Neuerscheinungen

Aktuelle Sachbücher

Neuerscheinungen im Februar 2005 Überblick aller Neuerscheinungen Neuerscheinungen im Oktober 2004


13. Dezember 2004

 

Theodore Roszak: Alarmstufe Rot. Amerikas Wildwest-Kapitalismus bedroht die Welt. One Earth Spirit. Riemann-Verlag 2004. ISBN: 3-570-50061-6.



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Vom Verlust der Ideale und der Politik der Gier: Die neue herrschende Klasse in Amerika ist erzkonservativ, christlich-fundamentalistisch und besteht aus bekennenden Marktradikalen, die den Kampf gegen den Pluralismus der offenen Gesellschaft längst aufgenommen haben. Sie steuern Amerika konsequent auf den Kurs einer von religiösem Sendungsbewusstsein und Wirtschaftsimperialismus getragenen Weltmacht. Wie Amerika zu neuer Legitimität gelangt und welche Rolle dabei Europa spielen kann, legt der international anerkannte Kulturkritiker Theodore Roszak in seinem ersten speziell für Europa publizierten Buch dar.
Amerika, quo vadis? In einer brillanten Tiefenanalyse jenseits aktueller Tagespolitik und zukünftiger Präsidentschaft untersucht Theodore Roszak die Entwicklung der wirtschaftlichen, sozialen und politischen Strömungen der letzten 30 Jahre amerikanischer Zeitgeschichte. Die Fakten, die er präsentiert, stimmen nicht hoffnungsfroh.
Amerika, sein Amerika – wie er nicht müde wird zu betonen –, ist in den letzten Jahrzehnten zur Bühne einer erstarkenden Rechten geworden. Seinen Machtanspruch verkörpern drei Säulen: Die Corporados, eine Gruppe von Wirtschaftsmagnaten, deren Gier keine Grenzen kennt. Der Enron-Skanal steht als Synonym für diese Klasse der "Killer-CEOs", die sich längst jenseits aller Gesetze wähnen und den Sozialdarwinismus auf ihre Fahnen geschrieben haben. Die Triumphalisten, eine politische Klasse, deren Heil in der militärischen Aufrüstung liegt. Pentagon und US-Militär betrachten sie als Instrument, um wirtschaftlich-strategische Herausforderer der Vereinigten Staaten im Ansatz zu ersticken.
Und last but not least die Fundamentalisten, religiöse Fanatiker, die es für ihre Aufgabe halten, eine christliche Weltordnung notfalls herbeizubomben. Die unselige Allianz von Wirtschaft, Militär und Religion sollte nach Roszaks Ansicht in Europa deutlich erkannt werden, mit der Intention, die USA an ihre eigenen demokratischen Standards zu erinnern und sie in die internationalen Organisationen zurückzuholen.
Verlagsinformation

Frederick Taylor: Dresden, Dienstag, 13. Februar 1945. Militärische Logik oder Blanker Terror? Bertelsmann-Verlag 2004. ISBN: 3-570-00625-5.



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In der Nacht des 13. Februar 1945 flogen britische Bomberverbände einen verheerenden Angriff auf das historische Zentrum von Dresden – "Elbflorenz" – wurde in einem gewaltigen Feuersturm dem Erdboden gleichgemacht, mindestens 25.000 Menschen fanden den Tod. Ein Kriegsverbrechen oder ein legitimes Ziel, um Nazi-Deutschland endgültig in die Knie zu zwingen? Frederick Taylors neu recherchierte Geschichte vom Aufstieg und Untergang Dresdens unterzieht weit verbreitete Legenden und vorgefasste Meinungen einer kritischen und vorurteilsfreien Betrachtung. Ein Buch des Gedenkens anlässlich des 60. Jahrestags.

