27. Januar 2004 |
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Sahra
Wagenknecht:
Kapitalismus im Koma. Eine
sozialistische Diagnose. Verlag Edition Ost
2003. ISBN: 3-360-01050-7. |

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Zum Buch
Wie denn: Der Kapitalismus im Koma?
"Aber er rechnet sich eben, rufen die Zyniker und
Apologeten, vielleicht heute noch nur für
eine Minderheit, aber morgen für die
Mehrheit und übermorgen für alle... Ein Argument spreche für ihn,
und dies sei das entscheidende: nur er sichere Produktion und
Wachstum, Erfindung und Innovation, nur er schaffe damit die
Voraussetzungen von Reichtum und Wohlstand, an denen immer mehr
Menschen teilhaben können. Mag der Profitmechanismus auch Kälte
und Egoismus hervorbringen und die unverhältnismäßige Bereicherung
einiger weniger begünstigen, die Entwicklung der letzten
zweihundert Jahre belege, dass am Ende alle
profitieren!"
Die These ist alt und ruft inzwischen selbst bei ihren Anhängern
gelegentlich Zweifel hervor. In Zeiten der
Globalisierung und Entfesselung des Kapitals aber wird sie für
viele zur irrationalen Hoffnung und verdient deshalb schärfste,
von der Wirklichkeit ausgehende Kritik.
Die bekannte marxistische Publizistin gibt eine kompakte
Darstellung der ökonomischen Situation am Vorabend einer
Weltwirtschaftskrise. Ihre Anklage richtet sich gegen das System
der Kapitalverwertung selbst. Und sie stellt sich der Frage: Gibt
es die Perspektive eines sozialistischen Europas?
Zur Autorin
Sahra Wagenknecht, 1969 in Jena geboren, Schule in Berlin. Studium der
Philosophie und Neueren Deutschen Literatur in Jena, Berlin,
Groningen, z. Zt. Vorbereitung der Dissertation. Seit 1991 hatte
sie leitende Funktionen in der Partei des Demokratischen
Sozialismus (PDS) inne. Am 29.06.2003 wurde sie
erneut in den PDS-Bundesvorstand gewählt.
Verlagsinformation
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Greg Palast:
Shame on
you.
Die Wahrheit über Macht und Korruption in westlichen
Demokratien. Deutsche Verlagsanstalt 2003.
ISBN: 3-421-05802-4. |

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Zum Buch
Die Reportagen von Greg Palast, einem "Amerikaner
im englischen Exil", gehören in eine Reihe mit den Büchern von
Naomi Klein und Michael Moore. Bissig, bisweilen witzig
geschrieben und immer glänzend recherchierte Enthüllungen über
Lügen der Globalisierung und die Machenschaften großer Konzerne
und berühmter Politiker. Greg Palast hat keine Angst vor großen
Namen, seien es der Internationaler Währungsfonds, US-Konzerne
oder die umtriebige Familie Bush.
Im einzelnen untersucht Palast
in seinem aktuellen Werk unter
anderem, warum das FBI die Nachforschungen über einen
Bin-Laden-Verwandten einstellte, und trifft auf gute
Bekannte. Seine unermüdlichen Recherchen über die Wahlmanipulation
bei der letzten US-Präsidentenwahl liefert Munition für Michael
Moores "Stupid
White Men". In den geheimen Plänen von
Institutionen wie dem Internationalen Währungsfond entdeckt er
rücksichtsloses Kalkül (Aufstände inbegriffen) und konkrete
Gefahren für Wirtschaft und Demokratie einzelner Länder.
Seine Arbeit wird von Insidern heimlich mit Dokumenten unterstützt
(so aus der Weltbank), von vielen geschätzt und von ebenso vielen
gehasst. In amerikanischen Medien kann er
kaum veröffentlichen. Erstmals erscheinen seine Reportagen hier
auf deutsch: angriffslustige und dabei ausgesprochen unterhaltsame
Texte.
Zum Autor
Greg Palast, geboren in Los Angeles, studierte
Wirtschaftswissenschaften an der University of Chicago und
recherchierte später u. a. für Gewerkschaften zwielichtige
Geschäftspraktiken von Unternehmen. Heute arbeitet
Greg Palast für die BBC und die britischen Zeitungen
Observer und Guardian. Für seine Arbeit wurde er mehrfach
ausgezeichnet.
Verlagsinformation
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Luc Boltanski/Ève
Chiapello: Der neue Geist des Kapitalismus.
UVK-Verlag/Édition discours 2003. ISBN: 3-89669-991-1. |

