Sozialsysteme |
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Walter Hanesch/Karl Koch/Franz
Segbers u.a.: Öffentliche Armut im Wohlstand.
Soziale Dienste unter Sparzwang. Herausgegeben vom Caritasverband für
die Diözese Limburg sowie vom Diakonischen Werk in Hessen und Nassau. VSA-Verlag 2004. ISBN: 3-89965-069-7. |
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Zum
Buch
Die Beiträge dieses Buches setzen sich mit der Vorgehensweise, den
Begründungen und den Auswirkungen einer Konsolidierung der
öffentlichen Haushalte zu Lasten der sozialen Dienste auseinander.
Sie behandeln Fragen der öffentlichen Armut und der Sparpolitik
ebenso wie die Forderungen nach Steuer- und Abgabengerechtigkeit.
Von einer Sparpolitik dürfte sich kaum jemand die Lösung
finanzieller Probleme versprechen. Dagegen scheint Sparen
unverzichtbar für den Druck zu sein, mit dessen Hilfe eine
minimale Wohlfahrt erzwungen werden soll.
Der vorliegende Band setzt sich mit der Fiskalpolitik auseinander.
Seine Beiträge durchleuchten die neue Formel von "Hilfe gegen
Pflichten". Und sie geben Aufschluss über Armut.
In dieser Neuerscheinung zur sozialpolitischen Analyse und
Intervention setzt sich Klaus Heidel mit dem Gegensatz von
öffentlicher Armut und privatem Reichtum auseinander. Die
Finanzpolitik nimmt diese wachsende Ungleichheit, so Norbert
Reuter, billigend in Kauf. Dabei könnte die Unterbindung der
Steuerflucht zur Sanierung der Haushalte beitragen, wie Sven
Giegold nachweisen kann. Mit der Forderung nach
Steuergerechtigkeit legt Franz Segbers den Finger auf die
verteilungspolitische Wunde.
Friedhelm Hengsbach beweist, dass soziale Dienste nicht nur ein
Kostenfaktor sind, sondern eine Innovation. Muss soziale Hilfe
nicht mehr einen minimalen Lebensstandard sichern, schlussfolgert
Walter Hanesch, ist der Marsch in die private Verschuldung
beschlossen. Diesen sozialpolitischen Paradigmenwechsel zeichnet
Karl Koch nach. Und Angela Mohr macht das ganze Ausmaß kommunaler
Kürzungen deutlich.
Zu den Autoren
Professor Dr. Walter Hanesch lehrt an der FH Darmstadt im
Fachbereich Sozialpädagogik. Dr. Karl Koch ist für den
Diözesancaritasverband Limburg tätig. Privatdozent Dr. Franz
Segbers ist Referent für Ethik und Sozialpolitik beim Diakonischen
Werk in Hessen und Nassau und Privatdozent für Sozialethik an der
Universität Marburg.
Verlagsinformation |
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Stephan Lessenich/Andrea
Nahles/Jürgen Peters/Barbara Stolterfoht u.a.: Den Sozialstaat neu
denken.
Herausgegeben von der Otto Brenner Stiftung. VSA-Verlag 2005.
ISBN: 3-89965-114-6. |
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Zum
Buch
Wie ist die Umklammerung von Fundamentalkritikern und Pragmatikern
zu lösen? Was soll der Sozialstaat leisten, was nicht? Passt das
vorgeschlagene Leitbild mit den konkreten Vorhaben zusammen? Das
sind Fragen, die diesen Band der Otto Brenner Stiftung der IG
Metall zu ihrer Jahrestagung 2004 zu einem sozialpolitischen
Schlüsseltext machen.
Wenn Kritiker des Sozialstaats diesen in Grund und Boden stampfen,
weiß jeder: Ohne Sozialpolitik geht es nicht. Und wenn seine
Verteidiger ihn mit Zehen und Klauen verteidigen, weiß auch jeder,
dass es so nicht weitergehen kann. Von den Gewerkschaften wird ein
Positionswechsel erwartet. Die Otto-Brenner-Stiftung der IG Metall
hat den Sozialstaat auf seine Stärken und Schwächen hin
untersuchen lassen.
Dabei sind die beiden Sozialwissenschaftler Stephan Lessenich und
Matthias Möhring-Hesse zu dem Ergebnis gelangt: "Der deutsche
Sozialstaat ist ungerecht, zu teuer und leistet nicht, was man von
ihm erwartet." Sie schlagen vor, die Einrichtung der Arbeitnehmer
in die aller Bürger zu verwandeln. Das würde die finanzielle Basis
erweitern und den Forderungen nach individualisierten Leistungen
Rechnung tragen. Allerdings hat sich die Otto Brenner Stiftung
nicht nur mit einer weiteren Studie schlau gemacht, sondern diese
auch zur Diskussion gestellt.
