so geht Protagoras vor Gericht.
So wie Protagoras die Dinge sieht, muss Euathlos, wenn er den Prozess verliert, seine Schulden an ihn zurückzahlen. Aber auch wenn Euathlos gewinnt, muss er bezahlen, da er ja dann seinen ersten Prozess gewonnen hat.
Euathlos sieht die Sache etwas anders. Wenn ich verliere, so denkt er, habe ich meinen ersten Prozess verloren und muss, wie der Vertrag es vorsieht, keinen Pfennig bezahlen ...


Zum Autor
Martin Cohen ist Herausgeber der Zeitschrift "The Philosopher". Er unterrichtet Philosophie am College of St. Mark and St. John der Universität Plymouth in England.
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Helmut H. Diederichs (Hrsg.): Geschichte der Filmtheorie: Kunsttheoretische Texte von Melies bis Arnheim. Suhrkamp-Verlag 2004. ISBN: 3-518-29252-8.



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Kann Film Kunst sein? Und wenn Film die Potenz zur Kunst hat, unter welchen Bedingungen wird Film zur Kunst? Was ist das Material der Filmkunst, welches sind ihre künstlerischen Mittel? Seit seinen aufsehen erregenden und höchst folgenreichen Anfängen ist der Film Gegenstand theoretischer Überlegungen gewesen. Die vorliegende Sammlung macht die zentralen Texte der Theoriegeschichte des Films zugänglich und ordnet die Originaldokumente sowohl zeitlich wie auch nach unterschiedlichen Themengebieten.
Dabei wird eine Entwicklung deutlich, die von der Frage nach der Abbildung der Wirklichkeit über die Theorie der Schauspielkunst bis hin zu Fragen des Schnitts und der Montage reicht. Ein ausführliches Vorwort zeichnet die Zusammenhänge der unterschiedlichen Texte nach und gibt weiterführende Informationen. Mit diesem Band liegt ein umfassendes Kompendium der ersten fünfzig Jahre der Filmtheorie vor.


Zum Autor
Helmut H. Diederichs ist Professor für Medienpädagogik am Fachbereich Soziales der Fachhochschule Dortmund.

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Stand: 28. Dezember 2006
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