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Zum Buch
Luc Boltanski und Ève Chiapello beschreiben den
Kapitalismus als ein normatives System, dem es unter sich
wandelnden Bedingungen immer wieder gelingt, Menschen zu gewinnen
und davon zu überzeugen, sich am Prozess der kapitalistischen
Akkumulation zu beteiligen. Den Autoren zufolge verdankt der Geist
des Kapitalismus sein Anpassungsvermögen der gegen ihn gerichtete
Kritik und seiner Fähigkeit, diese Kritik konstruktiv zu
verarbeiten. In seiner jüngsten Ausprägung wurzelt er im Mai 1968,
als sich Künstler und Intellektuelle gegen sämtliche durch den
Kapitalismus bedingten Prozesse der Entfremdung auflehnten.
In den Unternehmen und Fabriken, die in jenen Jahren von Streiks
und Arbeitskämpfen massiv betroffen waren, wurde diese
emanzipatorische Kritik von jungen Führungskräften und Beratern
aufgegriffen und in einer neuen Organisation der Produktion
umgesetzt. Ergebnis dieses Umbaus ist das "schlanke" Unternehmen
der Gegenwart. In einem detaillierten qualitativen Vergleich
zwischen der Management-Literatur der 1960er Jahre und der 1990er
Jahre zeigen Luc Boltanski und Eve Chiapello die normativen
Verschiebungen, die die Neuorganisation der Produktion in den
Unternehmen begleiten haben.
Der neue Geist des Kapitalismus definiert sich durch Flexibilität,
Mobilität, Kreativität und Eigenverantwortung, die die
employability der Menschen bestimmen. Wer über diese Eigenschaften
verfügt, kann die Möglichkeiten nutzen, die der projektbasierte
Kapitalismus des 21. Jahrhunderts bietet. Zugleich stellt sich
aber die Frage der Gerechtigkeit, vor allem für jene, die nicht
Teil der vernetzten Welt des projektbasierten Kapitalismus sind.
Einstweilen bleibt die Kritik an diesem neuen Kapitalismus
machtlos, weil sie die Gegenwart an vergangenen Idealen misst und
die sozialen Konflikte der Gegenwart mit Begriffen zu klären
versucht, die in der ökonomischen Realität des 21. Jahrhunderts
keinen Sinn mehr ergeben. Neue Interpretationsmuster und ein
Wiedererstarken der Kritik aber werden den Legitimationsdruck auf
den Kapitalismus erhöhen. Der Geist des Kapitalismus wird seine
Antwort auf die Frage nach neuen Formen der Gerechtigkeit nicht
schuldig bleiben.
"Auf mehr als 800 Seiten, die man wie einen dicken Roman
verschlingt, schmieden Boltanski und Chiapello neue Waffen, um die
Linke zu erneuern – damit diese
aufhört, sich meistbietend zu verkaufen oder gegen eine Feind zu
kämpfen, der schon lange verschwunden ist." (Bruno Latour)
Zum Autor
Luc Boltanski ist Foschungsdirektor an der École
des hautes études en sciences sociales, Paris.
Ève Chiapello ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der École des
hautes études en sciences sociales, Paris.
Verlagsinformation |
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Oliver
Schröm/Dirk
Laabs: Tödliche Fehler. Das Versagen
von Politik und Geheimdiensten im Umfeld des 11. September. Das
Buch zur Dokumentation in der ARD. Aufbau-Verlag
2003. ISBN: 3-351-02564-5. |

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Zum Buch
Die
Botschaft ist alarmierend: Nach heute vorliegenden Informationen
hätten US-Regierung, Geheimdienste und Polizeibehörden die
Anschläge vom 11. September 2001 verhindern
müssen. CIA, FBI und Ermittler aus dem Ausland kannten die
Attentäter, wussten gar um die
Anschlagspläne. Das Weiße Haus war informiert. Dennoch mussten
mehr als 3.000 Menschen sterben, weil die zuständigen Behörden
nicht in der Lage waren, miteinander zu kommunizieren oder
eindeutige Hinweise und Warnungen zu erkennen. Die Bush-Regierung
hatte schon damals einen ganz anderen Gegner im Visier: Saddam
Hussein.
Also tat man nach dem Anschlag alles, um diesen tödlichen Fehler
zu vertuschen, mehr noch: Die US-Regierung instrumentalisiert das
Attentat vom 11. September seither für ihre eigenen Interessen.
Mittlerweile befasst sich sowohl in Washington als auch in New
York ein Untersuchungsausschuss mit den Versäumnissen,
Fehlinterpretationen und Vertuschungsversuchen der US-Regierung
und der ihr unterstellten Geheimdienste. Weitreichende
Verschwörungstheorien sind im Umlauf, wollen eine weitreichende
Strategie der Bush-Administration erkennen, die bis in den
Irakkrieg geführt hat.
Nach minutiöser Sichtung von 40.000 Blatt Unterlagen erscheint dem
Autorengespann Schröm/Laabs die Wahrheit jedoch weit banaler: Die
politische Führung im Weißen Haus, die zuständigen Behörden sowie
beide großen Nachrichtendienste haben versagt. Sie waren unfähig,
eindeutige Hinweise auszuwerten, effektiv miteinander zu
kommunizieren und die dringlichen Warnungen ausländischer
Ermittler zu erkennen. Schröms und Laabs gelingt es, die Fülle
ihres einzigartigen Materials in diesem glaubwürdigen und
fesselnden Dossie der Pannen und Verheimlichungen
zusammenzuführen. Damit machen sie deutlich, dass die
schrecklichen Ereignisse von 09/11 auch hierzulande nicht zum
Vorwand für die Aushöhlung demokratischer Grundrechte oder für die
Verschärfung von Gesetzen genommen werden dürfen. Die vorhandenen
Instrumentarien genügen durchaus, um erfolgreich gegen Terroristen
vorgehen zu können.
Zu den Autoren
Oliver Schröm, geboren 1964,
ist preisgekrönter Journalist und
Buchautor. Seien Recherchen zum Netzwerk der
Al-Qaida, veröffentlicht in DIE ZEIT und FAS, fanden
internationale Beachtung. Mehrere Buchveröffentlichungen,
u.a. "Das Geheimnis der Ritter vom Heiligen Grabe. Die
fünfte Kolonne des Vatikans" (mit Egmont Koch,
1995), "Allein gegen Kohl, Kiep &
Co. Die Geschichte einer unerwünschten Ermittlung" (mit John Goetz
und Conny Neumann, 2000), "Stille Hilfe für
braune Kameraden. Das geheime Netzwerk der Alt- und Neonazis" (mit
Andrea Röpke, 2001), "Im Schatten des Schakals.
Carlos und die Wegbereiter des internationalen Terrorismus"
(2002) sowie "Al-Qaida – Akteure, Strukturen, Attentate" (2003).
Dirk Laabs, geboren 1973, ist Journalist und
Fernsehautor. Seit September 2001 Special Correspondent für die
Los Angeles Times. Seine Recherchen über die Mitglieder der
Hamburger "Terrorzelle" sorgten in den USA und in Deutschland für
großes Aufsehen. Laabs ist Autor und Co-Autor mehrerer Berichte
und Porträts über die Drahtzieher und Attentäter des 11.09.2001.
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23. Januar 2004 |
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Andrej
Angrick: Besatzungspolitik und Massenmord.
Die Einsatzgruppe D in der südlichen Sowjetunion 1941-1943.
Hamburger Edition 2003. ISBN: 3-930908-91-3. |