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Michael Opielka: Sozialpolitik. Grundlagen und
vergleichende Perspektiven. Rowohlt-Taschenbuch-Verlag 2004. ISBN:
3-499-55662-6. |
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Zum
Buch
In
allen modernen Gesellschaften nimmt die Sozialpolitik einen hohen
Stellenwert ein. Neben einem Überblick über den gegenwärtigen
Stand der Theorien des Wohlfahrtsstaates und einem Abriss seiner
Geschichte gibt diese Einführung detaillierte Auskünfte über die
zentralen Politikfelder:
- Arbeit, Armut und Aktivierung
- Familienpolitik und Familienproduktivität
- Zukunft der Alterssicherung
- Gesundheitssicherung
- Bildungspolitik als Sozialpolitik
- Globalisierung und Sozialpolitik
- Sozialpolitische Reformen
- Sozialpolitische Kultur
Dabei wird die aktuelle deutsche Sozialpolitik stets im
internationalen Zusammenhang betrachtet.
Zum Autor
Michael Opielka, geboren 1956, studierte Rechtswissenschaften,
Erziehungswissenschaft, Philosophie und Ethnologie in Tübingen,
Zürich und Bonn. Promotion in Soziologie an der
Humboldt-Universität Berlin. Seit 1997 Lehrbeauftragter am Seminar
für Soziologie der Universität Bonn, seit 2000 Professor für
Sozialpolitik an der Hochschule Jena. Arbeitsschwerpunkte:
Sozialpolitik, soziologische Theorie, Kultur- und
Religionssoziologie, Sozialpädagogik, Familienforschung,
Psychoanalyse.
Verlagsinformation |
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Diether Döring: Sozialstaat.
Fischer-Taschenbuch-Verlag 2004. ISBN: 3-596-15567-3. |
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Zum Buch
Von "Sozialstaaten" bzw. "Wohlfahrtsstaaten" im Sinne einer
übergreifenden Ordnung kann man im Fall der entwickelteren
europäischen Länder seit etwa einem Jahrhundert sprechen. Zu den
wesentlichen Systemelementen gehören in der Regel Institutionen
der Alterssicherung, der Gesundheitssicherung, der Sicherung bei
Arbeitslosigkeit, Maßnahmen des Arbeitsschutzes, eine bestimmte
Ordnung der Arbeitsbeziehungen, familienpolitische Vorkehrungen
und Maßnahmen der Armutsvermeidung. Einzelne Aktivitäten moderner
Sozialstaaten, so die Armenfürsorge als Vorläuferin der heutigen
Sozialhilfe, sind sehr viel älter und wurzeln in jahrhundertealten
kirchlichen und kommunalen Traditionen.
Inhaltsverzeichnis:
-
Grundriss
Einführung
Entstehungszusammenhänge und Entstehungsbedingungen
sozialstaatlichen Handelns
Abriss der deutschen Sozialstaatsgeschichte
- Frühe Entwicklungen
- Bismarck'sche Sozialgesetzgebung
- Im Wechselbad der deutschen Geschichte
- Der große Sprung
- Entwicklungen in der DDR
Zur Herausbildung verschiedener Sozialstaatsmodelle in Europa
Hauptziele der sozialen Sicherung
Hauptelemente der Sozialstaatstätigkeit in Deutschland - Erfolge
und Schattenseiten
- Soziale Sicherheit bei Arbeitslosigkeit
- Soziale Sicherheit im Alter
- Soziale Sicherheit im Krankheitsfall
- Sozialhilfe als Mindestsicherung
Veränderte Realitäten
Elemente eines nachhaltigen Sozialstaatsmodells: Hauptfragen der
Reform
-
Vertiefungen
- Sozialstaat und Gerechtigkeitsproblem
- Sozialstaat und Beschäftigungsproblem
- Der deutsche Sozialstaat im europäischen Vergleich
- Sozialstaat und Partizipation
-
Anhang
- Kleine Zeittafel zur Sozialstaatsentwicklung
- Glossar
- Literaturhinweise
Zum Autor
Diether Döring ist Professor für Sozialpolitik an der Akademie der
Arbeit in der Universität Frankfurt. Zahlreiche Veröffentlichungen
zur Sozialpolitik, zur Gesundheits- und Alterssicherung sowie zum
Arbeitsmarkt.
Verlagsinformation |
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Kai Burmeister/Björn Böhning
(Hrsg.): Generationen & Gerechtigkeit. VSA-Verlag 2004.
ISBN: 3-89965-067-0. |
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Zum Buch
Die Generationendebatte hat Hochkonjunktur. Unter dem Motto der
"Generationengerechtigkeit" hat sich eine Rhetorik entfaltet, die
Begründungen für eine einseitige Haushaltskonsolidierung bis hin
zur Privatisierung der Sozialsysteme liefert. Vor dem Hintergrund
des demografischen Wandels werden Ängste geschürt, die junge
Generation könnte von den Lasten der Sozialversicherungssysteme
"erdrückt" werden. Schnell werden Junge gegen Alte, Kinderreiche
gegen Kinderlose und Starke gegen Schwache ausgespielt. Diese
Debatte nimmt die demografische Entwicklung zum Ausgangspunkt für
die Infragestellung der gegenwärtigen Sozial- und
Wirtschaftsordnung. Aus dem Blick geraten Spielräume zur
Gestaltung des demografischen Wandels.
