Würzburg – Die Bahn und die
Planer des Einkaufszentrums "Würzburg Arcaden" gehen in die Offensive –
mit einem Info-Zelt vorm Bahnhof und der Ankündigung des Investors mfi,
im Zuge der Neugestaltung auch den maroden Kiliansbrunnen zu sanieren.

So stellen sich mfi und die Bahn die Zukunft am Bahnhof vor: Von
links das Einkaufzentrum "Würzburg Arcaden" (blau), dann der
Bahnhof (orange), der Busbahnhof und (rechts außen) Parkplätze.
Eine überdachte Pavillonzeile verbindet die Arcaden am sanierten
Kiliansbrunnen vorbei mit der Kaiserstraße. Der heutige
Busbahnhof wird als Teil des Ringparks renaturiert. (FOTO: NORBERT SCHWARZOTT) |
|
|
Herzstück des
100-Quadratmeter-Zeltes links des Bahnhofseinganges ist ein Plan (siehe
oben), der in groben Zügen die neuesten Planungen rund um den Bahnhof
zeigt. Auch ein entsprechendes Modell dazu wird bis zur entscheidenden
Stadtratssitzung am 14. Dezember ausgestellt. Dazu kommen Schautafeln zu
den Arcaden in München-Riem und Regensburg sowie Argumente der Bahn und
der Management für Immobilien AG (mfi) für das Würzburger Projekt.
Von 10 bis 19 Uhr ist das Info-Zelt auch am Wochenende geöffnet. Als
Ansprechpartner gibt unter anderem Klaus-Martin Callhoff Auskunft. Er
ist als mfi-Bereichsleiter mittlerweile zuständig für die "Würzburg
Arcaden". Callhoff überraschte am Dienstag die Medienvertreter vor allem
mit der Ankündigung, dass mfi die Sanierung des baufälligen
Kiliansbrunnens finanzieren will: "Das gehört für uns zur Neugestaltung
des Bahnhofsvorplatzes." Gelder, die teilweise schon für das Denkmal
gesammelt wurden, will mfi in die Sanierung einfließen lassen.
Wenn jetzt alles nach Plan läuft, könnte im Herbst kommenden Jahres der
Spatenstich für die Arcaden erfolgen. Das hoffen zumindest mfi und die
Bahn. Wenn der Stadtrat am 14. Dezember die Planungen im Grundsatz
befürwortet, soll noch im Januar ein Architektenwettbewerb europaweit
ausgelobt werden. Mit einem Urteil der Jury aus Vertretern des
Stadtrates, Architekten, Bahn und mfi wäre laut Callhoff bis Mai zu
rechnen. Als reine Bauzeit veranschlagt mfi 18 bis 20 Monate, so dass im
zügigsten Falle die Arcaden 2008 eröffnen könnten.
Auf die Bedenken des innerstädtischen Einzelhandels angesprochen, meinte
Werner Nuoffer, zuständig für die Arcaden in Süddeutschland: "Wir wollen
den Einzelhandel nicht ausbluten, sondern uns gegenseitig befruchten und
den Standort Würzburg stärken."

Werben für Arcaden: Werner Nuoffer (links) und Klaus-Martin
Callhoff von mfi. (FOTO: SCHWARZOTT) |
|
|
Was die Bürger vom neuen Bahnhof
samt Einkaufszentrum halten, wird sich in den nächsten Tagen zeigen: mfi
fordert die Besucher des Ausstellungszeltes am Bahnhof nämlich zu einem
Pro- oder Kontra-Votum und Anregungen auf. Entsprechende Zettel können
in eine "Meinungsbox" gesteckt werden. Dass nach dem Stadtratsbeschluss
noch ein Bürgerbegehren gegen die Arcaden gestartet werden könnte,
scheint die mfi-Vertreter – offiziell zumindest – nicht zu schrecken.
Man verweist auf andere Städte, wie etwa Erlangen, wo man
Bürgerentscheide gewonnen habe.
Callhoff nannte gestern nochmal die Kernpunkte des Projekts: 20.000
Quadratmeter Einzelhandel, rund 1.300 Parkplätze, Renaturierung am
jetzigen Busbahnhof, dessen Verlegung auf den jetzigen
Kurzzeit-Parkplatz, eine Fahrradstation an der Straba-Haltestelle, eine
Sperrung in der Bismarckstraße, eine Zufahrt über die Rotkreuzbrücke und
die Harfenstraße und vor allem ein überdachter Zugang von der
Kaiserstraße bis zum Bahnhof/Arcaden – und natürlich: ein modernisierter
Bahnhof.
Arcaden-Sonderseite im Internet:
www.mainpost.de/3342173
Von unserem Redaktionsmitglied Andreas Jungbauer
Weitere Artikel zu diesem Thema:
- "Der mfi-Klotz zerstört Würzburg"
-
Arcaden: Diskussion um Einkaufszentrum
- Arcaden in Würzburg – Die Chronologie |