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Andrej
Angrick lenkt in seiner Darstellung das Augenmerk auf den
historischen Ort der Verbrechen einer mobilen Einheit der
Sicherheitspolizei und des SD sowie auf die strukturellen
Hintergründe der Eroberungs-, Besatzungs- und Vernichtungspolitik
auf der Krim und im Kaukasus. Darüber hinaus zeichnet er
aussagekräftige Täterprofile des Einsatzgruppenpersonals.
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Bob Woodward: Bush at War. Amerika
im Krieg.
Zusammen mit Mark Malseed.
Heyne-Verlag
2003. ISBN: 3-453-87447-1. |

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Zum Buch
Am 11.09. lenken Terroristen Flugzeuge in das World Trade Center
und das Pentagon. Dieser Anschlag trifft die Regierung Bush
weitgehend unvorbereitet. Noch am selben Abend tritt der Nationale
Sicherheitsrat, ein kleiner Kreis von Regierungs-, CIA- und
Militärangehörigen, im Bunker des Weißen Hauses zusammen, um über
das weitere Vorgehen zu beraten. Bush sieht das Land im Krieg
gegen den Terror, der außergewöhnliche Maßnahmen erfordert.
Wenig später gibt er den Befehl, in Afghanistan gegen Bin Laden,
al-Qaida und die Taliban vorzugehen, und auch ein Angriff auf
Saddam Hussein wird im Kriegskabinett immer wieder erwogen. Aus
den Protokollen des Nationalen Sicherheitsrats, Aufzeichnungen und
zahlreichen Gesprächen mit Beteiligten, darunter Präsident Bush,
rekonstruiert Bob Woodward die dramatischen Ereignisse seit dem
11. September. Dabei gibt der Star-Reporter
ein ungewöhnlich intimes Bild der prominenten Berater und
Mitarbeiter des Präsidenten und zeigt, wie die Mächtigen in
Washington in der Krise zu Entscheidungen über den Krieg finden.
Bob Woodward, einer der beiden Watergate-Journalisten und
Pulitzer-Preisträger, zeichnet ein dramatisches Bild der
Krisenstäbe, der Entscheidungen über internationale Allianzen,
Waffeneinsätze und Bombardierungen. Die Öffentlichkeit erfährt
hier zum ersten Mal von den persönlichen Eitelkeiten, Antipathien
und Grabenkämpfen der amerikanischen Entscheidungsträger.
Rezensionen
"Wer Woodward gelesen hat, wird glauben, bei Bush und den Seinen
dabei gewesen zu sein." (DIE ZEIT)
"Um zu verstehen, wie die Bush-Administration ihre weltpolitische
Bedeutung und ihre geopolitischen Möglichkeiten einschätzt, ist
das Buch von fundamentaler Wichtigkeit." (Süddt.
Zeitung)
"Woodward gelang ein Coup: Er konnte die Sitzungsprotokolle des
Nationalen Sicherheitsrats an Land ziehen. Aus ihnen ergab sich
die einzigartige Perspektive seines Buches." (SPIEGEL)
Klappentext
Zum Autor
Bob Woodward, geboren 1943 in
Geneva/Illinois, zählt zu den einflussreichsten
investigativen Journalisten der Welt. 1974 deckten er und Carl
Bernstein als Reporter der Washington Post den Watergate-Skandal
auf. Heute ist Woodward leitender Redakteur
dieser Zeitung. Zahlreiche Buchveröffentlichungen zur
amerikanischen Innenpolitik, Auszeichnung
mit dem Pulitzer-Preis.
Mark Malseed, der sein Architekturstudium an der
Lehigh-Universität 1997 mit Auszeichnung abschloss, war Bob
Woodward ab Mai 2002 bei der Erstellung dieses Buchs in allen
Phasen als Vollzeitassistent behilflich. "Jeder Tag, an dem ich
mit Mark arbeitete, war mir eine Freude. Dieses Buch ist ein
Gemeinschaftswerk, an dem er gleichen Anteil hat wie ich." (Bob
Woodward)
Project for a new american century:
http://www.newamericancentury.org/ |
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Chalmers Johnson: Der Selbstmord der
amerikanischen Demokratie. Blessing-Verlag 2003. ISBN:
3-89667-226-6. |