In diesem Buch geht es um ein solidarisches Modell, das die
Ansprüche junger Menschen aufgreift und daraus eine neue Politik
der Zukunfts- und Lebenschancen formuliert. Die Perspektiven
sozialer Regulierung angesichts kapitalistischer
Krisenentwicklungen werden in den Mittelpunkt gestellt. Die
Autoren liefern Beiträge zur Versachlichung der Debatte aus
ökonomischer, gesellschaftlicher und kultureller Sicht.
Mit Beiträgen u.a. von Gerhard Bäcker, Björn Böhning, Kai
Burmeister, Sebastian Brandl (WZB), Felix Welti.
Zu den Herausgebern
Kai Burmeister, geboren 1976, Dipl.-Volkswirt, studiert im
Masterstudiengang "Europa" an der Hochschule für Wirtschaft und
Politik in Hamburg. Björn Böhning, geboren 1978, studiert
Politikwissenschaft an der FU Berlin. Das Buch ist Ergebnis des
stipendiatischen Projekts "Generationengerechtigkeit" der
Hans-Böckler-Stiftung.
Verlagsinformation |
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Franz-Xaver Kaufmann: Sozialpolitisches
Denken. Die deutsche Tradition. Suhrkamp-Verlag 2003. ISBN:
3-518-12321-1. |
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Dieses Buch
entfaltet den Begriff der Sozialpolitik von seinen Anfängen bis
heute und ist unentbehrlich für jeden, der sich mit der
gegenwärtigen Krise des Sozialstaats fundiert auseinandersetzen
will.
Verlagsinformation |
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Ursula Engelen-Kefer/Klaus
Wiesehügel (Hrsg.): Sozialstaat – solidarisch, effizient,
zukunftssicher. Alternativen zu den Vorschlägen der
Rürup-Kommission. VSA-Verlag 2003. ISBN: 3-89965-052-2. |
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Zum Buch
Seit dem 13. Dezember
2002 tagte die Kommission für die Nachhaltigkeit in der
Finanzierung der Sozialen Sicherungssysteme. 26 Sachverständige
aus Wissenschaft, Politik und Verbänden stritten mehr oder weniger
kontrovers unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Bert Rürup um
Lösungsvorschläge für die Zukunftssicherung des Sozialstaats.
Die HerausgeberInnen dieses Minderheitenvotums arbeiteten
konstruktiv, aber auch kritisch mit. Sie waren sich stets der
Gefahr bewusst, die daraus erwuchs, dass diese Kommission als ein
politisches Instrument diente. Sie mussten sich gegen die
Vereinnahmung für Überlegungen und Vorschläge schützen, die ihren
politischen Grundüberzeugungen zuwiderlaufen.
So machten sie während des gesamten Diskussionsprozesses immer
wieder klar, dass sie den generellen Ansatz der
Kommissionsmehrheit ablehnen, über Leistungskürzungen, die
einseitig zu Lasten der Versicherten gehen, die Herausforderungen
der demografischen Veränderungen und des Wandels der Arbeitswelt
bestehen zu wollen: Dieser Ansatz löst die Probleme nicht
dauerhaft und ist deswegen auch nicht nachhaltig. Vor allem trägt
er dazu bei, dass die Sicherungssysteme immer weniger ihren
Aufgaben gerecht werden können.
Es ist angesichts dieser grundsätzlichen Kritik nur konsequent,
ein Minderheitenvotum zum Bericht der Kommission vorzulegen. Das
Votum wurde in monatelanger Arbeit erstellt. Zur Begleitung der
Mitarbeit der HerausgeberInnen in der Kommission hatte der
Deutsche Gewerkschaftsbund eine Arbeitsgruppe einberufen. Sie war
in die Erstellung dieses Votums eng eingebunden.
In diesem Buch wird das Minderheitenvotum dokumentiert. Im zweiten
Teil befinden sich ergänzende Debattenbeiträge zu Themen, die in
der Begleitarbeitsgruppe des DGB eine wichtige Rolle spielten und
die Fragestellungen behandeln, die in der Arbeit der Kommission
vernachlässigt wurden.
Dieses Minderheitenvotum soll zu einer Debatte in den
Gewerkschaften und in der Gesellschaft insgesamt beitragen. Seine
AutorInnen wollen deutlich machen: Es gibt Alternativen zum
Sozialabbau. Sozialpolitik wird sich auch zukünftig mit
Verteilungsfragen beschäftigen müssen. Damit es bei den damit
verbundenen Auseinandersetzungen friedlich und gerecht zugeht,
werden auch in Zukunft starke Gewerkschaften gebraucht.
Das Minderheitenvotum wurde zusätzlich zu den beiden Herausgebern
von Nadine Franz (Bürokauffrau, Schering AG Berlin; ehemalige
Vorsitzende der Jugend- und Auszubildendenvertretung; Mitglied der
Tarifkommission der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie,
Energie) und von Manfred Schoch (Gesamtbetriebsratsvorsitzender
von BMW und Mitglied der IG Metall) unterzeichnet.
Zu einer der HerausgeberInnen
Dr. Ursula Engelen-Kefer ist stellvertretende Vorsitzende des
Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Letzte Buchveröffentlichungen
als Mitherausgeberin: "Sozialstaat
– solidarisch, effizient, zukunftssicher. Alternativen zu den
Vorschlägen der Rürup-Kommission" (2003) und "Reformoption
Bürgerversicherung. Wie das Gesundheitssystem solidarisch
finanziert werden kann" (2004).
