Würzburg – Obwohl schon
länger in Vorbereitung, hat die neueste Veröffentlichung der
Heiner-Reitberger Stiftung durch die Diskussion um die Arcaden und
Veranstaltungshalle zusätzliche Aktualität bekommen. In der jetzt
veröffentlichten Broschüre "Der Bahnhof und sein Platz" hebt Dr. Suse
Schmuck, Lehrbeauftragte für Architekturgeschichte an der FH
Würzburg/Schweinfurt, die ursprünglich hohe städtebauliche Qualität des
Bahnhofs-Areals dar.
In dem 70-seitigen Heft mit 120 Abbildungen betrachtet die Autorin die
historischen Zusammenhänge zwischen Bahnhofsgebäude, Vorplatz, Ringpark
und Kiliansbrunnen. Wie Schmuck gestern bei der Vorstellung des Heftes
erklärte, habe der Bahnhof und sein Umfeld ursprünglich eine sehr hohe
Qualität besessen. Die habe aber in den letzten Jahren durch
"Übermöblierung und Verbauung" massiv gelitten. Schmuck kritisierte,
dass das Bahnhofs-Ensemble noch nicht in die Denkmalliste eingetragen
wurde.
Die Pavillons links und rechts des Bahnhofsplatzes seien ein "ganz
wertvolles Kulturgut", schließlich fassen sie den Platz und lassen den
Ringpark in ihn hinein wirken, so Schmuck. Auch führe die leicht
geschwungene Pavillon-Anordnung in die Straßenöffnungen von Bahnhof- und
Kaiserstraße hinein. Alles in allem finde man hier architekturhistorisch
betrachtet ein "einmaliges Stadt-Entree" vor.
Petra Maidt, Vorsitzende der Reitberger-Stiftung, ergänzte, dass die
Qualität dieses Stadteingangs wieder erkennbar gemacht werden müsse.
Architekt Klaus Nösler, Gestalter des Heftes, lobte vor allem die vielen
Details am Bahnhof, die ihn denkmalwürdig machen.
Die
Broschüre gibt es für fünf Euro bei Schöningh und im Buchladen Neuer
Weg. Sie kann auch bei der Stiftung, Tel. (0931) 71983 oder 92941,
bestellt werden. |