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Zum Buch
Seit der 2.
Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelten sich die Vereinigten
Staaten zur Kolonialmacht: Sie okkupierten Guam, Hawaii, die
Philippinen, Puerto Rico. Durch den "Erwerb" dieser strategisch
wichtigen Stützpunkte schafften sie sich weltweit einen
geopolitischen wie militärischen Einfluss, der noch wuchs, als
nach dem Ende des 2. Weltkriegs zwei Blöcke entstanden. Nun saßen
die USA in Westeuropa, in Japan, in Südkorea, kontrollierten
wichtige Wirtschaftszweige, drückten fremden Regierungen ihren
Stempel auf. Beklemmend ist die militärische Präsenz der
Amerikaner: In 139 Staaten haben sie 211000 Soldaten stationiert,
26000 Soldaten tun Dienst auf Schlachtschiffen auf allen
Weltmeeren. Und keine Regierung der betroffenen Länder kann über
diese befreundete Besatzungsmacht Kontrolle ausüben. So wurde in
den vergangenen Jahrzehnten aus einem Land, das als Wiege der
Demokratie gilt, ein Imperium, das mit wachsendem Einfluss seine
demokratischen Grundwerte und Überzeugungen über Bord warf. Der
Autor überzieht diese Politik, die zynisch die Überlegenheit der
Supermacht betont, mit harter Kritik. Die Verachtung der
"Bush-Krieger" für die UNO, ihr Widerstand gegen das
Kyoto-Protokoll, die Ablehnung des Internationalen
Strafgerichtshofs sind Beweise für ihre pervertierte Haltung zu
den Grundwerten der amerikanischen Verfassung.
Zum Autor
Chalmers Johnson, 1931 in Phoenix/Arizona
geboren, lehrte von 1962 bis 1992 an der University of
California in Berkeley und San Diego Politikwissenschaft.
Er ist Präsident des "Japan Policy Research Institute" und lebt in
Cardiff, Kalifornien.
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Jedediah Purdy: Das ist Amerika. Freiheit,
Geschäft und Gewalt in der globalisierten Welt. Europäische
Verlagsanstalt 2003. ISBN: 3-434-50564-4. |

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Zum Buch
Überdenken Sie Ihre Vorurteile! In "Das ist
Amerika" geht Jedediah Purdy daran,
Bild und Rolle Amerikas in der Welt zu erkunden.
Im Winter
2001 reist
Jedediah Purdy
nach Ägypten, Indonesien und Indien und dokumentiert die
Faszination, die der amerikanische Lebensstil gerade auf junge
Leute ausübt. Während Traditionen brüchig werden, erwacht bei
vielen die Sehnsucht nach einer alten Ordnung, die Würde und Sinn
verspricht und den Westen in seine Schranken weist.
Fundamentalismus erscheint plötzlich attraktiv. Diesen Widerspruch
nimmt Purdy zum Anlass, über das Selbstverständnis Amerikas und
seine politische Kultur nachzudenken. Die USA als eine Nation von
Einwanderern verkörpern exemplarisch das Dilemma der Moderne: Hier
ist jeder ein Fremder, hier findet sich
Geschichtsvergessenheit neben Toleranz und Gemeinschaftssinn, hier
muss der Einzelne und die Nation immer wieder neu erfunden werden.
Ein pragmatischer Liberalismus amerikanischer Prägung ist für
Purdy das Gegengift zu einer fundamentalistischen Weltsicht, die
sich im Kampf Gut gegen Böse erschöpft.
Rezensionen
"Ein
schwungvoll geschriebenes Manifest" (taz)
"Befreiend" (DIE WELT)
"Hat das Zeug, zur Bibel der Bürger zu werden, die auf die
Barrikaden gehen." (FAZ)
"Streitschrift wider den Kult der
Oberfläche" (SPIEGEL)
Zum Autor
Jedediah Purdy wurde 1974 auf einer Farm in Chloe (West-Virginia)
geboren, wo er auch aufwuchs. Privatunterricht durch die Eltern,
mit 16 Jahren Eintritt in die Phillips Exeter Academy in New
Hampshire. Nach dem Abschluss Rückkehr nach
West-Virginia; ein Jahr aktive Mitarbeit in der Umweltbewegung auf
politischer wie auf kommunaler Ebene. Danach College-Besuch
in Harvard und Jurastudium in Yale. Zur Zeit ist Purdy-Stipendiat
der "New America Foundation", Washington, D.C.
Verlagsinformation |
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Ulrich
Schiller: Macht außer Kontrolle. Geheime
Weltpolitik von Chruschtschow bis Bush. Aufbau-Verlag 2003. ISBN:
3-351-02561-0. |