Zum Autor
Frederick Taylor studierte Geschichte und Literatur in Oxford und München. Bereits während des Kalten Krieges mit beiden Teilen Deutschlands intim vertraut, wurde er Verleger und Autor mehrerer Romane mit Schauplatz Deutschland und veröffentlichte eine englische Ausgabe der Goebbels-Tagebücher.
Verlagsinformation

Weitere Informationen:
- Dresdens Untergang 1945 und seine Urheber. Rezension von Kurt Pätzold (junge Welt, 12.02.2005)
- Im brüchigen Rahmen der Erinnerung (Süddeutsche Zeitung, 10.02.2005)
- Der Einsatzbefehl des Bomber Command war eine klassische Heuchelei (DIE WELT, 07.02.2005)
- MDR-Buchtipp (MDR, 24.01.2005)

06. Dezember 2004

 

Gerhard Hanloser (Hrsg.): "Sie warn die Antideutschesten der deutschen Linken". Zu Geschichte, Kritik und Zukunft antideutscher Politik. Unrast-Verlag 2004. ISBN: 3-89771-432-9.



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Zum Buch
Beiträge für eine grundlegende Kritik antideutscher Ideologie: Angesichts des verheerenden Zustands der linken Bewegung hierzulande schien der ab den 1990er Jahren aufkommende antideutsche Diskurs zweierlei miteinander zu verbinden: Selbstkritik der oftmals nationalistischen und populistischen Linken auf der einen und eine Schärfung der Kritik des Bestehenden auf der anderen Seite. Nichts von dem trat ein, vielmehr steht die antideutsche Linke für einen "affirmative turn" innerhalb der Linken generell. Eine radikale Kritik der herrschenden Verhältnisse wird nicht umhinkommen, das antideutsche Phänomen als Teil des Mainstreams im sektenhaften Gewand zu erkennen.
Versammelt werden hier Stimmen von frühen KritikerInnen am antideutschen Phänomen und von denjenigen, die eine praktisch und theoretisch Beschäftigung mit "antideutschen" Themenfeldern teilen: Ablehnung von Deutschland als post-faschistischer Gesellschaft, Anti-Nationalismus, Kritik des (linken) Antisemitismus… Doch einig sind sich sämtliche VerfasserInnen, dass mit der antideutschen Ideologie eine radikale Infragestellung des Bestehenden nicht zu haben ist, vielmehr in zugespitzter Form reine Affirmation herrschender Verhältnisse ist.

Zum Herausgeber
Gerhard Hanloser, Soziologe aus Freiburg, kommt aus einer antideutsch-antifaschistischen Familie, die Henry Morgenthau und Ilja Ehrenburg gleichermaßen verehrt, den Mauerfall in Berlin so sehr bedauerte, wie den jetzigen Zaunbau in Israel ablehnt. Schon länger dieser Kinderstube entwachsen, beschäftigt er sich mit antagonistischen Bewegungen und der Geschichte des Linksradikalismus.
Verlagsinformation

Autorinnen, Autoren und Inhaltsverzeichnis (Unrast-Verlag 2004)

Friedhelm Hengsbach: Das Reformspektakel. Warum der menschliche Faktor mehr Respekt verdient. Herder-Verlag 2004. ISBN: 3-451-05544-9.



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Ausschließlich am Markt orientierte Reformversuche sind bedrohlich für den sozialen Zusammenhalt. Analytisch, klar und provozierend ist die These Hengsbachs: Kern jeder Wirtschaft und jeder Gesellschaft bleibt – der Mensch.

Rezension
Hengsbach zeigt, dass Kanzler Schröders Agenda 2010 nicht nur minimalen Gerechtigkeitsstandards nicht genügt, sondern ökonomisch sogar kontraproduktiv ist. Die massiven Sparschritte im Sozialen reduzieren die ohnehin schwache Binnennachfrage weiter und treffen damit die "Achillesferse der deutschen Konjunktur", wie auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung in Berlin (DIW) analysiert hat. Statt gesamtgesellschaftlichem Weit- dominiere in der Agenda 2010 der "Mikroblick". Der aber ist blind für systemische Rückkoppelungen, die zum Gegenteil dessen führen können, was beabsichtigt ist.
Dies kritisiert Hengsbach aber gewissermaßen nur nebenbei. Sein Hauptpunkt ist, dass die Agenda 2010 zu Unrecht als "Reform" bezeichnet wird. Dieses Etikett würde sie nur dann verdienen, wenn sie auf eine Verbesserung der Lebensverhältnisse benachteiligter Bevölkerungsteile gerichtet wäre. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: "Was unter Bundeskanzler Kohl als sozialer Kahlschlag gebrandmarkt wurde, gilt inzwischen als Reform." Das "mit heißer Nadel" gestrickte Konzept deformiert die vorhandene Solidarität und polarisiert die Gesellschaft weiter. Sie entreißt den "Arbeitslosen, Armen, Kranken und Rentnern spürbar einen Teil des gesellschaftlichen Reichtums."
Insgesamt bereichert Hengsbach die Diskussion über die Agenda 2010 – nicht nur um die wichtige Frage der Gerechtigkeit. Dies war überfällig. (Norbert Reuter, Quelle: Herder-Verlag)