Verlagsinformation |
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Christian Christen/Tobias Michel/Werner
Rätz:
Sozialstaat: Wie die Sicherungssysteme funktionieren und wer von den "Reformen" profitiert.
AttacBasisTexte 6. VSA-Verlag 2003. ISBN: 3-89965-005-0. |
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Zum
Buch
Das "schöne Leben" ist vorbei, die öffentlichen Kassen
sind überfordert, der Sozialstaat am Ende. Nach der "Hartz-Kommission"
folgt nun die "Rürup-Kommission", mit der das
Gesundheitssystem und die Alterssicherung "saniert"
werden sollen. Wir müssen mit harten Einschnitten rechnen – so
tönen tagtäglich die Massenmedien. Schaut man genauer hin,
ergibt sich eine ganz andere Diagnose: Von einer massiven
Verteuerung des Sozialstaats kann ebenso wenig die Rede sein wie
davon, dass man mit einer "kapitalgedeckten
Rentenversicherung" das Altern der Gesellschaft in den Griff
bekommen könne.
Tatsache ist: Die soziale Schieflage ist letztlich Ergebnis
politischer Entscheidungen. Immer weniger wird der technische
Fortschritt und die steigende Produktivität dazu genutzt, um den
sozialen Fortschritt zu erhöhen. Und immer mehr wird ein
selbstbestimmtes Leben durch die Risiken, die mit Alter, Krankheit
und Arbeitslosigkeit verbunden sind, eingeschränkt. Was soll da
unter neoliberalen Vorzeichen abgeräumt bzw. umgestaltet werden?
Haben Sozialstaatsverteidiger eine Chance, gegen die durch die
Medien bestärkten Vorurteile anzugehen?
Inhalt: Krise des Sozialstaates und Globalisierung / Grundlagen
des Sozialstaats / Von Bismarck und Beveridge / Über
gesellschaftliche Solidarität und individuelle Freiheit /
Kapitaldeckung versus Umlageverfahren / Herstellung von
Generationengerechtigkeit / Alternativen zum sozialen Kahlschlag
Zu den Autoren
Christian Christen ist Wirtschaftswissenschaftler und Mitglied im
wissenschaftlichen Beirat von ATTAC Deutschland.
Tobias Michel ist Betriebsrat im Essener Krupp-Krankenhaus und
arbeitet in der AG Soziale Sicherungssysteme von ATTAC
Deutschland.
Werner Rätz ist Mitarbeiter der Informationsstelle Lateinamerika
(ila) in Bonn und vertritt sie im Koordinierungskreis von ATTAC
Deutschland.
Verlagsinformation |
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Juliane
Roloff: Demographischer Faktor.
Europäische Verlagsanstalt 2003. ISBN: 3-434-46191-4. |
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Das gab's
noch nie: Heute leben in Deutschland mehr 60jährige als unter
20jährige. In allen Industriegesellschaften ist ein historisch
einmaliger Trend zu verzeichnen: Ein Bevölkerungsrückgang ohne
Krieg. Der Grund: Unsere Lebenserwartung steigt,
die Zahl der Geburten sinkt. Bereits heute weiß man: In 40
Jahren wird es hierzulande 15 Millionen weniger Menschen geben.
Was wir hingegen nicht wissen, sind die Folgen. Zuvorderst die
Renten: Wer wird die Beiträge einzahlen? Das Gesundheitswesen: Was
kosten Behandlung und Pflege des hohen
Anteils alter Menschen? Und schließlich die Wirtschaft: Wer
konsumiert, wer baut Häuser, kauft Aktien, gründet Firmen?
Bevölkerungsexpertin Roloff hat Statistiken ausgewertet und
Szenarien entworfen. Bereits jetzt wird
deutlich: Jugendkult kann sich unsere Gesellschaft nicht mehr
leisten, eine Rente mit 60 schon gar nicht!
Verlagsinformation |
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Franz-Xaver Kaufmann: Varianten des Wohlfahrtsstaats. Der deutsche Sozialstaat im internationalen Vergleich. Suhrkamp-Verlag 2003.
ISBN: 3-518-12301-7. |
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Die
Vielfalt nationaler Entwicklungen im Sozialwesen sowie die daraus
resultierenden Modelle wohlfahrtsstaatlicher Traditionsbildung
werden in sechs eigenständigen, vergleichend aufgebauten Studien
zur Sowjetunion, den Vereinigten Staaten, Großbritannien,
Schweden, Frankreich und Deutschland nachgezeichnet.
Vergleichsdimensionen sind: das Verhältnis von Staat und
Gesellschaft, Wirtschaftssystem und industrielle Beziehungen,
Leitprobleme der jeweiligen Sozialpolitik,
Einkommenssicherungssysteme und soziale Dienste.
Das Werk stellt eine ergänzte Version der im Rahmen der
"Geschichte der Sozialpolitik seit 1945, Bd. 1: Grundlagen der
Sozialpolitik" (2001) erschienenen Abhandlung dar und eignet sich
auch als Einführung in diese komplexe Materie.
