Volksblatt Würzburg, 06.12.2005, 18:24 Uhr


Arcaden: Werben bei den Bürgern
 

 

Würzburg – Die Bahn und die Planer des Einkaufszentrums "Würzburg Arcaden" gehen in die Offensive – mit einem Info-Zelt vorm Bahnhof und der Ankündigung des Investors mfi, im Zuge der Neugestaltung auch den maroden Kiliansbrunnen zu sanieren.
 



So stellen sich mfi und die Bahn die Zukunft am Bahnhof vor: Von links das Einkaufzentrum "Würzburg Arcaden" (blau), dann der Bahnhof (orange), der Busbahnhof und (rechts außen) Parkplätze. Eine überdachte Pavillonzeile verbindet die Arcaden am sanierten Kiliansbrunnen vorbei mit der Kaiserstraße. Der heutige Busbahnhof wird als Teil des Ringparks renaturiert. (FOTO: NORBERT SCHWARZOTT)

 

Herzstück des 100-Quadratmeter-Zeltes links des Bahnhofseinganges ist ein Plan (siehe oben), der in groben Zügen die neuesten Planungen rund um den Bahnhof zeigt. Auch ein entsprechendes Modell dazu wird bis zur entscheidenden Stadtratssitzung am 14. Dezember ausgestellt. Dazu kommen Schautafeln zu den Arcaden in München-Riem und Regensburg sowie Argumente der Bahn und der Management für Immobilien AG (mfi) für das Würzburger Projekt.

Von 10 bis 19 Uhr ist das Info-Zelt auch am Wochenende geöffnet. Als Ansprechpartner gibt unter anderem Klaus-Martin Callhoff Auskunft. Er ist als mfi-Bereichsleiter mittlerweile zuständig für die "Würzburg Arcaden". Callhoff überraschte am Dienstag die Medienvertreter vor allem mit der Ankündigung, dass mfi die Sanierung des baufälligen Kiliansbrunnens finanzieren will: "Das gehört für uns zur Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes." Gelder, die teilweise schon für das Denkmal gesammelt wurden, will mfi in die Sanierung einfließen lassen.

Wenn jetzt alles nach Plan läuft, könnte im Herbst kommenden Jahres der Spatenstich für die Arcaden erfolgen. Das hoffen zumindest mfi und die Bahn. Wenn der Stadtrat am 14. Dezember die Planungen im Grundsatz befürwortet, soll noch im Januar ein Architektenwettbewerb europaweit ausgelobt werden. Mit einem Urteil der Jury aus Vertretern des Stadtrates, Architekten, Bahn und mfi wäre laut Callhoff bis Mai zu rechnen. Als reine Bauzeit veranschlagt mfi 18 bis 20 Monate, so dass im zügigsten Falle die Arcaden 2008 eröffnen könnten.

Auf die Bedenken des innerstädtischen Einzelhandels angesprochen, meinte Werner Nuoffer, zuständig für die Arcaden in Süddeutschland: "Wir wollen den Einzelhandel nicht ausbluten, sondern uns gegenseitig befruchten und den Standort Würzburg stärken."

 



Werben für Arcaden: Werner Nuoffer (links) und Klaus-Martin Callhoff von mfi. (FOTO: SCHWARZOTT)

 

Was die Bürger vom neuen Bahnhof samt Einkaufszentrum halten, wird sich in den nächsten Tagen zeigen: mfi fordert die Besucher des Ausstellungszeltes am Bahnhof nämlich zu einem Pro- oder Kontra-Votum und Anregungen auf. Entsprechende Zettel können in eine "Meinungsbox" gesteckt werden. Dass nach dem Stadtratsbeschluss noch ein Bürgerbegehren gegen die Arcaden gestartet werden könnte, scheint die mfi-Vertreter – offiziell zumindest – nicht zu schrecken. Man verweist auf andere Städte, wie etwa Erlangen, wo man Bürgerentscheide gewonnen habe.

Callhoff nannte gestern nochmal die Kernpunkte des Projekts: 20.000 Quadratmeter Einzelhandel, rund 1.300 Parkplätze, Renaturierung am jetzigen Busbahnhof, dessen Verlegung auf den jetzigen Kurzzeit-Parkplatz, eine Fahrradstation an der Straba-Haltestelle, eine Sperrung in der Bismarckstraße, eine Zufahrt über die Rotkreuzbrücke und die Harfenstraße und vor allem ein überdachter Zugang von der Kaiserstraße bis zum Bahnhof/Arcaden – und natürlich: ein modernisierter Bahnhof.

Arcaden-Sonderseite im Internet: www.mainpost.de/3342173

Von unserem Redaktionsmitglied Andreas Jungbauer

Weitere Artikel zu diesem Thema:
- "Der mfi-Klotz zerstört Würzburg"
- Arcaden: Diskussion um Einkaufszentrum
- Arcaden in Würzburg – Die Chronologie

Quelle: http://www.mainpost.de/mainfranken/wuestadt/art735,3352190.html


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