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Zum Buch
Der
ARD-Korrespondent Ulrich Schiller hat drei Jahrzehnte über
Brennpunkte des Kalten Krieges berichtet. Sein Blick hinter die
Kulissen der Macht verdeutlicht das Zusammenspiel von dreisten
Lügen, Geheimdiplomatie und entfesselter Militärmaschinerie in Ost
und West. Das Gleichgewicht des Schreckens stärkte
die westliche Staatengemeinschaft, die US-Vorherrschaft nach dem
Untergang der Sowjetunion droht Europa wieder zu spalten. Der 11.
September bot die Begründung für die Zäsur in der US-Außenpolitik,
der Irakkrieg soll sie durchsetzen helfen. Schillers Report, ein
realer Politthriller, ist ein Plädoyer für eine neue Weltordnung
auf der Basis des Völkerrechts. Ein spannendes Buch über
Feindbilder und ihre Folgen – Vom Kalten Krieg zu
Bushs USA.
Zum Autor
Ulrich Schiller, geboren 1926 in Mittelwalde
(Schlesien), 1943 Soldat bei der Luftwaffe, 1945-49
Kriegsgefangenschaft, Studium der Slawistik, Dr. phil., seit 1956
Journalist, ab 1960 ARD-Korrespondent in Belgrad, ab 1966 in
Moskau, 1970-73 Chefredakteur bei Radio Bremen, dann bis 1989
Korrespondent für ARD-Hörfunk in Washington D.C. und 1975-96 auch
für DIE ZEIT. Früherer Buchtitel: "Zwischen Moskau und Jakutsk.
Die Sowjetunion im Wettlauf gegen die Zeit" (1970).
Verlagsinformation |
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Gunnar Heinsohn:
Söhne und Weltmacht. Terror im Aufstieg
und Fall der Nationen.
Orell Füssli-Verlag 2003. ISBN: 3-280-06008-7. |

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Zum
Buch
Nicht Religionen, Stammesfehden oder Armut sind
die Hauptgründe für die weltweit anwachsende Eskalation des
Terrorismus. Vielmehr sorgt ein übergroßer Anteil von Jugendlichen
an der Gesamtbevölkerung für tödliche Kämpfe. Vor allem die
sohnesreichen Gebiete des Islam mit seiner Verachtfachung von 150
auf 1.200 Millionen Menschen in den letzten 100 Jahren bieten ein
immenses Reservoir gewaltbereiter Krieger.
Mit aktuellen und historischen zeigt
international bekannte Völkermordforscher Gunnar
Heinsohn, dass weder religiöser Fanatismus noch Armut für
tödliche Gewaltbereitschaft sorgen. Vielmehr erweist sich ein
übergroßer Anteil perspektivloser
Jugendlicher an der Gesamtbevölkerung als Hauptgrund für Unruhen,
Terror und Krieg, bis hin zum Aufstieg und Fall ganzer Nationen.
Seine brisanten Thesen sind in den USA als "youth bulge"-Phänomen
bekannt und stehen für die größte Hegemonialmacht im Zentrum von
deren Globalstrategien. "Söhne und Weltmacht" bietet daher einen
schlüsselhaften Einblick in die US-Politik der kommenden
Jahrzehnte.
"Und
was haben westliche Gesellschaften den Horden junger, zorniger
Männer entgegenzusetzen? Nachwuchs, der eher mit den Gefahren der
Verfettung vor dem heimischen Computer oder Fernseher zu kämpfen
hat. Und Söhne, die oft nicht nur die einzigen Söhne, sondern auch
die einzigen Kinder sind, auf deren Ausbildung viel Zeit, Mühe und
Kosten verwandt wurde und die man eher nicht in Kriegen verheizt
sehen will." (Sylke Tempel,
WELT, 10.01.2004)
Zum Autor
Gunnar Heinsohn, 1943 in Danzig geboren, studierte Volks-,
Betriebs- und Rechtswissenschaft. Er lehrt als Professor für
Sozialpädagogik an der Universität Bremen und ist dort Leiter des
Raphael-Lemkin-Instituts für Xenophobie- und Genozidforschung.
Mehrere Buchveröffentlichungen, u.a. "Warum Auschwitz?" (1995), "Eigentum,
Zins und Geld" (mit Oto Steiger, 2002),
"Eigentumstheorie
des Wirtschaftens versus Wirtschaftstheorie ohne Eigentum" (mit
Otto Steiger, 2002).
Verlagsinformation |
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9. Januar 2004 |
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Rainer Roth: Nebensache
Mensch. Arbeitslosigkeit in Deutschland.
DVS – Digitaler Vervielfältigungs- und Verlagsservice
2003. ISBN: 3-932246-39-X. |