Verlagsinformation |
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Konrad Deufel/Manfred
Wolf (Hrsg.): Ende der Solidarität?: Die Zukunft des Sozialstaats.
Herder-Verlag 2003. ISBN: 3-451-20402-9.
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Abstriche beim Arbeitslosengeld, Kündigungsschutz und Sozialhilfe - die Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik befindet sich auf dem Prüfstand.
Hoch kochende Diskussionen, heftige Auseinandersetzungen, neue drohende Prognosen in der Renten- und Krankenversicherung - das Thema brennt auf den Nägeln.
Viele Fragen tauchen auf: Ist der Sozialstaat ein monströses gesellschaftliches Gebilde geworden? Welche Sozialleistungen wird künftig der Staat erbringen und welches Maß an Eigenverantwortung und Eigenleistung wird vom Bürger erwartet? Welche Einschnitte sind nötig? Wie können Arbeitsplätze geschaffen und gesichert werden? Was müssen wir für unsere Alterssicherung tun?
Sozialstaat ade?!
In der aktuellen Neuerscheinung von Konrad Deufel/Manfred Wolf (Hrsg.) äußern sich Repräsentanten aus Politik, Kultur, Religion und Wissenschaft in 50 ausgewählten Stichwörtern zu den tief greifenden Veränderungen der sozialen Sicherungssysteme. Das Vorwort ist von Johannes Rau; es gibt einen Anhang mit Serviceteil zur Praxis der sozialen Arbeit sowie einen Glossar mit Klärungen zentraler Begriffe zum Verständnis der Besonderheiten des deutschen Sozialsystems.
Verlagsinformation |
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Gabriele
Metzler: Der deutsche Sozialstaat. Vom bismarckschen Erfolgsmodell zum Pflegefall.
Deutsche Verlagsanstalt 2003. ISBN: 3-421-05489-4.
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Zum
Buch
Der deutsche Sozialstaat war einst der Inbegriff einer
fortschrittlichen Sozialgesetzgebung. Was unter Bismarck mit
Kranken-, Unfall- und Altersversicherung begann und in den
Jahrzehnten danach ausgebaut wurde, gilt heute als Hauptproblem
der Standortdebatte. Gabriele Metzler erzählt die Geschichte des
Wohlfahrtsstaats, zeigt, weshalb er heute an seinen früheren
Errungenschaften zugrunde zu gehen droht, und gibt Hinweise für
eine sinnvolle Umgestaltung.
Etwas ist faul im Staate Deutschland. Helmut Kohl hat vor einem
"kollektiven Freizeitpark" gewarnt, Gerhard Schröder
seinen Wählern das "Recht auf Faulheit" abgesprochen.
Nicht nur neoliberale Politiker fordern einen "Abbau des
Reformstaus" und einen "Umbau des
Wohlfahrtsstaats". Was einst mit der Bismarckschen
Sozialgesetzgebung begann und Deutschland an die Spitze der
Industrienationen führte, gilt heute als fortschrittshemmend.
Gabriele Metzler zeichnet den Weg des Sozialstaats nach, von den
Anfängen im Kaiserreich über die tiefe Krise in der Weimarer
Republik, die modernisierenden Elemente des Nationalsozialismus
und die unterschiedlichen Sozialstaatskonzepte in Bundesrepublik
und DDR. Abschließend beleuchtet sie Probleme und Chancen des
Sozialstaats in Zeiten der Globalisierung.
Zur Autorin
Gabriele Metzler, geboren 1967, Historikerin, ist Stipendiatin der Max-Planck-Gesellschaft. Sie promovierte mit einer Arbeit über die britische Europapolitik zwischen Krimkrieg und Reichsgründung. Von ihr und Eckart Conze ist 1999
"50 Jahre Bundesrepublik" in der DVA erschienen.
Verlagsinformation |
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Diether
Döring: Die Zukunft der Alterssicherung. Europäische Strategien und der deutsche Weg.
Suhrkamp-Verlag 2002. ISBN: 3-518-12190-1.
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Diether
Döring geht in diesem Buch der Frage nach, wie die Leistungskraft
und Finanzierbarkeit der Rentensysteme künftig sichergestellt
werden können, welche Rolle betriebliche und individuelle
Komponenten der Alterssicherung fortan spielen werden, die in der
Bundesrepublik bis dato weniger entwickelt sind als in unseren
Nachbarländern, und was von Unternehmen und den einzelnen
gefordert werden wird. Auf dieser Grundlage wird nicht zuletzt
auch die "Riester-Reform" einer kritischen Bewertung
unterzogen. Fazit: Nach der Reform ist vor der Reform!
Verlagsinformation |
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Nico
A. Siegel: Baustelle Sozialpolitik. Konsolidierung und Rückbau im internationalen Vergleich.
Dissertation. Schriften des Zentrums für Sozialpolitik Bremen.
Campus-Verlag 2002. ISBN: 3-593-37015-8.
