Das
hatte sich die Bürgerinitiative "Ringpark in Gefahr" wohl anders
vorgestellt. Durch das – vorübergehende – Zurückziehen seiner Planung
für Arcaden und Arena hat der Investor mfi dem Bürgerbegehren am 5.
Dezember den Garaus gemacht. Arcaden-Befürwortern kann dies nur recht
sein, schien es doch zuletzt, dass die Gegner des Projekts die Oberhand
gewonnen hätten. Man darf aber sicher sein, dass mfi den zweiten Anlauf
von Beginn an mit einer wirksamen Werbekampagne begleiten wird, um der
"Allianz von Waldschraten, Eulenspiegeltypen und Witzbolden" (mfi-Aufsichtsratschef
Appelt) nicht nochmal hinterher laufen zu müssen. Auch im Rathaus wird man hoffentlich verstanden haben, dass ein solches
Bauvorhaben nicht aus einer Defensiv-Position heraus durchzusetzen ist.
Die Bürger verlangen – zu Recht – ausführliche Informationen, wenn es um
Dinge geht, die die Stadt grundlegend verändern. Hier ist bei vielen der
Eindruck einer "Unterversorgung" entstanden. Man darf gespannt sein, mit welchen Plänen mfi demnächst wieder in
Würzburg vorstellig wird. Das bisherige Konzept war ja eigentlich auch
zu schön, um wirklich wahr zu sein. Eine Veranstaltungshalle als
Geschenk, ein neuer Omnibusbahnhof zum Nulltarif – ein Hauch von
Tausendundeine Nacht schimmerte da schon durch, wenngleich unbestritten
sein soll, dass es alle Partner sehr ernst gemeint haben. Für die Entwicklung des Gebietes am Bahnhof geht jetzt alles von vorne
los. Vorurteilsfrei sollten alle Optionen neu betrachtet werden und auch
die in den verschiedenen Stadtteilen betroffenen Bürger von Beginn an in
die Planungen einbezogen werden. Wie das geht, lässt sich am besten bei
mfi selbst erfahren. Bei einem Arcaden-Projekt in Düsseldorf sitzen
nämlich zwölf Bürgerinitiativen mit am Tisch. Vielleicht wäre das ein
Vorbild für Würzburg.
Von Karl-Georg Rötter
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