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Zum Buch
Im ersten Teil des Buchs belegt Roth, dass
weder das Alter noch die Jugend, weder zu hohe Löhne noch zu hohe
Sozialhilfe, weder mangelnde Qualifikation noch die Ausländer an
der steigenden Arbeitslosigkeit schuld sind.
Im zweiten Teil stellt er das Wirtschaftssystem selbst auf
den Prüfstand. Arbeitslosigkeit ist Folge höherer Produktivität.
Aber nur deswegen, weil Menschen Nebensache und die
Kapitalvermehrung die Hauptsache ist. Roth beschäftigt sich
ausführlich mit den Ursachen von Krisen und "Arbeitslosigkeit"
des Kapitals.
Im dritten Teil untersucht Roth kritisch die Wirkung der
wichtigsten bisherigen Lösungswege in Bezug auf die Arbeitszeit,
die Löhne, den Staat und die Eigentumsverhältnisse. Er setzt sich
mit Forderungen nach 30-Stunden-Woche, Mindestlöhnen,
Steuersenkungen und öffentlicher Beschäftigung auseinander.
Das Buch ist ein leicht verständliches Nachschlagewerk;
es kann in jedem beliebigen Kapitel angefangen
und aufgehört werden.
"Das
Buch hat einen einzigen Zweck: Es will nachweisen, dass
nicht LohnarbeiterInnen und Arbeitslose für die Arbeitslosigkeit
verantwortlich sind, sondern das Kapital. Und es will nachweisen,
dass die Lösung des Problems nicht darin liegen kann, dass die
LohnarbeiterInnen sich unter der Leitung von
Gewerkschaftsfunktionären selbst bekämpfen. Arbeitslosigkeit
bedeutet eine ungeheuere Verschwendung menschlicher Energien. Die
Wirtschaftsordnung, die solche Probleme erzeugt, steht selbst auf
dem Prüfstand.
Die Zusammenhänge, in denen die Arbeitslosigkeit steht, sind
hochkompliziert. Mit dem Buch versuche ich, ein Raster zu
entwickeln, in das die ungeheuere Flut der Informationen
eingeordnet werden kann. Die Teile 1 bis 3 bauen zwar aufeinander
auf. Dennoch ist jedes Kapitel wiederum in sich abgeschlossen. Sie
können deshalb an jeder beliebigen Stelle, die sie interessiert,
anfangen zu lesen. ... Das Buch soll dazu beitragen, dass die
LohnarbeiterInnen, ob beschäftigt oder arbeitslos, sich ein Bild
machen können. Auf sie kommt es letztlich an. Das Buch soll dazu
beitragen, Selbstbewusstsein und Selbstachtung zu behalten und
Kraft zu gewinnen. Menschen sind keine Nebensache. Sie müssten im
Mittelpunkt stehen."
(Aus dem Vorwort)
Zum Autor
Rainer
Roth
ist Professor für Professor für Sozialwissenschaften an der
Fachhochschule Frankfurt am Main. Er hat zahlreiche Leitfäden für
Sozialhilfe sowie Bücher über Armut und über die Krise der
Staatsfinanzen veröffentlicht, z.B. "Das
Kartenhaus. Staatsverschuldung in Deutschland"
(1998,
ISBN 3-932246-13-6)
und "Nebensache
Mensch. Arbeitslosigkeit in Deutschland" (2003,
ISBN 3-932246-39-X).
Rainer Roth war Mitherausgeber der Arbeitslosenzeitung "Quer" und
ist momentan Vorsitzender des Vereins "KLARtext
e.V." sowie Mitarbeiter in der Bundesarbeitsgemeinschaft
der Sozialhilfeinitiativen. Seit vielen Jahren
beteiligt er sich an den Bewegungen von SozialhilfebezieherInnen,
Arbeitslosen und Lohnabhängigen gegen Sozialabbau. Am
1. November 2003 hielt er
eine
Rede auf
der Großdemonstration gegen Sozialabbau in Berlin.
Verlagsinformation
Weitere Informationen:
Veranstaltung "Agenda 2010 – Was nun?" am 23.01.2004
im Buchladen Neuer Weg
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Bernard
Wasserstein: Israel und
Palästina. Warum kämpfen sie und wie können sie aufhören? C.H.
Beck-Verlag 2003. ISBN: 3-406-51059-0. |

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Zum Buch
Kein anderer Konflikt der Gegenwart erscheint so ausweglos wie der
zwischen Israelis und Palästinensern. Warum
bekriegen Israelis und Palästinenser einander? Ist ihr Kampf ein
Spiel um alles oder nichts, das jeder der beiden Kontrahenten nur
um den Preis der vollständigen Vernichtung des anderen gewinnen
kann? Viele Beobachter führen die Unheilbarkeit des Konflikts auf
angeblich unveränderlichen Hass zurück, der seine Begründung in
der Ethnizität, Religion und Kultur hat. Andere sehen vor allem
bestimmte Individuen oder Interessengruppen am Werk.
Bernard Wasserstein, einer der
international angesehensten Nahostexperten, geht über die
konventionelle Sichtweise hinaus, die den Kampf um Palästina nur
als irrationales Ringen nationalistischer und religiöser
Ideologien begreift. Statt dessen zeigt er in
diesem Buch auf, dass es nachvollziehbare und nachweisbare Gründe
für den Konflikt gibt,
die sich nach vier Perspektiven ordnen lassen: dem
demografischen (Bevölkerungsentwicklung),
dem sozio-ökonomischen (Arbeit und
soziale Fragen), dem ökologischen und dem
territorialen. Die Analyse dieser vier verschiedenen Ebenen
ermöglicht nicht nur ein besseres Verständnis des Konflikts,
sondern zugleich eine realistischere Einschätzung künftiger
Chancen für den Friedensprozess.
Wassersteins Buch ist ein prägnantes
Portrait der "siamesischen Zwillingsgesellschaften" in Israel und
Palästina und zugleich eine sachkundige Einführung in einen der
schwierigsten politischen Konflikte unserer Zeit.
Zum Autor
Bernhard Wasserstein, geboren 1948, war von 1996 bis 2000
Präsident des Oxford Centre for Hebrew and Jewish Studies. Seither
ist er Professor für Geschichte an der Universität Glasgow und
Präsident der Jewish Historical Society of England.
Verlagsinformation |
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David Grossman:
Diesen Krieg kann keiner gewinnen.
Chronik eines angekündigten Friedens.
Hanser-Verlag 2003. ISBN: 3-446-20374-5. |