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Zum
Buch
Seit mehr als zwei Jahrzehnten blicken Politiker und Bevölkerung nicht nur in Deutschland mit wachsender Sorge auf die Zukunft der Sozialpolitik. Die Arbeiten an ihr scheinen kein Ende zu nehmen, die Herausforderungen immer größer zu werden. Gleichzeitig ist die Sozialpolitik in der Regel der kostspieligste Bereich in der Regierungstätigkeit demokratischer Nationalstaaten. Beobachter warnen davor, dass die Kosten für die Sozialpolitik außer Kontrolle geraten könnten und fürchten eine permanente Expansion der Sozialausgaben.
Nico A. Siegel geht der Frage nach, inwieweit diese Befürchtungen im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts Realität wurden. Er behandelt die Ausbau-, Rückbau- und Konsolidierungsmaßnahmen auf der Baustelle Sozialpolitik in den wirtschaftlich entwickelten OECD-Demokratien unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklungen in
Deutschland, Australien, Schweden und den USA.
Der Autor analysiert die sozialpolitische Entwicklung in 22 OECD-Demokratien im letzten Vierteljahrhundert aus vergleichender Perspektive. Aus politikwissenschaftlicher Perspektive zeigt er auf, wodurch die sozialpolitischen Entwicklungen in der OECD-Staatenwelt maßgeblich geprägt wurden.
Die vergleichende Wohlfahrtsstaatsforschung stand bis dato noch weitgehend im Zeichen der Expansion – insofern leistet Siegels Studie einen wichtigen Forschungsbeitrag zur Konsolidierung und zum Rückbau der Sozialpolitik.
Zum Autor
Nico A. Siegel, Dr. rer. pol., studierte Politikwissenschaft und
Germanistik. Derzeit arbeitet er als wissenschaftlicher Assistent
am Institut für Politische Wissenschaft der Universität
Heidelberg.
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Josef Schmid: Wohlfahrtsstaaten im Vergleich. Soziale Sicherung in Europa: Organisation, Finanzierung, Leistungen und Probleme. Leske + Budrich-Verlag 2002.
ISBN: 3-8252-2220-9.
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Zum
Buch
Ein Lehrtext zum Problemkreis: Wie funktioniert der Wohlfahrtsstaat in verschiedenen Ländern, mit welchen Problemen und Perspektiven? Untersucht werden unterschiedliche Fälle, Felder und Probleme der Sozialen Scherung, wobei eine enge Verbindung wissenschaftlicher Analyse mit politisch-praktischen Aspekten verfolgt wird.
Inhalt
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Der Wohlfahrtsstaatsvergleich
Aktuelle Lage des Wohlfahrtsstaates: Kontinuität, Krise und Europäische Sozialpolitik
–
Die Forschung zum Wohlfahrtsstaatsvergleich
-
Länderprofile und institutionelle Grundlagen
Deutschland – Dänemark
–
Frankreich –
Großbritannien –
Niederlande –
Schweden –
Spanien
-
Internationaler Vergleich von sozialer Sicherheit
Arbeitslosenversicherung –
Sozialpolitische Felder im Vergleich: Familie und Mutterschaft
–
Gesundheitspolitik –
Rentenversicherungssysteme –
Sozialversicherungszweig Unfall
-
Aktuelle Probleme und ausländische Lösungen
Wege zu mehr Gleichberechtigung –-
Verbandlichung, Privatisierung und Dezentralisierung –
Aktive Arbeitsmarktpolitik im Ländervergleich –
Alterssicherung
-
Erträge und Ausblicke für Deutschland
Zukünftige Entwicklungstendenzen –
Sozialpolitische Schlussfolgerungen und Chancen des Policy-Transfers
Zum
Autor
Josef Schmid, geboren 1956, studierte Politikwissenschaft,
Soziologie und Verwaltungswissenschaft an der Universität
Konstanz. Seit April 1998 ist er Professor für Politikwissenschaft an der Universität Tübingen.
Verlagsinformation |
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Franz-Xaver
Kaufmann: Herausforderungen des Sozialstaates. Suhrkamp-Verlag
2001 (4. Auflage). ISBN: 3-518-12053-0. |
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Der
Sozialstaat ist in Bedrängnis geraten. In der Publizistik und der
Politik wächst die Meinung, die Folgen der Globalisierung und die
Probleme des Standortes Deutschland ließen sich nur durch einen
Abbau sozialstaatlicher Vorkehrungen in den Griff bekommen.
Gesetze und Gesetzesentwürfe zielen in diese Richtung. Im
vorliegenden Buch analysiert Franz-Xaver Kaufmann umfassend und prägnant
die aktuellen Herausforderungen, von der Bevölkerungsentwicklung
bis zum Verlust wirtschaftspolitischer Autonomie. Gleichzeitig
warnt er vor kurzschlüssigen Verengungen der Probleme auf das
Wirtschaftliche und verdeutlicht den unverzichtbaren Eigenwert der
Sozialstaatlichkeit, die allerdings nur durch nachhaltige
Umstrukturierung ihre zukünftigen Aufgaben wird erfüllen können.
Verlagsinformation
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Marion
Möhle: Vom Wert der Wohlfahrt. Normative Grundlagen des deutschen Sozialstaats.
Westdeutscher Verlag 2001. ISBN: 3-531-13720-4.