Zum Autor
Friedhelm Hengsbach, geboren 1937, ist einer der bekanntesten Katholiken Deutschlands und Mitglied des Jesuitenordens. Studium der Philosophie, Theologie und Wirtschaftswissenschaften sowie Pädagogisches Praktikum in Büren (Westfalen), 1976 Promotion über die "Assoziierung afrikanischer Staaten an die EG", 1982 Habilitation über Arbeitsethik: "Die Arbeit hat Vorrang – eine Option katholischer Soziallehre", seit 1985 Professor für Christliche Sozialwissenschaft/Wirtschafts- und Gesellschaftslehre, seit 1992 Leiter des Oswald von Nell-Breuning-Instituts für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik.
Verlagsinformation

Weitere Informationen:

- Das Reformspektakel und seine demokratischen Subjekte. Interview mit F. Hengsbach (DLF, 19.12.2004)
- Im Gespräch mit Friedhelm Hengsbach, Professor für christliche Gesellschaftsethik
(DLR, 18.12.2004)
- Gerechtigkeit – mehr als ein Geschenk. Rezension von Thomas Ludwig (Handelsblatt, 17.12.2004)
- Veranstaltung "Das Reformspektakel" im St.-Burkardus-Haus Würzburg am 16.12.2004
- Arbeitsmarktreform ist ein "unseriöses Programm". Interview mit Friedhelm Hengsbach (DLR, 17.09.2004)

Peter Bofinger: Wir sind besser als wir glauben. Wohlstand für alle. Pearson Studium 2004. ISBN: 3-8273-7138-4.



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Eine spannende und präzise Darstellung der wirtschaftspolitischen Entwicklungen in Deutschland
Auf unterhaltsame, aber präzise Art und Weise unternimmt Prof. Bofinger eine Reise durch das aktuelle wirtschaftspolitische Tagesgeschehen. Sein in 23 kurzen Kapiteln eingeteilter Bericht zeigt dem Leser, woran das einstige Wunderkind Deutschland krankt und welche Lösungen es gibt, verkrustete Strukturen aufzubrechen und nachhaltiges Wachstum zu schaffen.
Mit "Wir sind besser, als wir glauben" liegt uns ein Buch vor, in dem nicht immer nur auf eine Seite geschaut wird (Löhne runter); es bietet vielmehr einen Blick hinter die Kulissen und zwar nach links und rechts, ohne sich einer Politik oder Doktrin zu verpflichten. Dabei wird auch mit den populärsten Fehldiagnosen aufgeräumt:
1. Wir leben über unsere Verhältnisse.
2. Arbeit lohnt sich nicht mehr.
3. Der Staat ist zu fett geworden.
4. Die Steuern sind viel zu hoch.
5. Die Bürokratie erstickt das Wachstum.
6. Die Löhne sind zu hoch, Arbeitszeit zu kurz.
7. Der Arbeitsmarkt ist zu unflexibel.
8. Wir haben unsere Wettbewerbsfähigkeit verloren.
9. Immer mehr Firmen investieren im Ausland.
Sowohl für den wirtschaftswissenschaftlichen Laien als auch für Professor, Manager, Politiker oder Gewerkschafter wird ein spannender Bogen aufgebaut, der einem nicht mehr los lässt. Und am Ende des Buches, nein, am Ende jeden Kapitels kommt der berühmte Aha-Effekt. Bofinger reiht sich nicht in die Abgesangsklagen über Deutschland ein, sondern zeigt aktiv, dass Deutschland im Stande ist, sein Lebensniveau zu halten UND dabei auch Wachstum zu schaffen.