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Zum Buch
David
Grossman hat den israelisch-palästinensischen Konflikt seit Jahren
mit kritischen Kommentaren begleitet. Seine persönliche Chronik
der politischen Ereignisse seit dem Osloer Abkommen gibt einen
Überblick über die Situation, zeigt die Argumente der
Palästinenser und Israelis und liefert zugleich einen Einblick in
das alltägliche Leben der Menschen unter dem Einfluss des Terrors.
Rezension
"Der in Jerusalem lebende Autor hat politische Artikel aus den
letzten zehn Jahren zusammengestellt, die er u.a. auch in
bundesrepublikanischen Zeitungen veröffentlichen ließ. [...]
Obwohl Grossman zu jenen israelischen Linken gehört, die seit
Jahren nimmermüde für einen politischen Dialog zwischen Israelis
und den Palästinensern plädieren, den sie sich pikanterweise gern
als Nachahmung ihrer privaten Meetings mit palästinensischen
Intellektuellen vorstellen, war die Arbeit an den Artikeln für den
gelernten Prosaautor weniger professionelle Herzensangelegenheit
als Mittel zur Selbstverständigung in einer nicht besonders
freundlichen Realität. [...] Die meisten Texte sind engagierte
Literatur, d.h. sie funktionieren als Zusammenspiel von
politischer Analyse der gesellschaftlichen/individuellen
Situation, säkularem Bekenntnis zu bestimmten politischen Zielen
und herausforderndem Appell an die jeweils Herrschenden. [...]
Erkenntnisfördernd und gelungen sind die Passagen des Buches, in
denen Grossman von betrogenem individuellem Leben in
kriegsähnlichen, trotzdem zu einer neuen Form von Alltag
gewordenen Verhältnissen berichtet. Mit gerechtem Zorn und
Empörung registriert er beispielsweise die durch den
palästinensisch-israelischen Konflikt ausgelösten
innerisraelischen Veränderungen [...]: 'Nach über hundert Jahren
blutiger Auseinandersetzung mit dem Feind jenseits der Grenzen
scheinen die Regeln dieses Kampfes in die innersten Winkel der
israelischen Gesellschaft eingesickert zu sein: Jeder, der anders
ist, jeder, der abweicht, jeder, der gegenteilige Ansichten
vertritt, wird jetzt auch dann als wahrer Feind angesehen, wenn er
der jüdisch-israelischen Gesellschaft selbst angehört.'" (Jens
Hoffmann, KONKRET Nr. 11/2003)
Zum Autor
David
Grossman, 1954 in Jerusalem geboren, ein dezidierter Verfechter
einer friedlichen Lösung des Nahostkonflikts, gehört wegen seiner
differenzierten politischen Haltung und ungewöhnlichen
Erzählphantasie zu den herausragenden Schriftstellern der jüngeren
Generation.
Verlagsinformation
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Juliane
Roloff: Demographischer Faktor.
Europäische Verlagsanstalt 2003. ISBN: 3-434-46191-4. |

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Das gab's
noch nie: Heute leben in Deutschland mehr 60jährige als unter
20jährige. In allen Industriegesellschaften ist ein historisch
einmaliger Trend zu verzeichnen: Ein Bevölkerungsrückgang ohne
Krieg. Der Grund: Unsere Lebenserwartung steigt,
die Zahl der Geburten sinkt. Bereits heute weiß man: In 40
Jahren wird es hierzulande 15 Millionen weniger Menschen geben.
Was wir hingegen nicht wissen, sind die Folgen. Zuvorderst die
Renten: Wer wird die Beiträge einzahlen? Das Gesundheitswesen: Was
kosten Behandlung und Pflege des hohen
Anteils alter Menschen? Und schließlich die Wirtschaft: Wer
konsumiert, wer baut Häuser, kauft Aktien, gründet Firmen?
Bevölkerungsexpertin Roloff hat Statistiken ausgewertet und
Szenarien entworfen. Bereits jetzt wird
deutlich: Jugendkult kann sich unsere Gesellschaft nicht mehr
leisten, eine Rente mit 60 schon gar nicht!
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Ella Lingens:
Gefangene der Angst. Ein Leben im Zeichen des Widerstandes.
Deuticke-Verlag 2003. ISBN: 3-216-30712-3.
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Buch
Ella
Lingens (1908-2002) musste als Lagerärztin in Auschwitz mit
ansehen, wie Mütter ihre Säuglinge erwürgten, um sie vor dem Gas
zu bewahren. Die in Wien geborene Ärztin war im Oktober 1942
gemeinsam mit ihrem "reichsdeutschen" Mann, dem Arzt Kurt Lingens,
von der Gestapo verhaftet und schließlich im Februar 1943 nach
Auschwitz deportiert worden, da das Ehepaar seit dem Anschluss
Österreichs zahlreichen Juden zur Flucht verholfen hatte. Als
"deutsch-arische"
Lagerärztin in Auschwitz leistete Ella Lingens weiter Widerstand,
indem sie Fehldiagnosen stellte, um schwer Erkrankte vor der
"Selektion", dem sicheren Tod im Gas, zu retten, überlebte selbst
das Fleckfieber und trat nach der Befreiung, stets um Aufklärung
bemüht, auch als Zeugin der Nazi-Verbrechen auf.
Ihrer Zeitzeugenschaft verpflichtet,
verarbeitete Ella Lingens das Grauen dieser KZ-Jahre
in dem 1947 erschienenen Buch
"Prisoners of Fear",
das in Großbritannien und
den USA ein großer Erfolg war und nun endlich auch auf
Deutsch vorliegt. Die große Humanistin wurde 1980 von der
Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem mit dem Ehrentitel
einer "Gerechten der Völker" ausgezeichnet.
Ella Lingens’ einzigartiges Zeitdokument ist fraglos eines der
wichtigsten Bücher über den Holocaust.
"Ella Lingens und die wenigen anderen, die
wie sie handelten, sind unerreichbar in ihrem moralischen Mut."
(Hans Rauscher, Der Standard)
"Ehe
aus der Massenvernichtung der Juden 'Der Holocaust' wurde, waren
zu dem Thema nur ein paar Memoiren wie Viktor Frankls ...
'trotzdem Ja zum Leben sagen' und Ella Lingens 'Gefangene der
Angst' veröffentlicht worden. Doch diese kleine Sammlung von
Edelsteinen ist besser als die Regale über Regale mit trivialer
Literatur, die nun Bibliotheken und Buchläden füllt."
(Norman G. Finkelstein, "Die
Holocaust-Industrie")
Zur Autorin
Ella
Lingens, geboren 1908 in Wien, war Ärztin, wurde 1942 von der
Gestapo verhaftet und 1943 nach Auschwitz deportiert, weil sie als
"deutsch-arische"
Lagerärztin Widerstand leistetet, indem sie Fehldiagnosen stellte
und so schwer Erkrankte vor der Gaskammer zu retten. Nach der
Befreiung trat Ella Lingens als Zeugin der Nazi-Verbrechen auf.
Sie starb im Jahr 2002.
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Wilhelm Heitmeyer (Hrsg.):
Deutsche Zustände: Folge
2. Suhrkamp-Verlag 2003. ISBN:
3-518-12332-7. |