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Zum
Buch
Fragen nach dem Umbau des Wohlfahrtsstaates sind im Kern immer auch Fragen nach der "guten Gesellschaft". Dabei ist erstaunlich, dass der Wohlfahrtsstaat mit seiner gesellschaftsintegrativen Leistung bislang immer noch häufig lediglich als funktionale Einheit betrachtet wird. Gleichzeitig ist immer wieder von sozialstaatlichen "Werten" die Rede, wie Gerechtigkeit, Solidarität oder Sicherheit. Dies zeigt, dass in Diskussionen um den Wohlfahrtsstaat stets auch Werte mittransportiert werden, diese aber selten explizit systematisiert werden.
Genau hier setzt die Studie an, indem sie die "großen" Werte des deutschen Sozialstaats einer tiefgreifenden begriffsanalytischen Untersuchung unterzieht. Der konkrete Bezug auf einzelne Sozialversicherungszweige und die Verdeutlichung von deren spezifischer normativen
Gemengelage zeigt, dass die Auseinandersetzung mit der Ethik des deutschen Sozialstaats alles andere als ein randständiges Thema darstellt.
Inhalt
-
Zum Wert des Wohlfahrtsstaats für moderne Gesellschaften
-
Die Unausweichlichkeit des Normativen: Facetten einer vernachlässigten Debatte
-
Der Wohlfahrtsstaat als Konglomerat von Werten und Normen
-
Wertstrukturen und Wertkonflikte: Leistungsbereiche des deutschen Sozialstaats und Reformansätze
-
Die Umwertung aller Werte? Reformoptionen für eine neue Sozialstaatlichkeit
-
Schlussbemerkung: Krise oder Stabilität der normativen Grundlagen des Wohlfahrtsstaats?
Zur
Autorin
Marion Möhle ist Fachreferentin der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für Behinderte (BAG:
WfB)
Verlagsinformation
Rezensionen:
- Rezension
von Prof. Dr. Walter Wangler, Fachhochschule Düsseldorf (www.socialnet.de)
- Rezension
von Dr. Wolfgang Beywl, Universität Bern (www.socialnet.de) |
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Christoph
Butterwegge: Wohlfahrtsstaat im Wandel. Probleme und Perspektiven der Sozialpolitik.
Leske + Budrich-Verlag 2001 (3. Auflage). ISBN: 3-8100-3125-9.
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Zum
Buch
Das Buch verbindet die Debatten über 'neue Armut' und den 'Umbau
des Wohlfahrtsstaates' miteinander, stellt sie in den Zusammenhang
einer verschärften Weltmarktkonkurrenz und entwickelt
Alternativen der Sozialpolitik in Deutschland.
Zum Autor
Prof. Dr. Christoph Butterwegge leitet die Abteilung für
Politikwissenschaft und ist Mitglied der Forschungsstelle für
interkulturelle Studien (FiSt) an der Universität Köln.
Verlagsinformation |
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Katrin Kraus/Thomas
Geisen (Hrsg.): Sozialstaat in Europa: Geschichte, Entwicklung, Perspektiven.
Westdeutscher Verlag 2001. ISBN: 3-531-13689-5.
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Zum Buch
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der europäischen
Sozialsysteme
Im
Spannungsfeld von nationalen Traditionen, EU-Einigungsprozess und
globalen Entwicklungen haben die Debatten um den "Umbau des
Sozialstaates" ein neues Stadium erreicht. Eine Politik der
Individualisierung und Privatisierung hat sich mittlerweile zum
sozialpolitischen Leitmotiv entwickelt und lässt den auf
solidarischen Prinzipien beruhenden Sozialstaat alter Prägung
vielfach als Auslaufmodell erscheinen. Im vorliegenden Sammelband
werden in Fallstudien Geschichte, Entwicklung und Perspektiven der
Sozialstaatsmodelle von EU-Mitgliedsstaaten (Großbritannien,
Deutschland, Frankreich, Niederlanden, Italien, Schweden),
EU-Beitrittskandidaten (Polen, Türkei) und einem europäischen
Nicht-EU-Staat (Schweiz) dargestellt. Darüber hinaus werden die
Einflüsse der EU auf nationale Reformprojekte sowie der aktuelle
Stand der Bemühungen um eine Harmonisierung der Sozialpolitik auf
EU-Ebene analysiert. Ziel der Beiträge ist es, die Dynamiken, Brüche
und Traditionen innerhalb der Sozialpolitiken der einzelnen Länder
herauszuarbeiten und sie vor dem Hintergrund der europäischen
Integrationspolitik zu diskutieren.
Zu den HerausgeberInnen
Katrin Kraus ist Diplom-Pädagogin und Wissenschaftliche
Mitarbeiterin an der Universität Trier.
Thomas Geisen, Jahrgang 1968, ist Soziologe (M.A.),
Politikwissenschaftler (M.A.) und
Diplom-Sozialarbeiter/-Sozialpädagoge. Er studierte unter anderem
in Saarbrücken, Trier und London; zur Zeit ist er als Journalist
und Bildungsreferent tätig. Von ihm sind bereits zahlreiche
Veröffentlichungen zu den Themen Migration, Rassismus, Identität
und Arbeit erschienen.