Zum Autor
Dr. Peter Bofinger ist Universitätsprofessor für Geldpolitik und internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Würzburg. Im März 2004 wurde er in den Sachverständigenrat berufen, ein Gremium (auch bekannt unter dem Namen "Die fünf Wirtschaftsweisen"), das durch seinen jährlichen Bericht zur gesamtwirtschaftlichen Situation der Bundesrepublik viel Einfluss auf die Politik hat.
Verlagsinformation

Weitere Informationen:
- Irrationalismusdämpfung. Rezension von Hubert Zaremba (junge Welt, 20.12.2004)
- Ich bin besser, als ihr glaubt. Rezension von Ulrich Machold (WELT am Sonntag, 28.11.2004)
- Neues vom Anti-Sinn. Rezension von Uwe Jean Heuser (ZEIT, 25.11.2004)
- "Lohn ist keine Herz-Jesu-Frage". Interview mit Peter Bofinger (taz, 24.11.2004)
-
Herausforderung Inland. Neue Töne der "Wirtschaftsweisen" (taz, 18.11.2004)

1. Dezember 2004

 

Suse Schmuck: Der Bahnhof und sein Platz. Hefte für Würzburg, Heft 3. Heiner-Reitberger-Stiftung, November 2004. ISBN: 3-87717-811-1.

Es gibt einen viel zitierten Ausspruch des 1998 verstorbenen Feuilletonisten Heiner Reitberger, der das wieder aufgebaute Würzburg wehmütig und ein wenig zynisch charakterisiert: Die "kleine Großstadt" der Vorkriegsjahre sei nach der gnadenlosen Zerstörung und dem oft achtlosen Wiederaufbau zu einer "großen Kleinstadt" verarmt.
Der Bahnhof und sein Vorplatz, ein städtebaulich bedeutendes Ensemble, wurden von Heiner Reitberger in gleichem Sinne, aber subtiler und liebevoller in ihrem Vorher und Nachher betrachtet. Die große Platzanlage des 19. Jahrhunderts mit dem mondänen Bahnhofsgebäude von Friedrich Bürklein und dem prachtvollen Kiliansbrunnen in der Platzmitte habe "Italien gespielt". Nun aber spiele man "Kurort Bad Würzburg, mit dem proper geschorenen Renommierrasen, den Blumenrabatten und den abends angestrahlten Umwälzwasserfontänchen in den Marmorschalen. Vorzeigebahnhof versuchten Neubeginns" sei der Bahnhofsplatz. Er sei "nie unangenehm" aufgefallen und habe "stets gute Zensuren" bekommen. "Zahmer" sei er geworden und "freundlich", und dies sei dem Wiederaufbau generell zu wünschen gewesen. So formulierte Heiner Reitberger unter dem Pseudonym Kolonat in der Main Post vom 10. Juni 1974 die Eindrücke, die der Musterbahnhof der 1950er Jahre zu dieser Zeit noch erweckte. [...]
Die vorliegende Veröffentlichung der Reihe "Hefte für Würzburg" möchte die Historie des Würzburger Bahnhofes mit seinen verschiedenen Bauten und Standorten nachzeichnen, um so ein verantwortungsvolles, von Sachkenntnis durchdrungenes Urteilen zu fördern. Sie würdigt in besonderem Maße die Qualität des Bahngebäudes der 1950er Jahre und der ursprünglichen Platzgestaltung, die in ihrem unverwechselbaren Erscheinungsbild längst ein Teil der Identität Würzburgs geworden ist.
Eine von verschiedenen Seiten empfohlene Aufnahme des Würzburger Bahnhofes und seines Platzes in die bayerische Denkmalschutzliste steht immer noch aus.
Petra Maidt, Vorwort des Buches

Weitere Information: Bahnhof als "einmaliges Stadt-Entree" (Main Post Würzburg, 08.11.2004)

Exemplare können über den Buchladen Neuer Weg bestellt werden.
Bestellung per E-Mail: 
buchladen@neuer-weg.com


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Stand: 08. Oktober 2006
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