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Die Reihe "Deutsche Zustände" untersucht Erscheinungsweisen,
Ursachen und Entwicklungen "Gruppenbezogener
Menschenfeindlichkeit" wie Rassismus, Antisemitismus,
Fremdenfeindlichkeit, Heterophobie (gegen Obdachlose,
Homosexuelle, Muslime etc.) und Sexismus, wobei wissenschaftliche
Analysen mit exemplarischen Fallgeschichten, Essays und Interviews
verbunden werden.
In dieser zweiten Folge bildet das Problem der
Demokratieentleerung einen Schwerpunkt. Zu klären ist, inwieweit
mit der Schwächung demokratischen Selbstverständnisses eine
Qualitätsverschiebung der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit
einhergeht. Weitere Analysen betreffen unter
anderem die Islamfeindlichkeit in der Bevölkerung und die
Frage, welche Rolle Bildung in diesem
Zusammenhang spielt. Bei den Fallgeschichten werden einige aus dem
ersten Band fortgeschrieben. Die Essays beschäftigen sich unter
anderem mit Illegalen in Deutschland, mit Gewalt gegen
Behinderte sowie der Situation der Menschenrechte in Deutschland.
Zum Autor
Wilhelm Heitmeyer ist Professor für Sozialisation an der
Universität Bielefeld und leitet dort das Institut für
interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung.
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Tami Oelfken: Fahrt durch das Chaos.
Ein Logbuch aus Zeiten des Kriegs. Herausgegeben und
mit einem Nachwort versehen von Manfred Bosch.
Libelle-Verlag 2003 (Neuausgabe).
ISBN: 3-909081-38-X.
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Buch
Nach fünf Jahren Emigration – in
Südfrankreich hatte sie sich u. a. mit Franz Blei getroffen
– kehrte Tami Oelfken 1939 mittellos nach
Berlin zurück, in einen Staat, den sie als "Zuchthaus" erlebte.
Ihre besten Freundinnen waren fern in fremden Ländern. Als geheime
Selbsttröstung begann sie in den Kriegsjahren ihre ebenso
emotionalen wie alltagsgenauen Aufzeichnungen. Sie führte dieses
Logbuch, geschrieben wie ein langer Brief an eine verlorene
Geliebte, auch weiter, als sie ab 1944 in Überlingen am Bodensee
lebte. (Dort befreundete sie sich u. a. mit Fritz Mühlenweg und
seiner Familie…). Das Buch erschien erstmals 1946 und ist seit
Jahrzehnten vergessen.
Zur Autorin
Tami Oelfken (1888-1957) wuchs als Marie Wilhelmine Oelfken in
Blumenthal bei Bremen auf und arbeitete drei Jahrzehnte in der
pädagogischen Praxis. Nach dem 1. Weltkrieg quittierte sie den
staatlichen Schuldienst, war sozialistisch orientierte Lehrerin in
Hellerau, Spandau und Dahlem und gründete 1928 eine eigene
Reformschule in Berlin, die sie bis 1934 gegen die Nazis
verteidigen konnte. Eine Fortführung im Exil (Paris/London)
scheiterte. Nach der Rückkehr aus dem südfranzösischen Exil begann
sie – mit Schreibverbot belegt und aus der Kulturkammer
ausgeschlossen – ihre geheimen Aufzeichnungen. Tami Oelfken, die
die französischen Besatzungssoldaten als Befreier begrüßte, wurde
als Pazifistin im Kulturbetrieb des Adenauerstaats bald verfemt.
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