Verlagsinformation |
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Georg
Vobruba:
Alternativen zur Vollbeschäftigung. Die Transformation von
Arbeit und Einkommen. Suhrkamp-Verlag 2000. ISBN: 3-518-12167-7. |
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Zum
Buch
In
seinem Buch beklagt Vobruba den allzu lauten Ruf nach dem seit
über zwei Jahrzehnten inaktuellen Ziel der Vollbeschäftigung. Vobruba kritisiert die
bisherigen
beschäftigungsfördernden Maßnahmen. Gemessen an der hohen
Anzahl von ArbeitnehmerInnen ist der Anteil jener, die von dieser
Politik profitieren, relativ klein; insbesondere im Vergleich zu
den vielen Ausgeschlossenen, die – wie der Autor deutlich aufzeigt
– auf diese Weise keinen Weg aus der "Armutsfalle"
finden werden. Auch wenn der sich ankündigende demografische
Wandel eine gewisse Entspannung erwarten lasse, sei kein Rückweg
in die traditionelle Vollbeschäftigungsgesellschaft zu erwarten.
Dieser Beitrag steht in der Tradition der
alternativ-wirtschaftlichen
Diskussion, die sich seit Ende der siebziger Jahre entfaltet hat.
Die Begriffe "Dualwirtschaft" sowie "Garantiertes
Mindesteinkommen" stehen für Konzepte, die nie detailliert
ausgeführt und zu Ende gedacht wurden. Auch Vobrubas Versuch
hier anzuknüpfen, sein Plädoyer für die Mischung
unterschiedlicher Einkommensquellen, bleibt recht ungenau.
Eine kleine Unzulänglichkeit am Anfang dieses Buches deutet
vielleicht hin auf einen alternativen Weg zu den Entwürfen der
etablierten Alternativwissenschaftler: Wie bereits viele vor ihm,
verweist Vobruba auf Arendts Formel vom "Ende der
Arbeitsgesellschaft". Tatsächlich hatte Hannah Arendt
zwischen "Arbeiten", Herstellen" und
"Handeln" differenziert. Die Arbeitswelt ihrer Zeit – mit Fließbandarbeit in der Industrie sowie dem
langweiliger Beschäftigung im Büro – war in der Tat geprägt durch "Arbeit", so
wie von ihr definiert. Für unsere Zeit gilt dies so nicht mehr.
Software-Entwickler z.B. wären laut Arendt keine "Arbeiter", sondern
"Hersteller", Homo Faber, in Beruf und Freizeit nach
Sinn suchend. Den im etablierten Markt überflüssig gewordenen
"Arbeitern" andere Optionen zu bieten als den Tropf
sozialstaatlicher Transferleistungen oder aber
Niedriglohnarbeitsplätze – dies ist der Anspruch der
alternativwirtschaftlichen Diskussion.
"Alternativen zur Vollbeschäftigung" ist kein
Durchbruch, bietet jedoch eine Fülle von Anregungen
für neue Antworten auf einen
Strukturwandel, der mehr soziale Gerechtigkeit bietet.
Zum Autor
Georg Vobruba studierte Rechtswissenschaften,
Volkswirtschaftslehre und Soziologie an den Universitäten Wien
und Freiburg i. Br. Nach Tätigkeiten als Redakteur beim österreichischen
Fernsehen und als Projektleiter am Wissenschaftszentrum Berlin
sowie am Hamburger Institut für Sozialforschung ist er seit dem Wintersemester
1992 Professor am Institut für Soziologie der Universität
Leipzig. Arbeitsgebiete: Soziologie der Sozialpolitik, Politische
Soziologie, Theorie der Gesellschaft. Zahlreiche Veröffentlichungen.
Verlagsinformation
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Heiner
Ganßmann: Politische Ökonomie des Sozialstaats. Einstiege
Band 10. Verlag Westfälisches Dampfboot 2000. ISBN: 3-89691-690-4.
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Ist
der deutsche Sozialstaat in der Krise? Dies muss zumindest meinen,
wer der veröffentlichten Meinung und einem Großteil der
sozialwissenschaftlichen Fachleute glaubt. Die Renten gelten nicht
mehr als 'sicher', im Gesundheitswesen "explodieren" die Kosten,
die Steuer- und Beitragssätze werden als Bedrohung für den
Wirtschaftsstandort Deutschland dargestellt, die Arbeitslosigkeit
nimmt nicht ab und die Zahl der Sozialhilfeempfänger wächst
unaufhaltsam.
Gegenüber diesen Eindrücken arbeitet Heiner Ganßmann die
Voraussetzungen und Formen von Sozialstaatlichkeit heraus. Dabei
zeigt er, dass – wenn man die Probleme des Sozialstaates in den
Strukturzusammenhängen der kapitalistischen Entwicklung sieht –
von einer wirklichen Krise kaum die Rede sein kann. Dem
interessierten Gejammer, wonach der Sozialstaat nicht mehr
bezahlbar sei, steht gegenüber, dass es gerade unter den
Bedingungen der ökonomischen Globalisierung keine wirklichen
Alternativen zu einer politisch organisierten kollektiven
Daseinsvorsorge gibt, die auf die von kapitalistischen Ökonomien
produzierten sozialen Brüche und Probleme reagiert.
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